*Lasius niger - Haltungsbericht

  • Hallo,


    ich bin neu hier in diesem Forum und auch in der Ameisenhaltung und möchte hier nun ein wenig über meine Lasius niger Kolonie erzählen.


    Hier gibt es eine kleine Vorstellung meiner Person:
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t=1683


    Und hier nun ein Disskusionsthread, freue mich über jeden Kommentar:
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1686



    Koloniedaten:


    Ich besitze die Kolonie seit dem 29.02.12 von ihrer damaligen Aktivität und auch schon dem Vorhandensein einiger Eier denke ich hatten sie schon sehr früh die Winterruhe beendet.


    1 Königin
    20 Arbeiterinnen
    viele Eier und Larven
    keine sichtbaren Puppen



    Mein Formicarium:


    Mein Formicarium besteht aus einem Becken 35x25cm, welches mit einer Sand-/Lehmmischung als Bodengrund eingerichtet ist. Momentan wohnen die Ameisen noch in ihrem Reagenzglas innerhalb des Beckens.
    Ebenfalls in dem Becken ist ein Nest aus Ytong 19x5cm mit vier Kammern, wovon zur Zeit zwei mit Sand/Lehm gefüllt sind.
    Zusatzlich gibt es noch einen kleinen Brunnen aus Kunstharz mit einem Schwamm der als Tränke dient und einen kleinen Ytongstein zum rumklettern.


    Dann noch ein kleines Schälchen für eine Honiglösung und ein größeres für Proteinfutter




    Die ersten Tage:


    Am 29.02 erhielt ich meine Kolonie vom Antstore und war erleichert, dass alle gesund und munter angekommen sind.
    Sofort nachdem ich das Reagenzglas in die Arena legte begannen zwei-drei Arbeiterinnen damit Sand zu holen und eine Mauer zu errichten um den Eingang zu verkleinern. Im Laufe des ersten Tages waren zwischenzeitlich sogar einmal neun Arbeiterinnen gleichzeitig mit dieser Tätigkeit beschäftigt. Alle anderen bleiben bei der Königin und der Brut.


    Am nächsten Tag gab es jedoch ein kleines Unglück, da die Arbeiterinnen die aufgebaute Mauer von unten angruben :hammer: und diese Mauer dann umstürzte und der ganze Sand auf den Arbeiterinnen, der Königin und der Brut landete. :schreck: Das gab große Hektik und schnelles bergen. Zum Glück haben alle überlebt, es gab auch keine Verletzten. Gelernt haben meine Kleinen daraus und bauen nun ihre Sandhügel eher in die Breite als in die Höhe. :)


    Am dritten Tag konnte ich dann das erste Mal beobachten wie zwei Arbeiterinnen von der Honiglösung probierten. Es war wirklich toll dann die dicke Gaster von der Arbeiterin zu sehen und wie sie dann anderen im Nest fütterte.
    Bald darauf gab es auch eine Fliege die für viel Aufregung sorgte aber innerhalb von drei Tagen fast vollständig aufgebraucht wurde.
    Die Arbeiterin welche die Fliege fand war so aus dem Häuschen, es schien sie konnte sich nicht entscheiden Hilfe für den Transport zu holen oder doch die Fliege allein zum Nest zu tragen. Sie lief immer aufgeregt ja hektisch zwischen Fliege udn Nest umher und trag sie schliesslich doch allein hinein.


    Ein mich sehr beunruhigendes Schauspiel gab es noch zu beobachten, worauf bisher auch in einem andren Ameisenforum noch niemand mir eine Antwort geben konnte.
    Folgendes war zu beobachten vor ca. 5 Tagen:

    Ich sah die Königin auf der Seite liegen und immer ihre Beine aneinander reiben, fast als wenn sie sich putzen wurde aber im Liegen. Plötzlich wie auf ein Kommando haben sich alle Arbeiterinnen für 2-3 Sekundne kugelförmig zusammengerollt. Kurz danach zogen zwei Arbeiterinnen an der Königin und sie stand dann wieder und putzte sich weiter.


    Einige Zeit später, vielleicht eine halbe Stunde, sah ich wie sich die Königin wieder auf die Seite legte (sie fiel nicht um) und wieder die Beine aneinander rieb. Diesmal stand sie aber kurz später von allein auf.
    Seit dem habe ich dies nicht mehr beobachten können. Die Königin macht auch einen normalen, aktiven Eindruck.


    Kann jemand dazu etwas sagen? Soweit ich gelsen habe ist dieses hinlegen nicht typisch. Im Hinterkopf habe ich immernoch ein wenig Angst um die Königin obwohl es nun schon einige Tage her ist.


    Das Ytongnest wurde bisher immer nur kurz von einzelnen Arbeiterinnen untersucht. Dies habe ich auch erst gestern das erste Mal feststellen können.
    Da Lasius niger aber eher umzugsfaul sind, denke ich kann es noch lang dauern bis sie ihr Reagenzglas verlassen.



    Zum Abschluss noch zwei Bilder. Als Futter zu sehen sind Bachröhrenwürmer und Bachflohkrebs (Gammarus). Den Gammarus haben sie dann auch in ihr Nest getragen und bearbeiten ihn nun seit zwei Tagen.
    Makroaufnahmen sind bisher leider noch nicht möglich. Auf dem Bild vom Reagenzglasnest sieht man auch, dass sie die Sandhaufen nicht mehr bis ganz nach oben bauen nach dem Unglück. Er ist allerdings schon wieder etwas höher als auf dem Bild.



  • Hallo, nun möchte ich ein wenig weiterberichten über meine Lasius niger Kolonie.



    Futter:


    Ich habe viel in verschiedenen Foren gelesen, dass gerade nach der Winterruhe die Nahrungsaufnahme der Kolonien sehr gering ist. Auch bei mir haben sich die Ameisen nur langsam an die Futterrationen herangetraut, aber vorallen Proteine nahmen sie sehr schnell und gierig auf. Folgendes hab ich bisher meiner Kolonie angeboten:


    Zucker-Honiglösung aus dem Antstore - diese tranken sie Anfangs kaum, ab und an sah man mal eine Arbeiterin aber das war es auch schon inzwischen nehme ich die Zucker-Honiglösung nach ca. 4 Tagen heraus und dann gibt es einen Tag nichts zu trinken. Wenn ich danach wieder die Lösung anbiete kann man gut beobachten wie nacheinandere mehrere Ameisen dort trinken gehen und dann im Nest andere füttern.



    Protein Sticks, Flockenfutter, Bachröhrenwürmer, Salinenkrebse verschiedene Samen und Kerne - wurden von den Ameisen nicht angerührt, maximal ein wenig umhergeschoben. Diese Sachen mögen sie wohl weniger.


    kleine Fliegen, Gammarus, Mückenlarven - danach sind sie richtig süchtig. Vorallen Fliegen und Gammarus tragen sie sehr schnell ins Nest ein und verwerten diese recht schnell. Mückelarven waren Anfangs nicht ganz gewollt aber inzwischen nehmen sie diese auch gern an.




