Hallo Zusammen.
Ich möchte hier neben meinem H.venator Bericht, meinen 2 Haltungsbericht in diesem Forum starten.
Ich bin gerne in diesem Forum aktiv und leiste auch gerne meinen Beitrag dazu , dass in diesem Forum immer wieder neues zu lesen ist.
Ich hab in letzter Zeit lange überlegt, was ich mir zulegen soll. Da wie einige schon wissen, ich eher Ponerinae besitze ,damit meine ich Ameisen welche fast ausschliesslich einzeln auf die Jagd gehen, keine Strassen bilden und eher ein wenig gut ausgeprägtes, soziales Verhalten haben,
sollte die neue Art anderst sein , auch sollten sie Kolonien gründen, welche die Tausendermarke locker knacken können.
Es gibt da natürlich extrem viele Gattungen , welche diese Eigenschaften haben .Da ich aber sehr gerne grosse Ameisen mag, konnte ich die Auswahl verkleinern. Lange war für mich C.Vagus die nächste Ameisenwahl,jedoch machte mir der Gedanke an die lange Winterruhe zuschaffen und ich suchte weiter nach einer Art.
Per Zufall hatte ich im Chat hier vor einiger Zeit mit Image ein nettes Gespräch und wir sind auf seine Camponotus fellah gekommen. Ich sah sein Becken und muss sagen, es hat mich echt inspiriert. Für mich eines der schönsten Ameisenbecken, welches ich überhaupt mal gesehen habe.
Ich bin jetzt mal so frei, dieses Becken hier zu posten http://www.upload.eusozial.de/i/2b0tdcyk5gdu.jpg
Für mich war von da an klar, es soll eine Art sein wie Camponotus fellah welche nicht viel Feuchtigkeit braucht und in wüstenartigen Gebieten vorkommt. Meine Überlegung,falls die Kolonie richtig gross wird ist es einfacher ein Wüstenterrarium einzurichten welches ich auch gut mal alleine lassen kann, zudem hab ich da weniger Angst vor Milben oder Staunässe, Schimmel und stickiger Luft. Meine Überlegung ist später auch ein grosses Rahmenbecken zu kaufen ohne Deckel da die Ameisen nicht auf eine hohe LF angewiesen sind. Soviel zu meinen Überlegungen.
Messor arenarius eine sehr grosse Messor Art, welche aus eher trockenen Regionen kommt einige tausend Damen starkt werden kann und dazu noch relativ aktiv ist , ist also eine perfekte Art für mein Vorhaben.
Skateduffy war so freundlich mir eine schöne Kolonie zu senden. ( Danke nochmals ) Er konnte mir versichern , dass die Gyne aus dem Jahr 2012 stammt und er die Kolonie bei sich von 1er Königin aus hochgezogen hat. Die bestellte Kolonie umfasst ca 40 Tiere dabei ist das grösste Tier, gerademal 12mm lang.So sollte in meinen Augen auch eine Jungkolonie aussehen . Bei dieser Art entwickeln sich später sehr grossen Majore welche 15-18mm lang werden. Sehr schön war auch, dass ordentlich Brut dabei war ca 25 Larven und Naktpuppen zudem einen schönen Haufen Eier. Für einen start eine perfekte Kolonie.
Kolonie im RG nach Erhalt: Das bis jetzt grösste Tier ca 12mm erkennt man gut an dem noch orangem Körper
Alle Tiere haben die 4 Tägige Reise in die Schweiz gut überstanden und ich hab natürlich schon ein Becken für sie bereitgestellt.
Das neue Zuhause ist ein 40x30 Becken ohne Deckel. Ich will zu hohe LF durch einen Deckel vermeiden. Am Boden ein einfacher Ytong mit 3 grossen Kammern. Links oberhalb der einen Kammer ist ein Wassertank, welcher mit Steinchen befüllt ist damit beim befeuchten auch ja keine Ameise absäuft ( Messor scheinen ja bisschen tollpatischig zu sein ) . Die Kammern weiter rechts sind eher trocken und somit haben die Tiere freie Wahl.
Ich wollte die Ameisen selber entscheiden lassen und legte heute Abend das Transport RG offen in das Becken. Als Alternative hab ich noch ein frisches Rg reingelegt. Dieses liegt ziemlich nah an einem Spotlicht welches punktuell einen Teil des Becken erwährmt.
Im Zimmer hab ich im Winter eine Temperatur von ca 20-22 Grad was in meinen Augen als Nesttemperatur ausreichen würde. Falls nicht, werden die Ameisen in das wärmere Rg nahe der Lampe ziehen.
Ich hab eine sehr schwache Sparlampe im Zimmer und hatte etwas Mühe heute Abend noch Fotos zu machen.
Nach öffnen des Rg gings nicht lange und es kamen 3-4 neugierige Ameisen raus. Sofort versuchten sie Wasser aus dem noch feuchtem Bodengrund zu saugen und ich stellte schnell einen Bierdeckelwasser bereit. Der Wassertank war scheinbar etwas zu fest blockiert, jedoch bei einem Versand Rg angebracht.
Hier eine der kleinsten Arbeiterin schön im Verhältnis zu einem Bierdeckel. Einen richtigen Major muss man sich vorstellen mit einer Länge über die Hälfte dieses Deckels
Damit die Ameisen die erste Nacht nicht hungern müssen, hab ich auch gleich noch Honig Zucker und ein Heimchen bereitgestellt. Ich weiss noch nicht genau was sie mögen.
Bis jetzt sind immer wieder einige Ameisen draussen und erkunden um das Rg die Umgebung. Das Heimchen scheinen sie zu mögen den es versammeln sich immer mehr herum und lecken an einer offenen Wunde .
Ich hoffe konnte euch einen Überblick über mein Vorhaben und meine Ameisen verschaffen und möge ich hier noch lange über sie berichten können.
Passend zu einem Haltungsbericht ein Thread für Fragen,Lob,Kritik,Ergänzungen und Diskussionen.
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Grüsse Cama
Die Ameisen haben sich über das Wochenende gut im Becken eingelebt. Trotz der noch kleinen Kolonie von ca 40 Tieren, sind immer 2-8 Ameisen im Becken unterwegs.
Die Kolonie lebt immer noch im Rg und man kann gut sehen, wie sie die Brut je nach Temperatur im Rg verteilen. Tagsüber lagert die Brut ziemlich weit vorne im Rg, da die Spotlampe nahe am Eingang hinleuchtet. Das Wärmen mit so einer Spotlampe find ich von daher fast besser als das ganze Becken gleichmässig zu wärmen.
Seit gestern haben einige Ameisen angefangen unter einem Sandhügel zu graben. So wie ich gezählt habe, sind schon ca 15-20 Ameisen, also fast die Hälfte der Kolonie, unter die Erde gezogen. Ich mach mir aber keine Sorgen, dass die Kolonie da ganz verschwindet, da nach 1cm Sand ein Ytongstein kommt und der Bodengrund langsam aber sicher ganz austrocknet. Die von mir gemachten Kammern an der Front des Becken wurden auch untersucht, aber bis jetzt scheint es noch kein Interesse für einen Umzug zu geben.
Die Kolonie soll ruhig noch einige Zeit im Rg bleiben und wenn sie etwas grösser ist in den Ytong ziehen.
Der Pfeil zeigt auf das Rg, in dem der grösste Teil der Kolonie lebt inkl Gyne. Der graue Bereich wird zurzeit untergraben
Da ich noch nicht weiss, was sie genau mögen, hab ich dieses Wochenende alles mal angeboten, das heisst: Körner, Zuckerwasser, Honig und Insekten.
Körner hab ich nur wenige angeboten, damit sie diese nicht nur als reines Baumatrial verwenden. Diese wurden gut angenommen und einen Teil brachten sie in ihr Rg, einen anderen Teil in das zweite von mir bereitgestellte Rg. Es ist im zweiten Rg sehr trocken, da der Spot nah ist und die Ameisen scheinen dieses Rg als eine Art Lagerraum anzuschauen.
