Hier findest du alle Posts des Threads harpegnathos-saltator.
Find ich auch, ein toller und aufwendiger Bericht. Interessante Bebachtungen und Interpretationen.
LG, Frank.
Find ich auch, ein toller und aufwendiger Bericht. Interessante Bebachtungen und Interpretationen.
LG, Frank.
Hallo,
guter, zusammenfassender Text über Deine bisherigen Haltungsbeobachtungen. Ich bin mir sicher, sie werden einigen anderen Haltern weiterhelfen! Danke dafür.
Eine Anmerkung zu den Springspinnen. Die Theorie, dass es sich um ihre natürliche Nahrung handelt, ist sehr interessant. Allerdings eben fast schon zu spekulativ. Das Wackeln des Hinterleibes ist ein interessantes Verhalten, und diese als Jagdmethodik zu erklären ist kein schlechter Ansatz. Man achte darauf, dass besonders Springspinnen bei der Paarung regelrechte Tänze hinlegen, und dabei auch mit ihrem Hinterleib wackeln - nutzt das die Harpegnathos aus?
Allerdings sind Springspinnen normalerweise ja nicht in dem üblichen Jagdrevier der Harpegnathos unterwegs, soweit ich weiß. Die Harpegnathos sind eher typische Laubkriecher, Springspinnen sind eher auf Bäumen, Steinen und Mauern zu finden. Ich weiß nicht, treffen sie in der Natur überhaupt aufeinander? Vielleicht gibt es in ihrem Heimatland solche Springspinnen, die am Boden leben, das weiß ich nicht, trotzdem ist die These sehr gewagt. Müsste man eben mal ein paar Freilanduntersuchungen machen...
Grüße, Phil
Hallo,
guter, zusammenfassender Text über Deine bisherigen Haltungsbeobachtungen. Ich bin mir sicher, sie werden einigen anderen Haltern weiterhelfen! Danke dafür.
Eine Anmerkung zu den Springspinnen. Die Theorie, dass es sich um ihre natürliche Nahrung handelt, ist sehr interessant. Allerdings eben fast schon zu spekulativ. Das Wackeln des Hinterleibes ist ein interessantes Verhalten, und diese als Jagdmethodik zu erklären ist kein schlechter Ansatz. Man achte darauf, dass besonders Springspinnen bei der Paarung regelrechte Tänze hinlegen, und dabei auch mit ihrem Hinterleib wackeln - nutzt das die Harpegnathos aus?
Allerdings sind Springspinnen normalerweise ja nicht in dem üblichen Jagdrevier der Harpegnathos unterwegs, soweit ich weiß. Die Harpegnathos sind eher typische Laubkriecher, Springspinnen sind eher auf Bäumen, Steinen und Mauern zu finden. Ich weiß nicht, treffen sie in der Natur überhaupt aufeinander? Vielleicht gibt es in ihrem Heimatland solche Springspinnen, die am Boden leben, das weiß ich nicht, trotzdem ist die These sehr gewagt. Müsste man eben mal ein paar Freilanduntersuchungen machen...
Grüße, Phil
Hallo,
Also von den Beobachtungen die ich bisher machen konnte kann ich nicht bestätigen, dass es eher Ameisen der Streuschicht sind. In meinem Gesellschaftsbecken waren die praktisch überall. Auch in 2m Höhe.
Nun, wieder was dazu gelernt. Allerdings, wie immer, die große Frage, inwieweit man in der Haltung beobachtete Verhaltensweisen auf das Freiland übertragne kann.
Bei dieser Art gibt sicherlich großes Forschungspotenzial, ich bin mir sicher Du wirst noch weitere Eigenschaften und Verhaltensweisen entdecken. Am besten wäre es natürlich, wenn man das Ganze später noch mit Freilandbeobachtungen kombinieren könnte. Na, wer weiß, in ein paar Jährchen ;), bin ich dabei. Mit Harpegnathos habe ich mich kaum beschäftigt. Die Dekoration die Du beschreibst ist interessant, würde auf jeden Fall dran bleiben und mal andere gelben Sachen zur Bestätigung anbieten und uach mit Fotos dokumentieren.
Evtl. sogar an Forscher wenden? Harpegnathos saltator gehört zu den wenigen Ameisen, deren Genom entschlüsselt ist. Vielleicht gelingt Dir ja auch bald eine Zucht, ich bin gespannt.
Grüße, Phil
Hallo,
Also von den Beobachtungen die ich bisher machen konnte kann ich nicht bestätigen, dass es eher Ameisen der Streuschicht sind. In meinem Gesellschaftsbecken waren die praktisch überall. Auch in 2m Höhe.
Nun, wieder was dazu gelernt. Allerdings, wie immer, die große Frage, inwieweit man in der Haltung beobachtete Verhaltensweisen auf das Freiland übertragne kann.
Bei dieser Art gibt sicherlich großes Forschungspotenzial, ich bin mir sicher Du wirst noch weitere Eigenschaften und Verhaltensweisen entdecken. Am besten wäre es natürlich, wenn man das Ganze später noch mit Freilandbeobachtungen kombinieren könnte. Na, wer weiß, in ein paar Jährchen ;), bin ich dabei. Mit Harpegnathos habe ich mich kaum beschäftigt. Die Dekoration die Du beschreibst ist interessant, würde auf jeden Fall dran bleiben und mal andere gelben Sachen zur Bestätigung anbieten und uach mit Fotos dokumentieren.
Evtl. sogar an Forscher wenden? Harpegnathos saltator gehört zu den wenigen Ameisen, deren Genom entschlüsselt ist. Vielleicht gelingt Dir ja auch bald eine Zucht, ich bin gespannt.
Grüße, Phil
Hallo,
ich habe mich entschieden einige meiner Videos und Fotos von Harpegnathos saltator hier im Forum zu posten, da sowohl Erfahrungsberichte als auch Bildmaterial zu dieser Art und zu anderen Arten der Gattung auf diesem Forum zu fehlen scheinen.
Ich habe die Kolonie seit Anfang 2010 in einem großen Ytongnest,liegend und mit einer Kammer, und muss der herrschenden Meinung über die Anfälligkeit der Tiere wiedersprechen. Beachtet man einige Dinge so sind die Tiere in der Haltung sehr angenehm und liefern, vorallem im Nest, viele Beobachtungsmöglichkeiten.
Die oft als primitiv und wenig sozial bezeichneten Ameisen sind immer interessant und bieten immer Raum neues zu beobachten. Auch sind sie nicht so viel weniger sozial als andere Ameisen, sie sind nur etwas impulsiver und es sind einfach weniger.
Das Teamwork aber auch die Impulsivität dieser Ameisen ist in folgendem etwas zu langen Video etwas zu sehen.
Es wird gemeinsam eine Arbeiterin aus ihrer Puppenhülle geholt.
Etwas nach der 7:53 Minute ist ein interessantes Verhalten einer Arbeiterin zu sehen. Die Arbeiterin schubst die Königin weg, was bei dieser Art sehr zu denken gibt, die eine Larve zu verletzen scheint (was genau sie da macht kann ich mir nicht erklären).
Das Verhalten zwischen Mutter und Töchtern bei dieser Ameisenart ist eigentlich nicht so anders als bei anderen Ameisenarten.
Die Königin dominiert das Nest stark und ist ein gefürchtetes Tier, das eigentlich nur mit dem nötigen Respekt behandelt wird (deswegen ist die Stelle im Video sehr interessant). Ihr wird sogar im Nest Vorfahrt gewährt.
Sie kann gegenüber den Arbeiterinnen teils etwas grob wirken, ist auch sehr selbstständig im Vergleich zu anderen Königinnen. Sie hat auch noch sehr viel Kraft.
Unter anderem ist es dieses Verhalten, welches den enormen Platzbedarf der Tiere erklärt, was das Nest angeht. An die Arena gibt es kaum Ansprüche.
Die Tiere sind in ihrem Verhalten sehr eingeschränkt wenn sie nicht genug Platz im Nest haben.
Aber auch ein anderer Grund macht ein großes Nest sehr wichtig.
Die Larven verpuppen sich sehr langsam und werden dabei sehr oft direkt aneinander gelegt bzw in unmittelbare Nähe. Ist nicht genug Platz vorhanden, dann werden sie oft aufeinander gelegt und das hat minderschöne Folgen.
Wenn sich zwei Larven so aneinander verpuppen ist die Folge leider, wie man der zusammengefallenen Puppe sieht, der Tod einer der Beiden.
Mein Fazit nach einem Jahr Haltung ist deswegen, dass ein möglichst großes Nest für Harpegnathos nötig ist, am besten ebenfalls ein liegendes, das macht die Beobachtung sehr viel einfacher, das interessanteste spielt sich im Nest ab. Darüber hinaus ist ein recht feuchtes Nest, entgegen der Meinung Einiger, sehr wichtig.
Die Larven dieser Art wachsen innerhalb einer Woche fast komplett aus. Dabei ist es anscheinend wichtig, dass die Haut dieser Larven feucht und dehnbar ist, ist dies nicht der Fall, so vertrocknen sie an einigen Stellen und werden gelb, abschließend werden sie gefressen.
Für dieses schnelle Wachstum ist auch eine sehr gute Futterversorgung nötig. Andie sechs oder mehr Heimchen trägt meine Kolonie am Tag ein und verwertet diese auch, bei gerade mal 50 Arbeiterinnen!
Das ist eine Heimchendose (am besten geeignet Heimchen Größe 4) in der Woche.
Da kommt man auch schon zu dem größten Streitthema, welches auf den Foren immer wieder aufkommt und auch schon als absolutes Argument gegen Harpegnathos angeführt wird.
Sie sollen sehr schnell Milben bekommen, man soll deshalb nur abgebrühte Tiere verfüttern.
Ich halte von dieser Aussage gar nichts.
Meine Kolonie wird seit einem Jahr mit lebendigen Heimchen aus der Box gefüttert und hat keine Milben. Die Fütterung mit abgebrühten Heimchen würde meiner Meinung nach sofort zu Schimmel führen. Die eingetragenen Tiere sind nämlich nur betäubt und leben bis zum Verzehr weiterhin.
Den selben Effekt hat aber auch ein kleines Nest, das Futter wird gestapelt und schimmelt vor sich hin.
Auch wird oft behauptet, dass Harpegnathos sich nicht putzen und nicht putzen können, wegen ihrer Mandibelform. Das stimmt zwar teilweise, ist aber kein Grund für eine Milbenanfälligkeit!
Selber können die Ameisen sich nur schwer säubern.
Dafür ist es bei diesen ach so unsozialen Tieren gang und gäbe sich gegenseitig zu säubern, noch öfter als bei anderen Ameisen, die ich bisher gehalten habe.
Dazu werde ich demnächst versuchen ein Video oder ein Foto zu posten.
Die ganzen Haltungsberichte die ins Leere laufen und dann irgendwann mit der Begründung "Milben" aufhören, gehen meiner Meinung nach auf gravierende Haltungsfehler oder auf einen Milbenbefall vor dem Kauf zurück.
Ist die Kolonie geschwächt bekommt sie wahrscheinlich sehr schnell Milben, dazu kann ich aber nur spekulieren...
Gruß
Kaj
Hallo,
ich habe mich entschieden einige meiner Videos und Fotos von Harpegnathos saltator hier im Forum zu posten, da sowohl Erfahrungsberichte als auch Bildmaterial zu dieser Art und zu anderen Arten der Gattung auf diesem Forum zu fehlen scheinen.
Ich habe die Kolonie seit Anfang 2010 in einem großen Ytongnest,liegend und mit einer Kammer, und muss der herrschenden Meinung über die Anfälligkeit der Tiere wiedersprechen. Beachtet man einige Dinge so sind die Tiere in der Haltung sehr angenehm und liefern, vorallem im Nest, viele Beobachtungsmöglichkeiten.
Die oft als primitiv und wenig sozial bezeichneten Ameisen sind immer interessant und bieten immer Raum neues zu beobachten. Auch sind sie nicht so viel weniger sozial als andere Ameisen, sie sind nur etwas impulsiver und es sind einfach weniger.
Das Teamwork aber auch die Impulsivität dieser Ameisen ist in folgendem etwas zu langen Video etwas zu sehen.
Es wird gemeinsam eine Arbeiterin aus ihrer Puppenhülle geholt.
Etwas nach der 7:53 Minute ist ein interessantes Verhalten einer Arbeiterin zu sehen. Die Arbeiterin schubst die Königin weg, was bei dieser Art sehr zu denken gibt, die eine Larve zu verletzen scheint (was genau sie da macht kann ich mir nicht erklären).
Das Verhalten zwischen Mutter und Töchtern bei dieser Ameisenart ist eigentlich nicht so anders als bei anderen Ameisenarten.
Die Königin dominiert das Nest stark und ist ein gefürchtetes Tier, das eigentlich nur mit dem nötigen Respekt behandelt wird (deswegen ist die Stelle im Video sehr interessant). Ihr wird sogar im Nest Vorfahrt gewährt.
Sie kann gegenüber den Arbeiterinnen teils etwas grob wirken, ist auch sehr selbstständig im Vergleich zu anderen Königinnen. Sie hat auch noch sehr viel Kraft.
Unter anderem ist es dieses Verhalten, welches den enormen Platzbedarf der Tiere erklärt, was das Nest angeht. An die Arena gibt es kaum Ansprüche.
Die Tiere sind in ihrem Verhalten sehr eingeschränkt wenn sie nicht genug Platz im Nest haben.
Aber auch ein anderer Grund macht ein großes Nest sehr wichtig.
Die Larven verpuppen sich sehr langsam und werden dabei sehr oft direkt aneinander gelegt bzw in unmittelbare Nähe. Ist nicht genug Platz vorhanden, dann werden sie oft aufeinander gelegt und das hat minderschöne Folgen.
Wenn sich zwei Larven so aneinander verpuppen ist die Folge leider, wie man der zusammengefallenen Puppe sieht, der Tod einer der Beiden.
Mein Fazit nach einem Jahr Haltung ist deswegen, dass ein möglichst großes Nest für Harpegnathos nötig ist, am besten ebenfalls ein liegendes, das macht die Beobachtung sehr viel einfacher, das interessanteste spielt sich im Nest ab. Darüber hinaus ist ein recht feuchtes Nest, entgegen der Meinung Einiger, sehr wichtig.
Die Larven dieser Art wachsen innerhalb einer Woche fast komplett aus. Dabei ist es anscheinend wichtig, dass die Haut dieser Larven feucht und dehnbar ist, ist dies nicht der Fall, so vertrocknen sie an einigen Stellen und werden gelb, abschließend werden sie gefressen.
Für dieses schnelle Wachstum ist auch eine sehr gute Futterversorgung nötig. Andie sechs oder mehr Heimchen trägt meine Kolonie am Tag ein und verwertet diese auch, bei gerade mal 50 Arbeiterinnen!
Das ist eine Heimchendose (am besten geeignet Heimchen Größe 4) in der Woche.
Da kommt man auch schon zu dem größten Streitthema, welches auf den Foren immer wieder aufkommt und auch schon als absolutes Argument gegen Harpegnathos angeführt wird.
Sie sollen sehr schnell Milben bekommen, man soll deshalb nur abgebrühte Tiere verfüttern.
Ich halte von dieser Aussage gar nichts.
Meine Kolonie wird seit einem Jahr mit lebendigen Heimchen aus der Box gefüttert und hat keine Milben. Die Fütterung mit abgebrühten Heimchen würde meiner Meinung nach sofort zu Schimmel führen. Die eingetragenen Tiere sind nämlich nur betäubt und leben bis zum Verzehr weiterhin.
Den selben Effekt hat aber auch ein kleines Nest, das Futter wird gestapelt und schimmelt vor sich hin.
Auch wird oft behauptet, dass Harpegnathos sich nicht putzen und nicht putzen können, wegen ihrer Mandibelform. Das stimmt zwar teilweise, ist aber kein Grund für eine Milbenanfälligkeit!
Selber können die Ameisen sich nur schwer säubern.
Dafür ist es bei diesen ach so unsozialen Tieren gang und gäbe sich gegenseitig zu säubern, noch öfter als bei anderen Ameisen, die ich bisher gehalten habe.
Dazu werde ich demnächst versuchen ein Video oder ein Foto zu posten.
Die ganzen Haltungsberichte die ins Leere laufen und dann irgendwann mit der Begründung "Milben" aufhören, gehen meiner Meinung nach auf gravierende Haltungsfehler oder auf einen Milbenbefall vor dem Kauf zurück.
