*Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen


Post 1625 - 04.02.2010 07:58:59

[mitte]Von der Königin zur Kolonie[/mitte]


[mitte]Camponotus ligniperda[/mitte]


[mitte]Erfahrungs- und Haltungsbericht der Camponotus ligniperda Ameise[/mitte]


In diesem Erfahrungs- und Haltungsbericht erlebst Du die Aufzucht eines Ameisenvolkes beginnend mit einer Königin der Camponotus ligniperda Ameise. Die ersten Schritte des Halters und die der Königin! Tolle Momente, traurige Ereignisse, interessante Beobachtungen sowie viel Geduld, Verhaltens-Interpretationen und jede Menge wissenswertes, was jeden Halter dieser Ameisen an Wissen bereichern und an Faszination gewinnen lässt! In diesem Haltungsbericht dokumentiere ich als Laie meine ersten Erfahrungen mit der Haltung von Ameisen, deren Verhalten, Sozialstruktur, Anatomie und deren Kollektive Denkens weise. Ideal für Anfänger, faszinierend für erfahrene Halter.


Dieser Erfahrung- und Haltungsbericht basiert zum Teil weder auf Wissenschaftlichen Fakten, noch sind die aus diesem Bericht hervor gehenden Informationen zu verallgemeinern! Dieser Erfahrungs- und Haltungsbericht soll als grober Leitfaden für Anfänger in der Ameisenhaltung dienen! Für etwaige aus diesem Bericht entnommenen Informationen die bei der Umsetzung zum Schaden der Kolonie geführt haben, nehme ich weder Stellung zu, noch übernehme ich dafür die Verantwortung. Desweiteren sind alle Bilder selbst fotografiert!
Der Bericht basiert auf Beobachtungen und Interpretationen des Verhaltens der Camponotus ligniperda Ameise die ich als Laie beobachten durfte und nach bestem Wissen und Gewissen kommentiert habe!


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 1626 - 04.02.2010 08:09:52

Steckbrief:
Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameise)
Gattung: Camponotus
Untergattung: Camponotus
Königinnen: Monogyn, selten auch Oligogyn
Nahrung: Zoophag, trophobiose
Lebensraum: Mitteleuropa; Sonnige Stellen in Laub- oder Mischwäldern, Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk, auch an Feldrändern und in Holz anzutreffen
Winterruhe: Oktober bis März
Schwärmzeit: Von Anfang Mai bis Ende Juni, 300-150 min vor Sonnenuntergang, bei 21 bis 27 °C
(Körper-)Größe:
Königinnen: ca. 16-18 mm
Arbeiterinnen: ca. 6-14 mm
Männchen: ca. 8-12 mm
Aussehen/Färbung:
Körper ziemlich glänzend, Kopf und überwiegender Teil des Hinterleibs schwarz; Thorax, Beine, Schuppe und vorderer Teil des Hinterleibs (soweit ich beobachten konnte: Nur bei der Gyne sowie den Majorarbeiterinnen) rotbraun gefärbt, leicht behaarte Gaster
Camponotus ligniperda ist die größte mitteleuropäische Ameise. Diese Art bildet verschiedene Kasten, bei denen erhebliche Größenunterschiede auftreten: Minor-, Media- und Major- Arbeiterinnen, wobei es auch Mischformen zwischen den Kasten gibt. Die Art nistet vorzugsweise in am Boden liegendem Holz an Waldrändern. Vorzugsweise sonnige Stellen. Die Ameisen benötigen aufgrund ihrer Größe viel Eiweiß und haben lange Entwicklungszeiten.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 1627 - 04.02.2010 08:12:18

[mitte]02.07.2008 Erster Tag[/mitte]
Die Königin der Art Camponotus ligniperda kam per Post an!
Inhalt des Reagenzglases eine Königin, ein Eierpaket!
Das Reagenzglas wurde sofort mit roter Folie zu 2/3 umwickelt und nach ca. 5 Std. ins Formicarium gelegt, die Königin machte einen ruhigen, entspannten Eindruck. Später entfernte ich die Watte des Reagenzglases. Da die Königin aber schon nach kurzer Zeit anfing Seramiskörner zum verschließen des Reagenzglases zu holen, formte ich einen neuen Watte-Pfropfen um das Reagenzglas wieder zu verschließen. Ich sah das zwei Eier an der Scheibe des Reagenzglases klebten! Ich hoffe die Königin sammelt sie wieder ein!


Fazit: Der erste Tag war mehr Stress für die Königin, als man Ihr hätte zu muten müssen!


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 1628 - 04.02.2010 08:14:46

[mitte]03.07.2008 Zweiter Tag[/mitte]
Ich entschloss mich die Watte vorne noch einmal zu entfernen, den Watte-Pfropfen zu verkleinern und sie lockerer wieder hineinzustecken. Dadurch entstand vorne eine Fläche von ca. 2-3 cm die nicht mit Folie beklebt war. Die Königin bemühte sich Wattestückchen des Wasserapartments abzukneifen und sie nach vorne zu bringen. Ich kann nicht genau sagen ob das an dem Lichteinfall lag, aufgrund der fehlenden Folie vorne, der vorher ja nicht da war! Ich sah wie an der Gaster (Hinterleib) und am Mesonotum (evtl. als Rücken zu bezeichnen) jeweils ein kleines Ei klebte, also entschloss ich mich um 17 Uhr die Königin erneut zu stören, um die Folie auch vorne anzubringen! Ca. eine Stunde später verhielt sie sich wieder ruhig und entspannt! Ab jetzt heißt es nicht mehr stören! Nach dem ich jedoch noch ein par Mal in das Formicarium schaute musste ich erneut feststellen, dass die Watte immer noch sehr interessant ist und die Königin weiterhin versucht diese abzurupfen!


Fazit: Der zweite Tag war auch Stress für die Königin, aber es war die richtige Entscheidung!


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[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 1629 - 04.02.2010 08:16:26

[mitte]04.07.2008 Dritter Tag[/mitte]
Die Königin ist weiterhin aktiv mit der Watte beschäftigt, jedoch reduziert, sie hält sich jetzt auch zwischenzeitig in der Mitte des Reagenzglases auf, wo sie evtl. ein paar Eier gelegt haben könnte, (oder das Eierpaket das ich anfangs sah) welches sie jetzt bemuttert, dies bleibt jedoch nur eine Vermutung, da man nicht so gut in das Reagenzglas einsehen kann. Ich wusste natürlich worauf ich mich einlasse mit dem Kauf von nur einer Königin ohne Arbeiterinnen, jedoch möchte ich meine Gyne von der ersten Pygmäe an unterstützen und von Anfang an dabei sein! Ich bin guter Dinge und werde wahrscheinlich frühestens in einem Monat erkennen ob sie Eier gelegt hat und sie sich über die Larve hin verpuppt haben! Oder vielleicht sehe ich erst die fertige Imago weil man einfach schlecht in das Reagenzglas einsehen kann. Ich hoffe jedoch, dass man die Eier, Larven, Puppen doch besser sehen kann. Ich habe Geduld und freue mich schon auf die erste Arbeiterin (Pygmäe) und vor allem auf das öffnen des Reagenzglases. Doch bis dahin übe ich mich in Geduld!


Fazit: Auch wenn noch keine Eier gelegt wurden was ich jedoch nicht ausschließen kann, ist die Königin augenscheinlich entspannter und macht einen guten Eindruck!


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[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 1630 - 04.02.2010 08:18:28

[mitte]05.07.2008 Vierter Tag[/mitte]
Die Aktivität hat weiter abgenommen! Die Watte ist jetzt uninteressant geworden. Gott sei Dank. Ich hatte schon befürchtet, dass sich die Königin nicht wohlfühlt und nun versucht das Nest (Reagenzglas) mit Hilfe der Watte auszubessern. Ausbessern wäre ja auch gar nicht so schlimm, jedoch ist dies ein großer und hoher Energieaufwand, den sie natürlich in die Eiablage und Bemutterung investieren sollte. Desweiteren werden im nach hinein, und das ist meine größte Befürchtung, die Eier an der Watte festkleben und diese schädigen oder gar töten, da die Königin die Watte in mitten des Reagenzglases platziert hat. Es sind ein par kleine abgekniffene “Bauschen“ in der Größe eines Stecknadelkopfes. Es könnte sein, dass das Abkneifen der Watte etwas mit der Eingewöhnungsphase zu tun hatte, ich beobachtete dieses ja ausschließlich vom zweiten bis zum dritten Tag. Es kann aber auch sein das es daran lag, das die Königin einfach zu sehr gestört wurde, sprich zu viele Erschütterungen die Königen dazu veranlasst haben das Nest auszubessern. Es könnte auch einfach Ihre eigene Art gewesen sein den Stress des Transportes und die des Störens abzubauen. Die genaue Antwort kenne ich natürlich nicht, also lässt sich nur spekulieren und alle in diesem Fall plausiblen Möglichkeiten wahr zu nehmen, um rechtzeitig reagieren zu können, um mögliche Haltungsfehler zu korrigieren! Ich werde versuchen zu diesem Verhaltensmuster Informationen zu bekommen die mich und evtl. euch aufklären! Die Königin bewegt sich jetzt wenig, sprich Bewegung ist durch die rote Folie selten wahrzunehmen, da die Extremitäten (Beine, Fühler etc.) nur direkt an der Reagenzglas- Scheibe zu erkennen sind. Die Königin hält sich jetzt mittig im Reagenzglas auf und bewacht und bemuttert Ihre Brut (hoffe ich zumindest) also sieht alles sehr gut aus!


Fazit: Ein guter Tag, die Stresssituation vom Transport etc. scheint überwunden, ich rechne mit einem frisch an diesem Tag gelegten Eierpaket, das ab jetzt bemuttert wird!


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 1631 - 04.02.2010 08:23:13

[mitte]06.07.08 Fünfter Tag[/mitte]
Am Morgen war wie erwartet keine Aktivität festzustellen. Der Kopf der Gyne befindet sich immer noch mittig im Reagenzglas. Aufgrund das die Gaster heute Morgen in die andere Richtung des Reagenzglases zeigte, weiß ich das die Königin Aktivität zeigt und sie mit großer Wahrscheinlichkeit wirklich Eier gelegt hat und dies als ihre, so wie es auch sein soll wichtigste Aufgabe ansieht. Ob die Eier die am Anfang im Reagenzglas waren überlebt haben kann ich nicht sagen, ich gehe aber davon aus das die Eier gestern, sprich am 05.07.08 gelegt wurden und dies ist der Stichtag für meine Rechnung.


In Gefangenschaft dauert es zwischen 9 und 16 Tagen vom frisch gelegten Ei bis zur Larve.
Bei guter Fütterung von der Larve bis zur Puppe 10-14 Tage.
Die Puppe braucht zwischen 12 und 24 Tage, bis die Imago schlüpft.


Entwicklungsberechnung im günstigsten Fall: Entwicklungsberechnung im ungünstigsten Fall:


[mitte]05.07.2008 .................................................. ......................05.07.2008
+ 9 Tage bis zur Larve ............................................ .+ 16 Tage bis zur Larve
= 14.07.2008 .................................................. ..................= 21.07.2008


14.07.2008 .................................................. ......................21.07.2008
+ 10 Tage bis zur Puppe ............................................+ 14 Tage bis zu Puppe
= 24.07.2008 .................................................. ..................= 04.08.2008


24.07.2008 .................................................. ......................04.08.2008
+ 12 Tage bis die Imago schlüpft .......................+ 24 Tage bis die Imago schlüpft
= 05.08.2008 .................................................. ..................= 28.08.2008
[/mitte]


Ergebnis: Im günstigsten Fall schlüpft die Imago (wörtlich übersetzt: Bild. Vollentwickeltes, geschlechtsreifes Insekt) am 05.08.2008 und ich habe meine erste Arbeiterin und könnte bald das Reagenzglas öffnen! Im ungünstigsten Fall, schlüpft die Imago erst am 28.08.2008!
Aber auch damit kann ich gut leben, wichtig ist einfach, dass mindestens eine Arbeiterin vor der Winterruhe der Königin zur Seite steht, fressen heranschaffen kann und die Brutpflege zum größten Teil vor dem Einwintern übernimmt! Wann die Ameisen ihren Sommer beenden wollen weiß ich natürlich nicht, da ich vom Verkäufer (professioneller Händler) keine Information habe wann er sie aus dem Winterschlaf geholt, beziehungsweise hinein geschickt hat! Aber aufgrund des endogenen Rhythmus, sprich der inneren Uhr, verlasse ich mich voll und ganz auf die Ameisen, denn wirklich zwingen lässt sich Camponotus ligniperda nicht, schließlich hat sie ihr eigenes Zeitgefühl und wird mir schon durch den Eier, Larven, Puppenstand, einer geringen Außenaktivität, erst viel, dann wenig Nahrungsaufnahme, oder der Traubenbildung zu verstehen geben das ihr Jahr nun vorbei ist und sie Zeit (ca. 5-6 Monate) braucht für Erholung und Regeneration. Die Königin macht einen sehr ruhigen Eindruck, Bewegung ist weiterhin nicht zu verzeichnen. Das heißt für mich, dass alles in Ordnung ist. Die Einzige Aktivität die zu beobachten ist, ist das sie im Reagenzglas mal wendet! Ich störe die Königin gar nicht mehr, das Reagenzglas ist komplett mit roter Folie umwickelt um eine ruhige Brutphase zu gewährleisten! Futter biete ich ihr nicht an, da Sie claustral (die Königin gründet die ersten Arbeiterinnen ohne das zusätzlich Futter angeboten werden muss, die Königin baut Fettreserven und Ihre nun nicht mehr benötigte Flugmuskulatur ab und ernährt so die Brut) eine Kolonie gründet die Futter/Energiereserven reichen im Normalfall aus!


Fazit: Der sechste Tag beinhaltete keine bösen Überraschungen, die Königin scheint sehr entspannt zu sein, alles läuft also nach Plan.


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Post 1632 - 04.02.2010 08:26:46

[mitte]07.07.08 Sechster Tag [/mitte]
Heute Mittag schaute ich noch mal schnell nach der Königin, alles schien in bester Ordnung zu sein. Doch dann sah ich im Formicarium auf dem Stroh eine Art feines Spinnnetz optisch mit dem Netz der Spinnmilbe zu vergleichen und das war auch mein erster Gedanke. Es stellte sich doch bei genauem hinschauen und mit Hilfe einer Lupe heraus, dass es ein Schimmelpilz ist, der sich aufgrund der herrschenden Feuchtigkeit gebildet hat, die Feuchtigkeit kam vom noch nicht vollständig getrocknetem Humus! Es gab nur eine Möglichkeit, Handeln! Ich hab das Formicarium leicht gedreht und es hinten geöffnet, die Königin zeigte sofort Aktivität und schien sich schützend über das Eierpaket, wenn vorhanden, zu positionieren. Ich holte das Heu raus, die Kastanie war auch überzogen mit diesem Schimmelnetz, also auch weg damit, die Baumrinde holte ich auch raus, obwohl sie kein Schimmel aufwies, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht! Ich tue sie später wieder hinein, wenn die untere Etage des Formicariums vollständig trocken ist, ich lasse es halb geöffnet stehen. Es besteht ja keine Fluchtgefahr, das Reagenzglas ist natürlich noch verschlossen, also bestand auch für die Königin die ganze Zeit keine Gefahr mit dem Schimmel in Kontakt zu kommen, ich hoffe die Aktion hat Sie nicht all zu sehr gestresst! Momentan ist aber keine Aktivität zu verzeichnen, für mich mal wieder ein gutes Zeichen!


Fazit: Leider ist mir schon wieder ein Anfängerfehler passiert, jedoch konnte ich schlimmeres rechtzeitig verhindern! Lerne und verstehe!


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Post 1633 - 04.02.2010 08:27:53

[mitte]08.07.2008 Siebter Tag[/mitte]
Die Königin hat sich bisher ruhig verhalten, keine außergewöhnlichen Vorkommnisse oder Aktivitäten. Leider ist immer noch nicht zu erkennen ob nun ein Eierpaket gelegt wurde, oder nicht. Aber hier heißt es einfach nur Geduld haben! Ich kann nur das Verhalten der Königin gegen mein Wissen stellen und daraus interpretieren/spekulieren welches Verhaltensmuster Sie an den Tag legt und was es damit auf sich hat. Das Verhalten mit dem abkneifen der Watte, dass die Königin an Tag Zwei und Drei aufwies, und diese in die Mitte des Reagenzglases legte ist nichts außergewöhnliches, dieses Phänomen oder Verhaltensmuster ist nach meinen Nachforschungen schon mehren Haltern aufgefallen. Also ist auch da alles in der Norm, wenn man davon sprechen kann. Die Königin hält sich so ziemlich immer an der gleichen Stelle im Reagenzglas auf, mal dreht sie sich, sprich die Gaster zeigt manchmal Richtung des mit Watte verschlossenen Ausganges, oder zu dem mit Wasser gefüllten und mit Watte verschlossenem Apartments. Ihr Kopf ist jedoch immer an der gleichen Stelle. Ich werde die Königin samt Brut, wenn vorhanden im September langsam versuchen Einzuwintern, da ich sie wohl auf dem Balkon überwintern lasse und sie somit natürlich runter kühlen kann. Das heißt die Zeit spielt gegen mich und die Königin, da ich bis dahin gern ein par Arbeiterin hätte die, die Königin unterstützen. Und sie vor allem vor dem langen Winter mit genügend Futter versorgen!


Fazit: Die erste Woche lief zwar nicht zu 100%ig so wie ich mir das vorgestellt hatte, aber es gab auch keine herben Rückschläge! Ich blicke zuversichtlich in die nächste Woche!


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Post 1634 - 04.02.2010 08:35:47

[mitte]09.07.2008 Achter Tag [/mitte]
Es gibt eine Menge zu berichten und das schöne daran ist, es gibt nur gute Nachrichten! Wie oben auf dem zweiten Bild meines Formicariums gut zu erkennen ist steht das Y-Tong Nest in der zweiten Etage der Haupt-Arena, die oben mit einer zugeschnittenen Glasplatte verschlossen ist! Die Feuchtigkeit die ich am 07.07.2008 entdeckt hatte, die sich an der Seite des Formicariums sichtbar an der Glaswand absetzte und vom noch nicht 100%ig getrockneten Humus kam, machte mich stutzig was das befeuchten des Y-Tong Nestes angeht. Ich hatte Angst, dass ich die Feuchtigkeit in meinem Formicarium nicht regulieren kann, und da alle Teile meines Formicariums verschlossen sind, konnte auch keine Luftzirkulation entstehen, sprich es würde sich an jedem öko/biologischen Bestandteil in meiner Arena früher oder später Schimmel bilden, also überlegte ich mir das Y-Tong Nest außerhalb der Arena zu gestalten, da dann in der Arena auch eindeutig mehr Platz zur Verfügung steht. Gesagt getan! Schnell einen neuen Y-Tong Stein besorgt. Ich entschloss mich den Y-Tong Stein zu den Maßen 20cm Höhe und 25cm Länge zu recht zu schneiden die Tiefe spielt zwar nicht wirklich eine Rolle, es sind bei mit aber 10cm! Die Gänge und Kammern haben eine Tiefe von 1,5 – 2cm, die Gang Höhe und Breite betragen 1cm. Die Kammern habe ich in verschiedenen Größen angefertigt, je nach Bedarf. Ich habe nur mit einem Schraubenzieher gearbeitet um Fehler oder gar das Brechen des Y-Tong Steines zu vermeiden. Die Arbeit hat sich gelohnt, nach dem Einzeichnen der Gänge hab ich ca. 2 Std. lang geschnizt! Ich werde den Y-Tong Stein von unten bewässern, dieses wird sich bewären, aufgrund der Kapillarwirkung saugt sich der Stein wie ein Schwamm mit Wasser voll. Mein Y-Tong Nest besitzt drei Etagen: Unten sehr feucht, Mitte weniger feucht, oben trocken. Die verschiedenen Grade der Feuchtigkeit sind eine gute Grundvorraussetzung für die verschiedenen Stadien der Brut. Unten in die Schale, auf (in) der das Nest steht kommt Seramis rein, um das Nest herum häufe ich es etwas an, die Schale wird komplett bewässert! Um den Y-Tong Stein nach vorne hin optimal abzudecken nehme ich eine Glasscheibe von einem Bilderrahmen, der exakt die Größe des Nestes hat, bis auf die Höhe, die Glasscheibe ist ca. 3 cm niedriger, da der Sockel des Steines ja im Wasser steht! Auf die Glasplatte klebe ich von außen eine rote Transparente Folie, da die Art Camponotus ligniperda rot als grau oder schwarz warnimmt. Achtung, das ist nicht bei jeder Ameisenart so, manche Arten benötigen auch schwarze Folie, bitte informiert euch!


Das Y-Tong Nest (nur die Gänge) werde ich bevor ich es verschließe mit Seramis auffüllen! Camponotus ligniperda gräbt gerne und ein Nest aushölen sehe ich als eine ähnliche Tätigkeit an, außerdem können die Ameisen so selbst eintscheiden wie viel Platz sie aktuell benötigen. Achtung ist des Nest zu groß, oder es hat zu viele Kammern besteht die Möglichkeit das Kammern die nicht zu der Aufzucht der Brut verwendet werden, als Mülldeponie umfunktioniert werden. So kann leicht Schimmel entstehen, der sich im Allgemeinen schlecht aus dem Y-Tong Nest entfernen lässt ohne die Ameisen stark zu stören oder evtl. sogar eine Massenpanik auszulösen. Da ich ja auch das alte Y-Tong Nest entfernen mußte, hab ich das Formicarium neu gestaltet! Maße aller Elemte:

Y-Tong Nest: ..............................20cm Höhe, 25cm Länge und 10cm Tiefe
Arena: Erdgeschoss: ......................7,5cm Höhe, 25cm Länge und 15cm Tiefe
Arena: 1. Etage: ..........................7,5cm Höhe, 25cm Länge und 15cm Tiefe
Futter-Arena: .............................10cm Höhe, 15cm Länge und 7cm Tiefe
Antquarium: ...............................14cm Höhe, 16,5cm Länge und 5,3cm Tiefe
Gesamtfläche ohne Schläuche: 1256cm²


Gesamtvolumen ohne Schläuche:: 12900 cm³ (12,9 Liter)


Es ist wichtig den Ameisen genügend auslauf zu bieten, dann muss das Formicarium auch nicht so schnell erweitert werden. Sollten eure Ameisen häufig versuchen die Scheiben hoch zu klettern, oder ewige Runden an den Scheiben drehen, haben sie evtl. zu wenig Auslauf oder zu wenig Futter! Die Ameisen können sich sprichwörtlich totlaufen! Ist das Terrain zu klein schlussfolgert die Ameise zu wenig Nahrung, je größer das Terrain ist, desto mehr Nahrung findet sie in der freien Natur! Schließlich ist euren Ameisen nicht bewusst, dass Ihr sie jedes Mal füttert und so das Überleben der Kolonie gewährleistet!


Nun musste ich ja auch das Reagenzglas aus dem Formicarium nehmen, um das alte Y-Tong Nest zu entfernen. Das war meine Chance einen genauen Blick zu riskieren und meine so oft angepriesene Vermutung hat sich bewahrheitet, die Königin kümmert sich brav um ein Eierpaket, zwei kleine Larven waren auch schon dabei!


Fazit: Obwohl das meine ersten Erfahrungen mit der Ameisenhaltung sind die ich hier sammele, bin ich sehr zufrieden wie es bisher gelaufen ist. Ich freue mich über den bisher erfolgreichen Zwischenstand.

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Post 1635 - 04.02.2010 08:36:40

[mitte]10.07.2008 Neunter Tag [/mitte]
Aufgrund des Umbaus der Arena fällt jetzt mehr Licht hinein, somit lässt sich auch die Königin im Reagenzglas wesentlich besser beobachten. Schemenhaft erkennt man nun das Eierpaket, die Larven kann man aber leider nicht von den Eiern unterscheiden, eine Puppe jedoch wird sich denke ich mal doch optisch abzeichnen. Ich rechne mit einer Entwicklungsspanne von 14 Tagen bis zur Puppe, soll heißen ich gehe vom ungünstigsten Fall aus, außerdem besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass die Königin eine Puppe frisst! Also sollte man nicht zu optimistisch sein und mit einer kurzen Entwicklungsphase rechnen. Die Königin verhält sich normal ihr scheint es gut zu gehen, liebevoll umsorgt sie den ganzen Tag die Eier und Larven, ich konnte in den letzten Tagen nicht beobachten das sie sich überhaupt mal weg bewegt hat. Aufgrund dessen das schon zwei Larven vorhanden sind, haben die Eier die ich bei Ankunft der Königin per Post schon gesehen hatte wohl überlebt. Vielleicht nicht alle, aber ein Teil mit Sicherheit! Daraus schlussfolgere ich, dass sich der Termin des Schlüpfens des ersten Imagos ein paar Tage nach vorne verlegen lässt. Aber das erst wenn es soweit ist, bis dahin halte ich noch an meiner oben erstellten Rechnung fest, denn die Natur hat ihren eigenen Zeitplan und ich rechne da lieber großzügig!


Fazit: Es war ein vorbildlicher Tag, die Königin bemuttert ausschließlich ihre Eier und Larven und umso besser sie ihren Job macht, umso eher kann ich mich auf den Nachwuchs freuen!


