*Camponotus gigas - Haltungsbericht -

  • Ein mutiger Schritt, Fred, sie bereits jetzt in ein großes Becken umzusetzen. Ob sie wohl in der Dose bleiben werden? Ich kann mir vorstellen, dass es sehr grabfreudige Ameisen sind, bin gespannt wie es weitergeht mit der kleinen Kolonie.


    Habe ich das richtig verstanden, dass du nun die Dose immer anheben musst, um den Stand der Kolonie zu kontrollieren?


    LG, Phillip :)

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Hallo an Alle,


    Zeit für neue Infos von der Camponotus gigas und der Tropenterrarium Front :


    Da die Ameisen jetzt im Terrarium leben werde ich den Tropenbericht hier mit weiterführen.


    Der kleinen Kolonie geht es bestens und hat sich gut im Terrarium eingelebt.
    Ich habe den Schritt des Umsetzens nicht bereut,
    im Becken lebt allerdings auch keine Ameise die den Camponotus gigas wirklich gefährlich werden könnte.


    Wie von Phillip prophezeit haben gestern habe die Ameisen "ihre" Dose verlassen und sind unter eine halbe Kokosnusshöhle gezogen. Wie alles andere auch geschah dies in der Nacht.
    Überhaupt zeigen sich die Ameisen bis jetzt ausschließlich in der Nacht. Tagsüber erwische ich wenn überhaupt mal eine Arbeiterin
    am Nesteingang....das wird sich hoffentlich in Zukunft ändern ( auch um ein paar schöne Bilder zu machen ).


    Es sind jetzt 10 Arbeiterinnen, 5-7 Puppen, 2-4 Larven und ein dicker Klumpen Eier. Wenn die Ameisen sich jetzt eingraben war dies eventuell die vorerst letzte Koloniestandsmitteilung ( gibt es so ein Wort überhaupt ).....mir ist das aber recht : den Tieren sollen dort wachsen und gedeihen wo sie möchten.


    Nahrung wird immer noch sehr gut angenommen : fast täglich ein mittleres Heimchen und Zuckerwasser.


    Das Terrarium selbst entwickelt sich bestens. Alles ist am keimen und wachsen. Die Pflanzen gedeihen hervorragend und ich bin wirklich zufrieden mit meinem kleinen Tropengarten. Diese Woche will ich noch einen kleinen Computerventilator installieren um etwas Luftbewegung zu simulieren.


    Die drei Energiesparlampen waren eine gute Entscheidung. die Lichtmenge scheint voll und ganz ausreichend für die Pflanzen zu sein.


    Jetzt noch ein paar Bilder :














    Euch allen einen schönen Sonntag


    Gruß aus Koblenz
    Fred

  • Hallo Fred! :)


    Ich möchte dir großes Lob aussprechen, für die Kolonie.
    Wirklich klasse, wie sie bei dir gedeihen. :thumbup:
    Das Terrarium ist dieses hier, richtig?
    Denn wenn nicht, würde es mich interessieren, welchen Bodengrund du verwendest.


    EDIT: Hab die Bilder gerade nochmal genauer angesehen und verglichen. Die Frage hat sich erledigt. :D

  • Hallo an Alle,


    wird mal wirklich Zeit für ein Ameisen update.......ich arbeite ja in einem GartenCenter, da ist Zeit momentan mehr als Mangelware.


    Der kleinen Camponotus gigas Kolonie geht es bestens. Mittlerweile sind es ca. 15 Arbeiterinnen, mehrere Puppen, LArven und Eier. Die Ameisen leben immer noch unter der Kokosnuss, da kann ich immer mal etwas vom Koloniegeschehen beobachten.


    Trotz der Arbeiterinnenanzahl habe ich erst einmal eine Ameise tagsüber beobachten können. Immer noch rein dämmerungs- bzw nachtaktive Ameisen. Abends schaltet sich 2/3 des Lichtes aus, anschließend gehen drei Arbeiterinnen auf Futtersuche. Es sind tatsächlich immer drei Stück.
    Beim Futter sind die Ameisen nicht wählerisch : an den Nektarien wird genascht, die eine oder andere Schildlaus gemelkt
    ( sind leider einige vorhanden ), am Zuckerwasser getrunken und Proteine werden eingetragen.