    Ich hatte mir eine kleine Futterbox mit verschiedenen Fächern gekauft. Dort waren 10-12 verschiedene Futterarten drin, unter anderen halt die erwähnten. Habe fast alles mal ausprobiert und dies waren so die Ergebnisse. Das Futter ist getrocknet in dieser Box und ich lagere es zusätzlich noch kühl. Habe keine Ahnung wie lang sich so etwas hält. Aber wenn es verdirbt denke ich werden die Ameisen es nicht mehr wollen. Momentan nutze ich dies 3 Wochen lang. Anfang April werde ich aber neues Futter kaufen gehen.
    Kann mir jemand sagen wie lang sich solch getrocknetes Futter hält im Kühlschrank?


    Zusätzlich nehmen meine Ameisen noch Wasser im Reagenzglastank auf und eine Tränke habe ich im Becken stehen.


    Etwas komisches haben meine Ameisen auch gemacht. Sie haben einen Gammarus ins Nest gebracht in ausgehöhlt und zwei Tage dran gefressen, dann mit Sand gefüllt und ihn im Nest vergraben. Seltsames Verhalten doch ich habe sie machen lassen. Inzwischen ist der Gammarus gar nicht mehr zu sehen, soviel Sand ist bereits auf ihm. :denken:



    Koloniewachstum:


    Dank meiner neuen Kamera kann ich einigermaßen eine Übersicht über meine Kolonie geben. Ich zähle allerdings nur das was wirklich zu 100% erkennbar ist. Bei einigen könnte ich nur raten ob es eine Larve, ein Eier oder eine Puppe ist dies zähle ich dann nicht mit. Das einzig wirklich schwer zu zählende sind leider die Arbeiterinnen, weil sie erstens nicht stillsitzen wie die Brut und meist eng beieinander sind oder die Königin die Sicht nimmt.



    Aktuelle Koloniegröße:


    1 Königin
    20 Arbeiterinnen
    17 Eier
    8 Larven
    4 Puppen



    Ich glaube auch daher kann man ableiten, dass es der Kolonie recht gut geht.


    Vor drei Tagen konnte ich das erste Ei erkennen und inzwischen haben sie ein tolles Eierpaket zusammengestellt. So kann man gut beobachten was damit passiert:



    Einmal konnte ich beobachten wie eine Mückenlarve bis zur Hälfte des Reagenzglases gebracht wurde und dann in zwei Teile geteilt. Danach wurden drei Larven geholt und an das Futter gesetzt. Ich fand dies sehr interessant.




    Bewässerungsproblem:


    Seit gestern stelle ich die Bewässerung des Nestes (in das die Kolonie noch nicht umgezogen ist) um. Grund dafür ist, dass ich es zu gut meinte mit dem wässern. Gestern viel mir ein etwas modriger Geruch auf und das Nest zeigt auch einige grünlich/schwarze Flecken. Ob dies nun Schimmel oder Algen ist kann ich nicht sagen. Leider erkennt man dies auf Bildern auch nicht gut. Zumindest kann das Nest, dass aus Blähton besteht selbst nicht schimmeln, es müssen also irgendwelche organischen Stoffe darauf sein.


    Ich habe nun erstmal den Schimmel abgekratzt, den Deckel des Beckens geöffnet zum lüften und wässere nun nur noch jeden dritten Tag.
    Bisher hatte ich das 19x5cm Nest einmal pro Tag mit 1cl Wasser bewässert. Wohl zuviel!?!


    Hier mal Bilder zum Schimmel oder den Algen (das dunkle) schwer zu sehen leider auf den Bildern:





    Das Nest aus Blähton, in das sie dann irgendwann mal ziehen sollen wird übrigens ausführlich untersucht, immer und immer wieder war eine Arbeiterin dort drin zu sehen. Seit fünf Tagen trägt diese Arbeiterin nun aber leider den Sand aus den verschlossenen Kammern heraus und ins Reagenzglasnest. So habe ich mir dies nicht vorgestellt. :roll:
    Gestern waren erstmals zwei Arbeiterinnen gleichzeitig in dem Nest zu sehen.


    So, ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen.
    Hier noch ein kleiner Link bei dem die Königin von einer Arbeiterin gefüttert wird. Leider muss ich noch an der Qualität arbeiten und üben. :P


    http://www.youtube.com/watch?v…8&feature=player_embedded

  • Hallo,


    ich möchte ganz kurz einen Zwischenbericht schreiben, aber eigentlich nur um eine Frage loszuwerden. Damit dies aber nicht zu einseitig ist, hänge ich noch ein kleines Leckerli dran. :lol:



    "Leckerli" = erster Mehlwurm verfüttert:


    Also ich habe nun Mehlwürmer und Miniheimchen bei mir zu Hause. Leider bekommt man diese ja nur in Massen!
    Ich hatte ca. 600 Mehlwürmer und 120 Miniheimchen. Schweren Herzens habe ich dann all die kleinen, niedlichen Heimchen eingefroren und auch fast alle Mehlwürmer. :cry:


    Ca. 70 der Mehlwürmer hab ich aber zunächst gerettet und in ein extra Kunststoffbehälter gegeben um sie ein wenig zu halten und vielleicht ja sogar zu züchten. Zu fressen haben sie momentan Weizenmehl, Brot und Gurke. Ich finde sie auch total süß! :love:


    Das Ergebnis der Fütterung war grandios! Der mittig geteilte Mehlwurm wurde schnell gefunden und sofort kamen mehr und mehr Arbeiterinnen. Ich sah bis zu 14! Arbeiterinnen daran (von 20 Arbeiterinnen überhaupt). Obwohl sie also immer reichlich Proteine bei mir bekommen haben, sind sie total wild auf den Mehlwurm.




    Durch diese Fütterung ist nun das Nest recht leer gewesen und ich konnte endlich mal alle Arbeiterinnen in Ruhe durch zählen. Dadurch ist mir aber aufgefallen, dass dies 20 Stück sind, also genauso viel wie zu Beginn als ich sie aus dem Shop bekam. Nun die Frage: Meine ersten zwei Puppen sah ich am 12. März und nun haben wir den 28. März, dies sind 16 Tage. ich bin ja nicht ungeduldig aber ich habe gelesen die Entwicklungszeit von der Puppe bis zur Arbeiterin wäre in etwa zehn bis maximal zwölf Tage. Ich hoffe ja noch weiter, aber sind 16 Tage nun nicht wirklich etwas viel?


    Dies war das Bild vom 12. März von dem ich ausging es wären zwei Puppen zu sehen, leider kann man hier nicht weiter in das Bild zoomen. Meine die zwei recht mittig, aber ist halt so schwer zu sagen. Mit zoom sähe man es besser, in einem anderen Forum wurde auch gesagt es seien Puppen:



    Inzwischen gibt es auf jeden Fall einige Puppen:



    Mit dem Bilder machen muss ich noch weiter üben, aber ich hoffe es ist schon mal etwas besser.
    Würde mich freuen wenn jemand was zu den 16 Tagen Puppe bis Arbeiterin sagen kann. Falls Temperaturen wichtig sind, es herrscht Zimmertemperatur 18-21°C.

