*Camponotus habereri-gemeinsamer Haltungsbericht+Diskussion

  • Hallo zusammen,


    seit kurzem habe ich eine kleine Camponotus habereri Kolonie hier und da vor ein paar Tagen endlich die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, dacht ich mir ich starte mal einen Haltungsbericht zu der Art, da man in den Foren nur wenig Informationen zu der Art finden kann.


    Vor ungefähr einem Monat ist die Königin bei mir angekommen und sie hatte Brut in allen Stadien. Leider hat sie einen Tag nach der Ankunft bei mir, ihre einzige Puppe gefressen, wodurch nur 2 große Larven und ein paar kleinen Larven sowie Eier übrig geblieben sind.
    Jedoch haben sich schon ein paar Tage später die beiden großen Larven verpuppt.


    Hier erstmal ein paar Bilder vom Ankunftstag der Königin. Man kann die Brut sehr gut erkennen. Zu dem Zeitpunkt war auch noch die erste Puppe vorhanden.


    Gerade die Färbung dieser Art hat es mir sehr angetan. Finde sie einfach sehr schön :) Ich hoffe die Bilder geben die Färbung der Königin gut wieder:



    Sobald es hell wurde, war die Königin schnell dabei sich schützend über die Brut zu stellen.



    Nach den ersten Rückschlägen durch den Puppenfraß ging es dann sehr ruhig und gemütlich mit der Königin weiter. Hatte mir zu Anfang erst Sorgen gemacht, da es quasi meine erste Gründung war, doch entwickelten sich die Larven sehr zügig sodass bald ein guter Haufen Puppen vorhanden war.



    Letzte Woche sind dann endlich die ersten beiden Arbeiterinnne geschlüpft. Als ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, hab ich meinen üblichen Kontrollblick ins Reagenzglas gemacht und was sehe ich? Eine kleine Arbeiterin die friedlich bei der Königin sitzt. Da ich noch etwas zu erledigen hatte, hab ich das RG erstmal zur Seite gelegt gehabt.
    Als ich dann wieder Zeit hatte um Fotos zu machen, bot sich mir ein tolles(wenn auch brutal wirkendes^^) Schauspiel. Die Königin war nämlich gerade dabei, die zweite Arbeiterin aus ihrer Hülle zu befreien.
    Vor lauter Aufregung hab ich nur Bilder mit der Handykamera gemacht, da diese schneller zur Hand war. Von daher sind die letzten Bilder jetzt nicht ganz so gut, aber man erkennt wie ich finde trotzdem sehr gut, wie die Königin versucht, die Arbeiterin aus ihrer Hülle zu befreien.



    Zum Abschluss noch ein Video, welches die frisch geschlüpfte Arbeiterin zeigt. Sie kann sich noch nicht richtig bewegen, da sie gerade erst aus der Hülle befreit wurde.



    Außerhalb des Nestes habe ich bisher nur 2 mal eine der Arbeiterinnen erwischen können. In beiden Fällen krabbelte sie erstaunlich schnell an der Scheibe lang.
    An Futter biete ich derzeit Zuckerwasser und Heimchen an, konnte sie jedoch leider noch nicht bei der Nahrungsaufnahme erwischen.
    Vorgestern haben sie das Reagenzglas am Eingang mit Erde zugebaut, wodurch nur ein kleiner Spalt offen bleibt, wo die kleinen Arbeiterinnen aber noch sehr gut durchpassen sollten.


    Ich bin sehr gespannt wie es mit der Kolonie weitergeht und ich halte euch natürlich auf dem Laufenden.


    Ich werde diesmal nicht extra einen Diskussionsthread eröffnen, von daher schreibt einfach direkt hier rein, wenn ihr Fragen, Kritik oder Feedback habt.
    Falls noch jemand diese Art hält, würde ich mich natürlich über Infos zu der Kolonie und der Haltung freuen.


