*Harpegnathos saltator

Diskussion über alle Ameisenarten.

*Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » Do 9. Dez 2010, 12:34

Hallo,
ich habe mich entschieden einige meiner Videos und Fotos von Harpegnathos saltator hier im Forum zu posten, da sowohl Erfahrungsberichte als auch Bildmaterial zu dieser Art und zu anderen Arten der Gattung auf diesem Forum zu fehlen scheinen.
Ich habe die Kolonie seit Anfang 2010 in einem großen Ytongnest,liegend und mit einer Kammer, und muss der herrschenden Meinung über die Anfälligkeit der Tiere wiedersprechen. Beachtet man einige Dinge so sind die Tiere in der Haltung sehr angenehm und liefern, vorallem im Nest, viele Beobachtungsmöglichkeiten.
Die oft als primitiv und wenig sozial bezeichneten Ameisen sind immer interessant und bieten immer Raum neues zu beobachten. Auch sind sie nicht so viel weniger sozial als andere Ameisen, sie sind nur etwas impulsiver und es sind einfach weniger.
Das Teamwork aber auch die Impulsivität dieser Ameisen ist in folgendem etwas zu langen Video etwas zu sehen.



Es wird gemeinsam eine Arbeiterin aus ihrer Puppenhülle geholt.
Etwas nach der 7:53 Minute ist ein interessantes Verhalten einer Arbeiterin zu sehen. Die Arbeiterin schubst die Königin weg, was bei dieser Art sehr zu denken gibt, die eine Larve zu verletzen scheint (was genau sie da macht kann ich mir nicht erklären).

Das Verhalten zwischen Mutter und Töchtern bei dieser Ameisenart ist eigentlich nicht so anders als bei anderen Ameisenarten.
Die Königin dominiert das Nest stark und ist ein gefürchtetes Tier, das eigentlich nur mit dem nötigen Respekt behandelt wird (deswegen ist die Stelle im Video sehr interessant). Ihr wird sogar im Nest Vorfahrt gewährt.

Bild

Sie kann gegenüber den Arbeiterinnen teils etwas grob wirken, ist auch sehr selbstständig im Vergleich zu anderen Königinnen. Sie hat auch noch sehr viel Kraft.

Unter anderem ist es dieses Verhalten, welches den enormen Platzbedarf der Tiere erklärt, was das Nest angeht. An die Arena gibt es kaum Ansprüche.
Die Tiere sind in ihrem Verhalten sehr eingeschränkt wenn sie nicht genug Platz im Nest haben.
Aber auch ein anderer Grund macht ein großes Nest sehr wichtig.
Die Larven verpuppen sich sehr langsam und werden dabei sehr oft direkt aneinander gelegt bzw in unmittelbare Nähe. Ist nicht genug Platz vorhanden, dann werden sie oft aufeinander gelegt und das hat minderschöne Folgen.

Bild

Wenn sich zwei Larven so aneinander verpuppen ist die Folge leider, wie man der zusammengefallenen Puppe sieht, der Tod einer der Beiden.

Mein Fazit nach einem Jahr Haltung ist deswegen, dass ein möglichst großes Nest für Harpegnathos nötig ist, am besten ebenfalls ein liegendes, das macht die Beobachtung sehr viel einfacher, das interessanteste spielt sich im Nest ab. Darüber hinaus ist ein recht feuchtes Nest, entgegen der Meinung Einiger, sehr wichtig.
Die Larven dieser Art wachsen innerhalb einer Woche fast komplett aus. Dabei ist es anscheinend wichtig, dass die Haut dieser Larven feucht und dehnbar ist, ist dies nicht der Fall, so vertrocknen sie an einigen Stellen und werden gelb, abschließend werden sie gefressen.

Bild

Für dieses schnelle Wachstum ist auch eine sehr gute Futterversorgung nötig. Andie sechs oder mehr Heimchen trägt meine Kolonie am Tag ein und verwertet diese auch, bei gerade mal 50 Arbeiterinnen!
Das ist eine Heimchendose (am besten geeignet Heimchen Größe 4) in der Woche.

