*Grosses Ameisen Becken 120x50x40 / Ameisenart / Erfahrungen

  • Hallo zusammen


    Da ich bald umziehen werde und da mehr Platz habe, möchte ich gerne ein grosses Ameisenbecken kaufen.
    Es soll ca 120x50x40cm werden. Da ich es bauen lassen werde, sind die genauen Abmessungen nicht sehr wichtig. Das Becken soll ins Wohnzimmer kommen und vondaher, sollte dieses auch immer schön aussehen. Da ich mit Tropenbecken wenig Erfahrung habe ist es denke ich einfacher ,ein trockenes Becken einzurichten.
    Meine erste Frage ist hier gleich mal wie sieht es mit einem Rahmen Becken aus ? Ich würde gerne das Becken ohne Deckel betreiben und mit Lampen gleich von der Decke herrab beleuchten und heizen. Reicht ein 2-3cm Rahmen mit Ausbruchschutz auch bei grossen Kolonien aus?


    Ich bin mit der Ameisenart noch sehr unschlüssig. Es sollte eine Art sein, welche sich gut vermehrt und auch ab einer gewissen grösse ständig fungiert. Das Becken soll leben und das grosse Becken soll genutzt werden. Messor machen wie ich gehört haben schnell viel Dreck und versauen auch Nesterscheiben,also schliess ich diese Gattung gleich mal aus. Ich dachte an meine Ectatomma sp Kolonie die ich eher trocken halte doch wie ich von Erne erfahren habe, sind diese selbst mit einer grösse von 1000-2000 Tieren immer noch wenig am fungieren und stehen oft rum.
    Kommt noch Cataglyphis oder eine Camponotus in Frage. Da ich diese Gattungen noch nie als grössere Kolonie hatte geht diese Frage auch an euch.. ander Gattungs oder Artenvorschläge sind gerne willkommen


    Es gibt bestimmt noch andere Ameisenarten evt auch aus tropischen Ländern die man eher trocken halten könnte und bin auf eure Meinungen gespannt.
    Wer evt auch eine Ameisenkolonie zu verkaufen hat welche, schon 100-500 Tiere hat, kann mir gerne auch eine Nachricht senden.
    Evt könnte ich auch ein Tauschgeschäft machen, da ich meine Pheidologeton affinis Kolonie bald abgeben möchte ca ( 5000-15000 ).


    Dieser Thread soll nicht nur zum mitlesen sein ich hoffe einige von euch haben Tipps und Meinungen zu meinem vorhaben und evt gleich Antworten auf meine Fragen.


    Danke

  • Zitat

    Das Becken soll ins Wohnzimmer kommen und von daher, sollte dieses auch immer schön aussehen.


    Das ist ein wichtiger Ansatzpunkt.
    In Dein Wohnzimmer kommen sicherlich auch Menschen, die nicht gleich was mit Ameisen anfangen können.


    Geht es Dir darum in diesem Becken eine Art zu halten, die für Dich, Deinen Beobachtungsansprüchen genüge tut?
    Oder mochtest Du was Interessantes halten, das auch für Freunde, Gäste, was fürs Auge anbietet?


    Grüße Wolfgang

  • Die Ameisen sollten schon hauptsächlich mir gefallen, da ich diese gerne beobachte und das Becken auch für mich natürlich schön sein soll. Was Gäste denken ist eher 2 rangig.
    Da das ganze ins Wohnzimmer kommt und auch meine Freundin gefallen daran haben soll, darf es schon eher eine Art Showbecken werden. Weil das Becken gross wird soll die eingesetzte Gattung/Art auch eine gewisse Grösse erreichen.
    Hab auch die Absicht diese über Jahre zu pflegen. Die Ameisen sollten von daher möglichst vielseitig sein damit man auch lange Freude hat. Bei zunehmender Koloniegrösse ändern Ameisen ja auch Verhalten und Fress Angewohnheiten das evt. auch ein Punkt wo sich die Arten unterscheiden?!

