*Messor meridionale - Haltungsbericht

  • Stand vom 23.02.2014


    Diese Kolonie besitze ich nun schon seit über 4 Jahren und sie entwickelt sich weiterhin prächtig.
    Es sind tausende von Arbeiterinnen, zählen ist hier einfach unmöglich.
    Das einzige was sie noch nicht hervorgebracht haben sind Geschlechtstiere.
    Ist aber auch nicht weiter schlimm, Hauptsache die Kolonie entwickelt sich weiter.


    Leider ist die hohe Arbeiterinnenzahl auch ein Problem.
    Das Becken, so wie es jetzt gestaltet und aufgebaut ist, schaut einfach schrecklich aus.
    Die Scheiben sind nach Messorart verschmiert und gerade an die hinteren komme ich schlecht dran für diese zu reinigen.
    Der Kies ist mit Abfällen durchmengt und auch hier ist eine gescheite Reinigung nicht mehr möglich.


    Es musste eine Lösung her wie ich in Zukunft das Becken besser reinigen kann und es auch noch recht gut ausschaut.


    Auf Wolfgangs Homepage bin ich dann fündig geworden. http://ameiseninfos.de/html/arenaeigenbau.html


    Die Scheiben einfach mit Gips übergiessen und mit Sand bestreuen.


    Als erstes klemmte ich das alte Becken ab und schloss dafür ein kleines Becken ohne Deko an.


    Dann fing ich die Ameisen aus dem alten Becken raus und setzt sie ins kleine Übergangsbecken um.
    Zuerst versuchte ich es mit einem Tuch, dass ich ins Becken legte und wollte sie ins neue Becken abschütteln.
    Dies funzte nur sehr schlecht, da sie sich ins Tuch verbissen und sie sich kaum abschütteln liessen.
    Da wählte ich die etwas schmerzhaftere Variante und ich lies sie auf meine Hand krabbeln und schüttelte sie im neuen Becken ab.
    Einige erwischten beim zubeissen doch etwas schmerzhaftere Stellen aber ich konnte sie somit recht flott umsetzen.
    Als Belohnung wegen des Stresses bekamen sie eine Menge Samenkörner.


    Das alte Becken wurde nun gereinigt und die Scheibenseite die ich mit Gips beschichtet werden sollten legte ich dafür immer nach unten.
    Somit konnte ich den recht flüssigen Gips einfach darauf schütten und anschliessend streute ich den Sand darauf.
    Bei einigen Stellen haftete der Sand nicht so gut und diese Stellen wurde mit flüssigem Lehm bestrichen.
    Auch der Boden wurde mit Gips ausgegossen und es kam nur eine dünne Schicht Sand darauf.
    Somit kann ich die Abfälle in Zukunft einfach absaugen.


    Heute tauschte ich das sterile kleine Becken gegen das neue alte Becken und so schaut es nun aus.
    Jetzt habe ich nur noch die vordere Scheibe zu reinigen und an diese komme ich dafür auch recht gut dran.


    Die Samenkörner wurden zum Teil im Schlauch gelagert.


    Hier noch ein Blick ins Nest.
    Es ist reichlich Brut vorhanden.
    Wenn man genau hinschaut sieht man sie in allen Kammern liegen.


    Für mich bedeutet Ameisenhaltung auch Kolonien längerfristig zu halten und zu beobachten.
    Mit dieser Kolonie fing bei mir die Ameisenhaltung an und ich bin stolz darauf sie heute noch zu besitzen.


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=243&start=20

  • Stand vom 24.11.2014


    Seit nun 5 Jahren habe ich diese Kolonie und sich hat sich prächtig entwickelt.
    Es sind mehrere tausende Tiere, zählen ist nicht mehr möglich.
    Vor allem ist sie auch recht Pflegeleicht. Sobald der Vorrat an Samen aufgebraucht ist, schütte ich eine Handvoll ins Becken.
    Ab und an mal ein Stück Apfel und ganz wild sie auf Mehlwürmer, diese bekommen sie täglich.


    Da ich ja das Becken mit Gips eingekleidet habe, belaufen sie kaum noch die vordere Scheibe und ist relativ wenig zugesaut gegenüber von früher.


