*Kreta 2012 - Urlaubsbericht

  • Mit diesem kleinen Bericht möchte ich für diejenigen, die noch nicht auf Kreta waren, die Insel etwas näher bringen bzw. für diejenigen die schon dort waren, vielleicht den ein oder anderen Ort zeigen, in dem sie noch nicht waren es sich aber mal lohnt beim nächsten Urlaub vorbei zuschauen.


    Am 30 September ging es morgens um 7:00 Uhr endlich mit dem Flugzeug los.
    Bis wir im Hotel waren und die Zimmer bekamen war es dann ca 14:00 Uhr und wir hatten somit noch den ganzen Nachmittag Zeit, für die Anlage zu erkunden und auch noch im Meer schwimmen zu gehen.


    Das Hotel selber befand sich in Amoudara bei Iraklion.


    Hier mal Bilder von der Anlage.


    Hier gab es das Futter das wirklich richtig gut war:


    Es wurde nachts immer bewässert, somit war in der Anlage alles grün und es blühten auch viele Pflanzen.


    In der Umgebung des Hotels befand sich ein kleiner Fluss und ein kleines Sumpfgebiet.
    Am Rande des Sumpfes bestand die Vegetation hauptsächlich aus niederen Büschen und die Erde war richtig trocken.
    Generell war es auf der Insel sehr trocken, da es schon seit über 5 Monaten nicht mehr geregnet hatte.
    Dadurch war es auch schwierig überhaupt Tiere zu sehen.
    In der ersten Woche von unserem Urlaub war es dort noch am Tag 28°C – 30°C und Nachts 21°C-22°C.
    Im Sumpf waren richtig hohe Schilfartige Gewächse.
    Hier die Bilder von der Umgebung:


    Auch wenn es auf den Bildern nicht so rüber kommt, die Vegetation war recht Artenarm.
    Außer natürlich in den Hotelanlagen.
    Der Sumpf hatte nur einen Nachteil, sobald es dämmrig wurde, tauchten überall Stechmücken auf.


    Hier nun zu den Tieren, die ich im laufe des Urlaubs in der Anlage gesehen hatte.


    Ein kleiner Gecko:


    Dieses sonderbare Insekt:


    Hier der leider berühmt berüchtigte Palmenrüsselkäfer Rhynchophorus ferrugineus.

    Dieser wurde aus Asien eingeschleppt und zerstört im Mittelmeerraum die kompletten Palmenbestände bzw. ist dabei diese zu zerstören.


    In der zweiten Woche gab es ein Gewitter.
    Danach waren die Hornissen richtig aktiv:


    Das Gewitter hatte auch noch andere Überraschungen parat, aber dazu später mehr.


    Hier nun endlich zu den ersten Ameisenbildern.


    Hier eine Messor:

    Diese waren auf der kompletten Insel zu finden.


    Crematogaster an einer Rankpflanze direkt an unserem Balkon:


    Diese sahen aus wie unsere Lasius niger, allerdings etwas kleiner:


    Was natürlich nicht fehlen darf, die Pheidolen.
    Hier ein Nesteingang:


    Hier haben sie eine tote Motte gefunden:


    Die Pheidolen konnte man hauptsächlich an den Küsten finden.
    Im Landesinneren waren sie seltener zu beobachten.



    Fortsetzung folgt.


    LG
    Holger

  • Am 2. Tag bekamen wir nun unser Auto zugestellt.
    Bis dann alles fertig war, konnten wir erst ca 11:30 Uhr losfahren und somit machten wir zuerst mal eine kleine Tour.
    Generell machten wir es so, dass wir morgens zu dem ausgesuchten Ziel fuhren und nachmittags dann an einen Strand um noch zu schwimmen.
    So war jeder zufrieden, wir konnten die Insel erkunden und unser Sohnemann konnte im Meer planschen.


    Unser erstes Ziel war die Region um Kritsa.


    Von unserem Hotel aus fuhren wir zuerst auf der Autobahn und später Schnellstraße Richtung Agios Nikolaos.
    Von dort dann Richtung Kritsa.
    Die Region dort war sehr felsig und die Vegetation recht spärlich.
    Anfang waren noch größere Bäume zu sehen aber je höher wir fuhren umso kleinwüchsiger wurden sie.