  • Hallo,


    heute möchte ich gern etwas in Richtung Fotobericht mit weniger Text abschweifen. Mal sehen ob mir das gelingt. Einige meiner Bilder finde ich inzwischen doch ganz gut gelungen. Fangen wir an:




    Am 24. März habe ich das erste Mal ein Stück Apfel angeboten. Dies kam doch ganz gut an.





    Am 28. März habe ich den ersten Mehlwurm verfüttert (Bilder voriger Post). Nach einem Tag sah der Mehlwurm so aus:




    Leider habe ich es ja nicht übers Herz gebracht alle ca. 600 Mehlwürmer einzufrieren. Deshalb hatte ich 76 Mehlwürmer extra in eine Kunststoffbox getan und möchte versuchen sie zu halten. Nach der ersten Analyse und dem ersten säubern der Mehlwurmbox musste ich einen Todesfall feststellen. Gründe unbekannt. Alle anderen 75 Würmer kamen in eine frische Box mit neuem Futter. Leider bot ich auch etwas Wasser an, obwohl ich gelesen hatte, dass sie sehr schnell und einfach ertrinken können. Extra deshalb gab ich auf ein kleines Plastikschälchen nur zwei Tropfen Wasser. Nach einer Nacht ist dann tatsächlich ein Wurm darin ertrunken. Nun gibt es nur noch Gurke und Salat als Flüssigkeitsangebot.
    Hier die kleine Mehlwurm"zucht":






    Am 30. März gab es das erste Heimchen für meine Lasius niger. Zuerst wurde versucht das Heimchen im Ganzen ins Nest zu tragen. Nachdem dies nicht klappte, wurden fachgerecht zuerst die Fühler abgetrennt und dann noch eines der Beine. Nach weiteren 3 Stunden ziehen und zerren, konnte dann das Heimchen ins Nest verbracht werden. Leider war es dann schon recht dunkel und es fehlte mir etwas Licht. Sodas die letzten Bilder nicht so gut geworden sind. Hier nun die kleine Dokumentation:








    Auch die Königin fand gefallen am Heimchen und labte sich an einem Bein:




    Gestern fand ich nun eine Nacktpuppe im Nest! Was haltet ihr davon?





    Und nun etwas merkwürdiges. Ich fand dieses seltsame Beutestück im Reagenzglas. Ich habe dies nicht verfüttert. Was könnte das sein? Ein wenig ähnelt es einem Mehlwurm, aber ich habe meinen angebotenen in zwei Hälften geschnitten und beide wieder heraus genommen. Hat jemand eine Idee?




    Auf diesem Bild sieht man nochmal das "Ding" und unten links nochmal ein guter Blick auf die Puppe.



    Eigentlich wollte ich noch Bilder vom Nestleben anhängen, aber dies ist dann doch zu viel auf einmal. Also erst mal soweit. Wäre nett wenn jemand seine Meinung zur Nacktpuppe bzw. diesem komischen Beutestück im Nest sagen könnte.


    P.S.: Leider immer noch keine neue Arbeiterin geschlüpft. :no:


    Hier die Diskussion zum Thema:
    http://www.eusozial.de/viewtop…=33&t=1686&p=18097#p17866


    Bis demnächst!

  • So, nun mal ein kleines Update zu meiner Lasius niger Kolonie.


    Müllentsorgung:


    Kurz erwähnen möchte ich die nun fast vollkommen funktionierende Müllentsorgung aus dem Nest heraus. Alle neueren Futtertiere die ich anbiete werden ca. zwei Tage im Nest behalten und dann herausgebracht. Leider nicht wie oft gelesen möglichst weiter weg vom Nest, aber daran können sie ja noch üben. Statt die Futterreste in eine Ecke der Arena abzulegen, legen sie diese vor das Reagenzglasnest ab. Einzig der erste Gammarus den ich vor mehr als einem Monat anbot, der liegt noch immer mit Sand gefüllt bei ihnen im Nest.



    Larvenabdeckung:


    Leider konnte ich von diesem Geschehen keine brauchbaren Bilder machen, aber am 4. März konnte ich beobachten wie eine Arbeiterin eine große Larve mit Sandkörnchen abdeckte. Ich vermute, dass dies zur Vorbereitung der Verpuppung stattfand.



    Halber Ausbruch:


    Am 10. März ist es doch tatsächlich einer meiner Arbeiterinnen gelungen die Paraffinschicht des Beckens an einer kritischen Stelle (Ecke) zu überwinden. Zufällig beobachtete ich dieses Schauspiel und fing die Ausreißerin mit einem Stück Papier vorsichtig ein um sie wieder in die Arena zu setzen. Ergebnis: Keine drei Sekunden später eilte die Kleine wieder genau an der selben stelle die Beckenscheibe hinauf. :lol:
    Bis dahin hatte ich die Paraffinschicht nicht erneuert gehabt. Was ich an diesem Tag aber gleich nachholte. Als zusätzlichen Schutz habe ich aber noch einen Deckel auf dem Becken, also war es deshalb kein richtiger Ausbruch. Aber ich überlege zusätzlich auch noch eine Talkumschicht ganz oben am Rand anzubringen. Sicher ist sicher!


    Generell sind die Arbeiterinnen in den letzten Tagen öfters mal an den Scheiben des Beckens zu sehen. Meint ihr das Becken ist ihnen zu klein? Größe: 35x25x20.



    Erstes selbst gefangenes Futtertier:


    Am 12. März habe ich meine erste Spinne gefangen und es geschafft sie erfolgreich zu töten. :roulette:
    Dies geschah durch eine gezielte Überbrühung. Normalerweise bin ich zu zart für solche Aktionen, aber ich wollte doch mal versuchen ob sie diese Spinne annehmen würden.


    Hier hat eine Arbeiterin die Spinne entdeckt:



    Und kurze Zeit später waren einige Arbeiterinnen interessiert:



    Sie knabberten ein wenig herum, aber richtig viel haben sie nicht angestellt. Einzig haben sie es geschafft den Hinterleib abzutrennen und ins Nest zu schaffen. Aber ich glaube viel zu fressen konnten sie dem Tier nicht entreißen.


    Dafür kam ein Mehlwurm einen Tag später sehr gut an und wurde über Stunden von mehreren Arbeiterinnen bearbeitet!



    Erste neue Arbeiterin:


    Hurra! Es ist geschafft, am 14. März nach vermutlich 33 Tagen Puppenzeit ist die erste Arbeiterin geschlüpft! Den eigentlichen Schlüpfvorgang habe ich verpasst, aber die helle Arbeiterin fiel zwischen den anderen sehr gut auf!
    Vielleicht kann man dies ja auf diesem Bild erkennen:



    nicht so toll das Bild, aber das Reagenzglas ist inzwischen doch recht beschmiert von innen und da sind gute Bilder im Moment selten.