  • Hi Ramon,


    beim Ausbruchschutz kommt es darauf an, welchen du nehmen möchtest.
    Jeder Schutz hat nun seine Vor- und Nachteile.
    Der eine schwört auf Paraffinöl, der andere auf Talkum usw.
    Da muss man selber ausprobieren, mit welchem Ausbruchschutz man am besten klar kommt.
    Ich selber verwende gerne Paraffinöl.
    Bei diesem würde ich einen Rahmen von ca 10 cm breite nehmen und diesen aus Kunststoff anfertigen z.B. Hobbyglas.
    Kunststoff hat gegenüber Glas den Vorteil, dass man das Paraffinöl etwas dicker auftragen kann ohne dass sich kleine Tröpfchen bilden.
    Man muss es auch nicht so oft erneuern wie beim Glas, so meine Erfahrungen.
    Der Nachteil bei Kunststoff liegt darin, dass dieser recht schnell zerkratzt und nicht mehr so schön ausschaut.
    Kommt halt darauf an, ob man mehr von oben ins Becken reinschaut oder von vorne.


    Bei den Ameisen selber ist es schwer etwas zu empfehlen.
    Da hat jeder seine vorlieben.
    Ich selber würde da z.B. eine Cataglyphis halten wollen.


    Würde an deiner Stelle einfach mal schauen was im Moment zur Verfügung steht.
    An den Kurzinfos der Shops schauen, ob diese es lieber trocken oder mehr feucht mögen.
    Haltungsberichte der ausgewählten Arten anschauen und dann noch mal gezielt fragen stellen.
    Ist halt zeitaufwendiger, aber ich denke auf diesem Weg findet man doch sicherer eine Art die einem zusagt.


    LG
    Holger

  • Ich würde ebenfalls Cataglyphis sp. empfehlen. Werden schon etwas größer, viele sind draußen aktiv, bei einem Rahmenbecken würde ich vermutlich nur die Kante mit Paraffinöl bestreichen, denn Sie kommen So schon kaum an einer Glasscheibe empor. Außerdem muss man keine Luftfeuchtigkeit erzeugen. Meine scheinen es wirklich "staubtrocken" zu mögen, selbst wenn ich die Pflanzen vorsichtig wässere stört sie dass mittlerweile. Bisher auch vollkommen Geruchsneutral. Ich denke wenn man mit Steine und großen Kakteen arbeitet bekommt man sogar optisch ein sehr schönes Becken hin. :)

  • Danke für eure antworten.
    Ich denke auch Cataglyphis ist die beste Wahl. Ich werde den Rahmen aus Glas machen lassen auch wenn Kunstoff evt besser ist für den Ausbruchschutz, hab ich bedenken von der Stabilität her bei einem so langem Becken.


    Welche Pflanzen habt ihr bei einem so trockenen Becken schon verwendet und wie hab ihr sie vor dem ausbuddeln geschützt?
    Betreff buddeln sind Cataglyphis in der Lage in komplett trockenem Sand ein Loch zu graben? Da der Sand ja trocken ist würde dieser ja sofort wieder nachrieseln oder schaffen sie es trotzdem? Würde so gerne evt Bereiche zum buddeln schaffen und andere eben nicht.

  • Ich verwende immer ein Sand-Lehmgemisch, dass gibt halt. Dein Vorhaben mit den unterschiedlichen Bereichen, würde ich als schwierig empfinden, denn Sie graben und tragen sich alles so zurecht wie sie es wünschen ;) Ich habe unterschiedliche Kakteen, diese habe ich von der Erde befreit und ins Sand-Lehmgemisch gesetzt, wenn diese "untergehen" wässere ich etwas die Pflanzen und ziehe diese vorsichtig nach oben oder ich sauge den Sand herum einfach weg. Bisher halten sich alle Pflanzen sehr gut.

  • Ramon da hast Du die Messlatte gut hoch gelegt.