Da kommt man auch schon zu dem größten Streitthema, welches auf den Foren immer wieder aufkommt und auch schon als absolutes Argument gegen Harpegnathos angeführt wird.
Sie sollen sehr schnell Milben bekommen, man soll deshalb nur abgebrühte Tiere verfüttern.

Ich halte von dieser Aussage gar nichts.

Meine Kolonie wird seit einem Jahr mit lebendigen Heimchen aus der Box gefüttert und hat keine Milben. Die Fütterung mit abgebrühten Heimchen würde meiner Meinung nach sofort zu Schimmel führen. Die eingetragenen Tiere sind nämlich nur betäubt und leben bis zum Verzehr weiterhin.
Den selben Effekt hat aber auch ein kleines Nest, das Futter wird gestapelt und schimmelt vor sich hin.

Auch wird oft behauptet, dass Harpegnathos sich nicht putzen und nicht putzen können, wegen ihrer Mandibelform. Das stimmt zwar teilweise, ist aber kein Grund für eine Milbenanfälligkeit!
Selber können die Ameisen sich nur schwer säubern.

Bild

Dafür ist es bei diesen ach so unsozialen Tieren gang und gäbe sich gegenseitig zu säubern, noch öfter als bei anderen Ameisen, die ich bisher gehalten habe.
Dazu werde ich demnächst versuchen ein Video oder ein Foto zu posten.

Die ganzen Haltungsberichte die ins Leere laufen und dann irgendwann mit der Begründung "Milben" aufhören, gehen meiner Meinung nach auf gravierende Haltungsfehler oder auf einen Milbenbefall vor dem Kauf zurück.
Ist die Kolonie geschwächt bekommt sie wahrscheinlich sehr schnell Milben, dazu kann ich aber nur spekulieren...

Gruß
Kaj
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Re: Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » Do 9. Dez 2010, 13:37

Weiterhin kann man zur Fütterung einiges sagen.
Zunächst haben Harpegnathos trotz ihrer Größe eher Probleme mit großen Becken. Es sind im Vergleich zu Myrmecia und Cataglyphis eher Lauerjäger obwohl sie ähnlich gute optische Kompetenzen haben. Sie laufen eher langsam durch große Becken und lauern beim Laufen etwas, aber nicht vergleichbar mit Skorpionen und Gottesanbeterinnen, sie stehen nie still. In einem großen Becken fällt es ihnen aber schwer die nötige Menge an Futter einzutragen und die Brutentwicklung und der Aufbau von einer größeren Menge Brut.

Außerdem habe ich im Sommer gemerkt, dass die Tiere am aller effektivsten mit Springspinnen zu füttern sind.
Erstens weil die Larven sich sehr gut in die Spinnen hineinfressen können und keine Hilfe von den Arbeiterinnen brauchen. Die Spinne wird nur auf die Larven gelegt und wird komplett gefressen.

Bild

Außerdem schien es mir oft so, als wenn die Tiere in irgendeiner Weise auf die Jagd auf Springspinnen spezialisiert wären.
Das oft bekannte wackeln mit dem Hinterleib dient meiner Meinung nach zur dieser Springspinnen. Sollte die Springspinne die Ameise bemerken fängt diese an mit dem Hinterleib zu wackeln, die Spinne läuft dann weder weg, weil ihr Interesse geweckt wird, noch weiß sie in welche Richtung die vermeidliche Beute laufen will. So geht die Ameise Schritt für Schritt näher und wackelt mit dem Hinterleib.
Ist sie nah genug an der Spinne, springt sie die Spinne an und erlegt sie mit einem gezielten Stich.
Auch die Ernährung der Larven mit diesen Spinnen sehr viel ergiebiger.

Deswegen bin ich der Meinung, dass Harpegnathos Springspinnen Jäger sind. Allerdings fehlen mir leider die Belege aus der Freilandbeobachtung um diese Aussage stichhaltig zu belegen, deswegen wird es leider lange nur eine mehr oder minder begründete Vermutung bleiben.