    Anderen Ameisen gehen die Gigas aus dem Weg. Auffallend ist das rhthmische Bewegen des Hinterleibes. Ich weiß jetzt nicht ob so eine Phermonspur gelegt wird oder ob das normales Verhalten ist. Ich habe hier ein kleines Video gemacht ( übrigens mein erstes jemals hochgeladenes Video, also : nicht so kritisch sein ) auf dem das "Klopfen" zu sehen ist.



    Und noch ein paar Bilder :





    So, das war der kleine Ausflug in meine Tropen.


    Gruß und schönen Sonntag


    Fred

  • Schön zu hören, dass es weiterhin gut läuft bei deinen Camponotus gigas. Sind die drei Arbeiterinnen immer gemeinsam unterwegs?
    Bin gespannt, ab welcher Koloniegröße auch tagsüber regelmäßig Aktivität zu verzeichnen ist.


    LG, Phillip

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Hallo und frohe Ostern,
    dank der Feiertage habe ich jetzt auch mal frei und werde die Zeit nutzen um etwas über mein Terrarium und den Camponotus gigas schreiben.


    Die Terrariumbewohner erfreuen sich alle bester Gesundheit. Die Pflanzen legen ein ordentliches Wachstum vor ; ich habe schon die ersten regulierenden Schnitte durchführen müssen.
    Weil ich so fleißig am arbeiten bin habe ich mir jetzt doch eine LED Beleuchtung geleistet. Der LED Balken ist 2reihig mit 22Watt aus dem Hause EFS.
    Eigentlich ist dieser Balken für die Aquaristik entwickelt worden, die Pflanzen gedeihen aber bestens.






    Jetzt aber zu den Hauptakteuren :


    Die Campontus gigas wachsen und gedeihen. Mittlerweile kann ich auch tagsüber immer mal eine Arbeiterin bei der Futtersuche beobachten. Sehr gerne nehmen die Ameisen Terflys. Diese werden auch aktiv von den Ameisen gejagt und erbeutet. Die kleine Kolonie fängt an sich einzugraben. Der Erdaushub vor der "Kokosnuss" wird langsam immer größer.
    Ich habe eine Puppe gefunden in der leider eine nicht geschlüpfte Arbeiterin drin steckte. Villeicht hat sie zuviel Wasser gezogen oder ist einfach auch nur gestorben, kann ja auch mal passieren.



    Die kleine malayische Oecophylla Kolonie wächst und gedeiht. Mittlerweile dürften es an die 50 Tiere sein und sind nicht mehr so niedlich wie am Anfang. Dies sind hier jetzt die letzten Bilder innerhalb des Terrariums. Ich habe etwas Bedenken das die Arbeiterinnen noch etwas anderes als Fliegen oder Heimchen strecken. Morgen geht es dann in den Kirschlorbeer.






    Die Megalomyrmex sind immer und überall präsent...ohne sich störend auf des Ameisengeschehen auszuwirken. Ich habe diese Ameisen jetzt schon sehr lange und kann kein dominantes Verhalten feststellen. Hier werde ich aber ein waches Auge haben.
    Eine kleine Diacamma spec Kolonie hat es sich unter einer Baumrinde gemütlich gemacht. Die Kolonie hat nur knapp 10 Arbeiterinnen mit Gamergate.
    Die nachtaktive Camponotus spec aus Südamerika ist auch genau dann unterwegs : nachts !


    Zum Abschluss noch ein Bild von den gesamten Tropen :




    Leider werde ich das gesamte Terrarium in ca. 6 Wochen abbauen.....und dann 3 Etagen tiefer wieder aufbauen. Wir werden innerhalb des Hauses umziehen. Das wird ne schöne Plackerei.....


    Schöne Feiertage noch.


    Gruß
    Fred

  • Hallo aus Koblenz,


    die Hauptsaison ist vorbei, ich habe 150 Überstunden in wenigen Wochen geleistet und jetzt kann mich wieder mehr meinen Ameisen widmen....GartenCenter kann schon anstrengend sein. Ich bin wie eine kleine Ameise : nur am arbeiten !


    Die Ameisen gedeihen alle bestens, wie auch das gesamte Terrarium. Das Pflanzenwachstum ist enorm, mitlerweile hat sich ein richtiger Dschungel entwickelt. Eigentlich Schade das ich in kürze alles wieder abbauen muss. Aber nach dem Umzug wird alles wieder neu anwachsen und gedeihen.