    Ameisenhaltung in der Wohnstube und ein Becken in der von Dir angedachten Größe, verlangt schon nach einer guten Planung
    und einer differenzierten Ameisenauswahl.


    So eine Anlage muss da bleiben wo sie gerade steht.
    Ein Transport in ein Winterquartier, daran ist nicht mehr im Entferntesten zu denken.


    So wie ich Dich verstanden habe, ist es zudem Dein Anliegen, Ameisen zu halten, die viel Aktivität anbieten.
    Das halte ich für durchaus angebracht, unter dem Gesichtspunkt einer Haltung im Wohnbereich.
    Du sprichst von Deiner Freundin, auch für Besucher (Freunde/Gäste) kann eine gut gestaltete Anlage mit lebhaften Ameisen ein interessanter Blickfang sein.
    Als einheimische Art hatte ich Dir Formica sanguinea nahe gelegt.
    Große gut zu beobachtende Ameisen, die als größeres Volk immer munter drauf sind und mit Formica fusca zusammen,
    überaus Interessantes für den Betrachter anbieten.
    Gut ohne Winterruhe machen, die es nicht und sind, jedenfalls für mich, aus dem Rennen.


    Für mich ist es erforderlich, das bei der Größe, der von Dir gedachten Anlage, nur von einer Art bevölkert werden kann, die keine richtige Winterruhe braucht, falls Ruhephasen eingelegt werden, sie die auch mit den Temperaturen durchziehen können,
    die im Wohnbereich üblich sind.
    Womit wir bei der Gattung sind, über die wir uns schon unterhalten hatten und die hier auch angesprochen wurde.
    Arten aus der Gattung Cataglyphis.
    Allerdings sind die auch nicht alle in einen Topf zu werfen, Frank der sich schon länger mit Arten dieser Gattung beschäftig,
    wird dazu mehr sagen können.


    Die von mir und einigen Haltern hier im Forum gehaltenen Cataglyphis oasium, würden aus meiner Sicht gut in Dein Vorhaben passen.
    Große Ameisen, überaus flink auf den Beinen, interessiert an ihrer Umgebung, auch in ihren Ruhepausen munter furagierend in der Arena zu beobachten.
    Ameisen, die durchaus was fürs Auge anbieten und wenn die Haltung hinbekommen wird, aus meiner Sicht keine besondere Herausforderung, schnell ein größeres, lebhaftes Volk zusammen bringen.
    Trockene Haltung bei Raumfeuchtigkeiten dürfte Deiner angestrebten Haltung auch entgegen kommen.
    Ausbruchsschutz brauchen sie nicht viel, ganz ohne geht es nicht.


    Wie ich Dir schon geschrieben habe, auch Arten aus der Gattung Camponotus können durchaus interessant für die Haltung im Wohnzimmer sein.
    Denke dabei an Camponotus nicobarensis.


    Grüße Wolfgang

  • Danke Erne für deine ausführliche Antwort. Mir haben Cataglyphis Arten schon immer gefallen und scheinen auch bestens für mein Vorhaben geeignet zu sein.
    Das Becken planen ist die 2 Sache und da geb ich dir recht. Die Anlage sollte gut durchdacht sein. Es wird eine Menge Matrial benötigen und auch ziemlich schwehr werden. Ich hoffe natürlich ich muss das ganze nur einmal machen. Grundgedanke ist, einige Ytongnester mit Platz für 1000-3000 Damen reinzustellen. Über diese soll ein Boden rein und dann eine künstliche Wüste mit einigen Pflanzen.
    Genau hab ich mir noch nix ausgedacht werde aber in nächster Zeit einige Skizzen machen und schaunen, was mir am besten gefällt.
    Dieses Wochenende war ich auf Möbelsuche und hab ein schönes Sideboard mit 2 Meter länge gefunden. Ideal für ein langes grosses Becken.