Gruß
Kaj
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Re: Harpegnathos saltator

Beitragvon Phil » Do 9. Dez 2010, 19:30

Hallo,

guter, zusammenfassender Text über Deine bisherigen Haltungsbeobachtungen. Ich bin mir sicher, sie werden einigen anderen Haltern weiterhelfen! :) Danke dafür.
Eine Anmerkung zu den Springspinnen. Die Theorie, dass es sich um ihre natürliche Nahrung handelt, ist sehr interessant. Allerdings eben fast schon zu spekulativ. Das Wackeln des Hinterleibes ist ein interessantes Verhalten, und diese als Jagdmethodik zu erklären ist kein schlechter Ansatz. Man achte darauf, dass besonders Springspinnen bei der Paarung regelrechte Tänze hinlegen, und dabei auch mit ihrem Hinterleib wackeln - nutzt das die Harpegnathos aus?
Allerdings sind Springspinnen normalerweise ja nicht in dem üblichen Jagdrevier der Harpegnathos unterwegs, soweit ich weiß. Die Harpegnathos sind eher typische Laubkriecher, Springspinnen sind eher auf Bäumen, Steinen und Mauern zu finden. Ich weiß nicht, treffen sie in der Natur überhaupt aufeinander? Vielleicht gibt es in ihrem Heimatland solche Springspinnen, die am Boden leben, das weiß ich nicht, trotzdem ist die These sehr gewagt. Müsste man eben mal ein paar Freilanduntersuchungen machen... ;)

Grüße, Phil
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Re: Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » Do 9. Dez 2010, 21:22

Also von den Beobachtungen die ich bisher machen konnte kann ich nicht bestätigen, dass es eher Ameisen der Streuschicht sind. In meinem Gesellschaftsbecken waren die praktisch überall. Auch in 2m Höhe.
Ich würde viel eher vermuten, dass sie eher in Feldern und ähnlichem zu finden sind, weniger eine Ameise des Waldes.

Die Information mit den Spinnen ist interessant, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie deswegen diese Wackelbewegungen machen. Diese machen sie übrigens nicht immer gleich intensiv, auf der Jagd wackeln sie immer ganz leicht hin und her.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass dazu ihr dekorierter Nesteingang dient. Der wird mit vorliebe aus eher gelblichen Gegenständen gebaut, selbst wenn diese in Form von totem Froschbiss, vom Rand des Wassers aus, gefischt werden müssen, was für viele andere Ameisen tötlich wäre.
Irgendeinen Sinn wird das wohl haben.

Allerdings fange ich wohl erst an alle Verhaltensmuster zu bemerken, zum verstehen ist es noch ein langer Weg...
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Re: Harpegnathos saltator

Beitragvon Phil » Do 9. Dez 2010, 22:56

Hallo,

Also von den Beobachtungen die ich bisher machen konnte kann ich nicht bestätigen, dass es eher Ameisen der Streuschicht sind. In meinem Gesellschaftsbecken waren die praktisch überall. Auch in 2m Höhe.
Nun, wieder was dazu gelernt. Allerdings, wie immer, die große Frage, inwieweit man in der Haltung beobachtete Verhaltensweisen auf das Freiland übertragne kann.
Bei dieser Art gibt sicherlich großes Forschungspotenzial, ich bin mir sicher Du wirst noch weitere Eigenschaften und Verhaltensweisen entdecken. Am besten wäre es natürlich, wenn man das Ganze später noch mit Freilandbeobachtungen kombinieren könnte. Na, wer weiß, in ein paar Jährchen ;), bin ich dabei. Mit Harpegnathos habe ich mich kaum beschäftigt. Die Dekoration die Du beschreibst ist interessant, würde auf jeden Fall dran bleiben und mal andere gelben Sachen zur Bestätigung anbieten und uach mit Fotos dokumentieren.
Evtl. sogar an Forscher wenden? Harpegnathos saltator gehört zu den wenigen Ameisen, deren Genom entschlüsselt ist. Vielleicht gelingt Dir ja auch bald eine Zucht, ich bin gespannt.

