*Camponotus singularis - Gemeinsame Haltung und Diskussion

  • Hallo Marcel (Tuffi), Hallo zusammen


    die Camponotus singularis ist gut angekommen. Der Phil war ja so lieb sie abzuholen und zum IG-Treffen mitzubringen. :ok:


    Hier die Infos die mir einfallen. Wenn du/ihr mehr wissen wollt, bitte einfach fragen.


    Nach kurzer Begutachtung und freudigem Staunen, sind sie noch am gleichen Abend in das Terrarium "gewandert".
    Das Reagenzglas ist mit Alufolie umwickelt. Und die Kolonie wurde nicht nochmal herausgenommen. Damit sie soviel Ruhe wie möglich haben und Erschütterungen und Stress vermieden werden. Davon hatten sie auf ihrerem langen Weg bis nach Deutschland und zu mir ja genug.
    Die Kolonie besteht zur Zeit aus der Gyne, glaube 5 Arbeiterinnen und zwei Larven, davon eine größere Arbeiterin.


    Das Terrarium:



    Es ist ein 30x30x40 (breit x tief x hoch) Falltürterrarium mit Lüftungschlitzen oben.
    Der Bodengrund besteht aus Lavasplitt aus dem Baumarkt (damit kann man wohl normal im Winter die Straßen streuen).
    Naja den Rest seht ihr ja: zwei Pflanzen und ein paar Steine.
    Sie wohnen im vorderen Reagenzglas und haben gleich am ersten Abend begonnen den Eingang mit den Lavasplittsteinchen zuzubauen.
    Sodass sie nur noch einen kleinen Ausgang haben.


    Die Temperatur ist Zimmertemperatur, also 22-25°C. Vielleicht noch ein Grad mehr, wenn die Leuchtstoffröhre an ist die über dem Terrarium liegt. Die Luftfeuchtigkeit sollte so ca. 80% betragen. Das kann ich nachher nochmal messen. Dürfte jedoch hinkommen. Der Lavasplitt ist feucht (nicht nass).


    Auch am Gemisch aus Honig, Zucker und Agavensirup waren sie am ersten Abend. Sollte eigentlich Ahornsirup werden, der war aber ausverkauft. Ob sie gestern am Kohlenhydratgemisch waren weiß ich nicht. Aber vorhin konnte ich wieder eine Arbeiterin beobachten wie sie mehrmals draußen war und getrunken hat und zum Schluss einen gut gefüllten Gaster hatte. Ein Bild der Arbeiterin mit gefülltem Gaster ist im Bild des Tages - Thread von heute. Von der Tageszeit her haben sie also mindestens Abends und auch Nachmittags getrunken.


    Ob sie schon eines der angebotenen Miniheimchen oder Fliegen oder Fliegenpuppen angenommen haben weiß ich leider nicht.


    Auf dem hier verlinkten Bild erkennt man, wenn auch etwas schlecht, den zugebauten Eingang und wie die Minorarbeiterin auf dem Lavasplittberg in den Eingang läuft.



    Mehr fällt mir als Infos gerade nicht ein.


    LG
    Marcel

  • Gerne Marcel! :)
    Wollte eigentlich Kies im Baumarkt kaufen. Waren aber alles 25KG-Säcke. Nur Lavasplitt gabs in 10KG-Säcken.
    Spotbillig. Die eigentliche Notlösung finde ich jedoch ganz schick. Braun, natürlich, transportierbar von den Ameisen, aber nicht grabfähig.


    LG
    Marcel
    P.S. Hab die Japanerin grad angeschrieben wegen den P. lamellidens. Danke dir nochmal! :)

  • Hey,


    also momentan lebt bei mir die Königin und zwei worker ohne Brut. Bisher gab es keinen Totesfall mehr. Auch die anderen Ameisen scheinen das alte Becken der Camponotus singularis zu überstehen. Scheinbar war wirklich die angeschimmelte Tillantsie oder viellleicht der 40 Watt Spottstrahler Schuld. Ich hoffe es gibt keine weiteren Toten...

  • Ahoi zusammen..



    Da dieses Thema von Tuffi geöffnet, Anfriend & Skateduffy weiter geführt wurde gehe ich mal davon aus das es mittlerweile ein "Gemeinschaftsthread" ist ;)


    Dann werde ich mich mal einreihen.
    Ich habe gestern ein schönes Nikolausgeschenkt im Stiefel gehabt. Ich war wohl sehr Artig. :)
    Naja, fast.. gestern ist zumindest mein Paket mit Camponotus singularis angekommen... WOW! wie gross die doch sind


    Die Kolonie habe ich gestern Abend noch in ihr neues Becken gesetzt und Sie sind auch ziemlich schnell in das Vorbereitete Yong-Nest gezogen.
    Heute Morgen konnte ich dann die gesamte Kolonie (samt Brut) im Nest bestaunen..


    Die Kolonie besteht momentan (07.12.2011) aus:
    1 Königin
    27 Arbeiterin
    6 Larven
    Paar Eier.