    Ansonsten hoffe ich, dass euch dieser erste Eintrag gefällt :D


    Gruß
    Felix

  • Hi Felix,
    Erstmal vielen Dank für den Anfang des Haltungsberichtes ;).
    AUch ich habe das Glück eine Königin pflegen zu dürfen.
    Mein Tier bzw. die Tiere stammen wohl aus Taiwan.
    Bei mir sieht es ähnlich aus:
    Die Königin ist bei mir mit mehreren Larven und zwei Puppen angekommen.
    Schnell waren es 5 Puppen von denen sich jetzt zwei zu fertigen kleinen Arbeiterinnen weiterentwickelt haben.
    Derzeit hat mein Tier etwa 6 Puppen plus Larven und Eiern.
    Eine Fliege wurde bisher nicht angenommen (ich hab bis jetzt direkt im RG gefüttert). An dem Zuckerwasser konnte ich allerdings die Königin sowie die Arbeiterin schon schlecken sehen (die Königin hat auch schon Zuckerwasser angenommen, bevor die erste Arbeiterin da war.
    Bei mir sah es vor der ersten Arbeiterin etwa so aus (tut mir Leid, ich hatte keine Lust das Bild weiter zu bearbeiten^^):



    Grüße Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Nabend,


    klingt doch auch gut bei dir Nils. Können wir ja gut vergleichen, wie sich die Kolonien entwickeln, da sie ja ungefähr auf dem selben Stand sind.


    Am Heimchen konnte ich sie bei mir bisher auch noch nicht sehen, hatte es direkt in den Eingang des RGs gelegt. Sie haben es nur irgendwann rausgeschmissen, als es zu alt war.
    Beim Zuckerwasser trinken konnte ich sie auch noch nicht beobachten, jedoch machte letztens der Gaster einer Arbeiterin einen gedehnten Eindruck. Werd das bei Gelegenheit nochmal nachsehen :)


    Kannst auch gerne weiterhin hier über deine Kolonie berichten, man könnte es ja quasi wie im Camponotus singularis Thread handhaben :D


    Gruß
    Felix


    Edit: Hab grad kurz reingeschaut, bei mir sinds jetzt 3 Arbeiterinnen.

  • Hallo zusammen,


    schön das du einen Haltungsbericht aufgemacht hast Felix! :ok:
    Über diese hübsche Art gibt es ja noch nicht soviel zu lesen. Bis vor kurzem war sie nur selten verfügbar und finanziell weit außerhalb meiner Reichweite. Seit kurzem lebt bei mir auch ein Königin, mit mehreren Puppen, zwei davon kurz vor dem Schlupf, sowie kleinen Larven. Ein herzliches Dankeschön dafür an Tuffi (Marcel) :thanks:


    Die Idee eines gemeinsamen Haltungsberichts find ich Klasse. Das funktioniert schon bei den Camponotus singularis sehr gut und ist informativer und ergiebiger als ein einzelner Haltungsbericht. Deswegen schließe ich mich hier gerne an. Die bisherigen Beobachtungen kann ich bestätigen: ein Miniheimchen wurde noch nicht angerührt, Honigwasser hingegen hat die gründende Gyne auch bei mir angenommen. Die Temperaturen der Gründung liegen zwischen 26-28°C bei mir, was zur Zeit Zimmertemperatur entspricht, in der Nacht dann bei 24-26°C. Der Gyne scheinen die Temperaturen zuzusagen, da sie neben den 5 Puppen bereits wieder kleine Larven großzieht.


    LG
    Marcel
    P.S. Wollen wir den Haltungsbericht noch umbenennen Felix, nach gleicher Art wie bei den Camponotus singularis?

  • Moin zusammen,


    dann sind wir mit dir Marcel ja schon 3. Freut mich :D


    Wäre auch dafür, den Haltungsbericht entsprechend umzubennen. Würdest du das machen?


    Hmm dann bin ich wohl der einzige, der die Ameisen noch nicht bei der Aufnahme von Zuckerwasser sehen konnte. Waren sie bei euch beiden im hellen draußen oder erst als es dunkel war?


    Gruß
    Felix

  • Hallo!


    Eine sehr schöne Camponotus Art, auch ich hatte vor Jahren mal eine Gyne. Da daraus nichts geworden war, ich hatte zu wenig Zeit, hatte ich sie wieder abgegeben. Sie soll aber noch ganz erfolgreich eine Kolonie hervorgebracht haben. Mit zwei Arbeiterinnen hatte ich sie damals wieder zurück gegeben. Hier kann man sich noch Bilder anschauen.


    Ich wünsche euch dreien weiterhin ein gutes Händchen mit dieser Art!


    Gruß
    Mathias

  • Hallo Community,
    Gestern habe ich das RG nochmal überprüft und gesehen, dass auch bei mir die dritte Arbeiterin geschlüpft ist.
    Als ich dann heute morgen nochmal nachguckte, sah ich sogar die vierte Arbeiterin :).
    Damit lautet der "Koloniestand" etwa so:


    Königin: 1
    Arbeiter: 4
    Puppen: 5
    Larven: ~ 7
    Eier: ~ 4


    Bei mir beträgt die Temperatur tagsüber derzeit etwa 28°C- 30/29,5°C. Diese fällt nachts auf ungefähr 23°C ab.
    Anfang der letzten Woche lagen die Temps. allerdings wenige Grad darunter, da ich aufgrund der "Sahara-Hitze" die Lampe ausgestellt hatte.
    Die Kolonie lebt in einem kleinen RG.