Wasser wird immer fleissig angenommen, welches ich in einem Bierdeckel anbiete und scheint mir bei dieser Art sehr wichtig zu sein.
Honig und Zuckerwasser werden bis jetzt nicht angenommen. Insekten (Heimchen) werden zerdrückt sehr gerne genommen und ich konnte diese ersten Tage schon viele Ameisen dran sehen.
Die Ameisen leben nun schon gut eine Woche im Becken und in den letzten Tagen sind immer mehr Ameisen aus dem Rg ausgezogen und im Loch, an dem sie seit Anfang der Woche buddeln, verschwunden. Gestern sind auch die Gyne und die letzten Arbeiterinnen aus dem Rg verschwunden.
Eigentlich war mein Plan, dass sie entweder in den Ytong ziehen oder im Rg bleiben. Graben scheint ihnen besser zu gefallen und ich werde sie machen lassen.
Der Bodengrund ist nur ca 1-2 cm tief, scheint ihnen aber völlig auszureichen. Die Ameisen sind weiterhin sehr aktiv und es sind immer Ameisen rund um den Eingang aktiv. Allgemein sind eher die grösseren Amesen ausserhalb des Nestes zu sehen und auch an den Grabarbeiten beteiligen sich eher die grösseren Tiere.
Zucker und Honig wird nicht angenommen, dafür nehmen sie gut Insekten an wie hier z.B. eine Mehlwurmlarve:
Die Futtertiere müssen manchmal 2-3 mal angeboten werden bis sie schliesslich im Erdnest verschwinden.
Auch wenn für alle Ameisen Wasser überlebenswichtig ist, scheint es, dass Messor arenarius besonders viel frisches Wasser benötigt.
Trotz Wasstertank im Rg und angefeuchteter Erde findet man immer wieder Ameisen am Wassernapf, den ich täglich erneuere.
Ich bin immer noch erstaunt , wie agil und flink diese kleine Messorkolonie ist.
Auf dem Video kann man sehr gut sehen wie flink die Ameisen werden sobald ein lebendes Futtertier am Eingang platziert wird.
In diesem Fall war es eine Mehlwurmpuppe , welche noch mit dem Hinterteil hin und her wedeln konnte.
3 Wochen leben nun die Messor bei mir. Leider sind seit Anfang ca 5-7 Ameisen gestorben. Da die Ameisen doch einige Tage unterwegs waren, halte ich diese Todesrate für normal, im Sinne von Transportfolgeschäden.
Ansonsten haben sie sich gut eingelebt und machen keine Probleme. Wasser und Heimchen werden regelmässig angenommen. Zucker biete ich zur Sicherheit auch immer wieder an doch bis jetzt ohne Erfolg.
Wie vermutet, wurde das selbstgegrabene Nest im Sand zu trocken und die Kolonie ist in den Ytong gezogen. Ich hab so wieder Einblick in das geschehen und kann dem Koloniewachstum mitverfolgen. Die Brut entwickelt sich gut. Es sind erste Ameisen zum leben erwacht und an der grösse einiger Larven ist zu erkennen, dass bald mittelgrosse Majore entstehen werden.
Vor der Brut lagern sie ihre Körner nahe dem Eingang des Nestes. Wie Hamster tragen sie Körner ein. Keine bleiben an der Oberfläche liegen.
Ameisenbrot konnte ich bis jetzt keines erkennen somit ernähren sich diese Ameisen ausschliesslich von Insekten.
Hier noch einige Fotos
Wieder ist ein Monat vorbei. Eigentlich dachte ich, im Nest würde Zimmertemperatur reichen ( ca 22 Grad ), doch seit ich eine Heizmatte an die Scheibe geklebt habe, ist die Entwicklungszeit etwas zurückgegangen. Es ist eine 3Watt Heizmatte, die die Kammer auf ca 25-26 Grad bringt.
Die Wärme scheinen sie auch zu benötigen, denn die ganze Brut lagern sie direkt an der Scheibe gleich hinter der Matte.
Körner werden immer noch nicht verarbeitet. Im Gegenteil: es scheint so, als würden sie diese nur als Baumaterial benutzen und schleppen sie von einem Ende zum anderen. Ich probiere in der nächsten Zeit andere Körner aus. Seit sich die Kolonie eingelebt hat, ist die Aussenaktivität gesunken. Nur wenige Ameisen sind am Tag unterwegs.
Brut ist in allen Stadien vorhanden. Im Moment entwickeln sich alle Larven zu mittelgrossen bis grossen Majoren. Da es eine junge Kolonie ist, wirken die jetztigen Larven schon riesig.
Eier und Minilarven sind zum Glück auch noch vorhanden. Majore haben sicherlich eine längere Entwicklungszeit, doch find ich, dass sich meine da etwas zu viel Zeit lassen. Die dicken Larven liegen bestimmt schon 5 Wochen da. Ich hab keine Brut-Verluste, doch ganz normal scheint mir das nicht.
Passend zum langsamen Wachstum, nehmen sie auch relativ wenig Proteine zu sich. Mich würden eure Erfahrungen mit der Entwicklungszeit interessieren und auch das Verwerten von Futtertieren.
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Zum Abschluss noch ein paar Bilder
Kurzes,kleines Update
Da die Messor doch recht hohe Temperaturen im Nest mögen, hab ich noch eine 2 Heizmatte ( 5Watt ) von aussen an das Nest geklebt.
Das ganze zahlt sich auch aus. Es sind doch schon ca 10 neue Ameisen vorhanden. Es hat lange gedauert doch jetzt ist auch der erste mittelgrosse Major erwacht. Er hat eine schöne braune Färbung und ist gut von den ausgehärteten Arbeiterinnen zu unterscheiden. Im Verhältnis zu der Königin wirkt auch so ein mittelgrosser Major doch noch eher klein.
Die anderen Larven wachsen immer weiter in die Breite und sehen aus wie Flundern bin gespannt wie gross diese Majore werden.
Eier und Larven sind auch immer noch gut vorhanden und lagern in einer Ecke.
kleine Larven und Eier
eine bald quadratische Larve XD
Nest-Gesamtansicht ohne Heizmatten
Seit 2.5 Monaten halte ich nun die kleine M. arenarius Kolonie. Die Entwicklung bis zur fertigen Ameise geht bei dieser Art echt lange doch freut man sich umso mehr, wenn wieder eine Nacktpuppe zum Leben erwacht.
Bei Nacktpuppen sieht man gut wie sie langsam braun werden und eines Tages bewegen sie diese einfach. Besonders die in den letzten Tagen geschlüpften Majore fallen mit einer schönen braunen Färbung auf.
Passend zu Ernes Aktuellen Thread ( Messor barbarus Haltung ganz ohne Insektenfutter? ) konnte ich bis jetzt sehen das auch M. arenarius zumindest anfangs gut ohne Proteine von Insekten klarkommt. Körner werden einzeln aufgeknackt und das schon spriessende Innere wird direkt an die Larven verfüttert. Der Anteil an pflanzlichen Proteinen die die Larven bekommen ist im Moment einiges höher als solche von Insekten.
Selbst für die Produktion von ersten Majoren wurde kaum Insektenprotein benötigt.
Bekannt ist auch, dass kleine Arbeiterinnen für die Brutpflege verantwortlich sind. Hier bei dieser Art scheinen aber auch Majore solche feinen Aufgaben zu übernehmen. Auf dem folgendem Video sieht man 2 schön gefärbte Majore welche die Brut mit gekeimten Körner versorgen.
Die Nestaktivität ist immer schön zum Beobachten, ausserhalb des Nestes sind aber kaum Arbeiterinnen unterwegs. In der Nacht trauen sich einige raus um Zuckerwasser aufzunehmen.
VIDEO
Wieder einmal ist es Zeit für ein kleines Update.
Es passiert wenig aber es sind mittlerweile um die 70 Tiere. Brut ist immer gut vorhanden.
Die Ameisen sind sehr inaktiv am Tag nur selten trauen sich einzelne einige cm aus dem Nest. In der Nacht sind immer am meisten Tiere draussen am Zuckerwasser. Das Verhältnis Körner/Insekten würd ich auf 50/50 schätzen.
