*Camponotus fulvopilosus - Haltungsbericht

*Camponotus fulvopilosus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Di 29. Jan 2013, 09:36

Hallo liebe Leser!

Vorwort:

An dieser Stelle beginnt ein von mir lang gehegter Traum. Um euch meine Begeisterung bzw. meiner Faszination zu dieser Ameisenart näher zu bringen, muss ich eine kleine Zeitreise mit euch unternehmen.

Angefangen hat diese Geschichte vor sicher gut acht Jahren, damals war ich gerade vier Jahre dabei meinem Hobby zu frönen. Wie es so ist kam ich mit einem Freund ins Gespräch und wir sprachen so über die eine oder andere Ameisenart. Wie gerne wir doch Cataglyphis halten würden und der eine oder andere Name viel auch noch. Dann zeigte er mir diesen Link
Ab da an war es um mich geschehen, auch wenn die Bilder vielleicht, aus heutiger Sicht, nicht viel hergeben, damals war ich echt beeindruckt. Ich bin es auch heute noch.
Jedenfalls hatte ich mir damals zum Ziel gesetzt diese Art halten zu wollen, eine Königin sollte doch aufzutreiben sein. Ein paar Mal nahm ich damals Kontakt mit Martin S. vom Antstore auf. Aber schnell wurde klar dass ich sie wohl eher nicht über einen Shop beziehen kann. Damals gab es ja auch nicht gerade viele Möglichkeiten um an Ameisen zu kommen.
Also durchforstete ich viele Jahre, auch mit pausen, das Internet. Ich knüpfte Kontakte und hatte schnell auch noch andere für diese Art begeistern können, oder sie waren es bereits. Man versuchte es zusammen oder getrennt. Aber am Ende musste ich feststellen, so leicht wird das nicht. Ich lernte über verschiedene Portale einige Leute aus Südafrika kennen. Zu dem einen oder anderen habe ich sogar noch heute Kontakt! Aus dieser Sicht war es keine verlorene Zeit aber weiter gebracht hat es mich auch nicht, zumindest nicht an mein Ziel diese Tiere halten zu können. Ich nahm sogar mit Leuten Kontakt auf die dort, in Südafrika, Ameisen erforschen. Aber so richtig helfen wollte man mir nicht, dafür gab es weitere Informationen, Bilder und sogar ein Video fand ich im Internet. Es blieb aber dabei das dieses Ziel in weite Ferne rückte.

Ich muss zugeben dass ich mich damit abgefunden hatte diese Tiere nicht halten zu können. Ich habe bis vor kurzem gedacht das ich meine Flugangst einfach überwinden muss und hin Fliegen sollte. Das habe ich eigentlich auch immer noch vor, aber in den nächsten fünf Jahren wird das wohl nichts werden.

Da ich nun jemanden gefunden habe der genauso verrückt nach diesen Tieren war und ist wie ich, kann ich meinen Traum nun endlich verwirklichen. Ich bin sehr froh dass ich nun eine Königin bekommen konnte und diesen Haltungsbericht starten kann.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und drückt mir die Daumen das es so klappen wird wie ich mir das Vorstelle!

Lieben Gruß
Mathias
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Re: Camponotus fulvopilosus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Di 29. Jan 2013, 09:40

Hallo Leute

Einige Informationen zu dieser Art (Stand 01.2013):

Taxonomie:
Subfamilia: Formicinae
Tribus: Camponotini
Genus: Camponotus MAYR 1861
Subgenus: Myrmopiromis Wheeler 1921
Species: Camponotus fulvopilosus (De Geer 1778)
Subspecies: die ehemaligen Unterarten C. f. storeatus, C. f. brevisetosus, C. f. detritus ,wurden mittlerweile als eigenständige Arten publiziert.