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Post 1636 - 04.02.2010 08:37:49

[mitte]11.07.2008 Zehnter Tag[/mitte]
Heute habe ich mal versucht ein par Fotos von der Königin und ihrer Brut zu schießen, leider vergebens! Selbst mit einer sehr guten Digi-Cam war es mir nicht möglich halbwegs vernünftige Fotos zu Knipsen. Das Reagenzglas mit der roten Folie lässt einem leider sehr wenig Einsicht in das momentane Leben der Königin und ihren Eiern und Larven! Jedoch ließ sich etwas Aktivität von der Königin verzeichnen, die Eier und Larven liegen direkt vor der feuchten Watte zum Wasser-Apartment hin, es lässt sich schwer erkennen jedoch glaube ich, dass Eier und Larven getrennt liegen. Die Königin hat heute versucht zu trinken. Sie hat die Larven ca. mittig in das Reagenzglas gelegt, hat sich über die Eier hinweg gestreckt und etwas an der Watte gezupft, danach ging sie vorsichtig, den Larven ausweichend zum Watte-Pfropfen der den Ausgang versperrt, hat dort irgend etwas gemacht, was ließ sich leider nicht erkennen, und marschierte zurück und legte eine Larve wieder zu dem Eierpaket, die Andere folgte kurze Zeit später. Momentan liegt sie auf der Brut und versucht sie, so vermute ich, auf einer Konstanten Temperatur zu halten und/oder sie zu schützen. Seit dem ich die Königin hab, lag die Temperatur Tagsüber immer zwischen 24,5 °C. und 28 °C. Nachts ca. 2 °C. kälter.


Fazit: Schade dass, das mit den Fotos nicht geklappt hat, schön das, dieses das einzige Manko ist. Ein Tag wie er im Bilderbuch steht, es gab keine bösen Überraschungen!


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Post 1637 - 04.02.2010 08:39:00

[mitte]12.07.2008 Elfter Tag [/mitte]
Viel kann ich heute leider nicht berichten, jedoch ist mir aufgefallen das die Königin ihre Brut ab und zu mal umlagert und von einem zum anderen Platz bringt. Mal liegt die gesamte Brut vor dem Watte-Pfropfen des Wasser-Apartments und mal lagert die Königin die Brut in der Mitte des Reagenzglases. Dies ist ein klares Zeichen für mich wie wichtig es ist, das (wenn überhaupt vorhanden) künstliche Nest (z.B. wie bei mir das Y-Tong Nest) überlegt feucht zu halten. Mit “überlegt“ meine ich, den Ameisen zu überlassen wie hoch die optimale Feuchtigkeit für die Brut zu sein hat. Dieses kommt 1. wiederum dem Halter zu gute denn, wenn überhaupt erwünscht, optimale Bedingung beschleunigen natürlich auch das Wachstum der Kolonie. Und 2. dieses sollte zwingend erwünscht (notwendig) sein und liegt in dem Verantwortungsbereich des Halters, sollte mit Verzicht von Ausnahmen auf eine unbedingte Art gerechte Haltung geachtet werden und auf eine möglichst angenehme Beherbergung dieser Tiere. Aus diesem Grund ist es wichtig mehrere Kammern in dem Nest einzurichten, die verschiedene Grade an Feuchtigkeit aufweisen. Bei der Nest Art “Y-Tong Stein“ lässt sich das relativ einfach und mit wenig Aufwand realisieren, wie? Habe ich im oberen Teil dieses Erfahrungsberichtes beschrieben, siehe 09.07.2008 Achter Tag. Obwohl meine Königin momentan nur einen Auslauf von mehreren Zentimetern hat, ist es trotzdem immer wieder sehr interessant in das Formicarium zu schauen (indem das Reagenzglas liegt) und dem Verhalten der Königin auf die Schliche zu kommen um diese Art besser verstehen zu können!


Fazit: Es ist nicht all zu viel passiert, jedoch sehe ich das als ein positives Zeichen an!


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Post 1638 - 04.02.2010 08:40:05

[mitte]13.07.2008 Zwölfter Tag [/mitte]
Ein Blick in das Reagenzglas…nichts außergewöhnliches zu erkennen alles so wie es sein soll, schön alles läuft mal wieder nach Plan! Meine Neugierde kann ich kaum noch im Zaum halten. Aufgrund dessen das ich die Brut, also die Eier und Larven nur schemenhaft im Reagenzglas erkennen kann, reiten mich nun schon mehrere Male am Tag die Gedanken das Reagenzglas aus dem Formicarium zu nehmen und gegen das Licht zu halten um Anzahl und Stadium der Brut zu bestimmen, doch die Vernunft siegt natürlich vor dem Leichtsinn. Geduld ist eine Tugend die sich bekanntlich auszahlt, sprich mein Blick ins Reagenzglas beschleunigt weder die Entwicklung der Brut, (eher verlangsamt sie diese) noch werde ich etwas sehen was sich später nicht eh heraus bekommen werde. Ohne triftigen Grund wird das Reagenzglas nicht bewegt! Einige Larven sind aber zu erkennen, wenn die Königin diese zwischen ihre Mandibel (Mundwerkzeug der Ameise zum Greifen, dient auch der Verteidigung, können bei manchen Arten sogar den Menschen mächtig zwicken. Camponotus ligniperda Köpft mit ihren Mandibeln falls notwendig andere Ameisen und kann auch bei z.B. Nestangriff oder gar Zerstörung den Menschen angreifen und zwicken) hin und herträgt, die exakte Größe kann ich aber nicht bestimmen und somit auch nicht das momentane Entwicklungsstadium oder gar die eventuelle baldige Verpuppung. Wieder einmal heißt hier das Zauberwort Geduld. Klar will ich die Ameisen beobachten und ihr Verhalten studieren, jedoch nicht auf den ihren Kosten. Es lässt sich erkennen das die Larven im Reagenzglas nebeneinander liegen und nicht wie die Eier in einem Paket oder gar wild gestapelt sind, ebenfalls lässt sich erkennen das die Larven gewachsen sind, wieder mal ein gutes Zeichen, es geht also voran! Mehr Angaben kann ich leider zu dem Aktuellen Stand nicht machen, also schauen wir, was der nächste Tag bringt.


Fazit: Langsam kann man die Larven besser erkennen, da sie gewachsen sind und somit an Volumen zu genommen haben. Ich bin zuversichtlich, dass man später trotz der bedingten Einsicht in das Reagenzglas Puppen von Larven unterscheiden kann! Ein erfolgreicher Tag!


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Post 1639 - 04.02.2010 08:42:12

[mitte]14.07.2008 Dreizehnter Tag[/mitte]
Heute war es so weit, ich habe mir in einem Bastelladen eine rote, transparente Folie geholt und Silikon zum befestigen der Folie am Y-Tong Nest. Hat auch soweit alles ganz gut geklappt, ich habe mich entschieden die rote Folie direkt an den Y-Tong Stein zu befestigen, die Idee die Folie auf eine Glasscheibe zu kleben und diese dann an dem Stein zu befestigen hat sich als nicht empfehlenswert herausgestellt, da es den Einblick in das Nest deutlich mindert! Den Verbindungsgang zu den Kammern habe ich mit ein paar Seramiskörnern aufgefüllt, damit die Ameisen die nicht benötigten Kammern nicht als Mülldeponie nutzen können. Wenn sie den Platz irgendwann für die Brut benötigen, werden sie die Seramiskörner schon entfernen.


Als ich sah wie klar die Folie ist und wie gut die Einsicht in das Nest ist, kam mir der Gedanke dieses Folie auch um das Reagenzglas herum zu befestigen, also holte ich dieses vorsichtig aus der Arena, alles schien in bester Ordnung, die Königin verhielt sich ruhig, bis zu dem Zeitpunkt als ich den Tesafilm entfernen wollte. Dies muss in dem Reagenzglas ein Geräusch ausgelöst haben, das die Königin sofort in Alarmbereitschaft versetzt hat, nach einem flinken umschauen verfrachtete sie die gesamte Brut, die übrigens zu einem Klumpen verklebt war, direkt am Watte-Pfropfen des Wasserapartments und ruckte etappenweise nach vorne Richtung Watte-Pfropfen am Ausgang. Dieses ist das Typische Verhalten von Camponotus ligniperda gegenüber Feinden aller Art! Natürlich hörte ich unverzüglich auf und legte das Reagenzglas vorsichtig zurück in die Arena. Misst, genau das wollte ich damit nicht erreichen, ich hab es sofort bereut! Schade ist auch das ich jetzt immer noch die schlechte Einsicht habe, aber damit muss ich mich jetzt abfinden, schließlich bleibt mir ja noch das Y-Tong Nest, wenn die Ameisen dort hin umgezogen sind, kann ich die Entwicklungsstadien ja noch genauestens erforschen! Die Königin hatte sich schnell wieder beruhigt. Es wurde noch einmal das Reagenzglas gecheckt, ob auch alles in Ordnung ist, die Königin ist in kurzen Zeitabständen immer mal wieder hin und her gegangen, von der einen Watte zur Anderen, dann hat sie an dem Watte-Pfropfen des Wasserapartments gezehrt , nach ca. 30 min, war die Brut wieder in der Mitte des Reagenzglases, die Königin hatte sich vollkommen beruhigt und alles war wieder in Ordnung! Als ich das Reagenzglas herausgeholt hatte, konnte ich etwas besser hineinsehen, es sind jetzt Zwei große Larven vorhanden, es könnten auch kleine Puppen sein, aber dafür waren sie mir etwas zu klein, leider habe ich momentan noch zu wenig Erfahrung, sprich mein Auge ist nicht gut genug geschult um dies bei so schlechter Einsicht in das Reagenzglas bestimmen zu können. Ich denke aber es handelt sich hier relativ eindeutig um große Larven! Die Eier konnte ich nicht zählen, da ich das Reagenzglas lieber wieder vorsichtig zurück legen wollte.


Fazit: Endlich ist das Y-Tong Nest und somit das gesamte Formicarium vollständig fertiggestellt. Ein kleiner Dämpfer war die heutige Stresssituation für die Königin, aber glücklicherweise hat sie sich schnell wieder beruhigt
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Post 1640 - 04.02.2010 08:43:37

[mitte]15.07.2008 Vierzehnter Tag[/mitte]
Die Königin bemuttert ihre Brut, und der gestrige Tag hat mir gezeigt wie ernsthaft die Königin diese auch verteidigt! Heute hat sie relativ wenig Aktivität an den Tag gelegt, sie hockt auf ihrer Brut, mal wendet sie im Glas ich denke um die anderen Larven besser füttern zu können, ansonsten ist nicht viel zu berichten, ist aber auch ganz gut so. Ich bin froh wenn die Königin jetzt wieder etwas Ruhe bekommt. Ich gehe davon aus das die Gyne mit ihren zukünftigen Volk vor dem Winter eh nicht mehr ausziehen wird, jetzt mache ich mir nur etwas Gedanken um das Klima im Reagenzglas über den Winter, denn das Wasser-Apartment wird nicht für den ganzen Winter reichen. Entweder die Ameisen ziehen vorher in das Y-Tong Nest, was ich nicht glaube, denn es ist viel zu groß für unter 10 Ameisen oder ich biete ihn noch ein frisches Reagenzglas an, somit besteht die Möglichkeit, so wie ich es immer für am besten halte, das die Ameisen immer eine Option haben, sie können ja auch noch ins Antquarium ziehen, wenn das überhaupt für die Ameisen in Frage kommt. Auf jeden Fall werde ich der Jungkolonie ein frisches Reagenzglas zur Verfügung stellen mit Transparenter roter Folie mit guter Einsicht! Wir werden sehen.


Fazit: Ein ruhiger Tag, nichts Besonderes ist passiert, aber jeder vergangene Tag bedeutet Volumenwachstum für Eier und Larven! Ich habe die Königin jetzt seit zwei Wochen und alles entwickelt sich prächtig!


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Post 1641 - 04.02.2010 08:44:23

[mitte]16.07.2008 Fünfzehnter Tag[/mitte]
Auch heute gab es wenig Aktivität zu beobachten. Seit einigen Tagen fällt die Temperatur auch unter 25 °C. am Tag, nachts 1-2 °C. tiefer, was aber auf die Königin kein Einfluss hat, jedoch evtl. aber für die Entwicklung der Eier und Larven, die es sehr gerne warm haben. Heute hatte ich die Möglichkeit zu erkennen wie eine Larve gefüttert wurde, also es sind mit 100%iger Sicherheit noch keine Puppen vorhanden. Das wäre auch etwas zu schnell gegangen. Es ist immer schön zu sehen, dass sich etwas tut und es voran geht, ich freue mich auf den nächsten Tag!


Fazit: Auch wenn sich nicht viel tut, wachsen die Eier und Larven, dies lässt sich sogar mit dem bloßen Auge erkennen! In ca. ein, zwei Woche erwarte ich die erste Puppe!


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Post 1642 - 04.02.2010 08:45:08

[mitte]17.07.2008 Sechzehnter Tag [/mitte]
Die Königin verlässt ihren Platz über der Brut gar nicht mehr, Ausnahme sie muss trinken. Ständig werden die Larven und Eier befühlert und gefüttert. Die Lage ist total Entspannt, es gibt keine außergewöhnlichen Aktivitäten oder Anzeichen darauf ob der Königin etwas fehlt. Momentan kann ich drei dicke Larven erkennen, die ca. 1/3 der Größe von der Königin haben. Kleinere Larven müssten auch noch vorhanden sein, wenn sie nicht von der Königin gefressen wurden. Ich hoffe nun auf etwas wärmeres Klima, also ca. 3°C plus, das fördert die Entwicklung und das Wohlbefinden der Brut!


Fazit: Alles läuft prächtig, ich bin mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden!


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Post 1643 - 04.02.2010 08:46:01

[mitte]18.07.2008 Siebzehnter Tag [/mitte]
Die Situation ist unverändert, also alles prächtig! Ein ruhiges und entspanntes Nestklima herrscht im Reagenzglas. Ich habe des Öfteren beobachten können wie die Königin ruckartig mit ihrem Kopf nickt, bzw. evtl. auf den Boden klopft, oder auf die Larve klopft. Ich gehe davon aus das dies vielleicht eine Art Fress-Animation für die Larven ist, aber genau kann ich dieses Phänomen nicht deuten. Heute liegt ein Teil des Geleges an der Watte zum Wasser-Apartment und ein Teil in der Mitte des Reagenzglases, ich glaube in der Mitte liegt nur eine Larve. Ob die evtl. vergessen wurde, denn die Königin wendet sich nur den Anderen zu! Es wird sich morgen herausstellen.


Fazit: Ein neues Verhaltensmuster hat sich gezeigt, dieses gilt es jetzt genauer zu beobachten.


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Post 1644 - 04.02.2010 08:48:35

[mitte]19.07.2008 Achtzehnter Tag[/mitte]
Als ich heute Morgen in das Formicarium schaute war die Königin schon längst auf Achse und turnte über ihr Gelege, packte die Larven um und bemutterte sie. Und zack, da war es wieder das Kopfsignal, das merkwürdige klopfen mit dem Kopf, was aussieht wie ein schnelles nicken. Ich bin immer noch der Meinung, dass es eine Art Fress-Animation ist. Zumindest ist dieses Kopfsignal bei der Art Camponotus ligniperda nichts ungewöhnliches wie ich heraus bekommen hab, sprich es gehört ganz einfach zur Kommunikation dieser Art mit dazu, wie das bei anderen Arten ist, weiß ich nicht. Heute habe ich einen kleinen ich nenne es mal “Fehler“ an meinem Formicarium entdeckt. In der Futter-Arena werden es die Ameisen nicht unbedingt leicht haben wieder hoch zu den Verbindungsschläuchen zu gelangen, geschweige denn Beute (Insekten) hoch zu transportieren, oder unterschätze ich deren Kletterkünste? Bevor es nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle, habe ich vorsichtshalber reagiert und einen kleinen Umbau gestartet! Ich habe als erstes die drei Schläuche über die zum Teil das Fressen gegeben wird (Wasser und Insekten, Zuckerwasser, Honig oder Honigwasser) herausgenommen und durch längere ersetzt, sie enden jetzt alle Drei direkt über den Näpfen. Außerdem habe ich eine Schnur von einer Seite der Fressarena zur Anderen befestigt. Befestigungsmaterial Silikon. Und eine Schnur von der obigen Schnurr hinunter zum Boden, so haben die Ameisen auch die Möglichkeit einfach durch die Fressarena hindurch zu laufen. Desweiteren haben sie nun eine gute Aufstiegshilfe zu den Schläuchen die zu den Anderen Segmenten führen!


Ich habe auch den Watte-Pfropfen, den ich an der obigen Glasscheibe der Arena zum Verstopfen einer 10mm Bohrung benutzt hatte, entfernt und dort ein Stück Schlauch mit einem Durchmesser von 15mm, den ich mit Silikon gefüllt habe reingesteckt. Sieht optisch einfach schöner aus. Ich musste übrigens feststellen, dass die Schläuche, wenn 15mm Durchmesser draufsteht, der Schlauch nur diese 15mm Durchmesser aufweist, wenn man ihn platt zusammendrückt, ansonsten sind es nur 12mm Durchmesser! Daher passt dieser Schlauch auch wunderbar in die 10mm Bohrung des Formicariumdeckels, aber das nur am Rande und als kleine Information für die, die Ihr Formicarium selber bauen möchten! Etwas Sorgen mache ich mir noch um die Futter-Arena da diese ja nun aus Holz ist, sogar aus Balsa-Holz eine sehr, sehr weiche und leichte Holzart, die auch z.B. bei Flugzeugmodellen Verwendung findet. Schließlich nagt Camponotus ligniperda mit Vorliebe ihre Nester in altes, abgestorbenes Holz, welches auch sehr weich ist. Meine Sorge besteht nun darin das die Ameisen sich nun durch das Holz in die Freiheit nagen könnten! Dadurch, dass die Fressarena nicht mit einer roten Folie abgedunkelt wird, hoffe ich dass die Ameisen sich dort nicht so wohl fühlen um evtl. das Holz anzunagen, um dort einen evtl. Nest-Bau in Erwägung zu ziehen, was mit Sicherheit gerade mal eine Stärke von 5mm aufweist. Ein Loch durch so eine Wand zu nagen wäre höchst wahrscheinlich in einer Nacht vollendet und der Weg in die Freiheit stände den Ameisen offen! Desweiteren hoffe ich, das, dass Wasser, der Honig oder das Honigwasser nicht allzu viel Feuchtigkeit abgeben werden, was diese Situation begünstigen würde, aber auch das wird sich herausstellen!


Fazit: Wieder einmal musste ich mein Formicarium kurzfristig ändern und verbessern, was kein Problem war. Ich bin gespannt ob das Formicarium den Ameisen zu genüge tut und diese langfristig standhält, oder ob im Nachhinein noch Veränderungen anfallen. Königin und Gelege geht es prächtig.


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Post 1645 - 04.02.2010 08:49:47

[mitte]20.07.2008 Neunzehnter Tag[/mitte]
Heute Morgen hatte ich das Glück zwei große Larven sehen zu dürfen die, die Königin direkt an der Scheibe des Reagenzglases deponiert hatte, die Gaster der Königin weist ca. die gleiche Größe der Larven auf. Außerdem konnte ich 6 ganz kleine Larven zählen die gerade erst das Eistadium verlassen haben dürften, sie waren ca. 1,5-2mm groß. Ich gehe davon aus das die Königin 2-3 Larven gezielt groß zieht und sich vorrangig um diese Auslese kümmert um einen schnellen und sicheren Schlupf des ersten Imagos gewährleisten zu können. Meine Vermutung findet ihren Ursprung in folgender Schlussfolgerung: Bei Ankunft der Königin war ein Eierpaket vorhanden, daraus entwickelten sich die bis jetzt vorhandenen großen Larven, Anzahl 2-3. Entweder hat die Königin den Rest der Eier gefressen und neue gelegt die jetzt das Larvenstadium erreicht haben, oder sie hat die Bedingungen der Eier oder kleinen Larven so verändert das ein schnelles Wachstum nicht gewährleistet werden konnte. Strategisch wäre es sinnvoll von vielleicht 10 Eiern, ein Viertel oder gar die Hälfte 100%ig zum Schlupf zu bringen und den Rest dann mit gemeinsamer Hilfe aufzuziehen. Dieses ist jedoch nur eine Vermutung. Wie viel Larven tatsächlich vorhanden sind kann ich nicht bestimmen. Erst die hoffentlich bald schlüpfenden Arbeiterinnen werden mir letztendlich verraten wie viele es tatsächlich geschafft haben! Nach dem Schlupf der Ersten drei Arbeiterinnen sehe ich die Kolonie, für den wichtigen Start erst mal gesichert! Dann wird der Winter kommen und im Frühjahr wird sich zeigen wie viele Ameisen den Winter überlebt haben, mit Verlusten ist wohl öfter zu rechnen und wie viele davon den Sommer überstehen. Nach vielen Erfahrungsberichten zu Folge sterben teilweise viele Arbeiterinnen aus unerklärlichem Grunde zu Hauf! Vielleicht steckt eine nicht Artengerechte Überwinterung dahinter. Ich hoffe meine zukünftige Kolonie bleibt davon verschont! Ansonsten sieht alles super aus, die Königin ist sehr bemüht, aktiv was Fütterung und Befühlern angeht. Das Gelege wird nicht aus den Augen gelassen und ab und zu umgelagert.


Fazit: Es ist immer wieder schön und interessant zu sehen das sich etwas tut, sich etwas verändert! Das steigert die Vorfreude immer wieder ungemein auf die erste Imago! Keine Komplikationen alles bestens!


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Post 1646 - 04.02.2010 08:51:31

[mitte]21.07.2008 Zwanzigster Tag [/mitte]
Im Reagenzglas geht alles seinen Weg, die Königin verhält sich augenscheinlich ausgeglichen, also weder hektisch, noch der Brut gegenüber desinteressiert, ganz im Gegenteil, sie wird rund um die Uhr gepflegt! Mit Sorge betrachte ich das im Raum stehende Digitalthermometer welches heute (Tagsüber) gerade Mal eine Raumtemperatur von 21,6 °C. anzeigt, ich hätte jedoch gerne 25 °C. für das Gelege. Ich will mir jedoch nicht extra eine Lampe anschaffen, schließlich kommt in der freien Natur bei etwas kühlerem Sommerwetter auch keiner mit einer Wärmelampe vorbei und wärmt das Nest. Jedoch hätte ich gern optimale Bedingungen für die Ameisen geschaffen. Ich werde mir dies noch einmal durch den Kopf gehen lassen, jedoch werde ich nie wissen wie viel Grad letzten Endes im Reagenzglas herrschen werden, also ist dies für mich etwas zu riskant, denn zu warm sollte es auch nicht sein, außerdem beeinflusst Wärme ungemein die Luftfeuchtigkeit! Ich werde mir Gedanken darüber machen und sollte ich gewisse Risiken ausschalten können und mir evtl. eine solche Wärmelampe anschaffen um ein Teil des Formicariums künstlich zu erwärmen (ein Stein oder so) werde ich dieses Thema noch einmal aufgreifen. Verkehrt wär es ja nicht ein Stein mit Hilfe einer Lampe zu erwärmen, schließlich tragen die Arbeiterinnen auch mal gerne die Brut der Königin zu der Warmen stelle, um die Bedingungen der Entwicklung der Brut zu vergünstigen. Somit hat man ja auch etwas zu schauen und den Ameisen tut man etwas Gutes. Desweiteren habe ich mir Gedanken über die Fressarena gemacht, die ja nun aus weichem Balsaholz angefertigt ist. Ich werde sie komplett mit Folie bekleben die ich vorher sorgfältig zu recht schneiden werde, um einen etwaigen Ausbruchsversuch vereiteln zu können. Leider habe ich noch keine transparente Folie gefunden, die genügend Schutz aufweist. Mögliche in Frage kommende Materialien wären eine Stabile Klarsichthülle oder die rote Folie die ich auch zur Abdeckung des Y-Tong Steins benutz habe, diese Folie weist bei weitem genügend Stabilität auf, Nachteil die Futter-Arena verliert ihre natürliche Optik und ich müsste sie nachhaltig noch einmal mit einer Holz-Imitat-Folie überkleben = Ausbruch unmöglich! Ist jedoch ein Erheblicher Arbeitsaufwand. Wie man sieht ist mein Formicarium immer noch nicht, wie eigentlich längst angenommen, fertig. Aber als Anfänger darf man sich denke ich ein paar Fehler erlauben, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der Ameise stehen! Ich muss dazu sagen ich habe mir bevor ich mir die Königin bestellt habe so ziemlich alles durchgelesen was das Internet darüber hergibt. Jegliche Foren, Lektüren Wissenschaftliche Berichte, Erfahrungsberichte anderer Halter dieser Art, verhalten dieser Art in der freien Natur, einfach alles was ich benötige um ein erfolgreicher Halter dieser Art zu werden. Und erfolgreich definiere ich nicht nur Quantität der Kolonie sondern auch in Qualität, sprich ich möchte eine langlebige gesunde Kolonie aufziehen. Ob mir dies gelingt werdet ihr ja lesen!


Fazit: Ich muss mir noch über ein paar Sachen Gedanken machen, die ich evtl. an meinem Formicarium verbessern muss. Der Königin und dem Gelege geht es augenscheinlich sehr gut!

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Post 1647 - 04.02.2010 08:52:39

[mitte]22.07.2008 Einundzwanzigster Tag[/mitte]
Heute Morgen hatte die Königin vier große Larven direkt an der Scheibe des Reagenzglases deponiert. Ich muss mich allerdings korrigieren die Larven sind noch nicht ganz so groß wie die Gaster der Königin, weisen aber doch schon eine beachtliche Größe auf, ich rechne stark damit das sie sich im laufe der nächsten Tage verpuppen! Die Temperatur ist unverändert gering, 21,6 °C. Jedoch soll es im laufe der nächsten Tage etwas wärmer werden, bis zu 30 °C. perfekt, genau das hab ich mir gewünscht! Sonst ist alles beim alten, also alles gut.


