*Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

*Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » Sa 16. Jun 2012, 13:36

Camponotus herculeanus

Eine Gründung mit Hindernissen

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Eckdaten:
Fundort: Südliches Niedersachsen: Stadt Göttingen/ Stadtteil Weende: 150 m ü. NN.
Fundzeit: 23. Mai 2012/ 11:15 Uhr.
Wetter: 26°C., hohe Luftfeuchtigkeit, windstill/ schwülwarm.
Habitat: Krankenhausgelände Gelände mit Parkflächen (Auto) und vielen kleinen gepflegten Parkflächen (Natur).

Mir ist in dieser Umgebung trotz seit (5) Jahren intensiver Suche, kein Nest der Gattung Camponotus bekannt (10-20 Km weiter südlich jedoch begegnet man bereits einigen Völkern von Camponotus ligniperdus). Mit dem Fund einer Camponotus herculeanus Gyne hätte ich hier nie gerechnet und hätte es auch keinem geglaubt der behauptet hätte, hier eine Gyne gefunden zu haben. Die Nester müssen weit ab von dem Fundort der Gyne sein. Ich denke der Fund dieses Tieres ist evtl. das Resultat eines weitreichenden Fluges.

Seifert schreibt diese Art sei unter 300m ü. NN. selten. Mein Fund macht mich stutzig. Evtl. ist die Gyne auch als blinder Passagier an, in einem Auto hier her verfrachtet worden. Patienten aus weitreichenden Regionen werden in diesem Krankenhaus behandelt.

Ich hielt die Gyne drei Tage in einem Reagenzglas. Ein Kontrollblick zeigte das sie die Watte bearbeitet hatte. Sie zwackte mit ihren kräftigen Mandibeln die in der Natur sogar Holz bearbeiten, die Watte einfach ab und verteilte sie überall im Reagenzglas. Dies tat sie unentwegt. Natürlich bauen Ameisenköniginnen z.T. ihr Nest aus, aber da stimmte etwas nicht. Die Energie und den Zeitaufwand den sie dafür in Kauf nahm, war meiner Meinung zu hoch. Ich bat ihr ein neues Reagenzglas an. Das gleiche Resultat.

Die Watte wurde im kompletten Reagenzglas verteilt:
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Die Gyne ist nicht physogastrisch und macht auf mich nicht den Eindruck das sie demnächst in diesem Reagenzglas gründen wird:
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02. Juni 2012

Um nun Abstand von dieser doch sehr unnatürlichen Nestgestaltung zu bekommen, bastelte ich der nicht gründungswilligen Gyne ein kleines Becken indem sie ein Reagenzglas findet, sowie ein Holznest. Dieses besteht aus weicher Rinde. In Scheiben geschickt zusammengedratet und verblendet ist es von innen dunkel. Unten rechts in der Ecke ist ein kleiner Unterschlupf. Diesen ließ ich der Gyne um ungestört mit der Nestbearbeitung zu beginnen. Außerdem bohrte ich ein kleines Loch mittig des Nestes vor. Auch dies konnte sie als Startschuss betrachten. Ich tauchte das Nest einmal kurz unter Wasser und stellte es in das kleine Becken welches komplett schließt. Der bündige Deckel hat ein Loch, welches ich großzügig mit Paraffinöl umpinselt habe. Dieses dient dem Luftaustausch. Das kleine Becken hat die Maße BxHxT 13x6x9cm:

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Die Gyne verschwand mit Höchstgeschwindigkeit in dem Holznest. Unten rechts in der Ecke in dem kleinen Loch:
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Die Situation machte auf mich nun einen wesentlich besseren Eindruck. Dieser wurde in den Abendstunden schnell wieder nichtig gemacht. Die Gyne verließ ihren Unterschlupf und war die ganze Nacht in dem kleinen Becken unterwegs. Immer noch keine Spur sich niederzulassen. Sie verbrachte dann einige Tage außerhalb des Nestes. Sie hockte bewegungslos auf diesem.

Ich habe die Situation so interpretiert:

Der Schwarmflug fand einige Tage bevor ich die Gyne fand statt. Der Schwarmflug fand nicht in näherer Umgebung statt. Die Gyne hatte bereits ein Nest und ein kleines Gelege, evtl. die ersten Eier. Dann wurde sie gestört. Sie verlor ihr Nest und war nun nicht mehr gewillt erneut zu gründen. Die Gründung ist ja nichts anderes als eine Verkettung von Reizen. Entfernt man Beispielsweise ein Element, die Gyne findet kein Nistplatz, wird sie auch keine Eier absetzen. Die Gründung würde scheitern, die Gyne auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz durch Erschöpfung sterben, wenn sie keinem anderen Räuber zum Opfer fällt.

