Neue Ameisen... !?

  • Hallo Forum!


    Tja, was soll ich sagen.. ich suche ein wenig Inspiration! Seit einiger Zeit juckt es in meinen Fingern mir eine Neue Kolonie zuzulegen. Ich bin jedoch hin und her gerissen! Eigentlich hätte ich sehr gerne eine große Art, etwa um die 20 mm, am liebsten noch ein wenig größer. Allerdings bin ich auch erst in meinem Vierten Jahr der Haltung und dementsprechend noch weit weg von einem wirklich erfahrenen Halter. Ich traue mir schon einiges zu und bin auch bei weitem kein Neuling mehr, allerdings würde ich jetzt nicht unbedingt ein Problemkind wie z.B. P. clavata anpeilen...
    Allerdings bin ich auch finanziell nicht so ausgerüstet, dass ich für eine Kolonie mal eben so 200€ ausgeben kann.. Zumal ja gerade bei Exoten auch etwas an Technik investiert werden können muss (neue/s Becken, Wärmequelle, evtl. Lichtquelle).
    Mein Etat Liegt bei ca. 150€ - Ich denke das sollte wohl für eine Gyne reichen.


    Also hier mal Was die Art mitbringen soll:
    - um die 20mm Größe,
    - von ansprechender Gestalt (jaja, das ist streitbar ;) )
    - Bezahlbar (nicht mehr als 150€ für eine GRÜNDENDE Gyne)
    - keine zu krassen Haltungsbedingungen.


    Klar, ich suche DIE Wunder-Ameise, die jeder halter sucht ;). Ne, also das was da oben steht ist natürlich alles flexibel und soll auch nur so zur Orientirung dienen.


    Ich tendiere sehr stark zu Camponotus singularis... mega schöne Tiere, mega groß und auch innerhalb meiner Preisvorstellung. Einzig die Haltung selbst macht mir da etwas sorge. Mal gelingt die Haltung problemlos und mit wenig Aufwand, mal scheitert das Ganze schon bevor es richtig los geht ohne ersichtlichen Grund. Kann sich da villeicht ein Erfahrener Halter mal ein wenig zu auslassen? Wie war eure Startphase, wie sind eure Haltungsbedingungen? Wie verhalten sich eure Kolonien?


    Also, ich bin gespannt was ihr vorschlagt! Und danke schonmal :)


    Grüße
    Kkloete

  • Nabend,


    ich würde jetzt mal aus eigener Erfahrung Diacamma cf. ceylonense vorschlagen. Sie sind "leider" kleiner als du gerne haben möchtest. Dafür sind es wirklich sehr aktive Ameisen die tagsüber immer unterwegs sind. Ich persönlich finde sie auch nicht so schwer zu halten.


    Habe große Freude an der Art und kann sie echt nur weiterempfehlen.
    Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob sie deinen optischen Ansprüchen entsprechen, mir persönlich Gefallen sie sehr gut :)
    Kannst dir die Art ja mal ansehen und vielleicht wäre das auch eine Option!


    Gruß
    Felix

  • Hey Felix,
    vielen Dank für deine Antwort! Also das "cf." verrät mir, dass du mir ja keine genau Art empfehlen kannst.. ist also nen bisschen wie Lotto spielen - vielleicht bekomm ich die selben Tierchen, vielleicht aber auch nur ähnlich aussehende ;).


    Also, die Größe ist schon DAS Kriterium. Hätte ich ja vielleicht auch etwas betonen können. Ich hab mit C. substitutus ja schon eine relativ große Camponotus Art mit einer für unsere Breiten doch recht außergewöhnlichen Färbung bzw. Zwichnung.. Naja, für manche mag das kein Grund sein sich eine Größere Art zu wünschen - für mich ist es das jedoch. Zumindest einer der Gründe..


    Grüß
    Danjo

  • Hallo Danjo,
    Eventuell wäre eine Odontomachus etwas für dich. Wie die großen (aber zierlichen) O. hastatus, die ich am letzten Wochenende (leider nur ;)) beobachten konnte.
    Hier könnte es aber verfügbarkeits Probleme geben, da ich aktuell keine Anbieter kenne.
    Oder auch Pachycondyla apcialis. Die ja später auch große Kolonien bilden.
    Bisher finde ich die Haltungsbedingungen nicht sehr schwer bei den P. apicalis und groß sowie verfügbar sind sie (im Moment) auch.
    Haltungsberichte gibt es ja häufiger hier zu den Tieren.
    Ansonsten solltest du dich bei den Ponerinae umgucken.
    Grüße Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Hey!