Grüße, Phil
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Re: Harpegnathos saltator

Beitragvon Antfriend » Do 9. Dez 2010, 23:05

Genialer Bericht Kaj! Sehr gut geschrieben und sehr interessant zu lesen! Dankeschön dafür :)

LG
Marcel
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Re: *Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » Fr 10. Dez 2010, 21:13

Danke euch beiden für das Lob.
Ein Grund mir die Ameisen zu besorgen war eben die Möglichkeit von Nachzuchten.
Ich versuche auch gerade, etwas mit der Temperatur spielend, die Ameisen etwas dazu anzuregen Geschlechtstiere aufzuziehen.
Zwar habe ich keine verlässlichen Daten darüber, ob die Temperatur etwas mit der Geschlechtstieraufzucht zu tun hat, allerings wird eine erhöhte Temperatur nicht schaden.
Momentan habe ich die Kolonie bei meinen kleineren gründenden Kolonien in meinem "Inkubator" bei einer Temperatur von etwa 26-27°C. Wobei ich beobachten müsste, dass die Ameisen sich nun am kältesten Punkt des Nestes sammeln.
Aber die Larven werden immernoch beharrlich in der Mitte gelagert.
Ich hoffe sehr, wenn alle Puppen geschlüpft sein werden, einige Geschlechtstiere zu sehen. Momentan sieht es allerdings anders aus als erwartet. Neulich konnte ich eine etwas eingedellte und kleine Puppe beobachten, von der ich mir sicher war es sei ein Männchen, es war eine der ersten Verpuppungen von einem neuen Schwung Larven. Bisher ist diese allerdings wieder meiner Erwartungen nicht als erste geschlüpft.

Wo wir gerade bei Puppen sind; Es gibt Neues von der missgebildeten Puppe. Durch Glück ist sie lebensfähig.

GEDC0987.jpg


Wie man sieht können die Arbeiterinnen gerade noch so die Puppe pflegen.
Oder sieht so etwa die Puppe einer Jungkönigin aus? :lol:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: *Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » So 19. Dez 2010, 21:35

Die behinderte Puppe ist leider geöffnet worden, der Inhalt war wohl schon länger tot und wurde vors Nest getragen.
Ich habe in den letzten Tagen etwas mit der Temperatur rumexperimentiert und kann nun etwas genauer über die Verträglichkeit von höheren Temperaturen sagen.
So ergab sich, dass ab etwa 29-30°C die Larven bzw Puppensterblichkeit sehr hoch ist.
Einige Puppen werden geöffnet und der Inhalt rausgezogen.
Die Larven die aus den Puppenhüllen gezogen werden sind im Gegensatz zu ihren lebendigen Genossen komplett weiß und haben einen auffällig dicken Hals. Hier mal ein Teil vom Puppenhaufen, der tatsächlich sehr üppig ist.

Bild

Ich selber habe mir die Verdickung des Halses entweder mit einer vorangeschrittenen Entwicklung oder als Aufdunsen nach dem Tod erklärt, was es genau ist kann ich nicht sagen, jemand anders vielleicht?

Die generelle Brutentwicklung ist allerdings nicht eingeschränkt, zwar starben etwa drei Puppen, allerdings sind noch mehr als genug da.

Bild

Auch wachsen die Larven tatsächlich noch schneller. Obwohl ich wegen dem starken Schneefall lange Zeit keine Heimchen hatte und es fast nicht geschafft habe die Tiere jeden Tag zu füttern, es mussten halt alle Spinnen aus dem Haus herhalten...

Bild

Die Versorgungsengpässe sind aber zum Glück nicht dramatisch geworden und die Tiere hatten wie immer jeden Tag zu fressen.
Es scheint, dass meine Politik des täglichen Fütterns sich bewährt, die Kolonie scheint gut zu laufen, es schlüpfen immer Eier, es wachsen immer Larven und was noch wichtiger ist verpuppt sich jeden Tag eine Larve und die Puppen schlüpfen fast täglich. Ich kann deswegen nicht sagen, wie die erhöhre Temperatur sich auf die Eierentwicklung
ausgewirkt hat.

Was ich übrigens noch über die Temperaturerhöhung sagen kann ist eine etwas unerwartete Folge: Die Arbeiterinnen härten viel schneller aus.
Bei 24°C oder weniger hat es etwa 3-4 Tage gedauert bis die frischen Arbeiterinnen die Farbe von normalen Arbeiterinnen hatten, nun dauert es allerhöchstens 2.

