09.07.2008 Achter Tag
Es gibt eine Menge zu berichten und das schöne daran ist, es gibt nur gute Nachrichten! Wie oben auf dem zweiten Bild meines Formicariums gut zu erkennen ist steht das Y-Tong Nest in der zweiten Etage der Haupt-Arena, die oben mit einer zugeschnittenen Glasplatte verschlossen ist! Die Feuchtigkeit die ich am 07.07.2008 entdeckt hatte, die sich an der Seite des Formicariums sichtbar an der Glaswand absetzte und vom noch nicht 100%ig getrockneten Humus kam, machte mich stutzig was das befeuchten des Y-Tong Nestes angeht. Ich hatte Angst, dass ich die Feuchtigkeit in meinem Formicarium nicht regulieren kann, und da alle Teile meines Formicariums verschlossen sind, konnte auch keine Luftzirkulation entstehen, sprich es würde sich an jedem öko/biologischen Bestandteil in meiner Arena früher oder später Schimmel bilden, also überlegte ich mir das Y-Tong Nest außerhalb der Arena zu gestalten, da dann in der Arena auch eindeutig mehr Platz zur Verfügung steht. Gesagt getan! Schnell einen neuen Y-Tong Stein besorgt. Ich entschloss mich den Y-Tong Stein zu den Maßen 20cm Höhe und 25cm Länge zu recht zu schneiden die Tiefe spielt zwar nicht wirklich eine Rolle, es sind bei mit aber 10cm! Die Gänge und Kammern haben eine Tiefe von 1,5 – 2cm, die Gang Höhe und Breite betragen 1cm. Die Kammern habe ich in verschiedenen Größen angefertigt, je nach Bedarf. Ich habe nur mit einem Schraubenzieher gearbeitet um Fehler oder gar das Brechen des Y-Tong Steines zu vermeiden. Die Arbeit hat sich gelohnt, nach dem Einzeichnen der Gänge hab ich ca. 2 Std. lang geschnizt! Ich werde den Y-Tong Stein von unten bewässern, dieses wird sich bewären, aufgrund der Kapillarwirkung saugt sich der Stein wie ein Schwamm mit Wasser voll. Mein Y-Tong Nest besitzt drei Etagen: Unten sehr feucht, Mitte weniger feucht, oben trocken. Die verschiedenen Grade der Feuchtigkeit sind eine gute Grundvorraussetzung für die verschiedenen Stadien der Brut. Unten in die Schale, auf (in) der das Nest steht kommt Seramis rein, um das Nest herum häufe ich es etwas an, die Schale wird komplett bewässert! Um den Y-Tong Stein nach vorne hin optimal abzudecken nehme ich eine Glasscheibe von einem Bilderrahmen, der exakt die Größe des Nestes hat, bis auf die Höhe, die Glasscheibe ist ca. 3 cm niedriger, da der Sockel des Steines ja im Wasser steht! Auf die Glasplatte klebe ich von außen eine rote Transparente Folie, da die Art Camponotus ligniperda rot als grau oder schwarz warnimmt. Achtung, das ist nicht bei jeder Ameisenart so, manche Arten benötigen auch schwarze Folie, bitte informiert euch!
Das Y-Tong Nest (nur die Gänge) werde ich bevor ich es verschließe mit Seramis auffüllen! Camponotus ligniperda gräbt gerne und ein Nest aushölen sehe ich als eine ähnliche Tätigkeit an, außerdem können die Ameisen so selbst eintscheiden wie viel Platz sie aktuell benötigen. Achtung ist des Nest zu groß, oder es hat zu viele Kammern besteht die Möglichkeit das Kammern die nicht zu der Aufzucht der Brut verwendet werden, als Mülldeponie umfunktioniert werden. So kann leicht Schimmel entstehen, der sich im Allgemeinen schlecht aus dem Y-Tong Nest entfernen lässt ohne die Ameisen stark zu stören oder evtl. sogar eine Massenpanik auszulösen. Da ich ja auch das alte Y-Tong Nest entfernen mußte, hab ich das Formicarium neu gestaltet! Maße aller Elemte:
Y-Tong Nest: ..............................20cm Höhe, 25cm Länge und 10cm Tiefe
Arena: Erdgeschoss: ......................7,5cm Höhe, 25cm Länge und 15cm Tiefe
Arena: 1. Etage: ..........................7,5cm Höhe, 25cm Länge und 15cm Tiefe
Futter-Arena: .............................10cm Höhe, 15cm Länge und 7cm Tiefe
Antquarium: ...............................14cm Höhe, 16,5cm Länge und 5,3cm Tiefe
Gesamtfläche ohne Schläuche: 1256cm²
Gesamtvolumen ohne Schläuche:: 12900 cm³ (12,9 Liter) Es ist wichtig den Ameisen genügend auslauf zu bieten, dann muss das Formicarium auch nicht so schnell erweitert werden. Sollten eure Ameisen häufig versuchen die Scheiben hoch zu klettern, oder ewige Runden an den Scheiben drehen, haben sie evtl. zu wenig Auslauf oder zu wenig Futter! Die Ameisen können sich sprichwörtlich totlaufen! Ist das Terrain zu klein schlussfolgert die Ameise zu wenig Nahrung, je größer das Terrain ist, desto mehr Nahrung findet sie in der freien Natur! Schließlich ist euren Ameisen nicht bewusst, dass Ihr sie jedes Mal füttert und so das Überleben der Kolonie gewährleistet!
Nun musste ich ja auch das Reagenzglas aus dem Formicarium nehmen, um das alte Y-Tong Nest zu entfernen. Das war meine Chance einen genauen Blick zu riskieren und meine so oft angepriesene Vermutung hat sich bewahrheitet, die Königin kümmert sich brav um ein Eierpaket, zwei kleine Larven waren auch schon dabei!
Fazit: Obwohl das meine ersten Erfahrungen mit der Ameisenhaltung sind die ich hier sammele, bin ich sehr zufrieden wie es bisher gelaufen ist. Ich freue mich über den bisher erfolgreichen Zwischenstand.
Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.