Fazit: Das Wetter ist auf meiner Seite und vier große Larven, ich bin zuversichtlich!


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Post 1648 - 04.02.2010 08:53:33

[mitte]27.07.2008 Sechsundzwanzigster Tag [/mitte]
Da ich die letzten vier Tage nicht zu Hause war konnte ich leider keinen Bericht schreiben. Als ich heute Morgen nach meiner Königin schautesah alles gewohnt gut aus, ich bin sogar der Meinung dass, das Gelege etwas gewachsen ist, die kleinen Larven scheinen sichtlich an Volumen zugenommen zu haben. Leider besteht aber nicht die Möglichkeit sie zu zählen, folglich kann ich nicht sagen ob evtl. eine oder gar mehrere Larven gefressen wurden. Genauere Angaben kann ich erst wieder machen, wenn das Gelege direkt an der Scheibe des Reagenzglases liegt. Die Temperaturen sind stark gestiegen im Zimmer sind es aktuell 10.30 Uhr morgens 28,4°C. Dies wird sich gegen Mittag so um die 25°C einpendeln, wenn die Sonne nicht mehr in das Zimmer scheint, die letzten Tage an denen ich nicht berichten konnte dürfte die Temperatur in etwa gleich gewesen sein. Ich habe mir in den letzten Tagen ein paar Gedanken über das Pushen meiner Kolonie gemacht! Das bedeutet ich entnehme Puppen oder Larven aus einem anderen Nest (der gleichen Art) und schummel sie dem eigentlichen Gelege hinzu, die Königin wird diese höchstwahrscheinlich annehmen, oder auch fressen. Der Duft der neu geschlüpften Arbeiterinnen ist neutral, die Duftdrüsen dieser sind erst nach ca. 14 Tagen nach Schlupf voll funktionsfähig und werden somit vom Volk akzeptiert, danach produzieren sie den gleichen Duft! Ich ziehe das Pushen nur in Erwägung um meine Ameisen sicher durch den Winter zu bringen! Sollte ich Anfang September weniger als fünf Arbeiterinnen haben werde ich diesen Gedanken evtl. noch einmal aufgreifen müssen. Das Pushen ist aber eher eine unschöne Art das Volk zu vergrößern, sprich zu vermehren also werde ich dies nur im akuten Notfall tun! Es birgt Risiken und geht mir bei weitem gegen meine Einstellung ein gesundes Ameisenvolk bei ihrem Aufbau einer Kolonie zu unterstützen. Jedoch möchte ich natürlich auch, das bis dahin wahrscheinlich noch quantitativ sehr schwache Volk möglichst ohne Verluste durch den Winter bringen! Bis jetzt ist es nur eine Überlegung und ich denke das wird sie auch bleiben, in einem Monat denke ich kann ich bestimmt fünf Arbeiterinnen zählen!


Fazit: Ich bin froh das in den vier Tagen nichts passiert ist was mich beunruhigen hätte können, ich bin dem gegenüber sehr erleichtert, alles super soweit!


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Post 1649 - 04.02.2010 08:54:39

[mitte]28.07.2008 Siebenundzwanzigster Tag [/mitte]
Meiner Königin scheint es sehr gut zu gehen, die Brut wird weiterhin vorbildlich umsorgt, heute klebten sogar mal ein par kleine Larven an der Scheibe des Reagenzglases, genau genommen waren es drei! Zwei große Larven sind jetzt immer zu erkennen wo die restlichen Zwei sind weis ich nicht, entweder kann man sie nur nicht sehen, oder sie wurden gefressen. Die heiße Frage ob Puppen vorhanden sind kann ich leider bis dato immer noch nicht beantworten. Heute war es wieder sehr warm im Zimmer, es sind aktuell 28,1 °C. um 20.00 Uhr. Tagsüber war es genauso warm. Dies fördert natürlich die Entwicklung der Brut, die auch gefüttert wird! Ich habe mich noch einmal mit der Überwinterung meiner Ameisen befasst und bin zu dem Entschluss gekommen sie im Reagenzglas überwintern zu lassen, dieses sind die in Frage kommenden Methoden:


Methode 1: Ich werde das Reagenzglas in einen angefertigten Styropor Klotz schieben und ein Karton zum Schutz darüber stellen und dieses dann auf den Balkon stellen, über meinem Balkon befindet sich auch ein Balkon, die Gesamte Konstruktion ist somit vor Regen und Schnee geschützt!
Vorteil: Natureller geht es kaum.
Nachteil: Ich habe keine Ahnung ob doch Frost hindurch kommt, das Wasser im Wassertank gefrieren lässt und das Reagenzglas zum platzen bringt, oder gar die ganzen Ameisen bei zu harten (kalten) Witterungsbedingungen erfrieren!


Methode 2: Ich lasse meine Ameisen im Kühlschrank überwintern. Ich werde das Reagenzglas dann komplett abdunkeln und um unnötige Erschütterungen zu vermeiden das Reagenzglas an einer Seite des Kühlschranks befestigen.
Vorteil: Ich habe die vollständige Kontrolle über den Kältespiegel!
Vorteil: Frost ist ausgeschlossen!
Nachteil: Häufiges Stören, was sich nicht vermeiden lässt!


Methode 3: Ich werde das Reagenzglas evtl. nicht abdunkeln, (wenn dann nur ein abnehmbarer Lichtschutz ohne Störung der Ameisen) also nur mit der roten Folie natürlich, in mein Keller stellen.
Vorteil: Ich kann die Ameisen beobachten und auf Visuelle Veränderungen reagieren!
Vorteil: Frost ist ausgeschlossen!
Nachteil: Ich weis jedoch nicht ob es kalt genug ist!


Da der Wassertank in dem jetzigen Reagenzglas nicht ausreichen wird um den Ameisen auch über den Winter genügend Feuchtigkeit zu spenden (garantieren), muss ich evtl. ein neues anbieten und auf einen Umzug hoffen. Ich könnte jedoch auch, wenn ich eine geeignete Spritzennadel organisieren kann, den Wassertank neu auffüllen.
Es gibt also eine Menge Optionen die Überwinterung der Ameisen so Risiko arm wie möglich zu gestalten, für welche Methode ich mich letztendlich entscheiden werde, oder ob ich doch noch eine angemessenere Lösung finde, wird sich zeigen! Aber eines steht fest, ich werde die Ameisen auf dem Balkon oder im Keller langsam runter kühlen, ich denke die Natur macht das am Besten! Gedanken über das Einwintern der Ameisen kann man sich nicht früh genug machen, wenn man wie ich noch keine Erfahrungen bzw. Richtwerte hat! Bitte beachtet: Die Ameisen langsam herunter zu kühlen! Ich denke 20 °C. latent über einen Zeitraum von vier Wochen herunter zu kühlen ist das Maximum, schneller würde ich keinesfalls runter kühlen, bittet denkt daran die Natur ist in diesem falle unbedingt euer Vorbild!


Fazit: Leider kann ich immer noch keine Puppen erkennen, aber das heißt ja nicht das sie nicht vorhanden sind! Wilde Prognosen beschleunigen die Entwicklung auch nicht, also verzichte ich dieses Mal an dieser Stelle darauf!


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Post 1650 - 04.02.2010 09:02:58

[mitte]29.07.2008 Achtundzwanzigster Tag [/mitte]
Ich habe es gewagt! Heute habe ich die rote Folie vom Reagenzglas entfernt und sie durch eine andere ersetzt! Enttäuschendes Ergebnis, denn die neue Folie lässt mir noch weniger Einsicht in das Reagenzglas. Die Vorherige Folie war eine Schutzfolie für z.B. Schulbücher und war leicht milchig. Jetzt habe ich die Folie benutzt, die ich auch für den Bau des Y-Tong Nestes verwendet habe. Im Nachhinein musste ich jetzt leider feststellen, dass man durch die andere Folie zwar alles nur sehr verschwommen gesehen hat, jedoch ließ sie mehr Licht einfallen! Leider sehe ich jetzt noch wesentlich weniger. Ich werde mir jetzt schnell noch einmal die andere Folie besorgen und diese wieder verwenden müssen. Leider ist dies zwingend notwendig, da ich die Ameisen ja nun im Reagenzglas überwintern lassen will, ohne Einsicht in das Reagenzglas wäre das ein Himmelfahrtskommando! Dieses Risiko möchte ich bei weitem nicht eingehen. Schließlich habe ich der Königin jetzt nur den Stress gemacht um im Winter eine gute Einsicht in das Reagenzglas zu haben, um notfalls z.B. den Wassertank mit einer Spritze neu auffüllen zu können. Leider hat es nicht geklappt und das war auch nicht vorhersehbar. Stress ist für die Königin alle mal entstanden. Und die gleiche Prozedur werde ich jetzt noch einmal durchziehen müssen. Ich kann jedoch in diesem Fall nicht wirklich von einem Anfängerfehler sprechen. Hätte ich für mein Formicarium einen helleren Stellplatz, wäre die neue Folie die richtige Entscheidung gewesen. In das Y-Tong-Nest habe ich eine echt gute Einsicht, dass gleiche Resultat hatte ich natürlich auch bei dem Reagenzglas erwartet, leider habe ich mich zu früh gefreut! Es ärgert mich einfach die Königin zwei Mal stören zu müssen, ohne ein Ergebnis oder eine Verbesserung erzielt zu haben, bis auf die Erkenntnis, dass sich für meinen Standplatz die eigentlich bessere rote Folie nicht eignet. Was nun wirklich nicht im Sinne der Königin ist! So, jetzt ist wieder alles beim Alten! Ich habe die vorherige milchige Folie wieder um das Reagenzglas gemacht, die Königin war während der Prozedur sehr unruhig und hat die Brut gegen die Watte des Wasserapartments gestapelt, außerdem hat sie mit der Gaster auf den Boden geklopft, das konnte ich zwei mal beobachten, zu hören war es jedoch nicht, ob es eine Art Warngeräusch für den Angreifer sein soll, oder ein Warnsignal für das eigene Nest weis ich nicht, ich werde versuchen Informationen darüber zu bekommen! Dieses Mal konnte ich nicht das etappenartige, ruckartige vorrücken sehen. Ich denke die Königin hat das alles doch sehr gut überstanden.


Die Königin hat erfolgreich vier Puppen großgezogen, zwei haben schon eine leicht bräunliche Farbe, was bedeutet dass, die erste Imago bald schlüpfen wird. Die Zahl der kleinen Larven war leider nicht zu bestimmen, die Königin hockte entweder direkt darüber, oder sie frachtete die Eier, Larven und Puppen um. Schade! Ein kleines Eierpaket ist auch zu erkennen. Die Königin hat diese vier Puppen also in einem sehr kurzen Zeitfenster großgezogen, laut der obigen Rechnung kann man von dem günstigsten Fall ausgehen, was mich natürlich sehr freut! Die heutigen Temperaturen waren auch wieder sehr hoch, kurzzeitig waren es im Zimmer 29,1 °C. also sehr warm. Die Gaster der Königin hat mittlerweile auch sichtlich an Volumen/Durchmesser abgenommen! Ich war überrascht, dass die anfangs abgekniffenen und abgezogenen Watte Teilchen nicht im Reagenzglas lagen, sprich die Königin muss diese wieder in die Watte eingebracht haben! Mir stellt sich natürlich gleich die Frage ob die Vorhandene Brut, ausgenommen der Puppen auch dieses Jahr noch zum Teil zum Schlupf gebracht werden, oder ob es bei diesen vier Puppen in diesem Jahr bleibt? Es würde mich natürlich freuen, wenn die Königin und die bald schlüpfenden Arbeiterinnen in diesem Jahr noch so viel Motivation haben um noch ein paar Larven in das Puppen-Stadium bringen. Dies wird sich in ein bis zwei Wochen herausstellen.


Fazit: Viel Stress für ein par Fotos und um einen annähernd genauen Zwischenstand zu ermitteln. Aber es war auch mal einfach toll die Königin scharf, in Farbe und in Aktion zu sehen! Ich freue mich sehr über einen so positiven Zwischenstand!


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Post 1651 - 04.02.2010 09:04:00

[mitte]30.07.2008 Neunundzwanzigster Tag [/mitte]
Heute hat sich nicht viel ereignet. Die Zimmertemperatur beträgt momentan um 21.00 Uhr 27,1 °C. tagsüber stieg das Thermometer sogar auf etwas über 28 °C. Zur Zeit liegt die Brut recht nah an der Watte zum Wasser-Apartment, ähnlich wie auf den obigen Fotos, die Königin beugt sich zur Zeit über das Gelege, was dort genau vor sich geht bleibt wie immer fraglich. Ich schaue jetzt noch öfter und genauer in das Reagenzglas um zu schauen, ob noch alle Puppen vorhanden sind, nach dem gestrigen Stress besteht natürlich auch leider die Möglichkeit von Puppen fraß. Ich bin zu dem Entschluss gekommen mir weder eine Wärmelampe zu kaufen noch die Kolonie zu Pushen! Bei Camponotus ligniperda ist zusätzliche Wärme eher Kontraproduktiv, auch wenn ich langfristig gesehen evtl. mehr Imagines zum Schlupf bringen könnte, unter Umständen geht das aber auch nach hinten los! Im Moment ist sowieso keine Lampe nötig, (obwohl nötig wird sie eigentlich nie sein, da Kontraproduktiv) da es ja sehr warm ist und nach der Winterruhe wird die Kolonie mit neuem Elan das nächste Jahr nutzen um Stark zu werden! Zusätzliche Wärme ist für einheimische Ameisen völlig irrsinnig! Draußen herrschen Jahresdurchschnittstemperaturen von 7,5-9 °C. was eh wesentlich weniger ist als die durchschnittliche Zimmertemperatur! Dem zufolge werden die Ameisen ohne hin schon zu warm gehalten, selbst bei einer Art gerechten Überwinterung! Pushen werde ich meine noch nicht vorhandene Kolonie auch nicht, ich halte einfach zu wenig davon, und es birgt mir zu viele Risiken, außerdem möchte ich die Kolonie meiner Königin ohne solcher externen unnatürlichen Hilfsmitteln durch den Winter bringen, dem ich zuversichtlich entgegen blicke. Heute habe ich die Futter-Arena die ja nun bis auf den Verschluss und den Scharnieren vollständig aus Holz besteht mit durchsichtiger Folie beklebt, die Folie hab ich zweckentfremdet sie sollte eigentlich dem Einschlagen von Büchern dienen! Ich will nicht behaupten, dass sie jetzt 100%ig ausbruchssicher ist aber die Folie wird den Ameisen den Weg nach draußen, wenn man überhaupt damit rechnen muss, gewaltig erschweren.

Fazit: Es war ein ruhiger Tag! Da ich jetzt weiß das Puppen vorhanden sind, ist es wichtig das Formicarium komplett fertig zu haben, denn schließlich möchte ich den Watte-Pfropfen mit einem ruhigen Gefühl und gutem Gewissen öffnen können, es könnte bald soweit sein!


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Post 1652 - 04.02.2010 09:05:02

[mitte]31.07.2008 Dreißigster Tag [/mitte]
Es ist alles im grünen Bereich, also es wurde nach der stressigen Folienwechsel Aktion glücklicherweise noch keine Puppe gefressen, denn ich denke die Gaster der Königin wäre dann sichtbar angeschwollen. Den schwarzen Strich am (im) Reagenzglas kann man beim genauen hinsehen erkennen, es scheint sich wohl um ein Haar zu handeln! Die Königin bewacht die Eier, Larven und Puppen und hockt auf ihrem Gelege. Die Königin hat die Brut nun säuberlich vor dem Watte-Pfropfen der den Wassertank verschließt nebeneinander aufgereiht, Aktivität ist weiterhin nicht zu verzeichnen, die Königin führt ihren Job vorbildlich aus! Heute klebten die kleinen Larven zeitweise an der Seite des Reagenzglases und ich vermute sie haben etwas an Größe und Volumen zugenommen, 3 stück konnte ich erkennen. Das freut mich natürlich sehr, denn schließlich sollen jene sich ja auch noch in diesem Jahr verpuppen! Auch das Wetter ist auf meine Seite, im Zimmer herrschen den ganzen Tag über immer Temperaturen zwischen 27-29,1 °C. Was der Entwicklung der Brut positiv zu gute kommt. Ich denke in ca. einer Woche kann ich die erste Pygmäe meiner Königin (Minor-Arbeiterin) begrüßen!


Fazit: Alles ist unverändert gut! Das Gelege entwickelt sich aufgrund der warmen Temperaturen recht schnell, und genau das braucht meine Königin! Gute Bedingungen vor dem Winter erhöhen das Überleben meiner Ameise(n) ungemein!


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Post 1653 - 04.02.2010 09:06:07

[mitte]01.08.2008 Einunddreißigster Tag[/mitte]
Es hat sich wenig getan, es gibt nichts Nennenswertes zu berichten. Die Brut liegt immer noch vor der Watte am Wassertank. Und wird ab und zu bewegt, leider konnte ich noch nicht erkennen, ob die kleinen Larven gefüttert werden, aber ich glaube sie sind gewachsen, leider ist dies nur eine Vermutung die sehr wage ist! Es ist möglich, dass die Königin auf die ersten Imagines wartet und die Larven dann von den Pygmäen weitergefüttert werden. Sollte dies der Fall sein, verliert die Königin natürlich wichtige Tage der Brutentwicklung vor dem Winter, vorausgesetzt die Larven sollen sich überhaupt vor dem Winter noch verpuppen. Im Moment sind es um 20.00 Uhr 28,6 °C. Tagsüber waren es zeitweise 29,3 °C. Nachts sind es immer zwischen 25 und 26 °C. Es soll wohl weiterhin warm bleiben, sehr gut!


Fazit: Ich hoffe die kleinen Larven werden von der Königin gefüttert! Das Wetter ist weiterhin auf meiner Seite.
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Post 1654 - 04.02.2010 09:07:40

[mitte]02.08.2008 Zweiunddreißigster Tag [/mitte]
Als ich heute Morgen in das Reagenzglas schaute, viel mir sofort etwas auf, das vorher nicht da war! Beim genauen hinschauen sah es aus wie ein Stück Watte das abgezogen wurde und seinen Platz mittig vom Reagenzglas fand. Mist! War mein Gedanke, Watte hat doch da nun echt nichts zu suchen, wegen der Gefahr das sich die Eier oder Larven dort verkleben könnten. Als ich mir dann die Königin an sah, die wie immer direkt über ihrem Gelege hockte, sah ich etwas auf das ich nun so lange gewartet hatte. Die erste Imago hing senkrecht an der Watte des Wassertanks! Und somit war die Watte also keine Watte, sondern die leere Puppenhülle! Na also, geht doch, meine Königin hat jetzt endlich Gesellschaft und Unterstützung. Viel Aktivität war leider noch nicht zu verzeichnen, aber das ist auch verständlich, die Pygmäe ist ja auch erst wenige Stunden alt. Die Imago muss in der Nacht geschlüpft sein! Mittags war ich nicht zu Hause, ich nutzte lieber die noch verbleibende Zeit bevor ich das Reagenzglas öffne, um schon einmal Lebendfutter für sie zu besorgen. Meine Wahl viel auf ca. hundert. Heimchen klein (Acheta domesticus) für 2, 29€ bei einem bekannten Zoofachhandel. Wieder zu Hause bestellte ich mir online Protein Jellys. Laut Erfahrungsberichten anderer Halter soll die Königin deutlich mehr Eier legen als bei einer normalen Insektenverfütterung! Also genau das richtige um vor dem Winter noch eine gute Larvenproduktion zu erzielen und somit im Frühjahr einen guten Start zu haben! Außerdem bestellte ich noch 3 kleine Futterschalen, eine Pinzette und 10 Reagenzgläser der Größe 150x16mm für die Überwinterung. Ein Reagenzglas hätte natürlich vollkommen gereicht, leider war es eine Verpackungseinheit! Ich stellte die Plastikbox mit den Heimchen in einen größeren Blumentopf und stellte diesen in eine große Tüte, um mögliche Flüchtlinge keine Chance zum wirklichen Ausbrechen zu bieten. Dann kochte ich Wasser auf, öffnete die Plastikbox und lies ca. 80 Heimchen hinaus. Diese wuselten nun im Blumentopf. Als ich das heiße Wasser hineingoss starben sie blitzartig, keine Quälerei, der kontakt mit dem Wasser lies sie unverzüglich sterben. Ich fischte sie aus dem Wasser, füllte sie in einen Gefrierbeutel um und lies sie vor dem Einfrieren trocknen! Die anderen 20 Heimchen die noch in der Box waren bekamen erst mal eine viertel Zwetschge, auf die sie sich auch sofort stürzten. Ich werde einfach mal versuchen sie etwas größer zu füttern, oder evtl. sogar Heimchen Nachwuchs zu züchten. Das erspart einem schließlich das ewige kaufen von Futtertieren. Nachmittags war ich wieder außer Haus und als ich abends zurück war und in das Reagenzglas schaute, war bereits die zweite Imago zu sehen, Wahnsinn zwei neue Arbeiterinnen an einem Tag, darüber hab ich mich sehr gefreut! Ich bestellte die Futter-Arena mit Zuckerwasser und Honigwasser, jeweils 1/3 Wasser auf 2/3 Produkt, so wie ein kleines Heimchen. Endlich war es so weit, mit einer Pinzette zog ich die Watte aus dem Reagenzglas. Ich denke wenn das Formicarium erkundschaftet wird oder Fressen angenommen wird, dann passiert anfangs alles über Nacht! Momentan sind die restliche Brut, sowie die beiden Pygmäen und die Königin sehr dicht an der Watte des Wasser-Apartments. Dies hängt mit Sicherheit mit dem nun offenen Reagenzglas zusammen. In spätestens ein-drei Tagen wird mit Sicherheit das angebotene Fressen angenommen. Das Fressen ist in der Futter-Arena, dass bedeutet für die Ameisen das sie durch einen 25cm langen Schlauch müssen, durch das Antquarium (wenn sie nicht sogar dieses Gel fressen) und von dort aus noch mal durch einen 25cm langen Schlauch der in die Fressarena führt. Ich bin gespannt ob das Heimchen in der Fressarena zerlegt und gefressen wird, oder ob es zum Reagenzglas transportiert wird. Leider hat sich bis jetzt noch keine Ameise hinaus getraut, aber das wird sich in den nächsten Tagen bestimmt ändern. Temperaturen waren unverändert warm wie gestern.


Fazit: Nun habe ich meine Königin genau einen Monat, einen Monat habe ich gespannt gewartet und dann schlüpfen plötzlich zwei Imagines an einem Tag! Toll, ich empfinde das als ein super Start.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
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Post 1656 - 04.02.2010 09:09:09

[mitte]03.08.2008 Dreiunddreißigster Tag [/mitte]
Leider haben die Ameisen wie erwartet das Reagenzglas noch nicht verlassen. Jedoch kann ich natürlich nicht sagen was in der Nacht geschehen ist! Mich wundert es etwas, dass noch nicht einmal der Eingang des Reagenzglases zugebaut wurde, oder etwas verschmälert wurde. Das Heimchen wurde nicht angerührt, ob Zucker- oder Honigwasser-Lösung aufgenommen wurden kann ich nicht sagen. Vorerst werde ich mich jedoch nicht von dem Gedanken abbringen lassen, die Ameisen bis in die Futter-Arena laufen zu lassen. Die Nahrung werde ich nicht vor dem Reagenzglas deponieren selbst dann nicht, wenn es das Wachstum des Staates beschleunigen würde, was es evtl. sogar tun würde. Ich gehe davon aus, dass wenn ich gestern ein Heimchen direkt vor das Reagenzglas gelegt hätte, wäre es spätestens heute angenommen wurden. Da die Ameisen ja nicht Furagieren (das schützende Nest verlassen und die Nähere bzw. weitere Umgebung nach Nahrung, Wasser oder gar einem neuen potentiellen Nistplatz untersuchen) müssen, da die Nahrung ja direkt vor ihrer Haustür läge! Dementsprechend muss der kleine Staat natürlich ein immenses Risiko eingehen, wenn eine Ameise nun zum Furagieren ausschweift. Die Gefahr in der freien Wildbahn einem Fressfeind zu begegnen ist nicht gerade gering, zumal die Ameise bei gerade zwei Pygmäen innerhalb eines Staates bei einem zu großen Futtertier oder gar Fressfeind nicht auf Verstärkung hoffen kann! Ein Verlust dieses Tieres wäre ein recht großer Rückschlag für diesen jungen Staat. Momentan werde ich noch kein Futtertier (Heimchen klein) vor das Reagenzglas legen. Die Ameisen furagieren schon, wenn der Bedarf an Nahrung wächst bzw. groß genug ist. Nun stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, warum ich es den Ameisen gerade bei diesem wichtigen Faktor der Aufzucht so erschwere? Die Antwort ist genauso kurz wie simple. In der freien Natur ist es für Ameisen unabdingbar dieses Risiko einzugehen und abzuwägen. Camponotus ligniperda furagiert bis zu 40m um das Nest herum, da dürften meine paar Dezimeter nun auch kein Problem sein. In diesem Fall heißt es einfach nicht: Warum schwer, wenn es auch einfach geht! Mein Vorbild ist die Natur. In Zukunft wird es bestimmt auch mal ein Heimchen oder sonst etwas in die Arena geben, denn in der Natur finden sie ihre Nahrung ja auch nicht immer am gleichen Platz! Aber bis dahin kann die Königin ihre Imagines noch durch Trophallaxis (Zoologischer Begriff für die Weitergabe von erbrochener Nahrung von einem Tier zum anderen) ernähren. Die Trophallaxis bei Ameisen ist sehr stark ausgeprägt, einzelne Tiere dienen somit als Futterspeicher. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Nahrung nicht im eigentlichen Sinne zu dem Nahrungsempfänger gebracht werden muss, oder der Nahrungsempfänger zu der Nahrung gelangen muss! Die Ameisen besitzen so zu sagen einen gemeinsamen-, oder auch sozialen Magen genannt! Im Allgemeinen ist im Reagenzglas jetzt schon mehr Aktivität zu verzeichnen. Die beiden kleinen Pygmäen sind schon aktiver als die Königin, die sich jetzt natürlich voll und ganz auf das Eierlegen konzentrieren kann, bis auf die Ausnahme, dass sie noch Füttern muss, bis die erste Arbeiterin das Nest verlässt um zu Furagieren! Heute konnte ich auch wieder Larven erkennen, die um einiges größer sind als die auf den obigen Fotos! Prima, ich gehe davon aus das sich diese in diesem Jahr noch verpuppen werden! Ob schon ein weiteres Eierpaket gelegt wurde konnte ich noch nicht erkennen.