Ich musste nun einen neuen Reiz zur Gründung auslösen. Nahrung in jeglicher Form wurde über Tage nicht angenommen, dieses wäre die leichteste und angenehmste Lösung gewesen. Eine Winterruhe kann ebenfalls ein Auslöser für einen erneuten Versuch einer Gründung sein. Diese war aber noch zu weit weg. Camponotus herculeanus unterliegt dem endogenen Rhythmus. Unmöglich hervorzusehen wann sie sich diesem, in dieser Situation beugt oder annimmt, wenn sie nicht sogar zügig verstirbt. Der Zustand des Tieres war gleichzusetzen mit einer Arbeiterin, die von ihrem Volk getrennt war. Ich denke sie hätte nicht mehr lange gelebt.

Sie hockte nun tagelang auf dem Nest ob hell, ob dunkel, sie bewegte sich nicht. Die Fühler dicht am Körper angelegt, weitesgehend störungsunempfindlich.

05. Juni 2012

Ich entschied mich sie zu pushen.

Wie ich es mit meinen Camponotus ligniperdus erfolgreich tat.
Camponotus ligniperdus Haltungserfahrungen - Von der Königin zur Kolonie

Pushen sehe ich als absolute Notlösung. Bevor das Tier stirbt, versuche ich es lieber so. Dazu sei gesagt das es zu vielen Komplikationen führen kann, gerade wenn man mit Artfremder Brut pusht. In diesem Fall pushe ich eine heimische- mit einer exotischen Art. Spätestens also in der Winterruhe würden die exotischen Arbeiterinnen der Camponotus fellah versterben. Das wäre der Optimalfall. Es können aber vorher schon eine Vielzahl kniffliger Probleme auftreten. Es kann sein das die Gyne die Puppen gar nicht öffnet. Was auch gut wäre, denn sie hat bereits eigene Brut, das war das Ziel. Nur die exotischen Puppen jetzt zu entnehmen wäre ein ungeheurer Stress für die Gyne. Evtl. würde sie ohne die vorhandenen Puppen ihre eigenen Eier wieder fressen. Es kann sein das die exotischen Arbeiterinnen die Gyne unterdrücken ihre eigenen Puppen zu öffnen, so geschehen bei meiner Camponotus ligniperdus Kolonie. Ich musste die Arbeiterinnen von Camponotus fellah entfernen. Erst dann wurden die heimischen Puppen von der heimischen Gyne geöffnet. Einige Arbeiterinnen verstarben aber bereits voll ausgefärbt in ihrem Sarg aus Seide. Andere jedoch wurden voll ausgefärbt lebend befreit und sicherten die Zukunft der Kolonie. Im schlimmsten Fall öffnet die heimische Gyne die exotischen Puppen und wird nach einige Zeit von den Artfremden sehr großen Arbeiterinnen der Art Camponotus fellah attackiert und getötet. Ich weiß nämlich nicht, inwiefern diese beiden Arten überhaupt die biologische Möglichkeit besitzen, ein identisches Duftprofil anzulegen. Ein großer Vorteil bietet hier die Gattung Camponotus. Sie betreiben intensiv Trophallaxis. Durch das Austauschen und Weitergeben von Nahrung, intensivieren und verteilen sie ihr Duftprofil und den Kolonieduft. So werden evtl. leichte Defizite ausgeglichen.

Ich schaltete die Heizmatte am Nest meiner Camponotus fellah aus. befestigte sie an der Scheibe des Beckens und legte ein Reagenzglas an die Scheibe, so das dieses die Wärme der Heizmatte annimmt.

Zwei Tage später waren bereits einige Puppen in dem Reagenzglas zu finden. Diese entnahm ich und legte sie in das Becken der Gyne. Diese wurden umgehend in das Reagenzglas eingetragen, was nun dem Holznest bevorzugt wurde. Das Holznest bot natürlich keine Platz, die Gyne hatte sich nicht darum gekümmert dieses zu erweitern. Ich war sehr erleichtert als diese Bilder machen konnte:
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Die Gyne war nun wesentlich entspannter aber aufgeweckter. Sie hatte nun Brut die sie bewachen musste.

09. Juni 2012

Eine kurze Zusammenfassung:

1. Gynenfund
2. Reagenzglasnest
3. Gyne nicht physogastrisch, keine Nahrungsaufnahme
4. Reagenzglasnest Watte zerfetzt
5. Zweites Reagenzglasnest Watte zerfetzt
6. Umzug ins kleine Becken, keine Nahrungsaufnahme
7. Keine Nestannahme, weder Reagenzglas noch Holznest
8. Gyne verweilt Tage außerhalb der Nester
9. Zugabe exotischer Camponotus- (fellah) Puppen
10. Gyne zieht mit Puppen ins Raegenzglasnest, keine Nahrungsaufnahme
11. Gyne wird physogastrisch
12. Gyne hat ein Ei abgesetzt

Ja, drei Tage später wurde das erste Ei abgesetzt.

