*Die Ameisenarten Thailands

  • Hallo,


    interessante Neuigkeiten. Bei der orangefarbenen Ameise, die mir die Kekskrümel weggefuttert hat, handelt es sich um Anoplolepis gracilipes - die "Gelbe Spinnerameise", eine weltweit invasive Ameisenart. Danke an "Doctorant" aus dem antfarmforum für die Bestimmung.


    Achso, Robert- ja, da findet man auch ne Menge außer Ameisen. Besonders im morschen Holz gab es oft richtig fette Saftkugler, und Waldschaben wuselten dort überall umher. Auf der einen Insel die so richtig trocken war, war in fast jedem Busch ein riesiges Spinnennest, auch Vogelspinnenhöhlen habe ich gesehen. Riesige Käfer sowieso; Aber um all das noch zu beschreiben, bräuchte ich einen extra Thread :D


    Grüße, Phil

  • Und hier, die erwähtnen Leptogenys. Leider hat sich ihre Formation bei dem Video aufgelöst, weil ich sie geärgert habe. Man sieht aber, wie schnell und gut sie sich neu formieren;


    Bei den Treiberameisen auf dem anderen Video handelt es sich übrigens anscheinend um Aenictus sp, also wirkliche asiatische Treiberameisen (danke an der Stelle an die User des antfarmforums)


    Grüße, Phil

  • Hallo,


    so, heute gibt es mal etwas anderes. Ich möchte etwas über eine bisher noch nicht erwähnte Ameisenart erzählen, eine Pseudomyrmecinae. Es handelt sich um Tetraponera rufonigra, eine wunderhübsche und recht große Ameisenart.
    Sie kommt so ziemlich überall in Thailand vor, außer in den Wäldern. In der Stadt am lieblosen Strand war es die einzige Art, die dort vorkam, und nicht gerade selten. Sie nisten nicht im Boden, sondern im Holz. Oft sah ich sie an alten Balken von den Holzhütten herumkrabbeln, aber auch in lebenden Bäumen, was ich sehr erstaunlich fand. Dadurch, dass sie so groß sind, mehr als einen Zentimeter, waren auch ihre Nesteingänge groß. Ich fand Nester in Beindicken Baumstämmen von lebenden Bäumen, für mich schwer vorstellbar wie sie den Baum bearbeitet hatten, war er doch recht hart. Die Nester sind groß, einzelne Kolonien bewohnen ganze Bäume, und furagieren in deren Umfeld, nicht selten auch auf dem Boden. Sie mögen sonnenbeschienene Orte, eine Erklärung, warum man sie nicht mitten im Wald fand. An die Menschen sind sie gut angepasst, waren häufig an Mülleimern unterwegs. Im Gegensatz zu anderen Ameisen hatten die Menschen dort auch sehr viel Respekt vor den wespengroßen Ameisen. Ihr Stich ist sehr schmerzhaft, meine Führerin erklärte, dass sie von 3 Arbeiterinnen gestochen worden war, und danach ins Krankenhaus musste (wohl eine allergische Reaktion). In der Tat waren die Ameisen nicht gerade friedlich, immer sehr flink und gegen Angreifer durchaus aggressiv. Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit ihnen, wenn mir langeweilig war, ließ ich die schönen Tiere über meine Hände laufen- nicht selten kamen Einheimische und wollten mich vor der Gefährlichkeit warnen, hielten mich für einen verrückten Touristen der keine Ahnung von der Gefahr hat.
    Wie ihre Unterfamilie schon sagt, sehen sie tatsächlich wie Pseudo- Myrmecinen aus, ihre Körperform und ihr exzellentes Sehvermögen erinnern an Myrmecia. Sie hatten von allen Ameisen die ich fand das wohl beste Sehvermögen- als ich sie das erste Mal in Mangrovenwäldern sah, hatte ich Probleme sie zu fotographieren, sie sahen den Apparat, und waren sofort weg- auch vor meiner Hand flüchteten sie.


    Gut zu erkennen, die großen Augen.


    Sie sind gute Jäger, und ihr Stich ist sicherlich tödliche für andere Insekten. In der Ameisenwelt waren sie dominant, auf Bäumen, auf denen diese Tetraponera lebten, gab es nichtmal Oecophylla. Einzig andere Pseudomyrmecinen duldeten sie, aber nur wenn diese auch sehr klein waren. So fand ich an einem Tempel auf den Bäumen ausschließlich zwei verschiedene Arten von Tetraponera, rufonigra und eine kleine Schwarze.
    Leider sind sie nicht geschwärmt, ich fand nur einmal ein geflügeltes Weibchen von der kleinen schwarzen Art;


    Hier noch ein Video, was ihre Gewandtheit zum Ausdruck bringt. Ich hatte etwas Zuckerwasser in der Nähe des Eingangs geträufelt, weshalb die eine Arbeiterin ständig daran nuckelt;

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