Fragen zu Formicarien Bau und Baubericht.

  • Hallo,


    Ich bin gerade bei der Planung von zwei Formicarien.


    Eine für Aphaenogaster senilis (50x30x30 Aquarium) der andere für Messor barbarus (60x30x30 Aquarium) .


    Beide werde ich als Arena mit Nest bauen, ähnlich wie die Apartment Becken von Antstore
    http://www.antstore.net/shop/F…partment-30x20x20-cm.html


    Jetzt ist meine frage wie groß soll ich die abstand für das Nest machen?
    Für beide Arten wird bei Antstore 12mm angegeben, ist das OK, oder soll ich die abstand ändern?


    Grüße Mark,

  • Guten Abend Mark & Michaela
    -> Frage wo/an welcher Stelle schreibt antstore 12mm vor?
    ich halte die Glaskonstruktion von antstore wenig durchdacht , bzw eine schlechte Umsetzung einer guten, aber fremden Idee. Um mich kurz zu Fassen setze ich einige Anhaltspunkte als Stichwort an, sonst wird das heute noch ein langer Abend. :silent:
    - der Innenraum bleibt komplett ungenutzt, hier koennte man Wassertank, Heizungsmoeglichkeit, sonstiges unterbringen
    - innenseitig kommt man nich an die Scheibe sodaß da keine Abdeckung/Verdunklung moeglich ist, rote Folie nur außen ist unsinnig
    - 10mm Abstand ist fuer Messor barbarus zu klein, fuer Apheonogaster senilis auch recht knapp


    - Befeuchtungs-system unklar, Gefahr der Staunaesse:
    Es ist wohl so, daß antstore im Starter-set ein Drainagerohr anbietet um dann das Tongranulat zu befeuchten. Das kann man durchaus so machen, da das Nest wohl eh in 2-3 Jahren zu klein werden wird. Mit einfacher Erde wuerdest du Faeulnis riskieren, wenn anaerobe Bakterien die Biomasse umsetzen usw.


    Eine schoene Bau-Anleitung von Erne moechte ich dir hier anbieten: http://ameiseninfos.de/html/anlagebau.html.
    Ueber Ameisen->Messor barbarus wird dir da auch ein kleiner Ausblick geboten, wohin das einmal fuehren kann. :finger:
    Als kleine Schaetzung fuer den Abstand wuerde ich die Ausgangsgroeße der Koenigin nehmen, und die Kammern mindestens so Gestalten, daß diese sich bequem um die eigene Achse in alle Richtungen drehen kann. Bei Messor barbarus also gute 2cm mindestens, bei Apheonogaster senilis 1,1cm. Solltet ihr das lockere Lehmsubstrat von antstore verwenden, dann mueßtet ihr das vermutlich erst einmal anfeuchten und trocknen lassen, damit es anhaertet, so koennen sie dann selber graben und es bricht spaeter nicht so schnell ein. Jedenfalls hat antstore die 10mm extra eng vorgesehen, damit die Arten garantiert an der Scheibe entlang graben und ihr auch Einblick habt. Ich bin mir noch nicht im klaren, was ich davon halten soll. Ich selber bevorzuge eigenst vorgefertigte Nestbauloesungen aus Ytong oder Gips vgl. Erne fuer den besseren Einblick. Da sollte man dann aber den Platz fuer Brut und Beute großraeumiger (nochmal +2cm) arrangieren.


    Man kann natuerlich auch gleich ein Naturnest erstellen, wie Stephan (Cephalotus) mit seinen Schuetzlingen der Apheonogaster senilis zeigt http://eusozial.de/viewtopic.php?f=46&t=979. Man muß lediglich pruefen, daß man die artgerechten Parameter auch einhalten kann, dann hat man auch sehr viel Freude, ohne unbedingt Einblick auf das Nestinnere haben zu muessen.
    Das aber nur als kreativer Vorschlag.


    Ich hoffe es gibt noch mehr Wortmeldungen, da ich kein Experte bin. Meine Konstruktion zur Manica rubida hatte ich im Querschnitt der Gaenge zu eng bemessen. Nun koennen zwar die Ameisen immernoch recht flink darin laufen, bekommen aber keine groeßeren Beutetiere als Ganzes hinein. In der Natur erweitert diese Art die Gaenge einfach, also zerlegt die Beute nicht extra. Dilemma.- :think:
    liebe Grueße

  • Hallo Mark und Michaela,


    es freut mich, dass ihr zu den Ameisen gefunden habt. 