  • Das Becken ist in Arbeit und sollte Ende Monat an meine neue Adresse geliefert werden. Ich habe mich für die Masse 120x50x50 entschieden. Ich werde das Becken sobald es hier ist noch genauer beschreiben.


    Ich hab auch endlich eine Kolonie Cataglyphis gefunden. Verkauft wurde sie mir unter cf. viaticus ,jedoch bin ich mir nicht sicher weil ich der Meinung bin, dass diese Art von der Farbe her kräftiger orange ist?! Hab da aber zu wenig Erfahrung.
    Die Ameisen haben einen schwarzen matten Gaster. Der vordere Bereich inkl Kopf sind rötlich,braun auch matt.
    Die Grösse der Arbeiterinnen streut zwischen 4mm-16mm. Die sehr langen Beine fallen auf.
    Die Kolonie besteht aus ca 100 Ameisen. Ich hab die Kolonie vor 3 Tagen erhalten da war sie ohne Brut , doch sind es jetzt bereits um die 30 Eier.
    Das grosse Becken kommt wie gesagt Ende Monat und ich werde nochmal einen Monat für die Einrichtung rechnen. Ich hab den Ameisen bis dahin ein 40x30 Becken mit Ytong Nest gegeben.



    Die Ameisen sind sehr flink und aufgeweckt zudem recht aggressiv. Bei Stress oder hohen Temperaturen stellen sie den Gaster richtig auf, wie man es von Fotos kennt. Es erinnert mich fast an einen Heckspoiler bei einem Auto :)
    Ich hab der Kolonie heute mal etwas Protein in Form einer halben Schabe angeboten. Obwohl noch keine Larven vorhanden sind wurde sie sofort eingetragen.


    Ich werde den Bericht hier weiterführen sobald das Becken geliefert wird.Bemerkungen können gerne hier in diesen Thread geschriebene werden.


    Hier noch ein Foto und ein Video evt kann man damit die Art identifizieren.



    http://www.youtube.com/watch?v=EFCdK8ftPsA&feature=youtu.be

  • Das bestellte Becken ist endlich gekommen. Es fehlen leider noch die Lichterkästen und die Schiebetüren für oben drauf. Das Becken hat die Masse 120x50x50 (zum vergleich steht eine Ps3 im Becken). Im Moment hab ich 4 grosse Ytong Blöcke reingestellt. Links und rechts sollen die Nesterkammern ziemlich weit oben sein, damit die Lichterkästen später diese Bereiche erwärmen und die Ytongkammern unten kühler sind.
    Die Cataglyphis sp, die ich bereits in einem kleinen Becken halte, haben massenhaft Brut und sind bereit bald umzuziehen.
    Ich werde in den nächsten Tagen/Wochen das Becken fertigstellen und die Bilder natürlich hier einstellen.


  • Gestern hatte ich Zeit am Becken zu arbeiten. Der obere Aufbau welcher aus einer Schiebetür und 2 Lichtkästen besteht, ist auch gekommen.
    Damit mir nicht der Arm abfällt, hab ich aus dem Baumarkt einen Oberfräser gekauft. Mit Hilfe der Maschine war ich in ca 2 Stunden fertig mit Nester fräsen. Wie geplant sind nun Kammern links und recht nahe den Halogenspots und solche weiter unten welche kühler sind. In den oberen Bereichen unter den Spots herrschen ca 50 Grad in der Mitte des Becken sind es um die 33 Grad. Ich schätze an tiefen Punkten bei den Kammern sind es noch um die 25 Grad. Total sind momentan 255Watt im Einsatz.
    Einige Cataglyphis Ameisen hab ich als Test ins Becken gesetzt und sie scheinen sich echt wohl zu fülhlen. Auch die oberen 50 Grad warmen Stellen wurden problemlos erkundet.
    Durch die 2 gegenläufigen Scheiben obendrauf, kann ich warme Luft mehr oder weniger ablassen und so die Temperatur noch runterregeln. Gemessen wurden die Temperaturen mit fast geschlossenen Scheiben.
    Als Ausbruchschutz dient ein 4cm breiter Glasrahmen worauf auch die Lichterkästen stehen. Diese Ameisenart kommt ohnehin sehr schlecht Scheiben hoch.