Ist die Kolonie geschwächt bekommt sie wahrscheinlich sehr schnell Milben, dazu kann ich aber nur spekulieren...
Gruß
Kaj
Weiterhin kann man zur Fütterung einiges sagen.
Zunächst haben Harpegnathos trotz ihrer Größe eher Probleme mit großen Becken. Es sind im Vergleich zu Myrmecia und Cataglyphis eher Lauerjäger obwohl sie ähnlich gute optische Kompetenzen haben. Sie laufen eher langsam durch große Becken und lauern beim Laufen etwas, aber nicht vergleichbar mit Skorpionen und Gottesanbeterinnen, sie stehen nie still. In einem großen Becken fällt es ihnen aber schwer die nötige Menge an Futter einzutragen und die Brutentwicklung und der Aufbau von einer größeren Menge Brut.
Außerdem habe ich im Sommer gemerkt, dass die Tiere am aller effektivsten mit Springspinnen zu füttern sind.
Erstens weil die Larven sich sehr gut in die Spinnen hineinfressen können und keine Hilfe von den Arbeiterinnen brauchen. Die Spinne wird nur auf die Larven gelegt und wird komplett gefressen.
Außerdem schien es mir oft so, als wenn die Tiere in irgendeiner Weise auf die Jagd auf Springspinnen spezialisiert wären.
Das oft bekannte wackeln mit dem Hinterleib dient meiner Meinung nach zur dieser Springspinnen. Sollte die Springspinne die Ameise bemerken fängt diese an mit dem Hinterleib zu wackeln, die Spinne läuft dann weder weg, weil ihr Interesse geweckt wird, noch weiß sie in welche Richtung die vermeidliche Beute laufen will. So geht die Ameise Schritt für Schritt näher und wackelt mit dem Hinterleib.
Ist sie nah genug an der Spinne, springt sie die Spinne an und erlegt sie mit einem gezielten Stich.
Auch die Ernährung der Larven mit diesen Spinnen sehr viel ergiebiger.
Deswegen bin ich der Meinung, dass Harpegnathos Springspinnen Jäger sind. Allerdings fehlen mir leider die Belege aus der Freilandbeobachtung um diese Aussage stichhaltig zu belegen, deswegen wird es leider lange nur eine mehr oder minder begründete Vermutung bleiben.
Gruß
Kaj
Weiterhin kann man zur Fütterung einiges sagen.
Zunächst haben Harpegnathos trotz ihrer Größe eher Probleme mit großen Becken. Es sind im Vergleich zu Myrmecia und Cataglyphis eher Lauerjäger obwohl sie ähnlich gute optische Kompetenzen haben. Sie laufen eher langsam durch große Becken und lauern beim Laufen etwas, aber nicht vergleichbar mit Skorpionen und Gottesanbeterinnen, sie stehen nie still. In einem großen Becken fällt es ihnen aber schwer die nötige Menge an Futter einzutragen und die Brutentwicklung und der Aufbau von einer größeren Menge Brut.
Außerdem habe ich im Sommer gemerkt, dass die Tiere am aller effektivsten mit Springspinnen zu füttern sind.
Erstens weil die Larven sich sehr gut in die Spinnen hineinfressen können und keine Hilfe von den Arbeiterinnen brauchen. Die Spinne wird nur auf die Larven gelegt und wird komplett gefressen.
Außerdem schien es mir oft so, als wenn die Tiere in irgendeiner Weise auf die Jagd auf Springspinnen spezialisiert wären.
Das oft bekannte wackeln mit dem Hinterleib dient meiner Meinung nach zur dieser Springspinnen. Sollte die Springspinne die Ameise bemerken fängt diese an mit dem Hinterleib zu wackeln, die Spinne läuft dann weder weg, weil ihr Interesse geweckt wird, noch weiß sie in welche Richtung die vermeidliche Beute laufen will. So geht die Ameise Schritt für Schritt näher und wackelt mit dem Hinterleib.
Ist sie nah genug an der Spinne, springt sie die Spinne an und erlegt sie mit einem gezielten Stich.
Auch die Ernährung der Larven mit diesen Spinnen sehr viel ergiebiger.
Deswegen bin ich der Meinung, dass Harpegnathos Springspinnen Jäger sind. Allerdings fehlen mir leider die Belege aus der Freilandbeobachtung um diese Aussage stichhaltig zu belegen, deswegen wird es leider lange nur eine mehr oder minder begründete Vermutung bleiben.
Gruß
Kaj
Also von den Beobachtungen die ich bisher machen konnte kann ich nicht bestätigen, dass es eher Ameisen der Streuschicht sind. In meinem Gesellschaftsbecken waren die praktisch überall. Auch in 2m Höhe.
Ich würde viel eher vermuten, dass sie eher in Feldern und ähnlichem zu finden sind, weniger eine Ameise des Waldes.
Die Information mit den Spinnen ist interessant, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie deswegen diese Wackelbewegungen machen. Diese machen sie übrigens nicht immer gleich intensiv, auf der Jagd wackeln sie immer ganz leicht hin und her.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass dazu ihr dekorierter Nesteingang dient. Der wird mit vorliebe aus eher gelblichen Gegenständen gebaut, selbst wenn diese in Form von totem Froschbiss, vom Rand des Wassers aus, gefischt werden müssen, was für viele andere Ameisen tötlich wäre.
Irgendeinen Sinn wird das wohl haben.
Allerdings fange ich wohl erst an alle Verhaltensmuster zu bemerken, zum verstehen ist es noch ein langer Weg...
Also von den Beobachtungen die ich bisher machen konnte kann ich nicht bestätigen, dass es eher Ameisen der Streuschicht sind. In meinem Gesellschaftsbecken waren die praktisch überall. Auch in 2m Höhe.
Ich würde viel eher vermuten, dass sie eher in Feldern und ähnlichem zu finden sind, weniger eine Ameise des Waldes.
Die Information mit den Spinnen ist interessant, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie deswegen diese Wackelbewegungen machen. Diese machen sie übrigens nicht immer gleich intensiv, auf der Jagd wackeln sie immer ganz leicht hin und her.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass dazu ihr dekorierter Nesteingang dient. Der wird mit vorliebe aus eher gelblichen Gegenständen gebaut, selbst wenn diese in Form von totem Froschbiss, vom Rand des Wassers aus, gefischt werden müssen, was für viele andere Ameisen tötlich wäre.
Irgendeinen Sinn wird das wohl haben.
Allerdings fange ich wohl erst an alle Verhaltensmuster zu bemerken, zum verstehen ist es noch ein langer Weg...
Danke euch beiden für das Lob.
Ein Grund mir die Ameisen zu besorgen war eben die Möglichkeit von Nachzuchten.
Ich versuche auch gerade, etwas mit der Temperatur spielend, die Ameisen etwas dazu anzuregen Geschlechtstiere aufzuziehen.
Zwar habe ich keine verlässlichen Daten darüber, ob die Temperatur etwas mit der Geschlechtstieraufzucht zu tun hat, allerings wird eine erhöhte Temperatur nicht schaden.
Momentan habe ich die Kolonie bei meinen kleineren gründenden Kolonien in meinem "Inkubator" bei einer Temperatur von etwa 26-27°C. Wobei ich beobachten müsste, dass die Ameisen sich nun am kältesten Punkt des Nestes sammeln.
Aber die Larven werden immernoch beharrlich in der Mitte gelagert.
Ich hoffe sehr, wenn alle Puppen geschlüpft sein werden, einige Geschlechtstiere zu sehen. Momentan sieht es allerdings anders aus als erwartet. Neulich konnte ich eine etwas eingedellte und kleine Puppe beobachten, von der ich mir sicher war es sei ein Männchen, es war eine der ersten Verpuppungen von einem neuen Schwung Larven. Bisher ist diese allerdings wieder meiner Erwartungen nicht als erste geschlüpft.
Wo wir gerade bei Puppen sind; Es gibt Neues von der missgebildeten Puppe. Durch Glück ist sie lebensfähig.
Wie man sieht können die Arbeiterinnen gerade noch so die Puppe pflegen.
Oder sieht so etwa die Puppe einer Jungkönigin aus?
Danke euch beiden für das Lob.
Ein Grund mir die Ameisen zu besorgen war eben die Möglichkeit von Nachzuchten.
Ich versuche auch gerade, etwas mit der Temperatur spielend, die Ameisen etwas dazu anzuregen Geschlechtstiere aufzuziehen.
Zwar habe ich keine verlässlichen Daten darüber, ob die Temperatur etwas mit der Geschlechtstieraufzucht zu tun hat, allerings wird eine erhöhte Temperatur nicht schaden.
Momentan habe ich die Kolonie bei meinen kleineren gründenden Kolonien in meinem "Inkubator" bei einer Temperatur von etwa 26-27°C. Wobei ich beobachten müsste, dass die Ameisen sich nun am kältesten Punkt des Nestes sammeln.
Aber die Larven werden immernoch beharrlich in der Mitte gelagert.
Ich hoffe sehr, wenn alle Puppen geschlüpft sein werden, einige Geschlechtstiere zu sehen. Momentan sieht es allerdings anders aus als erwartet. Neulich konnte ich eine etwas eingedellte und kleine Puppe beobachten, von der ich mir sicher war es sei ein Männchen, es war eine der ersten Verpuppungen von einem neuen Schwung Larven. Bisher ist diese allerdings wieder meiner Erwartungen nicht als erste geschlüpft.
Wo wir gerade bei Puppen sind; Es gibt Neues von der missgebildeten Puppe. Durch Glück ist sie lebensfähig.
Wie man sieht können die Arbeiterinnen gerade noch so die Puppe pflegen.
Oder sieht so etwa die Puppe einer Jungkönigin aus?
Die behinderte Puppe ist leider geöffnet worden, der Inhalt war wohl schon länger tot und wurde vors Nest getragen.
Ich habe in den letzten Tagen etwas mit der Temperatur rumexperimentiert und kann nun etwas genauer über die Verträglichkeit von höheren Temperaturen sagen.
So ergab sich, dass ab etwa 29-30°C die Larven bzw Puppensterblichkeit sehr hoch ist.
Einige Puppen werden geöffnet und der Inhalt rausgezogen.
Die Larven die aus den Puppenhüllen gezogen werden sind im Gegensatz zu ihren lebendigen Genossen komplett weiß und haben einen auffällig dicken Hals. Hier mal ein Teil vom Puppenhaufen, der tatsächlich sehr üppig ist.
Ich selber habe mir die Verdickung des Halses entweder mit einer vorangeschrittenen Entwicklung oder als Aufdunsen nach dem Tod erklärt, was es genau ist kann ich nicht sagen, jemand anders vielleicht?
Die generelle Brutentwicklung ist allerdings nicht eingeschränkt, zwar starben etwa drei Puppen, allerdings sind noch mehr als genug da.
Auch wachsen die Larven tatsächlich noch schneller. Obwohl ich wegen dem starken Schneefall lange Zeit keine Heimchen hatte und es fast nicht geschafft habe die Tiere jeden Tag zu füttern, es mussten halt alle Spinnen aus dem Haus herhalten...
Die Versorgungsengpässe sind aber zum Glück nicht dramatisch geworden und die Tiere hatten wie immer jeden Tag zu fressen.
Es scheint, dass meine Politik des täglichen Fütterns sich bewährt, die Kolonie scheint gut zu laufen, es schlüpfen immer Eier, es wachsen immer Larven und was noch wichtiger ist verpuppt sich jeden Tag eine Larve und die Puppen schlüpfen fast täglich. Ich kann deswegen nicht sagen, wie die erhöhre Temperatur sich auf die Eierentwicklung
ausgewirkt hat.
Was ich übrigens noch über die Temperaturerhöhung sagen kann ist eine etwas unerwartete Folge: Die Arbeiterinnen härten viel schneller aus.
Bei 24°C oder weniger hat es etwa 3-4 Tage gedauert bis die frischen Arbeiterinnen die Farbe von normalen Arbeiterinnen hatten, nun dauert es allerhöchstens 2.
Auch bin ich erstaunt, dass bisher kein Männchen und keine Jungkönigin geschlüpft ist, ich habe erwartet dieses Jahr noch Flügel zu schen in der Kolonie, aber wie es aussieht werden die einzigen Flügel die der Heimchen bleiben...
Und das obwohl ich mir eigentlich recht sicher war, dass die kleineren Puppen die von Männchen sind.
Die behinderte Puppe ist leider geöffnet worden, der Inhalt war wohl schon länger tot und wurde vors Nest getragen.
Ich habe in den letzten Tagen etwas mit der Temperatur rumexperimentiert und kann nun etwas genauer über die Verträglichkeit von höheren Temperaturen sagen.
So ergab sich, dass ab etwa 29-30°C die Larven bzw Puppensterblichkeit sehr hoch ist.
Einige Puppen werden geöffnet und der Inhalt rausgezogen.
Die Larven die aus den Puppenhüllen gezogen werden sind im Gegensatz zu ihren lebendigen Genossen komplett weiß und haben einen auffällig dicken Hals. Hier mal ein Teil vom Puppenhaufen, der tatsächlich sehr üppig ist.
Ich selber habe mir die Verdickung des Halses entweder mit einer vorangeschrittenen Entwicklung oder als Aufdunsen nach dem Tod erklärt, was es genau ist kann ich nicht sagen, jemand anders vielleicht?
Die generelle Brutentwicklung ist allerdings nicht eingeschränkt, zwar starben etwa drei Puppen, allerdings sind noch mehr als genug da.
Auch wachsen die Larven tatsächlich noch schneller. Obwohl ich wegen dem starken Schneefall lange Zeit keine Heimchen hatte und es fast nicht geschafft habe die Tiere jeden Tag zu füttern, es mussten halt alle Spinnen aus dem Haus herhalten...
Die Versorgungsengpässe sind aber zum Glück nicht dramatisch geworden und die Tiere hatten wie immer jeden Tag zu fressen.
Es scheint, dass meine Politik des täglichen Fütterns sich bewährt, die Kolonie scheint gut zu laufen, es schlüpfen immer Eier, es wachsen immer Larven und was noch wichtiger ist verpuppt sich jeden Tag eine Larve und die Puppen schlüpfen fast täglich. Ich kann deswegen nicht sagen, wie die erhöhre Temperatur sich auf die Eierentwicklung
ausgewirkt hat.
Was ich übrigens noch über die Temperaturerhöhung sagen kann ist eine etwas unerwartete Folge: Die Arbeiterinnen härten viel schneller aus.
Bei 24°C oder weniger hat es etwa 3-4 Tage gedauert bis die frischen Arbeiterinnen die Farbe von normalen Arbeiterinnen hatten, nun dauert es allerhöchstens 2.
Auch bin ich erstaunt, dass bisher kein Männchen und keine Jungkönigin geschlüpft ist, ich habe erwartet dieses Jahr noch Flügel zu schen in der Kolonie, aber wie es aussieht werden die einzigen Flügel die der Heimchen bleiben...
Und das obwohl ich mir eigentlich recht sicher war, dass die kleineren Puppen die von Männchen sind.
Heute am ersten Festtag zeige ich euch einige neue Fotos, gemacht mit meinem neuen USB-Mikroskop von dnt.
Sollte die meisten "Leser" sehr freuen, da ich zunehmend das gefühl habe, dass die allermeisten nur die Bilder anschauen.
Hier zunächst eine tote Arbeiterin in Gesamtansicht.
Ameisen ziehen sich nach dem Tod stark zusammen. Als Resultat wird beispielsweise der Stachel rausgeschoben.
Ich glaube hier zu sehen unter 200facher Vergrößerung. Der Stachel scheint glatt und wiederhaken los. Mich hat die geringe Länge überrascht. Ich nahm an der Stachel sei länger, obwohl ich natürlich nicht mit kompletter Gewissheit sagen kann, dass er ganz ausgefahren ist, ich setze es einfach mal vorraus, vielleicht fälschlich?
Hier ist das Auge der Arbeiterin ebenfalls unter 200facher Vergrößerung.
Die Facettenaugen sind für Ameisen sehr gut ausgeprägt. Im Vergleich zu anderen Ameisen die bei ihrer Orientierung und bei der Jagd vorallem auf ihre optische Kompetenz beschränkt sind Harpegnathos jedoch nicht die Spitzenreiter.
Sie werden tatsächlich noch von einigen Ameisen geschlagen. Hier einmal ein Auge von einer Myrmecia cf. pavida Königin.
Leider habe ich keine besseren Beispiele vorliegen, da ich leider nicht jede Ameise als Präparat habe.
Im dierekten Vergleich sieht man, dass Harpegnathos saltator weniger Ommatidien hat also wohl auch schlechter sehen kann als in diesem Fall Myrmecia cf. pavida.