    Bisher konnte ich schon kurz eine etwas größere Kolonie bei einem bekannten rheinland-pfälzischen Händler beobachten. Das ganze gestaltete sich allerdings sehr kurz.
    Grüße Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Hallo zusammen,


    anbei wie im "Bild des Tages"-Thread angekündigt, noch ein paar Bilder der gründenden Gyne. Einfach eine wunderschön gefärbte Art. Bin gespannt auf die ersten Arbeiterinnen und die ersten Majore. :)

    Die kleineren Bilder können per anklicken vergrößert werden.






    Und hier noch ein paar Details aus den Aufnahmen:

    Kopf (Caput)




    Brust (Thorax)


    Hinterleib (Abdomen)


    LG
    Marcel

  • Nabend,


    auch von mir nochmal ein kleines Update.


    Bei mir sind es auch mitlerweile 4 Arbeiterinnen. Zum Rest der Brut kann ich nicht viel sagen, da ich abgesehen von den noch vorhandenen Puppen durch die Rote Folie nicht viel sehen kann. Und wollte sie nun nicht auch schon wieder stören, um genauer nachzuzählen.


    Konnte auch gerade wieder eine Arbeiterin draußen beobachten. Heute gab es wieder frisches Zuckerwasser und ein Heimchen. Leider konnte ich nicht sehen, ob sie an einem von beidem dran war. Jedoch ging sie, als sie wieder im RG war direkt zur Königin und hat diese kurz gefüttert. Von daher vermute ich, dass sie zumindest kurz am Zuckerwasser dran war. Muss da mal abwarten und das weiter beobachten.


    Bisher konnte ich immernur maximal eine Arbeiterin draußen beobachten, wenn es schon dunkel war. Wie ist das bei euch? Waren sie schonmal tagsüber draußen, oder erst wenn das Licht aus war?


    Gruß
    Felix

  • Hallo,
    Ich wollte mal kurz rundfragen wie es bei euch aussieht?
    Meine Kolonie hat leider eine Arbeiterin Verlust gemacht, was ich mir zu schreiben muss. Beim Umsetzen ist mir diese Arbeiterin entwischt und dabei beim einfangen leider vom Schreibtischstuhl zerquetscht worden :/.


    Meine Kolonie hat diese Daten:


    Königin: 1
    Arbeiter: 6
    Puppen: 4
    Larven: ~1
    Eier: ~ 7


    Und noch ein Foto (leider hat hat RG bei fotographieren durch das Spiegeln etwas gestört):


    Grüße Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Hallo!


    Ich habe nun auch eine kleine Kolonie Camponotus habereri. Vor einigen Monaten bestellte ich mir bereits eine Gyne die aber tot bei mir ankam, jetzt habe ich nun eine kleine Kolonie mit einer Gyne, sechs Arbeiterinnen, zwei Puppen im Endstadium einer großen Larve, sowie kleinen Larven und Eiern. Die Färbung der Tiere ist wirklich schön. Die Besonderheit der Tiere zeichnet sich zudem auch in der Färbung ab. Selten tragen die Minorarbeiterinnen der Gattung Camponotus das gleiche Kleid wie die Gyne.
    Meißt bleibt dies nur den Majorarbeiterinnen vorbehalten.


    Im Vergleich zu den Camponotus fellah ist es eine kleine zierliche Art.


    Sie sind sehr ruhig und lassen sich trotz Brut nicht so schnell stören.


    Lichtempfindlich scheinen sie nicht zu sein.


    Fotos gibt es bestimmt auch bald zu der Art, erstmal jedoch werde ich in Ruhe die Haltungsbedingungen einstellen. Ich bin gespannt wie schnell sie sich vermehren und wie viel Brut sie aufziehen können. Ich werde sie wohl in einem 30x20 Becken unterbringen, welches ich hell gestalten werde damit man die Arbeiterinnen gut sehen kann, einen kleinen Ytong anbieten und diesen mit einer Heizmatte auf 28°C. erwärmen. Meiner Erfahrung nach ein guter Mittelwert, allgemein für die Gattung Camponotus. Der Ytongstein wird mit einem Wassertank ausgestattet sein.