    Was machen die Mehlwürmer?


    Meine Freunde finden es ja ganz lustig, dass ich Ameisen halte, auch weil sie schon jemanden kannten der selbst einen Ameisenshop besitzt.
    Sie schauen gern mal in mein Formicarium und versuchen Puppen und Larven mit dem bloßen Auge auseinander zu halten. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg :lol:
    Aber meinen Versuch einer Mehlwurmzucht finden sie dann doch merkwürdig, ja sogar ekelig!
    Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde meine Mehlwürmer sehr schön und auch richtig putzig. Ich freue mich immer auf den Tag in der Woche, an dem ich sie umsetze und durch zähle.


    Also inzwischen sind die Mehlwürmer knapp 4 Wochen bei mir. von 75 Exemplaren sind zur Zeit noch 69 am Leben. Diesen geht es auch recht gut, soweit ich dies beurteilen kann. Nur einen Tod hatte ich wissentlich selbst zu verschulden, bei den anderen fünf kann ich nichts sagen.


    Sie bekommen bei mir also einmal die Woche neues Mehl, Grieß, Brot und zweimal die Woche Gurkenscheiben. Nun kann ich auch erstmals verkünden, dass ich gestern beim umsetzen der Würmer, zwei Puppen entdeckte! Die Entwicklungszeit bis zum Käfer dauert nun ca. 3 Wochen und ich warte voller Spannung auf die fertigen Tiere! Vielleicht klappt es ja sogar und sie legen dann Eier für einen neuen Schwung an Nachkommen.


    Soweit erst mal wieder dieses kleine Update. Ich hoffe auf eine weitere gute Entwicklung meiner Kolonie.

  • Ich habe ein nicht so schönes, unscharfes Bild aber was erkennt ihr dort in der jungen Ameise? Können das Organe sein? Dachte die wären eher in der Gaster zu finden.




    Dann noch ein kleiner, aktueller Einblick ins Nest:



    Inzwischen sind in den letzten Tagen ca. 7-9 Arbeiterinnen hinzugekommen. Also fast alle Puppen sind nun geschlüpft und so langsam nimmt nun die Anzahl der Larven wieder zu. Bei ca. 70 Eier könnte da sogar noch einiges auf mich zukommen.

  • Ja, wie das Leben so spielt, habe ich heute leider eine sehr Unerfreuliche Nachricht.


    Obwohl sich die Kolonie wunderbar entwickelte und es immer genügend Nahrung gab, so das die Gaster immer prall gefüllt waren von den Arbeiterinnen, lag heute morgen die Königin tot im Reagenzglas.


    Ursachen zu finden fällt mir schwer. Futter gab es genug, sie machte die letzten Tage immer einen guten Eindruck, die Kolonie entwickelte sich innerhalb von 2 Monaten von 20 auf ca. 30 Tiere mit noch jeder Menge Brut. Selbst in den letzten zwei warmen Tagen stieg die Temperatur nicht zu hoch (25°C). Einzig könnte ich den fast nicht mehr vorhanden Wassertank sehen. Allerdings stand bereits ein neues Reagenzglasnest bereit, ein befeuchteter Ytong und eine Tränke.


    Futter gab es immer vom Händler und überbrüht, Apfel den ich gab war Bio und noch gewaschen. Keine Arbeiterin starb bisher nur die Königin.
    Bin ein wenig traurig, da dies auch so überraschend war, ohne Anzeichen.


    Ein wenig schimmelt auch die Watte im Nest. aber ich habe bei so vielen dies bereits gesehen und wesentlich ausgeprägter als bei mir, dass ich dies auch fast ausschließe.


    Nun ja. Untersuchen kann ich die Königin nicht, da sie noch im Nest liegt. Ich finde Lasius niger so eine tolle Art und da es nun keine Zukunft gibt werde ich die kleinen bald vermissen.


    Nun die Frage wie geht es weiter? Brut ist ja noch viel da, die sich wohl auch weiter entwickeln wird, denke ich. Die Gewissensfrage ist natürlich die Überbrühung der Kolonie. Ich habe darüber schon einiges gelesen und es ist ja umstritten ob die Kolonie ohne Königin leidet oder nicht. Mir selbst würde eine Überbrühung sehr schwer fallen. Also halte ich sie vielleicht einfach weiter bis alle eines natürlichen Todes gestorben sind?!


    Würde mich freuen wenn ihr dazu im Diskussionsthread schreiben würdet.


    Da ich die Art allerdings so schön finde, werde ich mir versuchen eine Königin nach dem Schwarmflug zu kaufen und ganz von vorn beginnen.


    Hier noch ein letzten Bild, gemacht vor drei Tagen von der Königin:



    Hier wie sie nun daliegt:



    Hier bitte diskutieren:


    http://www.eusozial.de/viewtop…=33&t=1686&p=18097#p17866

  • Ich berichte einfach mal weiter, wie sich die Kolonie "entwickelt" und zu welchem Schluss ich komme bzw. was ich mit ihnen machen werde.


    Die Königin liegt weiterhin im Nest wird mal ein wenig herum geschoben aber mehr passiert nicht.


    Allerdings ist sehr viel Brut zusehen, ich würde fast sagen aufgetaucht. Soviel war mir bisher nicht bewusst. Jedenfalls haben die Arbeiterinnen die ganze Brut auf dem Boden des Reagenzglasnestes verteilt, wie einen Teppich. Hinten an der Watte kann ich trotzdem noch mindestens 50 Eier in einem Paket erkennen. Nun gibt es recht viele Larven und erstaunlicherweise auch schon wieder mindestens 9 Puppen. In den letzten Tagen war nur eine Puppe zu sehen und wenige Larven. Dies hat sich nun also alles weiterentwickelt trotz des Todes der Königin.


    Deshalb habe ich heute auch gleich ein halbes Heimchen und einen Mehlwurm angeboten, welche beide sehr gierig in Empfang genommen wurde. Den letzten Mehlwurm hatten sie vor zwei Tagen bekommen, den nahmen sie kaum an. Nach nur 1-2 Minuten waren wie gewohnt ca. 15 Arbeiterinnen an dem Futter.


    Wasser fülle ich jeden Tag auf und Honig 1-2 Mal die Woche. Wobei ich Honigwasser anbiete und puren Wald- manchmal auch Blütenhonig.


    Ich werde weiter berichten, auch wie ich mich entscheide den Versuch eventuell mit einer sozial parasitären Königin im Juli zu versuchen.


    Hier noch ein Bild welches ich von der Königin heute morgen machen konnte:



    wegen den weiß/gelblichen Flecken auf dem Gaster hatte ich schon mal gefragt, dies sind wohl Wasser bzw. Honigrückstände. Die hatte sie soweit ich beurteilen kann von Anfang an.


