Balkonbienen


Post 27379 - 10.05.2014 05:47:28

Hallo werte IG und Freunde


ich moechte hier kurz die neueste Entwicklung im Sektor Imkerei vorstellen. Eventuell hat der eine, oder andere schon mal darueber nachgedacht eigene Bienen zu halten, oder Honig zu erzeugen, aber wegen dem fehlenden Know-How es doch lieber sein lassen. Diese "Luecke" fuellt jetzt das ehrgeizige Projekt Balkonbienen.
https://www.youtube.com/watch?v=uWZWAttX5Kk
Diese Aktion hat den green tec award/Galileo Wissenspreis gewonnen und ist sicher eine Ueberlegung + Umsetzung wert.
weiterführende links:
- https://www.bienenbox.de/
- http://www.stadtbienen.org/
liebe Grueße


Nachtrag: webradio-interview https://www.metronaut.de/metrolaut014/ Sendung von METROLAUT vom 16 NOV 2012 über Bienen in der Stadt :think:



Post 27691 - 21.05.2014 04:09:05

Weiterfuehrende Diskussion
Es stellt sich fuer mich die Frage als Ameisenhalter wie weit ein Vergleich mit den rechtlichen Bestimmungen zu Bienen moeglich ist. Vieles ist noch eine Grauzone. Wenn die Biene als Wildtier eingestuft wird, sollte dies nicht auch fuer Ameisen zutreffen? Ein Auszug aus der Checkliste: (Hervorhebungen und RS-Korrektur durch meine Feder)

3. Rechtliches
Nachbarn:
Wenn es wegen deinen Bienen zu einem Nachbarschaftsstreit kommen
sollte, ist das Amtsgericht zuständig für dieses Problem. Das Gericht bewertet die Lage
erstens an den “Emissionen", die von de Bienenstand ausgeht. Dazu zieht es vorwiegend §906
sowie §1004 BGB heran. Im Punkt 1 wird hier geprüft, wie ortsüblich eine Bienenhaltung ist.
Dabei steht fest, dass in Wohngebieten eine Freizeitimkerei mit bis zu 6 Völkern möglich ist.
Überall dort, wo andere Menschen (z.B. Nachbarn) auch Hunde, Katzen, Tauben, Kaninchen
oder Kleingärten halten dürfen, werden die Imker_innen durch das Grundgesetz, das ein Recht
auf freie Entfaltung der Persönlichkeit enthält, geschützt. Zweitens prüft ein Gutachter, ob eine
wesentliche Beeinträchtigung vorliegt. Der Gutachter fragt sich u.a., ob die Nachbarn von den
Bienen attackiert werden und dadurch häufig Bienenstiche erleiden müssen.
Die Entscheidung fällt in der Regel zu Gunsten der Imker_innen aus. Ist die Bienenhaltung
ortsüblich, kann sie nur untersagt werden, wenn für Nachbarn von dieser Bienenhaltung
Lebensgefahr oder nachhaltige Gesundheitsschäden ausgehen. Eine Bienenstichallergie kann
nicht nur behauptet werden, sie muss zweifelsfrei durch das Gutachten eines Facharztes
aufgrund anerkannter Testmethoden nachgewiesen werden.
Bienenstiche:
Die Biene ist ein Wildtier oder je nach Betrachtungsweise ein domestiziertes Nutztier, welches
sich nicht zähmen lässt. Deshalb kann der Tierhalter bei Verletzungen eines Menschen durch
ein ungezähmtes Tier (Bienenstich), welchem noch dazu der ungehinderte Freiflug gestattet
werden muss, juristisch nur schwerlich verantwortlich gemacht werden. Die Honigbiene
entspricht insofern nicht dem § 833 des BGB und ist somit nach der deutschen Gesetzgebung
kein Haustier. Daher können Bienenhalter_innen für Bienenstiche nicht gleichermaßen zur
Verantwortung gezogen werden, wie z.B. Hundehalter_innen für Hundebisse.

Hausverwaltung/Vermieter_in:
Die Biene ist ein Wildtier und ist somit wahrscheinlich nicht in deinem Mietvertrag aufgeführt.
Die genaue rechtliche Situation stellt eine Grauzone dar. Um im Nachhinein keine Probleme mit
deiner Vermieter_in bzw. deiner Hausverwaltung zu bekommen, solltest du diese über dein
Vorhaben aufklären.
Je nach Bundesland gibt es sogar eine Zustimmungspflicht des Vermieters.


1) Es ist tatsaechlich so, daß Imker ihre Bienen beim Veterinaeramt anmelden, ihre Beuten (Bienen-Behausungen) teilweise Versichern und sich auf ein ueberschaubares Maß an Voelkern beschraenken. Waere das (naiv gefragt) nicht auch ein formidabler Schritt zur vernuenftigen Ameisenhaltung? Ich sehe zumindest noch viel Potential & Diskussionsbedarf in diese Richtung.