Es enstehen in einem passendem Verhältnis kleine und grössere Arbeiterinnen richtig grosse Majore bleiben bist jetzt aus.
Mir gefallen die Ameisen sehr gut brauchen aber auch echt lange in der Entwicklung und sind eher passiv. Hätte ich nur diese Art in der Haltung wären sie mir fast schon zu inaktiv. Sie brauchen wenig pflege und laufen mit einer Heizmatte schon fast von alleine. Ich vermute aber wie es bei Messor bekannt ist, werden sie später viel Dreck machen und benötigen mehr Aufmerksamkeit.
Auch hier mal wieder ein Update.
3 Monate ist mein letztes Update schon her. Von 70 Ameisen ist die Arbeiterinnenzahl auf ca 140 gestiegen. Es läuft richtig gut und die Kolonie bekommt Schwung.
Die Haltungsparameter sind nach wie vor immer gleich. Eine kleine Heizmatte direkt am Nest der Rest bei Zimmertemp. Die ganze Brut ist immer bei der Heizmatte. Das Ameisenbrot wird weiter rechts eine Kammer daneben hergestellt. Der ganze Bereich ausserhalb des Nestes halte ich trocken. Die Ameisen suchen jedoch schon gerne immer wieder mal die Stelle auf, an der ich befeuchte. Trotz der Herkunft sollten sie immer eine gewisse feuchte in den Kammern haben.
Es sind in der zwischenzeit einige Majore entstanden jedoch warte ich immer noch auf die richtig grossen Tiere. Die grössten Tiere sind um die 12-13mm wobei diese schon ziemlich gross wirken durch ihre massigen Körper und Köpfe. In der Nacht haben sie angefangen zu graben. Richtig aktiv durchgraben sie die das ganze Becken. Die sonst eher trägen Ameisen werden dann ganz lebendig und es macht spass ihnen zuzusehen. Am Tag spielt sich alles im Nest unterhalb ab. Die kleineren Arbeiterinnen stellen das Ameisenbrot nun deutlich sichtbar her. Heimchen werden gut und gerne angenommen jedoch nur in kleinen Mengen und nur kleine Tiere. Am liebsten mögen sie es direkt ins Nest gestopft und zerdrückt damit sie gleich daran lecken können.
Im Gegensatz du meiner Cataglyphis Kolonie sind es eher ruhige Ameisen. Es ist was ganz anderes und auch mal schön einer ruhige Art zu zuschauen.
Nach wie vor gehört aber (viel )Geduld bei diesen Ameisen dazu.
Das Becken ist schon ziemlich zersaut von den nächtlichen Grabarbeiten und auch die Kammern füllen sich. Bei meinem nächsten Update werde ich warscheindlich ein neues Becken einrichten.
Am liebsten würde ich die Kolonie jedoch in dem jetzigen Becken lassen. Oft verliert man Brut und Arbeiterinnen bei einem solchem Wechsel inkl der ganze Stress und die Spätfolgen werfen einem wieder 1-2 Monate zurück.
Damit ich die Haltungsbedinungen die scheinbar im Moment passen, werde ich das Becken im gleichen Still aufbauen einfach mit einigen Kammern mehr.
Hier noch einpaar Fotos:
Mein letztes Update ist noch nicht sehr lange her, doch tat sich in den letzten Tagen wieder einiges. Die Kolonie startet richtig durch. Sie vermehren sich extrem und das Nest ist langsam wirklich voll. Die Aktivität ist in den letzten Tagen auch sehr gestiegen. Es sind sehr viele Ameisen draussen und es werden immer mehr Proteine benötigt.
Ich habe beschlossen die Ameisen in ein neues Nest umzusiedeln.
Hier Fotos vor der Umsiedlung. Die Kammern sind richtig voll mit Brut und diverse Ameisen halten sich schon ausserhalb des Nestes auf.
Das neue Nest habe ich aus Gips und einem Holzrahmen gemacht. Es hat die Masse 60x30cm und die Kammern sind ca. 10mm tief. Das ganze Nest habe ich mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt.
Beim Umsetzen musste ich das alte Ytongnest aus dem Becken rausreissen. Dabei achtete ich sehr darauf, dass ich keine Ameisen zerquetschte, schon gar nicht die Königin. Das Nest habe ich schräg gestellt und danach alle Ameisen einzeln mit einer Federpinzette in eine Plastikbox gesetzt.
Zum Glück hat mich bei der Aktion keine Ameise gebissen und es wurde nicht eine Ameise getötet.
War selber erstaunt über die Menge an Ameisen, die zusammen gekommen ist. Die Kolonie ist noch grösser als ich dachte.
Da ich noch keine Arena bereit hatte, bohrte ich einfach den Sammelbehälter an und schloss das liegende Gips-Nest an das Becken an und fertig war der Umzug. Die Tiere zogen während der ersten Nacht alle in das neue Nest ein. Es ist sehr schö,n die Ameisen nun so ohne Dreckscheiben zu beobachten und man sieht alles ganz klar.
Eigentlich wurde das Nest sehr schön, aber ich bemerkte nun auch schnell die Nachteile. Es wird sehr schnell erschüttert und die Ameisen geraten viel schneller in Panik als in einem Becken. An einer Ecke haben sie angefangen, den Gips abzunage. So wie es aussieht, scheint es kein Problem zu sein für solche Messoren. Solange aber der Platz reicht, denke ich nicht, dass sie es ganz zerfressen. Ich werde die Kolonie erstmal einleben lassen und schauen, wie es geht mit dem neuen Nest. In Zukunft kommt dann aber wieder eine andere Nestvariante.
So, die Messor konnten sich jetzt 3 Wochen im neuen Nest einleben und haben es auch schon ziemlich in Anspruch genommen
Die Racker haben das halbe Nest zerlegt. Ich habe schnell gemerkt, dass das keine gute Idee mit diesem Nest war, da Plexiglas, Holz und Gips arbeiten und so das Nest schnell verzogen war und sich die Plexischeibe abhebte. Den Ameisen gefällts aber so gut im Nest, dass sie keinen Ausbruchversuch gestartet haben. Das Nest ist an der einen Seite 5mm offen und sie könnten raus, doch sie machen den Spalt lieber mit Müll zu und bleiben schön drin. In der Nacht sind sie sogar aus dem Nest gewandert, haben die Spalte abgedichtet und sind wieder rein . Seit sich die Plexiglasscheibe angehoben hat, habe ich nix mehr unternommen, da keine weglaufen. Ansonsten zerlegen sie den Gips als wäre er Butter und fressen sich auch schnell mal kurz in die Befeuchtungskammer.
Futter wird immer mehr angenommen. Täglich ist eine Schabe fällig. Körner haben sie, wie man sehen kann, ordentlich eingetragen. Die Körner werden schön sortiert. Das Ameisenbrot wird nicht auf Lager produziert, somit sieht man nur immer kleine Stücke von dem Ameisenbrot.
Die gute Fütterung zahlt sich aus. Es sind sehr viele Larven und Eier permanent vorhanden und die Kolonie wächst und wächst. Dass sich die Art langsam vermehrt, kann nicht mehr gesagt werden. Es müssten um die 200-300 Tiere sein innerhalb 3/4 Jahr.
Da viel gefuttert wird, wird auch schon ordentlich Dreck produziert, welcher aber immer schön in die Arena gebracht wird.
Ich werde in naher Zukunft eine neue Bleibe basteln. Das grosse Becken meiner Cataglyphis hat sich auch ausbezahlt und ich werde deshalb auch lieber etwas Grösseres bauen und mir Zeit nehmen, damit ich im Nachhinein nicht wieder umbauen muss...
Neues Becken
Das aktuelle Nest ist leider nun nach einigen Wochen schon hinüber. Wie beschrieben, nagen sich diese Ameisen wie Butter durch den Gips und man hat keine Kontrolle mehr. Die Ameisen haben sich nun auch in den Wassertank durchgefressen und ich konnte nicht mehr befeuchten, was natürlich schlecht ist. Mein neues Becken war natürlich schon in Auftrag. Wie auch das Cataglyphis Becken wollte ich etwas nach Mass nach meinen Wünschen bauen lassen. Mein Terribauer aus Deutschland ist da genial und er setzt alles so um, wie ich es möchte und das ganze noch zahlbar. In der Schweiz sowas herzustellen kostet extrem viel Geld.