    Auf jeden Fall kann ich die Art Lasius niger jedem empfehlen. Es sind so schöne, interessante und spannende Tiere. Ich habe sie in mein Herz geschlossen!

  • Nun folgt ein weiteres, kleines Update.



    Nestsituation:


    Weiterhin liegt die tote Königin im Nest und wird ständig umher getragen oder geschoben. In einem ruhigen Moment werde ich demnächst aber eingreifen und die Königin entfernen. Ich weiß nicht ob sonst der Kolonieduft langsamer verfliegt wenn die Tote im Nest verbleibt. Gefressen wird sie nicht.


    Weiterhin lebt die Kolonie auch noch in ihrem Transport-Reagenzgläschen, welches noch gut geeignet ist auch ist der Wassertank noch ca. 1/3 gefüllt. Ein neues Reagenzglas liegt aber genau nebenan.



    Koloniestärke:


    So, hier habe ich ein Problem. Es sind nicht mehr alle Arbeiterinnen da. Ausgebrochen sind keine und ich fand auch keine die sich irgendwie, irgendwo versteckten. Inzwischen fand ich zwei tote Arbeiterinnen. Eine war zwischen Scheibe und angebotenen Ytongnest eingeklemmt und gestorben, dies lässt sich also erklären. Einige Arbeiterinnen haben mit Vorliebe immer diese engen Stellen gesucht, hatte schon immer die Befürchtung, dass so mal eine sterben wird. Die zweite liegt tot im Reagenzglas, wird aber kaum beachtet auch nur ab und an um hergeschoben.
    Gestern gelang mir mal eine recht genaue Zählung und ich kam auf 24 Arbeiterinnen von ca. 30 die es sein müssten. Die zwei toten abgezogen fehlen dennoch ca. 4 Arbeiterinnen.


    Ob doch irgendetwas nicht stimmt in meinem Becken und die Arbeiterinnen deshalb sterben und recht schnell gefressen werden? Gibt es doch Gründe für den Tod der Königin und diese sind weiterhin vorhanden?


    Oder merken die Arbeiterinnen den Tod der Königin und verlieren den "Lebensmut"? Wenn man optimistisch denkt, kann man vielleicht damit rechnen, dass diese Arbeiterinnen Pygmäen waren und ihre Zeit kam?


    Fragen über Fragen, aber hier mal die ungefähre Koloniestärke:


    0 Königinnen :(
    ca. 25 Arbeiterinnen :?:
    ca. 20 Puppen
    ca. 20 Larven
    ca. 30 Eier


    Also, im Anmarsch wäre da noch einiges. Sieht richtig toll aus der Berg aus Puppen. Leider gelang mir davon kein gutes Foto bisher.



    Ursachenforschung:


    Natürlich lässt mich der Tod nicht in Ruhe und da meistens ja Haltungsfehler der Grund sind, würde ich diesen gerne finden und möglichst in Zukunft vermeiden. Aber meistens findet man halt auch nicht den Fehler.
    Zumindest kann ich einen Hitzetod ausschließen. Habe dies genau über die letzten warmen Tage beobachtet:


    Temperaturen im Formicarium max. 25-26°C und die Sonne trifft keine einzige Minute des Tages auf das Becken. Da das Zimmer die Fenster auch Richtung Westen hat, kommt die Sonne erst Nachmittags gegen 16-17uhr auf das Zimmer und dann schafft sie es aber nicht bis 20Uhr auf die Seite der Ameisen. Also auch wenn die Königin wohl das Temperatur-empfindlichste in der Kolonie ist, dürfte dies nicht das Problem gewesen sein.


    Vielleicht war es doch der nur noch 1/3 gefüllte Wassertank der nicht mehr genügend Nass spendete, aber umziehen wollten sie ja wohl nicht und Wasserquellen gibt es sonst auch andere im Becken.



    Fazit:


    Also die Ursache bleibt wohl unbekannt. Mir bleibt nur abzuwarten und zu schauen wie sich die Kolonie bis zum Juli hin entwickelt und dann zu überlegen ob ich versuche eine sozial parasitäre Königin zu bekommen.



    Beobachtungen am "Rande":


    Ich möchte noch mal kurz berichten über meinen gestrigen Ausflug über meinen Friedhof. :D
    Leider bin ich aus gesundheitlichen Gründen sehr beschränkt darin das Haus zu verlassen. Ab und an kann ich es dann aber doch wagen und dann besuche ich hin und wieder einen Friedhof der direkt vor meiner Tür liegt.


    Gestern konnte ich richtig viel entdecken und ich hoffe dort vielleicht im Sommer auch eine Jungkönigin zu finden, viel mehr Möglichkeiten habe ich leider nicht.
    Also ich sah wieder viele Lasius cf. niger, auch beim Futtertransport und Nestausbau. Sehr schön!
    Auch sah ich meine Lieblings Lasiusart: Lasius brunneus oder Lasius emarginatus, leider kann ich diese zwei mit bloßen Auge nicht unterscheiden und sie sind sich doch sehr ähnlich. Aber die Färbung gefällt mir bei ihnen sehr gut und als Kind liefen diese immer in unserem Garten herum. Irgendwann möchte ich dies Art auch gern mal selber halten.


    Dann sah ich noch eine Myrmica sp. da möchte ich mich nicht genauer festlegen, da ich weniger Ahnung von ihnen habe. Aber was ich auf jeden Fall entdeckte war eine Königin dieser Art! Meine erste Ameisenkönigin die ich überhaupt bewusst in freier Natur sah. Ich bin mir sehr sicher, dass dies eine Königin war, im Vergleich zu den anderen Myrmica. Sie war etwas größer, die Gaster etwas dicker und eventuell erschien sie auch heller. Aber das wichtigste das Mesosoma war recht breit und als ich sie kurz aufhob und genauer betrachtete, meine ich gesehen zu haben die Stellen an denen die Flügel waren als kleine Löcher/Wunden. Vermutlich weil diese Art semiclaustral gründet, war diese auf Futtersuche und hat irgendwo ihr Nest mit eventueller Brut gehabt.ö Deshalb wollte ich sie nicht mitnehmen, um die Brut nicht zu gefährden.


    Zum Schluss fand ich noch eine recht große, schwarze Ameisenart. Genauer zwei Arbeiterinnen davon. Sahen eigentlich aus wie Lasius niger von der Färbung aber doch einiges größer. Meine Vermutung wäre Formica fusca.


    Auf jeden Fall brauche ich beim nächsten Mal meine Kamera, die habe ich sehr vermisst! :D


    Ganz zum Schluss fand ich dann auch noch zwei Fliegen, die es heute in den Topf schaffen und dann hoffentlich ein leckeres Futter für meine zwei Kolonien abgeben. Das sind dann die ersten frischen Fliegen überhaupt für die Ameisen.