Allgemeines:
Heimat: Angola, Botswana, Namibia, Südafrika
Habitat: Steppe, halb Wüste, größere Steine, wichtig ist sandiger Untergrund und Pflanzen zum belaufen auf denen sie z.B auch Blattläuse melken.
Kolonie: monogyn
Koloniegröße: ca. 5000-7000 Tiere
Gründung: claustral
Arbeiterinnen: polymorph
Nestbau: Nistet gern an ausgetrockneten Flussläufen, Erdnester, unter Steinen, unter umgefallenen Bäumen, aber auch einfach in der Nähe von Futterquellen im Boden.
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie (Honig und Insekten in der Haltung)
Winterruhe: /
Ruhephasen: Juni – Ende August, nachts Temperaturen bis +7°C, Tagsüber bis 20°C
Schwarmflug: November/Februar

Aussehen:
Königin: Kopf/Thorax: Schwarz, Gaster: schwarz mit dichtem Pelz hellgelber Borsten mit Lücken die entweder streifen oder Fleckartig erscheinen.
Männchen: komplett schwarz, glänzend helle Flügel.
Arbeiterin: wie Königin

Größe:
Königin: ca. 16,5-18 mm
Männchen: 10-12 mm
Minor: ca. 10-11 mm
Media: ca. 10-14 mm
Majors: ca. 15-19 mm, können die Größe ihrer Königin übertreffen

Wissenswertes:
Die Art Camponotus storeatus wurde am Berg Montagu am Fluss Breede in Südafrika gefunden.
Die Art Camponotus detritus kann man nur in der Namib finden. Sie lebt dort in einer sehr kargen Landschaft, beläuft aber auch dort die umliegenden Büsche auf der Suche nach Nahrung.
Es scheint so als müsste die komplette Camponotus fulvopilosus Gruppe überarbeitet werden. Es gibt von Region zu Region unterschiede die in einigen Texten als „Varianten“ schon beschrieben wurden.



Schwarmflug:

Der Schwarmflug von Camponotus fulvopilosus ist noch nicht oft beschrieben worden. Ich versuche hier nun ein paar Eindrücke wieder zu geben. Dieser Bericht beruht aus berichten, erlesenem und aus den noch weiter unten zu sehenden Videos.

Ein Schwarmflug in einer Gegend in der es selten bis gar nicht regnet hat natürlich einen hohen Seltenheitswert, trotzdem konnte man diesen nun beobachten.
Ein Regenschauer wirkt hier wahre Wunder. Natürlich fliegen dann nicht nur die C. fulvopilosus, sondern sehr viele Arten nutzen diese seltene Gelegenheit um einen Schwarmflug abzuhalten. Der Grund liegt auf der Hand, die Königinnen haben es dann viel leichter sich in den harten Boden zu graben.
Wir beschränken uns hierbei aber natürlich auf C. fulvopilosus. Wie gesagt hatte es am Vorabend, bzw. in der Nacht einen Regenschauer gegeben. Am nächsten Morgen konnte man dann den Schwarmflug beobachten. Die Königinnen klettern, wie viele andere Arten auch, kleine Büsche hinauf um einen höheren Punkt zum Abflug zu erreichen. Die Königinnen und die Männchen scheinen zur selben Zeit abzuheben. Bei einigen Arten steigen ja z.B die Männchen auch mal als erstes auf. Ich denke auf den Videos kann man das sehr gut beobachten. Die Königinnen erreichen dabei eine sehr große Flughöhe, der Verbreitungsflug dürfte also recht weit sein. Nach ca. einer Stunde kann man dann die jungen Königinnen auf dem Boden herum laufen sehen, auf der Suche nach einem geeigneten Versteck. Dabei scheinen die Königinnen keine Aggressionen untereinander zu hegen. Setzt man mehrere Königinnen zusammen verhalten diese sich ganz ruhig.
Ich denke für einen Schwarmflug ist der Regen ein sehr entscheidender Faktor, was diese Tiere in den Jahren ohne Regen zum Schwärmen verleitet ist aber nicht ganz klar. Eventuell reichen dann auch etwas mehr Morgenreif oder kühlere Tage. Am Tag des Schwärmens war es mit 25°C recht angenehm bei sonst üblichen 35-40°C. Auch scheint es in Jahren mit mehr Regentagen und den dadurch verbundenen größeren Angebot an Futtertieren, größere Königinnen zu geben. Ein Nest beherbergte eine viel kleinere Königin als die jetzt gefundenen. Außerdem konnte ein Nest unter einem Stein beobachtet werden in dem augenscheinlich drei Königinnen lebten. Ob diese Königinnen auch Eier gelegt haben oder vom letzten Jahr stammten und nun als Arbeiterinnen fungierten kann nicht geklärt werden. Diese Kolonie verblieb am Fundort.