Fazit: Ich freue mich vorrangig über das Wachstum der Larven. Und natürlich über den Aktivitäten Zuwachs im Reagenzglas! Ein tolles ernst zu nehmendes Hobby, bis her wurde es von Tag zu Tag interessanter! Die nächste Freude wird entweder eine neue Imago, oder eine Pygmäe die ich beim Furagieren erwische oder gar bei der Nahrungsaufnahme.


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Post 1657 - 04.02.2010 09:10:11

[mitte]04.08.2008 Vierunddreißigster Tag [/mitte]
Heute Morgen tat sich recht wenig in dem Reagenzglas, es schien mir sogar noch ruhiger als sonst, kaum eine Bewegung lies sich verzeichnen. Nun gut, in der Ruhe liegt ja bekanntlich auch die Kraft! Und die mussten sie am Mittag um 11.45 Uhr auch unter Beweis stellen, denn exakt zu diesem Zeitpunkt wurden die Ameisen nervös die Aktivität, und das Befühlern nahmen plötzlich zu, die Ameisen räumten etwas Brut weg, leere Puppenhüllen wurden hin und her getragen, die Ameisen wechselten ständig ihre Position, die Königin putzte sich ausgiebig. Schließlich nahmen sie eine Art Dreiecksformation an wobei alle Köpfe in die Mitte zeigten, ich sah wie die Mandibel der Königin sich weit auf und zu bewegten, die beiden Pygmäen versuchten ständig ihren Halt an der Scheibe des Reagenzglases bei zu behalten. Es steht nun außer Zweifel, ich wurde Zeuge wie die Königin mit ihren zwei Pygmäen die neue Imago und somit die dritte Pygmäe aus der Puppe schnitten und schälten! Das Schauspiel dauerte knapp 20 Minuten und war mit viel Aufregung und Kraft verbunden. Aber anscheinend wusste jede Ameise was zu tun ist. Nach dem Schlupf wurde die Imago vorsichtig gestreckt und gezogen. Danach fand sie kurze Zeit Schutz unter der Königin und wurde ausgiebig Befühlert von allen Angehörigen. Dann wurde die leere Puppenhülle gegen die Watte des Wasser-Apartments gedrückt und die restliche Brut wurde wieder fein säuberlich ausgebreite, und zu recht gelegt. Super, die dritte Pygmäe ist nun da! Die Aufregung hielt noch eine Weile an, es ist nun ganz klar mehr Aktivität im Reagenzglas zu verzeichnen, es werden eindeutig öfter neue Standplätze zum Füttern, Befühlern und Bespeicheln der Larven gesucht. Ein paar Larven konnte ich auch erkennen. Jedoch konnte ich sie nicht zählen. Ihre Größe lies sich ebenfalls nicht bestimmen, jedoch haben sie wieder an Volumen zu genommen. Und das ist erst mal das wichtigste für diesen noch sehr kleinen Staat. Ich warte nun darauf die erste Ameise außerhalb des Reagenzglases beobachten zu können. Die Fressarena habe ich heute neu bestellt. Dies mache ich nun alle zwei Tage! Ich denke und hoffe, dass ich diese Woche mal eine Ameise beim Furagieren erwische. Ich denke aber die Königin hat noch ein paar Reserven, die sie wohl auch erst einmal noch zur Verfügung stellen wird! Evtl. Furagieren sie ja auch schon, aber halt nur nachts. Spätestens wenn das Heimchen weg ist, weis ich Bescheid. Es sind genügend Larven da um Proteine zu verfüttern. Die Temperatur betrug heute im Zimmer zwischen 27 und 28 °C. Es ist also minimal kühler geworden. Des Nachts sind es ca. 1-2 °C. weniger. In den nächsten Tagen wird die Temperatur wohl auch noch ein par Grad sinken. Lassen wir uns überraschen!


Fazit: Toll ich durfte miterleben wie eine Ameise das Licht der Welt erblickt, war schon ein tolles Schauspiel! Hoffentlich sinken die Temperaturen nicht unter 25 °C.!


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Post 1658 - 04.02.2010 09:11:13

[mitte]05.08.2008 Fünfunddreißigster Tag [/mitte]
Der Tag fing geprägt von der Routine natürlich mit einem Blick in das Formicarium an. Schön! Die vierte Imago ist in der Nacht aus dem Kokon geschnitten und geschält wurden. Somit sind alle bisher gesichteten Puppen durchgekommen. Mit dem bisherigen Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden. Wieder hat die Gesamtaktivität im Reagenzglas zugenommen. Anzahl und Entwicklungsstadium der restlichen Brut lässt sich weder erkennen noch schätzen, da die leeren Puppenhüllen nicht wirklich vom Gelege weg geschafft wurden, sprich das Gelege befindet sich direkt vor der Watte des Wassertanks, um mit genügend Luftfeuchtigkeit versorgt zu werden. Die leeren Puppenhüllen liegen auch vor dem Watte-Pfropfen und man kann leere Puppenhüllen von dem restlichen Gelege nicht unterscheiden. Wenn ich mich jedoch nach den obigen Fotos orientiere, und die Ameisen keine von den Eiern oder Larven gefressen haben, dann müsste für genügend Nachwuchs gesorgt sein, jedoch kann man hier nur wieder spekulieren und wage Spekulationen sollen nicht als Baustein dieses Erfahrungsberichtes dienen! Ich muss jetzt einfach Geduld haben und abwarten. Bis dahin hoffe ich eine Arbeiterin im Formicarium zu erwischen. Zucker-, Honigwasser-Lösung und ein gefrorene Heimchen gibt es alle zwei Tage frisch! Ich hoffe das in der nächsten Zeit mal das Heimchen aus der Futter-Arena verschwindet, um sicher zu sein das Nahrung aufgenommen wird, jedoch kann dieses auch noch einige Tage dauern. Ich bin zurzeit noch gelassen was die Reserven der Königin angeht. Sollte ich mir Sorgen machen, habe ich immer noch die Möglichkeit Nahrung direkt vor dem Reagenzglas zu servieren! Der Eingang des Reagenzglases wurde immer noch nicht zugebaut, versperrt oder verengt. Also muss das Klima in dem Reagenzglas doch sehr gut sein! Die Zimmer Temperatur beträgt momentan um 19.00 Uhr 25,8 °C. und schwankt zwischen morgens uns abends von 24,5 bis 26,5 °C. immer tolle Werte für eine zügige Entwicklung der Eier und Larven, Puppen sind denke ich mal noch keine wieder vorhanden. Denn vor einer Woche habe ich die obigen Fotos geschossen, bestenfalls sind es jetzt schön große Larven. Sollten diese Larven sich genauso schnell entwickeln wie die ersten vier, die sich dann verpuppt haben und nun alle geschlüpft sind, dann hab ich in ca. zwei bis drei Wochen mit dem nächsten Schub Imagines zu rechnen, Voraussetzung ist, dass die Motivation des kleinen Staates weiterhin so hoch bleibt Nachwuchs zu produzieren. Die Endogene Uhr der Camponotus ligniperda kann mir natürlich noch einen Strich durch die Rechnung machen! Hoffen wir, dass noch ein paar Imagines in diesem Jahr das Licht der Welt erblicken und somit das noch sehr kleine Volk, im Winter unterstützen und stärken können!


Fazit! Die vierte Arbeiterin ist da. Somit sind alle Puppen in Ameisen verwandelt wurden. Hoffen wir, dass die nächsten Imagines sich in diesem Jahr noch entwickeln!


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Post 1659 - 04.02.2010 09:12:22

[mitte]06.08.2008 Sechsunddreißigster Tag [/mitte]
Der Blick am frühen Morgen ins Reagenzglas offenbarte mir, dass eine Arbeiterin fehlte! Im Formicarium war sie nicht. Es stellte sich heraus, dass diese jedoch nur hinter der Königin war, mit einem Spiegel konnte ich auch die andere Seite des Reagenzglases sehen. Alles scheint seinen Weg zu gehen! Jetzt wo die vier Arbeiterinnen da sind, wird die das Gelege nicht mehr an dem Glas des Reagenzglases gelagert, ich denke das hat etwas mit dem Platzangebot zu tun. Schade, denn das macht es mir leider unmöglich zu erkennen wie viele Eier, Larven und/oder Puppen momentan vorhanden sind, auch die Größe jener lässt sich nicht bestimmen. Das Reagenzglas ist immer noch Komplett offen und wurde noch nicht zugebaut. Jedoch wurde Nahrung auch noch nicht angenommen. Zumindest die bis jetzt angebotenen Heimchen blieben stets unberührt, Honig, oder Zuckerwasser lässt sich leider nicht nachvollziehen. Es ist immer noch sehr warm, tagsüber herrschen Temperaturen von bis zu 28 °C. nachts sind es 25-25,5 °C.


Fazit: Aufgrund dessen dass, das Gelege nicht wieder zu sehen war, ist ein Zwischenergebnis nicht zu ermitteln.
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Post 1660 - 04.02.2010 09:13:14

[mitte]07.08.2008 Siebenunddreißigster Tag [/mitte]
Heute morgen fand ich den Beweis dass, das Reagenzglas verlassen wurde, denn zwei, leere, alte Puppenhüllen lagen vor dem Reagenzglas, endlich haben sie angefangen den Müll von dem Nest fernzuhalten. Außerdem konnte man im Sand kleine regelmäßig in einer Art Muster angeordnete Unebenheiten erkennen, kurz gesagt es waren winzige Fußspuren, (Die Beine der Ameise bestehen aus fünf Segmenten plus den Putzkamm, der ein kleiner spitzer Fortsatz am Beinsegment Tibia darstellt und dem Putzen der Ameise dient. An jedem Bein sitzt ein Putzkamm! Beinsegmente vom Körper beginnend: Coxa, Trochanter, Femur, Tibia, Tarsus) Tarsusspuren im Sand! Sie muss/müssen hinter dem Reagenzglas entlang gelaufen sein. Aus diesem Grund habe ich mich jetzt nun doch dazu entschlossen ein Heimchen in einem Futternapf vor das Reagenzglas zu platzieren, ein paar Proteine sind für die Larven genau das Richtige. Eine halbe Stunde später war es soweit, die erste Pygmäe hat sich für mich sichtbar aus dem Reagenzglas getraut und erkundete ca. 15 Minuten die Arena, jedoch nur die obere Etage. Komisch war, dass die Pygmäe alles versuchte den Aquarium Sand zu meiden. Sprich, sie bewegte sich anfangs nur auf dem Reagenzglas und versuchte von dort aus, auf weitere Gegenstände zu gelangen. Der Sand wurde tunlichst gemieden, also er wurde kurz befühlert und dann ist sie zurückgewichen, die Pygmäe ist dann gekonnt an der Scheibe entlang geklettert, auch über Kopf an dem Deckel war kein Problem. Ich habe deren Kletterkünste bei weitem unterschätzt! Nun ist das Heimchen aber auf dem Boden, als die Pygmäe den Napf betrat, war ich guter Dinge, jedoch wurde das Heimchen ignoriert! Der zweite Exkurs dauerte wieder ca. 15 Minuten und der Boden wird weiter gemieden und das Heimchen ignoriert. Die Verbindungsschläuche wurden auch noch nicht entdeckt, aber ich denke das kommt alles noch. Die Pygmäe wird bestimmt immer mutiger und neugieriger.


Fazit: Endlich konnte ich eine Pygmäe mal richtig sehen, es ist schon sehr interessant zu beobachten wie sie sich bewegen und alles erkunden. Schade dass, das Heimchen nicht angenommen wurde. Sollte dies morgen auch noch der Fall sein, probiere ich sie mit Protein Jellys zu verfüttern.


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Post 1661 - 04.02.2010 09:14:38

[mitte]08.08.2008 Achtunddreißigster Tag [/mitte]
Es war ein aufregender und interessanter Tag! Das Heimchen wurde weiter ignoriert, und dem nach als Futter nicht angenommen. Da die Pygmäe jedoch stetig am furagieren war, gehe ich davon aus, dass natürlich der Hunger Grund für das Furagieren ist. Es könnte auch sein, dass das Nest nicht optimal ist, sprich den Ansprüchen, Anforderungen oder gar Umständen nicht entspricht. Davon gehe ich aber nicht aus, da ein Reagenzglas mit Wassertank eine natürliche Brutkammer sehr gut imitiert. Ich denke die Pygmäe war auf Futtersuche und deswegen zum Furagieren das Nest verlies, und nicht um einen besser geeigneten Platz für sich, ihre Schwestern, der Königin und der Brut zu finden. Jedoch macht mich dann stutzig warum das Heimchen nicht angenommen wurde, aber ich habe eine Vermutung: Ich denke das Heimchen wurde nicht angenommen da es sich nicht bewegte, leider kann ich nicht sagen, ob Camponotus ligniperda in der freien Natur tote Insekten als potentielle Nahrungsquelle an nimmt! Desweiteren könnte es sein, dass die Pygmäe das Heimchen gar nicht als Nahrungsquelle angesehen hat, da sich das tote Heimchen nicht bewegt und der Chitin Panzer des Heimchens nicht auf dessen Inhalt schließen lässt! Doch dazu später! Ich bemerkte wie die Königin eine seltsame Haltung an nahm, sprich sie lag auf der Seite, Bewegung war nicht zu verzeichnen. Ich entschloss mich die Haupt- Arena so weit zu drehen, bis ich direkt in den Eingang des Reagenzglases schauen konnte, keine Bewegung der Königin, nicht einmal die Fühler bewegten sich! Ich machte mir natürlich große Sorgen! Ich musste auf nummer Sicher gehen und hob das Reagenzglas leicht an, schaute hinein und es tat sich nichts, sie ließen sich nicht stören, aber ich sah wie ein Hinterbein der Königin an der Watte war, es könnte sein, das sie sich mit dem Tarsus dort verhakt hat und nun nicht mehr los kommt, deshalb diese seitliche, meiner Meinung nach eher unnatürliche Haltung! Also rollte ich das Reagenzglas um ca. 60° auf dem Boden. Die Königin drehte sich mit und alles schien wieder in Ordnung. Jedoch ist die Königin extrem träge, und die Brut schien sich seit den Fotos, bis auf die Vier Imagines nicht wirklich weiter entwickelt zu haben, dies kann aber auch ein Trugschluss sein. Daraus schließe ich dennoch, dass dringend Nahrung benötigt wird! Ich entschloss mich schließlich dazu ein wenig Protein Jelly zu verfüttern. Gesagt getan! Ich tat also ein wenig Protein Jelly in die Futterschale, direkt vor den Eingang des Reagenzglases, also zwischen Heimchen und Eingang. Die Pygmäe sollte es schließlich gleich finden. Es dauerte ca. 20 Minuten, dann wurde das Protein Jelly schon angenommen und gierig aufgenommen, mehrere fuhren lieferte sie in das Reagenzglas. Es wurde sichtbar Protein Jelly aufgenommen und ich bin erstaunt wie viel augenscheinlich aufgenommen wurde. Ich werde natürlich versuchen zu beobachten ob auffällig viele Eier gelegt werden, wenn ich die Haupt- Arena drehe bekomme ich einen relativ guten Einblick, da ich dann durch den Ein/Ausgang hinein schauen kann! Leider kann der Einblick natürlich auch durch die Ameisen eingeschränkt werden, da diese eventuell vor der Brut sein können, ich werde es aber zumindest probieren! Ich bin erleichtert, dass dieser anfangs so bedenkliche Tag doch noch gut endete.


Fazit: Der Tag hat mit Sorgen begonnen und ein gutes Ende genommen! Anfängliche Probleme wurden schnell gelöst! Ich hoffe das bald die Arena neu erkundet wird und die anderen Segmente des Formicariums auch, jedoch wird das nicht passieren, wenn ich weiterhin vor dem Reagenzglas füttere. Jedoch ist mir das wohl der Tiere wichtiger, wenn das Volk an Arbeiterinnen zu nimmt, wird bestimmt ausschweifender furagiert und die anderen Segmente erkundet und deren Vorteile auch angenommen!


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Post 1662 - 04.02.2010 09:20:50

[mitte]09.08.2008 Neununddreißigster Tag [/mitte]
Der heutige Tag war angenehm ruhig, die Ameisen waren sehr entspannt. Es gab wenig Aktivität, was darauf schließen lässt, dass die Brut wieder in den Vordergrund gerückt ist. Es wird sich wieder fast ohne Ausnahme bei und über dem Gelege aufgehalten. Die Pygmäen hab ich heute draußen nicht gesehen. Jedoch lagen nun die anderen beiden Puppenhüllen vor dem Reagenzglas, also wurde der Tag wohl zum Ordnung schaffen genutzt, vielleicht wurde auch schon ein neues Eierpaket gelegt und der Platz wurde einfach für die neuen Eier benötigt. Die Ameisen bilden zurzeit eine Reihe im Reagenzglas, ob sie Kopf an Kopf, oder Kopf an Gaster stehen kann ich leider nicht erkennen. Als ich den Deckel der Arena öffnete um das Heimchen mit einer Pinzette zu entfernen kam ca. 20 Sekunden später eine Pygmäe und stellte sich kurz an den Eingang des Reagenzglases. Ob sie nach dem Rechten sehen wollte? Ist es die gleiche Pygmäe die auch für das Futter verantwortlich ist? Hat sie eventuell neues Futter erwartet? Fragen die ich leider nicht beantworten kann. Die Gedanken mache ich mir aber trotzdem. Die Intelligenz des Kollektivs wird mit der Anzahl der Individuen des Volkes wachsen. Soll heißen: Die Rollen sind klarer verteilt, klar verteilt sind sie jetzt auch schon, jedoch habe ich bisher nur Pygmäen! Wenn Media- oder gar Major-Arbeiterin vorhanden sind ist die Rollenverteilung natürlich eine Andere! Das Furagieren wird effektiver (zumindest in der freien Natur, ich denke aber in Gefangenschaft wird es nicht anders sein, was die eine Ameise übersieht, findet eben die Andere) und es wird in einem größeren Radius furagiert, mit jedem Individuum wird der Staat interessanter! Doch was ist das? Bei einem letzten Blick in das Reagenzglas mache ich eine überraschende Enddeckung. Ich sehe sechs Arbeiterinnen! Also mussten diese beiden vorhin hinaus beförderten leeren Puppenhüllen neu durch den Schlupf zweier Imagines entstanden sein! Meine ersten Minor-Arbeiterinnen. Die mit Hilfe der Pygmäen aufgezogen wurden. Ich hoffe es waren auch sechs, aber die beiden leeren Puppenhüllen sind die Bestätigung! Eine tolle Überraschung, ich hoffe es geht weiter so!


Fazit: Was für ein Tag! Was für eine tolle Überraschung! Ein oder zwei neue Schwestern. Also sind es jetzt fünf-sechs Arbeiterinnen! Wie man sieht, geht es voran und das kleine Volk macht sich stark gegenüber dem Winter!


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Post 1663 - 04.02.2010 09:23:05

[mitte]10.08.2008 Vierzigster Tag [/mitte]
Zu erst muss ich sagen, dass ich immer noch nicht genau sagen kann wie viel Arbeiterin es aktuell sind. Dieses wird sich aber definitiv in den nächsten Tagen herausstellen. Heute habe ich Zucker- und Honigwasserlösung aus der Futter-Arena entfernt. Und Zucker-, Honigwasserlösung, Protein-Jellys und natürlich ein Heimchen abgetrennt in ein Futter Schälchen gelegt und dieses in den Frontbereich der Haupt-Arena gestellt, in der auch das Reagenzglas liegt. Als ich den Deckel der Arena wieder drauf machen wollte, sah ich plötzlich eine Arbeiterin an der rechten Glaswand ca. zwei Zentimeter vor der Schwelle in die Freiheit! Glück gehabt, die Ameisen haben eventuell registriert, dass es etwas zu futtern gibt wenn sich der Deckel öffnet! Beim nächsten Mal bin ich zu mehr Vorsicht gezwungen. Ich werde ganz genau gucken ob und wann ich zukünftig den Deckel öffnen kann. Bis jetzt habe ich auf mittel wie Paraffinöl oder PTFE bewusst verzichtet, diese Mittel gelten als guter Ausbruchschutz für Ameisen die in Formicarien gehalten werden. Für mich kam das nicht in Frage, da ich eine separate Futter-Arena habe, die ich auch ohne sie zu öffnen bestellen kann! Also werde ich diese Mittel zukünftig nicht verwenden, Ausnahmefall wäre natürlich wenn ich ohne diese Mittel, kein Ausbruch mehr garantieren kann. Auch wenn es heute recht knapp war, habe ich natürlich daraus gelernt! Vorsicht muss einfach reichen. Es wurde also sofort Honigwasser aufgenommen. Ich verwende momentan ganz günstigen Imker-Honig, ich fange mit günstigen Produkten an, wenn ein Produkt nicht mehr oder gar nicht angenommen wird, werde ich mich an teurere Produkte halten um dadurch für Abwechslung zu sorgen, oder verschiedene Honigarten Mischen oder die Konzentration, sprich das Mischverhältnis zwischen Zucker und Wasser oder zwischen Honig und Wasser ändern. Das muss jeder Halter für sich selbst erkennen was für seine Tiere am Besten ist, bzw. was sie am liebsten mögen. Beobachten und Erkenntnisse auswerten hilft jedem Halter seine Ameisen zu verstehen um es ihnen so angenehm wie möglich zu gestalten! Ameisen können sich anpassen, nur weil die Königin Eier legt, sich das Volk vermehrt, heißt es nicht das es ihnen gut geht! Die Eierablage kann die Königin nicht beeinflussen, außerdem kann es sein das es dem Volk gerade mal so gut geht das es zur Vermehrung reicht. Unter anderen Umständen könnte das Volk eventuell schon viel größer sein. Ihr müsst selbst herausfinden was für eure Ameisen am Besten ist in allen Kategorien! Es gibt nicht überall ein Rezept, eine Schablone oder ein Aufgabenzettel den es gilt stur ab zu arbeiten! Experimentiert in einem gewissen Maße um ein Bestmögliches Ergebnis was das Wohlbefinden eurer Ameisen angeht zu erzielen!


Nach dem ausgiebig Honigwasser aufgenommen wurde, wurde auch das Zuckerwasser angenommen, beides schien ihr/ihnen zu schmecken! Das Protein-Jelly blieb dieses Mal unberührt. Die Zimmertemperatur liegt um 15.00 Uhr bei 24,4 °C.


Fazit: Fast wäre es heute auf Grund meiner Unachtsamkeit zu einem Fluchtversuch gekommen, ich habe aber noch einmal Glück gehabt! Es war ein wirklich interessanter Tag!


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Post 1664 - 04.02.2010 09:24:17

[mitte]11.08.2008 Einundvierzigster Tag [/mitte]
Der heutige Tag war sehr ruhig gestaltet, die Ameisen haben sich ausschließlich um den zukünftigen Nachwuchs interessiert und gekümmert, zumindest habe ich keine Ameise außerhalb des Nestes beobachten können. Also nahm ich auch die Futterschale hinaus. Ich habe keine neue hineingestellt, da ich morgen das Futter in der Futter-Arena anbieten möchte. Die Zimmertemperatur liegt zwischen 25 und 26 °C. Es gab keine besonderen Aktivitäten die Ameisen scheinen entspannt und ruhig zu sein. Es lässt sich nun mittlerweile das Gelege erkennen, nur definieren kann ich es nicht.


Fazit: Ein Tag ohne Aktivität ist bei weitem kein verlorener Tag!