    Hier einige Fotos vom Beckenfortschritt: Die Ytongblöcke wurden mit Wasserfarbe bemahlt und mit dem Fräser so bearbeitet, dass sie aussehen wie Steine. Die Kammern hab ich mit einem Sandlehm-Gemisch ausgestrichen , damit auch die Larven was zum verpuppen finden.
    In das Becken kommt noch jede Menge Sand,Steine und sonstige Deko.... Bilder folgen


    Grüsse Cama




  • Ich hab das Becken nun fertiggestellt und die Ameisen zumziehen lassen. Ca 15 Kg Sand wurde noch benötigt einige Steine und Pflanzen.
    Eine grosse Wasserschüssel darf auch nicht fehlen, da ich sonst keine Befeuchtungsmöglichkeit eingebaut habe.




    Den Ameisen scheint es sehr gut zu gefallen. Es sind immer um die 20 Tiere an der Oberfläche unterwegs. Im alten Becken waren selten Arbeiterinnen unterwegs. Es gibt reichlich Brut und sie benötigen jetzt schon ziemlich viele Proteine. Auch die Ameisen fressen gerne Proteine wie man auf folgendem Foto sehen kann.




    Die Kolonie hat bereits 3 junge Gynen produziert. Sie werden vom Rest der Kolonie geduldet. Anderst als ihre Schwestern , halten sie sich aus Konflikten (zb einem Kampf mit einem lebendem Heimchen im Nest) raus. Wie die Gyne, gehen sie lieber in Deckung. Sie sind eher gemütlich. Die Flügel sind bei allen 3 noch vorhanden. Die Prinzessinen werden auch speziell umsorgt und werden öfters geputzt.



    Bin gespannt wie sich die Kolonie weiterentwickelt.


    Seit dem grossen Becken lassen sie die Ameisen auch viel Besser beobachten und jede Fütterung gibt einen Grund einen Moment länger sitzen zu bleiben um zu beobachten.



  • Mensch Ramon..
    Da haste aber was geleistet... echt wahnsinnig schönes Becken. Mit ordenlich Platz ;)
    Auch eine schöne schlichet Deko, gefällt mir echt gut. Die Lichtkästen wirken auch richtig edel.... TIPTOP!!


    Da hoffe ich mal das das ganze Nest auch mal genutzt wird, und die Kolonie dort ordenlich Gas gibt.. :D


    Und nochmal ne andere frage am rande - Was muss man den an Geld in die Hand nehmen um das Terrarium so zu realisieren ?


    grüsse Christopher

  • Hallo Christopher


    Danke für dein Lob. Dachte auch es ist schlicht ,aber eine Wüste sieht halt so aus. Mir selber gefällt es auch sehr gut.
    Es macht so auch viel mehr Spass die Ameisen zu beobachten.
    Klar das ganze war nicht ganz billig , da ich das Becken nach meinen Wünschen bauen liess , inkl Lampenkästen und Schiebetüren.
    Das Becken war um die 350Euro. Deko war nochmal um die 50Euro...
    Für mich als Schweizer war es ein gutes Angebot. Ein Deutscher hat mir das gebaut und sogar an die Haustür geliefert.
    Das ganze könnte man evt auch günstiger bekommen und einiges kann man gut selber machen wie zb die Lichtkästen doch für mich hat es so gepasst.
    In meinen Augen stimmt das gesamtpaket. Wenn man bedenkt, der muss alle Scheiben Teile auf Maas zuschneiden und verkleben. Die Lichterkästen auch auf Maas bauen und verkabeln. Das ganze muss mit einem grossen Auto noch in die Schweiz gekarrt werden übers Zoll an meine Haustür und der Mann muss ja auch seine Brötchen daran verdienen. Was auch noch entscheidend war ist, da ich das Becken machen liess hatte ich keinen Dreck in meiner Bude und die Qualität ist bestimmt besser als wenn ich es gemacht hätte :mrgreen: .

