Liebe Grüße an Alle,
ich würde gerne mit euch meine ersten Haltungserfahrungen der Pogonomyrmex maricopa teilen. Ich habe diesen Bericht schon in einem anderen Forum begonnen und gepostet, würde ihn aber gerne hier fortführen falls es keine Einwände gibt?
Eine kleine Einleitung zu dieser Spezies gab es schon im Bericht von Holger : http://eusozial.de/viewtopic.php?f=67&t=1594
Ich hoffe ich darf den hier mal zitieren?
Zusammenfassend handelt es sich um eine amerikanische Ernteameise, die hauptsächlich in wüstenähnlichen Gebieten vorkommt. Sie mag es also scheinbar warm und trocken.
Ob es sich wirklich 100% um eine P. maricopa handelt kann ich nicht sagen. Es scheint da evtl. unterschiedliche Auffassungen zu geben. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Art ein extrem wirksames und schmerzhaftes Gift in ihrem Stachel besitzt der auch durch die menschliche Haut geht und als deutlich schmerzhafter als ein Wespenstich beschrieben wird. Um direkt die Spannung zu nehmen, ich wurde noch nicht gestochen. Kleine Kolonien, wie meine, scheinen wirklich überaus ruhig und friedfertig zu sein. Nichts kann sie aus der Ruhe bringen. Auch an Glas können sie im Prinzip nicht hochklettern, was die Ausbruchsgefahr minimiert. Natürlich ist alles mit PTFE und Deckel gesichert.
Kurz noch was zur Größe dieser wirklich wunderschönen roten Pogonomyrmex:
Die Königin ist 10-12 mm gross.
Die Arbeiter welche ich bisher beobachten konnte haben alle zumindest eine ähnliche, wenn nicht gar identische Größe von etwa 7mm.
Bin gespannt ob später auch größere Majoren aufgezogen werden...
Nun aber zu meinen bisherigen Erfahrungen:
03.10.211
Ich habe die Königin vor knapp 3 Wochen bekommen. Leider verbrachte sie einen Tag länger als geplant in der Post, so dass von den dicken Larven und Eiern leider nichts mehr zu sehen war.
Ich halte sie derzeit in diesem Becken:
Die Temperatur wird über eine kleine Heizmatte konstant bei 26°C Grad gehalten und die Luftfeuchte beträgt ca. 50%.
Ich biete direkt vor dem Eingang des Röhrchens Samen und Heimchen an. Das Röhrchen selbst halte ich nicht geschlossen, so dass sie falls sie sich stärken möchte dies auch immer tun kann. Die letzten Tage konnte ich sie auch öfters außerhalb des Röhrchens beobachten. Dabei trug sie ein oder zwei Samen ein und knabberte ein bisschen am Heimchen. Die meiste Zeit buddelte sie aber in den Ecken des Formicariums im Sand. Dabei entstanden diese Aufnahmen:
Als ich vor 2 Tagen einen kurzen Kontrollblick in das Röhrchen warf, konnte ich leider immer noch keine Brut entdecken. Ich hoffe das ändert sich in den nächsten Wochen noch....
Falls nicht wird dies ein sehr kurzer Haltungsbericht, aber vllt. ist es ja trotzdem hilfreich?
Für Tipps und Anregungen bin ich immer dankbar
08.10.2011
Von Außen durch die rote Folie ist vom Nachwuchs leider noch nicht viel zusehen... Ich mag sie zur Zeit auch nicht stören. Vllt werfe ich in 2 Wochen nochmal einen Kontrollblick in das Röhrchen.
Mary's Aussenaktivitäten haben nur geringfügig nachgelassen. Besonders haben es ihr frischtote Heimchen angetan:
Interssant find ich wieviele Härchen sie hat...
Bis bald,
Tommi
16.10.2011
Juhuuuuuuuu,
hab vorhin nochmal genau nachgeschaut und sie hat nun doch endlich Eier gelegt und gar nicht so wenige!!!
Unten rechts in der Ecke:
Und noch einmal rangezoomt :
Ich hab es wirklich vermieden sie zu stören, deshalb sind die Bilder auch nicht ganz so klasse geworden. Hoffentlich fängt sie jetzt nicht wieder an die Eier aufzufressen...
Drückt mal alle bitte die Daumen
Tommi
11.02.2012
Hallo Leute,
nach einer kleinen Pause, möchte ich euch doch die neuesten Entwicklungen mitteilen.
