Hallo,
ich bin neu hier in diesem Forum und auch in der Ameisenhaltung und möchte hier nun ein wenig über meine Lasius niger Kolonie erzählen.
Hier gibt es eine kleine Vorstellung meiner Person:
http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t=1683
Und hier nun ein Disskusionsthread, freue mich über jeden Kommentar:
http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1686
Koloniedaten:
Ich besitze die Kolonie seit dem 29.02.12 von ihrer damaligen Aktivität und auch schon dem Vorhandensein einiger Eier denke ich hatten sie schon sehr früh die Winterruhe beendet.
1 Königin
20 Arbeiterinnen
viele Eier und Larven
keine sichtbaren Puppen
Mein Formicarium:
Mein Formicarium besteht aus einem Becken 35x25cm, welches mit einer Sand-/Lehmmischung als Bodengrund eingerichtet ist. Momentan wohnen die Ameisen noch in ihrem Reagenzglas innerhalb des Beckens.
Ebenfalls in dem Becken ist ein Nest aus Ytong 19x5cm mit vier Kammern, wovon zur Zeit zwei mit Sand/Lehm gefüllt sind.
Zusatzlich gibt es noch einen kleinen Brunnen aus Kunstharz mit einem Schwamm der als Tränke dient und einen kleinen Ytongstein zum rumklettern.
Dann noch ein kleines Schälchen für eine Honiglösung und ein größeres für Proteinfutter
Die ersten Tage:
Am 29.02 erhielt ich meine Kolonie vom Antstore und war erleichert, dass alle gesund und munter angekommen sind.
Sofort nachdem ich das Reagenzglas in die Arena legte begannen zwei-drei Arbeiterinnen damit Sand zu holen und eine Mauer zu errichten um den Eingang zu verkleinern. Im Laufe des ersten Tages waren zwischenzeitlich sogar einmal neun Arbeiterinnen gleichzeitig mit dieser Tätigkeit beschäftigt. Alle anderen bleiben bei der Königin und der Brut.
Am nächsten Tag gab es jedoch ein kleines Unglück, da die Arbeiterinnen die aufgebaute Mauer von unten angruben und diese Mauer dann umstürzte und der ganze Sand auf den Arbeiterinnen, der Königin und der Brut landete. Das gab große Hektik und schnelles bergen. Zum Glück haben alle überlebt, es gab auch keine Verletzten. Gelernt haben meine Kleinen daraus und bauen nun ihre Sandhügel eher in die Breite als in die Höhe.
Am dritten Tag konnte ich dann das erste Mal beobachten wie zwei Arbeiterinnen von der Honiglösung probierten. Es war wirklich toll dann die dicke Gaster von der Arbeiterin zu sehen und wie sie dann anderen im Nest fütterte.
Bald darauf gab es auch eine Fliege die für viel Aufregung sorgte aber innerhalb von drei Tagen fast vollständig aufgebraucht wurde.
Die Arbeiterin welche die Fliege fand war so aus dem Häuschen, es schien sie konnte sich nicht entscheiden Hilfe für den Transport zu holen oder doch die Fliege allein zum Nest zu tragen. Sie lief immer aufgeregt ja hektisch zwischen Fliege udn Nest umher und trag sie schliesslich doch allein hinein.
Ein mich sehr beunruhigendes Schauspiel gab es noch zu beobachten, worauf bisher auch in einem andren Ameisenforum noch niemand mir eine Antwort geben konnte.
Folgendes war zu beobachten vor ca. 5 Tagen:
Ich sah die Königin auf der Seite liegen und immer ihre Beine aneinander reiben, fast als wenn sie sich putzen wurde aber im Liegen. Plötzlich wie auf ein Kommando haben sich alle Arbeiterinnen für 2-3 Sekundne kugelförmig zusammengerollt. Kurz danach zogen zwei Arbeiterinnen an der Königin und sie stand dann wieder und putzte sich weiter.
Einige Zeit später, vielleicht eine halbe Stunde, sah ich wie sich die Königin wieder auf die Seite legte (sie fiel nicht um) und wieder die Beine aneinander rieb. Diesmal stand sie aber kurz später von allein auf.
Seit dem habe ich dies nicht mehr beobachten können. Die Königin macht auch einen normalen, aktiven Eindruck.
Kann jemand dazu etwas sagen? Soweit ich gelsen habe ist dieses hinlegen nicht typisch. Im Hinterkopf habe ich immernoch ein wenig Angst um die Königin obwohl es nun schon einige Tage her ist.
Das Ytongnest wurde bisher immer nur kurz von einzelnen Arbeiterinnen untersucht. Dies habe ich auch erst gestern das erste Mal feststellen können.
Da Lasius niger aber eher umzugsfaul sind, denke ich kann es noch lang dauern bis sie ihr Reagenzglas verlassen.
Zum Abschluss noch zwei Bilder. Als Futter zu sehen sind Bachröhrenwürmer und Bachflohkrebs (Gammarus). Den Gammarus haben sie dann auch in ihr Nest getragen und bearbeiten ihn nun seit zwei Tagen.
Makroaufnahmen sind bisher leider noch nicht möglich. Auf dem Bild vom Reagenzglasnest sieht man auch, dass sie die Sandhaufen nicht mehr bis ganz nach oben bauen nach dem Unglück. Er ist allerdings schon wieder etwas höher als auf dem Bild.