Fazit der beschriebenen Situation:
Die Gyne hat also tatsächlich angefangen zu gründen. Es wurden die richtigen Reize aktiviert. Es war natürlich zum Teil ein Experiment dennoch hat es gezeigt, dass die Gyne ihr Verhalten eindeutig geändert hat als Brut zugegen war. Sie ist in ein anderes Verhaltensmuster gefallen. Sie hat ein Nest angenommen welches vorher verschmäht wurde. Sie wurde physogastrisch und hat bisher ein Ei abgesetzt, daran war vorher gar nicht zu denken. Die Gyne macht jetzt auch einen ganz anderen Eindruck. Wesentlich aufmerksamer und verhält sich auch dementsprechend. Dennoch ist sie nicht angriffslustig. Die Gyne zeigt kein ruckartiges Angriffsverhalten. Dies wird evtl. in den nächsten Tagen kommen. Wenn es wärmer wird und evtl. mehr eigene Brut vorhanden ist, kann man auf alle Fälle damit rechnen. Bei meiner Camponotus ligniperdus Gyne konnte ich das bei warmen Tagen bei der Gründung oft beobachten. Auffällig ist, dass der Eingang nicht verschlossen wird.

Hier ein paar Videos der physogastrischen Gyne, die externen Nahrungsquellen blieben bislang unberührt.

Dieses Video zeigt kurz die physogastrische Gyne:
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Dieses Video zeigt die Gyne etwas länger, man kann die pralle, aber bei weitem noch nicht komplett ausgedehnte Gaster noch besser erkennen:
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Dieses Video zeigt die Gyne wie sie den Nesteingang bewacht und sich putzt, ein vorbildliches der Situation angepasstes Verhalten:
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16. Juni 2012


Die aktuelle Situation ist postitiv. Die Gyne hat aktuell 12 sichtbare Eier gelegt:
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Fragen, Kritik, Diskussionen können gerne direkt in diesem Thread stattfinden.

LG Stevie
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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Kryolan » Sa 16. Jun 2012, 17:30

Ach, das finde ich ja sehr schön, dass du über diese Gyne berichtest. Kann mich noch genau erinnern, wie du geschrieben hattest als du sie fandest! :)
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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » Sa 16. Jun 2012, 19:15

Hi Kryolan!

Eigentlich wollte ich auch gar nicht über die Gyne berichten. Obwohl eine Gründung für einen selber immer recht spannend ist, ob es klappt oder nicht, aber zum Berichten gibts meist wenig. In diesem Fall hat sich ja dann doch einiges zugetragen. Ich finde die Informationen die man dem Bericht entnehmen kann recht interessant. Zum einen was das Verhaltensmuster angeht, wie man so ein Tier manipulieren kann, sowie das pushen einer heimischen Art mit einer exotischen Art. Natürlich ist das alles recht wild, gibt aber Aufschluss.

Ich selbst bin gespannt wie es weitergeht, für mich ist das mehr oder weniger Neuland. Mit meiner Camponotus ligniperdus Gyne bin ich gut mit diesem Experiment gefahren. Die beiden Arten sind sich ja nun recht ähnlich, evtl. erziele ich gleiche Erfolge. Vielleicht läuft es identisch ab und die Gyne öffnet die exotischen Puppen, aber wird von den Camponotus fellah unterdrückt und öffnet ihre heimischen nicht. Ich ziehe nicht nur meine Resultate zwischen Camponotus herculeanus und der Puppenzugabe von Camponotus fellah, sondern aufgrund des gleichen Experimentes bei Camponotus ligniperdus und der Zugabe Camponotus fellah Puppen, auch aus dem Verhalten beider heimischen Arten gegenüber den exotischen Camponotus.

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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon antic » Sa 16. Jun 2012, 21:19

Ein schönes Beispiel wie ein Schlüsselreiz wirkt! Viel Erfolg weiterhin.
LG
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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Holger Barnack » Sa 16. Jun 2012, 23:23

Hi Stevie,

ist ein schönes Beispiel.
Bei den Cataglyphis hatten wir ja das selbe Problem und erst die Zugabe von Brut veranlasste dann die Königinnen wieder Eier zu legen.