    An den Stellen wo wir rast machten konnte ich keine Tiere finden, geschweige den Ameisen.
    Es war noch zu warm und zu trocken.
    Das einzige was wir immer wieder antrafen, waren Ziegen.


    Trotzdem, dass die Landschaft recht felsig war, hatte diese ihren Reiz.
    Einen Abstecher dort hin zu machen lohnt sich auf jedenfalls.


    Von Kritsa aus fuhren wir zum Teil über Landstraßen Richtung Hotel zurück.
    Als wir unterwegs eine kleine Pause machten, konnte ich letztendlich doch noch Ameisen beobachten.
    Ich denke mal dass es sich hier um Aphaenogaster handelt.

    In dieser Region war der Boden auch Erdreicher als bei Kritsa selber.


    Als wir dann im Hotel ankamen ging es direkt zum Strand. :beach:



    LG
    Holger



    Fortsetzung folgt.

  • Bei der nächsten Tour fuhren wir nach Matala im Süden der Insel.

    Das Wahrzeichen von Matala sind die Höhlen in den Felsen.
    Im 1. und 2. Jahrhundert dienten sie als Gräber.
    In den 1960er Jahren wurden diese dann von Hippies bewohnt die dort Zwischenstopp machten, für dann weiter nach Goa oder Nepal zu ziehen.


    Obwohl es richtig trocken war, blühten doch noch einige Pflanzen.


    Es wuselten dort recht viele Pheidole rum.
    Allerdings waren sie recht schnell unterwegs und die Bilder sind leider nichts geworden.


    In dieser Region ist es auch sehr felsig und die Vegetation besteht aus Büschen, kleine Bäumen und dorniges Gestrüpp.


    Bei der Hin- und Rückfahrt kamen wir auch noch an einigen Hochebenen vorbei.
    Diese Ebenen wurden angebaut, vor allem mit Olivenbäume.


    Unterwegs machten wir noch an einem Kloster halt und in dieser Umgebung war es auch richtig trocken.
    Die Gräser und einige Büschen waren komplett vertrocknet.


    Auf dem Parkplatz entdeckte ich wieder Aphaenogaster.



    Am Tag darauf machten wir nur eine kleine Tour.
    Wir fuhren nach Gournes ins Cretaquarium.


    Auf der fahrt dort hin, machten wir noch im Nachbarort halt, da wir noch aus der Apotheke Salbe gegen die Stiche von den Stechmücken benötigten.
    Der Ort selber war ein typischer Touristenort.


    Auf dem Parkplatz entdeckte ich eine Messorart, die sich an Samenkörner zu schaffen machte.


    Auch Pheidole waren im Bereich des Parkplatzes unterwegs.


    Nach ca 20 Minuten erreichten wir das Cretaquarium.

    Dort wurden die Lebewesen des Mittelmeeres vorgestellt in ca 60 Aquarien und ca 1,7 Millionen Liter Wasser.
    Der Eintritt von 9 Euro pro Person war in Ordnung.
    Die Becken sind sehr gepflegt und man kann sich locker 2 Stunden darin aufhalten.
    Es lohnt sich auf jedenfall dort hinzufahren.
    Hier nun ein paar Bilder davon:


    Am Gebäude selber des Cretaquariums konnte ich diese Ameisenart beobachten.
    Sehen den Pheidole ähnlich, konnte aber keine Soldatinnen entdecken.



    Fortsetzung folgt.


    LG
    Holger

  • Unser nächstes Ziel war die Lassithi-Hochebene.


    Auf dieser Ebene wurde auch recht viel angebaut.
    Vor allem wird hier Kartoffeln angebaut.


    Um die Ebene drum herum bestand die Vegetation auch wieder aus niederen Büschen und dornigem Gestrüpp.


    Unser erstes Hauptziel auf der Ebene war die Zeus-Höhle bei Psychro.


    In der etwa 80 m tiefen Tropfsteinhöhle kann man schöne Stalagmiten und Stalaktiten sehen.


    Allerdings wird die Höhle von vielen Touristen besucht, Scharenweiße mit den Bussen hingebracht.
    Die Höhle selber hat auch noch eine mythische Geschichte.
    Laut dieser soll dort Zeus von der Ziege Almathia großgezogen worden sein, weil seine Mutter Rhea ihn vor seinem Vater Chronos schützen wollte.
    Dieser hatte zuvor schon die Geschwister des späteren Göttervaters Zeus verschlungen.