    Allerdings die Rohre sehen da schon anders aus.


    Zu meiner Überraschung haben sie sich recht wenig am Gips zu schaffen gemacht.
    Hatte damit gerechnet, dass hier mehr bearbeitet wird.
    Nur am Boden haben sie etwas mehr abgetragen.


    Hier noch ein kleiner Überblick vom eigentlichen Nest:


    Das einzige was sie in den fünf Jahren noch nicht hervorgebracht haben sind Geschlechtstiere.
    In der Beschreibung des Shops stand geschrieben, dass sie bei Zimmertemperatur durchgepflegt werden können.
    Dies hatte ich auch immer getan und für ca 2 Monaten die Beleuchtung und Wärmequellen ausgeschaltet bei ca 20°C.
    Mittlerweile denke ich, dass dies nicht ausgereicht hat und werde sie deshalb Ende Dezember für 8 bis 10 Wochen in den kühleren Keller stellen.
    Bin gespannt, ob sie dann Geschlechtstiere groß ziehen.


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=243&start=30

  • Stand vom 20.04.2017


    Im Sommer 2016 entdeckte ich immer wieder einzelne Arbeiterinnen auf dem externen Nest herum krappeln. Ich suchte dieses ab aber konnte die undichte Stelle nicht finden.
    Nach kurzer Zeit sammelten sich Untermieter unterhalb des Nestes an und liessen es sich gut schmecken.
    Messor meridionale


    Ich hoffte doch noch, dass ich diese Stelle fand aber leider ohne Erfolg. Nach ca 8 Wochen als immer mehr aus dem Nest entwichen und die Leichen täglich mehr wurden, entschloss ich mich dann doch ein anderes Nest anzubieten. Zumal die Kolonie doch etwas geschrumpft war.


    Ich lies mir ein Becken bauen mit den Maßen von 40cm Länge, 30cm Höhe, 10 cm Tiefe und einer seitlichen Bohrung um dieses anschliessen zu können. In dieses stellte ich einen bearbeiteten Ytong hinein und der Deckel stellte ich aus Kunstsoff her bei dem die Mitte offen war.
    Am unteren Rand des Deckels brachte ich Paraffinöl an.


    Das Nest konnte ich an den zweiten Anschluss des alten Nestes anschliessen und durch befeuchten und erwärmen des neuen Nestes zog die Kolonie schon nach dem ersten Tag in dieses um.
    Als sie umgezogen war, schloss ich das neue Nest direkt am Becken an und das alte konnte ich dann von der Anlage abklemmen.
    Messor meridionale 2
    Messor 7


    Die Kolonie entwickelte sich auch im neuen Nest schön weiter und der Verlust war sehr schnell wieder behoben.


    Allerdings nervte mich das neue Nest doch etwas, weil es mir ein Regalplatz wegnahm.
    Ich entschloss mich diese Woche nun wieder das alte Nest zu aktivieren.
    Zuerst lies ich dieses komplett mit Wasser volllaufen um zu sehen, ob ich die undichte Stelle finden könnte.
    Allerdings lief das Wasser nur an den Lüftungsgitter raus.
    Musste somit in diesem Bereich sein.


    Um aber kein Risiko einzugehen, brachte ich an allen alten Klebestellen UHU an und klebte noch Tesafilm darüber. Mit dieser Methode hatte ich auch dauerhaft mein Crematogaster-Becken ausbruchsicher bekommen.
    Nach einem Tag des aushärten des Klebers schloss ich das Nest wieder an.
    Am alten Nest wurde die Wärmequelle abgeschaltet und am neuen wieder angeschaltet und schon nach einem Tag war die Kolonie wieder umgezogen.
    Messor 4


    Ansonsten geht es der Kolonie richtig gut mit reichlich Brut und hat sich schon seit Jahren auf ca 3000 – 4000 Tiere eingependelt.
    Messor 6


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: Messor meridionale - Diskussion

  • Mit dieser Kolonie fing ich vor 9 1/2 Jahren mit der Ameisenhaltung und sie hat mir sehr viel Freude bereitet.
    Hatte durch diese Kolonie viel gelernt und habe sie sehr gerne beobachtet.
    Aber wie das halt so ist , ist auch diese Zeit mal vorbei.
    Meine damit nicht die Freude an der Beobachtung, sondern mit der Kolonie selber.