Den Pogos gehts wirklich gut, mittlerweile sind etwa 20 Arbeiterinnen vorhanden und über mangelnde Aussenaktivität kann man sich nun wirklich nicht beschweren.
Auch Eier und Larven sind vorhanden also ist alles auf dem besten Wege
Interessant finde ich, dass sie gerne den Eingang zu mauern. Und damit meine ich nicht nur Sand vor den Eingang schaufeln, sondern sie verkleben diesen zu Klumpen (siehe Bild 2). Ich bin mir noch nicht ganz sicher inwiefern ein geschlossener Eingang förderlich ist, daher hab ich ihn die letzten Tage des öfteren wieder frei geräumt...
Ich find ja an solchen Haltungsberichten immer die Bilder das spannenste, deswegen hier mal ein paar Eindrücke:
Falls ihr Bilderwünsche habt lasst es mich einfach wissen
Dass es auch hier Tandemtransport zu geben scheint fand ich sehr ungewöhnlich!
28.05.2012
So nun mal wieder ein kleines Update:
Viel zu berichten gibt es leider nicht. Nach dem Umzug in eine Erdfarm hat die Aussenaktivität dramatisch abgenommen und ich dachte schon, dass vllt was schlimmeres passiert sei.
Aber als ich gestern nachschaute konnte ich doch glücklicherweise ein neues Eipaket und Larven entdecken
Es scheint also doch bergauf zu gehen
06.06.2012
Heute habe ich wieder mal nachgeschaut um zu checken wie sich die Brut entwickelt und ob es Fortschritte gibt. Alles scheint bestens zu sein:
Wie man sieht gibt es schon erste Nacktpuppen aber immernoch auch Larven und Eier.
Seit dem Umzug in die Erdfarm hat wie gesagt die Aussenaktivität extrem abgenommen. Nur noch sehr selten sieht man sie fouragieren. Nachts scheinen sie sich aber über die bereitgestellten Körner (Girlitzgrassamen und Negersaat) gierig herzumachen. Auch Proteine in Form von Heimchen und Fliegen werden eingetragen.
Ich halte das Nest (die Farm) mit einer aussen aufgeklebten Heizmatte konstant bei ca. 29-30°C. An der Luftfeuchtigkeit arbeite ich noch, da es wirklich sehr schwer ist so eine kleine Farm nicht zu fluten und auch nicht komplett austrocknen zulassen. Ein bisschen sorgen macht mir noch der sehr harte Bodengrund (Sand:Lehm 3:1). Ich hoffe der blockiert sie nicht allzusehr. Weiteren Aushub konnte ich nicht beobachten.
Die Arena wird zur Zeit nicht erwärmt, hat also Raumtemperatur. Evtl. ist das auch der Grund für die geringe Außenaktivität, daher überlege gerade das zu ändern.
Würde mich sehr über Kommentare, Anregungen und Fragen freuen: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1823
Hi nun mal ein kleines Update,
ich hatte vor ein paar Tagen ein etwas unschönes Erlebnis als meine Temperaturkontrolle ausfiel und die Temp am Nest direkt nur noch 24 Grad war. Ich habe gleich einen neuen bestellt auf den ich sehnsüchtig warte...
In den letzten Tagen sind dann leider auch ein paar Arbeiter gestorben, ob das daran lag weiss ich natürlich nicht. Sie haben allerdings alles was an Eiern und Larven da war von der Scheibe wegbewegt, sodass ich jetzt leider keinen Nesteinblick mehr habe. Hoffentlich haben sie den Brutbetrieb nicht direkt komplett eingestellt
Ich weiss aber, dass die Tage noch mindestens eine neue Arbeiterin geschlüpft ist:
Mal schauen was sich tut, wenn ich das Nest wieder auf 30°C bringen kann...
So nun auch noch ein kleines Update von meinen amerikanischen Freunden,
es tut sich nicht wirklich viel ausserhalb des Nests: Proteine und Körner werden aber eingetragen und Nachwuchs ist auch vorhanden.
Ich frage mich ob das mit dem Erdnest so eine gute Idee war, weil man sich doch fast jeglichen Nesteinblick verbaut.
Gibt es Erfahrungen ob und wie man sie evtl wieder in einen Y-tong oder Gipsnest verfrachten kann. Ausgraben scheint mir keine gute Idee zu sein, da erstens der Sand recht hart ist und daher einiges an Gewalt von nöten wäre und ausserdem mag ich nicht gestochen werden ;)...
Hier ein Bild vom aktuellen Nachwuchs: