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Hatte diese Art immer für polygyn gehalten, war doch etwas verwundert über Berichte das dem nicht so ist?
Bin nicht der Mensch der in der Natur Ameisennester zerlegt und somit kann ich nicht mal darüber Berichten, jemals eine Königin im Nest dieser Art gefunden zu haben.
Was mich dazu veranlasst hat diese Art als polygyn einzustufen sind Beobachtungen in der Natur.
In der Schwarmzeit habe ich mehrfach ungeflügelte Jungköniginnen in unmittelbarer Nähe
von Nestern dieser Art vorgefunden.
Habe daraus gefolgert, dass sie sich langsam einem Nest nähern, um sich einzuschleichen.
Grüße Wolfgang
Hatte diese Art immer für polygyn gehalten, war doch etwas verwundert über Berichte das dem nicht so ist?
Bin nicht der Mensch der in der Natur Ameisennester zerlegt und somit kann ich nicht mal darüber Berichten, jemals eine Königin im Nest dieser Art gefunden zu haben.
Was mich dazu veranlasst hat diese Art als polygyn einzustufen sind Beobachtungen in der Natur.
In der Schwarmzeit habe ich mehrfach ungeflügelte Jungköniginnen in unmittelbarer Nähe
von Nestern dieser Art vorgefunden.
Habe daraus gefolgert, dass sie sich langsam einem Nest nähern, um sich einzuschleichen.
Grüße Wolfgang
Hallo Frank!
Ich kann deine Theorien/Beobachtungen unterstützen. Ich hatte vor zwei Jahren mal ein paar Gynen geschickt bekommen (In Bremen gibt es diese Art nicht, erst Richtung Verden findet man auch mal größere Nester). Dort hatte ich auch drei Gynen die zusammen lebten, zuerst noch recht normal. Also es war schon eine kleine Rivalität zu beobachten. Als ich dann Puppen von Formica fusca zu gab, fing der Stress an. Ab diesem Punkt fingen sie an sich zu attackieren. Da ich nicht mal so eben neue Gynen bekommen kann habe ich die Dreisamkeit aufgelöst und die Gynen getrennt.
Ich habe es einmal versucht an eine Gyne aus einem Nest zu kommen, schwer der Überzeugung das sie Polygyn sind. Aber ich habe nicht mal eine Gyne gefunden und brach den Versuch ab. Da ich bei solchen Aktionen immer noch Honiglösung bei mir habe, konnte ich sie damit für mein Eingreifen etwas entschädigen: shifty: !
Bin mal gespannt ob hier jemand von einer stark polygynen Kolonie berichten kann!
LG, Mathias
Hallo Frank!
Ich kann deine Theorien/Beobachtungen unterstützen. Ich hatte vor zwei Jahren mal ein paar Gynen geschickt bekommen (In Bremen gibt es diese Art nicht, erst Richtung Verden findet man auch mal größere Nester). Dort hatte ich auch drei Gynen die zusammen lebten, zuerst noch recht normal. Also es war schon eine kleine Rivalität zu beobachten. Als ich dann Puppen von Formica fusca zu gab, fing der Stress an. Ab diesem Punkt fingen sie an sich zu attackieren. Da ich nicht mal so eben neue Gynen bekommen kann habe ich die Dreisamkeit aufgelöst und die Gynen getrennt.
Ich habe es einmal versucht an eine Gyne aus einem Nest zu kommen, schwer der Überzeugung das sie Polygyn sind. Aber ich habe nicht mal eine Gyne gefunden und brach den Versuch ab. Da ich bei solchen Aktionen immer noch Honiglösung bei mir habe, konnte ich sie damit für mein Eingreifen etwas entschädigen: shifty: !
Bin mal gespannt ob hier jemand von einer stark polygynen Kolonie berichten kann!
LG, Mathias
Monogyn oder polygyn?