Die Augen von Harpegnathos saltator scheinen auch mehr nach vorne gerichtet zu sein als die von Myrmecia cf. pavida, welche runder sind. Also nehmen Myrmecia wahrscheinlich besser als Harpegnathos wahr, was um sie herum passiert und sind weniger nach vorne fixiert.
Die Beine von Harpegnathos saltator sind sehr dick.
Ameisenbeine sind für gewöhnlich komplett sehr dünn, nur das erste Segment ist dicker. Bei Harpegnathos ist dieses Segment verlänert, kann also sehr viel Kraft aufbringen. Diese Anpassung ist nötig, da es sich bei Harpegnathos um eine springende Ameise handelt.
Im Vergleich zu den Beinen einer Pheidologeton Königin, die ein sehr viel höheres Gewicht tragen müssen sieht man, woher die Sprungkraft von Harpegnathos saltator kommt.
Selbst diese massige Königin hat vergleichsweise dünne Beinchen.
Zu guter letzt ist hier ein Filmchen von der Larvenfütterung, dabei habe ich vorallem die Larvenbewegungen einfangen wollen.
Heute am ersten Festtag zeige ich euch einige neue Fotos, gemacht mit meinem neuen USB-Mikroskop von dnt.
Sollte die meisten "Leser" sehr freuen, da ich zunehmend das gefühl habe, dass die allermeisten nur die Bilder anschauen.
Hier zunächst eine tote Arbeiterin in Gesamtansicht.
Ameisen ziehen sich nach dem Tod stark zusammen. Als Resultat wird beispielsweise der Stachel rausgeschoben.
Ich glaube hier zu sehen unter 200facher Vergrößerung. Der Stachel scheint glatt und wiederhaken los. Mich hat die geringe Länge überrascht. Ich nahm an der Stachel sei länger, obwohl ich natürlich nicht mit kompletter Gewissheit sagen kann, dass er ganz ausgefahren ist, ich setze es einfach mal vorraus, vielleicht fälschlich?
Hier ist das Auge der Arbeiterin ebenfalls unter 200facher Vergrößerung.
Die Facettenaugen sind für Ameisen sehr gut ausgeprägt. Im Vergleich zu anderen Ameisen die bei ihrer Orientierung und bei der Jagd vorallem auf ihre optische Kompetenz beschränkt sind Harpegnathos jedoch nicht die Spitzenreiter.
Sie werden tatsächlich noch von einigen Ameisen geschlagen. Hier einmal ein Auge von einer Myrmecia cf. pavida Königin.
Leider habe ich keine besseren Beispiele vorliegen, da ich leider nicht jede Ameise als Präparat habe.
Im dierekten Vergleich sieht man, dass Harpegnathos saltator weniger Ommatidien hat also wohl auch schlechter sehen kann als in diesem Fall Myrmecia cf. pavida.
Die Augen von Harpegnathos saltator scheinen auch mehr nach vorne gerichtet zu sein als die von Myrmecia cf. pavida, welche runder sind. Also nehmen Myrmecia wahrscheinlich besser als Harpegnathos wahr, was um sie herum passiert und sind weniger nach vorne fixiert.
Die Beine von Harpegnathos saltator sind sehr dick.
Ameisenbeine sind für gewöhnlich komplett sehr dünn, nur das erste Segment ist dicker. Bei Harpegnathos ist dieses Segment verlänert, kann also sehr viel Kraft aufbringen. Diese Anpassung ist nötig, da es sich bei Harpegnathos um eine springende Ameise handelt.
Im Vergleich zu den Beinen einer Pheidologeton Königin, die ein sehr viel höheres Gewicht tragen müssen sieht man, woher die Sprungkraft von Harpegnathos saltator kommt.
Selbst diese massige Königin hat vergleichsweise dünne Beinchen.
Zu guter letzt ist hier ein Filmchen von der Larvenfütterung, dabei habe ich vorallem die Larvenbewegungen einfangen wollen.
Ich wende mich heute an euch mit einer Bitte.
Als ich letztens meine Ameisen mit meinem kleinen USB-Mikroskop untersuchte habe ich etwas entdeckt was ich mir nicht so recht erklären kann.
Es ist ein kleiner Knubbel ziehmlich mittig auf dem Thorax von den Arbeiterinnen, der mit dem bloßen Auge nur bei genauem Hinsehen auffällt.
Er befindet sich auf beiden Seiten des Thorax.
Ich nehme an, dass es entweder eine Drüse ist oder ein Überbleibsel von Flügeln, bin mir aber nicht sicher was genau es ist. Weiß um ehrlich zu sein nicht genau wo ich es nachgucken kann. Vielleicht kann ja hier jemand helfen?
Der Kolonie geht es so weit gut, es kann sein, dass es demnächst vielleicht ein richtiges Update geben wird, jenachdem was für Fotos ich in nächster Zeit gemacht bekomme.
Gruß
Kaj
Ich wende mich heute an euch mit einer Bitte.
Als ich letztens meine Ameisen mit meinem kleinen USB-Mikroskop untersuchte habe ich etwas entdeckt was ich mir nicht so recht erklären kann.
Es ist ein kleiner Knubbel ziehmlich mittig auf dem Thorax von den Arbeiterinnen, der mit dem bloßen Auge nur bei genauem Hinsehen auffällt.
Er befindet sich auf beiden Seiten des Thorax.
Ich nehme an, dass es entweder eine Drüse ist oder ein Überbleibsel von Flügeln, bin mir aber nicht sicher was genau es ist. Weiß um ehrlich zu sein nicht genau wo ich es nachgucken kann. Vielleicht kann ja hier jemand helfen?
Der Kolonie geht es so weit gut, es kann sein, dass es demnächst vielleicht ein richtiges Update geben wird, jenachdem was für Fotos ich in nächster Zeit gemacht bekomme.
Gruß
Kaj
Hallo,
alles so weit super bei der Kolonie.
Bald gibt es ein größeres Update, wenn ich Zeit finde, hier aber erstmal ein paar Bilder für euch.
Gruß
Kaj
Hallo,
alles so weit super bei der Kolonie.
Bald gibt es ein größeres Update, wenn ich Zeit finde, hier aber erstmal ein paar Bilder für euch.
Gruß
Kaj
Wenn ich diese Woche Zeit finde werde ich meine komplette Facharbeit etwas umschreiben und hier im Forum veröffentlichen. Hier mal ein Anfang.
Da es sehr viel Text ist werde ich denke ich mal einige Bilder zwischen drin unterbringen, im Orginal waren aus Gründen des Druckes nur wenige Bilder im Anhang.
Ich hoffe ich kann damit einigen Leuten die Art etwas näher bringen. Die Arbeit enthält viel über die Ameisen was ich so zwar wusste aber noch nie in Foren gelesen habe.
Die Facharbeit lief unter dem Titel "Verhaltensbeobachtungen an der exotischen Ameisenart Harpegnathos saltator- Eine Ameisenart mit einem wertvollem Nest".
Ich werde aber Teile weglassen, die den Forenusern natürlich erscheinen werden, wie z.B. einige Begriffserklärungen. Auch bitte ich zu bedenken, dass diese Facharbeit innerhalb kurzer Zeit neben den normalen Unterrichtszeiten geschrieben wurde, es kann also durchaus sein, dass einige Belege sinnlos sind oder auch eininge falsch gelistet oder ähnliches sind und das schon gar im Forum, wer will kann das ganze als .odt Datei haben.
Vorwort
Unter vielen von mir gepflegten Tieren ist Harpegnathos saltator, oder auch „Jerdon's jumping ant “ (nach dem Forscher Thomas Caverhill Jerdon (1811-1872)) genannt, eines der interessantesten und auch ein relativ gut erforschte Ameisenart. Auch besonders unter dem Gesichtspunkt der evolutionären Entwicklung von Insekten und besonders Ameisen sehr interessant, da sie viel über die Entstehung der Eusozialität bei Ameisen aussagen können. Besonders der Nestbau von Harpegnathos saltator ist ungewöhnlich für Ponerinae. Teil dieses interessanten Nestbaues ist die „Nestdekoration“, die diese Tiere betreiben; Gemeint ist damit, dass die Tiere Pflanzenmaterial um ihren Nesteingang schichten, was unter Ameisen sehr selten gezielt betrieben wird. Der Nestbau ist also mit viel Mühe verbunden. So bezeichneten Christian Peeters und Bert Holldobler Harpegnathos saltator als eine Ameise mit einem „valuable Nest“, also eine Ameise mit einem wertvollem Nest. Das Nest dieser asiatischen Poneinae ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes, wie ich im weiteren Verlauf erläutern werde.
Besondere Schwierigkeiten bei der Arbeit mit den Tieren ist ihr schnell wechselndes Verhalten, auf welches man während der Experimente achten muss. Auch sollte man es vermeiden gestochen zu werden.
Einleitung
Die indische Ameisenart Harpegnathos saltator ist in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnlich Ameisenart. Sie gehört zu einer der wenigen Ameisenarten die des Springens mächtig ist. Außerdem übernehmen bei dieser Ponerinae begattete Eier-legende Arbeiterinnen die reproduktive Funktion nach dem Ableben der Gyne, die sogenannten Gamergates. Die Ameisen verfügen außerdem über ein hervorragendes Sehvermögen und ein für ihre Unterfamilie ausgeprägtes Nestbauverhalten4, dabei wird ein flaches Nest mit wenigen Kammern und einem komplizierten und aufwendig gebautem Wasserschutz5 angelegt, damit die Tiere während der Monsunzeit geschützt sind6. Die Nestbauweise ist bei Harpegnathos saltator zwar schon erforscht worden, allerdings fehlen dabei zentrale Beobachtungen, welche viel über die Ameisenart aussagen könnten. Neben dem aufwändigem Nestbau betreiben Harpegnathos saltator nämlich auch Nestdekoration, welche kaum beschrieben ist.
Es stellt sich also die Frage nach Präferenzen der Tiere bei der Nestdekoration; Womit dekorieren sie? Wie dekorieren sie?
Allgemeines zum Verhalten von Harpegnathos saltator
Reproduktion
Harpegnathos saltator hat eine für Ameisen ungewöhnliche, wenn auch nicht einzigartige, Fortpflanzungsmethode entwickelt. Nach dem Ableben der Gyne wird ihre Funktion vollkommen von begatteten eier-legenden Arbeiterinnen übernommen, sog. Gamergates [7]. Damit eine Arbeiterin eine Gamergate werden kann muss sie von einem Männchen begattet werden, bei dieser Ameisenart kämpfen die Arbeiterinnen untereinander eine Hierarchie aus, indem sie Schaukämpfe durchführen, die Gewinnerinnen dieser Kämpfe dürfen sich dann paaren. Die Koloniegründung ist wahrscheinlich monogyn, wird also wahrscheinlich von einer einzelnen Gynomorphen bestritten [8], zumindest wurden bei Untersuchungen nur sehr vereinzelt Kolonien mit mehr als einer entflügelten (nicht zwangsläufig begatteten) Gynomorphe gefunden, zumindest ist im späteren Lebensverlauf nur eine Eier-legende Gynomorphe vorhanden.
Bei Harpegnathos saltator ist der Begriff Königin missverständlich da, je nach Definition, eine Gamergate ebenfalls als Königin bezeichnet werden kann. Deswegen wird im weiteren Textverlauf das Wort Gynomorphe für Vollweibchen, die der Königinnenkaste angehören, benutzt.
Mit Gyne ist die reproduktive Gynomorphe in der Kolonie gemeint. Wie für die Unterfamilie durchaus üblich gründet Harpegnathos saltator semiclaustral [9]. Die Alaten, also die geflügelten gynomorphen Vollweibchen und die stets geflügelten Männchen, schwärmen am Anfang der Monsunzeit, wenn die ersten Regenfälle einsetzen.
Gynen dieser Art haben eine kurze Lebensdauer von etwa 1.79 Jahren, die Sterblichkeit von Gamergates war unter Laborbedingungen sogar noch höher [10]
Die Gründung neuer Kolonien wird allerdings nur von Alaten übernommen, die Gründung neuer Kolonien durch Abspaltung von der Mutterkolonie ist sehr unwahrscheinlich [11] Die Kolonien werden nach dem Tod der Gyne nicht von anderen Gynomorphen übernommen, sondern nur noch von Gamergates [12] Die Kolonien ohne Gyne, nur mit Gamergates bringen Alaten in größerer Anzahl hervor, im Vergleich zu denen die eine Königin haben. Die Kolonien von Harpegnathos saltator sind klein. Es sind meistens nur einige hundert Tiere, auch wenn mehrere Gamergates vorhanden sind [13]. Diese geringe Größe der Kolonien liegt an der geringen Masse an Eiern die gelegt werden; Die Königin legt etwa 1-3 Eier am Tag, die Gamergates etwa die Hälfte [14]
Durch diesen Lebenszyklus werden die Nester von Harpegnathos saltator sehr lange benutzt, wahrscheinlich einer der Gründe für den außergewöhnlichen Nestbau.
Das Vorkommen von Gamergates und Gynomorphen ist besonders unter dem Gesichtspunkt der evolutionären Entwicklung von Ameisen sehr interessant, da es dabei helfen kann, die Entstehung der Eusozialität von Ameisen zu verstehen.
Intraspezifisches Verhalten
Das Verhalten von Harpegnathos saltator Arbeiterinnen untereinander ist sehr primitiv. Es findet keine Rekrutierung von anderen Arbeiterinnen statt, Nahrung wird nur eigenständig von einzelnen Arbeiterinnen erjagt. Kommunikation über die Fühler findet ebenfalls nur sporadisch statt und ist auf ein kurzes aber sehr intensives Trommeln beschränkt. Zwischen den Arbeiterinnen kommt es selten zur Zusammenarbeit. Aber z.B. beim Schlüpfen von Puppen gibt es meistens mehrere Schlupfhelferinnen. Da die Tiere teilweise Probleme mit der Nahrungsverwertung haben können, wegen ihrer langen Mandibeln, finden sich manchmal spontan Gruppen von Tieren zusammen die ein betäubtes Beutetier zerlegen. Dabei kann es sein, dass teils bis zu zehn Arbeiterinnen an einem größeren Beutetier arbeiten, ein weiterer Grund für dieses Verhalten ist der fehlende Sozialmagen der Tiere, also die Fähigkeit Angehörige der Kolonie über Auswürgen von Nahrung aus dem Kropf der Tiere zu füttern.
Hierbei ist durchaus noch zu bemerken, dass die unbegatteten Gynomorphen (auch Jungköniginnen genannt) teilweise mitarbeiten, hingegen die Gyne nur die Nahrung die den Larven angelegt wird mitisst, was darauf hindeutet, dass die Gynen irgendeinem degenerativen Prozess druchlaufen. Es ist es bei diesem Verhalten naheliegend, dass die Gynomorphen unter einer Art Degeneration zu leiden haben.
7 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Abstract Zeile 4f.
8 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Zeile 60
9 http://de.wikipedia.org/wiki/Urameisen Stand vom 2.3.2011
10 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2311.2004.00583.x/full Stand vom 2.3.2011
11 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Abstract Zeile 15.
12 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Seite 2 Zeile 29 f.
13 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Table 1
14 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2311.2004.00583.x/full Stand vom 2.3.2011
Wenn ich diese Woche Zeit finde werde ich meine komplette Facharbeit etwas umschreiben und hier im Forum veröffentlichen. Hier mal ein Anfang.
Da es sehr viel Text ist werde ich denke ich mal einige Bilder zwischen drin unterbringen, im Orginal waren aus Gründen des Druckes nur wenige Bilder im Anhang.
Ich hoffe ich kann damit einigen Leuten die Art etwas näher bringen. Die Arbeit enthält viel über die Ameisen was ich so zwar wusste aber noch nie in Foren gelesen habe.
Die Facharbeit lief unter dem Titel "Verhaltensbeobachtungen an der exotischen Ameisenart Harpegnathos saltator- Eine Ameisenart mit einem wertvollem Nest".
Ich werde aber Teile weglassen, die den Forenusern natürlich erscheinen werden, wie z.B. einige Begriffserklärungen. Auch bitte ich zu bedenken, dass diese Facharbeit innerhalb kurzer Zeit neben den normalen Unterrichtszeiten geschrieben wurde, es kann also durchaus sein, dass einige Belege sinnlos sind oder auch eininge falsch gelistet oder ähnliches sind und das schon gar im Forum, wer will kann das ganze als .odt Datei haben.