Ich hab mich wieder für ein liegendes Nest entschieden. Die Ameisen versauen weniger die Scheiben und das Fotografieren fällt einfach.
Für das Nest hab ich eine Art Quadrat aus recht dickem Glas bauen lassen. Es ist als fertiges Nest ziemlich schwer und massiv. Die Ameisen werden nicht mehr gestört, da das Eigengewicht das Nest vor Vibrationen schützt, auch wenn ich daneben etwas am Machen bin. Das Auslaufbecken sollte einfach eine Wanne sein mit sehr geringer Höhe. Die Ameisen direkt in so einer Wanne zu beobachten, macht einiges mehr Spass und optisch ist es auch etwas ganz anderes als ein Becken. Weiter ist ein Vorteil, wenn man etwas studiert, wenn man sowas in Auftrag gibt, kann es so gebaut werden, dass man es immer wieder gut zerlegen kann und das Becken/Nest auch später gut wiederverwendet werden kann. Früher hatte ich oft einfache Becken, die mir aber schnell nicht mehr gefallen haben und somit die Ameisen auch weniger.... ständig neue Becken kaufen, verkleben, usw., ist auch Geldverschwendung. Seit ich nach meinen Wünschen Becken machen lasse, hab ich länger Freude an den Ameisen und die Kolonien vermehren sich super und haben genügend Platz....
Denke die Bilder sind selbsterklährend und muss nicht noch jedes Bild erläutern. Das Nest Quadrat ist ca. 36x36cm und das Auslaufbecken ca. 60x36x8cm. Es dürfte Platz für ca. 2000-4000 Ameisen bieten.
Da ich keinen so grosse Ytong hatte (Quadrat) musste ich das Nest aus mehreren Stücken machen und zusammenkleben. Das Ganze wurde mit einer Oberfräse gefräst und mit Lehm/Sand bestrichen.
Im Auslaufbecken hab ich hauptsächlich Material aus dem Zooladen verwendet, welches, wenn es mal trocken ist, sehr hart ist. Messor machen recht viel Dreck und da das Ganze auch fürs Auge was sein soll, kann ich später mit dem Staubsauger einfach alles absaugen, ohne die ganze Landschaft zu verwüsten. Einige Kakteen, bisschen Holz und Steine, der Rest ist Sand. Ich mag es schlicht und die Ameisen sollte man gut beobachten können. Die Schieferplatten werde ich später mit einer Spotlampe so bescheinen, dass sie richtig warm werden und die Ameisen Wärme tanken können.
Das Ganze steht momentan noch am Boden, doch im Ameisenzimmer ist bald ein Gestell frei.
Das Umsetzen der Kolonie war etwas hektisch. Das alte Nest stellte ich daneben und hob die schon recht verzogene Plexischeibe an einer Seite etwas an. Diverse Ameisen strömten raus und ich fischte einzeln die Tiere weg, welche fluchtartig auf dem Laminat davon rennen wollten. Die Gyne erwischte ich zum Glück ziemlich am Anfang und setzte sie sehr vorsichtig in den neuen Auslauf.
Bis ich die gut 300 Tiere alle umgesetzt hatte, vergingen schon 1-2 Stunden.
Hier noch ein Blick vom alten Nest vor dem Umsetzen. Evt möchte mal jemand zählen, ich bin immer nur am schätzen
Hier sind einige Fotos nach dem Umsetzen. Schnell suchen sie nach Verstecken und fangen an zu buddeln.
Markieren der Ameisen
Ich hab im Disskusions-Thread schon mal angesprochen, dass ich gerne einige Ameisen, evtl. auch die Gyne, markieren möchte. Ich finde es interessant zu schauen, wo sich die Tiere aufhalten, was sie für Tagesrundgänge machen und auch das Alter fesztuhalten.
Die Methode von Chris war mir etwas unsicher, da man oft liest, dass Markierungen nicht sehr lange halten (20 Tage Maximum). Viel mehr ist leider in meinem Disskusione-Thread nicht zusammengekommen. Ich hab also beschlossen, die Tiere einmal mit einem Lackstift von meinem Subaru Impreza zu markieren. Es ist ein schönes metallic blau, was schön glitzert xD und das hält sicher auch sehr gut. Zum anderen versuche ich es mit roter Farbe auf Wasserbasis. Wasserbasis-Lacke halten getrocknet auch ziemlich lange.
Die markierten Ameisen sehen echt lustig aus, wie kleine Indianer xD . Ich hab 2 Major Worker markiert und 4 Minor Arbeiterinnen. Einmal mit rot, einmal mit blau. Mal sehen, welche Farbe länger halten wird. Bei den Majoren konnte man schon fast ne Einkaufsliste auf den Schädel schreiben die Köpfe sind echt sehr masiv. Bei den kleinen Ameisen musste ich sehr gut aufpassen, damit ich nicht die Lungen [Stigmen] verstopfe seitlich am Tharox und keine Fühler oder Beine treffe. Da beide Farben Giftstoffe enthalten, hab ich die Ameisen einige Zeit rumkrabbeln lassen, damit die Farbe trocknen konnte. Für Fotos hab ich sie danach in ein Rg gesteckt und danach zu der Kolonie gesetzt. Da es sich um ein kleines Expermiment handelt, und ich auch nicht sicher bin, ob die andern diese nun fast zu tode lecken (denken die Farbe ist ein Fremdkörper), hab ich die Gyne verschont und sie nicht markiert. Bis jetzt leben alle markierten Ameisen noch und sind munter. Markierdatum ca 18.11.2013. Halte ich mal für mich hier fest, damit ich es nicht vergesse.
Jo, das wärs mal wieder von meiner Seite. Die Kolonie muss sich nun mal richtig einleben und ich werde bald wieder berichten.
Feedbacks, Fragen, Disskusionen bitte hier http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=2088
Grüsse Cama
So, ich konnte mich überwinden, wieder einmal etwas niederzuschreiben.
Wie versprochen zeige ich mal ein paar Fotos vom neuen Nest. Anfangs haben sie richtig viel im Auslauf gebuddelt. Nach der ersten Nacht waren schon richtige Aushubhügel vorhanden. Obwohl der Bodengrund an diversen Stellen nur 2cm hoch war, hat sich die ganze Kolonie auf der gesamten Fläche des Auslaufbeckens verkrochen. Von unten sah es aus wie ein Spinnennetz aus Gängen. Nach 2 Wochen Trocknungszeit gaben sie wie gedacht auf und zogen brav ins Sichtnest. Oft halbiert sich aber die Kolonie und ein Teil bleibt im Verborgenden. Seit ich das Sichtnest schön mit einer Lampe beheize, sind sie aber mehrheitlich im Sichtbereich. Bei Panik z.B. durch Erschütterung strömen viele durch das Verbindungsrohr zurück in das Auslaufbecken, überqueren da eine Strecke von wenigen cm zu dem Eingangsloch und verkriechen sich dort. Da der einzige Weg vom Verbindungsrohr zum Versteck über offenes Gelände führt, müssen sie an mir vorbei und ich kann sie gut beobachten.
Das Befeuchten des Nestes funktioniert genau so gut, wie auch das zweite Loch für die Fütterung. Diese Art direkt ins Nest zuzufüttern ist eine gute Sache. Sie verwerten viel mehr, als wenn ich im Auslaufbecken Futter verteile. Oft bleibt da etwas liegen und vertrocknet. Gefüttert wird jeden Tag durch das Loch 1-2 adulte Schaben. Natürlich gibts auch mal was anderes wie Heuschrecken oder Heimchen. Befeuchtet wird einmal in der Woche. Auf den Fotos erkennbar: der rechte Bereich ist etwas verdreckt und die Umrisse der Kammern wurden abgedichtet. Die trockene Seite links, wo auch der Ausgang ins Auslaufbecken ist, ist trocken und die Körner werden da gelagert. Ameisenbrot wird immer noch nur sehr selten hergestellt und nicht vorrätig. Ich füttere gut und sie brauchen, denke ich, nicht beides. Zuckerwasser wird wenig genommen, denke auch nicht unbedingt notwendig. Jo, kann mich nicht beklagen. Die Kolonie läuft reibungslos ohne viel Pflege.
