Hier möchte ich einen Haltungsbericht einer Pogonomyrmex-Art beginnen.
Diese habe ich freundlicherweise von Tuffi erhalten.
An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön.
Die Pogonomyrmex-Arten sind in Nord-Mittel und Südamerika in Steppen- und Wüstenregionen anzutreffen.
Ihr Hauptnahrung sind Samen, die sie überwiegend von Gräsern abernten.
Deshalb kommt auch der Name Ernteameise zustande.
Diese Art besitzt auch einen Stachel, der auch durch die menschliche Haut durchdringen kann und auch als sehr schmerzhaft beschrieben wird.
Dieser wird hauptsächlich eingesetzt, um die Samenvorratskammern vor Wüstenmäuse zu schützen.
Da diese Arten in Steppen und Wüstenregionen vorkommen, ist es klar, dass diese auch höhere Temperaturen benötigen.
Als ich die Königin Anfang Dezember bekommen habe, hielt ich sie bei ca 25 Grad.
Sie war im RG recht unruhig und zerrte ständig an der Watte rum.
Schnell war klar, dass die Temperatur zu niedrig war.
Ich legt nun das RG in ein kleines Becken und strahlte das RG mit einem Strahler an.
Somit erreichte ich eine Temperatur von knapp 30° Grad.
Nun war die Königin die Ruhe selbst und kümmerte sich fürsorglich um ihre Brut.
Diese besteht aus ungefähr 5 Larven.
Um die Entwicklung zu beschleunigen, bot ich Futter in Form von Akaziehonig, ein kleines Heimchen und ein kleines Stück Wahlnusskern an.
Es wurde aber alles ignoriert.
Naja, da sie ja sowieso claustral gründet, ist es kein Problem und ich muss mich halt in Geduld üben.
Später, wenn genügend Arbeiterinnen vorhanden sind, werde ich sie genauer bestimmen lassen.
Vielleicht kann mir da Christian dann weiterhelfen.
Hier noch Bilder von der Königin.
LG
Holger
Hier kann Diskutiert werden: http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1595
Stand vom 20.01.2012
Hier läuft es leider nicht sehr gut.
Ich kann absolut keine Brut mehr entdecken.
Sie hält sich auch sehr nahe an der Watte auf und hatte vorher die Brut regelrecht in die Watte reingearbeitet.
Ich denke, dass es vielleicht im RG für sie zu trocken ist.
Bin daher am überlegen, ob ich ihr eine kleine Farm baue und sie sich dann in die Bereiche eingraben kann, die ihr zusagen.
Was meint ihr dazu?
LG
Holger
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Stand vom 24.01.2012
Mittlerweile mache ich mit der kleinen einen reinen Nervenkrieg durch.
Hatte ja von Christian erfahren, dass er sein RG offen hat.
Die machte ich auch und gestern Abend hatte die Königin das RG verlassen.
Aber in einem welchen Zustand.
Sie torkelte langsam durch das Becken und knickte mit den vorderen Beinen immer wieder ein.
Da ich ja den Verdacht hatte, dass es im RG unter anderem zu trocken war, befeuchtete ich den Sand im Becken ausgiebigst.
Die Königin zog sich in eine Mulde zurück und es schien tatsächlich so, als würde sie Feuchtigkeit aufnehmen.
Als sie sich nicht mehr rührte, stupste ich sie kurz an und sie viel auf die Seite und hatte richtig Mühe wieder auf die Beine zu kommen.
Ich war mir sicher, wenn ich heute Morgen von der Nachtschicht komme, ist es das gewesen.
Als ich nach Hause kam, hatte sie sich unter dem RG verkrochen.
Heute Mittag, als ich aufgestanden bin, schaute ich direkt wieder nach und sie lief im Becken umher.
Jetzt aber wieder in einem wesentlich besseren Zustand als gestern.
Da es zu lange dauert, bis ich die geplante Farm fertig habe, setzte ich ein kleines Ytongnest ins Becken hinein und füllte die drei Kammern zum Teil mit feuchtem Sand.
Anschließend befeuchtete ich den Ytong noch ausgiebigst.
An der Scheibe brachte ich noch eine kleine Heizmatte an und von oben erwärme ich das Nest noch mit der Beleuchtung.
Somit kann sie sich die Kammern mit der ihrer passenden Temperatur selber aussuchen.
Da sie aber den ganzen Tag keine anstallten machte das Nest aufzusuchen und an der Öffnung immer vorbei lief, half ich ein wenig nach und drückte sie sanft in die Öffnung und verschloss dies für kurze Zeit.
Seit einer Stunde sitzt sie nun im neuen Nest und macht auch keine Anstalten, dieses wieder zu verlassen.
Leider konnte ich von der ganzen Aktion keine Bilder machen, da die Batterien der Kamera erst wieder geladen werden müssen und ich in Moment keine Ersatzbatterien habe.
Bleibt jetzt abzuwarten, ob sie sich wieder erholt und neu gründet.
Werde auch mal Nahrung am Eingang legen, vielleicht wird doch mal was angenommen.
Hoffnung habe ich da aber nicht viel.
Im Nest werde ich sie jetzt nicht mehr stören und frühestens in einer Woche noch mal nachschauen.
Sie wird jetzt zuerst mal viel Ruhe brauchen.
LG
Holger
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Stand vom 27.01.2012
Als ich am nächsten Tag wieder ins Becken schaute, lief sie wieder im Becken umher.
Sie hatte also das Nest nicht angenommen.
Hier mal ein Bild vom Nest:
Sie war mittlerweile so geschwächt, dass sie es kaum noch schaffte den Ytong außen hoch zulaufen.
Egal welche Nahrung ich auch angeboten hatte, es wurde nichts angenommen.
Damit sie endlich zur Ruhe kommt, machte ich noch mal ein neues Reagenzglas fertig und verfrachtete sie da hinein.
Das RG legte ich so, dass der hintere Teil durch eine Heizmatte erwärmt wurde.
Leider hatte dies auch nicht mehr geholfen.
Als ich heute Morgen ins RG schaute, war sie verstorben.
Ich ärgere mich sehr über mich selber, da ich vor einiger Zeit schon das Gefühl hatte, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, als sie die Brut regelrecht in die Watte eingearbeitet hatte.
Hätte viel früher reagieren müssen und nicht so lange warten.
Wirklich sehr schade.
Somit ist leider der Bericht zu Ende.
LG
Holger