Hier nun die Videos vom Schwarmflug:





Erwartungen:


Die Planungen für diese Art sind sehr weit fortgeschritten, ich hatte ja auch genug Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Geplant ist definitiv eine lange Haltung. Könnte mir vorstellen das ich diese Art so lange halte wie es mir möglich ist.
Die Kolonien können recht groß werden, das sollte aber kein Problem werden. In der Zukunft steht ein Becken mit der Größe von 120x80x40 bereit. Ein Zukauf von einem weiteren Becken sollte kein Hindernis darstellen. Als erstes muss die Gründung geschafft werden und das Wachstum wird sicher anfangs nicht sehr hoch sein.
Meine Erwartungen liegen bei einer gesunden Kolonie Entwicklung. Später erhoffe ich mir das aufziehen geeigneter Pflanzen um dieser Kolonie die Möglichkeit zu geben sich selbst versorgen zu können und um ihre natürlichen Verhaltensweisen beobachten zu können. Ich möchte unbedingt das los ziehen in Gruppen beobachten können, das finde ich sehr interessant. Die spätere Produktion von Geschlechtstieren ist dann sozusagen das Ziel meiner Haltung. Eine Nachzucht ist aber so nicht geplant, dafür bedarf es auch ebenfalls einen Halter mit langem Atem.

Das soweit zu meinen Erwartungen an diese Art und vor allem auch an mich selbst das alles so umzusetzen wie es geplant ist.


An dieser Stelle teilt sich nun mein Bericht. Hier geht es weiter mit Camponotus fulvopilosus. Für den Bericht über Camponotus storeatus geht es hier lang. Der gemeinsame Diskussionsthread ist hier zu finden. Ich entschuldige mich schon einmal für das vermehrte anbringen von Superlativen, aber diese Art ist einfach meine absolute Lieblingsart.

Das waren dann erst einmal alle Vorab Informationen und der Schwarmflug dieser wunderschönen Ameisenart. Nun starten wir den eigentlichen



Haltungsbericht:

Die Königin habe ich nun am letzten Sonntag bekommen, ich war hin und weg, was für ein schönes Tier! Sie hatte schon ein paar Eier gelegt und drei Puppen ihrer Art als Unterstützung bekommen. Ich war lange am Überlegen ob ich diese Hilfe in Anspruch nehme oder ob ich die Königin einfach machen lasse. Am Ende wählte ich den sichereren Weg. Ich denke die Entscheidung ist die Richtige, so oft kommt man nicht in den Genuss so einer schönen Königin.
Zu Hause angekommen begutachtete ich erst einmal die Königin, alles war in Ordnung. Ich bemerkte aber am Abend eine gewisse Unruhe, die Königin knabberte die ganze Zeit an dem Wattestopfen mit dem das RG verschlossen war. Ich tauschte es gegen ein Stopfen aus Haushaltspapier. Kontrollieren konnte ich das nicht mehr, ich musste zur Arbeit.
Am nächsten Morgen schaute ich vorsichtig nach und die Königin saß ganz entspannt auf ihrer Brut. Ich bereitete das neue Reagenzglas vor und ging ins Bett (Ich arbeite nachts, also nicht wundern :). Am Nachmittag verband ich das neue RG mit dem alten, die Königin ist recht aggressiv und lief mit geöffneten Mandibeln in das neue RG. Nach 15 Minuten ein zweiter Blick nach ihr und da war sie auch schon mit der Brut umgezogen. Es half natürlich dass es im neuen Reagenzglas kuschelige 24 C° waren. So halte ich sie nun und eine ihrer dazu gesetzten Puppen ist auch schon dabei sich zu verfärben, es dürfte also nicht mehr ganz so lange dauern bis die Königin Unterstützung bekommt.
Heute Morgen schaute ich nur noch einmal nach ihr und störte sie nun vorerst ein letztes Mal um diese Aufnahmen zu machen:

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Ich werde sie nun bis zum WE nicht weiter stören, am Wochenende gibt es also wieder Informationen über die hübsche.