Vorwort
Unter vielen von mir gepflegten Tieren ist Harpegnathos saltator, oder auch „Jerdon's jumping ant “ (nach dem Forscher Thomas Caverhill Jerdon (1811-1872)) genannt, eines der interessantesten und auch ein relativ gut erforschte Ameisenart. Auch besonders unter dem Gesichtspunkt der evolutionären Entwicklung von Insekten und besonders Ameisen sehr interessant, da sie viel über die Entstehung der Eusozialität bei Ameisen aussagen können. Besonders der Nestbau von Harpegnathos saltator ist ungewöhnlich für Ponerinae. Teil dieses interessanten Nestbaues ist die „Nestdekoration“, die diese Tiere betreiben; Gemeint ist damit, dass die Tiere Pflanzenmaterial um ihren Nesteingang schichten, was unter Ameisen sehr selten gezielt betrieben wird. Der Nestbau ist also mit viel Mühe verbunden. So bezeichneten Christian Peeters und Bert Holldobler Harpegnathos saltator als eine Ameise mit einem „valuable Nest“, also eine Ameise mit einem wertvollem Nest. Das Nest dieser asiatischen Poneinae ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes, wie ich im weiteren Verlauf erläutern werde.
Besondere Schwierigkeiten bei der Arbeit mit den Tieren ist ihr schnell wechselndes Verhalten, auf welches man während der Experimente achten muss. Auch sollte man es vermeiden gestochen zu werden.
Einleitung
Die indische Ameisenart Harpegnathos saltator ist in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnlich Ameisenart. Sie gehört zu einer der wenigen Ameisenarten die des Springens mächtig ist. Außerdem übernehmen bei dieser Ponerinae begattete Eier-legende Arbeiterinnen die reproduktive Funktion nach dem Ableben der Gyne, die sogenannten Gamergates. Die Ameisen verfügen außerdem über ein hervorragendes Sehvermögen und ein für ihre Unterfamilie ausgeprägtes Nestbauverhalten4, dabei wird ein flaches Nest mit wenigen Kammern und einem komplizierten und aufwendig gebautem Wasserschutz5 angelegt, damit die Tiere während der Monsunzeit geschützt sind6. Die Nestbauweise ist bei Harpegnathos saltator zwar schon erforscht worden, allerdings fehlen dabei zentrale Beobachtungen, welche viel über die Ameisenart aussagen könnten. Neben dem aufwändigem Nestbau betreiben Harpegnathos saltator nämlich auch Nestdekoration, welche kaum beschrieben ist.
Es stellt sich also die Frage nach Präferenzen der Tiere bei der Nestdekoration; Womit dekorieren sie? Wie dekorieren sie?
Allgemeines zum Verhalten von Harpegnathos saltator
Reproduktion
Harpegnathos saltator hat eine für Ameisen ungewöhnliche, wenn auch nicht einzigartige, Fortpflanzungsmethode entwickelt. Nach dem Ableben der Gyne wird ihre Funktion vollkommen von begatteten eier-legenden Arbeiterinnen übernommen, sog. Gamergates [7]. Damit eine Arbeiterin eine Gamergate werden kann muss sie von einem Männchen begattet werden, bei dieser Ameisenart kämpfen die Arbeiterinnen untereinander eine Hierarchie aus, indem sie Schaukämpfe durchführen, die Gewinnerinnen dieser Kämpfe dürfen sich dann paaren. Die Koloniegründung ist wahrscheinlich monogyn, wird also wahrscheinlich von einer einzelnen Gynomorphen bestritten [8], zumindest wurden bei Untersuchungen nur sehr vereinzelt Kolonien mit mehr als einer entflügelten (nicht zwangsläufig begatteten) Gynomorphe gefunden, zumindest ist im späteren Lebensverlauf nur eine Eier-legende Gynomorphe vorhanden.
Bei Harpegnathos saltator ist der Begriff Königin missverständlich da, je nach Definition, eine Gamergate ebenfalls als Königin bezeichnet werden kann. Deswegen wird im weiteren Textverlauf das Wort Gynomorphe für Vollweibchen, die der Königinnenkaste angehören, benutzt.
Mit Gyne ist die reproduktive Gynomorphe in der Kolonie gemeint. Wie für die Unterfamilie durchaus üblich gründet Harpegnathos saltator semiclaustral [9]. Die Alaten, also die geflügelten gynomorphen Vollweibchen und die stets geflügelten Männchen, schwärmen am Anfang der Monsunzeit, wenn die ersten Regenfälle einsetzen.
Gynen dieser Art haben eine kurze Lebensdauer von etwa 1.79 Jahren, die Sterblichkeit von Gamergates war unter Laborbedingungen sogar noch höher [10]
Die Gründung neuer Kolonien wird allerdings nur von Alaten übernommen, die Gründung neuer Kolonien durch Abspaltung von der Mutterkolonie ist sehr unwahrscheinlich [11] Die Kolonien werden nach dem Tod der Gyne nicht von anderen Gynomorphen übernommen, sondern nur noch von Gamergates [12] Die Kolonien ohne Gyne, nur mit Gamergates bringen Alaten in größerer Anzahl hervor, im Vergleich zu denen die eine Königin haben. Die Kolonien von Harpegnathos saltator sind klein. Es sind meistens nur einige hundert Tiere, auch wenn mehrere Gamergates vorhanden sind [13]. Diese geringe Größe der Kolonien liegt an der geringen Masse an Eiern die gelegt werden; Die Königin legt etwa 1-3 Eier am Tag, die Gamergates etwa die Hälfte [14]
Durch diesen Lebenszyklus werden die Nester von Harpegnathos saltator sehr lange benutzt, wahrscheinlich einer der Gründe für den außergewöhnlichen Nestbau.
Das Vorkommen von Gamergates und Gynomorphen ist besonders unter dem Gesichtspunkt der evolutionären Entwicklung von Ameisen sehr interessant, da es dabei helfen kann, die Entstehung der Eusozialität von Ameisen zu verstehen.
Intraspezifisches Verhalten
Das Verhalten von Harpegnathos saltator Arbeiterinnen untereinander ist sehr primitiv. Es findet keine Rekrutierung von anderen Arbeiterinnen statt, Nahrung wird nur eigenständig von einzelnen Arbeiterinnen erjagt. Kommunikation über die Fühler findet ebenfalls nur sporadisch statt und ist auf ein kurzes aber sehr intensives Trommeln beschränkt. Zwischen den Arbeiterinnen kommt es selten zur Zusammenarbeit. Aber z.B. beim Schlüpfen von Puppen gibt es meistens mehrere Schlupfhelferinnen. Da die Tiere teilweise Probleme mit der Nahrungsverwertung haben können, wegen ihrer langen Mandibeln, finden sich manchmal spontan Gruppen von Tieren zusammen die ein betäubtes Beutetier zerlegen. Dabei kann es sein, dass teils bis zu zehn Arbeiterinnen an einem größeren Beutetier arbeiten, ein weiterer Grund für dieses Verhalten ist der fehlende Sozialmagen der Tiere, also die Fähigkeit Angehörige der Kolonie über Auswürgen von Nahrung aus dem Kropf der Tiere zu füttern.
Hierbei ist durchaus noch zu bemerken, dass die unbegatteten Gynomorphen (auch Jungköniginnen genannt) teilweise mitarbeiten, hingegen die Gyne nur die Nahrung die den Larven angelegt wird mitisst, was darauf hindeutet, dass die Gynen irgendeinem degenerativen Prozess druchlaufen. Es ist es bei diesem Verhalten naheliegend, dass die Gynomorphen unter einer Art Degeneration zu leiden haben.
7 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Abstract Zeile 4f.
8 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Zeile 60
9 http://de.wikipedia.org/wiki/Urameisen Stand vom 2.3.2011
10 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2311.2004.00583.x/full Stand vom 2.3.2011
11 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Abstract Zeile 15.
12 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Seite 2 Zeile 29 f.
13 C. Peeters, B. Hölldobler: Reproductive cooperation between queens and their mated workers: The complex life history of an ant with a valuable nest Proc. Natl. Acad. Sci. USA Vol. 92, pp. Table 1
14 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2311.2004.00583.x/full Stand vom 2.3.2011
Jagdverhalten
Beim Jagen verlassen sich die Arbeiterinnen zur Lokalisierung von Beute ganz auf ihr Sehvermögen.
Die Beute wird mit den Augen fixiert und mit wackelnden Links-/Rechtsbewegungen ihres ganzen Körpers zielstrebig verfolgt. Dieses „Wackeln“ ist noch nicht erforscht und lässt auf eine Spezialisierung bezüglich des Beuteschemas der Ameisen spekulieren. Das gute Sehvermögen ist ein weiterer Fakt aus dem die Nestdekoration sehr interessant ist und lässt vermuten, dass diese Dekoration vielleicht zur Orientierung dienen könnte, da die Augen der Ameisen stark nach vorne konzentriert sind, fällt es den Arbeiterinnen schwer sich zu orientieren, während sie die erstochene Beute tragen.
Ist die Ameise beim Jagen erst nahe genug gekommen, springt sie ihre Beute an, diese Sprünge können bis etwa 10cm weit sein [16] Anschließend wird die Beute gestochen und betäubt ins Nest gebracht, wo sie betäubt aufbewahrt wird.
Harpegnathos saltator ist eine der wenigen Ameisenarten die springen kann und die ihr Sprungverhalten auch als normale Fortbewegungsmethode benutzt [17]
Die Arbeiterinnen jagen, wegen ihres solitären Jagdverhaltens meist Beute die kleiner oder etwa gleich groß ist wie die Arbeiterinnen selber. Dabei ist das Geschick beim Überwältigen von Spinnen bemerkenswert, wie z.B. Springspinnen (Marpissa cf. muscosa ) und Zitterspinnen (Pholcus phalangioides), welche während meiner Beobachtungen gezielter und geschickter angesprungen wurden als andere Tiere (meist Acheta domesticus in adultem oder subadultem Stadien). Die Verfütterung dieser Spinnen an Larven aber auch an Imagines scheint den Tieren auch deutlich einfacher zu Fallen als die Verfütterung von den meisten Insekten, bewirkt durch die Beschaffenheit der Tiere, die Spinnen scheinen im Vergleich zu anderen Tieren weicher zu sein. Dieses Jagdverhalten lässt auf eine Spezialisierung der Tiere schließen. Es müssten allerdings Beobachtungen im Freiland unternommen werden, um diese These zu bestätigen.
Nestbau
Die Nester von Harpegnathos saltator weisen eine ungewöhnliche Struktur auf. Sie bestehen nur aus wenigen Kammern und werden auf komplizierte Weise im Boden angelegt. Der Hauptgrund dafür ist, wie schon erwähnt, die Monsunzeit.
Die Ameisen legen eine oder einige wenige flache Kammern dicht unter der Erdoberfläche an.
Von innen ist das Nest mit zerrissenen Hüllen von geschlüpften Puppen [19] (siehe Bild 2 in Anhang) bedeckt, diese dienen, auch bei Vorhandensein von anderem Material, als Verpuppungshilfe für die Larven; Bei der Verpuppung werden die Larven komplett in diese zerrissenen Hüllen eingegraben.
Das Nest von Harpegnathos saltator ist also sehr wertvollem, da ohne diese Fetzen von Puppenhüllen die Verpuppung von Larven nur sehr schwer möglich ist. Dieses Verhalten wurde als „Wall-papering“ bezeichnet [20]
Außerdem kommt es vor, dass eine tiefergelegene Kammer vorhanden ist, wahrscheinlich als Wasserabfluss.
beiterinnen.
______________________________________________________________
16 C. Baroni Urbani, G. S. Boyan, A. Blarer, J. Billen und T. M. Musthak Ali: A novel mechanism for jumping in the indian ant Harpegnathos saltator (Jerdon) (Formicidae, Ponerinae). Cellular and Molecular Life Sciences, Volume 50, Supplement 1. 1993 Zeile 21
17 C. Baroni Urbani, G. S. Boyan, A. Blarer, J. Billen und T. M. Musthak Ali: A novel mechanism for jumping in the indian ant Harpegnathos saltator (Jerdon) (Formicidae, Ponerinae). Cellular and Molecular Life Sciences, Volume 50, Supplement 1. 1993 Abstract Zeile 1f.
19 http://www.springerlink.com/content/p041l3573925q817/ Stand vom 2.3.2011
20 C. Peeters, B. Hölldobler, M. Moffett und T. M. Musthak Ali:“Wall-papering” and elaborate nest architecture in the ponerine ant Harpegnathos saltator. Insectes Sociaux Volume 41, Number 2, 1993 Titel
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Jagdverhalten
Beim Jagen verlassen sich die Arbeiterinnen zur Lokalisierung von Beute ganz auf ihr Sehvermögen.
Die Beute wird mit den Augen fixiert und mit wackelnden Links-/Rechtsbewegungen ihres ganzen Körpers zielstrebig verfolgt. Dieses „Wackeln“ ist noch nicht erforscht und lässt auf eine Spezialisierung bezüglich des Beuteschemas der Ameisen spekulieren. Das gute Sehvermögen ist ein weiterer Fakt aus dem die Nestdekoration sehr interessant ist und lässt vermuten, dass diese Dekoration vielleicht zur Orientierung dienen könnte, da die Augen der Ameisen stark nach vorne konzentriert sind, fällt es den Arbeiterinnen schwer sich zu orientieren, während sie die erstochene Beute tragen.
Ist die Ameise beim Jagen erst nahe genug gekommen, springt sie ihre Beute an, diese Sprünge können bis etwa 10cm weit sein [16] Anschließend wird die Beute gestochen und betäubt ins Nest gebracht, wo sie betäubt aufbewahrt wird.
Harpegnathos saltator ist eine der wenigen Ameisenarten die springen kann und die ihr Sprungverhalten auch als normale Fortbewegungsmethode benutzt [17]
Die Arbeiterinnen jagen, wegen ihres solitären Jagdverhaltens meist Beute die kleiner oder etwa gleich groß ist wie die Arbeiterinnen selber. Dabei ist das Geschick beim Überwältigen von Spinnen bemerkenswert, wie z.B. Springspinnen (Marpissa cf. muscosa ) und Zitterspinnen (Pholcus phalangioides), welche während meiner Beobachtungen gezielter und geschickter angesprungen wurden als andere Tiere (meist Acheta domesticus in adultem oder subadultem Stadien). Die Verfütterung dieser Spinnen an Larven aber auch an Imagines scheint den Tieren auch deutlich einfacher zu Fallen als die Verfütterung von den meisten Insekten, bewirkt durch die Beschaffenheit der Tiere, die Spinnen scheinen im Vergleich zu anderen Tieren weicher zu sein. Dieses Jagdverhalten lässt auf eine Spezialisierung der Tiere schließen. Es müssten allerdings Beobachtungen im Freiland unternommen werden, um diese These zu bestätigen.
Nestbau
Die Nester von Harpegnathos saltator weisen eine ungewöhnliche Struktur auf. Sie bestehen nur aus wenigen Kammern und werden auf komplizierte Weise im Boden angelegt. Der Hauptgrund dafür ist, wie schon erwähnt, die Monsunzeit.
Die Ameisen legen eine oder einige wenige flache Kammern dicht unter der Erdoberfläche an.
Von innen ist das Nest mit zerrissenen Hüllen von geschlüpften Puppen [19] (siehe Bild 2 in Anhang) bedeckt, diese dienen, auch bei Vorhandensein von anderem Material, als Verpuppungshilfe für die Larven; Bei der Verpuppung werden die Larven komplett in diese zerrissenen Hüllen eingegraben.
Das Nest von Harpegnathos saltator ist also sehr wertvollem, da ohne diese Fetzen von Puppenhüllen die Verpuppung von Larven nur sehr schwer möglich ist. Dieses Verhalten wurde als „Wall-papering“ bezeichnet [20]
Außerdem kommt es vor, dass eine tiefergelegene Kammer vorhanden ist, wahrscheinlich als Wasserabfluss.
beiterinnen.
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16 C. Baroni Urbani, G. S. Boyan, A. Blarer, J. Billen und T. M. Musthak Ali: A novel mechanism for jumping in the indian ant Harpegnathos saltator (Jerdon) (Formicidae, Ponerinae). Cellular and Molecular Life Sciences, Volume 50, Supplement 1. 1993 Zeile 21
17 C. Baroni Urbani, G. S. Boyan, A. Blarer, J. Billen und T. M. Musthak Ali: A novel mechanism for jumping in the indian ant Harpegnathos saltator (Jerdon) (Formicidae, Ponerinae). Cellular and Molecular Life Sciences, Volume 50, Supplement 1. 1993 Abstract Zeile 1f.