    Ich konnte sie an Abend schon an einem in Zucker-Apfelzucker-Wasser getränkten stück Watte saugen sehn. (Apfelzucker ist flüssiger Apfelzucker, ein Honig oder Kristallzucker Ersatz)
    Außerdem haben die kleinen/großen sich an einem halben Heimchen zu schaffen gemacht.
    Da hoffe ich ja mal das die Kolonie sich Prächtig entwickelt.


    Hier noch ein paar Einblicke, in ihr neues Nest und Becken.
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    Das Becken ist 40x40cm und 25cm Hoch.
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    [mitte]



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    Liebe grüsse
    Christopher

  • Hey,


    eigentlich keine schlechte Idee mit dem Gemeinschaftsthread! Tuffi ist das für dich in Zukunft in Ordnung. Ich finde das echt klasse, da alle Interessierten alle Infos in nur einem Thread finden können. Achja, meine Camponotus singularis scheinen mich nicht zu mögen. Bisher konnte ich sie nicht beim Essen etc. erwischen. Naja, vielleicht ändert sich das ja mit eventueller Brut. t0Kt0K, kannst du uns mal deine Haltungsbedingungen, vor allem Temperatur und Luftfeuchte, nennen?

  • Hallo..


    Also momentan (wie gesagt seid gestern) halte ich die Kolonie bei ~25/26°C durch eine Aufsetztlampe.
    ..zur Luftfeuchtigkeit kann ich nix genaues sagen.. würde schätzen ~60-70%
    Ich habe ein paar Pflanzen drinne und leicht feuchten Bodengrund..


    schöne grüsse
    Christopher

  • Häy..


    Doch ein Deckel ist drauf, nur beim Foto wohl nicht,.. es ist eine "alte" 40Watt Glühbirne.


    Warum sollte ich die Majore entfernen? Um die Versorgung der Gyne zu garantieren?..
    Bin mir nicht sicher, aber können sich die Majore nicht selbständig versorgen?


    Ansonsten mach die Kolonie eigenlich einen "gesunden" eindruck, hatte schoneinmal eine Kolonie die aber ganz und garnich so gut ausgesehn hat
    Die sind auch alle schnell gestorben, jeden Tag eine Arbeiterin.


    grüsse
    Christopher

  • Das würde ich auch nicht tun. Einfach gut und reichlich füttern, dann dürfte es keine Probleme geben. Die Majore der Camponotus sind ja eigentlich nichts anderes als sehr grosse Arbeiterinnen, sie können sich selbst und auch die Kolonie versorgen. Es sind also keine fütterungsabhängigen Soldaten, die zu nichts ausser zum Kampf fähig sind. Wenn es auch kleine Arbeiterinnen gibt, sollte es keine Probleme geben.


    LG, Frank.


    Edit: Übrigens sehr schöne Kolonie, Chris... Die gefallen mir schon. :love:

  • Hallo zusammen,


    die Beobachtung von Christopher, das sie an der Apfelsirup-Watte gesaugt haben, kann ich nochmal konkreter bestätigen.


    Meine Kolonie war zwar die Tage auch schon an einem Napf mit einem Gemisch aus Zucker-Honig-Agavensirup-Wasser zu sehen und hat sich da bedient. Heute war eine Arbeiterin aber recht lange unterwegs. Es war frisches Zuckerwasser mit einem Schuss Honig im Angebot. Durch Zufall ist auch etwas auf einen Wattebausch getropft.


    Der Napf mit der Flüssigkeit wurde mehrfach inspiziert. Richtig angetan war sie aber davon, das Zuckerwasser mühsam aus der Watte zu saugen. Als ich die Watte nochmal stärker betröpfelt habe, hat die Arbeiterin nur noch da getrunken, bis sie sichtbar genug hatte. Danach ist sie ins Nest und kam nicht mehr heraus. Wahrscheinlich war das Bedürfnis gestillt, das sie vorher ein paar Stunden im Terrarium suchen ließ.



    Dazu klettern sie gern auf Pflanzen herum und laufen Blätter und Ästchen ab.


    Ich kann mir vorstellen, das sie in der Natur entweder Honigtau von Läusen direkt abnehmen oder verklebte Blätter abgrasen und so ihren Kohlenhydratbedarf decken bzw. vlt. intensiv an nektarienführende Pflanzen gehen. Und darauf auch spezialisiert sind.


    LG
    Marcel

  • Zitat von "Antfriend"


    Dazu klettern sie gern auf Pflanzen herum und laufen Blätter und Ästchen ab.


