Foren Übersicht

Hier findest du alle Posts des Threads camponotus-herculeanus-camponotus-ligniperdus-naturnester.


Post 27045 -

Hallo Marcel.
Camponotus herculeanus bewohnt fast immer mit den "erwachsenen" Kolonien das Innere lebender Bäume, meist sind das Fichten. Junge Kolonien findet man dagegen oft im Bruchholz, in heruntergefallenen, teilmorschen Ästen, in Baumstubben usw.. Auch ligniperda bewohnt manchmal lebende Bäume, ist aber insgesamt viel flexibler und lebt auch in reinen Erdnestern. Herculeanus ist eine typische Gebirgsameise und im Flachland selten, ligniperda dringt nicht soweit in grössere Höhen der Mittelgebirge vor und ist verbreitet auch im Flachland zu finden. Aber regional unterschiedlich, in Brandenburg zB. fand ich die Art in vielen Jahren nur zweimal.


Herculeanus (nestgründende Jungköniginnen, junge Kolonien) würde ich also immer im Totholz suchen, an sonnigen Stellen, Waldränder und Lichtungen. Auch Kahlschläge, die einige Jahre alt sind, sind ein gutes erfolgversprechendes Gebiet. Es muss einfach genug Totholz vorhanden sein, Äste zB., die stark genug sind, die grossen Ameisen zu beherbergen und die von Frasslöchern und anderen Bohrlöchern durchsetzt sind. Ebenso alte Baumstubben, hier unter der Rinde nachsehen. Klar, meist sind solche Nischen von Lasius oder Formica besetzt, aber nicht alle und man findet hier und da schonmal eine junge Kolonie oder eine gründende Königin.


Ligniperda findet man nicht selten unter Steinen. Ebenfalls an sonnigen Stellen. Auch hier sind natürlich andere Ameisenarten dominant und besetzen gute Plätze, aber mit etwas Suchen findet man immer mal wieder eine Jungkönigin oder eine junge Kolonie. Öffnet man ein Nest und dreht einen solchen Stein, muss man allerdings schnell sein. Wenn man Glück hat, wärmt sich die Königin gerade unter diesen, sie wird aber schleunigst versuchen, in den Tiefen des Nestes zu verschwinden, also muss man immer bereit sein und so ein Tier, vorsichtig und mit Fingerspitzengefühl, einfangen können.


Grossen Kolonien würde ich nicht nachstellen. Allerhöchstens, um Teile des Nestes zu kurzzeitig öffnen ( ...bitte hinterher wieder verschliessen, soweit es geht!) und einige Puppen zu entnehmen, mit denen man eine junge Königin, die man gesammelt hat, unterstützen kann. An grosse Kolonien, besonders der herculeanus wirst du auch nicht wirklich herankommen. Und das ist auch nicht nötig, denn Jungköniginnen oder kleine Anfangskolonien der Art findet man zu allen Zeiten des Jahres in ihren Gründungsnestern in den für die Art geeigneten Habitaten. Es ist nur Erfahrungssache und auch, ein bischen, eine Fleissaufgabe, sie zu finden.


LG, Frank.


Hallo Marcel.
Camponotus herculeanus bewohnt fast immer mit den "erwachsenen" Kolonien das Innere lebender Bäume, meist sind das Fichten. Junge Kolonien findet man dagegen oft im Bruchholz, in heruntergefallenen, teilmorschen Ästen, in Baumstubben usw.. Auch ligniperda bewohnt manchmal lebende Bäume, ist aber insgesamt viel flexibler und lebt auch in reinen Erdnestern. Herculeanus ist eine typische Gebirgsameise und im Flachland selten, ligniperda dringt nicht soweit in grössere Höhen der Mittelgebirge vor und ist verbreitet auch im Flachland zu finden. Aber regional unterschiedlich, in Brandenburg zB. fand ich die Art in vielen Jahren nur zweimal.