Ganz vergessen zu erwähnen... Die Ameisen, welche ich mit Farbe gekennzeichnet habe, haben keinen Schaden davongetragen. Auch die nicht, die mit verdünnerhaltiger Farbe angemalt wurden. Leider ist selbst der Autolack nach 2 Wochen nicht mehr sichtbar. Ich denke es ist nicht möglich, die Ameisen auf Dauer zu markieren ausser man verstümmeln sie ( ein Bein zb abzutrennen ) von dieser Methode möchte ich mich aber fernhalten.
Nun halte ich auch meine M.arenarius schon ein gutes Jahr lang. Wie man bei mir und den anderen Haltern sehen kann, ist es möglich in einem Jahr schon eine ordentliche Kolonie (wenige hundert) aufzuziehen.
In letzter Zeit gab es einige Todesfälle. Der Haufen im Auslaufbereich wurde immer grösser und auch sonst sammelte sich langsam der Müll.
Ich habe letzte Woche das Auslaufbecken gründlich gereinigt und dazu die Wanne komplett geleert. Den getrockneten Sand konnte ich schichtweise abtragen und ich sammelte alle vergrabenen Ameisen ein. Unter der getrockneten Lehmschicht sind auch die vermissten Körner zum Vorschein gekommen
Neu habe ich die Wanne mit nur sehr wenig Bodengrund ausgestattet. Ich möchte alle Ameisen im Sichtnest haben, um auch zu kontrollieren, was genau mit der Kolonie läuft. Ich bin etwas besorgt wegen den vielen Toten und durch die Putzaktion kann ich besser sehen, ob wieder diverse neue Ameisen sterben und entsorgt werden.
Körner werden immer eingetragen und auch Ameisenbrot wird hergestellt, aber nicht wirklich auf Vorrat, sondern soviel, wie eben nötig ist. Seit einiger Zeit nehmen sie auch keine Futtertiere mehr an und wenn dann nur sehr wenig. Die Kolonie ist in letzter Zeit wie stehen geblieben. Ich habe das Gefühl es werden nicht mehr Tiere.
Hier sieht man die Anlage frisch gereinigt.
Die gezeigten Bilder vermitteln jetzt wieder das Gegenteil. Man kann sehr viel Brut sehen von Eiern über Larven bis hin zu fast fertigen Ameisen. So sieht es eigentlich immer aus, weshalb ich jetzt auch noch keine Panik habe.
Weiter sieht man auf den Fotos, dass es trockene und feuchte Kammern gibt. Samen sind eingelagert und Ameisenbrot wird hergestellt.
Ich bin jetzt einfach ein bisschen ratlos, warum das Koloniewachstum in letzter Zeit so stockt. Bei permanent soviel Brut müssten es schnell sichtlich mehr werden.
Dass die Tiere seit einigen Wochen kaum bis keine Futterinsekten jeglicher Art annehmen ist für mich ein weiteres Fragezeichen.
Die vermehrt vielen Toten kann ich mir auch nur so erklären, dass nach einem Jahr Haltung eine Generation Ameisen halt langsam durch Altersschwäche stirbt.
Ja was soll ich sagen Läuft aber irgendwie doch nicht.
Wäre schön einige Meinungen von den anderen Messor Haltern zu hören. http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=2088
Die kurze Futterpause und das etwas andere Klima haben viel bewirkt. Die Kolonie trägt wieder täglich Futtertiere ein, auch wenn es nur Schaben sind. Frisch gekaufte Heimchen und Heuschrecken werden ignoriert. Hauptsache sie nehmen etwas an. Die Situation bestätigt mir, wie auch andere Berichte von M.arenarius bestätigen, dass diese Art etwas launisch sein kann im Bezug auf Nahrung und Haltungsbedingungen.
Nach dem Reinigen der ganzen Anlage entdeckte ich relativ schnell wieder einen Berg toter Ameisen. Zum Glück läuft es im Moment wieder sehr gut und die Kolonie hat trotzdem in den letzten Wochen/Tagen einen Wachstumsschub gehabt. Es sind deutlich mehr geworden.
Die Ameisen scheinen eine Weile nur mit Körnern auszukommen. Ich schätze, dass meine Kolonie 60-70% der Larven mit Ameisenbrot aufzieht. Im Supermarkt endeckte ich Wellensitichfutter. Dieses beinhaltet 15 verschiedene Samen, was für eine gute Abwechslung sorgt.
Kurz nach dem Verteilen wurden fast alle Körner eingesammelt.
Wie man sehen kann, entwickelt sich die Kolonie richtig gut weiter. Die Brutberge werden mehr und mehr. Mein Körner-Vorrat neigt sich dem Ende und ich verfüttere deshalb etwas mehr Insekten. Ich habe das Gefühl, diese Ameisen sind sehr anpassungsfähig. Entweder sind Körner vorhanden oder Insekten, es scheint keine grosse Rolle zu spielen und sie kommen mit dem einen oder anderen ziemlich lange aus, ohne dass ich eine Veränderung feststellen konnte. Diese Ameisen kann man gut im Urlaub alleine mit einem Haufen Körner lassen, ganz anders als einige Poneraine, die ich halte. Diese brauchen intensive Pflege.
Trotz den guten Eigenschaften und dem guten Koloniewachstum bin ich gezwungen, die Kolonie abzugeben. Ich habe einfach zu viele andere Kolonien, die auch nicht kleiner werden und mehr Pflege benötigen als diese Messor. Ich habe auch gemerkt, dass Messor nicht zu meinen Lieblingsarten gehören, sei es vom Verhalten oder vom Aussehen. Da aber viele Ameisenliebhaber diese Art sehr schätzen, denke ich, werden sie ein gutes neues Zuhause bekommen.
Die Kolonie ist von einer Gyne mit 20 Tieren aufgezogen worden und ist 1 1/4 Jahr alt. Die Koloniegrösse schätze ich auf 400-500 Tiere, dazu kommen bestimmt nochmals 200 Bruteinheiten. Die Kolonie ist sehr stabil und perfekt für jemanden, der keine alte Gyne möchte, aber doch schon eine Kolonie M.arenarius, die die lahme Phase hinter sich hat. Zudem ist die ganze Aufzucht hier dokumentiert. Das obere Foto ist von heute und aktuell, es sind aber nicht alle Arbeiterinnen darauf zu sehen. Ich möchte für diese Kolonie 250.- haben. Wer mehr Infos braucht, soll sich bei mir melden.
Abschliessen möchte ich zu dieser Art noch sagen, dass sie relativ viel feuchte im Nest mögen und das beim Bau des Nestes berücksichtigt werden sollte. Die Wärme im Nest scheint nicht so wichtig zu sein. Am besten ist natürlich ein Nest mit verschiedenen Temperaturen,meine haben sich aber am Schluss auch ohne Wärmelampe bei Temperaturen um 23-25 Grad im Nest gut entwickelt.
Somit beende ich diesen Haltungsbericht und hoffe, er wird von dem Käufer fortgeführt.
Vielen Danke an alle, die hier mitgelesen haben und ich hoffe, ich konnte einiges über die Art näher bringen.
Grüsse Cama
Kleine Änderung, die Messor Kolonie bleibt doch bei mir und ich werden diesen Haltungsbericht fortsetzen
Eigentlich hab ich die Kolonie verkauft, an den neuen Besitzer von World of Ants. Er wollte sie als Showkolonie bei sich ausstellen und dachte mir da haben sie einen guten Platz. Wir wurden uns schnell einig und es war beschlossene Sache. Ich fragte 2 mal nach ob es sicher ist, da ich die Kolonie aus dem Nest holen wollte, damit ich sie versenden kann. So eine grosse Kolonie sollte nicht zu lange in einer kleinen Box sein. Er meldete sich wieder und machten aus, dass er sie abholen kommt.