    Um die Höhle standen niedere Bäume und natürlich war gerade das Gras braun und trocken.


    Bei dieser Höhle fand ich wieder eine Messorart.


    Auch diese Art, die recht häufig auf der Insel vorkommt, konnte ich wieder beobachten.


    Das nächste Ziel war etwas außerhalb der Hochebene ein kleines Museum mit Windmühlen, die dort häufig gebaut wurden.


    Über die Landschaft selber brauche ich ja nichts mehr zu schreiben.


    In der Nähe der Mühlen war eine große Herde Ziegen unterwegs.
    Es ist sagenhaft wie sie auf Bäume und Büsche klettern.


    Es gab auch eine kleine Quelle in der Nähe und ich konnte in diesem Bereich einige Ameisen beobachten.
    Was natürlich nicht fehlen darf, ist mal wieder eine Messorart.
    Dieses mal wieder eine andere.


    Eine Aphaenogaster:


    Diese hielt sich viel in den Bäumen bzw. in der näheren Umgebung von Bäumen auf.


    Mitten auf dem Schotterweg konnte ich diese Art beim graben beobachten.


    Auch andere Tiere wie z.B. diese kleine Spinne konnte ich beobachten.


    Aber auch Schnecken konnte ich entdecken, trotz der Trockenheit.


    Tja, was halt auch nicht bei dieser Trockenheit ausblieb, waren natürlich Brände.

    Zum Glück waren es immer nur kleinere Gebiete gewesen und wir selber haben glücklicherweise keine erleben müssen.



    Fortsetzung folgt.


    LG
    Holger

  • Als nächste fuhren wir wieder in den Süden der Insel und zwar nach Preveli.


    Dort gibt es den zweitgrößten Palmenhain von Kreta.
    Er ist Wunderschön angelegt und ein Fluss mündet dort ins Meer.
    Man kann somit im Süßwasser und im Salzwasser baden.
    Allerdings ist das Wasser des Flusses recht kühl.


    Von oben, dort wo der Parkplatz ist, hat man eine schöne Aussicht.


    Allerdings ist der Trampelpfad gerade beim Rückweg recht beschwerlich zu laufen, da es recht steil hoch geht.


    Hier blühten recht viele Liliengewächse.


    Hier die Bilder des Palmhains:


    Hier, gerade am Süßwasser, hatte ich eigentlich mit einigen Ameisen gerechnet.
    Ich fand aber nur wieder eine Aphaenogaster und Pheidole.
    Die Bilder der Aphaenogaster sind leider nichts geworden, hatte nur die Kamera meiner Frau dabei und die Ameisen waren zu flink unterwegs.
    Aber hier die Pheidole.


    Hatte eigentlich auch mit Baumbewohnenden Arten gerechnet, aber 2010 gab es hier einen Waldbrand.
    Die Palmen hatten diesen recht gut weggesteckt und sich gut erholt, aber die anderen Bäume waren alle verbrannt.
    Es gibt dort zurzeit nur kleinere Bäume.
    Ich denke, dass bei diesem Brand gerade die Baumbewohnenden Arten stark dezimiert wurden.


    Der Palmenhain und der Strand waren ein schönes Plätzchen um sich so richtig schön entspannen zu können.




    Bei der nächsten Tour fuhren wir in den östlichen Teil der Insel.
    Das erste Ziel war Richtung Agios Nikolaos, dort vorbei nach Kavousi.


    In Kavousi gibt es einen sehr alten Olivenbaum.
    Dieser wird auf etwa 3250 Jahre geschätzt, hat einen Durchmesser von 5 m und Stammesumfang von 19 m.
    Er ist recht einfach zu finden da er am Dorfeingang mit `` Ancient Olive Tree ´´ ausgeschildert ist.
    Die Strecke selber ist schon recht Abenteuerlich, ist nur eine schmale Schotterpiste und an vielen stellen kommen keine zwei Autos aneinander vorbei.