LG
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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » Di 19. Jun 2012, 14:05

19. Juni 2012

Es scheint alles seinen Weg zu gehen. Die Gyne ist jetzt wieder voll in ihrem Element und auf Spur. Sie hat aktuell über 20 Eier abgesetzt. Außergwöhnlich viel für eine gründende Gyne. Dies lernte ich aber auch schon bei Camponotus ligniperdus. Meiner Meinung nach ein Zeichen dafür das sie registriert wie viele Puppen oder das Puppen vorhanden sind, sie weiß wohl das sie die aus den Eiern schlüpfenden Larven nicht allein versorgen muss. Die Gyne ist weiterhin leicht physogastrisch und zeigt nun auch wie bereits im obigen Artikel angesprochene erhoffte Verhaltensweisen. Die Gyne verteidigt nun aktiv ihre Brut in dem sie Ruckartig nach vorne stößt und mit den Mandibeln auf den Boden klopft. Auch auf dem Video ganz zu Anfang zu erkennen:

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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » Do 21. Jun 2012, 20:47

21. Juni 2012

So und nun ist es schon so weit, die Gyne hat heute die erste Camponotus fellah Arbeiterin aus ihrem Kokon geschält. Damit verläuft auch dieser Versuch bis jetzt ohne Komplikationen, somit ist eine weitere Hürde genommen. Jetzt werde ich die Gyne und die ersten Neuankömmlinge täglich stören müssen, um zu schauen ob es Rangeleien zwischen den Tieren gibt. Ich werde die Gyne und die Arbeiterinnen jetzt zu Anfangs jeden Tag nach Druckstellen, die von den Mandibaln der Tiere kommen untersuchen. Noch ist die frisch geschlüpfte Arbeiterin noch nicht ausgefärbt. Sie ist noch ganz hell, weiß aber schon wie man droht. Die Gyne zeigt gleich wieder Einsatz und stellt sich vor die Bedrohung. Wer an das Gelege will, muss an ihr vorbei. Meiner Meinung nach wundervolle Aufnahmen zweier aktuell farblich total verschiedenen Arten. Mich faszieniert diese Kooperationsmöglichkeit und Flexibilität inerhalb der der gleichen Gattung. Hier nun die Aufnahmen dieser beiden völlig verschiedenen Arten der gleichen Gattung. Bei der Camponotus herculeanus Gyne sieht man sogar die hübschen leicht rot gefärbten Wangen:

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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » Fr 22. Jun 2012, 22:45

22. Juni 2012

Heute schlüpfte die zweite Arbeiterin. Außerdem wurden weiter Eier abgesetzt, einige sind auch im Video zu erkennen. Ich konnte keine Dellen oder Druckstellen an den Tieren erkennen. Aktuell sind die Tiere auch noch nicht augefärbt. In diesem Stadium wären Aggressionen untereinander sowieso sehr abwägig. Es ist erst damit zu rechnen wenn die Arbeiterinnen voll ausgefärbt und/ oder die Duftdrüsen voll ausgebildet sind und das dauert ca. zwei Wochen. Jedoch kann auch unmissverständliches Verhalten zu Rangelein führen. Da es sich um zwei verschiedene Arten handelt kommt es auch zu unterschiedlichen Handlungen. Wärend die eine Art bei Lichteinfall zügig flüchtet, schaut die andere Art erst einmal was los ist, so entstehen oft schon Rangelein.

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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » Sa 23. Jun 2012, 15:08

23. Juni 2012

So einen Tag später sind es nun drei Arbeiterinnen. Heute habe ich extern Nahrung für die Tiere bereitgestellt. Meine Hoffnung sie bei der Aufnahme dieser filmen zu können wurde leider zerschlagen. Ein Versuch war es aber wert. Dafür gewährte mir das Volk einen kleinen Blick auf die Eier. Aktuell sind es wohl an die 30. Damit ist wohl bestätigt das die Gyne eigentlich gar nicht gründet, sondern schon in mitten einer Kolonie steckt, so ist es ja auch. Augrund der schönen Bilder, habe ich das Video diesmal etwas länger laufen lassen:

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Re: Ungewöhnliche Gründung/ Camponotus herculeanus

Beitragvon Imago » So 24. Jun 2012, 17:51

24. Juni 2012

Heute ist eine weitere Arbeiterin von Camponotus fellah geschlüpft (Nr. 4), ich habe diese extrahiert, direkt nachdem sie aus dem Kokon geschält wurde. Somit habe ich die ersten Lebenszeichen dieses Tieres aufzeichnen können, das Video dazu gibt es hier zu sehen:

Camponotus fellah Haltungsbericht

Heute habe ich das erste Mal Proteine verfüttert, das Heimchen wurde unverzüglich attackiert und in das Reagenzglas gezogen:

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Und hier noch einmal eine schöne Schlusssequenz:

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