2) Zur Bienenhaltung in der Form von Balkonbienen ist mir immernoch schleierhaft, wie man einige Handgriffe als Laie umsetzt - besonders in dieser freiluftigen, baulichen Situation- , wie man das Volk lesen muß und wie man denn schwaermende Kolonieen im Hochhauslabyrinth einer Metropole wieder einfangen koennte. Es regt jedenfalls stark die Phantasie an und mag vielleicht zu lustigen Balkongespraechen & spontanen Terassenparties fuehren.
liebe Grueße



Post 27880 - 23.05.2014 20:13:27

Aktuell gibt es einen kritischen Beitrag der BBC news zur Hesmose, so wird die Kolonieteilung genannt. Bienen, die schwaermen und sich in der Stadt an denkbar unguenstigen Stellen absetzen, koennen zu Beeintraechtigungen fuehren und bei urbanen Menschen natuerlich auch Panik/Aengste etc ausloesen. Solange sie aber nicht direkt gestoert werden, verursachen sie keinen Schaden.
hier zum Artikel: http://www.bbc.com/news/uk-england-26988041


Es muß eine Grund-Bienenaufklaerung geben, eine Ausbildung zum Umgang mit Bienen und ein Bewußtsein des Miteinanders. Ist man erstmal in der Lage Bienen als Bienen zu erkennen (kein Witz), kann man auch entsprechend reagieren. Zum Beispiel der Beekeper Taster Course gesehen bei http://www.urbanbees.co.uk/index.htm. Schoen hier auch das Monitoring + Netzwerk der Bienenhalter. Das Hivetalking via interaktive Beemap. http://www.urbanbees.co.uk/maps/ <- wir brauchen auch eine Ameisenhalter-map mit Artlistung :)


Imker sind in der Lage diese Schwaerme einzufangen, zBsp http://www.bbka.org.uk/help/find_a_swarm_coordinator.php, dabei gehen sie methodisch mit Wassertropfen (Abkuehlung), oder Rauch (Beruhigung) vor. Grundsaetzlich besteht das Problem darin, daß regulaere Imker bei ihren Voelkern praeventiv eingreifen und die jeweilige Brut, die royalen Larven, entfernen. Das kann, oder will ein Balkonbienenhalter ja nicht unbedingt selber machen.
Jedenfalls gibt es durchaus Konfliktpotential, was ich schon angesprochen habe - und es wird schwer sein eine eventuelle Schuldfrage zu klaeren.

Thanks to Emma Hallett for her article.
call bee collectors and keep calm.
so far- and feel free to discuss
alex



Post 27912 - 24.05.2014 12:33:59

Myrme, Dir ist aber schon bewusst, dass die Honigbiene NICHT als Wildtier, sondern rechtlich als landwirtschaftliches NUTZTIER mit allen daraus folgenden geltenden Bestimmungen eingestuft wird.
Als Imker wird dir vom Amt eine landwirtschaftliche Produktionsnummer zugewiesen.


Eine Anwendung der Regularien für Bienen auf Ameisen ist somit hinfällig.


Die Einträge im BGB zu Bienen sind schon recht alte Bestimmungen - es geht ja hauptsächlich darum Schwärme einzufangen; das macht jeder Imker gern $$$ 8-)


Und noch was: Wer Bienen hält, der ist Imker. Und Imker sollen stets Fachleute sein und keine Laien ;) Wer Bienen halten will, der ist einfach in der Verantwortung sich vorher und auch währenddessen fundiert zu informieren und zu bilden. Man lernt da nie aus ;)



Post 38897 - 02.06.2016 19:40:25

Heute schwärmte eine Kolonie in Dresden. Anton Launer berichtet davon online-
http://www.neustadt-ticker.de/46395/aktuell/bienenschwarm-im-kindersitz
Ein großes Dankeschön geht an Fr. Marion Loeper vom Imkerverein Dresden!


ein längeres Video dazu von "Jonas" möchte ich hier auch noch einbinden:
https://www.youtube.com/watch?v=FWo9GwF5YgY
02.06.2016, Louisenstraße Ecke Talstraße Dresden


andere Geschehnisse:
- http://www.telegraph.co.uk/news/2016/05/24/swarm-of-bees-follow-grandmothers-car-for-over-24-hours-attempti/
- http://eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t=2883&start=30#p38624



Post 41417 - 16.08.2017 18:31:14

https://www.zdf.de/wissen/terra-xpress/dicke-hummeln-und-der-brummer-zoff-100.html


Die Sendung thematisiert das Hobby-Imkern im urbanen Raum, Kosten, Probleme und weiteres.



Dicke Hummeln und der Brummer-Zoff


Die Themen der Sendung: Imkern auf dem Balkon bringt Ärger. Rätselhaftes Insektennest führt zu Hilferuf aus dem Kindergarten. Behörde bringt Imker durch strenge Vorgaben in Bedrängnis.
Beitragslänge: 28 min
Datum: 13.08.2017


Video verfügbar bis 11.08.2022, 23:59