    Mehlwurmzucht:


    Ganz schnell mag ich noch auf die Mehlwurmzucht eingehen. Ich habe nun die ersten 6 Käfer und weitere folgen, denn es gibt im Moment noch 14 Puppen und noch einige Mehlwürmer. Ist ja wirklich einfach solch eine Zucht. Ich mag die Kleinen auch wirklich gern und kümmere mich gut um sie.
    Hier noch ein wie ich finde schönes Bild, leider mit nur kleinen Schärfebereich, von Karl, dies war mein erster Mehlkäfer und er hat leider nur 5 Beine :wtf: , stört ihn aber nicht wirklich.



    Naja, alles wieder viel zu lang geworden, aber ich hoffe nicht zu langweilig.


    Diskutieren könnt ihr gerne hier:


    http://www.eusozial.de/viewtop…=33&t=1686&p=18097#p17866


    Edit: Scheinbar stimmt doch irgendetwas nicht im Becken oder es war/ist etwas mit dem Futter. Habe eben zwei tote Ameisen in den Ecken entdeckt und mindestens noch 4 im Reagenzglas. Also Königin plus 7 Arbeiterinnen gestorben.
    Ich habe nun das neue Reagenzglas nochmal raus genommen, es war das einzig neue was in das Becken gekommen war, mit Ausnahme des Futters. Das Glas habe ich am 24.4 rein gelegt in der Nacht vom 29. auf den 30.4 starb die Königin.

  • Nochmal ein Update:


    Ich konnte nun ein wenig beobachten wie der Verlauf bis zum Tod hin ist:


    Die Ameise sitzt ruhig da, bewegt sich so gut wie gar nicht. Nur wenige Millimeter wenn man sie anstubst. Und wenn sie stirbt kugelt sie sich leicht zusammen und ja dann ist vorbei. Also keine großartigen Bewegungen oder Abläufe.


    Eigentlich alle starben aber im Reagenzglasnest. Ich habe nun ein neues Becken und ein neues Reagenzglas mit etwas Sand-/Lehmmischung vorbereitet und sie zum Auszug gezwungen aus dem alten Reagenzglas. Dies scheint mir die einzige Möglichkeit noch Chancen für die Kolonie herauszuholen. Ich habe sie direkt vor das neue Reagenzglas gesetzt und einige Arbeiterinnen bauen dort auch schon herum. Ich hoffe dort können sie Ruhe finden und was auch immer sie sterben lässt ist in dem Becken und Nest nicht mehr vorhanden. Alle toten habe ich ebenfalls entfernt.


    Aktuell leben nur noch ca. 18 Arbeiterinnen von ca. 30.


    Edit: Der Umzug ist soweit abgeschlossen, nur 3 Arbeiterinnen und eine Puppe bekam ich nicht aus dem alten Reagenzglas mal schauen wann diese allein ausziehen.


    Hier ein Bild von einem Teil der Brut im neuen Reagenzglas:



    Und hier die Bilanz der gefunden Toten der letzten ca. 4 Tage, mit Ausnahme der Königin, diese starb ja bereits früher.



    Schon ein trauriges Bild.

  • Ein ganz kleines Update:


    Nun sind 6 Tage seit dem Umzug vergangen. Ein wirkliches Fazit möchte ich noch nicht geben.
    Festzustellen ist:


    Brut noch reichlich vorhanden, viele, viele Puppen mindestens 30 Stück.
    Die Ameisen haben sich einiges an Sand herangeschafft und bauen sich richtig kleine Kammern in das Reagenzglas, dies macht das zählen schwierig.
    In den sechs Tagen sind mir zwei tote Arbeiterinnen aufgefallen, zählen kann ich im Moment meist ca. 16 Arbeiterinnen.
    Proteine werden im Moment nicht aufgenommen und auch nur wenig Honig. Dies war vor dem sterben wesentlich mehr.
    Mir ist nicht aufgefallen, dass neue Arbeiterinnen geschlüpft wären. Ist aber momentan auch schwer zu sagen.
    Deshalb kann ich nicht 100%ig sagen ob nun das Sterben nachließ nach dem Umzug oder einfach gerade viele junge schlüpfen, oder gar das Sterben nun langsamer verläuft.


    Aber mein Verdacht ist, entweder es war etwas mit einem Futtertier, obwohl vom Händler und über brüht oder etwas im alten Reagenzglas.
    Habe das Glas natürlich genauer angeschaut und nichts feststellen können, roch auch nicht gerade schlimm. War ja nur eine kleine Stelle an der Watte mit Schimmel, aber das kann ich mir fast nicht als Grund vorstellen, weil ich wesentlich schlimmere Reagenzgläser bereits in Haltungsberichten sah.


    Wichtiges Indiz finde ich, ist ja auch, dass die Königin zuerst starb, 2 Tage bevor die Arbeiterinnen damit begannen. Vermutung von mir könnte auch sein, dass die Königin einfach empfindlicher als die Arbeiterinnen auf Missstände reagiert.


    Das Ganze in Zahlen und Daten (was ich sichtbar wahrnehmen konnte):


    29.4 - 1 Königin / ca. 30 Arbeiterinnen / viel Brut hauptsächlich Eier/Larven
    30.4 - 0 Königin / ca. 30 Arbeiterinnen / viel Brut
    03.5 - 0 Königin / ca. 27 Arbeiterinnen / viel Brut hauptsächlich Larven
    08.5 - 0 Königin / ca. 18 Arbeiterinnen / viel Brut hauptsächlich Larven/Puppen
    12.5 - 0 Königin / ca. 16 Arbeiterinnen / viel Brut hauptsächlich Puppen


    Vielleicht kann ich ja noch hoffen!


    Diskussionen und Ratschläge bitte hier hin:
    http://www.eusozial.de/viewtop…=33&t=1686&p=18097#p17866

  • Ja, heute melde ich mich nochmal mit einem Update zu meiner Lasius niger Kolonie, welche seit dem 30. April ohne Königin lebt.


    Nestsituation:


    Die Kolonie bewohnt nun zwei nebeneinander liegende Reagenzgläser. In eines hatten sie zuerst die Brut gelagert und viel Sand hineingeschlept, nach einigen Tagen trugen sie die Puppen in das andere Reagenzglas und behielten nur die Larven in dem ersten. Inzwischen haben sie die gesamte Brut ins zweite Reagenzglas geschafft mit ganz wenig Sandkörnern und im ersten Reagenzglas sind die Sandkammern und einige Arbeiterinnen verblieben.


    Das Nest ca. um den 15. Mai herum:



    Futter:


    Ich biete ständig eine zusätzliche Wasserquelle sowie Honig und Honigwasser an. Dies wird alles auch ab und an angenommen, nicht in großen Massen aber die Kolonie ist im Moment ja auch recht klein.


    Jeden 2-3 Tag biete ich einen halben Mehlwurm oder ein kleines Heimchen an. Dies wird momentan, vermutlich wegen der geringen Anzahl an Larven und dem fehlen der Königin kaum angenommen.