    Die Camponotus gigas Kolonie wächst munter weiter und hat jetzt 18-20 Arbeiterinnen.Ich muss aber auch von zwei toten Arbeiterinnen berichten. Die Überreste habe ich im Becken gefunden. Für Erstlingstiere wäre es meiner Meinung nach zu früh zum sterben....warum diese jetzt tot sind : ich werde es wohl kaum herausfinden.
    Brut ist allerdings in allen Stadien und reichhaltig vorhanden allerdings werde ich bis zum Umzug keinen weiteren Einblick haben : die Kolonie ist aus der "Kokosnuss" ausgezogen und in den hinteren Bereich des Terrariums in eine Korkröhre eingezogen. Ich konnte noch einen Teil des Umzuges beobachten : bis ich aber meine Kamera parat hatte war schon fast alles vorbei. Ein schönes Bild habe ich aber :




    In diese Bambusröhre ist die Kolonie eingezogen.


    Mittlerweile sind aber regelmäßig auch tagsüber Arbeiterinnen zu beobachten, besonders nach einem "Regenschauer" gehen die Ameisen auf Futtersuche. Sie belaufen das gesamte Becken, werden immer mutiger und sind einfach schön zu beobachten.( Es sei denn ich habe Besuch : dann kommen sie nicht raus, natürlich nicht ) Und manchmal werden sie richtig anhänglich :




    Und bevor sich die Arbeiterin meinen Finger schnappt gab´es noch ein Stück Heimchen :




    Das war es erstmal von der Camponotus gigas Front aus Koblenz.....wie immer :


    allen einen schönen Abend, bis demnächst


    Fred

  • Hallo Leute,


    nach langer Zeit muss ich wieder mal meinen Bericht updaten, leider wird es auch mein letzter Eintrag.


    Ich werde mich aus dem Kreis der Camponotus gigas Halter abmelden : die gesamte Kolonie ist eingegangen !


    Was ist passiert ?

    Ich habe bei meinem letzten update ja schon vom Tod zweier Arbeiterinnen geschrieben. Eigentlich ist so etwas ja kein Grund zur Besorgnis, drei Tage später habe ich allerdings keine Arbeiterin mehr beim furagieren gesehen. Das war schon ungewöhnlich aber auch da habe ich mir noch keine große Sorgen gemacht.
    Zwei Tage später habe ich das Terrarium sehr kräftig gesprüht und wieder war keine Ameise zu sehen.
    DAS war jetzt Grund zur Sorge, nach einem schweren „Regen“ sind die Gigas immer unterwegs gewesen.
    Ich habe gesucht und die Bambusröhre in der die Kolonie nistete hochgehoben. Da habe ich direkt zwei Arbeiterinnen gefunden : erstarrt ( wie in der Bewegung eingefroren ) und aus jeder Gelenkhaut wuchs ein weißer Pilz. Alle anderen Arbeiterinnen die gefunden habe wiesen die gleichen Symptome auf. Es schien als ob die Arbeiterinnen in ihrer Bewegung gestorben sind. Keine Ameisen war zusammengekrümmt oder hatte die Beine angezogen.


    In der letzten Ecke fand ich dann eine ganz muntere und aggressive Königin. Die habe ich dann mit der letzten Brut in eine separate Dose umgesetzt. Die Königin hat die Brut eingesammelt und ich dachte schon dass ich hier mit einem blauen Auge davonkomme…..leider ist der Königin das gleiche Schicksal wiederfahren. In voller Pracht stand die Königin am nächsten Morgen über der geretteten Brut und war mausetot….auch vom Pilz dahingerafft.


    Dieser aggressive Pilz hat nur die Camponotus gigas befallen, alle anderen Ameisen sind in bester Ordnung. Die Ameisen sind alle in kürzester Zeit gestorben, durch die gegenseitige Pflege und das Füttern haben sich die Arbeiterinnen natürlich schnell angesteckt. Ich habe am Terrarium zwei Ventilatoren installiert um regelmäßig für Frischluft zu sorgen, gerade um einem stickigen Klima vorzubeugen.


    Die Kolonie ist auf 20 Tiere ( wenn ich die weitergebene Brut mitrechne auf ca. 25 ) angewachsen, Brut war reichlich vorhanden und es hätte eine schöne Kolonie werden können.