    Ich selbst habe diese Art von Farm-Arena schon einmal verwendet, und war nicht wirklich glücklich damit, bin aber allgemein nicht der Freund von Farmen, ich bevorzuge Ytongnester oder die Erdnest Variante.


    Denn noch denke ich ist diese Variante für Aphaenogaster senilis nutzbar, bei dem Nestabstand hat dir Alexander schon alles gesagt, die Königin sollte sich gut drehen können, würde zu ihrer Körpergröße noch 2-3mm dazu rechnen.


    Bei Messor babarus wird es da schon schwerer.
    Die Befeuchtung dieser Farmen ist nicht so einfach und bei zu guter Befeuchtung kann es lange dauern, bis es wieder abtrocknet. Bei Messor kann dies schnell zu einer schöne Blumenwiese führen, sollten diese keine Möglichkeiten finden, ihre gesammelten Körner an einem trockenen Ort zu lagern.


    Solltet ihr ein Nest mit Einsicht von vorne Wünschen, wäre vielleicht die Nestvariante von Ramon eine Alternative: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=53&t=2089&hilit=arenarius



    LG und viel Erfolg
    Marcel

  • Hallo myrmikonos & Marcel,


    Danke für eurere Antworten und Bemerkungen, jetzt bin ich etwas am zweifeln :denken: .
    - Farm arena oder doch
    - Ytong nest arena


    Die 12mm habe ich von der Formica größe M abgeleitet, de hat eine innen abstand von 12mm.


    Für denn Farm arena variante:


    Dann werde ich folgende glasabständ nehmen:
    - Aphaenogaster senilis 15mm
    - Messor barbarus 25mm


    Wegen bewässerung:
    Gedacht war eine schicht Ceramis unten zu machen welches mit eine Edelstahl gase für hochbuddeln geschützt ist
    und mit eines rohr zur Bewässerung.


    Es ist uns klar das der Innenraum ungenutzt ist, ist halt so, diese wird durch eine Schwarze Folie abgedunkelt.


    Wir finden die Ytong nester nicht so schön und nicht so naturlich. Klar ist der einblick besser.


    Vielleicht sollen wir doch einen Ytong nest bauen.


    Grüße M&M

  • Hallo Mark, hallo Forum :bye:


    Auch ich plane gerade ein neues Becken für meine Messoren und teile meine Idee gerne mit dir. Da sich das Becken noch im Bau befindet, kann ich leider keine Bilder liefern und auch die Funktionalität wird sich erst später herausstellen.
    Da sich für die Messoren definitiv ein innenliegender Y-Tong anbietet, auch ich kann dir hier nur von einer Farm abraten, werde ich auch diesmal wieder diese Variante nutzen. Diesen möchte ich liegend auf einem Hochpaterre innerhalb des Beckens anbringen, welches sich über die gesamte Breite des Beckens erstreckt und 50% der Tiefe im hinteren Bereich des Beckens einnimmt. Eine Rampe verbindet dann das Nest mit dem Rest des Beckens.


    Vorteile:
    - Da die Messoren ja kleine "Schweinchen" sind, nutze ich die Winterruhe gerne dazu das Becken in dieser Zeit mal ordentlich zu reinigen, d.h. das Nest sollte herausnehmbar sein. Da die Kleinen dazu ja auch ziemliche Stressbacken sind, sollte das relativ einfach funktionieren, weshalb ich einen einfachen Zugang gewährleisten und somit das Nest nicht verkleben möchte.
    - Ich kann die gesamte Fläche des Beckens nutzen bzw. wird diese nochmals vergrößert, da auch der Raum unterhalb des Nestes komplett bestehen bleibt.


    Nachteil:
    - Die Einsicht in das Nest funktioniert nur durch öffnen der Abdeckung.



    Ich hoffe es war einigermaßen verständlich was ich meine :denken:



    LG
    Tobi

  • Ah ok,


    dachte schon. Die angefertigten Nester sehen ja doch recht groß aus, für 20-50 Arbeiterinnen.
    Dann verschließt du die Nester noch, oder wie? Nicht das sie den ganzen Müll in den hinteren Kammern sammeln und sich dadurch Schimmel bildet.