    Die Verfügbarkeit spielt erstmal keine große Rolle, als Ameisenhalter habe ich Geduld..


    Die O. hastatus gefallen mir auch außerordentlich gut muss ich sagen, hab mich auch schon etwas mit denen befasst. Da gestaltet sich wohl die haltung als nicht gerade einfach. Außerdem sprengen die mein Budget leider doch ganz schön :/.


    Die P apicalis hatte ich schon wieder ganz verdrängt! Super Vorschlag - ist soeben in die nähere Auswahl gerutscht. Zumal ich sowieso sehr gerne eine Ponerien-Art halten würde.
    Wie gestaltet sich denn deine Haltung. Kommen die mit Zimmertemperatur aus, oder doch lieber 26 - 28°? und wie siehts mit der LF aus? Oder gibts nen HB von dir den ich mal durchstöbern kann? :)


    Grüße
    Danjo

  • Hallo Danjo,
    Meine Haltung gestaltet sich eigentlich sehr einfach.
    Ich benutze eine BraPlast Dose (20er Würfel) mit circa 4cm Bodengrund als komplettes Nest. Anfangs bewohnten sie ein großes RG, allerdings sind sie lieber unter ein Stück Rinde gezogen. Der Bodengrund besteht aus normaler Walderde und etwas Torf.
    Die eine Seite wird von einer kleinen Heizmatte (15w, welche aber noch Dosen daneben beheizt) Tag und Nacht erwärmt. Die genauen Temperaturen kann ich leider nicht liefern, da ich kein Thermometer mit geladener Batterie habe ;). Beleuchtung erfolgt nicht nochmal, weshalb die Tiere sich auch oft gar nicht verstecken oder abend komplett mit Brut rauskommen.
    Die Hälfte des Bodengrundes befeuchte ich circa 1-2 mal in der Woche.
    Ansonsten bekommen sie als Futter Insekten wie Schaben oder Heimchen und selten Zuckerwasser ad libitum.
    Einen HB habe ich nicht.
    Bedenke dass die Kolonien wirklich groß werden!
    Da ich auch Skorpione halte empfinde ich die Giftwirkung als nicht erwähnenswert, allerdings haben andere da eine unterschiedliche Meinung :D.
    Grüße Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Und nochmals danke für die Antwort!


    Wow, klingt in der Tat nach nicht zu viel Aufwand.. Genug Wärme, etwas feucht und regelmäßig Protein anbieten - das war es doch im Großen und Ganzen, oder?


    Also um die Größe der Kolonie mache ich mir keine Sorgen. Zur not reguliere ich das dann über die Proteinzufuhr (jaja.. Bonsaihaltung und so...). Ich hab allerdings auch nur so von 500 - 1000 Tieren starken Kolos gelesen ("nur" ist bei der größe natürlich relativ!). Und bis es letzten Endes soweit ist vergehen ja auch noch ein paar Jahre.


    Bei welchem Shop hast du die denn gesehn? Die hat nämlich zur Zeit keiner im Angebot :o (bitte per PN)


    Greetz

  • Hallo Daniel,


    was die Verfügbarkeit von Pachycondyla apicalis angeht, kann ich leider nicht weiterhelfen und gehalten habe ich diese Art selbst auch noch nicht über einen längeren Zeitraum. Sollte es momentan keine Möglichkeit geben eine P. apicalis zu bekommen, wäre aber eventuell Pachycondyla villosa eine Alternative. Kaum schwieriger in der Haltung, vermutlich interessanter zu beobachten und optisch zumindest für mich persönlich deutlich ansprechender.