    Vor ca 6 Wochen enteckte ich die Königin nach Jahren wieder im Nest.
    Was mir aber direkt auffiel, war ihre Unruhe.
    Sie war ständig im Nest unterwegs und fand keine Ruhe.
    2 Tage später lief sie sogar im Becken umher und da war mir dann schon direkt klar, dass ihre Zeit bald ablaufen würde.
    Am nächsten Tag konnte ich sie wieder unruhig im Nest beobachten, ein paar Tage später war sie nicht mehr auffindbar.


    Die Brut wurde immer weniger, auch konnte ich keine neuen Eier und Larven entdecken.
    Desweiteren wurde Wasser nicht mehr für die Nestbefeuchtung eingetragen, sondern die Ameisen bedienten sich an der Tränke nur noch für den Eigenbedarf.


    Seit dieser Woche ist nun gar keine Brut mehr vorhanden.
    Aktuell sind es noch ca 500 Arbeiterinnen und ich werde sie noch so lange pflegen bis die letzte verstorben ist.


    Früher oder später wird es auf jedenfall wieder eine neue Kolonie geben, da ich mich doch sehr in diese Art verliebt habe.
    Wirken etwas plump und manchmal unbeholfen aber auf Kreta konnte ich schon beobachten, wie eine Messor Kolonie eine andere Messor Kolonie ausgeraubt hat.
    Da waren sie sehr flink und agil unterwegs, sie können also auch mal anders.


    Somit endet nun leider dieser langjährige Haltungsbericht.


    LG
    Holger

  • Tja, wie heißt es doch manchmal so schön, totgesagte leben länger. :D


    Ich lies die Anlage stehen, um die Kolonie langsam aussterben zu lassen.
    Die Beleuchtungs- und Wärmelampe hatte ich aber ausgeschaltet.


    Zur meiner Verwunderung entdeckte ich eines Tages eine Arbeiterin mit einer Puppe.
    Als ich mir das Nest genauer anschaute, konnte ich wieder Brut sehen.
    Brut 2 Brut 1


    War dann doch sehr überrascht darüber da ich ja davon ausgegangen bin, dass die Königin verstorben ist.
    Nach einigen Überlegungen war mir dann endlich klar was hier los war.


    Auch andere Wärmeliebende Kolonien die ich pflege hatten die Wärmelampen gemieden obwohl sie diese vorher in der alten Wohnung gern deren Ausstrahlung genutzt hatten.
    In der neuen Wohnung ist durch die Bodenheizung die Raumtemperatur um einiges höher als in der alten Wohnung und somit war es für die Messor einfach zu warm.
    Aus diesem Grunde hatte auch die Königin das Nest verlassen und die Eiablage eingestellt.


    Da die Kolonie mittlerweile auf ca 100 Arbeiterinnnen geschrumpft ist und das Nest viel zu groß ist, war mein Plan diese in ein kleineres überschaubares Nest umziehen zu lassen.
    Nest


    Habe aus diesem Grunde das größere Becken gegen ein kleineres ausgetauscht und dieses mit Sand-Lehm Mischung befüllt.
    Ist normalerweiße für viele Ameisen unwiederstehlich dort sich einzugraben.
    Becken


    Tja, gegraben haben sie aber sind nicht umgezogen.
    Ist aber auch nicht schlimm.
    Hauptsache mit der Kolonie geht es nun wieder weiter und ich kann auch zukünftig mit meinem Bericht Euch belästigen. :happy:


    LG
    Holger

  • Leider war es nur ein kurzes aufbäumen der Kolonie.
    Mittlerweile ist die Königin gestorben und nur noch ein kleiner Rest von ca 10 Arbeiterinnen ist vorhanden.


    Messor meridionale


    Fast auf den Tag genau pflege ich die Kolonie seit 10 Jahren und sie hat mir sehr viel Freude bereitet.
    Da mich die Messor immer noch sehr faszinieren, ist auch schon die nächste Kolonie bestellt. :lol:


    Somit endet hier der Haltungsbericht.



    LG
    Holger

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