...vom 16.08.2005
Im Frühjahr diesen Jahres fand ich beim Öffnen eines Nestes der Raptiformica sanguinea in einer Kolonie zwei Königinnen . Dass es bei dieser Art mitunter zur Polygynie kommt, hätte ich vorher für unmöglich gehalten. In meiner Kindheit habe ich mich mit dieser auffallenden Ameise viel beschäftigt, immer mal wieder versucht, Jungköniginnen der Art zur Koloniegründung zu vergesellschaften. Immer waren die jungen Königinnen sehr agressiv gegenüber artgleichen Jungköniginnen und so kam es bei nicht rechtzeitiger Trennung zu Kämpfen zwischen den Jungköniginnen, die tödlich endeten. Extrem wurden die Auseinandersetzungen, gab ich den Jungköniginnen der Raptiformica Puppen einer Serviformica, nun schien zur Streitlust der Jungköniginnen auch noch die Rivalität um die Serviformicabrut zu kommen. Nun griffen die Jungköniginnen alles an, was sich bewegte, selbst vor den fürsorglichen Ameisenhalter
machten sie nicht halt.
Versuche, die Jungköniginnen von erwachsenen ausgefärbten Arbeiterinnen der gleichen Art adoptieren zu lassen, scheiterten am ablehnenden und agressiven Verhalten der Arbeiterinnen. Mit jungen unausgefärbten Arbeiterinnen war dies freilich möglich, dies stellte jedoch nicht eine normale denkbare Situation im Freiland dar, hier werden die Ameisenkolonien natürlich immer von erwachsenen und erfahrenenen Arbeiterinnen geschützt, besonders zu der Jahreszeit, zu der die Art schwärmt. Zu dieser Jahreszeit schlüpfen ja auch erst die ersten jungen Arbeiterinnen der diesjährigen Generation.
Ich habe bis heute keine plausible Erklärung für das Vorhandensein mehrerer Königinnen in einen Raptiformica-Nest. Zwar gab es immer wieder mal Meldungen über die mögliche Polygynie bei dieser Art, doch hielt ich sie bisher eher für ausgeschlossen und nicht beweisbar. Auch weil ich keinen "natürlichen" Weg fand, auf den diese Polygynie möglich schien.
Es gab immer wieder mal Meldungen über die Schädigungen, die Lomechusa und Atemeles bei den Raptiformica verursachen, Schäden, die sich durch das Vorkommen von arbeiterinnenähnlichen Männchen u.ä. zeigten, doch schien mir das als Erklärung in diesem Fall zu weit hergeholt und zu nebulös.
Kurz nach meinen Fund erreichte mich ein Anruf von Herrn Kalytta. Und es war wie immer, wenn es kommt, kommt's dicke. Herr Kalytta hatte eine nicht sehr grosse liginperda-Kolonie mit zwei (!) Königinnen gefunden. Bei dieser Art gilt für mich das Gleiche wie bei den Raptiformica; nur weil in einigen Büchern etwas von möglicher Polygynie steht, muss das noch lange nicht heissen, dass die Ameisen diese Bücher gelesen haben und sich dran halten.
Junge ligniperda-Königinnen verhielten sich bei meinen früheren Beobachtungen ähnlich agressiv gegenüber artgleichen Jungköniginnen, die grossen und wehrhaften Ameisen verletzten sich bei ihren Rangeleien sehr schnell ernsthaft, Pleometrose und nachfolgende Polygynie schien für mich ausgeschlossen zu sein. Ähnlich wie bei den Raptiformica befanden sich die ligniperda-Königinnen bei der Kolonie des Herrn Kalytta nicht in weit entfernten Zweignestern, sondern saßen gemeinsam im noch kleinen ligniperda-Nest.
Ich kann mir die Polygynie bei diesen eigentlich streng monogynen Arten noch nicht erklären, solche Fälle scheinen die berühmte Ausnahme von der Regel zu sein. Sie zeigen, dass wir es nicht mit gleichförmig funktionierenden Maschinen zu tun haben, sondern mit anpassungsfähigen Lebewesen. Sie zeigen, dass die Evolution weitergeht und Arten vereinzelt immer wieder mal die nicht ganz gewöhnlichen Wege ausprobieren.