    Berühmt wurde dieser Baum 2004 vor den Olympischen Spielen in Athen.
    Für die Siegerkränze der Marathonläufer suchte man Zweige von Olivenbäumen, um die Kränze zu flechten.
    Zwischen zwei Gemeinden Kretas entbrannte ein Disput darüber, wer den ältesten Baum Gretas, Griechenlands oder sogar der ganzen Welt für sich beanspruchen dürfte.
    Der Kompromiss bestand dann darin, dass die Zweige aus dem westkretischen Vouves für den Sieger benutzt wurden und für die Siegerin von den Zweigen aus Kavousi.
    Welcher Baum nun letztendlich der älteste ist, bleibt aber weiterhin ein Rätsel.


    Hatte in dieser Region einige Ameisen erwartet, aber es war einfach noch zu warm und vor allem zu trocken.


    Die einzigen, die ich beobachten konnte, waren wieder diese:


    Hatte sie ja schon öfters auf der Insel gesehen und auch Bilder gezeigt.
    Hatte aber noch nichts über die Größe geschrieben.
    Sie waren ca 3 – 4mm groß.



    Von Kavousi fuhren wir dann weiter nach Mochlos.


    Mochlos ist ein kleines idyllisches Fischerdorf das seinen ursprünglichen Charme bewart hat.
    Gerade am Hafen kann man in den Fischtavernen gut sitzen und richtig schön entspannen.


    Wenn man von einem Boot aus dieses Dorf knipsen würde, könnte man diese Idylle besser rüberbringen.
    Am Strand selber, der nur aus Steinen und Felsen bestand, fand ich wieder einige Kolonien von Pheidolen.


    Auf der Fahrt zum Hotel zurück, machten wir noch einen Stopp bei Istro.


    Dort gibt es einen wunderschönen Sandstrand.
    Wenn man in der Gegend ist, lohnt sich ein Abstecher dort hin.


    Am Strand selber, entdeckten wir noch eine kleine Krappe.


    In dieser Region sind schon höher Bäume zu sehen und nicht nur kleinwüchsige oder nur Sträucher.


    Zwischen Agios Nikolaos und Iraklio machten wir noch eine kleine Pause auf einem Parkplatz an der Schnellstraße.
    War schon sehr erschreckend wie es dort aussah.
    Auf dem Bild ist auch noch unser Auto zusehen, dass wir hatten.



    Am Tag darauf fuhren wir nach Zaros.


    Das Dorf dort ist sehr bekannt wegen seinem Quellwasser, dass auch in Flaschen abgefüllt und auf der ganzen Insel erhältlich ist.
    Aber auch wegen seiner Forellenzuchtstation.
    Hier ist ein großer angelegter See, der Votomos-See.
    In diesem werden unter anderem die Forellen gezüchtet, aber auch Gänse fühlen sich hier wohl.


    Am See selber sind noch einige Tarvernen, in den man Forellen essen kann.
    Diese werden auch gerne von Einheimischen besucht.


    Direkt am See konnte ich einige Ameisen beobachten.
    Bei der rechten handelte sich um eine Crematogaster, bei der linken bin ich mir nicht sicher.


    Noch mal Crematogaster:


    Aphaenogaster beim einbringen einer Beute:


    Diese hatte im vorherigen Bericht schon erwähnt und dachte es handelte sich um eine Messor.
    Ich denke aber mittlerweile dass es auch eine Aphaenogaster ist, da die typischen Größenunterschiede, wie es bei den Messoren üblich ist, fehlt.
    Sie hatten alle die gleiche Größe.


    Einige Bäume standen in voller Blüte und wurden von vielen Bienen besucht.


    Kaum hatte ich die Bilder gemacht und die Kamera ausgeschaltet, sah ich aus den Augenwinkel etwas Großes anfliegen.
    Als ich mich zu diesem Objekt umdrehte, sah ich gerade, wie eine Hornisse eine Biene in der Luft erbeutete.
    Sie setzte sich mit der Biene auf einen Ast und tötete sie durch Bisse und flog dann direkt mit ihr weg.
    Das ganze ging so schnell, dass mir die Zeit nicht ausreichte für die Kamera wieder schussbereit zu haben.
    Kann somit keine Bildern liefern.


    Von dem See aus, kann man noch in die Rouvas-Schlucht wandern.
    Sie wird als eine der schönsten Schluchten im Reiseführer beschrieben.
    Leider konnten wir sie nur ein Stück durchlaufen, da wir nicht die passende Schuhwerke anhatten.
    An einer Stelle musste man nämlich über eine Geröllhalde laufen.
    Hier mal ein Bild dieser Region, es stehen hier auch sehr viele Olivenbäume.