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Post 1665 - 04.02.2010 09:26:01

[mitte]12.08.2008 Zweiundvierzigster Tag [/mitte]
Heute Morgen kletterte gleich eine Arbeiterin zu meiner Freude in dem Schlauch Richtung Y-Tong Nest um her, mal hin, mal zurück und letzten Endes hat sie sich auch dazu entschlossen den Y-Tong Stein zu betreten um ihn ein wenig zu erkunden, der Exkurs im Y-Tong dauerte ca. 2 Minuten. Da ich den Y-Tong Stein noch nicht befeuchte, da ich vor dem Winter nicht möchte, dass sie dort einziehen schien diese Nestmöglichkeit noch uninteressant zu erscheinen, was mich momentan natürlich freut, denn in dem Reagenzglas ist eine Gestaltung der Überwinterung wesentlich einfacher und für mich als Laie um einiges, was das Klima angeht, übersichtlicher und Risikoarmer zu gestalten! Ich bin froh, dass die Verbindungschläuche nun wohl hoffentlich nicht mehr gemieden werden, denn auch die Verbindung zum Antquarium wurde im Anschluss erkundet und das Antquarium hat die Ameise ca. 30 Minuten lang interessiert erforscht. Danach ging sie zurück ins Nest. Das war mein Zeichen, ich habe nun wieder das komplette Futterangebot in der Futter-Arena platziert, ob die Späherin diese nun in den nächsten Tagen auch erkundet bleibt fraglich aber ich bin guter Dinge, denn der Weg dort hin ist nicht mehr weit! Ich mache mir jetzt nun ernsthafte Gedanken was den Aquarium Sand angeht, denn auf diesem bewegen sich die Ameisen (oder die Ameise) immer noch nicht, er wird weiterhin gemieden! Das Problem ist, dass fast die Gesamte 1. Etage und ein Teil des Erdgeschosses der Haupt-Arena mit dem Aquarium Sand ausgelegt sind. Ich hoffe, das sich dieses Problem im laufe der Zeit noch geben wird, denn dieses zu ändern würde natürlich eine relativ grobe Neststörung verlangen. Sollte sich dieses Problem vor dem Winter nicht von selbst bereinigen, werde ich in der Winterruhe die Arena neu bestellen. Ich denke ich werde dann weißen Kies mit einer relativ feinen Körnung nehmen. Die Camponotus ligniperda Ameise meidet diesen feinen Sand, weil sie dort nicht genügend halt findet und somit für Fressfeinde eine leichtere Beute abgeben würde. Leider hatte ich gelesen das größere Ameisen gut mit dem Aquarium-Sand zu recht kämen, bei mir ist es leider nicht so! Ich gehe also davon aus, dass sich dieses Problem nicht von selbst lösen wird.


Fazit: Es war sehr interessant zu beobachten wie neugierig neues Terrain erkundet wird! Es freut mich auch zu sehen wie gut sich alles bisher entwickelt hat. Schade ist, natürlich die Sache mit dem Aquarium-Sand ich hoffe es stört die Ameisen nicht all zu sehr aber spätestens nach der Winterruhe dürfen sie einen neuen Boden-Grund begehen!


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Post 1666 - 04.02.2010 09:27:29

[mitte]13.08.2008 Dreiundvierzigster Tag [/mitte]
Heute Morgen war wie erwartet Aktivität zu verzeichnen, im Y-Tong Nest so wie das Antquarium wurden wieder erkundet, wobei das trockene Y-Tong Nest wenig attraktiv auf die Arbeiterin wirkte, der Aufenthalt und die Erkundung vielen sehr kurz aus. Im Antquarium hingegen viel der Aufenthalt bedeutend länger aus, es mag an der dort vorhanden Feuchtigkeit liegen. Ich habe die Futter-Arena heute neu bestellt, jedoch gelangte noch keine Arbeiterin dort hin. Ich schnitt ein Stück aus einem Gefrierbeutel aus, machte ein 2-3 Tropfen Honig pur darauf und etwas Protein-Jelly und stellte dieses in das Ende zum Verbindungsschlauch zur Futter-Arena um die Ameisen (so hoffe und denke ich zumindest) auf dieses Verbindungsstück aufmerksam zu machen. Ohne Erfolg! Aber der pure Honig wurde sehr gut angenommen und die Arbeiterin lief des Öfteren zwischen Nahrungsquelle und Nest hin und her um die Jung-Kolonie zu versorgen. Ich konnte heute sogar kurzzeitig zwei Arbeiterinnen beim Furagieren sehen, also ist das der Beweis, dass nicht nur eine das Nest verlässt! Eine von Beiden betrat heute sogar kurzzeitig den Aquarium-Sand, jedoch bewegte sie sich nach ein paar Schritten doch lieber wieder auf dem Reagenzglas fort. Ansonsten verlief der Tag eher ruhig. Die Zimmertemperaturen lagen zwischen 24 und 26°C. Mit diesen Werten bin ich sehr zufrieden.


Fazit: Ich konnte endlich mal zwei Ameisen beim Furagieren beobachten!


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Post 1667 - 04.02.2010 09:28:17

[mitte]14.08.2008 Vierundvierzigster Tag [/mitte]
Ich muss verstellen das meine Ameisen immer in den Morgenstunden sehr aktiv sind, wie es in der Nacht ist kann ich leider nicht sagen, jedoch sind sie nachweislich ab sechs Uhr in der Früh immer aktiv und am Furagieren! Heute wurde auch mal etwas mühevoll abgezupfte Watte vor das Reagenzglas gelegt, vielleicht trocknet die Watte etwas stärker aus, da ja der Eingangs Watte-Pfropfen nicht mehr da ist, sollte ich das Verhalten morgen erneut feststellen werde ich zusätzlich Wasser anbieten! Auch Obst würd dem nächst auf dem Speiseplan stehen. Ich werde natürlich nur Bio Produkte anbieten! Welche Früchte bei mir angenommen werde und welche nicht, werde ich natürlich berichten. Heute Vormittag bot sich mir ein toller Anblick, vorausgesetzt ich habe diesen richtig interpretiert. Die Königin, die seit dem die Arbeiterinnen da sind gänzlich inaktiv wurde, konnte ich glaube ich beim Eierlegen beobachten. Die Gaster wurde nach vorne gestreckt, der Kopf war leicht gesenkt, leider konnte ich durch die Folie keine Eier erkennen. Jedoch wird das Gelege immer deutlicher zu sehen, reicht aber leider noch nicht um Anzahl und Entwicklungsstadium zu bestimmen. Dieses denke ich aber könnte innerhalb der nächsten Woche zu erkennen sein, vorausgesetzt Eier, Larven oder Puppen werden mal am der Scheibe des Reagenzglases gelagert! Die Zimmertemperatur lag heute zwischen 23 du 25°C. immer noch ein sehr gutes Klima.


Fazit: Ich glaube ich konnte die Königin beim Eierlegen beobachten!


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Post 1668 - 04.02.2010 09:29:46

[mitte]15.08.2008 Fünfundvierzigster Tag [/mitte]
Ein toller Tag begann für mich und die Ameisen, die heute Morgen wieder fleißig am Furagieren waren, was mittlerweile zu jedem Tag dazu gehört. Ich muss an dieser Stelle ganz klar sagen, dass Camponotus ligniperda, so wie ich das überall gelesen habe, bei weitem aktiver ist als ich das erwartet habe! Die Jung-Kolonie ist gerade mal fünf Arbeiterinnen stark plus die Königin. Eine Ameise sehe ich eigentlich immer am Tag, außer ich bin den Tag über nicht zu Hause. Sprich es würd wohl jeden Tag mindestens einmal furagiert. Die Futterstelle wird aber in der Regel mindestens 2 Mal am Tag aufgesucht. Heute Abend habe ich mir Mehlwürmer aus der Dose besorgt, da die Heimchen bei mir nicht angenommen werden, was eventuell an dem nicht erkennen einer Nahrungsquelle liegt. Die Heimchen die ich Momentan lebendig halte um sie größer zu füttern, was bis jetzt auch wunderbar klappt, werde ich zerteilen können, vielleicht werden sie dann als Nahrungsquelle erkannt und angenommen. Einen Mehlwurm habe ich also direkt vor das Reagenzglas gelegt, was unverzüglich Aktivität verursachte. Ob der Mehlwurm als Eindringling, Gefahr, Bedrohung oder Nahrungsquelle angesehen wurde, kann ich nicht sagen ich spekuliere aber, das er Anfangs als Bedrohung eingestuft wurde, da sich ca. nach 30 Sekunden drei Arbeiterinnen auf dem Weg zum Eingang in Richtung Mehlwurm bewegten. Zwei von ihnen bewegten sich jedoch nach dem die Lage wohl als nicht gefährlich eingeschätzt wurde wieder zurück und bemutterten wieder das Gelege. Eine Arbeiterin blieb beim Mehlwurm, dieser wurde kurz befühlert. Ich gehe davon aus, dass der Geruch des Mehlwurms sofort registriert wurde und deshalb die Arbeiterinnen in Alarmbereitschaft waren. Eine Arbeiterin fing zu dem gleich an zu furagieren was gerne getan wird, wenn ich den Deckel der Haupt-Arena kurz entferne und wieder drauflege. Diese Arbeiterin lief sogar wieder kurzfristig auf dem Aquarium-Sand! Die Futterarena hatte ich übrigens mit Honig pur und Zuckerwasser Lösung bestellt. Und siehe da, kurz darauf lief sie auch schon in der Futter-Arena herum, endlich wurde auch die Futter-Arena erkundet und ich kann nun immer (natürlich wird es Ausnahmen geben) dort das Futter anbieten. Den Mehlwurm hab ich darauf hin vor dem Reagenzglas entfernt, in der Mitte geteilt und ihn ebenfalls in die Futterarena gelegt. Bis jetzt wurde dieser jedoch noch nicht angenommen, von dem Honig wurde in der Futter-Arena aber schon gekostet!


Fazit: Schön das die Futter-Arena endlich entdeckt wurde! Leider ist immer noch keine Bestandsermittlung des Geleges möglich!


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Post 1669 - 04.02.2010 09:30:28

[mitte]16.08.2008 Sechsundvierzigster Tag [/mitte]
Auch dieser Tag war ereignisreich! Nun wurde heute Morgen auch endlich das Erdgeschoss der Haupt-Arena erkundet und somit ist nach 46 Haltungstagen das gesamte Formicarium erforscht! Der Mehlwurm den ich gestern geteilt hatte und in die Futter-Arena legte blieb unberührt. Aufgrund dessen das ich ihn geteilt hatte ist er auch relativ schnell ausgetrocknet, also holte ich ihn raus und legte einen ganzen Mehlwurm nach. Ich mache mir langsam Gedanken, denn es wurde bisher noch keine Tierischen Proteine aufgenommen! Liegt es an den Protein-Jellys? Hat das den Proteinhaushalt der Jung-Kolonie etwa gedeckt? Ich werde weiterhin Mehlwürmer anbieten und bald auch wieder Heimchen. Natürlich auch Protein-Jellys und Honig Pur und Wasser. Ich habe mich entschieden kein Zuckerwasser mehr an zu bieten und zwar aus dem Grund, dass Honig einfach wesentlich nahrhafter ist im Gegensatz zum Zuckerwasser. Die Futter-Arena ist dem nach immer sehr gut bestellt. Im Moment wird wieder fleißig furagiert! Die Zimmertemperatur beträgt der Zeit um 17.00 Uhr 24,2 °C.


Fazit: Das gesamte Formicarium ist nun erforscht. Das freut mich natürlich, endlich kann das gesamte Terrain nach Futter durchsucht werden und dies bietet mir natürlich interessante Eindrücke! Ich mache mir etwas Sorgen um die Aufnahme tierischer Proteine. Außer den Protein-Jellys sind noch keine Proteine aufgenommen wurden. Sprich es wurden noch keine Insekten angenommen!


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Post 1670 - 04.02.2010 09:31:22

[mitte]17.08.2008 Siebenundvierzigster Tag [/mitte]
Alles geht seinen Weg! Es ist nichts Besonderes geschehen, der Mehlwurm wurde wieder nicht angenommen. Ich denke und hoffe wenn der Bedarf da ist, wird schon der Mehlwurm als Nahrungsquelle erkannt und angenommen werden. Die Zimmertemperatur ist unverändert und liegt Tagsüber immer zwischen 24 und 25 °C. Es wird weiter furagiert und Nahrung aufgenommen, trotz relativ niedrigen Temperaturen!


Fazit: Der Mehlwurm wurde leider wieder nicht angenommen! Ansonsten ist alles in bester Ordnung!


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Post 1671 - 04.02.2010 09:32:23

[mitte]18.08.2008 Achtundvierzigster Tag [/mitte]
Ich war heute leider nicht zu Hause, aus diesem Grund kann ich für diesen Tag keine Angaben machen!


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Post 1672 - 04.02.2010 09:33:23

[mitte]19.08.2008 Neunundvierzigster Tag [/mitte]
Ich habe heute ein Tag später als geplant die Futter-Arena wie gewohnt neu bestellt. Es gibt keine Aktivität. Die Temperatur liegt weiterhin zwischen 23 °C. morgens und 25 °C. Mittags und senkt sich im laufe des Nachmittgas zum Abend hin immer um ca. 0,5 °C. in der Nacht sind es immer zwischen 22 und 23 °C. Die nicht mehr so heißen Temperaturen beeinflussen natürlich die Entwicklung des Geleges, ich werde wohl dieses Mal etwas mehr Geduld aufbringen müssen. Leider habe ich immer noch kein Indiz dazu ob die Larven sich noch dieses Jahr verpuppen werden. Es wäre natürlich toll, wenn die Königin noch ein paar Ameisen mehr um sich hätte, denn um so mehr Ameisen vorhanden sind, desto mehr Futter kann gespeichert werden und um so sicherer ist die Nahrungsversorgung der Jung-Kolonie über die Langen Wintermonate hinweg!


Fazit: Ich hoffe die, wenn vorhandenen Larven verpuppen sich noch dieses Jahr, und die Königin bekommt noch ein paar mehr Arbeiterinnen dazu!


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Post 1673 - 04.02.2010 09:34:53

[mitte]05.09.2008 Sechsundsechzigster Tag [/mitte]
Ich bin gerade aus dem Urlaub zurück! Darum konnte ich den Bericht leider nicht führen. Die Person die sich in der Zeit um die Ameisen gekümmert hat, hat mir berichtet, dass sie wohl in die Winterruhe übergegangen seien. Als ich zu Hause an kam war seit sieben Tagen keiner mehr bei den Ameisen, mein erster Blick in die Haupt-Arena lies mir ein Schauer den Rücken hinunter laufen, denn das Reagenzglas war leer! Ein Blick in den Y-Tong-Stein beruhigte mich sofort, und gleichzeitig wunderte ich mich, denn sie waren in das Y-Tong-Nest umgezogen. Eier, Larven oder Puppen sind wohl keine vorhanden, ich gehe davon aus, dass sie gefressen wurden! Schade, da ich nicht hier war kann ich auch keine Erklärung abgeben, fest steht das Larven vorhanden waren. Eine Woche, ohne das neu gefüttert wurde, veranlasst eigentlich nicht das Fressen von Larven, vielleicht aber war der Umzug zu stressig und war der Anreiz für das Fressen der Brut. Jetzt kommt die nächste Frage auf: Warum ziehen die Ameisen von einem feuchten Reagenzglas mit noch genügend Platz für ca. 15-20 Ameisen in ein viel zu großes Y-Tong-Nest das trocken ist? Ich habe das Y-Tong-Nest nicht bewässert, da die Ameisen bis nach dem Winter im Reagenzglas bleiben sollten. Also nahm ich erst mal das Reagenzglas aus der Haupt-Arena heraus, entfernte die rote-Folie und schaute noch einmal genau in das Reagenzglas um evtl. ein Indiz für den Umzug zu finden. Ein kurzer Blick reichte aus, der Watte-Pfropfen am Wassertank war teilweise (sehr wenig) schon grünlich verfärbt. Ich holte den Watte-Pfropfen heraus, unverzüglich kam mir ein fauliger Geruch entgegen, kein Zweifel der Wassertank war der Grund für den Umzug. Als erstes habe ich dann die Futter-Arena wie gewohnt bestellt. Dann habe ich langsam mit einer Spritze angefangen das Y-Tong-Nest von unten zu bewässern. Ich nehme die Spritze dazu, weil auf dieser Milliliter Angaben stehen, nach denen ich mich dann hoffentlich wunderbar richten kann! Dann habe ich ein neues Reagenzglas wie gewohnt präpariert, den Wassertank habe ich etwas größer gemacht, da er für den Winter reichen muss. Dieses Mal habe ich für das Reagenzglas die rote, starre Folie verwendet, die ich auch für das Y-Tong-Nest benutzt habe. Das präparierte Reagenzglas habe ich an die gleiche Stelle wie das alte gelegt! Da ich aber nun das Y-Tong-Nest auch befeuchte, da ich einfach schlechte Bedingungen oder Stress für die Ameisen vermeiden möchte, ist die Chance eines Umzuges in das neue Reagenzglas eher klein gehalten, aber die Möglichkeit möchte ich trotzdem gerne anbieten. Schon allein aus dem Grund da ich noch keine Erfahrung mit dem Bewässern des Y-Tong-Nestes machen konnte, wenn ich da etwas falsch mache, sprich zu viel oder zu wenig bewässere (was man halt einfach ausprobieren muss, da das Bewässern einfach Erfahrungssache ist) besteht die Gefahr des Austrocknens sowie das Sterben an zu hoher Luftfeuchtigkeit über die Wintermonate hinweg! Dieses Risiko möchte ich wenn möglich gerne vermeiden. Eine Ameise hat sich von ihrem Platz weg bewegt, und eine Überraschung preis gegeben es sind ein par Larven zu sehen, die Stückzahl ist jedoch nicht zu ermitteln! Nach dem ich nun das Y-Tong-Nest bewässert habe und die Feuchtigkeit durchgezogen ist, haben sich die Ameisen von dem Boden um ca. drei Zentimeter entfernt und hängen jetzt an der Wand unter der Decke die Larven halten sie fest. Ich habe wohl zu viel bewässert, die Larven die jetzt evtl. schon eingedickt sind (wenig Flüssigkeit enthalten, damit diese im Winter bei Minusgraden nicht gefrieren können, und somit die Larven Winterfest und frostresistent sind) sollen wohl nicht zu viel Feuchtigkeit ab bekommen. Jedoch hat die Aktivität im Nest leicht zu genommen, ob das ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen ist, kann ich momentan noch nicht sagen. Die Zimmertemperatur lag heute Abend 21, 6 °C.


Fazit: Die Ameisen sind in das Y-Tong-Nest umgezogen, auf Grund des schon faulig stinkenden Wassertanks und des schon leicht grün verfärbten Watte-Pfropfends. Larven sind vorhanden, also wird Brut wie erwartet mit in das nächste Jahr genommen. Schade, dass ich den Umzug nicht mit erlebt habe und diesen nicht bildlich dokumentieren konnte! Aber die Hauptsache ist das die Ameisen alles gut überstanden haben, bis jetzt zumindest! Ein neues Reagenzglas steht als weitere Nest-Option bereit.


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Post 1679 - 04.02.2010 10:58:00

[mitte]06.09.2008 Siebenundsechzigster Tag [/mitte]
Heute Morgen wurde wieder fleißig furagiert. Die Gaster der Arbeiterinnen sind prall gefüllt, leicht zeichnen sich die weiß/beigen Dehnungs-Streifen an der Gaster ab. Folglich wurde in der Nacht Nahrung aufgenommen, der Mehlwurm blieb wie immer unberührt. Das frische Reagenzglas wurde auch schon neugierig inspiziert von innen, wie von außen. Zwei Arbeiterinnen verharren bewegungslos an der Wand und halten und behüten dort die Larven. Ich denke es handelt sich um zwei Larven. Die Aktivität im Nest hat deutlich zugenommen die Königin putzt sich ausgiebig, eine Arbeiterin ist immer in Bewegung. Überrascht bin ich über die Kletterkunst der Königin, spielerisch leicht hängt sie an der Decke der ersten unteren Kammer, teilweise nur mit zwei Beinen um sich zu putzen. Die kleinste Pygmäe bewacht den Ausgang, diese habe ich heute Morgen auch beim Furagieren gesehen, sie lässt sich gut von den Anderen unterscheiden, da ihre Gaster nicht prall gefüllt ist! Vielleicht macht das auch nur den Optischen Größenunterschied aus, jedoch habe ich das Gefühl das sie im Gegensatz zu den anderen etwas kleiner und zierlicher aussieht! Ich kann jetzt wesentlich genauere Informationen über den Ablauf im Nest geben, da ich durch die klare Folie einen sehr guten Blick in das Nest innerer habe, jedoch lassen sich Konturen wesentlich besser als Farben erkennen, was bedeutet das sich Larven da sie sehr hell sind, wenig von der Farbe des Y-Tong-Steins unterscheiden und somit wenig Kontrast entsteht, was das erkennen von Eiern, Larven und ich denke mal frischen Puppen erschwert! Ich werde den Y-Tong-Stein jetzt etwas abtrocknen lassen, bis sich die Ameisen wieder auf den Boden niederlassen.


Fazit: Ich sammele nun meine ersten Erfahrungen mit dem Bewässern des Y-Tong-Nestes, leider habe ich wohl zu stark bewässert! Der Blick in das Nest innere ist super es macht auch wirklich Spaß die Ameisen zu beobachten!


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Post 1680 - 04.02.2010 10:58:38

[mitte]07.09.2008 Achtundsechzigster Tag [/mitte]
Ich hatte heute Morgen die Möglichkeit ein genaueren Blick auf die Brut zu werfen es handelt sich wohl doch schon um zwei Puppen die also dieses Jahr noch schlüpfen werden. Ich hoffe ich habe mich nicht geirrt, die Brut wird ständig bewacht und mindestens eine Arbeiterin hockt über ihr! Leider musste ich feststellen, dass sich die Ameisen immer mehr vom feuchten Grund des Y-Tong-Nestes entfernen, sie sitzen jetzt auf der obersten Kannte vom Eingang. Ich hoffe das Nest (der Boden) trocknet schnell wieder ab, die größten Sorgen mache ich mir um die Puppen, aber ich denke die Ameisen wissen schon was sie tun. Bewässert habe ich den Y-Ton-Stein übrigens soweit, dass die sichtbare Feuchtigkeit, genau bis zum Boden des ersten Ganges langte, dies entsprach eine Wassermenge von 180ml. Der Stein ist aber schon wieder sichtbar abgetrocknet, die Feuchtigkeit die aber in das Nest-Innere gelangt ist aber wohl eindeutig zu hoch! Die Zimmertemperaturen betrugen heute zwischen 22,7 bis 24,3 °C.


Fazit: Es sind wohl noch zwei Puppen vorhanden, das freut mich natürlich, denn dann kann ich bald mit Nachwuchs rechnen! Was mich jedoch ärgert ist das ich das Nest zu viel bewässert hab und nun die Ameisen der Feuchtigkeit ausweichen, ich hoffe das sich das schnell wieder reguliert.


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Post 1681 - 04.02.2010 10:59:23

[mitte]08.09.2008 Neunundsechzigster Tag [/mitte]
Die Ameisen haben sich nicht weiter bewegt, die Inaktivität hält weiter an, die Gaster der Ameisen sind bis auf bei einer prall gefüllt! Die Feuchtigkeit im Y-Tong-Nest scheint weiter an zu halten. Ich habe heute mal eine Lampe an die rote Folie gehalten, wenn Puppen vorhanden wären gehe ich davon aus, dass diese an die rote Folie gehalten würden oder innerhalb des Licht beziehungsweise des Wärmekegels platziert wurden wären, doch das geschah nicht, ein bis drei Pygmäen liefen jedoch nach und nach aufgeregt zu dem Licht/Wärmekegel hin, nach ca. fünf Minuten setzte ich dem Experiment ein Ende, da ich vermute das sich die Ameisen gestört fühlten! Leicht setzte sich partiell die Feuchtigkeit an der roten Folie ab. Sie war leicht beschlagen. Kurz danach hat eine Pygmäe das Nest verlassen und furagierte eine Runde in der Haupt-Arena wieder zurück im Nest, begab sie sich immer wieder an die Stelle wo die Lampe hin schien! Entweder wollte sie nur nach dem Rechten schauen, oder die Wärme hat auf sie positiv gewirkt und sie wollte schauen ob die Wärmequelle wieder da ist? Diese Frage lässt sich leider nicht beantworten!
Die Zimmertemperatur betrug heute zwischen 22,8 und 23,8 °C.


Fazit: Leider konnte ich auch mit meinem Experiment nicht heraus finden ob Puppen vorhanden sind! Es ist für mich wichtig zu wissen da ich sie, wenn Puppen vorhanden sind natürlich nicht einwintern möchte! Ich werde noch ein paar Tage ab warten, dann kühle ich sie auf dem Balkon langsam herunter!


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Post 1682 - 04.02.2010 11:00:21

[mitte]09.09.2008 Siebzigster Tag[/mitte]
Es hat sich nicht viel getan heute, die Vorreiter der Winterruhe machen sich mittlerweile wohl immer stärker bemerkbar. Heute konnte ich beobachten wie sich eine Pygmäe einen großen Seramiskorn aus dem Y-Tong-Nest, mit dem die Gänge zu den anderen Kammern von mir verbaut wurden, nahm und sich samt des Korns wieder zu der Gyne und den anderen Pygmäen gesellte, diesen Stein hat sie bis jetzt nicht wieder losgelassen und behütet ihn von der Körperhaltung exakt so, wie die anderen beiden Pygmäen das Paket, das wohl aus Larven besteht! Zwei Pygmäen sind immer bei der Brut, eine ist immer bei der Gyne, eine furagiert oder bewacht den Ausgang und eine sitzt immer in der Nähe der Anderen. Ob sich die Rollenverteilung auch mal ändert kann ich bis jetzt noch nicht sagen! Die Zimmertemperatur betrug heute zwischen 22,6 und 24,4 °C.


Fazit: Die Vorreiter zur Einstimmung auf die Winterruhe werden immer deutlicher!