So mag Poygynie selbst bei anderen Arten nicht ausgeschlossen zu sein, auch wenn sie dort wie bei den o.e. Arten nicht der übliche Weg ist. Stefan benannte diese Möglichkeit auch bei den Temnothorax, ich würd dies heute bei diesen Arten auch nicht mehr grundsätzlich ausschliessen.
Wir können dies nur mit Freilandbeobachtungen belegen, immer und immer wieder behutsam Nester öffnen, natürlich so, dass der Schaden gering bleibt und kontrollieren. Wahrscheinlich werden wir aber immer nur im besten Fall beweisen können, dass eine Art auf irgendeinen unergründlichen Weg zur Polygynie fähig ist, von der wir bis dahin annahmen, dass sie ausschliesslich monogyn lebt.
Aber wie kann man beweisen, dass eine Art nie zur Polygynie fähig ist? Man müsste ja alle ihrer Kolonien untersuchen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich freuen, wenn Ihr hier über solche und andere ungewöhnliche Beobachtungen berichten könntet.
LG, Frank.
Monogyn oder polygyn?
...vom 16.08.2005
Im Frühjahr diesen Jahres fand ich beim Öffnen eines Nestes der Raptiformica sanguinea in einer Kolonie zwei Königinnen . Dass es bei dieser Art mitunter zur Polygynie kommt, hätte ich vorher für unmöglich gehalten. In meiner Kindheit habe ich mich mit dieser auffallenden Ameise viel beschäftigt, immer mal wieder versucht, Jungköniginnen der Art zur Koloniegründung zu vergesellschaften. Immer waren die jungen Königinnen sehr agressiv gegenüber artgleichen Jungköniginnen und so kam es bei nicht rechtzeitiger Trennung zu Kämpfen zwischen den Jungköniginnen, die tödlich endeten. Extrem wurden die Auseinandersetzungen, gab ich den Jungköniginnen der Raptiformica Puppen einer Serviformica, nun schien zur Streitlust der Jungköniginnen auch noch die Rivalität um die Serviformicabrut zu kommen. Nun griffen die Jungköniginnen alles an, was sich bewegte, selbst vor den fürsorglichen Ameisenhalter
machten sie nicht halt.
Versuche, die Jungköniginnen von erwachsenen ausgefärbten Arbeiterinnen der gleichen Art adoptieren zu lassen, scheiterten am ablehnenden und agressiven Verhalten der Arbeiterinnen. Mit jungen unausgefärbten Arbeiterinnen war dies freilich möglich, dies stellte jedoch nicht eine normale denkbare Situation im Freiland dar, hier werden die Ameisenkolonien natürlich immer von erwachsenen und erfahrenenen Arbeiterinnen geschützt, besonders zu der Jahreszeit, zu der die Art schwärmt. Zu dieser Jahreszeit schlüpfen ja auch erst die ersten jungen Arbeiterinnen der diesjährigen Generation.
Ich habe bis heute keine plausible Erklärung für das Vorhandensein mehrerer Königinnen in einen Raptiformica-Nest. Zwar gab es immer wieder mal Meldungen über die mögliche Polygynie bei dieser Art, doch hielt ich sie bisher eher für ausgeschlossen und nicht beweisbar. Auch weil ich keinen "natürlichen" Weg fand, auf den diese Polygynie möglich schien.
Es gab immer wieder mal Meldungen über die Schädigungen, die Lomechusa und Atemeles bei den Raptiformica verursachen, Schäden, die sich durch das Vorkommen von arbeiterinnenähnlichen Männchen u.ä. zeigten, doch schien mir das als Erklärung in diesem Fall zu weit hergeholt und zu nebulös.