19 http://www.springerlink.com/content/p041l3573925q817/ Stand vom 2.3.2011
20 C. Peeters, B. Hölldobler, M. Moffett und T. M. Musthak Ali:“Wall-papering” and elaborate nest architecture in the ponerine ant Harpegnathos saltator. Insectes Sociaux Volume 41, Number 2, 1993 Titel
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Körperbau von Harpegnathos saltator
Wie für Ponerinae üblich unterscheidet sich die Gynomorphen und Arbeiterinnen nicht so sehr wie bei Formicinae und anderen Ameisen-Unterfamilien.
Die monomorphen Arbeiterinnen sind etwa 1,5cm die Gynomorphen etwa 1,7cm lang und sehr schlank, sowohl die Arbeiterinnen als auch die Gynomorphen haben hell braune säbelartige Mandibeln, die am Ansatz verdickt sind und zum Mandibelende schpitz zulaufen und mit zahlreichen Zähnchen und Härchen bedeckt sind. Die Mandibeln haben eine sehr große Fläche und sind zum Festhalten von Beute gedacht, sind aber ansonsten mit ihrer Länge von etwa 4-5mm hinderlich bei anderen Tätigkeiten wie Nahrungszerlegung und hindern die Arbeiterinnen auch teils daran sich selber zu säubern.
Der Kopf (Caput) der Tiere ist im Vergleich zum Rest vom Körper der Arbeiterinnen breiter und verfügt in etwa über 1291±159 um³, mandibelnaher Muskelmasse [22], was in Relation zur Gesamtmasse der Arbeiterinnen im Vergleich zu anderen Ameisen der Unterfamilie Ponerinae viel ist, was auf ebenfalls eine Anpassung an das räuberische Leben der Tiere ist. Zum Vergleich hat Diacamma spp. in etwa nur 282±11 um³ nah an den Mandibeln gelagerter Muskelmasse [23], trotz vergleichbarer Größe. Die Augen der Arbeiterinnen sind stark nach vorne fokussiert und verfügen über etwa 1400 Ommatidien [24]. Des weiteren verfügen die Arbeiterinnen über drei Ocellen auf der Kopfvorderseite.
Caput, Mesosoma und Metasoma haben eine einheitliche braune Färbung, die Gaster ist schwarz. Bei Arbeiterinnen ist der Prothorax nur sehr lose mit dem Mesothorax verbunden, was dem Prothorax und dem Kopf eine sehr große Flexibilität verleiht. Die am Prothorax befindlichen Beine sind etwa 5mm lang.
Der Mesothorax mit dem angewachsenen Epinotum ist sehr flach auf den Metathorax aufgewachsen, welcher wiederum ebenfalls sehr abgeflacht ist. Hierdurch sind das zweite und dritte Beinpaar auffällig weit weg vom ersten Beinpaar angelagert.
Der Petiolus ist relativ dünn und ebenfalls bräunlich. Die Gaster hat die für Ponerinae typische Einschnürung und ist länglich und dünn.
Der sehr gestreckte Körperbau ist eine weitere bemerkenswerte Anpassung von Harpegnathos saltator an die räuberische Lebensart. Durch die beiden langen hinteren Beinpaare (Beine des zweiten Beinpaares sind 1cm lang, die des dritten 1,3cm) die weit hinten sitzen, ist es den Tieren möglich auf den beiden hinteren Beinpaaren zu stehen und trotzdem ihr Gaster unter den Beine hindurchzuführen und ihrem Beutetier einen paralysierenden Stich zu versetzen, welches durch das vorderste Beinpaar und die Mandibeln festgehalten wird.
Die langen sehr kräftigen Hinterbeine verleihen den Tieren auch ihre Sprungkraft. Durch synchrone Bewegungen der hinteren beiden Beinpaare ist es den Tieren möglich ihre Sprünge zu vollbringen [25]
Meso- und Metathorax sind bei den Gynomorphen und den Männchen die Vorder- bzw. Hinterflügel eingelenkt. Die Gaster der Gynomorphen ist dicker als die der Arbeiterinnen. Die Gynomorphen zeigen einen für ihre Familie typischen Aufbau des Mesosomas. Die Königinnen haben ebenfalls drei Ocellen auf der Kopfvorderseite.
Insgesamt sind die Königinnen etwas größer als die Arbeiterinnen.
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22 Jürgen Paul und Wulfila Gronnenberg: OPTIMIZING FORCE AND VELOCITY: MANDIBLE MUSCLE FIBRE ATTACHMENTS IN ANTS 3 March 1999 Table 1
23 Jürgen Paul und Wulfila Gronnenberg: OPTIMIZING FORCE AND VELOCITY: MANDIBLE MUSCLE FIBRE ATTACHMENTS IN ANTS 3 March 1999 Table 1
24 C. Baroni Urbani, G. S. Boyan, A. Blarer, J. Billen und T. M. Musthak Ali: A novel mechanism for jumping in the indian ant Harpegnathos saltator (Jerdon) (Formicidae, Ponerinae). Cellular and Molecular Life Sciences, Volume 50, Supplement 1. 1993 Zeile 35
25 http://www.springerlink.com/content/v63866v044t078v8/ Stand vom 2.3.2011 Zeile 4
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Körperbau von Harpegnathos saltator
Wie für Ponerinae üblich unterscheidet sich die Gynomorphen und Arbeiterinnen nicht so sehr wie bei Formicinae und anderen Ameisen-Unterfamilien.
Die monomorphen Arbeiterinnen sind etwa 1,5cm die Gynomorphen etwa 1,7cm lang und sehr schlank, sowohl die Arbeiterinnen als auch die Gynomorphen haben hell braune säbelartige Mandibeln, die am Ansatz verdickt sind und zum Mandibelende schpitz zulaufen und mit zahlreichen Zähnchen und Härchen bedeckt sind. Die Mandibeln haben eine sehr große Fläche und sind zum Festhalten von Beute gedacht, sind aber ansonsten mit ihrer Länge von etwa 4-5mm hinderlich bei anderen Tätigkeiten wie Nahrungszerlegung und hindern die Arbeiterinnen auch teils daran sich selber zu säubern.
Der Kopf (Caput) der Tiere ist im Vergleich zum Rest vom Körper der Arbeiterinnen breiter und verfügt in etwa über 1291±159 um³, mandibelnaher Muskelmasse [22], was in Relation zur Gesamtmasse der Arbeiterinnen im Vergleich zu anderen Ameisen der Unterfamilie Ponerinae viel ist, was auf ebenfalls eine Anpassung an das räuberische Leben der Tiere ist. Zum Vergleich hat Diacamma spp. in etwa nur 282±11 um³ nah an den Mandibeln gelagerter Muskelmasse [23], trotz vergleichbarer Größe. Die Augen der Arbeiterinnen sind stark nach vorne fokussiert und verfügen über etwa 1400 Ommatidien [24]. Des weiteren verfügen die Arbeiterinnen über drei Ocellen auf der Kopfvorderseite.
Caput, Mesosoma und Metasoma haben eine einheitliche braune Färbung, die Gaster ist schwarz. Bei Arbeiterinnen ist der Prothorax nur sehr lose mit dem Mesothorax verbunden, was dem Prothorax und dem Kopf eine sehr große Flexibilität verleiht. Die am Prothorax befindlichen Beine sind etwa 5mm lang.
Der Mesothorax mit dem angewachsenen Epinotum ist sehr flach auf den Metathorax aufgewachsen, welcher wiederum ebenfalls sehr abgeflacht ist. Hierdurch sind das zweite und dritte Beinpaar auffällig weit weg vom ersten Beinpaar angelagert.
Der Petiolus ist relativ dünn und ebenfalls bräunlich. Die Gaster hat die für Ponerinae typische Einschnürung und ist länglich und dünn.
Der sehr gestreckte Körperbau ist eine weitere bemerkenswerte Anpassung von Harpegnathos saltator an die räuberische Lebensart. Durch die beiden langen hinteren Beinpaare (Beine des zweiten Beinpaares sind 1cm lang, die des dritten 1,3cm) die weit hinten sitzen, ist es den Tieren möglich auf den beiden hinteren Beinpaaren zu stehen und trotzdem ihr Gaster unter den Beine hindurchzuführen und ihrem Beutetier einen paralysierenden Stich zu versetzen, welches durch das vorderste Beinpaar und die Mandibeln festgehalten wird.
Die langen sehr kräftigen Hinterbeine verleihen den Tieren auch ihre Sprungkraft. Durch synchrone Bewegungen der hinteren beiden Beinpaare ist es den Tieren möglich ihre Sprünge zu vollbringen [25]
Meso- und Metathorax sind bei den Gynomorphen und den Männchen die Vorder- bzw. Hinterflügel eingelenkt. Die Gaster der Gynomorphen ist dicker als die der Arbeiterinnen. Die Gynomorphen zeigen einen für ihre Familie typischen Aufbau des Mesosomas. Die Königinnen haben ebenfalls drei Ocellen auf der Kopfvorderseite.
Insgesamt sind die Königinnen etwas größer als die Arbeiterinnen.
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22 Jürgen Paul und Wulfila Gronnenberg: OPTIMIZING FORCE AND VELOCITY: MANDIBLE MUSCLE FIBRE ATTACHMENTS IN ANTS 3 March 1999 Table 1
23 Jürgen Paul und Wulfila Gronnenberg: OPTIMIZING FORCE AND VELOCITY: MANDIBLE MUSCLE FIBRE ATTACHMENTS IN ANTS 3 March 1999 Table 1
24 C. Baroni Urbani, G. S. Boyan, A. Blarer, J. Billen und T. M. Musthak Ali: A novel mechanism for jumping in the indian ant Harpegnathos saltator (Jerdon) (Formicidae, Ponerinae). Cellular and Molecular Life Sciences, Volume 50, Supplement 1. 1993 Zeile 35
25 http://www.springerlink.com/content/v63866v044t078v8/ Stand vom 2.3.2011 Zeile 4
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Nestdekoration
Die Nestdekoration von Harpegnathos saltator ist aus vorher genannten Gründen sehr interessant. Es lässt sich kaum erklären warum die Ameisen genau das Nest dekorieren, es können aber einige Spekulationen gemacht werden.
Zunächst lässt sich vermuten, dass die furagierenden Arbeiterinnen Probleme damit haben könnten ihr Nest, besonders wenn sie Beute zurück ins Nest tragen, zu finden. Die Beute wird nämlich stets vor den Augen getragen, weswegen es naheliegend ist, dass sie das Sichtfeld der Tiere beeinträchtigt. Eine auffällige Nestdekoration wäre also bei der Orientierung der Arbeiterinnen hilfreich.
Außerdem könnten während der Monsunzeit die wahrscheinlich schimmelnden und verwesenden Pflanzenreste weit weniger wasserdurchlässig sein, als der Lehmboden in dem die Nester angelegt sind. Dies wäre nur eine der zahlreichen Anpassungen an die Monsunzeit die bei dem Nestbau der Tiere eine zentrale Rolle spielen.
Da Harpegnathos saltator aber wahrscheinlich vorwiegend auf Grasflächen vorkommen ist es auch möglich, dass das angeschleppte Pflanzenmaterial als Tarnung fungiert.
Die Ameisen könnten auch mit der Dekoration potentielle Beute anlocken.
Es ist also nicht möglich, in einem Versuch festzustellen wozu das Nest dekoriert wird, dazu müssten Freilandbeobachtungen gemacht werden.
Es können aber Versuche gemacht werden zu der Dekorationsweise der Ameisen. Diese Dekorationsweise will ich in meinem Versuch etwas genauer untersuchen.
Versuchsaufbau
Materialien & Durchführung
Der Versuch wurde mit einer 40 Arbeiterinnen großen Kolonie Harpegnathos saltator durchgeführt. Die Gyne ist vorhanden und es sind keine Gamergates in der Kolonie. Erste Alate (nur Gynomorphen) sind schon zur Welt gekommen. Es ist Brut in allen Stadien vorhanden.
Als Dekorationsmaterial wurden zunächst mit Lebensmittelfarbe eingefärbte Papierstückchen vom Maß 5mmx5mm angeboten, später wurden zerschnittene Blattstücke (keine Blütenstücke) von Nidularium spp., verschiedene vertrocknete und grüne Laubblätter angeboten (Quercus spp., Rubus sectio, Fagus spp. und andere) später wurden auch zerschnittene Blüten, sowie Blütenstiele und Blätter von Galanthus spp. angeboten, sowie Rinde verschiedener Bäume und Blütenstücke einer gelben Narcissus spp. angeboten, sowie Narcissus spp. in Lila, Rot und weiß.
Die Kolonie lebte während des Versuches in einem etwa 20x25cm großem Beobachtungsnest, welches zur Kontrolle der Tiere eine Scheibe an der Oberseite hat, während des Versuches war das Nest verdeckt und wurde nur zu Kontrollzwecken eingesehen. Das Nest wurde aus Ytongstein gemacht.
Das Nest war mit einem etwa 7cm langem Schlauch mit einem Becken (1m lang, 20cm breit, 40cm hoch, Glas und Holz) verbunden, welches 10cm hoch mit rötlich brauner Lehmerde gefüllt war. Zu Versuchsbeginn der Schlauch etwa 3cm unter der Oberfläche in die Erde geleitet, die Ameisen sollten sich ausgraben und den nun neu entstandenen Ausgang dekorieren.
Wie in 3.1 schon bemerkt, ist ein Umzug bei diesen Ameisen höchst unwahrscheinlich, deswegen wurde vorausgesetzt, dass die Kolonie im Nest bleiben würde. Die relative Luftfeuchtigkeit während des Versuches in dem Becken betrug
etwa 80%±10% und die Temperatur schwankte zwischen 20 und 23°C, was für die Tiere angemessen ist. Das Nest wurde warmgehalten, bei etwa 23°C±4°C.
Der Lehmboden war während des Versuches mäßig feucht, um ein Ausschwärmen der Alaten unwahrscheinlicher zu machen, welche, wie unter 3.1 gesagt, bei starken Regenfällen bzw. hoher Bodenfeuchte zum Schwärmen verleitet werden könnten.
Das Becken stand während des Versuches vor dem Fenster, damit Sonnenlicht einfällt, so sollte gewährleistet, dass der Versuch nicht durch künstliches Licht von Leuchtkörpern verfälscht wird.
Beobachtung
Am ersten Tag, an dem nur die genormten und gefärbten Papierstücke angeboten wurden, fand keine Dekoration statt, im weiteren Verlauf des Versuches wurden diese Papierstücke weiterhin ignoriert. Am dritten Tag wurden die genannten Laubblätter (trocken/braun und frisch/grün), verschiedenen Blüten und der Rest des naturbelassenen Materials angeboten. Am dritten Tag wurden hauptsächlich die grünen Blätter zum Nest getragen und zuerst unstrukturiert verteilt, vereinzelt nahmen Arbeiterinnen vertrocknete Stücke der Laubblätter an und legten sie zu den grünen Blattstücken.
Um 21Uhr am vierten Tag (es war bereits kein Tageslicht vorhanden) begann ein Tier die Blattstücke räumlich zu trennen. Dabei wurden die braunen/trockenen Blattstücke mittig gelagert, die grünen wurden zur Fensterseite angeordnet. Um 22Uhr wurde die Arbeiterin von einer anderen Arbeiterin abgelöst, die nun das Umsortieren weiterführte.
Am morgen (um 12Uhr) des fünften Tages war das komplette grüne Laub unter das trockene geschichtet worden. Gegen 15Uhr begannen einzelne Arbeiterinnen gezielt aus dem Nest zu kommen um das Nest zu dekorieren, angebotene Futtertiere wurden dabei ignoriert! Es wurden nun erstmals Stücke von Papier angenommen, welche bogenförmig am Eingang angelagert wurden, es wurde allerdings nur das ungefärbte weiße Papier genommen, welches auch Ausgangsstoff für die restlichen Papierproben war. Es wurden auch Blütenstücke von den Narcissus spp. und auf einem Haufen auf Fensterseite angeordnet. Im späteren Tagesverlauf wurden auch einige Stücke Rinde in das Nest getragen und den Larven bei der Verpuppung angelegt. Die gezielt Material tragenden Arbeiterinnen zeigten bei der Auswahl des Materials ein neues Verhalten, das Material wurde nun äußerst intensiv mit den Fühlern untersucht.
Die Arbeiterinnen zeigen ein bemerkenswertes Verhalten am Nesteingang: werden sie durch Außenfaktoren erschrocken, so springen sie schnell unter trockene Laubstücke und verharren so bewegungslos.