Bis jetzt hab ich leider nichts mehr gehört und ich wollte die Kolonie nicht länger in so einer kleinen Box lassen. Beim umsetzen stellte ich auch fest, dass es bereits gut 600-1000 Ameisen sein müssen. Die kleinen Arbeiterinnen fallen einem erst auf, wenn man alle einzeln umsetzen muss.
Damals im alten Nest achtete man immer nur die grossen Ameisen und überflog die vielen ganz kleinen Arbeiterinnen welche kleiner als Lasius niger sind.
Um mal etwas neues zu sehen, hab ich eine Box gekauft welche unten Räder hat. Die Box hat die Masse 70x40x40. Aufgefüllt wurde diese mit Sand/Lehmpuler ca 25KG. Ein sollches Erdnest ist einfach und schnell bereitzustellen, lässt eine grosse Ameisenkolonie gut unterbringen und bieten mal einen anderen Einblick.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich die Kolonie doch nicht abgegeben habe und ich werde sie jetzt wie die andern Ameisen richtig gross ziehen.
Geschlechtstiere dürfen auch bald entstehen was nochmals ein kleiner Anreitz für mich ist.
Hier sieht man das alte Nest, der Ytong wurde durchlöchert, als wäre er aus Butter. Ein Anzeigen, dass das Nest langsam zu klein wurde
Bis die Ameisen abgeholt oder versendet werden sollten, hab ich sie in dieser Box untergebracht
Und zum Schluss noch die neue Box welche ich mit Sand/Lehm gefüllt habe. Das ganze ist ziemlich schwehr doch hab ich 4 Rollen unten dran und kann diese bequem im Zimmer rumschieben
Gleich nach dem Umsetzen, ging das grosse buddeln los. Wie die verrückten fingen sie an diversen stellen an zu graben. Die Königin wurde als ziemlich schnell in ein angefangenes Loch gedrückt.
Heute Morgen nach nur einer Nacht sieht das ganze so aus
Hätte selber nicht gedacht, dass ich die Kolonie weiter halten werde doch bin ich jetzt froh drüber und freu mich hier weiter schreiben zu können
Grüsse Cama
Diskussionen bitte hier http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=2088&start=30
Die Kolonie hat sich schnell in der Erde vergraben und nach wenigen Tagen wurden die Erdkrater um die Eingangslöcher nicht mehr grösser. Die Kolonie scheint das Nest grob fertig ausgehoben zu haben. Die Ameisen haben die Trichter zum Teil ziemlich nah an die obere Kante des Beckens gebaut.
Ich habe mit einer Schaufel die trockenen Sand/Lehm-Klümpchen entfernt und das Ganze geebnet. Die Ameisen können so sicher nicht über den Beckenrand abhauen. Zudem haben sie es einfacher aus dem Loch zu klettern, ohne dass sie ständig abrutschen.
Der Aushub enspricht ca. 1L Volumen. Ziemlich grosses Nest, wenn man sich eine Milchtüte vorstellt.
Den aus der Box entfernten Aushub kann ich für andere Nester wieder verwenden.
Das Gelände in der Anlage ist nun eher flach und ich schaue darauf, dass keine Futterreste und sonstiger Müll vergraben wird. In diesem eher sterilen Becken sollten keine Reste rumliegen. Wie man auf dem Foto sieht, wird die rechte Seite 1-2 mal die Woche befeuchtet und auf der linken Seite brennt morgens bis abends eine 50Watt Halogen Lampe.
Futter gibts 2 mal die Woche. 2-3 ausgewachsende Schokoschaben. Mit der Schere etwas zerschnitten werden sie besser angenommen.
Zuckerwasser wird angenommen jedoch nur wenig. Mir ist im Moment das Körnerfutter ausgegangen. Auf Dauer sicher nicht fördernd, doch einige Wochen ohne werden denen nicht schaden.
Seit sie so ein Erdnest haben, ist sehr wenig Aktivität zu verzeichnen. Es sind maximal 20 Arbeiterinnen unterwegs. Sie scheinen im Verborgegen alles zu haben.
Grüsse Cama
Seit 2 Monaten leben die M.arenarius bereits in dem Erdnest. Ich kann nur schätzen, doch müsste die Kolonie schon um die 1500 Arbeiterinnen haben.
Die Kolonie entliess ich mit einigen hundert Larven/Eier unter die Erde. Diese dürften sich vollständig zu fertigen Ameisen entwickelt haben.
Wenn man sich die Bilder etwas weiter oben anschaut, könnte man denken, dass da bestimmt viel los ist. Fehlanzeige: es tut sich so gut wie nichts.
Die Kolonie hat sich einfach vergraben und natürlich auch die regelmässig von mir angebotenen Körner gebunkert. Für was also aus dem Nest kommen...?
So wie auf diesen Fotos sieht es nur aus, weil ich mal einige Wochen nichts gefüttert hatte und die Ameisen die Chance ergriffen ihren Speicher aufzufüllen.
Im Alltag passiert sehr wenig. Selbst die anfangs vielen Eingänge sind verschwunden und es gibt nur 2-3 kleine unscheinbare Löcher. Ob es absichtlich ist, um möglichst unauffällig zu leben oder Zufall, kann ich nicht sagen. Ich konnte diese Art noch nie im Freiland sehen.
Durch die kleinen Eingangslöcher schlüpfen 10-20 Ameisen pro Tag , erkunden etwas die Oberfläche und verschwinden wieder. Obwohl es sich nicht toll anhört, bedeutet das nicht, dass es der Kolonie nicht gut geht. Ich habe nur einen kleinen Müllhaufen mit wenigen toten Ameisen, welcher kaum wächst.
Natürlich wurde ich auch mal etwas ungeduldig. Darum habe ich mit einem Messer verschiedene Löcher verteilt über die ganze Fläche gestochen. Das Substrat ist extrem hart und ich musste ein stabiles Messer nehmen. Auffällig ist in ca. 3 cm Tiefe stösst man auf Kammern und das an jeder Stelle. Das ganze Erdreich ist ab 3 cm Tiefe komplett durchlöchert und einige Ameisen strömen sofort raus. Die Brut- und Hauptkammer wird jedoch tiefer sitzen. Jedoch wollte ich nur etwas Klarheit und nicht das ganze Nest umgraben. Das Substrat ist etwa 20cm tief.
Probebohrungen von meinem Messer: verteilt über die ganz Fläche befindet sich ab 3 cm Tiefe an jeder Stelle eine Nestkammer oder ein Kanal
Das viele Substrat nimmt Wasser gut auf, besonders jetzt im Sommer. Ich tränke das Becken einmal pro Woche mit ca. 1 Liter Wasser. Damit das Wasser nicht alle Gänge überschwemmt, giesse ich die Menge verteilt mit einigen Minuten Pause dazwischen.
Ob viel oder wenig Wasser, warm oder kalt, Licht oder Dunkelheit: die Ameisen lassen sich nicht täuschen und die Kolonie scheint im Verborgenen weiter zu wachsen. Ich hoffe, ich werde bald mit Geschlechtstieren oder sonstigen Aktivitäten belohnt.
Damit auch hier nichts verschimmelt oder Milben entstehen, habe ich die Erde mit einigen tausend Springschwänzen geimpft. Zusätzlich leben ca. 10-20 kleine Schokoschaben im Becken. Die können zum Glück nicht an der glatten Kunstoffwand rauf und halten das Becken sauber.
Ab und an bekommen die Ameisen natürlich auch einige Schaben zu futtern, jedoch tot, da sie eher schlechte Jäger sind.
Wenig Aktivität muss nicht immer etwas schlechtes bedeuten. In meinem Fall scheint die Kolonie einfach ausreichend versorgt zu sein.
Da ich meine Cataglyphis-Kolonie verkauft habe, war wieder ein Becken frei. Mit dem Erdnest bei den arenarius war ich nicht wirklich glücklich.