    Koloniegröße:


    Erfreulich kann festgehalten werden, dass nach dem Zwangsumzug nur noch zwei tote Arbeiterinnen auftauchten und seit dem 12. Mai gab es keine sichtbaren Verluste mehr. Die Koloniegröße "stand" (Stand: 20. Mai) bei ca. 16 Ameisen. Dennoch schmerzt mich der Verlust der Königin und der ca. halben Kolonie noch immer sehr. Vor allem weil man keine Anhaltspunkte auf die Ursache hat und somit immer im Hinterkopf schwebt es könnte ja wieder passieren.


    So nun ist seit knapp zwei Wochen also wieder Ruhe eingekehrt und es tauchen keine Toten mehr auf. Nun gibt es seit gestern Abend nochmal erfreuliches zu berichten: Die ersten zwei neuen Arbeiterinnen sind geschlüpft. Verstärkung für die weisellose Kolonie!



    Zukünftige Planungen:


    Zunächst einmal bin ich sehr froh, die Kolonie nicht über brüht zu haben. Mir gefallen die kleinen sehr gut und ich mag sie sehr! Leider bin ich wohl nicht der geborene Ameisenhalter, da mir immer irgendetwas unvorhergesehenes passiert. Deshalb habe ich auch lang überlegt ob ich überhaupt weiter Ameisen halte und den Versuch mit einer sozial parasitären Jungkönigin versuche. Da ich auch bei meinen Camponotus vagus Probleme vor allem mit der Brut habe, dachte ich auch schon, dass vielleicht etwas an meiner Wohnung nicht stimmt. Keine Ahnung, man macht sich viele Gedanken wenn etwas nicht funktioniert. Nun habe ich mich aber entschieden den Versuch zu wagen. Wenn also dann die Schwarmflüge der Parasitären Arten beginnen Juni/Juli/August und jemand von euch findet eine Jungkönigin, dann denkt bitte an mich :)



    Mehlwurmzucht:


    Kurz noch zu den Mehlkäfern ( :D) Inzwischen habe ich fast nur noch Käfer und einige wenige Puppen, dazu nur noch 5 Mehlwürmer also Larven.
    Ich warte nun auf die nächste Generation. Momentan halte ich 31 Käfer verteilt auf drei Faunarien damit sie schön Platz haben. Zu fressen bekommen sie neben dem Substrat in dem sie leben (Weizenmehl, Haferflocken, Grieß) Brotscheiben, Gurken und Kartoffeln. Sie sind damit wirklich sehr einfach zu halten und es macht auch viel Spaß sie zu beobachten.


    Hier könnt ihr mir eure Meinungen schreiben:
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1686

  • Als kleiner Nachtrag:


    Nun schlüpfen wirklich viele neue Arbeiterinnen sehr zeitgleich. So etwas ist neu für mich als Anfänger und auch total überraschend. Sehr viele helle Ameisen sind zu sehen. Als die Königin noch lebte war es ja schon viel wenn 2-3 Arbeiterinnen pro Tag schlüpften. Nun sind innerhalb eines Tages ca. 15 Arbeiterinnen dazugekommen. Damit bin ich wieder bei knapp über 30 Ameisen!


    Nun sind noch ca. 25 Puppen und 15 Larven vorhanden. Zumindest was ich sicher zählen konnte.

  • Hallo,


    kurz nach der heutigen Fütterung, bot sich die gute Gelegenheit mal wieder Bilder zu machen. Zum ersten Mal seit dem Tod der Königin wurden wieder gierig Proteine angenommen. Bisher bot ich alle 2-3 Tage neue Futtertiere an, aber heute hatten sie richtig Appetit darauf.
    Vor allem auf die Heimchen.


    Hier mal ein Überblick über die Reagenzglasnester. Die Brut tragen sie gern mal zwischen beiden umher. Meistens und gerade im Augenblick ist aber alles in dem rechten Glas:


    Hier sieht ihr wie die Arbeiterinnen und die Larven sich über ein Heimchenbein freuen:


    Hier einen Teil der noch übrigen Brut. Es sind sehr viele Nacktpuppen dabei, was wohl daher rührt, dass sie zu beginn direkt nach dem Umzug bzw. jetzt immer noch im linken Reagenzglasnest kaum Sand oder irgendetwas anderes haben.


    Hier habe ich versucht eine Nacktpuppe mal näher zu erwischen und das Bild dann darauf hinzuschneiden, aber das Ergebnis ist nur mittelprächtig. Trotzdem denke ich erkennt man gut die dunkle Nacktpuppe:


    Tipps und Anregungen oder Kommentare, wie immer gern hier hin:
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1686


    Aus den 16 Überlebenden ist nun eine Kolonie (ohne Königin) von ca. 40 Arbeiterinnen geworden und das innerhalb von gut 2,5 Tagen.

  • Hallo, da es nun langsam mit den Schwarmflügen von Chthonolasius losgeht, wollte ich nochmal meinen Bericht aktualisieren und damit auch nochmal zaghaft hinweisen: Wenn von euch jemand solch eine Jungkönigin findet, würde ich mich sehr freuen wenn er diese für mich einsammelt. Würde auch für solch eine Königin einen kleinen "Finderlohn" bezahlen.


    Zu meiner Lasius niger Kolonie:


    Seit dem Tod der Königin und der halben Kolonie sind nun gut 6 Wochen vergangen und alles entwickelt sich gut, nur keine neue Brut mehr :D



    Nestsituation:


    Die Kolonie bewohnt weiterhin zwei nebeneinander liegende Reagenzgläser, beide sind mittlerweile mit Sand-/Lehmgemisch gefüllt worden. Beim zweiten ließen sie sich aber wesentlich mehr Zeit damit. In dem ersten Glas werden die Larven aufbewahrt und die Watter zum Wassertank wird mit kleinen "Gräben" aufgewertet. Was bedeutet, dass sie in die Watte hinein graben und damit die Hälfte der Watte etwa begehbar ist. Dadurch ist es sehr feucht vor der Watte und dort haben sie sich dann aus dem Sand-/ Lehmgemisch selbst ein kleines Kammersystem geschaffen.


    Bilder werde ich die Tage nachreichen.


    Die Puppen werden immer noch sehr oft zwischen beiden Reagenzgläsern hin und her transportiert.



    Koloniesituation:


    Ungefährer Stand:


    0 Königin
    60 Arbeiterinnen
    40 Puppen
    20 Larven


    Schlüpfen tun momentan kaum neue Arbeiterinnen, dies scheint mir Schubweise vor zukommen. Vermutlich hatte die Königin wohl auch Schubweise Eier gelegt.



    Futter:


    Trotz den nun immer weniger werdenden Larven, wird dennoch sehr viel und gern Proteinfutter angenommen. Honig eher nur mäßig, dafür aber sehr aktiv Wasser von der Tränke. Am liebsten mögen sie weiterhin Heimchen, Mehlwürmer leider inzwischen weniger und frische schon gar nicht.


    Habe nun mal mit Wanderheuschrecken und Fliegenmaden herumprobiert. Wobei die Heuschrecken angenommen werden, die Fliegenmaden eher nur spärlich.