Am sechsten Tag gegen 14Uhr wurde der Nesteingang stark verkleinert indem grüne Papierstücke in den Eingangstunnel gezogen wurden und teilweise darüber gelegt wurden. Sämtliche Blütenstücke wurden mit trockenen Laubblättern überdeckt.
Es zeigte sich erster Schimmel, welcher von den Tieren nicht beachtet wurde.
Da der Lehmboden im Beobachtungsbecken trocken wurde und anfing an einigen Stellen trocken und staubig zu werden wurde erstmalig der Lehmboden bewässert.
Am Morgen des siebten Tages wurde der Nesteingang mit Pflanzenmaterial verschlossen und blieb vier Tage verschlossen. Es schien nicht als würden Versuche unternommen werden das Nest wieder zu öffnen, Anordnung des Pflanzenmaterials blieb gleich.
Da kein Fressen mehr im Nest vorhanden war und das Wohlergehen der Tiere so unter Gefahr stand musste das Experiment an dieser Stelle abgebrochen werden.
Während des ganzen Experimentes wurden nur drei Rindenstücke in das Nest eingetragen, keine Laubblätter etc.
Während des ganzen Versuches wurden Materialstücke in verschiedensten Größen verbaut, teilweise hatten die Arbeiterinnen wegen der Größe erhebliche Probleme diese zu tragen. Am Ende war auf einer Grundschicht aus überwiegend grünen Laubblättern verschiedenster Pflanzen ein Ring aus vertrocknetem Laub und wiederum darauf ein Ring aus weißem Papier zu erkennen.
Auswertung
Aus dem Fakt, dass die gefärbten und genormten Papierstücke nicht angenommen wurden, hingegen das ungefärbte weiße Papier, lässt sich ableiten, dass eines Kriterien der Tiere wohl der Geruch bzw. die Beschaffenheit ist, die Farben dieser gefärbten Papierstücke unterschieden sich kaum von den der naturbelassenen Materialien.
Da die benutzten Materialien räumlich aufgeteilt waren lässt sich sagen, dass die Tiere wahrscheinlich Vorzüge in der Farbwahl haben, bzw. einige Farben gezielt ordnen. So wurden braune Materialien auf Grüne gelegt; Gelbe Blütenstücke wurden stets vom weißen Papier getrennt. Außerdem wurden bis auf die Gelben Narcissus spp. Stückchen alle anderen Stücke dieses Materials ignoriert.
Es lässt sich also eindeutig sagen, dass die Arbeiterinnen ihre Materialwahl von der Farbe aber auch von der sonstigen Beschaffenheit der Materialien abhängig machen, allerdings scheint die Farbe ein sehr wichtiger Faktor zu sein.
Das war meine Facharbeit "Verhaltensbeobachtungen an der exotischen Ameisenart Harpegnathos saltator", ich hoffe sie hat euch gefallen.
Alle Bilder wurden selber gemacht, alle Messungen wie Mandibellänge etc wurden selber gemacht oder sind mit Fußnoten markiert. Die Messungen wurden entweder an lebenden oder an frisch toten Ameisen vorgenommen, eine Verfälschung der Messungen durch Vertrocknung ist also ausgeschlossen.
Weiter zur Haltung
Einige Zeit her habe ich von zwei zusammengewachsenen Puppen berichtet. Es ist leider kein Einzelfall geblieben.
Die Ameisen legen öfters mehrere Larven zur Verpuppung auf einen Haufen Puppenreste. Da die Larven sehr wenig Platz haben neigen sie dazu sich leicht zu verkleben.
Die Arbeiterinnen versuchen dann oft die verklebten Larven zu trennen, schaffen es nur nicht immer.
Im Extremfall verkleben sich drei Puppen, vielleicht auch mehr.
Es wurden während der Versuche für meine Facharbeit auch große Rindenstücke zwischen die Larven gelegt, meiner Meinung nach um sie eben daran zu hindern sich aneindner zu verpuppen.
Zu Zeiten des Fotos hat sich leider keine Lave verpuppt. Außer diesen schweren Rindenstücken wurden übrigens keine anderen Materialien ins Nest getragen. Auch kein Sand als Verpuppungsmaterial, was ich erwartet habe.
Es kommen übrigens endlich mehr Geschlechtstiere als Arbeiterinnen zur Welt. Die Jungköniginnen schwärmen zum Glück auch noch nicht, denn ich habe keinerlei Männchen, was mich etwas stört. Ich habe auch versucht von anderen Haltern Männchen zu erhalten, aber vergebens. Zumal es scheint, dass keine anderen Halter mehr vorhanden sind? Sollte jemand aber Männchen von Harpegnathos saltator haben, kann er sich gerne melden.
Nestdekoration
Die Nestdekoration von Harpegnathos saltator ist aus vorher genannten Gründen sehr interessant. Es lässt sich kaum erklären warum die Ameisen genau das Nest dekorieren, es können aber einige Spekulationen gemacht werden.
Zunächst lässt sich vermuten, dass die furagierenden Arbeiterinnen Probleme damit haben könnten ihr Nest, besonders wenn sie Beute zurück ins Nest tragen, zu finden. Die Beute wird nämlich stets vor den Augen getragen, weswegen es naheliegend ist, dass sie das Sichtfeld der Tiere beeinträchtigt. Eine auffällige Nestdekoration wäre also bei der Orientierung der Arbeiterinnen hilfreich.
Außerdem könnten während der Monsunzeit die wahrscheinlich schimmelnden und verwesenden Pflanzenreste weit weniger wasserdurchlässig sein, als der Lehmboden in dem die Nester angelegt sind. Dies wäre nur eine der zahlreichen Anpassungen an die Monsunzeit die bei dem Nestbau der Tiere eine zentrale Rolle spielen.
Da Harpegnathos saltator aber wahrscheinlich vorwiegend auf Grasflächen vorkommen ist es auch möglich, dass das angeschleppte Pflanzenmaterial als Tarnung fungiert.
Die Ameisen könnten auch mit der Dekoration potentielle Beute anlocken.
Es ist also nicht möglich, in einem Versuch festzustellen wozu das Nest dekoriert wird, dazu müssten Freilandbeobachtungen gemacht werden.
Es können aber Versuche gemacht werden zu der Dekorationsweise der Ameisen. Diese Dekorationsweise will ich in meinem Versuch etwas genauer untersuchen.
Versuchsaufbau
Materialien & Durchführung
Der Versuch wurde mit einer 40 Arbeiterinnen großen Kolonie Harpegnathos saltator durchgeführt. Die Gyne ist vorhanden und es sind keine Gamergates in der Kolonie. Erste Alate (nur Gynomorphen) sind schon zur Welt gekommen. Es ist Brut in allen Stadien vorhanden.
Als Dekorationsmaterial wurden zunächst mit Lebensmittelfarbe eingefärbte Papierstückchen vom Maß 5mmx5mm angeboten, später wurden zerschnittene Blattstücke (keine Blütenstücke) von Nidularium spp., verschiedene vertrocknete und grüne Laubblätter angeboten (Quercus spp., Rubus sectio, Fagus spp. und andere) später wurden auch zerschnittene Blüten, sowie Blütenstiele und Blätter von Galanthus spp. angeboten, sowie Rinde verschiedener Bäume und Blütenstücke einer gelben Narcissus spp. angeboten, sowie Narcissus spp. in Lila, Rot und weiß.
Die Kolonie lebte während des Versuches in einem etwa 20x25cm großem Beobachtungsnest, welches zur Kontrolle der Tiere eine Scheibe an der Oberseite hat, während des Versuches war das Nest verdeckt und wurde nur zu Kontrollzwecken eingesehen. Das Nest wurde aus Ytongstein gemacht.
Das Nest war mit einem etwa 7cm langem Schlauch mit einem Becken (1m lang, 20cm breit, 40cm hoch, Glas und Holz) verbunden, welches 10cm hoch mit rötlich brauner Lehmerde gefüllt war. Zu Versuchsbeginn der Schlauch etwa 3cm unter der Oberfläche in die Erde geleitet, die Ameisen sollten sich ausgraben und den nun neu entstandenen Ausgang dekorieren.
Wie in 3.1 schon bemerkt, ist ein Umzug bei diesen Ameisen höchst unwahrscheinlich, deswegen wurde vorausgesetzt, dass die Kolonie im Nest bleiben würde. Die relative Luftfeuchtigkeit während des Versuches in dem Becken betrug
etwa 80%±10% und die Temperatur schwankte zwischen 20 und 23°C, was für die Tiere angemessen ist. Das Nest wurde warmgehalten, bei etwa 23°C±4°C.
Der Lehmboden war während des Versuches mäßig feucht, um ein Ausschwärmen der Alaten unwahrscheinlicher zu machen, welche, wie unter 3.1 gesagt, bei starken Regenfällen bzw. hoher Bodenfeuchte zum Schwärmen verleitet werden könnten.
Das Becken stand während des Versuches vor dem Fenster, damit Sonnenlicht einfällt, so sollte gewährleistet, dass der Versuch nicht durch künstliches Licht von Leuchtkörpern verfälscht wird.
Beobachtung
Am ersten Tag, an dem nur die genormten und gefärbten Papierstücke angeboten wurden, fand keine Dekoration statt, im weiteren Verlauf des Versuches wurden diese Papierstücke weiterhin ignoriert. Am dritten Tag wurden die genannten Laubblätter (trocken/braun und frisch/grün), verschiedenen Blüten und der Rest des naturbelassenen Materials angeboten. Am dritten Tag wurden hauptsächlich die grünen Blätter zum Nest getragen und zuerst unstrukturiert verteilt, vereinzelt nahmen Arbeiterinnen vertrocknete Stücke der Laubblätter an und legten sie zu den grünen Blattstücken.
Um 21Uhr am vierten Tag (es war bereits kein Tageslicht vorhanden) begann ein Tier die Blattstücke räumlich zu trennen. Dabei wurden die braunen/trockenen Blattstücke mittig gelagert, die grünen wurden zur Fensterseite angeordnet. Um 22Uhr wurde die Arbeiterin von einer anderen Arbeiterin abgelöst, die nun das Umsortieren weiterführte.
Am morgen (um 12Uhr) des fünften Tages war das komplette grüne Laub unter das trockene geschichtet worden. Gegen 15Uhr begannen einzelne Arbeiterinnen gezielt aus dem Nest zu kommen um das Nest zu dekorieren, angebotene Futtertiere wurden dabei ignoriert! Es wurden nun erstmals Stücke von Papier angenommen, welche bogenförmig am Eingang angelagert wurden, es wurde allerdings nur das ungefärbte weiße Papier genommen, welches auch Ausgangsstoff für die restlichen Papierproben war. Es wurden auch Blütenstücke von den Narcissus spp. und auf einem Haufen auf Fensterseite angeordnet. Im späteren Tagesverlauf wurden auch einige Stücke Rinde in das Nest getragen und den Larven bei der Verpuppung angelegt. Die gezielt Material tragenden Arbeiterinnen zeigten bei der Auswahl des Materials ein neues Verhalten, das Material wurde nun äußerst intensiv mit den Fühlern untersucht.
Die Arbeiterinnen zeigen ein bemerkenswertes Verhalten am Nesteingang: werden sie durch Außenfaktoren erschrocken, so springen sie schnell unter trockene Laubstücke und verharren so bewegungslos.
Am sechsten Tag gegen 14Uhr wurde der Nesteingang stark verkleinert indem grüne Papierstücke in den Eingangstunnel gezogen wurden und teilweise darüber gelegt wurden. Sämtliche Blütenstücke wurden mit trockenen Laubblättern überdeckt.
Es zeigte sich erster Schimmel, welcher von den Tieren nicht beachtet wurde.
Da der Lehmboden im Beobachtungsbecken trocken wurde und anfing an einigen Stellen trocken und staubig zu werden wurde erstmalig der Lehmboden bewässert.
Am Morgen des siebten Tages wurde der Nesteingang mit Pflanzenmaterial verschlossen und blieb vier Tage verschlossen. Es schien nicht als würden Versuche unternommen werden das Nest wieder zu öffnen, Anordnung des Pflanzenmaterials blieb gleich.
Da kein Fressen mehr im Nest vorhanden war und das Wohlergehen der Tiere so unter Gefahr stand musste das Experiment an dieser Stelle abgebrochen werden.
Während des ganzen Experimentes wurden nur drei Rindenstücke in das Nest eingetragen, keine Laubblätter etc.
Während des ganzen Versuches wurden Materialstücke in verschiedensten Größen verbaut, teilweise hatten die Arbeiterinnen wegen der Größe erhebliche Probleme diese zu tragen. Am Ende war auf einer Grundschicht aus überwiegend grünen Laubblättern verschiedenster Pflanzen ein Ring aus vertrocknetem Laub und wiederum darauf ein Ring aus weißem Papier zu erkennen.
Auswertung
Aus dem Fakt, dass die gefärbten und genormten Papierstücke nicht angenommen wurden, hingegen das ungefärbte weiße Papier, lässt sich ableiten, dass eines Kriterien der Tiere wohl der Geruch bzw. die Beschaffenheit ist, die Farben dieser gefärbten Papierstücke unterschieden sich kaum von den der naturbelassenen Materialien.
Da die benutzten Materialien räumlich aufgeteilt waren lässt sich sagen, dass die Tiere wahrscheinlich Vorzüge in der Farbwahl haben, bzw. einige Farben gezielt ordnen. So wurden braune Materialien auf Grüne gelegt; Gelbe Blütenstücke wurden stets vom weißen Papier getrennt. Außerdem wurden bis auf die Gelben Narcissus spp. Stückchen alle anderen Stücke dieses Materials ignoriert.
Es lässt sich also eindeutig sagen, dass die Arbeiterinnen ihre Materialwahl von der Farbe aber auch von der sonstigen Beschaffenheit der Materialien abhängig machen, allerdings scheint die Farbe ein sehr wichtiger Faktor zu sein.
Das war meine Facharbeit "Verhaltensbeobachtungen an der exotischen Ameisenart Harpegnathos saltator", ich hoffe sie hat euch gefallen.
Alle Bilder wurden selber gemacht, alle Messungen wie Mandibellänge etc wurden selber gemacht oder sind mit Fußnoten markiert. Die Messungen wurden entweder an lebenden oder an frisch toten Ameisen vorgenommen, eine Verfälschung der Messungen durch Vertrocknung ist also ausgeschlossen.
Weiter zur Haltung
Einige Zeit her habe ich von zwei zusammengewachsenen Puppen berichtet. Es ist leider kein Einzelfall geblieben.
Die Ameisen legen öfters mehrere Larven zur Verpuppung auf einen Haufen Puppenreste. Da die Larven sehr wenig Platz haben neigen sie dazu sich leicht zu verkleben.
Die Arbeiterinnen versuchen dann oft die verklebten Larven zu trennen, schaffen es nur nicht immer.
Im Extremfall verkleben sich drei Puppen, vielleicht auch mehr.
Es wurden während der Versuche für meine Facharbeit auch große Rindenstücke zwischen die Larven gelegt, meiner Meinung nach um sie eben daran zu hindern sich aneindner zu verpuppen.
Zu Zeiten des Fotos hat sich leider keine Lave verpuppt. Außer diesen schweren Rindenstücken wurden übrigens keine anderen Materialien ins Nest getragen. Auch kein Sand als Verpuppungsmaterial, was ich erwartet habe.
Es kommen übrigens endlich mehr Geschlechtstiere als Arbeiterinnen zur Welt. Die Jungköniginnen schwärmen zum Glück auch noch nicht, denn ich habe keinerlei Männchen, was mich etwas stört. Ich habe auch versucht von anderen Haltern Männchen zu erhalten, aber vergebens. Zumal es scheint, dass keine anderen Halter mehr vorhanden sind? Sollte jemand aber Männchen von Harpegnathos saltator haben, kann er sich gerne melden.
Letztens als ich so in meinem Zimmer saß und wie oft nach der Schule auf lange überfällige Mails wartete, bot sich mir zwischen Schreibtisch und Terrarium ein Bild eines erbitterten Kampfes.
Eine meiner Harpegnathos saltator Arbeiterinnen wurde Opfer eines Zitterspinnen-Netzes. Doch im Gegensatz zu vielen Anderen Ameisen, die ich kenne, gab sie nicht auf. Selbst total eingesponnen gab sie der Spinne noch nicht nach, welche wegen der tapferen und doch arg aussichtslosen Verteidigung der Ameise nicht ihren tötlichen Biss verrichten konnte.
Zum großen glück der kleinen Arbeiterin habe ich die Situation schnell geung erkannt und habe sie der Spinne entrissen, doch noch war nichts gerettet...
Es war ein schwerer Kampf die Ameise aus dem Kokon zu friemeln, aber ich und sie haben es weitestgehend unbeschadet überstanden.
Die Ameise hat aber leider die letzten beiden Segmente von einem von ihrer Hinterbeine verloren. Es war ihr nicht mehr möglich zu springen, ich hoffe auch für gehandicapte Arbeiterinnen hat die Kolonie noch einen Arbeitsplatz...
Leider kommt es in letzter Zeit ab und zu zum Ausbruch einzelner Arbeiterinnen. Sie scheinen ein Loch zu kennen, das ich nicht kenne.
Die entlaufenen Arbeiterinnen sind aber sehr friedlich und neugierig gegenüber allem unbekanntem. Ich finde sie garnicht scheu und sehr einfach im Handling.
Nun dieser Ausbruch der Arbeiterinnen war möglich, weil ich mich endlich durchgerungen hatte und den Ameisen ein neues Becken bereitet habe.
Es ist zwar nichts großes, nur ein 60l Becken gefüllt mit Waldboden, aber den Ameisen gefällt ihre Unterbringung sehr gut.
Zwar haben sie noch keine schöne Nestdekoration betrieben, aber ich hoffe sie arbeiten daran...
Ich bin mir inzwischen relativ sicher, dass die Nestdeko nur zur Orientierung der Tiere dient.
Als die Tiere erst kurz in ihrem neuen Becken waren spielten sich teilweise nämlich dramatische Szenen ab. Arbeiterinnen, die zur Jagd draußen waren, fanden nicht mehr in das Nest zurück und liefen sich tot, einige hatten Glück und wurden von einigen anderen, die komischer Weise den Weg kannten, ins Nest zurück getragen.
Dieses Verhalten hörte schnell auf nachdem auch nur ein ganz klein wenig Nesthügel vorhanden war und etwas die Blätter umgeräumt wurden.
Die Ameisen haben außerden angefangen sich in ihrem Ytongnest eine Kammer zu bauen, die nicht sehr der Beschreibung in meiner Facharbeit abweicht. Die Ameisen haben etwa 2cm Erde aufgeschüttet und haben sich auf diesem Haufen Erde eine Kammer gebaut.
Die Wände der Kammer scheinen einen bestimmten Abstand zur Ytongwand zu haben. Zwischen Ytong und Kammer ist nun also ein Tunnel, in meiner Facharbeit habe ich, wegen Quellen, vermutet, dass es sich hierbei um eine Art Entwässerungsgraben handeln könnte. Dies halte ich weiterhin für möglich, dieser Tunnel wird allerdings auch von Arbeiterinnen benutzt.
Diese Kammer hat einen überraschend aufwendig gestalteten Ein/Ausgang. Der Tunnel, der zum Kammerinneren führt ist außen etwas gekräuselt und trichterförmig. Man könnte vermuten, dass die Ameisen den Eingang so gebaut haben, dass sie rückwärtslaufend besser treffen... aber wer weiß schon warum Ameisen ihre Nester bauen wie sie sie bauen...
Leider ist dieser Ausgang sehr schwer zu fotographieren, da das Nest zunehmend dreckiger wird, aber dieses kleine Bild gibt euch hoffentlich einen Eindruck was ich meine.
Viel neues gibt es nicht zu berichten.
Die Kolonie ist im Wachstum leider etwas geschwächt, aber baut ihre Brut langsam wieder auf. Das wichtigste ist, dass sie im Gegensatz zu der Harpegnathos venator Kolonie, die ich nun einige Monate habe, komplett milbenfrei ist!
Ich hoffe ich werde auch wieder die Zeit haben auch hier wieder öfter und regelmäßiger zu posten!
Gruß
Kaj
Letztens als ich so in meinem Zimmer saß und wie oft nach der Schule auf lange überfällige Mails wartete, bot sich mir zwischen Schreibtisch und Terrarium ein Bild eines erbitterten Kampfes.
Eine meiner Harpegnathos saltator Arbeiterinnen wurde Opfer eines Zitterspinnen-Netzes. Doch im Gegensatz zu vielen Anderen Ameisen, die ich kenne, gab sie nicht auf. Selbst total eingesponnen gab sie der Spinne noch nicht nach, welche wegen der tapferen und doch arg aussichtslosen Verteidigung der Ameise nicht ihren tötlichen Biss verrichten konnte.
Zum großen glück der kleinen Arbeiterin habe ich die Situation schnell geung erkannt und habe sie der Spinne entrissen, doch noch war nichts gerettet...
Es war ein schwerer Kampf die Ameise aus dem Kokon zu friemeln, aber ich und sie haben es weitestgehend unbeschadet überstanden.
Die Ameise hat aber leider die letzten beiden Segmente von einem von ihrer Hinterbeine verloren. Es war ihr nicht mehr möglich zu springen, ich hoffe auch für gehandicapte Arbeiterinnen hat die Kolonie noch einen Arbeitsplatz...
Leider kommt es in letzter Zeit ab und zu zum Ausbruch einzelner Arbeiterinnen. Sie scheinen ein Loch zu kennen, das ich nicht kenne.
Die entlaufenen Arbeiterinnen sind aber sehr friedlich und neugierig gegenüber allem unbekanntem. Ich finde sie garnicht scheu und sehr einfach im Handling.
Nun dieser Ausbruch der Arbeiterinnen war möglich, weil ich mich endlich durchgerungen hatte und den Ameisen ein neues Becken bereitet habe.
Es ist zwar nichts großes, nur ein 60l Becken gefüllt mit Waldboden, aber den Ameisen gefällt ihre Unterbringung sehr gut.
Zwar haben sie noch keine schöne Nestdekoration betrieben, aber ich hoffe sie arbeiten daran...
Ich bin mir inzwischen relativ sicher, dass die Nestdeko nur zur Orientierung der Tiere dient.
Als die Tiere erst kurz in ihrem neuen Becken waren spielten sich teilweise nämlich dramatische Szenen ab. Arbeiterinnen, die zur Jagd draußen waren, fanden nicht mehr in das Nest zurück und liefen sich tot, einige hatten Glück und wurden von einigen anderen, die komischer Weise den Weg kannten, ins Nest zurück getragen.
Dieses Verhalten hörte schnell auf nachdem auch nur ein ganz klein wenig Nesthügel vorhanden war und etwas die Blätter umgeräumt wurden.
Die Ameisen haben außerden angefangen sich in ihrem Ytongnest eine Kammer zu bauen, die nicht sehr der Beschreibung in meiner Facharbeit abweicht. Die Ameisen haben etwa 2cm Erde aufgeschüttet und haben sich auf diesem Haufen Erde eine Kammer gebaut.
Die Wände der Kammer scheinen einen bestimmten Abstand zur Ytongwand zu haben. Zwischen Ytong und Kammer ist nun also ein Tunnel, in meiner Facharbeit habe ich, wegen Quellen, vermutet, dass es sich hierbei um eine Art Entwässerungsgraben handeln könnte. Dies halte ich weiterhin für möglich, dieser Tunnel wird allerdings auch von Arbeiterinnen benutzt.
Diese Kammer hat einen überraschend aufwendig gestalteten Ein/Ausgang. Der Tunnel, der zum Kammerinneren führt ist außen etwas gekräuselt und trichterförmig. Man könnte vermuten, dass die Ameisen den Eingang so gebaut haben, dass sie rückwärtslaufend besser treffen... aber wer weiß schon warum Ameisen ihre Nester bauen wie sie sie bauen...
Leider ist dieser Ausgang sehr schwer zu fotographieren, da das Nest zunehmend dreckiger wird, aber dieses kleine Bild gibt euch hoffentlich einen Eindruck was ich meine.
Viel neues gibt es nicht zu berichten.
Die Kolonie ist im Wachstum leider etwas geschwächt, aber baut ihre Brut langsam wieder auf. Das wichtigste ist, dass sie im Gegensatz zu der Harpegnathos venator Kolonie, die ich nun einige Monate habe, komplett milbenfrei ist!
Ich hoffe ich werde auch wieder die Zeit haben auch hier wieder öfter und regelmäßiger zu posten!
Gruß
Kaj
Nach längerer Zeit habe ich die Zeit gefunden hier wieder mal über meine Harpegnathos saltator zu schreiben.
Ja, die Kolonie gibt es noch. Und ja, auch die Königin lebt noch, auch wenn ich es momentan für sehr wahrscheinlich halte, dass bereitz Gamergates vorhanden sind, da es letztens eine "Generation" Arbeiterinnen gleichzeitig mit der Geburt von Männchen gab, was mir Hoffnung macht, dass die Männchen sich mit diesen gepaart haben.
Die Männchen erinnerten mich beim Abnehmen der Abdeckung sehr an die Männchen von Myrmica rubra beim Öffnen eines Nestes, sie versuchten sich mit allem zu paaren, auch mit der begatteten Königin, die sie allerdings im Gegensatz zu den Arbeiterinnen lustiger Weise tötete.
Aus den Puppen schlüpften in letzter Zeit zunehmend Männchen, was vielleicht auf das hohe Alter der Königin zurrück zu führen ist, sie ist immerhin schon seit Anfang 2010 in meinem Besitz und war da auch schon etwas älter. Sie ist nun nehme ich an mindestens 2,5 Jahre alt, das angegebene Durchschnittsalter einer Königin liegt bei etwa 1,79 Jahren, wie in meiner auch hier geposteten Facharbeit zu lesen ist.
Aus vielen gründen ist es schwer zu sagen wie es der Kolonie geht.
Die Hauptkammer scheint nicht mehr als Hauptkammer benutzt zu werden. Teilweise sitzt nur noch alleine die Königin in der Kammer mit der ganzen Brut, ebenso nehme ich an, dass die gesamte Beute in diese Kammer eingetragen wird.
Bisher habe ich angenommen, dass irgendwo lose in der Erde eine zweite Kammer sein wird, heute habe ich die Ameisen aber etwas länger beobachtet.
Wie man aus früheren Posts entnehmen kann haben sie angefangen sich ein Nest innerhalb des alten Ytongnestes zu bauen, ganz wie es in verschiedenen Quellen steht mit einer einzelnen Kammer, so habe ich gedacht.
Nun erscheint es mir als wahrscheinlich, dass dieses Konstrukt tatsächlich aus zwei Kammern besteht, da die Arbeiterinnen in der "Hauptkammer" nur sehr wenige sind und mir heute aufgefallen ist, dass von unter der "Hauptkammer" Arbeiterinnen zum Jagen aus dem Nest gehen. Es scheint also, dass unter dieser Kammer eine zweite angelegt wurde.
Wer meine, ebenfalls in diesem Thread gepostete, Facharbeit gelesen hat, wird sich vielleicht daran erinnern, dass die Nester von Harpegnathos saltator unter der Hauptkammer eine zweite Kammer haben sollen, bisher habe ich gelesen, dass diese als Drainage und Mülltonne dienen soll, mir scheint es jetzt aber, als wenn sich eben dort die Arbeiterinnen aufhalten.
Leider habe ich keinerlei Einsicht in diese untere Kammer, ich nehme aber an, dass die Kolonie aus nur etwa 15 Tieren bestehen wird.
Der ebenfalls in der Facharbeit erwähnte Tunnel um die Hauptkammer nimmt bei meiner Kolonie nun eine recht genaue Gestalt an.
Leider sind gute Bilder oder überhaupt deutliche Bilder aufgrund der zerkratzten Plexiglasscheibe auf dem Ytong kaum möglich (ich hätte richtiges Glas nehmen sollen). Deswegen werdet ihr wohl leider mit diesen schlechten Bildern auskommen müssen.
Auf diesem Bild ist außen dieser erwähnte Tunnel zu sehen. Oben rechts im Bild sieht man, dass er wohl eine bestimmte Breite haben sollte und deswegen auch von der anderen Seite mit Erdmaterial verschmälert wurde.
Dieser Tunnel scheint für die Ameisen also recht wichtig zu sein, wenn sie es sogar für nötig halten ihn auf einer bestimmten Breite zu halten.
Ich nehme an, dass dieser Tunnel in der Natur zur Stabilisierung des Nestes dient.
Ebenso ist das "wall-papering" der Ameisen weiter zu beobachten, also das Verkleben des Bodens und der Wände des Nestes mit alten Puppenhüllen.
Das Nest bekommt so wahrscheinlich eine wirklich stabile Struktur.
Hier wider ein grauenhaftes Bild des gerade fast komplett leeren Nestes mit den hellbraunen Puppenhüllen-Fitzeln auf dem Boden und auch auf der Scheibe.
Um noch ein geringeres Verständniss dieser Ameisen zu äußern muss ich gestehen, dass sie sehr wenige Heimchen fressen momentan.
Dies liegt nicht daran, dass ich sie verhungern lassen will sondern daran, dass sie diese nicht mehr so sehr erjagen wie früher.
Teilweise rennen wochenlang 10 oder mehr Heimchen im Becken rum und werden nicht erjagt.
Es ist nämlich tatsächlich das eingetreten, was ich nicht für wahrscheinlich gehalten habe; Die Ameisen haben angefangen die Schaben zu fressen, die ich ihnen als Mitbewohner zugesetzt habe.
Zwar werden nicht die erwachsenen Schaben erjagt, welche auch garnicht mehr leben, aber die jungen werden tatsächlich Heimchen vorgezogen.
Die ersten erjagten Schaben konnte ich beobachten in einer Woche, in der ich nur sehr fragwürdige Heimchenschachteln bekommen habe (nach schlechten Erfahrungen punkto Medikamenten auf Heimchen bin ich da vorsichtig) und die Ameisen eine Woche nichts zu fressen hatten.
Das interessante und für mich unverständliche an der Sache ist, dass die Ameisen die jungen Schaben früher nicht wahrgenommen haben, oder zumindest haben sie sie nicht mit der typisch wackelnden Gaster verfolgt. Es muss also eine Art Lernprozess stattgefunden haben, in dem die Ameisen die Schaben als potentielles Futter erkannt haben, wobei deis für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar sein wird, da sie Insekten allgemein die Lernfähigkeit absprechen.
Wieder werfen mir Harpegnathos mehr Fragen auf als ich Antworten geben kann...
Nach längerer Zeit habe ich die Zeit gefunden hier wieder mal über meine Harpegnathos saltator zu schreiben.
Ja, die Kolonie gibt es noch. Und ja, auch die Königin lebt noch, auch wenn ich es momentan für sehr wahrscheinlich halte, dass bereitz Gamergates vorhanden sind, da es letztens eine "Generation" Arbeiterinnen gleichzeitig mit der Geburt von Männchen gab, was mir Hoffnung macht, dass die Männchen sich mit diesen gepaart haben.
Die Männchen erinnerten mich beim Abnehmen der Abdeckung sehr an die Männchen von Myrmica rubra beim Öffnen eines Nestes, sie versuchten sich mit allem zu paaren, auch mit der begatteten Königin, die sie allerdings im Gegensatz zu den Arbeiterinnen lustiger Weise tötete.
Aus den Puppen schlüpften in letzter Zeit zunehmend Männchen, was vielleicht auf das hohe Alter der Königin zurrück zu führen ist, sie ist immerhin schon seit Anfang 2010 in meinem Besitz und war da auch schon etwas älter. Sie ist nun nehme ich an mindestens 2,5 Jahre alt, das angegebene Durchschnittsalter einer Königin liegt bei etwa 1,79 Jahren, wie in meiner auch hier geposteten Facharbeit zu lesen ist.
Aus vielen gründen ist es schwer zu sagen wie es der Kolonie geht.
Die Hauptkammer scheint nicht mehr als Hauptkammer benutzt zu werden. Teilweise sitzt nur noch alleine die Königin in der Kammer mit der ganzen Brut, ebenso nehme ich an, dass die gesamte Beute in diese Kammer eingetragen wird.
Bisher habe ich angenommen, dass irgendwo lose in der Erde eine zweite Kammer sein wird, heute habe ich die Ameisen aber etwas länger beobachtet.
Wie man aus früheren Posts entnehmen kann haben sie angefangen sich ein Nest innerhalb des alten Ytongnestes zu bauen, ganz wie es in verschiedenen Quellen steht mit einer einzelnen Kammer, so habe ich gedacht.
Nun erscheint es mir als wahrscheinlich, dass dieses Konstrukt tatsächlich aus zwei Kammern besteht, da die Arbeiterinnen in der "Hauptkammer" nur sehr wenige sind und mir heute aufgefallen ist, dass von unter der "Hauptkammer" Arbeiterinnen zum Jagen aus dem Nest gehen. Es scheint also, dass unter dieser Kammer eine zweite angelegt wurde.
Wer meine, ebenfalls in diesem Thread gepostete, Facharbeit gelesen hat, wird sich vielleicht daran erinnern, dass die Nester von Harpegnathos saltator unter der Hauptkammer eine zweite Kammer haben sollen, bisher habe ich gelesen, dass diese als Drainage und Mülltonne dienen soll, mir scheint es jetzt aber, als wenn sich eben dort die Arbeiterinnen aufhalten.
Leider habe ich keinerlei Einsicht in diese untere Kammer, ich nehme aber an, dass die Kolonie aus nur etwa 15 Tieren bestehen wird.
Der ebenfalls in der Facharbeit erwähnte Tunnel um die Hauptkammer nimmt bei meiner Kolonie nun eine recht genaue Gestalt an.
Leider sind gute Bilder oder überhaupt deutliche Bilder aufgrund der zerkratzten Plexiglasscheibe auf dem Ytong kaum möglich (ich hätte richtiges Glas nehmen sollen). Deswegen werdet ihr wohl leider mit diesen schlechten Bildern auskommen müssen.
Auf diesem Bild ist außen dieser erwähnte Tunnel zu sehen. Oben rechts im Bild sieht man, dass er wohl eine bestimmte Breite haben sollte und deswegen auch von der anderen Seite mit Erdmaterial verschmälert wurde.
Dieser Tunnel scheint für die Ameisen also recht wichtig zu sein, wenn sie es sogar für nötig halten ihn auf einer bestimmten Breite zu halten.
Ich nehme an, dass dieser Tunnel in der Natur zur Stabilisierung des Nestes dient.
Ebenso ist das "wall-papering" der Ameisen weiter zu beobachten, also das Verkleben des Bodens und der Wände des Nestes mit alten Puppenhüllen.
Das Nest bekommt so wahrscheinlich eine wirklich stabile Struktur.
Hier wider ein grauenhaftes Bild des gerade fast komplett leeren Nestes mit den hellbraunen Puppenhüllen-Fitzeln auf dem Boden und auch auf der Scheibe.
Um noch ein geringeres Verständniss dieser Ameisen zu äußern muss ich gestehen, dass sie sehr wenige Heimchen fressen momentan.
Dies liegt nicht daran, dass ich sie verhungern lassen will sondern daran, dass sie diese nicht mehr so sehr erjagen wie früher.
Teilweise rennen wochenlang 10 oder mehr Heimchen im Becken rum und werden nicht erjagt.
Es ist nämlich tatsächlich das eingetreten, was ich nicht für wahrscheinlich gehalten habe; Die Ameisen haben angefangen die Schaben zu fressen, die ich ihnen als Mitbewohner zugesetzt habe.
Zwar werden nicht die erwachsenen Schaben erjagt, welche auch garnicht mehr leben, aber die jungen werden tatsächlich Heimchen vorgezogen.
Die ersten erjagten Schaben konnte ich beobachten in einer Woche, in der ich nur sehr fragwürdige Heimchenschachteln bekommen habe (nach schlechten Erfahrungen punkto Medikamenten auf Heimchen bin ich da vorsichtig) und die Ameisen eine Woche nichts zu fressen hatten.
Das interessante und für mich unverständliche an der Sache ist, dass die Ameisen die jungen Schaben früher nicht wahrgenommen haben, oder zumindest haben sie sie nicht mit der typisch wackelnden Gaster verfolgt. Es muss also eine Art Lernprozess stattgefunden haben, in dem die Ameisen die Schaben als potentielles Futter erkannt haben, wobei deis für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar sein wird, da sie Insekten allgemein die Lernfähigkeit absprechen.
Wieder werfen mir Harpegnathos mehr Fragen auf als ich Antworten geben kann...
Meine älteste und liebste Kolonie, meine Harpegnathos saltator, sind letztens mit mir umgezogen.
Den 600km lagen Transport hat die Kolonie mittelmäßig gut verkraftet. Der Ytong ist stark ausgetrocknet und das aus Erde gebaute Nest im Ytong ist leider stark beschädigt. Brut ist ebenfalls stark zurrückgegangen. Vorwiegend die jungen Brutstadien hat es getroffen, besonders die Larven und die Eier sind wohl während der Fahrt zu sehr herumgeschleudert worden.
Auch haben die Tiere in den letzten Wochen und Monaten die Scheibe des Ytongs mit Dreck aller Art zugepflanstert.
Wohl eher um die Nestkammer zu verkleinern als die Einstrahlung von Licht zu verkleinern, da die "Decke" doch schon sehr dick war.
Allerdings hat die fehlende Einsicht einige Gefahren und Nachteile für den Halter.
Weiß man nicht wie viele Heimchen im Nest sind, so weiß man nicht ob man füttern sollte. Auch ist die Haltung kaum mehr interessant, tatsächlich sieht man von den Tieren fast nichts. Fotos kann man auch keine guten mehr machen.
Das Nest muss geöffnet werden, die Scheibe umgedreht und gesäubert werden, bevor vielleicht ein komplett neues und flacheres Nest angeboten wird.
Was man bisher gesehen hat, waren die Königin und einige wenige Arbeiterinnen, durch eine kleine verkratzte Niesche durch das Plexiglas (warum musste ich auch Plexiglas nehmen?).
Vorsichtig muss die Scheibe weggeschoben werden. Ungewohnt schnell verschwindet die Königin und die beiden noch nicht ausgehärteten Arbeiterinnen irgendwo unter dem verwüsteten Nest, zurück bleibt nur die Brut. Eine gute Mutter ist die Königin zumindest nicht unbedingt.
Erst nach und nach kamen verhalten einige Arbeiterinnen unter dem Nest hervor. Eine Nestverteidigung war nicht zu sehen. Eher waren die Arbeiterinnen neugierig, gestochen zu werden war wiedermal kaum möglich, da nichtmal Aggressivität zu bemerken war. Nur langsam wurde die Brut aus dem offenen Nest in den geschützten Untergrund getragen.
...natürlich könnten die Arbeiterinnen, ähnlich wie auf Jackjumpers (Myrmecia mandibularis und andere) springen und den Angreifer abwehren, jedoch scheint es interessanter für die Arbeiterinnen zu sein, die Brut zu putzen oder einfach weg zu gehen.
Erst einige Minuten wurde die Brut komplett unter das Nest getragen.
Eine sehr liberale Reaktion auf einen so massiven Eingriff in das Nest. Die ganze Aktion geschah übrigens nach einer langen Beruhigungsphase nach dem Transport.
Gruß
Kaj
(Kann vielleicht jemand die Fotos in Thumbnailformat verpacken? Ich bekomm den BBCode gerade nicht raus.)
Meine älteste und liebste Kolonie, meine Harpegnathos saltator, sind letztens mit mir umgezogen.
Den 600km lagen Transport hat die Kolonie mittelmäßig gut verkraftet. Der Ytong ist stark ausgetrocknet und das aus Erde gebaute Nest im Ytong ist leider stark beschädigt. Brut ist ebenfalls stark zurrückgegangen. Vorwiegend die jungen Brutstadien hat es getroffen, besonders die Larven und die Eier sind wohl während der Fahrt zu sehr herumgeschleudert worden.
Auch haben die Tiere in den letzten Wochen und Monaten die Scheibe des Ytongs mit Dreck aller Art zugepflanstert.
Wohl eher um die Nestkammer zu verkleinern als die Einstrahlung von Licht zu verkleinern, da die "Decke" doch schon sehr dick war.
Allerdings hat die fehlende Einsicht einige Gefahren und Nachteile für den Halter.
Weiß man nicht wie viele Heimchen im Nest sind, so weiß man nicht ob man füttern sollte. Auch ist die Haltung kaum mehr interessant, tatsächlich sieht man von den Tieren fast nichts. Fotos kann man auch keine guten mehr machen.
Das Nest muss geöffnet werden, die Scheibe umgedreht und gesäubert werden, bevor vielleicht ein komplett neues und flacheres Nest angeboten wird.
Was man bisher gesehen hat, waren die Königin und einige wenige Arbeiterinnen, durch eine kleine verkratzte Niesche durch das Plexiglas (warum musste ich auch Plexiglas nehmen?).
Vorsichtig muss die Scheibe weggeschoben werden. Ungewohnt schnell verschwindet die Königin und die beiden noch nicht ausgehärteten Arbeiterinnen irgendwo unter dem verwüsteten Nest, zurück bleibt nur die Brut. Eine gute Mutter ist die Königin zumindest nicht unbedingt.
Erst nach und nach kamen verhalten einige Arbeiterinnen unter dem Nest hervor. Eine Nestverteidigung war nicht zu sehen. Eher waren die Arbeiterinnen neugierig, gestochen zu werden war wiedermal kaum möglich, da nichtmal Aggressivität zu bemerken war. Nur langsam wurde die Brut aus dem offenen Nest in den geschützten Untergrund getragen.
...natürlich könnten die Arbeiterinnen, ähnlich wie auf Jackjumpers (Myrmecia mandibularis und andere) springen und den Angreifer abwehren, jedoch scheint es interessanter für die Arbeiterinnen zu sein, die Brut zu putzen oder einfach weg zu gehen.
Erst einige Minuten wurde die Brut komplett unter das Nest getragen.
Eine sehr liberale Reaktion auf einen so massiven Eingriff in das Nest. Die ganze Aktion geschah übrigens nach einer langen Beruhigungsphase nach dem Transport.
Gruß
Kaj
(Kann vielleicht jemand die Fotos in Thumbnailformat verpacken? Ich bekomm den BBCode gerade nicht raus.)
Seit meinem letzten Post hier sind bei den Harpegnathos saltator leider nur noch 2 Arbeiterinnen und etwa 30 Männchen geschlüpft, die nach sehr kurzer Zeit getötet wurden. Anfang dieser Woche sind die beiden Arbeiterinnen auch nach einer Lebenszeit von fast 4 Monaten gestorben, was bei Harpegnathos saltator durchaus vorkommen kann. Ich nehme stark an, dass die Königin keine Weiblichen Nachkommen mehr hervorbringen wird. Dies kann durchaus daran liegen, dass sie kein Sperma mehr zur verfügung hat oder an ihrem sehr hohem Alter (sie ist inzwischen wahrscheinlich etwa 4 Jahre alt oder älter).
Seit etwa einer Woche ist die Königin alleine in der Pflege ihrer Brut, was ihr nicht besonders gut gelingt.
Die Heimchen wurden zwar in die nicht einsehbare Kammer eingetragen, allerdings wurde ich misstrauisch als nach einer Woche kein Heimchen wieder rausgetragen wurde. Ich habe mich also entschlossen die Kammer aufzubrechen um zu prüfen ob noch Brut vorhanden ist und was in dem Nest los ist.
In der Kammer fanden sich einige schon schimmelnde und mit irgendwelchen Maden gefüllte Heimchen und eng dazwischen verteilt lagen einige Larven und an der Seite waren einige Eier. Die Königin wusste also anscheinend noch wo die Heimchen hin sollten, aber weggeräumt hat sie diese nicht mehr, sondern nur mehr und mehr Futter eingetragen.
Sie hat vor kurzem mit den beiden noch lebenden Larven ein neues Reagenzglas bezogen, wo sie nun ungeschickt ihre Larven pflegt und sogar weiterhin Eier legt. Einge von Hand getöte Spinnen -lebendige würde sie kaum erlegen können- wurden von der Königin zwar grob an die Larven gelegt, jedoch nicht so dass die Larven sie fressen könnten. Anfangs hatte ich zwar Hoffnung, dass die Königin vielleicht doch noch ein paar Arbeiterinnen aufziehen könnte und die Männchen nur ein unglücklicher Zufall wären, jedoch bin ich mir inzwischen sicher, dass sie bald sterben wird. Insgesamt benimmt sich die Königin wie eine demente alte Frau.
Ich habe von unabhängiger Quelle übrigens bestätigt bekommen, dass die Kolonie welche ich habe tatsächlich aus einem Labor in den USA stammt, wie es der Händler angegeben hatte und somit die Königin vielleicht sogar im Labor gezeugt wurde.
Der Haltungsbericht ist damit wohl also weitestgehend beendet.
Sollten in Zukunft fragen aufkommen zu Harpegnathos saltator oder zu dem Haltungsbericht können diese weiterhin hier in diesem Thread gestellt werden und ich werde mich bemühen sie zu beantworten.
Gruß
Kaj
Seit meinem letzten Post hier sind bei den Harpegnathos saltator leider nur noch 2 Arbeiterinnen und etwa 30 Männchen geschlüpft, die nach sehr kurzer Zeit getötet wurden. Anfang dieser Woche sind die beiden Arbeiterinnen auch nach einer Lebenszeit von fast 4 Monaten gestorben, was bei Harpegnathos saltator durchaus vorkommen kann. Ich nehme stark an, dass die Königin keine Weiblichen Nachkommen mehr hervorbringen wird. Dies kann durchaus daran liegen, dass sie kein Sperma mehr zur verfügung hat oder an ihrem sehr hohem Alter (sie ist inzwischen wahrscheinlich etwa 4 Jahre alt oder älter).
Seit etwa einer Woche ist die Königin alleine in der Pflege ihrer Brut, was ihr nicht besonders gut gelingt.
Die Heimchen wurden zwar in die nicht einsehbare Kammer eingetragen, allerdings wurde ich misstrauisch als nach einer Woche kein Heimchen wieder rausgetragen wurde. Ich habe mich also entschlossen die Kammer aufzubrechen um zu prüfen ob noch Brut vorhanden ist und was in dem Nest los ist.
In der Kammer fanden sich einige schon schimmelnde und mit irgendwelchen Maden gefüllte Heimchen und eng dazwischen verteilt lagen einige Larven und an der Seite waren einige Eier. Die Königin wusste also anscheinend noch wo die Heimchen hin sollten, aber weggeräumt hat sie diese nicht mehr, sondern nur mehr und mehr Futter eingetragen.
Sie hat vor kurzem mit den beiden noch lebenden Larven ein neues Reagenzglas bezogen, wo sie nun ungeschickt ihre Larven pflegt und sogar weiterhin Eier legt. Einge von Hand getöte Spinnen -lebendige würde sie kaum erlegen können- wurden von der Königin zwar grob an die Larven gelegt, jedoch nicht so dass die Larven sie fressen könnten. Anfangs hatte ich zwar Hoffnung, dass die Königin vielleicht doch noch ein paar Arbeiterinnen aufziehen könnte und die Männchen nur ein unglücklicher Zufall wären, jedoch bin ich mir inzwischen sicher, dass sie bald sterben wird. Insgesamt benimmt sich die Königin wie eine demente alte Frau.
Ich habe von unabhängiger Quelle übrigens bestätigt bekommen, dass die Kolonie welche ich habe tatsächlich aus einem Labor in den USA stammt, wie es der Händler angegeben hatte und somit die Königin vielleicht sogar im Labor gezeugt wurde.
Der Haltungsbericht ist damit wohl also weitestgehend beendet.
Sollten in Zukunft fragen aufkommen zu Harpegnathos saltator oder zu dem Haltungsbericht können diese weiterhin hier in diesem Thread gestellt werden und ich werde mich bemühen sie zu beantworten.
Gruß
Kaj
Genialer Bericht Kaj! Sehr gut geschrieben und sehr interessant zu lesen! Dankeschön dafür
LG
Marcel
Genialer Bericht Kaj! Sehr gut geschrieben und sehr interessant zu lesen! Dankeschön dafür
LG
Marcel
Hallo Kaj,
einen interessanten Bericht hast Du hier abgeliefert.
Gefällt mir gut.
Besonderst interessant, finde ich den Versuch mit der Nesteingangs-Dekoration.
Schon bemerkenswert, was die Ameisen da treiben.
Bin mal gespannt, was ich bei meinen Harpegnathos venator erwarten darf.
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf weitere Berichterstattung Deinerseits.
LG, Heiko
Hallo Kaj,
einen interessanten Bericht hast Du hier abgeliefert.
Gefällt mir gut.
Besonderst interessant, finde ich den Versuch mit der Nesteingangs-Dekoration.
Schon bemerkenswert, was die Ameisen da treiben.
Bin mal gespannt, was ich bei meinen Harpegnathos venator erwarten darf.
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf weitere Berichterstattung Deinerseits.
LG, Heiko
Hallo,
danke für die arbeit
sehr interessanter bericht!!!
Hallo,
danke für die arbeit
sehr interessanter bericht!!!