    Das kann ich Bestätigen, eine Arbeiterin ist meist unterwegs, und klettern auch gerne die höhren Eben ab. Ich denke das ich da noch ein paar weiter Ästchen und Zweige einsetzte... mal sehn in welche Höhe sie emporsteigen ^^


    L.grüsse
    Christopher


    Edit. Wenn ich Heute schon geknipst habe, bekommt Ihr auch was ab ^^


    [mitte][/mitte]

  • Hallo,


    ich kann zufälliger Weise seit gestern ähnliches berichten. Ich habe gestern das Stück Totholz umgedreht, um nach der Kolonie zu schauen. Den zwei workern und der queen geht es gut. Da durch das umdrehen Licht und somit auch Wärme an die Tiere kamen, haben sie gleich angefangen sich zu putzen. Ich beschloss also das Nest für die Beobachtung so zu lassen. Natürlich habe ich gleich eine Ahorn-Wasser-Lösung in einem Napf angeboten. Doch die Arbeiterinnen ignorierten das. Als ich dann ein Wattestäbchen in diese Lösung eingetaucht habe und es direkt neben die Tiere gelegt habe, fingen sie sofort an, die Lösung aufzusaugen. Vielleicht liegt Antfriend mit seiner Vermutung (Honigtau von Pflanzen) ganz gut. Das würde auch die Todesfälle von mir erklären. Wie gesagt ist eine Tillandsie bei mir geschimmelt. Wenn nun die Tiere an sämtliche Pflanzen gehen und diese auf Honigtau untersuchen (andere hatte ich ja zu dem Zeitpunkt nicht im Becken), so waren sie auch an dieser Pflanze und haben wahrscheinlich den tödlichen Pilz mit zu sich genommen.
    LG

  • Hallo Kevin,


    das mit dem Wattepad/Ohrstäbchen ist wirklich eine interessante Beobachtung.
    Du hast ihr Nest unter dem Totholz aber nicht offen gelassen oder hab ich das missverstanden? Oder gar immer noch offen?
    Die Tiere putzen sich nicht unbedingt, weil sie Licht schön finden oder die Wärme sie gleich anregt. Sondern häufig bei Nestöffnungen bzw. Lichteinfall als Verlegenheits- bzw. Stressaktion, wenn wegrennen ihnen in dem Moment keine Alternative zu sein scheint.


    LG
    Marcel

  • Hey, doch ich hab das Nest offen gelassen, da ich sie zum Umzug bewegen wollte. Das Totholz ist mir zu gefährlich gewesen. Die Luftfeuchte ist sehr hoch und es hat an einer Stelle angefangen zu schimmeln. Das mit der Stressreaktion oder gar "Verlegenheitsreaktion" kann ich nicht bestätigen. Die Tiere reagieren auf Stress anders. Dieses Verhalten(Putzen bei Licht-/Wärmeeinfall) konnte ich bei einigen anderen Arten auch beobachten. Im Dunkeln (ich war mit einer Leuchtdiode bewaffnet) konnte ich dieses Verhalten bisher nicht beobachten. Es scheint schon etwas mit Wärme zu tun zu haben. Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren Belehren. Vielleicht hast du ja eine interessante Quelle dazu. Ich bin jedenfalls ganz schön neidisch auf deine Kolonie, die ja Brut hat:)


    PS: Jetzt bleibt in dem Becken von Camponotus singularis alles wie es ist!

  • Mmmhhh Kevin, weiß nicht was ich dir da richtig schreiben soll dazu. Bist doch auch schon länger dabei, bei der Ameisenhaltung.


    Hab noch nie nach wissenschaftlichen Arbeiten gesucht, die be- oder widerlegen, das die direkte Öffnung des Nests als angenehm empfunden wird.


    Viele Arten reagieren panisch auf Lichteinfall, besonders aber auf direkte Nestöffnung. Sind sie nicht mehr panisch, ist das aus meiner Erfahrung, eher ein schlechtes Zeichen. Stress durch Versand etc. und zuviele Störungen, führen dann eben auch ab und an dazu, das die Ameisen nicht mehr offensichtlich panisch herumrennen, sondern sich anscheinend ruhig putzen.


    Sollten ihnen offene Nester gelegen kommen und sie Licht und das etwas mehr an Wärme mögen: würden sie keine Nester an dunklen Orten bauen. Besonders die Königin ist normal auf sowas gar nicht gut zu sprechen.


    Es gibt natürlich auch Fälle, wo Kolonien an helle Stellen ziehen (Schlauch). Aber dann werden diese Stellen als sicher und als Nestbereich empfunden (wie bei Heiko's (riverjack) Messor arenarius die Plastikbox). Oder die eigentlichen Nestbedingungen sind sehr ungünstig (nur nass-feuchte Kammern und so kein Ort zum Puppenlagern etc.).


    Die schüchternen Camponotus singularis gehören wohl eher nicht zu den Arten die gerne ein helles Nest haben. Gerade bei Kleinstkolonien. Man kann ja gut beobachten, wie sie einen selbst beobachten, wenn man vor dem Terrarium hantiert. Die bekommen ihren Halter und ihre Umgebung schon gut mit.


    Das alles sind Rückschlüsse dich ich bisher gezogen habe, wissenschaftlich ist das natürlich nicht. Eher Erfahrung und angelesene Erfahrung. Kann daher natürlich daneben liegen.


    LG
    Marcel

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