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

  • Hallo zusammen,


    auch bei meiner Kolonie geht es stetig voran. Inzwischen sind es 5 Arbeiterinnen, 2 Puppen, mehrere Larven und Eier. Noch bewohnen sie ein Reagenzglas und werden über ein zweites Reagenzglas gefüttert. Ein mittleres Becken steht zwar schon bereit, aber so hab ich noch etwas mehr Kontrolle über die Kolonie. :)


    Ach ja, halten tue ich sie bei Zimmertemperatur, also rund 24-26°C. Mit 26-28°C würde es sicherlich in der Entwicklung noch etwas schneller gehen. Mal sehen ob ich sie noch umstelle, sodass es etwas wärmer wird. Vorallem jetzt, da die Außentemperaturen ja leider wieder herbstlich werden.


    LG
    Marcel

  • Hallo!


    Direkt mal eine Frage in den Raum gestellt:


    Wie haltet ihr es mit der Luftfeuchtigkeit, habt ihr schon Erfahrungswerte oder Auffälligkeiten bei zu trockener Haltung beobachten können?


    Bei welcher Luftfeuchtigkeit haltet ihr eure Tiere?


    Ich werde mich heute an den Bau eines Ytongnestes machen, sowie an die Gestaltung des Beckens.


    LG Stevie

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  • Hi Stevie,


    Ich halte meine Tiere derzeit ja nur in einer "schmalen" Heimchendose.
    Dort ist die einzige Wasserzufuhr das RG. Die Tiere befinden sich meistens eher zur feuchten Watte hin als zum trockenen Ausgang, stehen aber trotzdem nicht direkt an der feuchten Watte, wo sich leicht Kondenswasser bildet.
    Die größere Kolonie, die ich bisher gesehen habe lebte in einer Plastikdose mit Moosen.
    Ich würde die Tiere deshalb erstmal tropisch feucht halten, was ja auch zu Taiwan passt.
    Bei mir ist der "Watteanteil" recht groß und dazwischen ergeben sich kleine Räume. Diese nutzen die Tiere allerdings nicht aus. D.h. falls sie es wirklich feucht haben wollen würden, könnten sie diese Bereiche aufsuchen-
    Falls du vorhast ein naturnahes Nest zu bauen, würde mich interessieren ob sie auch in Holz nisten oder doch die Erde bevozugen. Für mehr Infos könntest du vielleicht mit Herrn Kalytta mal sprechen, der hielt eine kleine Kolonie, als ich ihn im Sommer besucht habe.


    Marcel bei mir sind die Temperaturen ja etwas höher (um die 30°C je nach Tageszeit, nachts ~23°C). Demnach hätte ich eine schnellere Entwicklung verzeichnen zu müssen. Da meine Kolonie normalerweise jetzt 7 Arbeiterinnen stark wäre, könnte das sogar teilweise stimmen. Bei mir kommen sie gut mit den höheren Temperaturen zurecht.


    Hier ein "Unschönes" Foto von der zweckmäßigen Dose:



    Derzeit nehmen sie allerdings kein Futter an. Auf dem Bild kann man ein bisschen erkennen, dass sie den Eingang mit verschiedensten Material (am liebsten Holz/Pflanzenreste) verbarrikadieren.
    Bei mir sollen die Tiere später in einem Gesellschaftsbecken leben. Die einzige Art die als Mitbewohner dazu festesteht sind Pseudomyrmex oculatus.


    Grüße Nils


    EDIT.: Tut mir wirklich Leid, dass ich da irgendwas durcheinander geschmissen habe....Hab´s jetzt korrigiert ;)

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Hi Nils!


    Hehe kein Thema, ich bin das gewohnt :)


    Ich habe heute das Becken fertiggestellt. Da die Becken für mich auch immer optisch ansprechbar sein müssen und ich die Tiere mit ihrer schönen Färbung auch beobachten, sprich gut erkennen möchte, habe ich dieses Becken etwas anders gestaltet.



    Der Stock ist 70cm groß, auf diesem werde ich bei gegebener Koloniegröße das Futter anbieten. Befestigt ist er auf einem Brett, welches die Statik gewährleistet. Außerdem ist oben ein kleines Loch in dem Stock, sollten sie Holz bewohnen, werden sie es evtl. erweitern. Es sieht bestimmt toll aus wenn sie diesen Stock belaufen und die Nahrung runter ins Nest tragen. Der entscheidende Vorteil ist auch, das ein nicht immer eine Glasscheibe von den Tieren trennt, also eine ungetrübte Beobachtung möglich ist.