Kurz nach meinen Fund erreichte mich ein Anruf von Herrn Kalytta. Und es war wie immer, wenn es kommt, kommt's dicke. Herr Kalytta hatte eine nicht sehr grosse liginperda-Kolonie mit zwei (!) Königinnen gefunden. Bei dieser Art gilt für mich das Gleiche wie bei den Raptiformica; nur weil in einigen Büchern etwas von möglicher Polygynie steht, muss das noch lange nicht heissen, dass die Ameisen diese Bücher gelesen haben und sich dran halten.
Junge ligniperda-Königinnen verhielten sich bei meinen früheren Beobachtungen ähnlich agressiv gegenüber artgleichen Jungköniginnen, die grossen und wehrhaften Ameisen verletzten sich bei ihren Rangeleien sehr schnell ernsthaft, Pleometrose und nachfolgende Polygynie schien für mich ausgeschlossen zu sein. Ähnlich wie bei den Raptiformica befanden sich die ligniperda-Königinnen bei der Kolonie des Herrn Kalytta nicht in weit entfernten Zweignestern, sondern saßen gemeinsam im noch kleinen ligniperda-Nest.
Ich kann mir die Polygynie bei diesen eigentlich streng monogynen Arten noch nicht erklären, solche Fälle scheinen die berühmte Ausnahme von der Regel zu sein. Sie zeigen, dass wir es nicht mit gleichförmig funktionierenden Maschinen zu tun haben, sondern mit anpassungsfähigen Lebewesen. Sie zeigen, dass die Evolution weitergeht und Arten vereinzelt immer wieder mal die nicht ganz gewöhnlichen Wege ausprobieren.
So mag Poygynie selbst bei anderen Arten nicht ausgeschlossen zu sein, auch wenn sie dort wie bei den o.e. Arten nicht der übliche Weg ist. Stefan benannte diese Möglichkeit auch bei den Temnothorax, ich würd dies heute bei diesen Arten auch nicht mehr grundsätzlich ausschliessen.
Wir können dies nur mit Freilandbeobachtungen belegen, immer und immer wieder behutsam Nester öffnen, natürlich so, dass der Schaden gering bleibt und kontrollieren. Wahrscheinlich werden wir aber immer nur im besten Fall beweisen können, dass eine Art auf irgendeinen unergründlichen Weg zur Polygynie fähig ist, von der wir bis dahin annahmen, dass sie ausschliesslich monogyn lebt.
Aber wie kann man beweisen, dass eine Art nie zur Polygynie fähig ist? Man müsste ja alle ihrer Kolonien untersuchen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich freuen, wenn Ihr hier über solche und andere ungewöhnliche Beobachtungen berichten könntet.
LG, Frank.
Hallo Erne, ich kenne ja die Literatur, in der von polygynen Raptiformica-Kolonien berichtet wird. Das wird aber dann für regelmässig erklärt, meine Beobachtungen sind aber ganz andere. Es kommt nur selten vor, der Normalfall ist zumindest in Brandenburg die Monogynie.
Ich für meinen Teil hielt es sogar immer für ausgeschlossen, bis zum Zeitpunkt in 2002, als ich eine grosse Kolonie durch Abheben eines Steines öffnete und zwei Königinnen in ihr fand, die beide offenbar Eier legten. Beide hatte die typisch angeschwollenen Gaster.
Die Art beobachte ich seit Jahrzehnten. Bis dahin hatte ich noch nie mehrere Königinnen in einem Nest gefunden, obwohl ich als Junge und als Jugendlicher sicher hunderte von Kolonien in vielen Jahren untersucht habe.
Jungköniginnen waren in meinen Versuchen nicht dazu zu bewegen, gemeinsam zu gründen. Sie gingen sofort aufeinander los, erst recht, sobald sie Serviformicapuppen hatten und so in der wirklichen Gründungsphase waren.