Obwohl die Kolonie schon ziemlich gross war, war nie wirklich was los. Die Eingänge waren klein und ohne Krater. Es waren oft nur um die 20-30 Ameisen unterwegs und in der einfachen Box mit Sand/Lehm hatte ich keinen Nesteinblick. Das Ex-Cataglyphis-Becken eignet sich gut für die Messor. Es ist gut beheizbar und die Messor sind auch nicht die besten Kletterer.
Das Becken hat die Masse 120x40x50. Ich musste es, um alle Cataglyphis zu entnehmen, sowieso zerlegen. Anschliessend reinigte ich alles und baute alles wieder zusammen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Messor schon etwas Feuchtigkeit mögen und habe darum die alten Nestblöcke mit einigen grossen Löchern versehen. Sie sind alle sehr nah an den Kammern gebohrt, damit das Wasser in die Kammern durchziehn kann.
Der hintere Boden besteht jetzt aus einem dicken Holzbrett. Es soll die Ameisen abhalten, sich aus dem Sichtnest zu verziehen. Ich vermute, früher oder später werden sie sowieso einen Weg nach unten finden. Doch jetzt ist es noch zu früh, ich möchte sie noch etwas beobachten. Solange das Sichtnest genug Platz bietet, werden sie auch noch nicht versuchen unter das Brett zu kommen.
Zum Schluss habe ich noch Wasser-Einfüllstutzen aus Kunstoff auf die Bohrlöcher geklebt, ein paar Kilo Sand verteilt und fertig war das Becken.
Die Kolonie konnte ich gut aus dem Erdnest ausgraben. Die Sand/Lehm Mischung war ziemlich trocken und hart und ich konnte grosse Platten rausbrechen und die Ameisen einzeln einsammeln. Die Erdklumpen sahen aus wie Koralen, so durchlöchert waren sie.
Die Kammern waren alle in einer Tiefe von ca. 3 cm und waren flach und länglich. Ich war ganz begeistert, wie grosse Majore zum Vorschein gekommen sind. Ich dachte immer, wo bleiben die richtig grossen Tiere. Diese haben sich jetzt in der letzten Zeit im Erdnest entwickelt.
Die Majore sind echt riesig und machen der Gyne mächtig Konkurrenz.
Königin-Kammer
Der Grössenunterschied der Arbeiterinnen ist extrem. Die Kleinsten sind kleiner als Lasius niger, die wenigen riesigen Majore können sich in einem Standard-Rg kaum drehen.
Auf den letzen Bildern habe ich die ausgegrabenen Ameisen in eine Box gesetzt, damit ich sie in das neue Becken setzen konnte. Nach 2 Tagen sind viele Ameisen gestorben. Hauptsächlich kleine, um die 3-8mm. Ich habe alle sehr vorsichtig umgesetzt und kann mir nicht erklären, warum so viele (100-200) nach dem Umsetzen gestorben sind.
Das Ganze war jedoch nicht so dramatisch, da die Kolonie schon eine ordentliche Grösse hat.
Umsetzen in das fertige Becken
Das fertig bezogene Becken
Die Kolonie macht mir wieder richtig Spass, dank dem neuen Becken und dem guten Nesteinblick.
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Ja, diese Messor-Art ist nicht ganz einfach in der Haltung. In den letzten wenigen Monaten hatte ich bestimmt um die 100-200 tote Ameisen. Es wird zwar mit frisch geschlüpften Ameisen ausgeglichen, doch wächst dadurch die Kolonie nur sehr langsam. Brut gib es sehr viel, doch wächst diese nur sehr langsam trotz hohen Temperaturen. Die Kolonie ist seit Anfang an sehr heikel, was das Futter angeht. Samen werden angenommen und gelagert, doch wird nur immer sehr wenig Ameisenbrot hergestellt und verfüttert. Auch Insekten werden angenommen, doch auch hier im Verhältnis zur Koloniegrösse und Brut wird wenig angenommen. Biete ich 10 Schaben an, werden 3-4 angenommen, den Rest ignorieren sie. Dasselbe passiert mit anderen Futtertieren. Am nächsten Tag wiederholt sich das Ganze. Es sieht nicht aus, als wären sie einfach gesättigt, sondern einfach extrem wählerisch und launisch. Zuckerwasser wird manchmal über mehrere Tage richtig gerne angenommen, danach wieder 1-2 Monate total ignoriert.
Ich habe versucht, mal wieder etwas zu ändern und habe die Kolonie nun seit 1 Monat in einer Art kleinen Winterpause. Die Lichter schalten nicht mehr ein und die Temperaturen sind von 35 auf ca. 22 Grad gesunken. Laut Klimadiagrammen ist es in Israel, wo die Art herkommt, in den kühleren Jahreszeiten auch eher feucht, weshalb ich nun auch mehr befeuchte. Auch was die Feuchtigkeit angeht, finde ich nicht wirklich raus, was sie mögen. Die Kolonie und Brut verteilen sich in den ganzen Nestern gleichmässig, trotz sehr verschieden feuchten Zonen.
Die Königin wird ständig von vielen Arbeiterinnen beschützt und gereinigt. Es scheint ihr gut zu gehen und die Eierproduktion stimmt.
Hier einige Bilder der Brut:
Seit die Lichter aus sind, wird etwas mehr Ameisenbrot hergestellt und verfüttert. Oft sieht man auch ganze geschälte Samen, die verfüttert werden.
Die Samen-Kammer: zum Glück lagern sie alles ganz trocken.
Majore gibt es nicht viele, dafür sind die richtig gross.
Es geht weiterhin bergauf mit der Kolonie, doch irgend etwas scheint nicht optimal zu sein.
Ich hoffe, ich finde mal einen Weg, die Kolonie etwas schneller voran zu treiben. Ich habe das Gefühl, irgendwas stimmt nicht. Ansonsten würde die Kolonie bei dieser Grösse richtig loslegen. Die Kolonie habe ich seit knapp 2 Jahren.
Das Becken sieht nach langer Zeit ohne Putzen nicht mehr so schön aus, weshalb ich heute alles gereinigt habe und neuen Sand verteilt habe. Der ganze Abfallhaufen wurde mit dem Staubsauger entfernt.
Wäre schön, könnten andere M.arenarius Halter etwas über ihre Haltung berichten betreffend Futter/Futterannahme/Nestfeuchtigkeit und Koloniewachstum.
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Ich habe die Temperatur im Becken wieder auf 25-35 Grad erhöht und das ganze Becken gesäubert und neuen Sand verteilt. Das Becken wirkt wieder hübsch.
Damit ich mal richtig Futter am Lager habe, beschloss ich bei Antstore einige Körner zu bestellen. Für ein paar Euros bekommt man da richtig viele Samen. Ich habe diese miteinander vermischt und habe so einen guten Vorrat, der lange halten wird.
Die Samen-Mischung wurde dankbar eingetragen und in den trockensten Kammern verstaut.
Im Beitrag zuvor hatte ich erzählt, dass die Kolonie nicht richtig auf Touren kommen will. Zum einen habe ich das Futterangebot durch die verschiedenen Samen erweitert, zudem hab ich noch 2 Heizmatten links und rechts am Becken angebracht. Wie dazumal bei den Cataglyphis vermute ich das Problem, dass das Becken zwar warm ist, jedoch so dicke Ytong Blöcke extrem isolieren und die Wärme nicht durch kommt.
Die angebrachten Heizmatten heizen Teile des Nestes nochmals deutlich auf.
Die Brut wird gerne um die Heizmatten oder darüber platziert:
Direkt unter den Heizmatten findet man sehr viele kleine neue Larven:
Die ganzen Veränderungen haben einiges gebracht und die Kolonie hat viel mehr Appetit bekommen. Das Becken wird langsam lebhaft und es sind täglich 30-40 Tiere draussen unterwegs. Toll ist auch, dass eher grössere Tiere an der Oberfläche unterwegs sind. Wieder mal ein Gerücht, dass man die Majore kaum zu sehen bekommt. Im Schnitt sind die aktiven Ameisen locker 10mm oder grösser und einige Supermajore stehen um den Eingang rum.