    Das Ytongnest habe ich neu angefertigt und es besitz einen Wassertank in Form eines tiefen Loches auf der rechten Seite, welches bis zu der untersten Kammer reicht. Das Nest ist natürlich zu groß, dennoch habe ich mit zu großen Nestern noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, ich hoffe das es auch bei dieser Art keine Probleme geben wird. Aufgefüllt habe ich das Becken mit Sand, Kokosrindenraspel, kleine Steine und größeren Stückchen Kokosrinde, sowie ein Blatt von einem Gummibaum.



    Vor das Nest habe ich bereits eine Heizmatte befestigt, und das Becken ist mit Paraffinöl gesichert. Die Wasserzufuhr gewährleiste ich mit einem senkrecht in den Sand versenkten Reagenzglas. Es verbraucht so extrem wenig Platz und fällt kaum auf. Außerdem ist eine weitere Arbeiterin geschlüpft, somit sind es jetzt sieben Arbeiterinnen. Das Reagenzglas ist natürlich wieder abgedunkelt und der Eingang wird bereits mit Kokosindenraspel zugebaut.



    Jetzt hoffe ich natürlich das sich die Kolonie gut entwickelt. Ich bin gespannt wie groß die Majore werden. Was mir gleich zu anfangs aufgefallen ist, wie klein die Gaster dieser Tiere sind. Nahrung wurde wohl noch nicht aufgenommen.



    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

  • Nabend zusammen,


    ich geb dann auch mal eben ein Update, wenn auch leider ohne Bilder.


    Bei mir sind es derzeit 7 Arbeiterinnen und wenn ich mich nicht verguckt habe, haben sie sowohl Eier, als auch Larven, aber keine Puppen derzeit.
    Große Aktivität konnte ich bisher immernoch nicht feststellen. Wenn ich mal eine Arbeiterin draußen sehe, dann erst immer Nachts.


    Auch bei mir haben sie den Eingang zum RG zugebaut und so deutlich verkleinert. Es passt gerade so noch eine Arbeiterin durch.
    Bei der Futteraufnahme konnte ich sie bisher weiterhin nicht beobachten, aber da sie anscheinend weiter Larven aufziehen und ein paar davon auch schon ein wenig größer sind, scheinen sie doch immer an das Heimchen zu gehen, welches ich anbiete. Am Heimchen selber kann ich nämlich auch nichts erkennen.
    Tragen sie bei euch ihr Futter ein, oder fressen sie direkt vor Ort?


    Beim nächsten Update versuch ich mal wieder ein anständiges Bild mit anzuhängen!


    Gruß
    Felix

  • Hi Felix!


    So nun endlich kann ich auf Deine Fragen eingehen. Da ich meine Kolonie gerade erst bekommen hatte, musste ich sie erst mal ein wenig beobachten. Bei mir leben sie immer noch im Reagenzglas, obwohl ich ein beheiztes, leicht feuchtes Ytongnest anbiete. Das Reagenzglas liegt direkt an der Scheibe des Beckens. Bringe ich die Heizmatte so an der Scheibe an das sie die Wärme auf die ganze Fläche des Reagenzglases abgibt, verziehen sie sich an die andere Seite des Reagenzglases samt Brut, es wird ihnen also zu warm. Meine Camponotus fellah mögen das sehr gerne, die leben sogar dirket hinter der Scheibe, da ist nicht mal mehr eine Scheibe vom Reagenzglas dazwischen.


    Bedeudet das die Ameisen Wärme mögen, es darf aber auch nicht zu warm werden.


    Ich weiß das bringt euch jetzt nicht all zu viel, aber ich für mich kann ich jetzt ungefähr abschätzen welche Temps passen und welche nicht.


    Außenaktivität ist nur nachts festzustellen. Ich biete Mikroheimchen sowie Honig an. Am Honig konnte ich bereits eine Arbeiterin entdecken, die Heimchen sehen auch immer angeknabbert aus, ins Nest jedoch werden sie nicht eingetragen. Die Ameisen werden bei entsprechenden Temperaturen tatsächlich flink. Außerdem scheint sich die Brut zügig zu entwickeln. Die Kolonie hat Brut in allen Stadien und es ist eine Entwicklung der Brut zu erkennen seit dem die Kolonie bei mir ist. Außerdem ist bereits eine Arbeiterin geschlüpft, ergo sind es jetzt sieben. Eine Puppe ist leider verschwunden, jedoch hat sich eine weitere Larve verpuppt und eine weitere Larve wächst stetig. Außerdem sind mehrere kleine Larven vorhanden wie einige Eier.