    Aktuell habe ich noch ein paar Gründerinnen hier, also gib mir einfach Bescheid falls Interesse an dieser Art bestehen sollte.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Nur kurz:


    von den singularis würde ich etwas Abstand nehmen. Sie mögen sehr schön sein, aber ersten kommen die riesigen Majore praktisch nie aus dem Nest und zweitens ist diese Art sowieso ziemlich ruhig, zeigt sich nicht so viel. Da haste mit ner aktiven Ponerine schon deutlich mehr zu sehen.


    Sollten die großen Ponerinen alias apicalis, villosa etwa zu teuer sein, kann ich dir die großen, also die Diacamma cf ceylonense nur wärmstens empfehlen. Hatte sie auch mal. Extrem aktiv, gierig, unkaputtbar, sehr schön und interessant im Verhalten.


    Grüße
    Stephan


  • Aus diesem Grund hatte ich die Diacamma cf. ceylonense ja auch vorgeschlagen. Sind echt sehr tolle Tiere. Auch wenn sie mit ihren 1,2cm (ca.) nicht so groß sind, macht es einfach sehr viel Spass sie zu beobachten.

  • Mensch, so viel Feedback!


    Es sieht so aus, dass mir 12 - 13 mm tatsächlich etwas zu klein sind. Ich hab eben schon eine C. substitutus Kolonie mit mehreren hundert Tieren. Dort sind auch entsprechend viele Majore die ja schon um die 13mm groß sind. Auch wenn man eben die ganz großen eher weniger außerhalb des Nest furagieren sieht, kann ich sie doch dank ihrer großen Anzahl häufig beobachten!
    Die Gyne ist hingegen auch "nur" 16mm groß, was mir aber schon deutlich größer erscheint..
    Darum fallen für mich die Arten um die 12 - 15mm eher aus meiner Wunschliste... Einzig die P. villosa könnten mich umstimmen... die sind einfach ZU schön.. :).


    Cephalotus
    Ja, das hatte ich auch oft gelesen.. dazu kommt eben der holprige Start (der ja auch bei den meisten Pachycondyla nicht aus bleibt).. Trozdem sind die Tiere sehr schön und passen eigentlich auch genau in meine Größenvorstellung..


    Nicht, dass ihr jetzt nen falschen Eindruck von mir bekommt. Ich bin mir durchaus bewusst wie groß 12mm sind und das wir uns damit für europäische Verhältnisse schon bei den größten Arten befinden. Aber Exoten sind eben wieder ein ganz anderes Thema :).


    Greetz
    Danjo

  • HIer denkt niemand schlecht über dich, wenn du ne richtig große Art halten willst. Jedem eben das Seine :) Ich liebe ebenso wie du sehr große Arten, wobei es eben nicht nur solche geben kann, auch nicht in Gemeinschaftsbecken. Das fände ich widerum zu langweilig.


    Viel Spaß beim Suchen. Wenn du Fragen hast, immer her damit.


    Grüße
    Stephan

  • Hallo Danjo,


    auch wenn ich mal wieder zu spät komme (passiert zur Zeit öfter hier im Forum) und deine Suche schon beendet ist und du dich für eine sehr schöne Art entschieden hast. Möchte ich nur das mit den Camponotus singularis so nicht stehen lassen. Vor allem als Info für andere User die evtl. später mal auf den Thread stoßen und der Vollständigkeit halber.


    Die C. singularis sind als kleine Kolonie sehr ruhig. Man wundert sich da immer, aus wie wenig Protein die so große Tiere heranziehen. Zuletzt hatte meine Kolonie so um die 400 Tiere und auch entsprechend viel Brut. Mit der Größe haben sie ein 80x50x70cm-Terrarium dann komplett dominiert. Eine Meranoplus bicolor führte nur noch ein Schattendasein. Die unliebsamen Reste einer Camponotus cf. nicobarensis (Teilkolonie ohne Gyne), die vorher viel Ärger im Gemeinschaftsbecken brachte, wurde von den C. singularis plötzlich und kurzfristig entfernt. Die Außenaktivität war durchgehend, es gab immer was zu beobachten.


    Und die Kolonien dieser Art werden sicher noch um einiges größer und damit auch aktiver. Man braucht da eben nur einen langen Atem. Stephan hat Recht mit den Majoren, die waren bis zu dem Zeitpunkt bei mir auch nie außerhalb zu sehen.


    LG
    Marcel

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