    Rettungsaktion:


    Bisher hatte ich ja nie Ameisen die ertrinken im Wasser oder Honig. Allerdings sind sie nun aktiver an der Tränke und dort ist eine Arbeiterin mal hineingefallen als ich aufgefüllt hatte. Es dauerte einen Moment bis ich sie heraus bekam, vielleicht 30 Sekunden, aber sie erholte sich, lief dann nach 5 Minuten wieder weiter,zwar etwas benommen und desorientiert herum aber auch das legte sich nach einigen Minuten wieder.


    Auch aus dem Honig musste ich eine Arbeiterin retten die dort bewegungslos drin lag. Keine Ahnung wie lang. Aber auch diese erholte sich als ich sie heraus hob und auf ein Stückchen Papier lag. Andere Arbeiterinnen leckten sie dann auch sauber.



    Tod der Königin und von 16 Arbeiterinnen:


    Ich denke ja immer noch an die Ursache des Todes der vielen Ameisen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass irgendetwas nicht stimmte. Vielleicht lag es an einem Futtertier, welches krank war oder, ja man kann nur spekulieren. Aber das mehrere Arbeiterinnen + Königin innerhalb kurzer Zeit sterben und es dann plötzlich auch wieder gut ist und seit dem keine Toten mehr gefunden wurden, lässt doch darauf schließen. Welcher Umstand genau dazu führte bleibt verborgen. Ich hoffe nun eine sozial parasitäre Königin zu bekommen um der Kolonie noch eine Chance zu geben, ansonsten werde ich sie einfach weiter halten bis die letzte Arbeiterin dann das Licht ausmacht.


    Hier bitte diskutieren :) :
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1686

  • Hallo,


    ich gebe euch heute fast ein Jahr nach dem letzten Update, nochmal ein kleines neues Update. Also meine Kolonie gibt es noch auch ohne Königin.


    Aktueller Stand:


    Vor ca. 4 Wochen zogen sie allerdings in ein kleineres Formicarium, welches denke ich immer noch große genug für sie ist. Es ist 25x15cm und sie wohnen immer noch in einem Reagenzglasnest.


    Aktuell sind es noch ca. 40-50 Arbeiterinnen. Ab und an finde ich mal eine tote oder eingeklemmte, aber sonst keine Verluste.
    Die Kolonie ist nun seit knapp 13 Monaten Weisellos, dennoch haben sie großes Interesse an Proteinen, bekommen aber nur noch alle 2-3 Wochen ein halbes Heimchen. Ansonsten Honig und Wasser.


    Meist sind 3-4 Arbeiterinnen am erkunden bzw. am Wasser. Wenn es dann mal ein Heimchen oder Mehlwurm gibt, dann kommen bis zu 20 Arbeiterinnen zum Futterplatz. Ich bin noch immer traurig, dass die Königin so früh und plötzlich starb. Ich finde Lasius niger weiterhin eine sehr spannende und interessante Ameisenart.


    Diese Kolonie lies ich über den Winter nur im ungeheiztem Zimmer bei 12-15°C, eigentlich zu warm, aber ohne die Königin dachte ich es wäre vertretbar. (?)



    Vorhaben:


    Gern möchte ich in diesem Jahr (Ende Juni - August) versuchen eine Jungkönigin zu finden um eine neue Kolonie zu gründen. Leider hatte ich in meinem bisherigen Leben noch nie das Glück eine Lasius Jungkönigin zu sehen. Ich weiß, kaum zu glauben aber wahr :(
    Vielleicht geh ich zu falschen Tagen, Zeiten oder einfach blind durch die Gegend :P



    Mehlkäfer:


    Meine Mehlkäfer halte ich weiterhin. Es wurden allerdings zwischenzeitlich so viele, dass ich sehr oft größere Würmer herausnehme und töte. :shock:


    Es wäre sonst nicht mehr vertretbar wie viele ich hätte. Aktuell habe ich nun nur noch 6 ausgewachsene Käfer ( dies ist inzwischen die vierte Generation). Dazu kommen noch immer schätzungsweise mehr als 100 Würmer. Die Käfer gefallen mir so gut, dass ich gefallen fand und seit einigen Monaten auch Rosenkäfer halte :P allerdings nur 3 Stück.



    Andere Ameisenkolonien:



    Letztes Jahr im April legte ich mir auch eine Camponotus vagus Kolonie zu.
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=43&t=1726


    Die Kolonie wuchs langsam von ursprünglich 10 Arbeiterinnen auf 24 während des Jahres bis zur Winterruhe. Immer wieder gab es leider Tote.
    Während der Winterruhe starb dann die Königin. :(
    Inzwischen besteht die Kolonie leider nur noch aus 11 Arbeiterinnen, die restliche Brut immerhin ca. 10 Larven haben sie vernichtet.




    Im Mai letzten Jahres habe ich dann auch meine dritte "Kolonie" gekauft. Bisher auch meine letzte.
    Ich entschied mich für Messor barbarus. Eine einzelne Königin mit Brut.


    Diese Kolonie ist mein Herzblut. :love: Sie entwickelte sich in einem Jahr so gut und durch die unterschiedlichen Arbeiterinnengrößen ist es eine sehr interessante Art. Sie sind recht aktiv, vor allem beim Futtereintragen und an der Tränke. Graben sehr viel im Formicarium, beißen sich sogar teilweise durch den Ytong. :eh:
    Nur beim erkunden sind sie zurückhaltend und wagen sich nur langsam an neues heran.


    Das Bild ist leider mit einer einfach Kamera gemacht, aber immerhin ein kleiner Einblick ins Nest, ohne Königin, diese wohnt in der Sand-Lehmmischung drunter:



    Diese Kolonie ist in 12 Monaten von einer Königin plus Brut auf ca. 100 Arbeiterinnen und Brut herangewachsen.
    Da sie sich teilweise auch in uneinsichtigen Bereichen aufhalten kann ich über Anzahl der Ameisen und der Brut keine genauen Zahlen abgeben.




    Ich hoffe euch gefällt der Rückblick auf mein erstes Ameisenhalten-Jahr!
    Gerne könnt ihr mir etwas in den Diskussions-Thread schreiben oder mich auch etwas fragen:
    http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1686


    Liebe Grüße
    Kryolan

  • Ein letztes Update zu dem Haltungsbericht:


    Die weisellose Kolonie war bis Anfang Oktober 2013 nun 18 Monate ohne Königin. Es lebten weiterhin rund 40 Arbeiterinnen zusammen. Proteine wurden bis zuletzt angenommen, aber kaum verwertet. Da ich Anfang Oktober umgezogen bin, habe ich mich entscheiden die verbleibenden nun doch zu über brühen.


    Damit ist nun leider Schluss mit der Kolonie und dem Bericht.


    Messor barbarus:


    die Messor sind nun am Anfang der Winterruhe. Anzahl ist ca. 200 Arbeiterinnen, seit Mitte September haben sie keine Brut mehr.

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