Herculeanus (nestgründende Jungköniginnen, junge Kolonien) würde ich also immer im Totholz suchen, an sonnigen Stellen, Waldränder und Lichtungen. Auch Kahlschläge, die einige Jahre alt sind, sind ein gutes erfolgversprechendes Gebiet. Es muss einfach genug Totholz vorhanden sein, Äste zB., die stark genug sind, die grossen Ameisen zu beherbergen und die von Frasslöchern und anderen Bohrlöchern durchsetzt sind. Ebenso alte Baumstubben, hier unter der Rinde nachsehen. Klar, meist sind solche Nischen von Lasius oder Formica besetzt, aber nicht alle und man findet hier und da schonmal eine junge Kolonie oder eine gründende Königin.


Ligniperda findet man nicht selten unter Steinen. Ebenfalls an sonnigen Stellen. Auch hier sind natürlich andere Ameisenarten dominant und besetzen gute Plätze, aber mit etwas Suchen findet man immer mal wieder eine Jungkönigin oder eine junge Kolonie. Öffnet man ein Nest und dreht einen solchen Stein, muss man allerdings schnell sein. Wenn man Glück hat, wärmt sich die Königin gerade unter diesen, sie wird aber schleunigst versuchen, in den Tiefen des Nestes zu verschwinden, also muss man immer bereit sein und so ein Tier, vorsichtig und mit Fingerspitzengefühl, einfangen können.


Grossen Kolonien würde ich nicht nachstellen. Allerhöchstens, um Teile des Nestes zu kurzzeitig öffnen ( ...bitte hinterher wieder verschliessen, soweit es geht!) und einige Puppen zu entnehmen, mit denen man eine junge Königin, die man gesammelt hat, unterstützen kann. An grosse Kolonien, besonders der herculeanus wirst du auch nicht wirklich herankommen. Und das ist auch nicht nötig, denn Jungköniginnen oder kleine Anfangskolonien der Art findet man zu allen Zeiten des Jahres in ihren Gründungsnestern in den für die Art geeigneten Habitaten. Es ist nur Erfahrungssache und auch, ein bischen, eine Fleissaufgabe, sie zu finden.


LG, Frank.



Post 27043 -

Hallo,


ich stelle mir schon öfters die Frage, wie man eigentlich Camponotus herculeanus oder Camponotus ligniperdus Nester in der Natur findet.


Ich wohne 5 Minuten vom Wald entfernt und beide Arten sind bei mir in verschiedenen Bereichen des Waldes in der Gegend vertreten.
Ich beobachte Straßen von Camponotus herculeanus sowie Camponotus ligniperdus ständig und sehe wie diese immer im Gebüsch verschwinden, totes Holz habe ich auch schon öfters untersucht, teilweise aufgebrochen und dabei kamen alle möglichen Arten zum Vorschein von Lasius niger, Myrmica ruginodis, Formica sanguinea bis zu Formica fusca, usw...... Ich finde aber so gut wie nie eine Camponotus Kolonie obwohl sogar manchmal in Myrmica und Lasius Nester tote erjagte Camponotus Arbeiterinnen liegen und man einzelne Camponotus Arbeiterinnen auf dem Waldboden beobachten kann.


Weiß jemand wie man Camponotus Nester findet und welche Merkmale solche aufweisen?



Gruß,


Marcel


Hallo,


ich stelle mir schon öfters die Frage, wie man eigentlich Camponotus herculeanus oder Camponotus ligniperdus Nester in der Natur findet.


Ich wohne 5 Minuten vom Wald entfernt und beide Arten sind bei mir in verschiedenen Bereichen des Waldes in der Gegend vertreten.
Ich beobachte Straßen von Camponotus herculeanus sowie Camponotus ligniperdus ständig und sehe wie diese immer im Gebüsch verschwinden, totes Holz habe ich auch schon öfters untersucht, teilweise aufgebrochen und dabei kamen alle möglichen Arten zum Vorschein von Lasius niger, Myrmica ruginodis, Formica sanguinea bis zu Formica fusca, usw...... Ich finde aber so gut wie nie eine Camponotus Kolonie obwohl sogar manchmal in Myrmica und Lasius Nester tote erjagte Camponotus Arbeiterinnen liegen und man einzelne Camponotus Arbeiterinnen auf dem Waldboden beobachten kann.


Weiß jemand wie man Camponotus Nester findet und welche Merkmale solche aufweisen?



Gruß,


Marcel