    Gewinnen und verlieren liegen dicht beieinander……das ist manchmal so in der Ameisenhaltung.
    Trotzdem : persönlich ein herber Verlust und es tut mir sehr leid um die Ameisen.


    Mein Bericht ist hiermit beendet.


    Gruß an Alle
    Fred

  • Mir fehlen die Worte, auch wenn es nicht meine eigene Kolonie ist, bin ich sehr schockiert über diesen Verlust. Dabei sah es gerade bei deiner Kolonie so gut aus, verdammter Mist. Weitere Worte des Trostes auszusprechen ist wohl sinnlos, der herbe Verlust ist nicht abzustreiten.


    Danke aber, dass du so offen direkt berichtest, sehr eigenartige Sache mit dem Pilz, da schrillen die Alarmglocken, gerade wenn nur die Camponotus gigas und dann gleich derart stark befallen sind. Auch dass die Ameisen nicht zusammengekrümmt lagen, spricht gegen einen aggressiven Schimmelpilz, wie er manchmal diverse Arten bei ungünstigen Bedingungen befallen kann, das klingt für mich eher nach einem speziellen Pilz; dann stellt sich jedoch die sicherlich nicht zu beantwortende Frage, ob die Königin entsprechende Sporen des Pilzes bereits die ganze Zeit mit sich herumtrug und was genau zu dem plötzlichen Ausbrechen führte.


    Kannst du zur Dokumentation Bilder von den vom Pilz getöteten Ameisen machen?


    Betrübte Grüße, Phillip :(

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Oh shit, das tut mir auch sehr leid. Sehr, sehr schade für die Ameisen und für dich, Fred.


    Da schrillen ja sämtliche Alarmglocken. Ich denke nämlich auch gerade darüber nach, meiner Kolonie ein neues Zuhause zu basteln, das lasse ich jetzt lieber erstmal, wo es ja im Moment noch gut voran geht.


    Gerade bei deiner Kolonie dachte ich wie viele, dass sie fast über den Berg sei, sie hat sich ja schnell und wunderbar entwickelt.
    Verdammt schade.


    LG, Frank.

  • Hallo Fred,


    sehr schade das die Kolonie eingegangen ist. Ich hatte auch so ein Pilz bei meinen Camponotus spec. da sind mir knapp 30-40 Worker eingegangen aber keine der 3 Queens. Die Kolonie hat sich davon wieder erholt und fängt wieder an.


    Ich hoffe du schliest damit nicht ab und versuchst es nochmal wen sich die gelegenheit bietet.


    Lass den Kopf net hängen.
    grüße Krafty

  • Hallo Fred!


    Also da mag man kaum einen grünen Daumen für geben so haut es einen um. Mir tut es für die Ameisen und dich auch sehr leid, echt schade drum.


    Ich denke das es trotzdem dem bewiesen hat das es ein alter Mythos war das man diese Ameisen nicht zu einer vernünftigen Gründung bewegen kann. Dein Bericht (und alle anderen über diese Art) hat es gezeigt das es Möglich ist. Dieser herbe Rückschlag ändert daran nicht das geringste und ich hoffe das alle anderen am Ball bleiben.
    Dir lieber Fred wünsche ich das du noch einmal die Gelegenheit bekommst diese Tiere zu halten. Kopf hoch und leider spielt so das Leben.


    Ich würde aber dennoch alle Tiere aus dem Becken nehmen und neu aufbauen, man weiß ja nie. Eventuell hat auch eine der anderen Arten diesen Pilz eingeschleppt, nur die C. gigas konnten damit nicht umgehen? Das Risiko solltest du vielleicht nicht eingehen das es die anderen nicht doch noch dahin rafft.


    Gruß
    Mathias

  • Auch ich musste schlucken, als ich das eben gelesen habe.
    Sehr schade zu hören, dass die Kolonie verstorben ist, aber nichts desto trotz hinterlässt sie sozusagen ein großes Wissen.
    Das, um der Widerlegung der These, diese Art sei nicht zur Gründung zu bewegen.


    Auch ich hoffe sehr für dich, dass du eines Tages wieder die Möglichkeit dazu haben wirst, diese Art zu halten und eine schöne Kolonie aufzuziehen.
    Und dann werden wir alle wieder sehr gespannt deinen Bericht verfolgen und dir die Daumen drücken.


    LG, David

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