LG, Mathias
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Tag 16

Beitragvon Mathias Zille » So 3. Feb 2013, 10:14

Hallo Zusammen!

Wie versprochen gibt es heute wieder ein Bericht zu meinen Camponotus fulvopilosus.

Viel hat sich in einer Woche nicht getan aber ich habe die Haltungsparameter verändert. Ich halte sie nun bei 25,5 – 26C°, es kann aber auch mal knapp 27C° werden. Das ist bedingt durch die Beheizung des Wohnzimmers. Es scheint ihnen jedenfalls zu gefallen. Hatte es anfangs auch mal mit 30C° probiert aber da war sie doch recht nervös. Ich muss dazu sagen dass die Königin immer die Möglichkeit hat in kühlere Bereiche auszuweichen.
Eine der drei Puppen verfärbt sich schon dunkler, mal sehen, ich glaube nicht dass die diese Woche noch schlüpft.
Die Königin nimmt gerne Zuckerwasser an, da ist sie richtig gierig nach. Ihr Insekten anzubieten habe ich noch nicht probiert, das werde ich wohl auch nicht. Das kommt dann wenn die erste Arbeiterin da ist.

Hier nun noch ein paar Bilder:

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Hier ist die gute mit ihren Puppen beschäftigt :thumbup:

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LG, Mathias
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Re: Camponotus fulvopilosus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 11. Feb 2013, 20:39

Hallo Leute!

Ein kleiner Bericht zum Stand der Dinge.

Viel tut sich in dieser Phase natürlich nicht bei der Königin. Letzten Mittwoch war es aber soweit und auch diese Königin hat jetzt ihre erste Arbeiterin. Ich kann keinerlei Probleme feststellen, alles läuft reibungslos. Die beiden füttern sich und putzen einander, alles total unaufgeregt. Seit dem die Arbeiterin da ist, ist auch meine Königin etwas ruhiger geworden, nicht mehr ganz so schreckhaft wie am Anfang.

Ich möchte zwar gerne Wöchentlich einen Bericht dazu abgeben, aber ich möchte auch mich nicht immer wiederholen. Darum melde ich mich nun immer dann erst wieder wenn es wirklich etwas zu berichten gibt.

Nun noch ein paar Bilder im Sonnenschein:

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Der gemeinsame Diskussionsthread ist hier zu finden.

LG, Mathias
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Tag 108

Beitragvon Mathias Zille » Mi 22. Mai 2013, 15:36

Hallo Zusammen!

Man ich muss unbedingt mal wieder etwas zu diesen schönen Ameisen schreiben.... dachte ich in den letzten Wochen sehr oft... dazu gekommen bin ich bis heute irgendwie nicht. Aber nun soll es soweit sein.

Die Kolonie ist nun vom Reagenzglas in ein Becken gezogen. Es ist 800x300x600 (LxBxH) und hat einen Deckel an dem ich die Lampen angebracht habe. Der Ausbruchsschutz ist ein Streifen mit Talkum am oberen Rand. Anfangs liefen sie auch an den Scheiben entlang, das machen sie aber schon länger nicht mehr. Der Bodengrund besteht aus drei verschiedenen Arten von Sand. Darauf habe ich noch Steine verteilt und etwas Rindenstückchen. In der Mitte befindet sich eine noch sehr Junge Pflanze aus Südafrika, gezogen aus einem Samen, die einzige die etwas geworden ist von acht. Aber ich denke sie ist über den Berg. Ich kann sie über den Strohhalm mit Wasser versorgen. Ich kann auch direkt gießen, die Ameisen haben noch nie versucht im feuchten Sand zu graben. Die C. fulvopilosus können im Sand genauso scharren wie es die Cataglyphis Arten tun. Außerdem verzieren sie ihren Eingang mit umherliegenden Steinchen und Rindenstückchen. Verschließen tun sie ihn aber nicht, er wird ständig bewacht. Das Becken wird mit einer 40W Lampe und einer 60W Lampe beheizt, es ist sehr warm im Becken. Im Nest sitzen sie meist alle in der obersten Kammer. Die nächsten Nester werden so angebracht das eine Kammer im Sand liegt und der Rest außerhalb, damit dieser Teil sich aufheizen kann.