  • Deckel zu, sie schwärmen !!!


    Heute Morgen schaute ich ins Becken und konnten beobachten, wie 2 von 3 Prinzessinen wie gestört ausserhalb des Nestes rumrannten. Immer wieder stellen sie ihre Flügel auf. Normal halten sie die Flügel flach angelegt



    Ich dachte gleich, dass sie ausfliegen wollen. Ich machte das Licht im Becken an, damit es richtig warm wurde. Es ging keine 10 Minuten und sie versuchten tatsächlich zu fliegen :)



    Beide Gynen suchten immer die höchsten Punkte im Terrarium und versuchten abzuheben. Das ganze geht schon 1.5 Stunden und sie versuchen es immer wieder. Zwischendurch rennen sie Quer durchs Becken und versuchen es erneut. Die anderen Arbeiterinnen scheint das wenig zu stören und verhalten sich ganz normal.


    Ich hoffe sie fliegen sich nicht zu tode und integrieren sich wieder in der Kolonie


    Hier noch ein Flug Video


  • Die Prinzessinnen leben schon einige Wochen mit in der Kolonie und versuchen jeden Tag zu schwärmen. Leider sind sie im Becken gefangen und müssen es jeden Tag erneut versuchen. Langsam aber sicher werden sie nicht mehr geduldet. Sie tragen immer noch ihre Flügel und versuchen verzweifelt abzufliegen. Trotz häufiger werdenden Attacken ihrer Schwestern gehen die Prinzessinnen immer wieder zurück in das Nest.
    Die Laune der Arbeiterinnen schwankt extrem: Zuerst werden die Prinzessinnen noch durch die Gegend getragen, eine Minute später werden sie von den Arbeiterinnen attackiert.
    Heute wurde eine Prinzessin ganz massiv angegriffen. 4 Arbeiterinnen hielten gezielt je ein Bein fest und eine fünfte Arbeiterin versuchte den Kopf oder die Gaster abzuschneiden. Je länger ich das Geschehen beobachtete, desto brutaler kam es mir vor. Die Prinzessin versuchte sich zu wehren, doch die andern wollten nicht von ihr ablassen. Die Ameisen, welche ihre Beine festhielten, schienen ganz gelassen und hielten die Beine ununterbrochen fest.
    Die Prinzessinen scheinen aber sehr robust zu sein und es ist der Arbeiterin nicht gelungen, ihr den Kopf abzubeissen. Mittlerweile wird sie von 6 Ameisen an je einem Bein festgehalten. Ich denke, sie wird schliesslich an Übermüdung sterben.







    Mit der Brut geht es steil aufwärts. Die Puppen werden jeden Tag an heisse Stellen direkt unter den Spots getragen. Unter einem Stück Holz finden sie Unterschlupf für ihre Brut. Bei Störung tragen sie schnell alles wieder in das Nest und nach 5 Minuten wieder zurück unter die Spots :)
    Unter dem Holz sind es gemessen 45 Grad.





    Futter darf natürlich auch nicht fehlen. Hier wird gerade ein Stück geräucherte Trutenbrust eingetragen. Ähnlich wie Blattschneiderameisen zerteilen sie die Nahrung und tragen sie zur Brut.
    Gegenüber von Lebendfutter sind sie extrem aggressiv. In der heissen Arena sind die Ameisen blitzschnell und verfolgen mühelos schnelllaufende Heimchen. Erwischte Heimchen werden regelrecht zu Tode gebissen und eingetragen. Einziger Zufluchtsort sind die Pflanzen. Für den ersten Moment sind die Heimchen auf den Zweigen vor den schlecht kletternden Ameisen geschützt. Die Ameisen haben aber gemerkt, dass häufig Futter auf den Pflanzenenden wartet und suchen mittlerweile gezielt die Pflanzen ab.