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Post 1683 - 04.02.2010 11:01:04

[mitte]16.09.2008 Siebenundsiebzigster Tag [/mitte]
Ich habe diesen Bericht seit einer Woche nicht geschrieben da sich nicht viel getan hat, die Ameisen werden sichtlich träger, die Nest sowie die Außenaktivitäten nehmen deutlich ab. In der Vergangen Woche habe ich die Pygmäen gerade mal zwei mal furagieren sehen, ob sie nachts oder in meiner Abwesenheit furagiert haben kann ich leider nicht sagen! Am 14.09.2008 furagierte eine Pygmäe abends gegen 22.00 Uhr, jedoch wurde keine Nahrung aufgenommen! Heute furagierte eine Pygmäe gegen 12.15 bis 12.35 Uhr es wurde etwas Wasser und sehr viel Honig aufgenommen, die Gaster war sehr prall gefüllt. Insekten wurden weiterhin verschmäht! Die Zimmertemperatur fällt jetzt auch leicht ab und liegt schon mal bei unter 21 °C. 20,8 °C. war bis her der tiefste Wert! Die Höchstwerte lagen in den letzten Tagen immer unter 24 °C. selten wurde jedoch sogar nur die 23 ° Marke geknackt!


Fazit: In ca. einer Woche werde ich die Ameisen runterkühlen! Die allgemeinen Aktivitäten nehmen immer weiter ab!


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Post 1684 - 04.02.2010 11:03:48

[mitte]23.09.2008 Vierundachtzigster Tag [/mitte]
Die Aktivität hat wieder abgenommen, furagiert wird nun gar nicht mehr, selten ist Nestaktivität zu verzeichnen! Nahrung wurde dem nach seit einer Woche nicht mehr aufgenommen! Ich habe das Nest wieder zum Teil mit 60ml bewässert. Heute habe ich das Nest von der Haupt-Arena getrennt! Ich habe mir einen Winkel mit den Maßen 17cm x 5,5cm besorgt, diesen habe ich mit Silikon unter den Ein/Ausgangs-Schlauch zum Y-Tong-Nest befestigt. Desweiteren habe ich mir einen Verbindungschlauch besorgt der folgende Maße hat: 2mm Stärke bei einem Durchmesser von 10mm. Außerdem habe ich ein neues Reagenzglas präpariert, mit den Maßen 15cm Länge bei einem Durchmesser von 16mm. Mein Vorhaben ist jetzt das frische Reagenzglas mit dem Y-Tong-Nest zu verbinden. Da ich meiner Meinung nach noch zu wenig Erfahrung mit dem Bewässern des Y-Tong-Steines habe, möchte ich mit dem präparierten Reagenzglas eine zweite Nestoption anbieten, oder zumindest eine latente Wasserquelle. Dennoch werde ich das Nest leicht bewässern.


Ich konnte beobachten, dass sich immer mindestens eine Pygmäe direkt am Ein/Ausgang des Nestes aufhält und dort das Larvenpaket bewacht. Es kommt auch vor das sich dort sogar kurzzeitig drei Pygmäen aufhalten. Warum sich die kleine Kolonie so gespalten hat kann ich mir nicht erklären. Mit dem Bewachen von dem Ein/Ausgang hat es glaube ich nichts zu tun, da ja auch das Larven-Paket dort ist.


Fazit: Heute habe ich die Ameisen von der Nahrungszufuhr abgeschnitten und den Feuchtigkeitshaushalt mit einem externen Reagenzglas sicher gestellt! Warum sich die kleine Kolonie geteilt hat ist und bleibt fraglich.


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Post 1685 - 04.02.2010 11:06:37

[mitte]Die neue Saison hat begonnen[/mitte]


[mitte]13. März 2009[/mitte]


[mitte]Aktueller Stand nach 255 Tagen der Haltung
und einer Winterruhe von 171 Tagen
[/mitte]


Als ich den üblichen routine Kontrollblick durchführte, viel mir sofort der nasse Stein des YTongnestes auf. Aufgrund der lang anhaltenden Regentage ist die Luftfeuchtigkeit bei mir Keller rapide angestiegen. Ich musste handeln! Der Stein war komplett vollgesogen, so voll das er sogar beim Anheben stark tropfte. Ich stellte das Nest in den Hausflur, ein Tempereturunterschied von ca. 5°C. von 10 auf 15°C. alles kein Problem, da ich die Ameisen die kommende Woche sowieso wärmer stellen wollte. Nun mußte ich dies nun eine Woche vorher tun.


Die Ameisen zeigten schon reichlich Aktivität bei 10°C. 2 von 5 Pygmäen furagierten im YTong. Durch die Kälte etwas gehemt, jedoch zu meiner Zufriedenheit aktiv. Aufgrund ihrer Postition bekam ich die anderen Ameisen zu meinem Bedauern nicht zu Gesicht. Eine Frage jedoch lies mir keine Ruhe:


Hat die Königin überlebt?


Fazit: Ich musste die Ameisen aufgrund des zu nassen Nestes eine Woche früher wärmer stellen als geplant.


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Post 1686 - 04.02.2010 11:10:16

[mitte]14. März 2009 256. Tag[/mitte]
Als ich von der Arbeit kam, sah ich schon vom weitem das die Ameisen sich aus dem YTongstein in das Reagenzglas begeben haben. Die Feuchtigkeit war ihnen wohl eindeutig zu hoch, dies bestätigte mich in meinem Handeln, ich habe richtig entschieden sie wärmer zu stellen.


Die Königin war wohl auf, alle fünf Pygmäen ebenso.


Ich hielt die Fingerkuppe meines rechten Zeigefingers an das Reagenzglas, eine Pygmäe setzte sich in Bewegung und drückte eine kleine Larve gegen das Glas.


Sehr schön sogar eine Larve hat die Winterruhe gut überstanden.


Aktueller Stand:


1= Gyne
5= Pygmäen
1= Larve


Verluste: Ein Par Larven. Grund: Schwer zu sagen evtl. zu feucht.


Das Ameisenzimmer hab ich derzeit runtergekühlt auf ca. 18°C. die Ameisen mussten aus dem Nest, die Feuchtigkeit war eindeutig zu hoch und der Stein extrem schwer aufgrund der hohen Mengen gespeichertem Wasser.


Sehr gut, die Ameisen waren samt Brut im Reagenzglas. Ich zog es ab und legte es in das kleine Glasbecken.


Für Nahrung war gesorgt.


Nach ca. Fünf Stunden kam eine Pygmäe aus dem Reagenzglas und furagierte sehr vorsichtig und zögerlich. Sie verließ das Nest alle Zehn Minuten für ca. Fünf Minten, Nahrung wurde nicht aufgenommen.


Dann wurden die Intervalle der Ausflüge länger und die Pygmäe furagiete sehr intensiv. Plötzlich jedoch lief sie sehr furchtlos durch das Plexiglasrohr in das große Becken und erforschte die ersten 10cm des Beckens ausgiebig für eine Fläche 25x10cm brauchte sie ca. Drei Stunden.


Nach ihrer Heimkehr sah es zwei mal nach einem Umzug aus, die Pygmäe hatte ein Loch in einem Holzstück genauestens erkundschaftet, die kleine Kolonie begab sich zwei mal an den Rand des Reagenzglases und wieder zurück. Dann kehrte Ruhe ein.


Fazit: Alles läuft super der Kolonie scheint es gut zu gehen, der Umzug in das Becken war die richtige Entscheidung. Die Ameisen sind aktiv und scheinen sich wohl zu fühlen. Es wurde fleißig furagiert.


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Post 1688 - 04.02.2010 11:11:56

[mitte]15. März 2009 257. Tag[/mitte]
Die Ameisen sind auch über Nacht nicht umgezogen, Nahrung wurde augenscheinlich auch noch nicht aufgenommen, die Gaster sind noch klein und schmal, jedoch haben sie angefangen den Eingang des Reagenzglases zu verschleißen. Dafür wurden ausschließlich Tannnadeln benuzt. Zwei Pygmäen sind fleißig am bauen und Tannnadeln besorgen. Sie müssen früh morgens damit begonnen haben. Letzte Saisong konnte ich diesen aktivitäts Rhythmus ebenso beobachten, morgens früh wurde auch damals immer schon fleißig furagiert.


Eine Pygmäe besorgte die Tannnadeln und brachte diese an den Nesteingang in das Reagenzglas, die andere Pygmäe legte sie richtig hin, ab und zu sah man beide draußen, wobei sich die eine nicht weiter als 5-7cm weit vom Nest wegtraute, die andere Pygmäe hingegen bewegte sich furchtlos und fleißig.

Letzte Saisong wurde der Eingang nicht verschlossen, da ich das Becken mit Aquariensand ausgelegt hatte, welchen sie komplett gemieden hatten. Somit zeigt sich eindeutig: Eine naturnahe Umgebung, ermöglicht ein natürliches Verhalten der Tiere zu beobachten!

Fazit: Der Eingang des Reagenzglases wurde fleißig mit Tannnadeln zu gebaut, Nestaktivität ist weiterhin zu verzeichnen, Nahrung wurde noch nicht aufgenommen.


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Post 1689 - 04.02.2010 11:13:25

[mitte]16. März 2009 258. Tag[/mitte]
Das neue Formicarium wird sehr gut angenommen, neugierig wird furagiert. Leider musste ich jedoch feststellen, das die Schläuche für Camponotus ligniperda sehr schlecht zum Klettern geeignet sind. Letzte Saison konnt ich beobachten wie die Pygmäen kopfüber nur mit zwei Beinen haltend, an dem Deckel des kleinen Beckens hingen und sich putzten. Von diesen Kletterkünsten ist keine Spur mehr zu sehen , sie tun sich sogar schwer das Glas empor zu laufen. Meißtens rutschen sie ab. Ich denke das liegt an dem Untergrund mit dem ich die Becken ausgelegt habe, die Tarsen der Tiere sind wohl etwas staubiger, durch die natürliche Einrichtung.


So musste ich entdecken das eine Pygmäe den Schlauch nicht mehr bezwingen konnte, obwohl nur eine geringe Steigung zu bewälltigen war. Sie war extrem hecktisch und krabbelte verzweifelt auf der Stelle. Als ich den Schlauch etwas anhob und ihn mittels einer Schraube fixierte, war alles wieder in Ordnung, dachte ich zumindest.


Die Pygmäe furagierte stundenlang, nach drei Stunden ohne Nestkontakt machte ich mir Sorgen, da sie wieder sehr hecktisch furagierte, sie machte auf mich einen panischen Eindruck. Ich glaube sie hat die Duftspur zum Nest verloren da sie zu lange im Schlauch festhing.


Nach sechs Stunden kam eine andere Pygmäe aus dem Nest, krabbelte der anderen Pygmäe zielstrebig entgegen und trug sie zurück in das Nest. Die getragene Pygmäe rollte sich zusammen, es war schon ein interessanter Transport. Trotz des langen Ausfluges wurde noch kein Futter aufgenommen.


Fazit: Eine Pygmäe hatte wohl Probleme das Nest zu finden, darum wurde sie von einer Schwester zurück in das Nest getragen, kleine Unstimmigkeiten am Formicarium wurden behoben.


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Post 1690 - 04.02.2010 11:14:18

[mitte]17. März 2009 259. Tag[/mitte]
Ein bis zwei Pygmäen sind stehtig in einem Verbindungsschlauch, sie laufen auffällig oft hin und her, ab und zu machen sie Pause, wenn sie sich begegnen, befühlern sie sich ausgiebig. Futter wurde nicht aufgenommen. Die beiden Pygmäen verbleiben aber in dem Schlauch, auch über Nacht.

Fazit: Zwei Pygmäen besetzen einen Verbindungsschlauch, selbst über die Nacht wird dieser nicht verlassen.


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Post 1691 - 04.02.2010 11:16:02

[mitte]18. März 2009 260. Tag[/mitte]
Gegen Abend ist das kleine Volk etwas unruhiger geworden. Warum, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht erahnen. Die Nestaktivität war höher auch die Außenaktivität nahm zu, die beiden Pygmäen waren wieder im Nest, jedoch ließen sie sich sehr oft um das Nest herum blicken und furagierten ausgiebig.

Auch der Nest Ein/Ausgang würd stehtig bearbeitet.

Also zählte ich Eins und Eins zusammen, ein Umzug stand an.
Stunden verbrachte ich vor dem Formicarium, dann abends um 11:30 Uhr ging es los, die Amneisen verliesen das Reagenzglas erst Eine, dann die Zweite und die Dritte Pygmäe, alle hintereinande, wobei man einen Tandemlauf ausschließen kann. Sie befühlerten zwar ab und zu die Gaster der voranlaufenden Schwester, die auch mal auf die Anderen gewartet hat, jedoch war ein gewisser Abstand zu der Nächsten überwiegend.


Die drei Pygmäen gingen wieder in den Vebindungsschlauch, den sie ausgiebig erforscht hatten. Dann kamen die anderen zwei Pygmäen nach. Nur wo blieb die Königin? Sie kam nicht raus, da sie den Eingang noch verbaut hatten. Die Fühler der Gyne sah man aus dem Reagenzglas tasten, mehr aber auch nicht. Die Pygmäen jedoch setzten ihren Weg unbeirrt fort. Die Königin fing an die Tannnadeln des verbauten Eingangs zu entfernen, eine Pygmäe kam ihr dann doch zu Hilfe. Die Gyne verließ das Reagenzglas um schnell wieder hinein zu laufen. Dann aber, dann war es es soweit eine Minute später, ein erneuter Versuch, alles lief wie am Schnürrchen, und tatsächlich: Meine Kolonie hat sich trotz des hiesigen Nestangebotes im Schlauch niedergelassen! Warum?


Meine Heizung ist nicht an, daran kann es nicht liegen. (Schlauch führt unmittelbar an der Heizung vorbei)
Das Reagenzglas war vollkommen in Ordnung, die Watte war weiß und leicht feucht, das Wasser klar, kein Geruch festzustellen. Zumal es in dem Schlauch hell ist. Ein frisches Reagenzglas habe ich aber wieder angeboten, nur an einem anderen Platz. Ich hatte zeitweise Alufolie um ein Teil des Schlauches gewickelt um ihn abzudunkeln. Aber diese Stelle wurde nicht genuzt. Für mich ist das Verhalten momentan nicht zu erklären, ich warte einfach mal ab.


Fazit: Die kleine Kolonie ist aus mir unerklärlichen Gründen in einen Verbindungsschlauch gezogen, die Nester an sich wurden noch nicht entdeckt. Nahrung wurde weiterhin noch nicht aufgenommen.


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Post 1692 - 04.02.2010 11:17:17

[mitte]19. März 2009 261. Tag[/mitte]
Die Postition im Schlauch hat das kleine Volk noch nicht verändert. Eine Pygmäe sichert den Eingang des Schlauches, eine andere den Ausgang. Die Seite des Schlauches die in das kleine Becken führt, wurde mit Tannnadeln zugebaut. Jedoch wurde heute zum ersten mal nach der Winteruhe Nahrung aufgenommen, in Form von Honig, der zweigeteilte Mehlwurm blieb unberührt.


Fazit: Heute wurde zum ersten Mal nach der Winterruhe Honig aufgenommen.


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Post 1694 - 04.02.2010 11:19:28

[mitte]26. März 2009 268. Tag[/mitte]
Ich bin ganz ehrlich, langsam machte ich mir Sorgen um die jetziges Nistsituation. Der Schlauch, in dem sich die kleine Kolonie niedergelassen hat bietet bei weitem keine optimalen Bedingungen, um der Kolonie eine ungestörte Aufzucht von Brut zu ermöglichen. Ich musste etwas ändern, ein Eingriff war zwingend erforderlich. Die Kolonie unterlag dem Tag- Nachtrhythmus sprich, wenn es draußen hell wurde, wurde auch ihr Nest (der Schlauch) mit Licht geflutet. Die Gyne machte auch keinen entspannten Eindruck, mal sah ich sie an dem einen Ende vom Schlauch, mal an dem Anderen. Im Klartext heißt das, dass die Gyne sich ca. 30-40cm bewegte hin und zurück, dieses sogar manchmal zwei mal am Tag.


Ich habe der Kolonie meiner Meinung nach genug Zeit gegeben etwas zu ändern, jedoch kam ein Umzug für sie wohl nach so kurzer Zeit nicht schon wieder in Frage. Wohl fühlen tut sich die Kolonie dort nicht, sonst würde die Gyne nicht so viel Aktivität zeigen.


Wie schon einmal geschrieben habe ich den Schlauch mal versucht abzudunkeln, die dunkle Stelle wurde jedoch gemieden, keine Ahnung warum. Nun der zweite Anlauf, ich befestigte mit Silikon unter dem Schlauch rote Folie und über dem Schlauch legte ich gefalltete Folie doppelt hinüber, außerdem ein gefalltetes schweres Papier, welches ich bei Bedarf abnehmen kann, die Nesteinsicht ist mäßig, was mich aber nicht stört, ich werde die nächste Zeit sowieso keinen Nesteinblick haben wollen, wichtig ist, das Ruhe in die Kolonie kommt!


Und siehe da, einige Stunden später, zog die Kleine Kolonie dort drunter. Ich habe den Schlauch komplett ohne Neststörung abgedunkelt, von daher das optisch unschöne Ergebnis, woran ich mich vorerst aber nicht störe, es ist halt Mittel zum Zweck.


Die Wachposten die vor und hinter der Gyne aufgestellt wurden zogen sich zurück und wurden aufgelöst. Ein sehr gutes Zeichen, die Kolonie scheint sich zu entspannen. Ich bin etwas erleichtert.


Fazit: Um etwas Ruhe in die Kolonie zu bekommen, habe ich noch einmal eine Abdeckung angebracht, die der Kolonie ein abgedunkeltes Stück Schlauch verschaft. Es wurde auch gut angenommen.


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Post 1695 - 04.02.2010 11:22:32

[mitte]27. März 2009 269. Tag[/mitte]
Wiedereinmal war die Kolonie vor der Dunkeheit geflohen und hielt sich weiter unten im Schlauch auf, diese Postition haben sie aber auch schnell wieder verlassen und zogen, als es heller wurde unter die Konstruktion. Ich muss das Verhalten weiter beobachten, vielleicht lässt sich ja ein Rhythmus erkennen um somit der Ursache auf den Grund gehen zu können.


Das nächste Problem wurde angegriffen, das veschmähen von Proteinen. Da die Königin sehr unruhig war, aufgrund der Nistsituation war natürlich wegen des Stresses nicht an Brut zu denken. Die missgünstige Nestsituation hat sich jetzt aber verbessert, also wollte ich jetzt beim Füttern mal etwas ändern.


Honig, wie Mehlwurm habe ich auf den viereckigen Antstoreschalen immer an den gleichen Ecken angeboten, diesemal habe ich dort den Mehlwurm hin getan, wo sonst immer der Honig war, außerdem habe ich den kurz überbrühten Mehlwurm, nach dem ich ihn aufgeschnitten hatte, etwas zusammengedrückt, so das die Hämolymphe leicht hinaustrat. Ca. eine Stunde später sah ich zum ersten mal, nein nicht nur in dieser Saison, sondern zu ersten Mal live, wie eine Ameise Proteine in Form von Insekten aufnahm. Das war heute mein persönliches Highlight!


Fazit: Super, heute wurden zum ersten mal tierische Proteine aufgenommen, nicht nur ein Highlight für die Kolonie, auch für mich!
Ein gutes Zeichen dafür, das wohl bald Brut ansteht, ein toller Tag, ich bin nun wieder sehr optimistisch!


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Post 1696 - 04.02.2010 11:26:11

[mitte]29. März 2009 271. Tag
1. Tag = Hier werden zukünftig immer die Tage, des Bestehens der Brut angezeigt.
[/mitte]
Aus mir noch immer unbekannten Gründen, hat sich die Gyne wieder einmal von meiner Konstruktion, die ein Teil des Schlauches abdunkelt, welchen sie als Nest benutzen, entfernt.


Ich wagte ein Blick und...
...genau, sie hat ein großes Eierpaket gelegt!


Warum und aus welchen Gründen sie ihre Brut zurück lässt, kann ich überhaupt nicht verstehen. Eine Arbeiterin jedoch paßte brav auf das Eierpaket auf. Die Gyne war gerade, als ich das Zimmer betrat, wieder auf den Weg zurück zur Brut. Ich habe nur ganz kurz die Abdeckung entfernt, ca. eine Sekunde. Ich wollte absolut keine Störung verursachen, da sich ja noch eine Arbeiterin darunter befand.


Um den Eiweißbedarf abwechsunglsreich zu decken, habe ich mir noch zusätzlich Pinky-Maden zugelegt. Heute werde ich die Erste verfüttern. Das Eierpaket sah mir relativ groß aus, die Anzahl der Eier kann ich jedoch nicht abschätzen, evtl. kommen ja auch in den nächsten Tagen noch welche dazu.


Die Larve die den Winter gut überstanden hatte ist spurlos verschwunden, evtl. wurde diese vor dem Umzug verspeißt.


Aktueller Stand:


1= Gyne
5= Pygmäen
1= Eierpaket


Verluste: Eine mit über den Winter gebrachte Larve. Grund zu viel Stress, evtl. der Umzug.


Ich hoffe die momentan etwas ungünstige Nestsituation veranlasst das Volk nicht, die Eier oder zukünftige Larven und Puppen zu fressen. Ist der erste Brutschub ersteinmal erfolgreich durchgebracht, bin ich und die kleine Kolonie auf der sicheren Seite.


Ich bitte um Nachsicht, so gerne ich euch ein paar Fotos zur Verfügung gestellt hätte, ist mir das Wohl der Tiere doch wichtiger. Es wäre in meinen Augen eine Tragödie, wenn sie die Brut auf Grund des Fotostresses verlieren würden.


Fazit: Das erste Eierpaket wurde gelegt! Um das Proteinangebot etwas zu erweitern, habe ich mir zusätzlich noch Pinky-Maden besorgt.


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Post 1697 - 04.02.2010 11:28:00

[mitte]30. März 2009 272. Tag[/mitte][mitte]2. Tag[/mitte]
Heute habe ich mir ein Herz gefasst und die Abdeckung kurz beiseite geschoben und ein Foto geschossen, um evtl. eine Übersicht über die Brut zu bekommen. Das Foto ist sehr schlecht geworden, sehr schade! Und die gesamte Brut ist nicht einmal drauf, da hinter den sichtbaren Eiern auch noch welche kleben. Es musste halt alles schnell gehen. Gestört hat sich keine Ameise daran, was mich sehr wunderte, keine Aufregung, keine Bewegung zu verzeichnen. Ich schätze es werden so um die zehn Eier sein.


Außerdem habe ich gestern zum esten mal eine Pinky-Made verfüttert, welche auch sehr gut angenommen wurde. Der Made zu urteilen war eine Pygmäe wohl schon des Nachts an dieser zu gange. Der Mehlwurm hingegen schien mir unberührt. Ich werde weiterhin Mehlwurm und Pinky-Made gleichzeitig anbieten, vielleicht lässt sich ja bei einer der beiden Nahrungsquellen ein Favorit erschließen. Die Pygmäe war mehrere Stunden damit beschäftig die Made auseinanderzunehmen, mit sehr viel Körpereinsatz, meiner Meinung nach jedoch mit eher mäßigem Erfolg.

Dadurch das heute echt schönes Wetter ist und in dem Zimmer in dem die Ameisen stehen, zwei Fenster an verschiedenen Wänden vorhanden sind, hat die Sonne das Zimmer auf über 20°C. erwärmt, was eine Pygmäe wohl zum ausgiebigen furagieren veranlasste. Teile des großen Beckens, welche vorher noch nicht erkundet wurden, wurden jetzt erforscht. Jegliche Klettermöglichkeiten wurden dem Anschein nach deutlich bevorzugt, gegenüber dem flachen Boden. Außerdem war es sehr interessant anzusehen, wie sich die Pygmäe in dem annähernd natürlichen Terrain bewegt. Schlupflöcher, verstecktmöglichkeiten stehen an erster Stelle und werden genauestens erkundet.


Fazit: Die Pinky-Maden scheinen sehr gut angenommen zu werden, das große Becken wurde wieder ausgiebig erkundschaftet.


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Post 1698 - 04.02.2010 11:40:45

[mitte]03. April 2009 276. Tag[/mitte][mitte]6. Tag[/mitte]
Bis jetzt läuft alles sehr zufriedenstellend. Der Schlauch bleibt weiterhin besetzt, die kleine Kolonie scheint diesen als Nest voll und ganz akzeptiert zu haben. Furagiert wird weiterhin, Nahrung wird in konstanten Abschnitten aufgenommen, Honig, wie Proteine. Ich verfüttere zur Zeit an Proteinen:


Mehlwürmer halbiert
Pinky-Maden im ganzen Stück
Puppen der Goldfliege (verpuppte Pinky-Maden)

Ich biete alles zur selben Zeit an, momentaner Favorit sind die Puppen der Goldfliege, welche ich anschneide und die Hämolymphe hinausdrücke. Der Rest bleibt unangetastet liegen. Das Schälchen mit Wasser habe ich in das große Becken gestellt, da der Tannenzapfen im kleinen Becken schon wieder leichten Schimmel aufwies. Ich habe ihn gegen einen Neuen ausgetauscht. Die umgestellte Wasserquelle wurde schnell entdeckt, kein Problem für die Tiere. Es wurde bisher noch kein Versuch unternommen, Futterinsekten in das Nest zu transportieren.