Zur Kolonie selbst kann ich nur sagen das sie sich zwar langsamer als bei den anderen Haltern entwickelt aber ich zu frieden bin. Ich gebe ihnen Zuckerwasser und Wasser über eine Tränke. An Nahrung gibt es alles was ich finden kann oder zu Hause noch habe. Schaben, Spinnen, Raupen, Ohrenkneifer und Fliegen landeten schon im Becken. Alles wurde angenommen und verwertet. Ich kann hier wirklich nichts negatives Berichten, einfach tolle Ameisen. Es macht riesen Spaß sie zu beobachten. Auch wenn ich ins Nest rein schaue sind sie immer ganz ruhig und gehen weiter ihren Beschäftigungen nach. Wenn ich das Zuckerwasser nach fülle dann bilden sich schon fast kleine Pilgerwege, da kommt und geht dann immer eine durch das Becken. Dabei sehr Wachsam und mit empor gestrecktem Gaster. Sie reagieren sofort auf Bewegungen, springen dann bei Seite und richten sich in Richtung Hand aus um diese zu attackieren.

Mein aktueller Stand:

1 Königin
16 Minor Arbeiterinnen
0 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
3 mittel große Puppen
13 normale Puppen
10 normale Larven
5 kleine Larven
ca. 15 Eier und kleinste Larven


Nun ein paar Bilder vom Becken:

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Die Königin drängelte sich heute immer ins Bild, also gibt es auch nur Bilder mit ihr drauf:

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Das soll es auch erst einmal wieder gewesen sein.

Gruß
Mathias
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Re: *Camponotus fulvopilosus - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Sa 4. Jan 2014, 17:45

Hallo Leser!

Hier läuft es doch ziemlich gut muss ich sagen. Trotz der Tatsache das diese Jungs ...hust.... Mädels erst seit drei Wochen wieder wärmer gehalten werden. Davor gab es drei Monate kühlere Temperaturen und auch hier werden diese nächstes Jahr tiefer ausfallen als in diesem (siehe C. storeatus – Haltungsbericht). Ich denke ich habe in dem anderen Haltungsbericht genug darüber geschrieben und ich würde mich hier nur Wiederholen.
Ich habe auch hier die Zeit genutzt um ihnen ein neues Becken und Nest zur Verfügung zu stellen. Dabei war hier das Problem das sie in das gleiche Becken wieder leben sollten. Also musste ich sie etwa drei Tage in eine Pappbox unterbringen die ich in ein kleines Glasbecken legte. Das Nest habe ich dann aus dem alten Becken heraus genommen und die Arbeiterinnen Vorsichtig mit einem Pinsel (Gummiborsten) herunter gefegt. Das ging super einfach und schnell. Trotz das ich da gerade ihr Nest auf gebrochen hatte waren sie nur geringfügig aggressiv. Die größeren liefen einfach auf meinen Händen und schauten einfach nur zu. Da hatte ich schon etwas bammel ob die mich nicht zu sehr bearbeiten würden. Das ganze dauerte keine fünf Minuten. In weiteren 15 war die Kolonie schon in der Pappbox verschwunden.

Das Becken:

Das Becken hat nun die Maße von 1000 x 500 x 600 (LxTxH). Da hatten sie schon vorher drinnen gelebt nur hatte ich davon noch kein Bericht zu verfasst. Nun soll es aber besser werden mit meinen Berichten. Also das Becken hat jetzt vorne Schiebetüren und oben, mittig, einen schmalen Lüftungsgitter Streifen. Dort habe ich auch die beiden 60W Lampen angebracht. Auch hier sind zwei Sukkulenten (Adenia glauca) von mir gepflanzt worden. Das ist eine gute Urlaubspflanze, da sie die Kolonie sicher mit etwas süßen Saft versorgen kann wenn man mal ein paar Tage oder ein/zwei Wochen weg ist.
Sonst habe ich noch Sand in drei Farben verwendet und noch Splitt und andere Steine. Dazu dann zwei Äste und das ganze sah dann, oder sieht, dann so aus:

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Der Umzug:

Ich habe in dem Becken auf der rechten Seite hinten eine Bohrung (war beim kauf schon dabei). Ursprünglich sollten sie dadurch in das Becken einziehen das sie aber auch nach zwei Tagen nicht so recht wollten. Der Schlauch war ihnen wohl nicht so ganz geheuer. Am Ende legte ich das Übergangsbecken einfach in den hinteren Bereich des neuen Beckens. Dann ging es doch recht schnell und die ersten Kundschafterinnen entdeckten das von mir erwärmte Nest. Bald darauf liefen diese zurück und holten erst Ameisentypisch, durch tragen neue Arbeiterinnen ins Nest. Doch dann begannen sie größere Tiere hinter sich her laufen zu lassen. Total genialer Anblick wie ich finde. Dazu mal zwei Videos:



Entschuldigt die doch etwas nervige Scharfeinstellung aber ich kenne mich mit meiner Nikon noch nicht so gut aus. Auf den weiteren Videos wird es etwas besser.

Ich finde das verhalten sehr interessant und man sieht es auch auf diesen beiden Videos Teilweise noch. Da war dann der Umzug im vollem Gange:



Vier Bilder von diesem Tag noch hinten dran und dann war es das vom Umzug auch:

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Die Kolonie bekam und bekommt von mir Hauptsächlich Wachsmaden und Heimchen. Sie haben bis jetzt aber auch keine Hausspinne verschmäht. Ganz im Gegenteil die mögen sie recht gerne. Sie haben bei mir aber auch schon Schaben, Mücken, Fliegen und Raupen genommen. Weniger gut ging Thunfisch (mir eigentlich recht) und Fliegenmaden. Bei Mehlwürmern etwas zurückhaltend aber sie tragen sie dann doch ein. Das Wachstum der Kolonie wurde von mir Anfangs klein gehalten und nun gebe ich ihnen Regelmäßig mehr Futter. Mal sehen wo das hin führen wird. So sieht das bei der Fütterung übrigens am Eingang aus:



Mein aktueller Stand:

1 Königin
180 Minor Arbeiterinnen
40 Media Arbeiterin
5 Major Arbeiterinnen
3 mittel große Puppen
50 normale Puppen
50 normale Larven
20 kleine Larven
ca. 50 Eier und kleinste Larven


Ich kann hier noch nicht viel mehr Berichten außer das sie extrem hübsch sind, gerne mal ausbücksen wenn sie eine Schwachstelle finden und sehr Neugierig sind. Eine, für mich, sehr interessante Art. Trotz ihrer Neugier sind sie aber sehr harmlos, selbst mein Sohn und ein Freund von ihm hatten schon Arbeiterinnen auf die Hand laufen lassen. Immer sind sie auf der Suche und wenn sie eine Hand erblicken rennen sie auch mit geöffneten Mandibel darauf zu. Im letzten Moment drehen sie doch ab und schauen was man als nächstes Macht. Am Nesteingang zu Handtieren bedeutet immer Aktivität von scheinbar Aufgebrachten Arbeiterinnen. Die Majore sitzen auch Vorzugsweise am Nesteingang. Doch richtig angreifen tun sie mich nicht, noch nicht. Mit steigender Arbeiterinnenzahl wird sich das noch ändern, denke ich.
Ich muss auch sagen das ich noch keine größeren Verluste beklagen müsste, ich müsste Lügen aber es sind vielleicht 5-6 Arbeiterinnen gestorben.

Nun noch weitere Bilder:

Nestübersicht:

3400

Weitere Bilder:

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Das war es auch hier erst einmal. Wollte die Tage noch ein bisschen mit der Kamera rum Probieren, es kann also sein das noch mal ein paar Bilder nach geschoben werden.

Der gemeinsame Diskussionsthread ist hier zu finden.

Gruß
Mathias
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