    In der Schlucht war die Vegetation auch wieder sehr spärlich und bestand nur aus kleineren Büschen.


    In dieser kargen Gegend, konnten wir viele Heuschrecken sehen.


    In der Nähe von Zaros gab es noch einen anderen künstlich angelegten See.
    Dieser fanden wir überhaupt nicht schön, habe deshalb auch keine Bilder davon gemacht.
    Dieses Gebiet wurde aber als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
    Das einzige was mich dort interessierte, war auf dem Parkplatz die Ameisen.


    Zum eine wieder eine Messor:


    Und auch diese wieder:


    Was mich allerdings sehr wunderte, beide Arten waren richtig aktiv.
    Dies konnte ich vorher noch nicht so beobachten.
    Gerade die Messor waren emsig dabei das Nest zu reinigen bzw. eventuell zu vergrößern.
    Es wurden viele Steinchen und Pflanzenstängel ausgetragen.


    Nun, zwei Tage später wusste ich warum, aber dazu im nächsten Bericht mehr.


    Als ich dieses Tier sah, dachte ich zuerst es sei eine Hummel


    Zuhause schaute ich dann nach und in Wirklichkeit handelt es sich um die Blaue Holzbiene Xylocopa violacea.
    Ursprünglich war diese Biene nur im Mittelmeerraum heimisch.
    Mittlerweile kommen sie auch in einigen teilen Deutschland vor, gerade im südlichen Bereich.



    Fortsetzung folgt.



    LG
    Holger

  • Hi Volker,


    freut mich, dass er dir gefällt.


    Hätte aber nicht gedacht, dass so ein Bericht so zeitaufwendig ist.
    Bilder aussortieren und ordnen, im Internet und Reiseführer noch mal die Informationen zusammensuchen und auf der Karte noch mal genau die Ortschaften finden.
    Natürlich dann noch alles schreiben.
    Macht aber trotzdem viel Freude.


    So, jetzt geht es an den letzten Teil des Berichtes und ich hoffe, dass ich ihn bis spätestens nächstes Wochenende fertig habe.


    LG
    Holger

  • Nun zum letzten Teil des Berichtes.


    Am Tag darauf fuhren wir wieder Richtung Agios Nikolaos nach Spinalonga.


    Auf der Insel Spinalonga wurde 1579 wegen Türkischer Bedrohung, eine Küstenfestung erbaut.
    Die Insel selber ist ca 400m lang und 200m breit.
    1903 wurde auf der Insel eine Leprakolonie eingerichtet.
    Die Mauern schützten nun nicht mehr vor Angreifern, sondern die Menschen außerhalb der Mauern vor der tödlichen Krankheit.
    Die Bewohner der Insel versuchten ihren Berufen nachzugehen und es entstand eine kleine Kommune, in der alle gleich waren.
    Es gab Tavernen, Lebensmittelgeschäfte, Fischer, Priester und eine Bäckerei, deren Ofen noch heute erhalten ist.
    1948 wurden aus der USA heilende Medikamente angeliefert und 1957 wurde die Kolonie geschlossen.
    Die verbliebene Kranken wurden in Athen weiterbehandelt.


    Wir fuhren mit dem Auto bis zum letzten Hafen nach Plaka.
    Dies hatte den Vorteil, dass dort nicht so viele Besucher mit dem Boot zur Insel wollten.
    Die meisten benutzten die vorherigen Häfen.
    Hier der kleine Hafen.


    Mit dem Boot wurden wir dann auf die Insel gebracht.
    Einige Wege auf der Insel waren recht Steil und es waren immer noch 28°C.
    Da kamen wir noch mal richtig ins schwitzen.
    An Ameisen fand ich wieder Pheidole und Messor.
    Bilder hab ich dieses mal nicht davon, aber hier noch einige von der Insel.


    Nach der Besichtigung fuhren wir wieder ein Stück zurück und in der Nähe von Elounda, konnte man bei Olous auf eine vor gelagerte Insel fahren.
    Die Insel konnte man über eine Brücke erreichen.