Mittlerweile jedoch gab es Beobachtungen und Beschreibungen von usern im AF, die belegten, dass das möglich ist und sich Raptiformica-Königinnen manchmal "verbünden", um gemeinsam zu gründen (Offenbar setzte sich in diesen Kolonien aber meist die Monogynie später durch, es verschwanden die "überzähligen" Königinnen oder wurden getötet, so dass wohl am Ende der Gründung doch nur eine übrigblieb...). Ich hatte und habe das noch nie erlebt, bei mir gingen und gehen die Jungkönigninnen schon bei Zusammensetzen immer unbarmherzig aufeinander los und verletzten oder töteten sich gegenseitig.
Möglicherweise ist die Art noch gar nicht so gut erforscht, wie wir meinen. Ein Freund, Herr Kalytta, der sich ebenfalls seit sehr vielen Jahren mit den heimischen Ameisen beschäftigt und sie beobachtet, meinte in Gesprächen mit mir, dass nach seinen Beobachtungen Polygynie gar nicht so selten sei. Sie komme aber meist nur bei Kolonien mit durchschnittlich kleineren, auch dunklergefärbten Arbeitern vor, oft in den höheren Lagen der Mittelgebirge. In der Ebene gäbe es dagegen oft Kolonien mit grösseren, heller gefärbten und manchmal rotköpfigen Individuen, diese seien meist monogyn. Das erklärt vllt, dass ich im flachen Brandenburg poygyne Kolonien nie fand. Hier in der Eifel dann aber schon und zum ersten Mal. Die Beobachtung, dass die Kolonien von Raptiformica in höheren lagen oft von durchschnittlich kleinere Individuen bevölkert sind, kann ich aus Beobachten in den Alpen und in den Mittelgebirgen bestätigen. Vllt. liegt es auch an den durchschnittlich niedrigeren Temperaturen im Sommer, dass die Kolonien etwas schlechter "gedeihen", vllt. ist das Nahrungsangebot geringer. Möglicherweise führt diese "Not" zu einer grösseren innerartlichen Duldsamkeit bei allen Individuen.
Eine sehr gewagte Spekulation wäre, dass wir es vllt. mit zwei Unterarten oder einer sich abspaltenden Art zu tun haben. Hinweise darauf jedoch gibt es jedoch. Es gibt unterschiedliche Lebensweisen, eine unterschiedliche Verträglichkeit bestimmter Individuen in den verschiedenen Populationsgruppen und klimatisch unterschiedlichen Verbreitungsgebieten und eine bemerkbare Verschiedenheit in den Körpergrössen.
Aber wie gesagt, das ist eine gewagte Spekulation und ich mache sie mir hier nicht zueigen.
LG, Frank.
Hallo Erne, ich kenne ja die Literatur, in der von polygynen Raptiformica-Kolonien berichtet wird. Das wird aber dann für regelmässig erklärt, meine Beobachtungen sind aber ganz andere. Es kommt nur selten vor, der Normalfall ist zumindest in Brandenburg die Monogynie.
Ich für meinen Teil hielt es sogar immer für ausgeschlossen, bis zum Zeitpunkt in 2002, als ich eine grosse Kolonie durch Abheben eines Steines öffnete und zwei Königinnen in ihr fand, die beide offenbar Eier legten. Beide hatte die typisch angeschwollenen Gaster.
Die Art beobachte ich seit Jahrzehnten. Bis dahin hatte ich noch nie mehrere Königinnen in einem Nest gefunden, obwohl ich als Junge und als Jugendlicher sicher hunderte von Kolonien in vielen Jahren untersucht habe.
Jungköniginnen waren in meinen Versuchen nicht dazu zu bewegen, gemeinsam zu gründen. Sie gingen sofort aufeinander los, erst recht, sobald sie Serviformicapuppen hatten und so in der wirklichen Gründungsphase waren.