    Der Abfall wird in dem zu grossen Nest gelagert. Zum Glück sind die Ameisen schlau und machen den Eingang zur Abfallkammer immer wieder schön zu.


  • Hi camaross!


    Das macht ja alles einen sehr guten und soliden Eindruck :thumbup:


    Die Ordnung und die Einrichtung so habe ich im Laufe der Zeit gelernt, leidet stark unter der wachsenden Bevölkerung. Wenig bis keine Einrichtung hat demnach auch Vorteile. In meinem großen Becken sieht es mittlerweile doch schon anders aus als zu beginn. Welch enorme Kraft und Kontinuität an Anpassung der Umgebung an das Volk steht glaubt man wohl erst, wenn man es sieht.


    Schon verrückt was diese kleinen Tieren bewegen können.


    Wichtig ist enorme Nestflächen zur Verfügung zu stellen. Ein großes Volk faulenzt eben wenn sie versorgt sind, ergo bleiben sie im Nest und tun nichts anderses als Nahrung zu speichern. Sind sie nicht versorgt sollte man diese eusozialen Insekten nicht unterschätzen. Die Verhaltensweisen und Strukturen ändern sich bei einem wachsenden Volk entsprechend. Ich habe bei meinem Becken eine Nestfläche von 196cm x88cm. Diese ist nahtlos gefüllt mit Ameisen. Zudem bewohnen sie mehrere große Erd/Styropornester in dem Becken, nicht zu vergessen sind die etlichen hundert Ameisen die stetig furagieren. Nicht zu vergessen ist das stetige Wachstum des Volkes!


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude an dem Volk und dem Becken.


    Ich habe nachhaltig noch für mehr Auslauffläche sorgen müssen in Form von Ästen und Zweigen.
    Ab und zu ist es für den Halter interessant mal neuen Sand nachzuschütten. Eine nur dünne Schicht über den alten Sand reicht schon aus und das sonst so selbstsichere Volk was nun seit langer Zeit die gleichen Bahnen an Duftspuren nutzt, fällt promt zurück in die Kinderschuhe und sucht vorsichtig nach Anhaltspunkten. Unsicher und vorsichtig wird aggiert, als hätte man es mit einem jungen Volk zu tun, was ebenso vorsichtig ist, weil ein junges Volk auch einfach noch keine Duftautobahnen angelegt hat, welche kontinuierlich belaufen werden. Bei solchen Versuchen und Ereignissen wird dem Halter schnell klar, das es nicht auf die Größe, also der Anzahl der Ameisen drauf ankommt, sondern wirklich nur um die Stärke der Duftspuren wie ungeniert und sicher sich eine Ameise bewegt (<--Natürlich ist das auch letztendlich auf die größe eines Volkes zurückzuführen wie oft eine Banh belaufen wird aber ich denke ihr versteht was ich meine). Ein Volk mit 1000den Arbeiterinnen verhält sich nicht anders als eine Gründerkolonie wenn man ihnen alles nimmt was sie benötigen um sich zurecht zu finden.


    Die Cataglyphis stellen sich da evtl. ein wenig geschickter an, der Effekt wird aber keineswegs ausbleiben!


    Auch die Interaktion zwischen den Nestern kann sehr interessant sein.
    Sieht ein Laie nur Gewusel, erkennt einer der sich dafür interessiert und auch schon ein wenig Erfahrung mit Ameisen hat, mit etwas Übung viele Strukturen. Selbst bei einem Volk mit 1000den Arbeiterinnen kann man häufig den Job eines einzelnen Tieres ausmachen und schnell gewinnt das Gewusel wieder Struktur.


    Auch die Rekrutierung ist interessant bei einem großen Volk, welche Kräfte können mobilisiert werden wie flexibel ist die breite Masse, welche Standpunkte werden aufgegeben um für Verteidung zu sorgen und was noch viel interessanter ist, hällt der Verteidigungsvorgang bei einem großen Volk genauso lange an wie bei einem kleinen Volk bei gleicher Störung/Bedrohung?


