Formica sp. - Bestimmung

  • Hallo Leute!


    Ich habe mich am Freitag trotz meiner Allergie mal nach draußen getraut. Zusammen mit Kind und Frau ging es in den Wald auf den Waldspielplatz. Auf dem Rückweg fand, wie sollte es auch anders sein, meine Frau eine Königin auf dem Waldboden. Ich bin mir bei der guten nicht ganz sicher zu welcher Art sie gehört. Die Gattung Formica ist sicher nur bei der Art bin ich mir halt im Unklaren, es könne Formica rufa, Formica polyctena oder Formica pratensis. Ich selbst tendiere eher zu letzterem. Für unsere beliebten und bekannten "Waldameisen" ist sie mir etwas zu dunkel geraten, vor allem am Thorax. Was meint ihr?



    LG, Mathias

  • Da stimme ich Holger zu. Pratensis erscheint matter, mit stärkerer Pubescens und das wenige Rot an den Seiten des Thorax, den Beinen und an anderen Stellen ist lebhafter, leuchtend dunkelrot.
    Aber natürlich ein schönes Tier. Und ein interessantes dazu. Ist es rufa, handelt es sich ja um einen Sozialparasiten, der bei verwandten Arten gründet, meist bei Serviformica, manchmal auch bei Raptiformica.


    LG, Frank.

  • Zur Farbe, es gibt viele Farbvarianten auch innerhalb eines Nestes bei den entstandenen Königinnen, konnte das nun 3 Jahre beobachten, gestern wieder ;) Da waren bei mir auch wieder 100 bis 1000 auf Nestsuche. Zur Bestimmung kann ich nicht viel sagen, aber alles gründen Sozialparasitisch, am besten bei Serviformica, diese sollte einfach nur schon länger Weisellos sein (muss aber nicht, nur die Erfolgsrate ist dann höher).


    Gruß Philipp

  • Sie gründen nicht alle sozialparasitisch und das auch nicht ausschliesslich, Philipp. Die Jungköniginnen von polyctena suchen Einlass in Nester der eigenen Art oder auch manchmal bei rufa und lassen sich dort, wenn es gut läuft, adoptieren. Bei truncorum gibt es unterschiedliche Königinnenformen.
    Während die grösseren und kräftigeren, meist lebhafter und stark rot gefärbten Königinnen von Formica truncorum wohl meist sozialparasitisch gründen bei der lieben Verwandschaft, also bei Serviformica oder auch anderen nah verwandten Arten wie Raptiformica, suchen die kleineren Königinnenformen Einlass in Nester der eigenen Art. Bei grossen Superkolonien der Art, die es in den brandenburgischen Wäldern gab und die ich in meiner Kindheit über einige Jahre beobachtete, gab es fast nur noch diese kleinere und etwas dunklere Königinnenform. Nach jedem Schwärmflug eines Jahres konnten diese wohl nach ihrer Begattung ohne Umstände in den Zweignestern der riesigen Kolonie Unterschlupf und Adoption finden. Alle Nester standen ja sowieso im Austausch miteinander und gehörten praktisch einer riesigen Kolonie an, die ein grosses Waldareal besiedelte.
    Bei den Waldameisen ist sicher einiges noch nicht ganz klar und sollte nochmal genauer betrachtet werden. Das ist aber schwierig, insbesondere bei Waldameisen deutscher Herkunft. Sie sind in D streng geschützt und es bedürfte wohl einer Ausnahmegenehmigung, wollte man sich mit den Arten intensiver befassen.


    LG, Frank.

  • Hallo Leute!


    Ich bedanke mich schon einmal bei euch. Die Gute durchstreift schon wieder den hiesigen Wald, zumindest hoffe ich das für sie man weiß ja wie viele Gefahren es für so ein Tier dort gibt!


    Einen kleinen Einblick über die Gründung sozialparasitisch Gründener Arten wie z.B Formica sanguinea, haben wir hier schon einmal gegeben.


    LG, Mathias

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!