Auch bin ich erstaunt, dass bisher kein Männchen und keine Jungkönigin geschlüpft ist, ich habe erwartet dieses Jahr noch Flügel zu schen in der Kolonie, aber wie es aussieht werden die einzigen Flügel die der Heimchen bleiben...
Und das obwohl ich mir eigentlich recht sicher war, dass die kleineren Puppen die von Männchen sind.
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Re: *Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » Sa 25. Dez 2010, 18:04

Heute am ersten Festtag zeige ich euch einige neue Fotos, gemacht mit meinem neuen USB-Mikroskop von dnt.
Sollte die meisten "Leser" sehr freuen, da ich zunehmend das gefühl habe, dass die allermeisten nur die Bilder anschauen.
Hier zunächst eine tote Arbeiterin in Gesamtansicht.

Bild

Ameisen ziehen sich nach dem Tod stark zusammen. Als Resultat wird beispielsweise der Stachel rausgeschoben.

Bild

Ich glaube hier zu sehen unter 200facher Vergrößerung. Der Stachel scheint glatt und wiederhaken los. Mich hat die geringe Länge überrascht. Ich nahm an der Stachel sei länger, obwohl ich natürlich nicht mit kompletter Gewissheit sagen kann, dass er ganz ausgefahren ist, ich setze es einfach mal vorraus, vielleicht fälschlich?

Hier ist das Auge der Arbeiterin ebenfalls unter 200facher Vergrößerung.

Bild

Die Facettenaugen sind für Ameisen sehr gut ausgeprägt. Im Vergleich zu anderen Ameisen die bei ihrer Orientierung und bei der Jagd vorallem auf ihre optische Kompetenz beschränkt sind Harpegnathos jedoch nicht die Spitzenreiter.
Sie werden tatsächlich noch von einigen Ameisen geschlagen. Hier einmal ein Auge von einer Myrmecia cf. pavida Königin.

Bild

Leider habe ich keine besseren Beispiele vorliegen, da ich leider nicht jede Ameise als Präparat habe.
Im dierekten Vergleich sieht man, dass Harpegnathos saltator weniger Ommatidien hat also wohl auch schlechter sehen kann als in diesem Fall Myrmecia cf. pavida.
Die Augen von Harpegnathos saltator scheinen auch mehr nach vorne gerichtet zu sein als die von Myrmecia cf. pavida, welche runder sind. Also nehmen Myrmecia wahrscheinlich besser als Harpegnathos wahr, was um sie herum passiert und sind weniger nach vorne fixiert.

Die Beine von Harpegnathos saltator sind sehr dick.

Bild

Ameisenbeine sind für gewöhnlich komplett sehr dünn, nur das erste Segment ist dicker. Bei Harpegnathos ist dieses Segment verlänert, kann also sehr viel Kraft aufbringen. Diese Anpassung ist nötig, da es sich bei Harpegnathos um eine springende Ameise handelt.
Im Vergleich zu den Beinen einer Pheidologeton Königin, die ein sehr viel höheres Gewicht tragen müssen sieht man, woher die Sprungkraft von Harpegnathos saltator kommt.

Bild

Selbst diese massige Königin hat vergleichsweise dünne Beinchen.

Zu guter letzt ist hier ein Filmchen von der Larvenfütterung, dabei habe ich vorallem die Larvenbewegungen einfangen wollen.
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Re: *Harpegnathos saltator

Beitragvon baumarkthammer » Mo 10. Jan 2011, 19:37

Ich wende mich heute an euch mit einer Bitte.
Als ich letztens meine Ameisen mit meinem kleinen USB-Mikroskop untersuchte habe ich etwas entdeckt was ich mir nicht so recht erklären kann.
Es ist ein kleiner Knubbel ziehmlich mittig auf dem Thorax von den Arbeiterinnen, der mit dem bloßen Auge nur bei genauem Hinsehen auffällt.
Er befindet sich auf beiden Seiten des Thorax.

Bild

Bild

Bild

Ich nehme an, dass es entweder eine Drüse ist oder ein Überbleibsel von Flügeln, bin mir aber nicht sicher was genau es ist. Weiß um ehrlich zu sein nicht genau wo ich es nachgucken kann. Vielleicht kann ja hier jemand helfen?

Der Kolonie geht es so weit gut, es kann sein, dass es demnächst vielleicht ein richtiges Update geben wird, jenachdem was für Fotos ich in nächster Zeit gemacht bekomme.

Gruß
Kaj
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