Das Verhalten der Tiere im Allgemeinen ist sehr interessant, nach Nahrungsqeuellen wird täglich furagiert, ca. alle 2-3 Tage gibt es einen größeren Ausflug, der das Gesamte große Becken umfasst. Hier bei denke ich, handelt es sich um eine territoriale Verhaltensweise. Evtl. wird das eigene Territorium nach Konkurrenten, welche das Futter streitig machen könnten, oder Tiere die das Nest angreifen könnten, abgesucht. Ob dieses nun wirklich so ist bleibt jedoch fraglich.


Die Brut hat sich wohl fast verdoppelt, es müssten mittlerweile zwischen 15 und 20 Eier vorhanden sein, evtl. sogar schon eine Larve. Die schlechte Qualität der Bilder, liegt an den angeblich Glasklaren Verbindungsschläuchen von Antstore, welche einen leichten Blauschimmer aufweisen und die Rundung der Schläuche bei genauem hinsehen kanntig verläuft.

In dem Zimmer hat sich die Temperatur in den letzten Tagen auf tagsüber 19°C. eingependelt, des Nachts sind es ca. 17°C.


Fazit: Die Kolonie scheint sich wohl zu fühlen, das Brutgelege scheint sich verdoppelt zu haben. Mit der momentanen Situation bin ich sehr zufrieden, es scheint gut voran zu gehen.


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Post 1699 - 04.02.2010 11:47:51

[mitte]11. April 2009 284. Tag
14. Tag
[/mitte]
Die wirklich schöne Camponotus ligniperda Ameise fasziniert mich jeden Tag aufs Neue. Die schöne Färbung dieser Ameise in Kombination mit der wirklich beeindruckenden Größe ist jedes mal wieder, wenn ich ins Formicarium schaue fesselnd.

Die Haltungsbedingungen sind annähernd optimal, da es draußen schon sehr warm ist. Die Zimmertempertur pendelt sich im laufe des Tages bei 24-25°C. ein, nachts sind es ca. 20°C., optimale Temperaturen für die Brut.


Zum Verhalten lässt sich sagen, dass ausschließlich die Pygmäen furagieren die, die schmalste Gaster haben. Ob es immer die selben sind, lässt sich aber leider nicht ersehen. Die kleine Kolonie scheint sich immer sicherer in den Becken zu fühlen, es wird immer agiler, augenscheinlich unvorsichtiger furagiert. Ich kann außerdem bestätigen das die Ameisen unter 20°C. sehr wenig Aktivität zeigen. Ab 24°C. bewegen sie sich noch einmal deutlich schneller.


Die Brut hat sich erfreulicherweise wieder verdoppelt. Es sind jetzt ca. 40 Eier und/oder Larven vorhanden.

Fazit: Die Brut hat sich verdoppelt, es sind jetzt ca. 40 Eier und/oder Larven, die in dieser Saison gelegt wurden vorhanden. Ein guter Start in das neue Ameisnejahr. Die Temperatur liegt bei Tageshöchstwerten zwischen 24 und 25°C.


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Post 1700 - 04.02.2010 11:49:43

[mitte]12. April 2009 285. Tag
15. Tag
[/mitte]
Als ich heute in das Formicarium schaute war alles ruhig. Ein Blick in das obligatorische Nest und...keine Ameisen da??? Umzug?! Wohin? Erst mal habe ich natürlich in die Nester geschaut, nichts. Vielleicht sind sie in das große Becken gezogen, Löcher und Nischen gibt es dort zu Hauf. Es ist Ostern und ich suche Ameisen, so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.


Am Abend habe ich ihr Nest entdeckt. Sie sind in das Reagenzglas zurück gezogen, welches ich direkt nach ihrem Auszug aus diesem gereinigt und neu platziert hatte.


Nun habe ich kein Nesteinblick mehr, wieviel Brut nun jetzt vorhanden ist, ist und bleibt fraglich, ich habe das Reagenzglas mit roter Folie, so wie mit einem Papier umwickelt. Im Nest möchte ich die Ameisen nicht mehr stören.


Außerdem habe ich die toten Pflanzen aus dem großen Becken entfernt und neue eingesetzt. Ich denke die vorherigen Pflanzen haben den Temperaturunterschied nicht mitgemacht, draußen war es noch sehr kalt, als ich sie aus dem Garten entnahm und sie ins Becken pflanzte. Ich hoffe diese gedeien besser:

Fazit: Die kleine Kolonie ist wieder Umgezogen, in ein Reagenzglas. Nesteinsicht habe ich nun keine mehr. Ich habe das große Becken neu bepflanzt. Der Gesamteindruck der kleinen Kolonie ist trotz dem zweiten Umzug in dieser Saison gut. Keine Auffälligkeiten bis jetzt. Die Temperatur liegt momanten zwischen 22 und 24°C.


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Post 1701 - 04.02.2010 11:54:42

[mitte]16. April 2009 289. Tag
19. Tag
[/mitte]
Ich mache mir etwas Gedanken, seit langem konnte ich keine Eiweßaufnahme mehr beobachten. Das kann mit dem Umzug zu tun haben, oder weil ich keine Goldfliegen Puppen mehr habe. Ich biete jetzt nur Mehlwürmer und Mehlwurmpuppen an. Die nächsten Tage werde ich mich um andere Futtertiere kümmern, wenn ich weiterhin keine Aufnahme von Proteinen beobachten kann.


Als ich heute ein paar Fotos schießen wollte, bemerkte die Pygmäe sehr schnell, dass kein Deckel auf dem Becken ist. Schnur stracks kletterte sie die Scheibe empor (einigen fällt es schwer diese zu erklimmen, anderen wiederum gar nicht) und kletterte über den Rand und auf der anderen Seite der Scheibe wieder herunter. Ich hatte das Gefühl, dass sie gar nicht richtig erkannte das sie außerhalb des Beckens war. Plötzlich blieb sie kurz stehen und gab alles um ins Becken zurück zu kommen. Atemberaubend wie schnell Camponotus ligniperda werden kann.


In Bezug auf Verhalten, Fertigkeiten und Koordination:


Sobald eine Arbeiterin lange furagiert ohne zwischenzeitlich Nestkontakt zu haben, kommt eine zweite Arbeiterin und versogt sie über Trophallaxis mit Nahrung.


Der Rückweg, z.B. von einer Nahrungsquelle ist nicht immer der Gleiche wie der Hinweg. Obwohl die Nahrungsquelle vom Nest aus gezielt angepeilt wird und das Ziel von der Nahrungsquelle auch wieder das Nest ist, werden teilweise für hin und Rückweg verschiedene Pfärten benuzt.


Pygmäen können ohne weiteres über Wasser laufen.


Nicht jede Arbeiterin kann gleich gut Klettern.


Innerhalb einer halben Minute kann eine Arbeiterin so viel Wasser aufnehmen das ihre Gaster prall gefüllt ist.


Kommt eine Arbeiterin mit prall gefüllter Gaster nicht zu ihrem Ziel, (Nest) weil die Gaster zu voll ist und der Weg zu steil/glatt etc. wird die Nahrung ausgewürgt.


Fazit: Augenscheinlich wurden auffällig lange keine Proteine mehr aufgenommen. Biete aber auch keine Pinky-Puppen mehr an. Es kam zu einem kontrollierten Ausbruch.


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Post 1702 - 04.02.2010 11:57:40

[mitte]17. April 2009 290. Tag
20. Tag
[/mitte]
Ich habe neue große Pinky-Maden gekauft, welche ich auch gleich serviert habe. Gierig, als würde es nichts besseres geben, wurden die Pinky-Maden bearbeitet.


Zuvor konnte ich beobachten, das eine Pygmäe ständig im großen Becken unterwegs war und unendwegt furagierte, daher auch der gestrige kontrollierte Ausbruch. Ganz klar, Mehlwürmer und Mehlwurmpuppen, sowie Mehlkäfer werden von meiner Kolonie verschmäht.


Die Pygmäe erspähte das neue Futter.
Schnell hat sie begriffen das es weder Mehlwurm- Puppe oder Käfer ist.


Es dauerte nicht lange und die zweite Pygmäe war zur Stelle. Über trophallaxis wurde der anderen Pygmäe verständlich gemacht, das es hier frische Proteine gibt. Der Drang Nahrung aufzunehmen muß extrem hoch gewesen sein. Und das nach nur ca. einer Woche ohne Aufnahme von Proteinen.


Fazit: Es war höchste Zeit zu merken, dass es an der Wahl der Futterinsekten lag, dass keine Proteine aufgenommen wurden. Pinky-Maden wurden umgehend angenommen.


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Post 1703 - 04.02.2010 12:00:27

[mitte]18. April 2009 290. Tag
20. Tag
[/mitte]
Es gibt eine traurige Nachricht. Die Pygmäe welche seit ca. drei Tagen im großen Becken nach Nahrung furagierte ist heute gestorben. Sie hat ca. drei Tage im großen Becken verweilt und unentwegt nach Nahrung furagiert. Ich bot zwar jeden Tag frische Proteine in Form von Mehlwürmern, Mehlwurmpuppen und Mehlkäfern an, jedoch nahm die Kolonie diese nicht mehr an. Die Pygmäe hat sich mehr oder weniger todgelaufen. Es wurden unentwegt Runden im großen Becken abgelaufen, auffälig war das ständige furagieren am Deckel.


Die Pygmäe lief ca. zwei Stunden völlig entkräftet, nach dem sie gestern noch Proteine aufgenommen hat, im großen Becken herum auf der Suche nach einem geigneten Platz zum sterben. Die Bewegungen wurden immer kraftloser, Scheiben konnte sie nicht mehr erklimmen, bald viel es ihr schwer über unwegsames gelände zu krabbeln, die Verschnaufspausen wurde immer länger. Man merkte das sie bald mit dem Tragen des eigenen Gewichtes überfordert war. Die hinteren beiden Beinpaare waren schon bald nicht mehr funktionsfähig. Die Pygmäe zog sich nur noch mit dem forderen Beinpaar voran.


Sie suchte sich einen Platz zum sterben...


Am nächsten Tag lag sie im Schlauch, tod und von einer anderen Pygmäe dort hingebracht, an die Stelle an der sie immer saß und ihre Nestwache absolvierte. Sie liegt dort immer noch. Eine neue Nestwache gibt es "noch" nicht. Ab und zu kommt eine Pygmäe heraus und berührt vorsichtig die Fühler der Toten. Es ist der erste Todesfall in dieser Kolonie, ich denke die anderen haben den Tod evtl. noch gar nicht realisiert, denn sonst hätte es wohl schon längst eine neue Nestwache gegeben.


Ich habe, nach dem die Pygmäe über Nacht in den Schlauch transportiert wurde einen kleinen Schrecken bekommen, da ich natürlich nicht wusste, ob dieses die Pygmäe war, welche den gestrigen Abend im Formicarium gestorben war, zumindest regungslos zwischen dem Rindenmulch lag. Um ausschließen zu können, dass es eine andere Pygmäe ist musste ich also ein Blick in das Nest riskieren. Die Gyne war davon wenig begeistert und geriet in Panik, als ich das Papier, und die Folie weg schob. Der Blick reichte gerade mal aus um Brut zu erkennen, und es war nicht wenig. Genauer konnte ich den momentanen Status nicht bestimmen. Einige Larven konnte ich jedoch entdecken.


Aktueller Stand:


1= Gyne
4= Pygmäen
X= Eier
X= Larven


Verluste: Eine Pygmäe.
Ursache: Todgelaufen


Fazit: Eine Pygmäe ist leider verstorben. Angebotene Proteine wurden plötzlich von der Kolonie verschmäht. Die Pygmäe hat sich todgelaufen auf der Suche nach einer weiteren Eiweißquelle. Auch wenn Ameisen nach kurzer Zeit ohne Nahrung nicht verhungern, können trotzdem Todesfälle auftreten! Positiv hingegen ist die Brutentwicklung, das Gelege ist sichtlich angewachsen.


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Post 1706 - 04.02.2010 12:02:39

[mitte]27. April 2009 299. Tag
29. Tag
[/mitte]
Viel hat sich in den letzten Tagen nicht getan. Ich habe vorgestern den 25. April 2009 einmal in das Nest geschaut, um eine Übersicht über das Gelege zu bekommen. Es sind wieder Eier dazu gekommen. Es waren aber auch leider nur ganz kleine Larven zu erkennen. Etwas zögerlich die Entwicklung, denn schließlich sind ja seit der ersten Eiablage 27 Tage vergangen!


Ich hatte eigentlich schon mit ein paar großen Larven gerechnet. Das macht mir schon etwas Sogen, ist für mich aber noch kein Grund zur Beunruhigung. Letzte Saison schlüpfte die erste Imago nach 32 Tagen Gesamtbrutzeit. Nun gut die ersten Imagines sind ja bekanntlich immer etwas früher dran und letztes Jahr im Juli herschten auch höhere Temperaturen.


Fazit: Nach dem ich noch einmal einen Kontrollblick in das Nest wagte, war ich etwas enttäuscht über das noch sehr junge Larvenstadium. Es waren nur sehr kleine Larven zu erkennen, dafür aber reichlich Eier.


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Post 1707 - 04.02.2010 12:04:26

[mitte]11.Mai 2009 313. Tag
43. Tag
[/mitte]
Ein paar Tage nach meinem letzten Post habe ich mein Formicarium etwas verkleinert. Die Farm welche als Verbindungsstück zu den beiden Nestern diente habe ich abgestöpselt. Das Korknest wieß Schimmel auf, also wurde es entsorgt. Das YTONGnest habe ich an das kleine Becken angeschlossen und das Reagenzglas in dem die kleine Kolonie lebt, habe ich direkt in das kleine Becken gelegt.


Ich habe gehofft, das sich das Volk durch diese Veränderung erholt, oder das die Larven entlich wachsen. Der Weg zu den Nahrungsquellen ist somit verkürzt wurden.


Ich konnte auch beobachten das Proeteine aufgenommen werden, ein gutes Zeichen, schließlich ist ja reichlich Brut vorhanden.


Leider muss ich eine Arbeiterin als vermisst erklären. Ich kann keine Leiche finden, sehe aber seit Tagen nur noch drei Arbeiterinnen, somit ist die Kolonie diese Saison von anfangs fünf Pygmäen auf drei geschrumpft. Ein ernüchterndes Rèsumè.


1= Gyne
3= Pygmäen
X= Eier
X= Larven

Verluste: Eine Pygmäe ist spurlos verschwunden, da ich sie seit Tagen nicht gesehen habe, gehe ich davon aus das sie verstorben ist. Ursache unbekannt.


Fazit: Das Formicarium wurde verkleinert, Proteine werden aufgenommen eine Arbeiterin ist verschwunden. Ich erkläre sie nach Tagen ohne Nestkontakt für Tot.


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Post 1709 - 04.02.2010 12:07:30

[mitte]12.Mai 2009 314. Tag
44. Tag
[/mitte]
Da ich mir einen Leistenbruch zugezogen hatte und diesen operativ behandeln lassen musste, war ich fünf Tage nicht für meine Kolonie da. Als ich nach Ankunft aus dem Krankenhaus in das Formicarium sah, war eigentlich alles beim Alten. Jedoch, und das viel mir gar nicht sofort auf, wurde das YTONGnest am Eingang mit Tannnadeln zugebaut. Mittlerweile habe ich glernt, dass keine Ameise umsonst arbeitet. Also warum wurde das getan, etwa wieder ein Umzug? Eine Kellerassel befindet sich in diesem Nest, vielleicht eine reine Abwehr oder Vorsichtsmaßnahme?


Am nächsten Morgen zeigte sich warum die Ameisen den Eingang zum YTONGnest verkleinert hatten. Die Königin, sowie die größte Arbeiterin, plus einer großen Larve saßen vor dem YTONGnest...im Schlauch.

Ist ja nicht das erst Mal, das meine Ameisen den Schlauch bevorzugen. Mich machte nur stutzig, warum der Rest nicht nachkommt? Stunden vergingen, ohne das sich viel bewegte. Ich legte einmal meine Hand auf das YTONGnest um dieses etwas zu erwärmen, Arbeiterin und Gyne näherten sich dem Nest, die Arbeiterin ging hinein, die Gyne rannte plötzlich rückwärts wieder hinaus, das war ihr wohl nicht ganz geheuer. Also holte ich eine Lampe und bestrahlte mit dieser das Nest, das Nest wieß dann eine Temperatur von 25°C. auf, ca 5°C. wärmer als der Schlauch.


Dieses ließ die Ameisen aber kalt. Nach 60min. räumte ich die Lampe wieder ab.


Gegen 13 Uhr heute Mittag wurde das Geheimnis gelüftet, warum sich das kleine Volk geteilt hatte. Die Sonne schien auf eine Ecke des kleinen Beckens, auf den nicht abgedunkelten Eingang des Reagenzglases, auf den Schlauch in dem sich die Königin mit Arbeiterin plus großer Larve niedergelassen hatten und auf die erste Kammer des YTONGnestes.


Ich legte ein Thermometer in die Sonne und schaute wie warm es wurde. knapp 30°C. für 10 Minuten, dann ging die Temperatur auf 25°C. hinunter und bestrahlte ca. für eine Stunde die besagten Stellen. Die Ameisen fanden das super! Sie waren anfangs ganz aufgeregt und agierten sehr zügig, ihre Bewegungen waren sehr schnell und hektisch. Ständig hielten die beiden Arbeiterinnen im Nest Kontakt zu einander und brachten die Brut in die Sonne, in den Schatten und wieder in die Sonne. Eine Arbeiterin verschwand im Reagenzglas und kam mit einem Eierpaket in den Mandibeln oder mehreren Larven oder alles gemischt raus und brachte sie unverichteter Dinge wieder hinein. Ich denke die Brut wollen sie nicht im Hellen lagern, aber sie soll ins Warme, darum dieses amüsante hin und her.

Endlich, nun weiß ich das alles in Ordnung ist. Es ist viel Brut vorhanden, darunter auch schon große Larven.


Die Gyne, Arbeiterin plus dicker Larve im Schlauch sonnten sich ausgiebig und blieben die ganze Zeit ruhig in der Sonne sitzen.


Die schönen Tiere entfallten im Sonnenlicht erst ihre wahre Schönheit!


Fazit: Das Volk hat sich geteilt, jedoch sehe ich nichts schlimmes an dieser Konstellation. Die Gyne, die größte Arbeiterin und die größte Larve sind in den Teil des Schlauches gezogen welcher mittags von der Sonne bestrahlt wird. Die beiden anderen Arbeiterinnen und das gesamte Gelege, ausnahme die eine Larve die im Schlauch ist, sind noch im Reagenzglas. Alles Bangen hat ein Ende, Brut ist vorhanden und ein paar Larven stehen kurz vor der Verpuppung.


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Post 1710 - 04.02.2010 12:10:47

[mitte]13.Mai 2009 315. Tag
45. Tag
[/mitte]
Es hat sich wieder etwas getan und das schöne ist, es gibt nur positive Nachrichten. Die gesamte Kolonie ist nun in den Schlauch gezogen. Es ist wirklich relativ viel Brut vorhanden, für nur drei Arbeiterinnen. Ich habe nun eine sehr gut Nesteinsicht. Es macht wirklich Spaß den Tieren beim füttern, mittels Trophallaxis, ihrer Larven zu zuschauen. Puppen sind leider noch keine vorhanden, ich denke aber die ersten Larven werden in einer, spätestens aber in zwei Wochen ihre Kokonhülle gewoben haben.


Zum Verhalten der Tiere lässt sich sagen, dass sie ihre Brut nicht aus den Augen verlieren und ständig um deren Wohlbefinen bemüht sind, was mich natürlich freut, da es anfangs nicht so rosig aussah. Auch das Klopfsignal mit dem Kopf auf die Larven konnte ich wieder häufig beobachten. Letzte Saison bin ich von einer Art Fressanimation der Larven ausgegangen, ich muss mich diese Saison in diesem Punkt bestätigen.


Ich habe mich dazu entschlossen den Schlauch nicht ab zu dunkeln, vorerst jedenfalls nicht. Sie haben es sich so ausgesucht, ich werde erst einmal nicht einschreiten, da sie ja noch in das YTONGnest einziehen können, welches ich momentan noch trocken halte. In den nächsten Tagen werde ich beginnen es leicht feuchter zu getalten, um zu schauen ob sie nun Feuchtigkeit im Nest mögen der nicht.


Das Reagenzglas werde ich morgen entfernen und mal nach dem Rechten schauen, vielleicht klebt dort ja die fehlende Arbeiterin entsorgt an der Watte.


Letztenendes möchte ich die Brut dukumentieren, welche die kleine Kolonie hervor gebracht hat.


1 = Gyne
3 = Pygmäen
5 = Eier ca.
35 = Larven ca.


Fazit: Die Gesamte Koloinie ist jetzt in den Schlauch zum YTONGnest hin hingezogen, somit sind alle vier Ameisen wieder vereint. Brut ist nicht massig, aber für die kleine Kolonie reichlich vorhanden, jedenfalls mehr als ich erwartet hatte, da in letzter Zeit augenscheinlich wenig Proteine aufgenommen wurden, hatte ich schon mit Brutfraß gerechnet. Nun bin ich positiv überrascht, auch über die vielen, schon etwas größeren Larven freue ich mich sehr. Es kommt langsam wieder Schwung in die kleine Kolonie!


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Post 1711 - 04.02.2010 12:12:17

[mitte]14.Mai 2009 316. Tag
46. Tag
[/mitte]
Das Reagenzglas in dem die Ameisen vorher lebten habe ich nun entfernt. Bis auf einer Tannennadel (welche kurz vorher noch hinein getragen wurde, siehe Foto) und einer alten Fliege (was evtl. die Pause der Proteinaufnahme erklärt, welches ja nun keine Pause war, da die Fliege, welche sie von mir unbemerkt ins Nest eingetragen hatten, den Futterbedarf wohl für ein paar Tage gedeckt hat) an der Watte, war nichts darin zu finden.


Nur wo ist bloß die eine Arbeiterin hin?


Ich werde mich damit abfinden müssen, diese wohl nie zu finden.


Nun endlich ist der Futternapf in dem die Proteine kredenzt werden, auch wieder gut besucht. Selbst die lange verschmähten Mehlkäfer werde jetzt verwertet.


Das große Becken ist nun total uninteressant geworden, wenn furagiert wird, dann nur zum Futternapf. Die drei Arbeiterinnen haben jetzt ganz gut zu tun. Die Königin hilft auch fleißig bei der Brutpflege mit. Was bleibt ihr auch anderes übrig, schließlich sollten ja ursprünglich fünf Arbeiterinnen die Brut versorgen. Die größte Larve wird größtenteils von der Gyne versorgt, lassen wir uns überraschen ob das einen Grund hat?!


Fazit: Furagiert wird gar nicht mehr, nur der Weg zum Futternapf wird momentan bestritten. Das alte Reagenzglasnest habe ich entfernt. Endlich werden auch die Mehlkäfer gefressen. Der Brut geht es gut.


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Post 1712 - 04.02.2010 12:15:23

[mitte]18.Mai 2009 320. Tag
50. Tag
[/mitte]
In der Nacht von gestern auf heute hat sich die erste Larve verpuppt, toll! Ich rechne mit einem Puppen stadium von etwa zwei Wochen. Die Puppe ist noch weiß, ein Zeichen dafür das sie noch ganz frisch ist. Mit der Zeit trocknet und härtet die Kokonhülle aus und verfärbt sich dunkler. Heute morgen mußte ich lange schauen, ob es sich überhaupt um eine Puppe handelt, da man den Darminhalt der Larve noch im mittleren Teil des Larvenkörpers erkennen konnte. Der Darminhalt schimmert immer noch leicht durch die Kokonhülle hindurch. Spätestens morgen wird er aber nicht mehr zu sehen sein, da der Kokon dann schon so weit ausgehärtet sein sollte, das man nicht mehr hindurch schauen kann. Außerdem wird die Larve diesen demnächst absetzen, er zeichnet sich dann als schwarzer Punkt/Fleck am Ende der Puppe aus. Die Vorfreude auf neue Arbeiterinnen und somit einen lang ersehnten Koloniezuwachs, steigt bei mir momentan bis ins Unermessliche.

1 = Gyne
3 = Pygmäen
5 = Eier ca.
35 = Larven ca.
1 = Puppe


Die restlichen Larven entwickeln sich auch gut und zügig, ich rechne damit, dass sich ein paar Larven diese Woche noch verpuppen werden. Die nächsten zehn Larven stehen schon in den Startlöchern. Es ist aber auch wieder ganz deutlich zu erkennen, dass den größeren Larven mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ein klares Zeichen der Brut Selektion. Eier sind auch im Nest zu erkennen. Somit kann ich jetzt endlich sagen: Es ist Brut in allen Stadien vorhanden! Beste Vorraussetzungen für meine kleine Kolonie.


Zum Verhalten:
Proteine werden wie verrückt vertilgt. Jeden Tag einen Mehlkäfer oder eine Pinky-Made. Wenn ich zwei Tage nicht füttere, wird die Nahrung in das Nest geschaft, füttere ich jedoch jeden Tag, wird die Nahrung vor Ort aufgenommen und mittels Trophallaxis im Nest weitergegeben. Dies liegt mit großer Wahrscheinlichkeit an dem dann verstärkten Drang oder Reiz Nahrung aufnehmen zu müssen.


Vermutung:
Wird die Proteinreiche Nahrung in das Nest gezerrt, kann die Nahrung sofort von mehreren Arbeiterinnen aufgenommen werden und kann nicht, in der Zeit wo die Arbeiterin zurück zum Nest muss, um die Nahrung mittels Trophallaxis zu verteilen, von anderen Insektenfressenden Tieren streitig gemacht werden.


