Hier findest du alle Posts des Threads orientierung-von-cataglyphiswustenameisen.
Hallo Forengemeinschaft,
Ich hoffe ich hab hier nicht etwas gefunden, was schon längst im Forum gepostet wurde.
Grund für den Thread ist dieser Link:
http://www.laborjournal.de/editorials/599.html
In diesem wird die Orientierung von Cataglyphis sehr kurz beschrieben.
Ein weiterer Link in dem Text verweist zum Max Plank Institut und einen ausführlicheren, englischen Text vom 9. März:
http://www.ice.mpg.de/ext/891.html
Im muss aber zugeben, dass ich diesen noch nicht komplett gelesen habe.
Dabei fand ich allerdings besonders die Sache mit dem CO2 und dem Magnetfeld äußerst interessant.
MfG Nils
Hallo Forengemeinschaft,
Ich hoffe ich hab hier nicht etwas gefunden, was schon längst im Forum gepostet wurde.
Grund für den Thread ist dieser Link:
http://www.laborjournal.de/editorials/599.html
In diesem wird die Orientierung von Cataglyphis sehr kurz beschrieben.
Ein weiterer Link in dem Text verweist zum Max Plank Institut und einen ausführlicheren, englischen Text vom 9. März:
http://www.ice.mpg.de/ext/891.html
Im muss aber zugeben, dass ich diesen noch nicht komplett gelesen habe.
Dabei fand ich allerdings besonders die Sache mit dem CO2 und dem Magnetfeld äußerst interessant.
MfG Nils
Hallo,
ich übersetze einmal die beiden letzten Teile des zweiten Links (der erste Teil ist praktisch mit dem deutschen Beitrag identisch).
Vibrationen oder Magnetismus
Von Blattschneiderameisen ist bekannt, daß sie Vibrationssignale als Kommunikationsmittel verwenden. Daß Ameisen - so wie Vögel - auch das Magnetfeld der Erde wahrnehmen wird immer wahrscheinlicher. Deshalb wollten die Wissenschaftler im Labor von Markus Knaden, Verhaltensbiologe in der Abteilung von Bill Hansson am Max Planck Institut für Chemische Ökologie , herausfinden ob Wüstenameisen die ja einer Landschaft ,die nur ein Minimum an Orientierungshilfen bietet, angepaßt sind imstande sind Magnetismus und Vibrationssignale zu nutzen wenn ihnen keine anderen Landmarken zur Verfügung stehen. "Wir waren sehr erstaunt, daß das tatsächlich der Fall ist" sagt PhD Studentin Cornelia Buehlmann, die die Experimente durchführte. Trainierte Ameisen der Art Cataglyphis noda fanden ihr Nest ohne Probleme wenn ein batteriebetriebenes Gerät, das Vibrationen aussendet, direkt neben ihrem Nesteingang vergraben wurde, so daß die Ameisen ihr Nest lokalisieren konnten indem sie die Vibrationsquelle als Orientierungspunkt nutzten. Um elektromagnetische Effekte des Gerätes auszuschließen wurden die Experimente so durchgeführt, daß das Vibrationsgerät ohne Kontakt zum Erdboden betrieben wurde. Das Resultat: Die Ameisen benahmen sich wie ihre untrainierte Kontrollgruppe. Sie wanderten ziellos herum. Wenn zwei starke Neodymmagnete die ein magnetisches Feld von etwa 21 Millitesla ( zum Vergleich :das elektromagnetische Feld der Erde betrug nur 0.041 Millitesla) erzeugten über dem Erdboden direkt neben dem Nest platziert wurden, fanden die trainierten Ameisen ihr Heim wieder ohne Probleme.
Die Experimente demonstrierten die hoch sensible Reaktion der Wüstenameisen auf Vibrationsreize. Es ist aber unbekannt welcher der Sinne zur Orientierung benützt wird der das um das Nest herum künstlich erzeugte Magnetfeld wahrnimmt. "Das bedeutet aber nicht, daß die Ameisen eine Art von Sinnesorgan benützen das das Auffinden von Magnetfeldern ermöglicht. Ihr Verhalten könnte genausogut auf ungewöhnliche elektrische Signale zurückzuführen sein, hervorgerufen von dem starken Magnetfeld das die Ameisen in ihrer Erinnerung abspeicherten " sagt Knaden. Wie auch immer, weder Vibrationen noch starke Magnetfelder wird es in der natürlichen Umgebung von Nesteingängen geben. Deshalb ist es umso erstaunlicher, daß Ameisen Vibrationen oder ein wechselndes Magnetfeld als Nesterkennungshilfen "erinnern". Ameisen , die sich an extrem ungastliche Habitate angepaßt haben scheinen erstaunlich flexibel darin zu sein all ihre Sinne zur Orientierung zu nutzen.
Soweit der Artikel über Vibration oder Magnetismus. Der nächste behandelt CO2 als Duftorientierungshilfe. Der kommt am Abend (wenn gewünscht!).
LG
Volker
Hallo,
ich übersetze einmal die beiden letzten Teile des zweiten Links (der erste Teil ist praktisch mit dem deutschen Beitrag identisch).
Vibrationen oder Magnetismus
Von Blattschneiderameisen ist bekannt, daß sie Vibrationssignale als Kommunikationsmittel verwenden. Daß Ameisen - so wie Vögel - auch das Magnetfeld der Erde wahrnehmen wird immer wahrscheinlicher. Deshalb wollten die Wissenschaftler im Labor von Markus Knaden, Verhaltensbiologe in der Abteilung von Bill Hansson am Max Planck Institut für Chemische Ökologie , herausfinden ob Wüstenameisen die ja einer Landschaft ,die nur ein Minimum an Orientierungshilfen bietet, angepaßt sind imstande sind Magnetismus und Vibrationssignale zu nutzen wenn ihnen keine anderen Landmarken zur Verfügung stehen. "Wir waren sehr erstaunt, daß das tatsächlich der Fall ist" sagt PhD Studentin Cornelia Buehlmann, die die Experimente durchführte. Trainierte Ameisen der Art Cataglyphis noda fanden ihr Nest ohne Probleme wenn ein batteriebetriebenes Gerät, das Vibrationen aussendet, direkt neben ihrem Nesteingang vergraben wurde, so daß die Ameisen ihr Nest lokalisieren konnten indem sie die Vibrationsquelle als Orientierungspunkt nutzten. Um elektromagnetische Effekte des Gerätes auszuschließen wurden die Experimente so durchgeführt, daß das Vibrationsgerät ohne Kontakt zum Erdboden betrieben wurde. Das Resultat: Die Ameisen benahmen sich wie ihre untrainierte Kontrollgruppe. Sie wanderten ziellos herum. Wenn zwei starke Neodymmagnete die ein magnetisches Feld von etwa 21 Millitesla ( zum Vergleich :das elektromagnetische Feld der Erde betrug nur 0.041 Millitesla) erzeugten über dem Erdboden direkt neben dem Nest platziert wurden, fanden die trainierten Ameisen ihr Heim wieder ohne Probleme.
Die Experimente demonstrierten die hoch sensible Reaktion der Wüstenameisen auf Vibrationsreize. Es ist aber unbekannt welcher der Sinne zur Orientierung benützt wird der das um das Nest herum künstlich erzeugte Magnetfeld wahrnimmt. "Das bedeutet aber nicht, daß die Ameisen eine Art von Sinnesorgan benützen das das Auffinden von Magnetfeldern ermöglicht. Ihr Verhalten könnte genausogut auf ungewöhnliche elektrische Signale zurückzuführen sein, hervorgerufen von dem starken Magnetfeld das die Ameisen in ihrer Erinnerung abspeicherten " sagt Knaden. Wie auch immer, weder Vibrationen noch starke Magnetfelder wird es in der natürlichen Umgebung von Nesteingängen geben. Deshalb ist es umso erstaunlicher, daß Ameisen Vibrationen oder ein wechselndes Magnetfeld als Nesterkennungshilfen "erinnern". Ameisen , die sich an extrem ungastliche Habitate angepaßt haben scheinen erstaunlich flexibel darin zu sein all ihre Sinne zur Orientierung zu nutzen.
Soweit der Artikel über Vibration oder Magnetismus. Der nächste behandelt CO2 als Duftorientierungshilfe. Der kommt am Abend (wenn gewünscht!).
LG
Volker
CO2 als Duftorientierungshilfe
Kohlendioxid , das durch die Atmung der Ameisen entsteht , ist ein ständig gegenwärtiges Geruchssignal in unmittelbarer Nesteingangsumgebung. Daß Wüstenameisen der Art Cataglyphis fortis die CO2 Wolke als Heimkehrhilfe nutzen, konnte nun durch Experimente die in Tunesien durchgeführt wurden gezeigt werden. Die Ameisen rannten gegen den Wind geradeaus auf die Nestwolke zu wenn die CO2 Konzentration nicht zu hoch war und mit der für die Nestumgebung typischen Konzentration übereinstimmte. Aber CO2 wird von allen Nestern emittiert und deshalb riechen auch alle Nester gleich. Deshalb muß man sich fragen: Wie können Ameisen ihren eigenen Nestgeruch von dem aller anderen unterscheiden ? " Wir konnten in einer Reihe von Experimenten zeigen, daß sich Ameisen hauptsächlich auf Pfadintegration verlassen," erklärt Cornelia Buehlmann. Wenn Ameisen nahe ihres eigenen Nestes per Hand abgesetzt wurden nachdem sie selbst zu einem Futterplatz gegangen waren , vermieden sie es ihrer eigenen Nestwolke zu folgen: Das Geruchssignal und die Anzahl der Schritte stimmten nicht überein. Um ihr Leben nicht in einem fremden Nest zu verlieren vertrauen die Ameisen der Pfadintegration mehr als dem chemischen Signal CO2. Sie folgen der Nestwolke nur dann, wenn die Pfadintegration ihnen sagt, daß sie sich in der Nähe ihres Nestes befinden.
LG
Volker
CO2 als Duftorientierungshilfe
Kohlendioxid , das durch die Atmung der Ameisen entsteht , ist ein ständig gegenwärtiges Geruchssignal in unmittelbarer Nesteingangsumgebung. Daß Wüstenameisen der Art Cataglyphis fortis die CO2 Wolke als Heimkehrhilfe nutzen, konnte nun durch Experimente die in Tunesien durchgeführt wurden gezeigt werden. Die Ameisen rannten gegen den Wind geradeaus auf die Nestwolke zu wenn die CO2 Konzentration nicht zu hoch war und mit der für die Nestumgebung typischen Konzentration übereinstimmte. Aber CO2 wird von allen Nestern emittiert und deshalb riechen auch alle Nester gleich. Deshalb muß man sich fragen: Wie können Ameisen ihren eigenen Nestgeruch von dem aller anderen unterscheiden ? " Wir konnten in einer Reihe von Experimenten zeigen, daß sich Ameisen hauptsächlich auf Pfadintegration verlassen," erklärt Cornelia Buehlmann. Wenn Ameisen nahe ihres eigenen Nestes per Hand abgesetzt wurden nachdem sie selbst zu einem Futterplatz gegangen waren , vermieden sie es ihrer eigenen Nestwolke zu folgen: Das Geruchssignal und die Anzahl der Schritte stimmten nicht überein. Um ihr Leben nicht in einem fremden Nest zu verlieren vertrauen die Ameisen der Pfadintegration mehr als dem chemischen Signal CO2. Sie folgen der Nestwolke nur dann, wenn die Pfadintegration ihnen sagt, daß sie sich in der Nähe ihres Nestes befinden.
LG
Volker