Zum Schluss, das eingetragene Futter wird zerlegt und verfüttert:
Man kann nicht sagen, dass die Kolonie förmlich explodiert, doch geht's wieder gut voran und die Kolonie hat wieder einen guten Weg eingeschlagen.
Die Kolonie ist seit vielen Wochen ziemlich gleichbleibend stabil. Gleichbleibend im dem Sinne, dass Nahrung sehr regelmässig und in guten Mengen angenommen wird und die Kolonie immer schön aktiv ist .Die Kolonie wächst schön und wird grösser und grösser. Der Haufen an Toten ist nicht gerade klein, scheint aber normal zu sein. Ich stelle fest, dass diese Ameisen nicht sehr alt werden. Wie ich das bis jetzt einschätzen kann, werden arenarius Kolonien nicht sehr gross. Ich denke, es werden maximal um die 2000-4000 Tiere. Ich könnte diese Anzahl in 1-2 Jahren erreicht haben. Von Geschlechtstieren fehlt bis jetzt noch jede Spur. Doch genau das ist mein Ansporn, die Kolonie weiter zu halten und zu beobachten.
Die Kolonie teilt sich ziemlich auf im Becken. Einige sind im Sichtnest, andere im Sand verbuddelt und seit einigen Wochen haben sie den Ytong ganz unten am Glasboden durchbrochen und fressen sich am Boden entlang. Ich vermute dort auch eine grosse Anzahl Arbeiterinnen samt Gyne.
Ich musste schon ziemlich viel zerkleinerten Ytong oben auf dem Sand wegsaugen.
Oft wird behauptet, die grossen Majore kommen nie raus und man sieht sie kaum. Ich stelle fest, dass eigentlich kaum kleine Ameisen im Aussenbereich tätig sind. Im Gegenteil, unter 10mm sieht man so gut wie keine draussen unterwegs. Es gibt in der Kolonie ca. 10-20 richtige Riesenmajore, diese sieht man wirklich nur selten. Doch normale, aber auch echt grosse Majore, sind ständig unterwegs, buddeln, sind am Zuckerwasser oder an den Futtertieren. Die meisten Ameisen, die im Aussendienst sind, sind ca. 10-15mm gross. Die ganz kleinen Ameisen 3-5mm sieht man gar nicht mehr. Die sind alle beschäftigt rund um die Gyne und die Betreuung der Brut.
Auf den Bildern sind viele Ameisen ziemlich gleich gross und es wirkt darum so, als wären gar keine Majore unterwegs. Vergleicht man mal die Ameisen mit den Futtertieren kann man gut sehen, wie gross eigentlich alle da draussen sind.
Eine Major Puppe
Die Kleinen sind für die Brutpflege gut
Das Futter beschränkt sich bei mir auf Schaben und Zuckerwasser. Die Ameisen musste ich richtig an das Futter gewöhnen und solange es läuft, stelle ich nicht mehr grossartig um. Die Körner scheinen bei genug anderer Nahrung nur noch Nebensache für die Ameisen zu sein. Das Körnerlager ist jedoch gefüllt, falls es mal knapp wird mit anderer Nahrung.
Dieses gekochte und gewürzte Hähnchenbein wird mehr beleckt als zerteilt. Doch scheinen ihnen die Sauce und die Gewürze gut zu schmecken.
Die Kolonie macht mir langsam richtig Freude. Es kommt leben ins Becken und die Tiere sind richtig aktiv. Messor war eigentlich nie meine Art, doch langsam kann ich mich in diese Kolonie richtig verlieben
Bin selber erschrocken wie lange ich hier nichts mehr geschrieben habe. Die Zeit vergeht wie im Flug.
Ich hab in den letzten Monaten leider nicht viele Fotos vom Becken und den Ameisen gemacht. Ich hab es länger nicht mehr gereinigt und die Ameisen haben sich im ganzen Becken verteilt. Gab zu wenig gute Möglichkeiten.
Viele Ameisen sind gar nicht mehr zu sehen, da wie ich vermute sich die ganze Kolonie unter die Ytongblöcke gefressen hat.
Das Becken ist sehr schwehr aber ich denke ich werde in nächster Zeit das ganze Becken seitlich von dem Sideboard schieben , dass ich mal unter das Becken schauen kann. Die Kolonie ist nicht gerade klein und überall im Becken verteilen sie Ytongkörner..
Vor einigen Wochen sind mir echt grosse Larven aufgefallen , eine ganze Menge, alle schön hinter den Heizmatten.
Ausser diesen ganz grossen Larven wird keine Brut im Sichtnest mehr gelagert. Die Hitze scheint entscheidend zu sein und mir ist der Gedanke gekommen, dass es Geschlechtstier Larven sein können
Sind schon echt gross die Larven aber evt auch einfach Major Tiere. Auffällig war, dass nur diese ganz grossen Larve an diese Stelle hinter die Heizmatten getragen wurden.
Einige Wochen später
Es sind ausschliesslich Königinnen natürlich hab ich mich sehr gefreut. Es ist eigentlich mein Ziel, dass jede meiner Kolonien früher oder später solche Geschlechtstiere aufzieht.
Und nochmals etwas später ...
Die erste Gyne ist zu sehen
Ich hab die richtige Königin schon ewig nicht mehr gesehen und bin wieder erneut erstaunt wie kräftig/massig diese Ameisengyne ist.
Ich hab auch noch nie eine Gyne mit solch langen Flügeln gesehe, wie ein Spoiler stehen sie weit hinten über die Gaster raus.
Ich denke mal sie braucht um ihren schweren Körper in die Luft zu bekommen xD
Es sind ca noch weitere 10 Gynen in den Startlöchern und verweilen hinten den Heizmatten.
Das ganze Becken wird durch einige Spots ziemlich warm gehalten doch tief in den Ytong wird die Wärme kaum kommen , weshalb hier spezill Heizmatten eine gute Sache sind ( betone das wegen dem aktuellen Thread ) .
Jo das sind tolle Neuigkeiten und waren ein Update wert. Ich hoffe kann in wenigen Monate wieder mit mehr Bilder der Kolonie und dem Becken dienen.
Diskussionen oder sonstiges bitte hier http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=2088
Auch hier wieder mal ein kleines Update
Die Kolonie hat sich richtig tief in die Ytongblöcke gefressen und es leben keine Arbeiterinnen mehr im Sichtnest. Durch den Becken Boden konnte ich sehen, dass die Kolonie sich bis auf den Boden durchgefressen hat. Die Kammern sind bis zu 10cm und kreisförmig. Es gibt immer mehr junge Königinnen, welche nach dem befeuchten des Beckens schwärmen.
Die Tiere fallen durch ihre Grösse und das Flügelbrummen sehr schnell auf. Das ganze wird begleitet von sehr vielen Arbeiterinnen die aus den Löchern strömen.
Die Gynen behalten sehr lange ihr Flügel und werden anscheinend auch lange nach ihrer Geburt von den anderen Ameisen gedultet.
Ich konnte im letzten 1/4 Jahr keine Gyne sehen welche von ihren Artgenossen angegriffen wurde.
Die Kolonie scheint fast überversorgt zu sein. Ich stelle fest, dass kaum was los ist im Becken, ausser ich befeuchte das ganze mit ca 1 L Wasser.
Die grossen Ytongblöcke ( 60cm ) speichern sehr viel Wasser. Am Lager haben sie bestimmt noch 100-200g Körner und jede Woche bekommen sie noch ca 10 kleine Schaben.
Die Ameisen haben keinen Grund grossartig aktiv zu sein.
Trotz ihrer Herkunft lieben und leben sie an feuchten Orten im Becken. Trockene Orte werden in meiner Haltung nicht bewohnt.
Die Oberfläche ist bei mir oft staubtrocken und um die 26-37 Grad . Wichtig ist ein Rückzugsort an feuchte kühle Stellen.
Die Kolonie ist total unkompliziert und man kann sie gut 2-3 Wochen allein lassen.