    LG
    Denjo

  • Hallo,


    es geht weiter:


    Die erste Abdeckung ist fertig:


    Das Becken für die Aphaenogaster senilis ist fertig zum Einrichten:


    Seitenansicht mit Sichtfenster für das Wasserreservoir:


    Innenansicht des Wasservorratstanks:


    Jetzt kann ich weiter machen mit dem Becken für die Messor barbarus.


    Ich habe schon ein 27mm Loch in das Aquarium gebohrt, damit ich doch noch erweitern kann.
    Das Bohren ging einfacher als ich gedacht hatte, ich habe das Aquarium auf die Seite in eine kleine Wanne gestellt
    und mit Wasser aufgefüllt bis die Seite unter Wasser war.


    Dann mit einem Akkuschrauber langsam und mit wenig Druck gebohrt.


    Grüße, Mark

  • Hey Mark,


    das Becken für deine Aphaenogaster senilis sieht sehr professionell und sauber verarbeitet aus, Respekt! Macht Spaß sich sowas anzuschauen, ich freue mich auf die Bilder vom eingerichteten Becken (und von den Bewohnern natürlich). :clap:


    Läuft der Wassertank an der Schnittstelle zum Ytongnest nicht aus?



    LG, Phillip ;)

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Hi
    Sehr schöne Becken hast du da gebaut!
    Ich würde auch noch etwas "Gestrüpp" reinpacken, damit es natürlicher wirkt, aber das ist ja eine ganz persönliche Meinung.


    Zu den Messor-Becken nochwas: Denk daran, dass es nicht ewig so schön aussieht ;). Nicht nur dass sie die Scheiben dreckig machen, sondern große Messor-Kolonien wie die M. barbarus neigen dazu sich durch den Ytong zu fressen....



    MfG Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Hallo,


    :thanks: Wir (Meine Frau und Ich) haben immer viel Spaß am Bauen und einrichten von unsere Terrarien.


    Die Bilder habe ich gemacht nachdem wir das Sand-Lehm reingemacht haben, dass soll jetzt erst trocknen.


    Da kommt auch noch mehr Deko (Äste, Steinchen, Blätter, etc.) rein, es soll etwas Natürlicher aussehen.
    Dann mache ich die nächste Bilder.


    Die Messors (ich werde Messor structor reinsetzten) werden nicht weit kommen, der Rückwand von Ytong Nest ist mit eine 4mm Glasplatte "verstärkt", da kommen die nicht :sorry: durch.


    Am Samstag werden wir die Bewohner abholen.


    Grüße Mark,

  • Hi Mark,


    die Rückwand des Ytong mit einer Glasplatte zu verstärken klingt erst mal nach einer guten Idee.
    Da Messor es eh nicht Feucht mögen, wird es sicherlich auch kein Problem werden, aber achte darauf, das du wirklich wenig wässerst, denn sonst entsteht Staunässe. Die Feuchtigkeit kann ja jetzt nicht mehr abziehen, da der Ytong " mehr oder weniger dicht" verbaut ist.


    Auf jeden Fall ein sehr schönes Becken!


    Eine Frage hab ich selber noch... Du sagtest du hast ein Sand-Lehm-Gemisch verwendet. Hast du es selber gemischt? Oder fertig gekauft?
    Wie hast du es gemacht? Erst Sand/Lehm in die Arena und dann befeuchtet oder erst Gemisch mit Wasser angerührt und dann in die Arena?



    LG
    Denjo

  • Hallo Denjo,


    Danke, ist mir klar dass mann nur wenig wässern sollte, der Wassertank hat deshalb auch nur eine klein Öffnung im untere teil und auch nur ein teil von dem länge des Ytong Nest.


    Das Sand/Lehm haben wir selbst gemischt, erst einige proben gemacht um das richtige Verhältnis Sand:Lehm zu bekommen.


    Das Sand ist normales Spielkastensand, und folgendes Lehm (soll keine Werbung sein).
    http://www.kerf.de/Naturalia/Bodengrund/Lehmpulver::37.html


    Das Gemisch haben wir gemischt, befeuchtet und dann in die Arena modelliert.


    Grüße Mark,

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