Mittlerweile jedoch gab es Beobachtungen und Beschreibungen von usern im AF, die belegten, dass das möglich ist und sich Raptiformica-Königinnen manchmal "verbünden", um gemeinsam zu gründen (Offenbar setzte sich in diesen Kolonien aber meist die Monogynie später durch, es verschwanden die "überzähligen" Königinnen oder wurden getötet, so dass wohl am Ende der Gründung doch nur eine übrigblieb...). Ich hatte und habe das noch nie erlebt, bei mir gingen und gehen die Jungkönigninnen schon bei Zusammensetzen immer unbarmherzig aufeinander los und verletzten oder töteten sich gegenseitig.
Möglicherweise ist die Art noch gar nicht so gut erforscht, wie wir meinen. Ein Freund, Herr Kalytta, der sich ebenfalls seit sehr vielen Jahren mit den heimischen Ameisen beschäftigt und sie beobachtet, meinte in Gesprächen mit mir, dass nach seinen Beobachtungen Polygynie gar nicht so selten sei. Sie komme aber meist nur bei Kolonien mit durchschnittlich kleineren, auch dunklergefärbten Arbeitern vor, oft in den höheren Lagen der Mittelgebirge. In der Ebene gäbe es dagegen oft Kolonien mit grösseren, heller gefärbten und manchmal rotköpfigen Individuen, diese seien meist monogyn. Das erklärt vllt, dass ich im flachen Brandenburg poygyne Kolonien nie fand. Hier in der Eifel dann aber schon und zum ersten Mal. Die Beobachtung, dass die Kolonien von Raptiformica in höheren lagen oft von durchschnittlich kleinere Individuen bevölkert sind, kann ich aus Beobachten in den Alpen und in den Mittelgebirgen bestätigen. Vllt. liegt es auch an den durchschnittlich niedrigeren Temperaturen im Sommer, dass die Kolonien etwas schlechter "gedeihen", vllt. ist das Nahrungsangebot geringer. Möglicherweise führt diese "Not" zu einer grösseren innerartlichen Duldsamkeit bei allen Individuen.
Eine sehr gewagte Spekulation wäre, dass wir es vllt. mit zwei Unterarten oder einer sich abspaltenden Art zu tun haben. Hinweise darauf jedoch gibt es jedoch. Es gibt unterschiedliche Lebensweisen, eine unterschiedliche Verträglichkeit bestimmter Individuen in den verschiedenen Populationsgruppen und klimatisch unterschiedlichen Verbreitungsgebieten und eine bemerkbare Verschiedenheit in den Körpergrössen.
Aber wie gesagt, das ist eine gewagte Spekulation und ich mache sie mir hier nicht zueigen.
LG, Frank.
Ja im Freiland gibt es das, Mathias. Aber eben selten und vielleicht tatsächlich nur bei den Kolonien, die in den Regionen leben, die ich oben genannt habe. Woanders, also im Flachland hab ich das noch nie beobachten können trotz wirklich langjähriger Beschäftigung mit dieser Art in meiner Heimat, in Brandenburg, wo ich aufwuchs.
Hier in der Eifel fand ich dann aber in 2002 eine grosse Kolonie mit mind. zwei Königinnen, zumindest waren diese zwei Königinnen schon nach dem Abnehmen des Steines zu sehen. Vielleicht gab es im tieferen Nest noch weitere.
LG, Frank.
Ja im Freiland gibt es das, Mathias. Aber eben selten und vielleicht tatsächlich nur bei den Kolonien, die in den Regionen leben, die ich oben genannt habe. Woanders, also im Flachland hab ich das noch nie beobachten können trotz wirklich langjähriger Beschäftigung mit dieser Art in meiner Heimat, in Brandenburg, wo ich aufwuchs.
Hier in der Eifel fand ich dann aber in 2002 eine grosse Kolonie mit mind. zwei Königinnen, zumindest waren diese zwei Königinnen schon nach dem Abnehmen des Steines zu sehen. Vielleicht gab es im tieferen Nest noch weitere.
LG, Frank.