    Auf der Insel gibt es einen kleinen schönen Strand und gerade in der Nebensaison
    ist es dort recht ruhig.
    Allerdings in der Hauptsaison ist dort zu gewissen Zeiten richtig viel los.
    Man kann nämlich eine Rundreise mit dem Schiff buchen, bei es eine Führung aus Spinalonga gibt und anschließend wird noch der kleine Strand angefahren, bei dem es in der Nähe fest installierte Grills Barbecue gibt.
    Am Strand selber entdeckte ich eine kleine Kolonie Pheidole.
    Leider habe ich von dem Strand keine Bilder, wir hatten die Kamera im Kofferraum des Autos liegen gelassen.



    Tags darauf fuhren wir wieder Richtung Rethimno nach Argiroupoli.
    Dieser ort ist auch ein beliebtes Reiseziel wegen seiner Wasserfälle.
    Hier wurden auch unter anderem Forellen gezüchtet und man konnte diese in mehreren Tavernen essen.


    Durch die Wasserfälle war alles richtig grün und Wunderschön.


    Hier entdecke ich wieder die Crematogaster.


    Diese Art


    Auch Lepisiota waren recht viele zu sehen.


    Hier sonnte sich eine Eidechse auf der Mauer.


    Auf der anderen Seite des Dorfes, konnte man einen Fußweg zu der kleinen Kapelle Pende Parthenon laufen.
    Auf dem Weg zur Kapelle sind auf der linken Seite römische Kammerngräber zu sehen.


    Gerade hier flogen recht viele Hornissen herum.
    Sie waren aber so flink, dass mir da leider kein Bild davon gelungen ist.


    Ein Stück weiter entdeckte ich eine Hornisse Vespa orientalis mitten auf dem Weg.
    Sie bewegte sich kaum noch. Denke dass sie nicht mehr lange lebte.
    Leider ist das Bild nicht so gut geworden.


    Auf dem trockenen Weg, konnte ich wieder Messoren beobachten.


    Diese hatte einen Wurm gefunden.


    Auch zwei Arten der Aphaenogaster.


    Wieder eine Eidechse beim sonnen.


    Wenn man dann noch ein kleines Stück weitergeht, kommt man an eine ca 2000 alte Platane.
    Diese wurde zweigeteilt, um einen Pfad durchzuführen.
    Die spinnen die Griechen. :crazy::lol:




    Anschließend fuhren wir nach Rethimno um einen kleinen Einkaufsbummel zu machen.
    Nur fing es dann an zu regnen.
    Leider ließ ich wegen dem Regen die Kamera im Auto.
    Kaum 100m gelaufen, sah ich ein totes männliches Geschlechtstier von einer Messorart.
    Nach jedem Schritt entdeckte ich immer mehr von ihnen.
    Aus dem Regen wurde ein Gewitter und wir flüchteten in ein Cafe und wärmten uns bei heißer Schokolade wieder auf.
    Den Einkaufbummel ließen wir dann doch sein und gingen wieder zurück zum Auto.
    Kaum waren wir aus dem Cafe, sah ich mehrere Flügellose Königinnen einer Messorart herumflitzten.
    Ich konnte weit mehr als hunderte Königinnen sehen, bis wir am Auto waren.
    Man kann sich das so vorstellen, als würde bei uns Lasius niger schwärmen.
    Auch die Pheidolen wurden richtig aktiv und versuchten die Königinnen zu erbeuten.
    Durch den starken Regen konnten sie aber keine Duftspur legen um Verstärkung anzulocken und die Königinnen konnten meistens entkommen.
    Am Auto selber fand dich noch ein totes männliches Geschlechtstier.


    Auch unterwegs, als wir eine kleine Rast machten, konnte ich überall Königinnen sehen.
    Auch am Hotel selber liefen überall die Königinnen herum.
    Ich denke, dass sie auf der ganzen Insel geschwärmt haben.
    Viele hatten aber kein Glück und wurden tot getreten.
    Dies war dann eine leichte Beute für die Pheidole.


    Ich denke, dass es am Gewitter lag, dass zwei Tagen vorher die Ameisen auf dem Parkplatz so richtig aktiv waren.
    Ist vielleicht möglich, dass sie den Wetterumschwung gespürt haben.



    An unserem letzten Tag, an dem wir das Auto hatten, fuhren wir wieder Richtung Rethimno
    in die Mili-Schlucht.


    Unterwegs machten wir wieder eine kleine Pause und die Messoren waren nach dem Gewitter immer noch richtig aktiv.


