• Hallo Ameisenfreunde.


    Seit einigen Wochen habe ich eine Kolonie dieser interessanten südafrikanischen Ameisen hier, die Ameisen erhielt ich von Roger, dem ich auch an dieser Stelle dafür danke.
    Als ich die Ameisen erhielt, gab es in der Kolonie eine Vielzahl Männchen und die Kolonie war in einer Art Schwärmstimmung. Leicht erkennbare Königinnen gibt es bei diesen Ameisen nicht, so waren wohl viele der jungen, vermeintlichen Arbeiterinnen potentielle Jungköniginnen und die gesamte Kolonie war eigentlich ständig in Aufruhr, sobald die Temperaturen das zuliessen und es hell genug war. Das Verhalten der Kolonie war etwas nervig, denn es war mir anfangs etwas unklar, warum die Ameisen ständig herumrannten und in ständiger Aufregung waren. Nun, wo die Männchen weggestorben sind und sich das Verhalten der Kolonie beruhigt hat, sieht es eben so aus, als ob das die Schwärmzeit der Kolonie war und als ob das nun mit dem Verschwinden der Männchen erstmal ausgestanden ist.


    Die Kolonie der mittelgrossen, wieselflinken Ameisen verhält sich nun so, wie man es von einer Wüstenameisenkolonie erwarten kann. Es sind ständig einige furagierende Ameisen im Auslauf, wenn es warm wird am Morgen und tagsüber, aber ein grosser Teil der Kolonie verbleibt im Nest und kümmert sich um die Brutgeschäfte.
    Bisher konnte ich nicht ausmachen, welche der Ameisen die Königin ist oder die Königinnen sind, die Kolonie ist jedoch fruchtbar und zieht beständig weiblichen Nachwuchs auf.
    Auf diesem Bild Puppen weiblicher Tiere, also werdender Arbeiterinnen.



    Die Ameisen sind durchaus wählerisch. Kleine Grillen und Mehlwürmer werden zwar genommen, jedoch nach einiger Zeit nur noch mit Widerwillen. Besonders gern werden Fliegen und andere frischtote Insekten genommen, eben frische Nahrung aus dem Freiland.
    Aber so sind sie, die Wüstenameisen..;). Auch die Cataglyphis, die im Freiland alles, aber auch wirklich alles eintragen und verwerten, was irgedwie an Nahrung erinnert, können in Gefangenschaft bei reichlicher Fütterung ja zu richtig wählerischen Gourmets werden.


    Hier noch zwei Bilder aus dem Nest.



    Die Kolonie ist ziemlich geschrumpft in der letzten Zeit, obwohl sie eigentlich immer Nachwuchs aufzog. Ich vermute, dass neben den Männchen auch die vielen potentiellen Jungköniginnen starben, die die Kolonie aufgezogen hatte. Natürlich kann ich das nur vermuten, rückschliessen aus dem Verhalten, dass die Ameisen in der Zeit zeigten, als die Männchen für einige Unruhe sorgten.
    Neben den Geschlechtstieren starben natürlich alte Arbeiterinnen. Nun werden es etwa 200 Tiere sein, mit wieder steigender Tendenz.
    Insgesamt eine interessante Ameise mit einigem in ihrem Verhalten, was an Wüstenameisen wie die Cataglyphis erinnert. Wie diese oder wie Grabwespen scharren diese Myrmicinen beim Graben mit dem ersten Beinpaar wie kleine Hunde im Sand und befördern so den Sand mit Schwung durch die Beinchen nach hinten. Das Sehvermögen scheint ebenfalls gut ausgeprägt zu sein. Jedoch rekrutieren diese Myrmicinen bei grosser und interessanter Beute ihre Nestgenossinnen auf Duftspuren. Ebenso wird der Nesteingang und die Umgebung desselben ständig mit Duftspuren markiert, dies wiederum erinnert an manche Cataglyphis-Arten.
    Interessant das Kampfverhalten, mit dem die Ameisen gemeinschaftlich selbst grosse und starke Beutetiere wie Mehlwürmer niederringen. Die Ameisen verbeissen sich in die Beute und zerren dann schwere Mehlwürmer und andere kräftige Beutetiere an den Zweigen von Büschen u.ä. hoch. Jetzt kann sie die Beute nicht mehr befreien. Immer mehr Ameisen kommen hinzu und halten die Beute fest und verbeissen sich in sie. Diese nicht sehr grossen Ameisen zerlegen eine Beute wie einen Mehlwurm oder eine mittelgrosse Grille dann im Handumdrehen, es ist erstaunlich, wie schnell so eine Grille oder eine dicke Fliege demontiert wird von ihnen.
    Soweit erstmal.


    LG, Frank.

  • Hallo Frank,


    schöne Kolonie die du da bekommen hast, hoffe es geht bei deinen weiter so gut vorran.
    Ich darf mich auch als glücklich schätzen eine Kolonie von dieser Art bekommen zu haben.
    Hatte am Anfang auch einige Ausfälle und keine neue Brut, erst seit dem sie ihr neues Nest bezogen sind kann ich einiges an Eier und Larven erkennen. Ausfälle gibt es auch nur noch im normales Maße doch da man die Königin nicht erkennen kann ist immer ein wenig bammel dabei ob sie noch lebt... :(
    Werde es denke in ein paar Wochen sehen was sich aus der Brut entwickelt.


    Vom Verhalten her eine sehr interessante Art, äßerst flink und selbst bei meiner Kolonie mit etwa 50 TIeren ist im Becken immer etwas los.


    Hier noch ein Bild einer Arbeiterin, mehr konnte ich leider nicht machen, die Tiere sind einfach zu schnell :)



    LG

  • Hallo,


    also meine machen überhaupt keine Probleme und brauchen kaum Pflege.
    Sie leben in einer Plastikbox 30 cm x 20 cm, mit Sand gefüllt und ein Ytongnest in der Mitte.
    Die Box steht an der Heizung die im Moment auch noch an ist,es wird wohl sehr warm in der Box sein.Doch Sie scheinen es zu lieben da die meisten Ameisen im Ytongnest in der Nähe der Heizung sitzen.
    Sie bekommen Zuckerwasser und alle zwei Tage eine Schabe,das Nest feuchte ich einmal die Woche ein bisschen an.


    Hier noch Foto aus dem Nest,es wird mächtig viel Brut aufgezogen.


    lg


    rog

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!