    Gibt es gar Konsequenzen, trifft das Volk gar Vorkehrungen für das nächste Mal, wird daraus vielleicht sogar "gelernt"?
    Wir kennen es alle in anderen Bereichen: Bleibt die Farm ewig dunkel wird keine Erde an die Scheiben geklebt, schaut man häufig, sind die Scheiben bald zu.


    Alls soche Sachen beantwortet einem ein großes Volk wesentlich kompromissloser und treffender.


    In dieser Hinsicht ist das bereitstellen eines großen Beckens eine absolut tolle Investition. Nicht zuletzt kann man die Tiere viel schöner beobachten. Wer gleich ein kleines Volk in ein großes Becken setzt, sieht zu dem wie sich das Volk in der Umgebung ausbreitet und auch die Umgebung an ihre Bedürnisse versucht anzupassen, was bei einem wachsenden Volk später immer ausgeprägter ausfällt.


    Man könnte Romane schreiben, ich mach jetzt mal einen Punkt.


    Tolles Becken camaross und viel Freude mit allen Komponenten!


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

  • Wie Imago beschrieben hat, konnte ich jetzt selber sehen, was die Ameisen schon an Sand verschoben haben. Es werden Hügel abgetragen und neue angelegt. An anderen Ort wir gegraben oder gröbere Steinchen sortiert. Das Becken läuft erst seit ca. 1 Monat und hat sich durch die Ameisen schon richtig verändert, zum Glück nicht im negativen Sinne. Bin gespannt, wie sie das Becken erst recht verändern, wenn die Kolonie mal an die tausend Tiere kommt.


    Damit ich auch mal natürliche Eingänge dieser Art sehen kann, habe ich einen Bereich Sand befeuchtet und zuerst mit Lehmpulver gemischt.
    Nach kurzer Zeit entstanden mehrere Eingänge. Beim Beckenbau habe ich das berücksichtigt, denn nach ca. 3 cm Sand kommt der Ytong, welcher an einer Stelle ein Loch hat. Somit können sich die Ameisen durch den Sand graben und an einer bestimmten Stelle durch das Loch ins Nest gelangen.
    So haben sie zu wenig Sand um sich komplett darin zu vergraben, aber ich kann doch sehen, wie die Ameisen in der Natur Eingänge bauen.


    Hier die Eingangslöcher: Bin erstaunt, wie perfekt rund und klein diese sind. Sieht fast so aus, als hätte ich sie selber mit einem Bohrer gemacht




    Wie im letzen Beitrag von mir beschrieben, fangen die Ameisen an, die jungen weiblichen Geschlechtstiere nach und nach zu töten.
    Ich hab jetzt die letzte schwärmende Gyne eingefangen und sie zusammen mit einem kleinen Minor-Arbeiterin in eine Box mit Rg gepackt. Ich möchte schauen, wie lange solche unbegatteten Weibchen leben können und ob evtl. sogar unbefruchtete Eier gelegt werden. Die kleine Arbeiterin habe ich hinzugegeben, damit die Gyne etwas Unterstützung z.B. bei der Körperpflege hat :) .
    Auch habe ich eine sehr kleine Arbeiterin ausgewählt, damit diese, wenn sie aufständisch wird, nicht in der Lage ist bei meiner Abwesenheit die Gyne zu töten.
    In einer anderen Box habe ich einige grössere Arbeiterinnen mit ca. 20-30 Puppen separiert. Laut Frank können isolierte Arbeiterinnen nach einiger Zeit auch anfangen Eier zu legen. Aus denen würden männliche Geschlechtstiere entstehen, mit welchen ich evtl. weitere Experimente anstellen könnte, sobald wieder frische Gynen aufgezogen werden.


    Hier noch ein Foto mit den 2 Boxen: Sie stehen im gleichen Becken wie die eigentliche Kolonie.




Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!