    Bis jetzt macht die Kolonie einen wenig agilen Eindruck was die Aktivität angeht, das war aber auch bei den Camponotus fellah so und diese sind jetzt extrem auf Kravall gebürstet. Ich befürchte das es sich um eine nacht- bzw. eine dämmerungsaktive Art handeln könnte. Möchte aber nichts vorweg nehmen, denn kleine Kolonien agieren häufig zu später Stunde. Nichts desto trotz, habe ich das Gefühl das die Ameisen allgemein nachts agiler wirken, auch im Nest.


    Ich bin gespannt wo die Reise hingeht, vor allem freue ich mich auch die ersten größeren Tiere, denn dann kommt die tolle Färbungt noch viel mehr zum Vorschein.


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

  • Hallo!


    Ca. zwei Wochen nach meinem letzten Bericht gibt es nun ein Update. Die kleine Kolonie macht einen guten Eindruck. Auch bei der Brut hat sich etwas getan. Vier Puppen sind nun im Nest, drei große Larven die sich die nächste Woche ebenfalls verpuppen sollten, mehrere kleine Larven sowie Eier. Brut in allen Stadien ist immer ein gutes Zeichen und spiegeln oft stimmige Parameter wieder. Klima sowie Futterangebot passen. Die Kolonie produziert stetig Brut. Jetzt muss man nur darauf achten, das es auch mehr Bruteinheiten werden. Das zeigt dann das alles stimmt. Die Brut sollte sich stetig vermehren zu dem Zuwachs an Arbeiterinnen. Diapausen gilt es natürlich zu berücksichten.


    Zu dem Verhalten der Camponotus habereri lässt sich nichts weiter schreiben. Tagsüber bewegen sie sich kaum im Nest, des Nachts eher. Meine Vermutung das es sich doch eher um eine nachtaktive Art handelt haben sie mir noch nicht widerlegen können. Außerdem habe ich schon lange keine Arbeiterin mehr draussen gesehen. Tagsüber allgemein noch nie.


    Die Art scheint sich aber doch zügig zu vermehren, viel Brut ziehen sie bis jetzt nicht auf aber die Entwicklungszeiten scheinen relativ kurz zu sein, zumindest bei "guten" Bedingungen. Ich denke man kann durchaus sagen, dass es sich um eine sich schnell entwickelnde/vermehrende Art handelt. Die Stadien der einzelnen Bruteinheiten werden zügig durchlaufen. Haben sich aus den Eiern ersteinmal Larven entwickelt, legen diese ein beachtliches Tempo an den Tag.


    Verwundern tut mich die doch sehr die geringe Außenaktivität oder treffender: Die sehr geringe Aufnahme von Proteinen bei dem jetzigen Brutstand. Die letzten Heimchen die ich angeboten habe wurden augenscheinlich nicht angerührt, dennnoch wachsen die Larven und verpuppen sich zügig. Brut, also Larven die versorgt werden müssen sind vorhanden, Eier sind ebenfalls neu gelegt wurden, seit knapp zwei Wochen blieben die Heimchen allem Anschein nach unberührt.


    Die Art besitzt keine so großen Gaster wie viele andere Camponotus Arten, Camponotus habereri kann wohl auch nicht so viel Nahrung speichern, an der Gyne ist die im Verhältnis zu vielen anderen Camponotus Arten kleine Gaster gut auszumachen. Dennoch scheinen sie ihr Handwerk zu verstehen. Bis jetzt lebt die kleine Kolonie mit sieben Arbeiterinnen auffällig zurückgezogen. Ich hoffe das sich dies bald ändern wird. Richtig aktiv werden viele Arten zwischen zwanzig und dreißig Arbeiterinnen, meist ist dann so viel Brut vorhanden das dann einfach öfter furagiert werden muss, vorallem zu der Wassertränke wenn das Nest nicht befeuchtet wird.


    Also bis jetzt hat sich nicht viel ereignet. Die Brut wächst zügig aber die Kolonie ist auffällig inaktiv. Sie leben sehr zurückgezogen, die schöne Färbung der Tiere besticht aber jedes Mal. Schiebe ich die rote Folie weg und schaue in das Reagenzglas bleibt die Kolonie ruhig, beobachten lassen sie sich also sehr gut. In ca. zwei Monaten wird man, so hoffe ich zumindest, wesentlich mehr schreiben können.


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

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