    Auch die Lepisiota waren hier zahlreich unterwegs.


    Konnte auch einen wunderschönen Schwalbenschwanz Papilio machaon beobachten.


    Beeindruckend finde ich hier die großen Agaven.


    Nach der Pause fuhren wir dann weiter zu der Schlucht.
    In der Mili-Schlucht wurden im 16 Jahrhundert mehrere Wassermühlen, Kanäle und aufwendige Gebäude gebaut, die zum Teil bis 1970 in Betrieb waren.
    Mittlerweile sind die meisten Gebäude stark beschädigt.
    Durch die Schlucht läuft immer noch ein Bachlauf und durch das Wasser ist hier alles grün.
    Stellenweiße könnte man meinen, man wäre in einem Urwald.
    Die Schlucht kann man durch einen gut ausgetretenen Weg laufen.


    In der Schlucht selber gibt es noch eine Taverne.

    Dort aßen wir Pizzen die durch den griechischen Käse richtig würzig und lecker war.
    Ein ganz anderer Geschmack als bei uns Zuhause.
    Aber nicht nur wir konnten uns so richtig entspannen.


    Direkt nach der Taverne lief etwas Wasser über den Weg.
    Diese Stelle nutzten Hornissen (Vespa orientalis) um sich ihren Wasservorrat zu holen.


    An Ameisen selber konnte ich wieder die schwarzen Crematogaster sehen:


    Aphaenogaster:


    Pheidole, leider etwas unscharf:


    Lepisiota:


    Und noch diese Wunderschöne Messorart:


    Auch Landkrabben konnten wir entdecken:


    Heuschrecken:


    Und andere Insekten:


    Auch eine kleine Echse konnten wir sehen:


    Zum Abschluss war diese Schlucht eines unseren schönsten Ziele und ich kann sie jedem Naturliebhaber wärmstens empfehlen.


    Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen und konnte euch die Insel mit ihren freundlichen Menschen etwas näher bringen.


    LG
    Holger

  • Kann mich den anderen nur anschließen, Holger. Ein toller Bericht, der viele Erinnerungen ans Mittelmeer in mir wieder zum Leben erweckt... Die letzten Messor haben ne richtig tolle Färbung, habe ich so noch nicht gesehen. Ich glaube, ich muss auch mal nach Kreta! :D
    Der Reisebericht ist Dir wirklich schön ausführlich gelungen, da sitzt man wirklich lange dran! Ich hab' ja auch schon ein paar Reiseberichte geschrieben, nur von einer Reise nicht, und im Nachhinein bereue ich es, weil die Erinnerungen leider nach einiger Zeit verblassen, wenn man sie nicht bald niederschreibt... Es lohnt sich also nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst.


    Grüße, Phil

  • Hallo Holger!


    Vielen Dank für die Mühe vor Ort und für die Mühe des Schreibens und Einstellens. Man darf nicht vergessen das man oft die Tiere auch suchen muss und vor Ort meist mehrere Fotos gemacht werden müssen. Ein Highlight war natürlich der Schwarmflug, auch hast Du ja ein paar tolle Arten vor die Linse bekommen.


    Toller Bericht Holger!


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

  • Hi Holger,


    vielen Dank für den super Bericht und die vielen sehr schönen Bilder. Ich hoffe, dass ich auch mal auf Kreta Urlaub machen werde, wobei der nächste erst mal nach Kroation führt.

  • Hi,


    freut mich sehr, dass euch der Bericht gefallen hat.
    Ich selber hätte noch gerne mehr Zeit für Beobachtungen der Ameisen gehabt aber meine Frau hat mit Ameisen nun gar nichts am Hut und ich war froh, dass sie die Geduld hatte, wenn ich auf dem Boden krabbelte um die Bilder zu schießen. :lol:
    Mein Sohn hat mir recht viel geholfen und es machte ihm Spass, beim suchen zu helfen.


    Wenn jemand auf Kreta seinen Urlaub machen möchte, um unter anderem auch Ameisen zu beobachten und zu entdecken, dem kann ich das Hinterland von Rethimno empfehlen. In diesem Gebiet gibt es recht viele Quellen und somit ist die Artenvielfalt recht hoch.
    Aber natürlich auch die von anderen Tieren und Pflanzen.


    LG
    Holger

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