Für mich ist das eine interessante Beobachtung da ich so Schimmel im Nest, hervorgerufen durch das Eintragen von Futterinsekten, ohne die Ameisen weite Strecken laufen lassen zu müssen, sehr gut vermeiden kann.


Pinky-Maden und deren Puppen stehen immer noch hoch im Kurs, schön zu sehen wie nach dem aufnehmen der Proteine, die kostbare Fracht in Form einer prallen Gaster abtransportiert wird.


Fazit: Endlich die erste Larve hat sich letzte Nacht verpuppt. Nun ist Brut in allen Stadien vorhanden. Die restlichen Larven entwickeln sich gut. Füttere ich die Ameisen zwei Tage nicht, werden die Proteine ins Nest abtransportiert. Füttere ich hingegen täglich, wird die Nahrung vor Ort aufgenommen und im Nest über Trophallaxis weitergegeben.


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Post 1713 - 04.02.2010 12:17:54

[mitte]08. Juni 2009 341. Tag
71. Tag
[/mitte]
Viel hat sich in der letzten Zeit nicht getan. In dieser Saison ist noch kein Imago geschlüpft, was wohl auf die tiefen Temperaturen in meinem Ameisenzimmer zurück zuführen ist. In den Letzten Tagen lag die Temperatur zwischen 16 und 18°C. Tag- Nachtrhythmus. Trotz der niedrigen Temperaturen verpuppen sich die Larven. Ein neues Eierpaket wurde zu dem auch noch gelegt. Momentan ist das kleine Volk sehr inaktiv, es macht den Eindruck, als ob sie auf den Schlupf der Imagines warten.


Aktueller Stand:
1 = Gyne
3 = Pygmäen
30 = Eier ca.
15 = Larven ca.
20 = Puppen ca.


Dem nach fehlen fünf Bruteinheiten. Entweder kann ich sie nur nicht sehen, oder sie sind abhanden/gefressen wurden. Es ist aber wirklich nicht einfach die Brut zu zählen, wenn sie gestapelt ist.


Die Brut wird immer noch jeden Mittag, wenn Sonnenschein vorhanden ist, in die Sonne getragen. Klar, umso kälter es ist, desto beliebter ist auch die Wärme, selbst wenn die Sonne nur schwach strahlt ist Aufregung angesagt. Die Aufnahme der Proteine ist stark zurück gegangen, da sich ein Großteil der Larven ja nun schon verpuppt hat.


Letztens konnte ich eine lustige Beobachtung machen und zwar wurde die Gyne komplett mit Brut zugebaut.

Nach ca. 30min. bewegte sich die Gyne aus dem Haufen wieder heraus.


Heimchen werden gut angenommen. Auch die Oberschenkel seperat angeboten, werden ausgenommen. Interessant ist, das den Heimchen immer zu erst die Fühler abgeknippst werden, vielleicht um der evtl. noch lebende Beute, die Orientierung zu nehmen?


Die Außenaktivität hat sich, wohl aufgrund der jetzt vermehrten Puppen und des somit geringeren Proteinbedarfs, in Verbindung mit den tiefen Temperaturen, sehr stark vermindert. Sobald die Temperaturen wieder steigen und sich die jetzigen Eier zu Larven entwickelt haben, wird der Nahrungsbedarf wieder stark ansteigen.

Fazit: Vor 71 Tagen wurden Eier gelegt und noch immer ist kein Imago geschlüpft. Die eher kalten Temperaturen werden ihren Teil dazu beitragen, es dürfte aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Meine zwei Wöchige Puppenprognose hat sich somit nicht bewarheitet, das Wetter hat aber auch leider nicht mit gespielt.


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Post 1714 - 04.02.2010 12:21:06

[mitte]19. Juni 2009 352. Tag
82. Tag
[/mitte]
Lange hat der Schlupf der ersten Arbeiterin dieser Saison auf sich warten lassen. Die schon sehr stark fortgeschrittene Dunkelfärbung der Puppenhülle und die schon leicht dunkel Pigmentierte Ameise in dieser, ließen schon ca. drei Tage zuvor einen baldigen Schlupf erahnen.


Nun war es endlich soweit, die erste Arbeiterin dieser Saison ist geschlüpft!


82 Tage nach der ersten Eiablage. Somit hat die Entwicklung vom Ei bis zum Imago sagenhafte 11 Wochen und und 5 Tage gedauert. Fast drei Monate.
Am 29. März wurde das Eierpaket abgesetzt.


Entwicklungsdaten:


Eiablage am 29. März
Schlupf am 19. Juni


Ei Bis Imago 82 Tage


Ei bis Larve über 14 Tage
Larve bis Puppe X


Puppe bis Imago 32 Tage


Alles Gute zum Geburtstag!


Fazit: Nach 82 Tagen wurden die 3 Brutstadien, für die erste Arbeiterin in dieser Saison beendet. Ich bin wirklich froh, ab jetzt wird die Kolonie stetig wachsen.


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Post 1715 - 04.02.2010 12:23:18

[mitte]20. Juni 2009 353. Tag
83. Tag
[/mitte]
Heute hat die nächste Arbeiterin das Licht der Welt erblickt.


So mit ergibt sich folgender Stand:


1 = Gyne
5 = Pygmäen
50 = Eier ca.
12 = Larven ca.
20 = Puppen ca.


Die Angaben sind nicht genau, die Brut wird z.T. so gelagert das einfach nur schlechte Zählungen durchgeführt werden können, die manchmal mit einer Schätzung abgeschlossen werden müssen.


Die beiden noch sehr hellen Imagines habe ihren Platz in der Kolonie noch nicht gefunden. Dier ersten 24std. stehen sie eher im Weg herum. Z.T. werden ein paar Aufgaben auch mal erledigt, wie z.B. das Schützen der Brut. Die Motorik der Tiere ist sehr schlecht ausgeprägt. Teilweise sind die Bewegungsabläufe noch sehr unkoordiniert. Beim stehen auf den beiden hinteren Beinpaaren, wobei die Gaster auf den Boden gestüzt wird, fallen sie auch gern mal auf den Rücken gerade bei dem Putzen mit dem forderen Beinpaar der Antennen.


Einen Größenunterschied zu dem anderen Arbeiterinnen konnte ich jetzt nicht erkennen. Da die beiden neuen Imagines noch nicht ausgehärtet und noch bei weitem nicht die volle Farbpigmentierung aufweisen, kann man einen Größenvergleich schwer bestimmen. Wobei mir der Kopf einer der beiden Imagines etwas größer vorkommt.


Die Temperaturen sind etwas gestiegen. Am Tag herscht eine Temperatur von ca 21°C, des Nachts sind ca. 19-20°C.


Fazit: Eine weitere Arbeiterin bereicherte die Kolonie. Die bieden neuen Imagines haben ihren Platz in der Kolonie noch nicht gefunden. Weitere stark dunkel gefärbte Puppen kündigen einen baldigen Schlupf der nächsten Imgines an.


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Post 1717 - 04.02.2010 12:27:02

[mitte]27. Juni 2009 360. Tag
90. Tag
[/mitte]
Die Außenaktivität ist immer noch stark eingeschränkt trotz Koloniezuwachs. Augenscheinlich wurde das große Becken seit Wochen nicht betreten. Die Temperaturen sind relativ konstant bei 22°C. tagsüber, nachts ca. 20°C. Mittlerweile werden Proteine wieder dankbar angenommen. Ein klares Zeichen dafür das wohl die ersten Larven aus dem Eierpkatet, des zweiten Brutschubes dieser Saison schlüpfen.


Die Ameisen sind wählerischer geworden. Anfangs wurde der Hinterleib der Heimchen auch verwertet. Jetzt fressen sie nur noch den Kopfinhalt und die Muskulatur der Beine.

Ich konnte auch zwei Larven entdecken, die etwas größer zu sein scheinen, als die nebenliegenden Puppen, dass erste offensichtliche Zeichen des Polymorphismusses und der Kastenbildung von Camponotus ligniperda.


Der aktuelle Koloniestand sie wie folgt aus:


1 = Gyne
11 = Pygmäen
x = Eier, ich bin der Meinung es sind Eier gefressen worden.
x = Larven, jedoch 5 dicke die kurz vor der Verpuppung stehen.
12 = Puppen ca.


Die Zahlen bestätigen das es jetzt rasant vorran geht. Ich bin sehr zufrieden. Das lange warten hat sich wirklich gelohnt, die Gründung ist somit erfolgreich und die Kolonie macht einen stabilen Eindruck. Die neuen Imagines haben jetzt auch ihren festen Platz in der Kolonie gefunden. Die älteren Arbeiterinnen sind klar positional weiter von der Brut entfernt und sichern stetig das Gelege. Selbst nach über einer Woche, kann man an Hand der noch helleren Pigmentierung des Thoraxes erkennen, um welche Arbeiterinnen welcher Saison es sich handelt.

Merkwürdig erschien mir das Dessinteresse der anderen Arbeiterinnen. Aktiv holte nur eine Arbeiterin den Zuwachs aus der Kokonhülle.


Fazit: Die Puppen schlüpfen jetzt nach und nach, ein neuer Tag wird meißt mit einer neuen Arbeiterin begrüßt. Es geht weiter vorran. Die ersten Larven schlüpfen aus dem Eierpaket des zweiten Brutschubes dieser Saison.


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Post 1718 - 04.02.2010 12:29:34

[mitte]02 Juli 2009 365. Tag
95. Tag
[/mitte]
Die Gyne ist jetzt exakt ein Jahr bei mir! Heute vor 365 Tagen habe ich mit der Ameisenhaltung begonnen.


1 = Gyne
18 = Arbeiterinnen
X= Eier
X= Larven
12 = Puppen


Zusammenschnitt:
02.07.2008-02.07.2009


Bis zur Winterruhe nach der Gründung 5 Pygmäen
Kurz nach der Winterruhe verstarben 2 Pygmäen
Nach der Winterruhe wurden bis jetzt 16 Arbeiterinnen hervorgebracht.


Fazit: Das Koloniewachstum verläuft wirklich schleppend. Nach einem Jahr voller Erwartungen, Hoffnung Geduld und Spannung ist endlich Bewegung im Nest auszumachen. Wer jetzt nicht mal einen guten Nesteinblick hat, muss wirklich zur richtigen Zeit am Formicarium sein um eine Ameise zu sehen, oder sie seltener füttern, was aber wiederum das Koloniewachstum verlangsamt. Ich bin froh diese Gedultsprobe überstanden zu haben und war somit von Anfang an dabei. Ich hatte Zeit mich einzulesen, mich zu informieren, dass Formicarium konnte ich immer wieder verändern. All das wäre mit einer schon vorhanden Arbeiterinnenzahl x evtl. nur bedingt möglich gewesen und hätte mich auch höchstwahrscheinlich ein paar Arbeiterinnen auf Grund von Unerfahrenheit
gekostet.
Alles in allem kann ich aber sagen, war die Gründungsphase die einfachste, wer zum nichts tun geboren ist und Geduld hat, wird das bestätigen. Wer keine Gedult hat und ständig irgendwo dran rumfummeln muss, und gucken muss und sich Gedanken macht ob seine Ameisen im Reagenzglas ersticken oder verhungern, sollte die Finger von Camponotus ligniperda lassen, denn effektiv dauert die Gründungsphase zwei Saisonen, da in der zweiten Saison auch eher weniglos ist. Es ist aber trotzdem immer eine spannende Zeit geblieben bis jetzt und wurde nicht eine Sekunde langweilig, trotz der langsamen Entwicklung, ich denke gerade deswegen, war alles sehr spannend. Zumal wenn es um die erste Gründung geht, die man miterleben darf.
Ob ich eine zweite mit Campnotus ligniperda durchführen würde? Naklar, auch wenn ich jetzt weiß wie lange es dauert und was mich erwartet, bietet einem diese große Ameisenart eine menge Beobachtungsmöglichkeiten, was bei vielen anderen Arten ohne Hilsmittel nicht möglich gewesen wäre. Auch die erste Winterruhe lief ohne Probleme ab. Die Ameisen haben mir zu verstehen gegeben, wann es Zeit ist für sie in die Winterruhe über zu gehen sowie auch, als sie beendet war. Also auch aus diesem Aspekt eine
anfängerfreundliche Art.


Wer wirklich zwei Saisonen Gedult hat, bevor überhaupt ein Bißchen Bewegung ins Spiel kommt, für den ist diese Art gut geeignet. Auch wenn man es immer wieder liest, aber:


Größe
Pigmentierung
Kastenbildung
und "Charakter" dieser Ameise sind wirklich ausschlaggebende Argumente, die für diese Art und auch für eine faszinierende
heimische Ameisenart stehen.


Zumal noch einige arttypische Eigenschaften mit Koloniewachstum hinzukommen werden, oder stärker ausgeprägt in Erscheinung treten.


Das erste Jahr war super mit meinen Camponotus ligniperda und es ist und bleibt ein tolles Hobby!


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Post 1721 - 04.02.2010 12:34:19

[mitte]14. Juli 2009 377. Tag
107. Tag
[/mitte]
Die Kolonie entwickelt sich weiterhin gut. Die Außenaktivität ist natürlich aufgrund des immer vorhandenen Futters gegen null.


1 = Gyne
25 = Arbeiterinnen
50 = Eier, mittlerweile dürften es sogar ein paar mehr sein.
X = Larven, es ist nicht zu erkennen jedoch 2 L/2 Larven sind vorhanden.
9 = Puppen, davon eine Majorpuppe


Die Königin hat wieder angefangen fleißig Eier zu legen, es handelt sich jetzt um die Brut, die mit über den Winter genommen wird, für eine aufzucht bis zum Imago wird es dieses Saison nicht mehr reichen.


Fazit: Bis jetzt läuft alles gut, es ist zwar wenig Außenaktivität zu verzeichnen, dafür sind aber bis jetzt verhältnismäßig viele Imgines geschlüpft. Man bedenke das aus 2 Arbeiterinnen 25 geworden sind, dass ist eine gute Bilanz. Proteine werden jedoch momentan eher verhalten bis gar nicht angenommen, dass heißt es sind aktuell wenig Larven vorhanden, die Kolonie macht aber auch stehts einen satten Eindruck, die Gaster sind stehtig gefüllt.


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Post 1723 - 04.02.2010 12:38:09

[mitte]30. Oktober 2009 485. Tag[/mitte]
Ich habe lange nicht berichtet. Nun ist es wirklich höchste Zeit den Haltungsbericht wieder auf den neusten Stand zu bringen. Ein wenig hat sich noch getan. Der aktuelle Koloniestand sieht wie folgt aus:


1 = Gyne
1 = Major
33 = Minor Arbeiterinnen
0 = Eier
2 = Larven
0 = Puppen


Am meißten freue ich mich über die Majorabeiterin, welche in der kleinen Kolonie, neben der Gyne auch ein Blickfang ist. Das Nest hat die gute Dame natürlich noch nicht verlassen, auch die Außenaktivität ist nicht besonders, auch mit über 30 Arbeiterinnen ist wenig los bei den Ameisen. Darum bin ich über stehtigen Nesteinblick sehr erfreud! Die Majorarbeiterin hat sich anfangs nur um die Brut gekümmert, ab und zu bezieht sie auch einen Kolonie sichernden Posten, das tun aber auch mehrere Arbeiterinnen, dem nach ist sie von ihrem Verhalten her, von den anderen Arbeiterinnen nicht, oder evtl. noch nicht zu unterscheiden.


Ich habe euch mal ein paar Fotos der dicken Dame mitgebracht, entschuldigt für die Qualität, aber ihr kennt ja das Problem. Die ersten drei Bilder entstanden direkt nach dem Schlupf:

Leider haben die Ameisen vor der Winterruhe angefangen alle Eier zu fressen. An Hand des Koloniestatusses kann man ablesen, dass leider nur 2 Larven mit überwintern, über 50 Eier wurden gelegt um sie zu verspeisen. Woher dieses Verhalten kam, kann ich nicht sagen. Störungen gab es keine. Sie wurden wohl wirklich nur gelegt um gefressen zu werden, das ist ja auch nichts ungewöhnliches, aber in solch hoher Zahl? Evtl. wussten sie, dass sie die daraus entstehenden Larven nicht durch die Winterruhe bringen können. Vielleicht ist dies ein Resultat des trockenen Nestes, aber sie haben es sich ja so ausgesucht!


Oft habe ich hier im Forum darüber gelesen das sich Halter sorgen um ihre Gyne machen, da sie wohl gelegentlich auf dem Rücken liegt. Meine tut dies regelmäßig, warum kann ich auch nicht sagen.

Fazit: Die Kolonie hat sich weiter entwickelt, die erste Majorarbeiterin hat das Licht der Welt erblickt und schmückt die Kolonie. Leider wurden über 50 Eier vor der Winterruhe von der Kolonie verspeist.


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Post 8269 - 10.10.2010 11:27:00

[mitte]10. Oktober 830. Tag[/mitte]
Nach einer langen Pause der Berichterstattung folgt nun mal wieder eine Aktualisierung. Um einiges vorweg zu nehmen, die Kolonie ist nicht gewachsen sondern stark geschrumpft. Woran das gelegen hat, war mir bis zu letzt ein Rätsel. Erst vor kurzem bin ich auf eine Information gestoßen, die alles erklärt. Rindemulch kann wohl Insektizide enthalten. Nun, ich habe zwei Becken mit Rindenmulch ausgestattet. Mein Formica sanguinea Becken und das Camponotus ligniperdus Becken. Beide Kolonien hatten diese "Vermehrungsprobleme". Die Camponotus aber viel stärker als die Formica. Ich zerbrach mir den Kopf, die ganze Saison über. Ich kann nicht genau sagen wie viele Arbeiterin es noch sind, ich denke aber ca. 10. Das Ytongnest wurde leider nicht wirklich angenommen, nur wenn ich es beheizte, zogen sie dort hinein. Hörte ich auf, waren sie wieder weg.


Sie entscheiden sich dann für den Wassertank. Ich hatte diesen extra mit Gaze versehen um ein hineinziehen unmöglich zu machen, naja die Camponotus haben mir dann das Gegenteil bewiesen. Vereinzelt, gerade zu Anfang starben einige Arbeiterinnen. Der Winter war sehr hart, ich dachte es wären die Nachfolgen einer zehrenden Winterruhe. Nun weiß ich, dass es die Insektizide im Rindenmulch waren. Einige Puppen haben die Arbeiterinnen jedoch zum Schlupf gebracht, gegen Ende der Saison. Die Insektizide haben sich also allem Anschein nach langsam verflüchtigt. Die Kolonie ist jetzt schon in der Winterruhe, kalt gestellt habe ich sie noch nicht, am ersten November ziehe ich um. In der neuen Wohnung werden alle meine heimsichen Arten im Wintergarten überwintern. Dieser bietet sich sehr gut an, er ist komplett verglast. Bis auf der Boden natürlich, somit gibt es Tag nacht Schwankungen. Ob das nun wichtig ist, kann ich nicht sagen.


Aktueller Stand:


1 = Gyne
1 = Major
10 = Minor Arbeiterinnen
0 = Eier
70-100 = Larven
0 = Puppen


Die Gyne hat am Ende der Saison noch einmal einen ordentlichen Brutschub gehabt.


Fazit: Die Saison 2010 war somit leider nicht erfolgreich, aber dafür lehrreich.


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Post 13266 - 28.05.2011 11:42:33

[mitte]28. Mai 2011 1060. Tag[/mitte]
Ich habe die Kolonie, vor ca. 2 Wochen erst aus dem Keller geholt.


Fast die gesamte Brut hat es nicht geschafft.


Trotz der doch langen Zeit ohne Nahrungsangebot von ca. 7 Monaten haben alle Tiere überlebt. Sie sind sogar aus dem Wassertank in das Ytongnest gezogen. Das hat mich natürlich sehr gefreut.


Wer diesen Haltungsbericht mitverfolgt hat weiß, das mein Volk nie die rote Folie immer gemieden hat. Diese bSaison biete ich sie nicht mehr an, ich halte die Kolonie in einem großen Schrank, mit schwebetüren, dieses verhindert Erschütterungen. Wenn ich die Tür aufschiebe tangiert das die Ameisen nicht. Auch im Nest immer alles ruhig. Es gibt keine Reaktion auf den plötztlichen Lichteinfall.


Wie jedesmal nach der Winterruhe braucht mein Volk ca. 2 Wochen lang Nahrungsangebot, bis die Gyne physogastrisch wird. Jetzt ist es wieder mal soweit. Morgen oder übermorgen wird sie wohl ein Eierpaket absetzen.


1 = Gyne
1 = Major
10 = Minor Arbeiterinnen
0 = Eier
8-10 = Larven (haben mit überwintert)
0 = Puppen


Fazit: Trotz der langen Phase ohne Nahrungsangebot haben alle Tiere überlebt. Die Gyne ist seit heute physogastrisch.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
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Post 13302 - 30.05.2011 13:28:30

[mitte]30. Mai 2011 1062. Tag[/mitte][mitte]1. Tag[/mitte]
Wie ich es prophezeit habe. Das erste Ei dieser Saison wurde heute abgesetzt. Somit findet ihr wieder den Tageszähler der Brut am Anfang unter dem Datum. Heute ist somit Tag 1!


Damit hat auch das Festhalten und das Dokumentieren der Dauer der Brutstadien begonnen.


1 = Gyne
1 = Major
10 = Minor Arbeiterinnen
1 = Ei
8-10 = Larven (haben mit überwintert)
0 = Puppen


Fazit: Das erste Ei wurde gelegt. Ich zähle ab jetzt wieder die Tage der Brut und halte wieder die Dauer der Brutstadien fest.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 16448 - 16.12.2011 17:21:45

[mitte]16. Dezember 2011 1292. Tag[/mitte]


Es war eine schwere und verlustreiche Saison für diese Kolonie.
Am Anfang der Saison wurde ein Eierpaket abgesetzt.
Aus diesem schlüpften auch kleinste Larven und das wars dann auch schon.
Nahrung wurde nicht mehr angenommen. Das Becken wurde nach und nach immer mehr zerstört. Die Larven von diesem holzschädigenden Käfer leisten ganze Arbeit. Holz welches ich mit bloser Hand nicht brechen konnte, ist nun weicher als Styropor. Wenn man genau hin hört, hört man, dass das Holz ständig knackt. Überall liegt Holzstaub herum.


Nach und nach starben dann auch die Arbeiterinnen. Das Nest war viel zu groß. Hätten sie sich wie angenommen vermehrt, wäre das Nest genau richtig gewesen, nun schrumpfte die Kolonie auch noch. Man bedenke dieses Volk ist das Erste meiner Ameisenhaltung. Mir liegt also viel an dieser kleinen, mittlerweile schon jämmerlichen Kolonie.


Ich konnte es mir nicht mehr mit ansehen.


Mittlerweile sind es noch vier Arbeiterinnen, eine Media und drei Minor.


1 = Gyne
1 = Media
3 = Minor Arbeiterinnen
0 = Ei
0 = Larven
0 = Puppen


Ich habe sie nicht kalt gestellt, denn irgendetwas stimmt mit diesem Volk nicht.


Die Gaster waren nicht einmal prall gefüllt. Die Larven wuchsen nicht, Nahrung wurde nicht aufgenommen.
Das Nest wurde nur verlassen um Wasser aufzunehmen, Honig wie Proteine wurden nicht angenommen.


Ich habe also gestern das Nest geöffnet und die Damen in ein Reagenzglas verfrachtet.
In diesem war bereits ein Teil von einem Heimchen wie Honig. Die Larven waren nicht mehr vorhanden.


Ob sie die Nahrung angenommen haben kann ich nicht sagen. Auch nicht ob sich deren Ryhthmus aus welchem
Grund auch immer verändert hat. Ob ich sie noch kühl stelle weiß ich noch nicht, evtl. überwintern sie bei ca. 15°C.
in meiner Wohnung in einem seperaten Zimmer. Ich habe das Gefühl, das die kleine Kolonie tot ist, wenn ich sie aus
der Winterruhe holen will. Und von meinem Gefühl lasse ich mich nicht täuschen. Meist fahre ich richtig damit.


Fazit: Das Volk hat sich diese Saison weiter verkleinert. Ich werde sie wohl nicht kalt überwintern lassen.
Ich habe das Nest geöffnet und sie in ein Reagenzglas zwangsumgesiedelt!


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Post 16862 - 11.01.2012 10:55:13

[mitte]11. Januar 2012 1318. Tag
5. Tag[/mitte]


Endlich meine Sorgenkinder haben einen kleinen Fortsschritt erzielt. Ich lagere die Kolonie der Zeit bei ca. 15°C. Das schien mir ein guter Kompromiss. Einwintern konnte ich sie nicht, die Sterberate war zu hoch. Sie konnten sich nicht auf die Winterruhe vorbereiten, warum auch immer, die Gaster waren schmal. Vor 5 Tagen dann schaute ich nach ihnen. 2 weitere Arbeiterinnen waren im Reagenzglas verstorben. Ich kann es mir nicht erklären, was diese Kolonie so zermatert. Doch dann sah ich die Gyne mit einem Ei zwischen den Mandibeln. Heute sind es genau 10 Eier. Als ich sie in das Reagenzglas verfrachtet hatte, gabs noch ein kleines Heimchen und natürlich einen Tropfen Honig hinzu. Ich habe also genau die richtige Vermutung gehabt. Ihr Rhythmus ist, aus welchen Gründen auch immer durcheinander geraten. Die Letzte Winterruhe dauerte etwas länger, als ich sie damals aus dem Keller holte, waren bereits Eier vorhanden.


Nun egal, ich kann mir diese Außerrhythmische Eieablage nicht erklären, hatte es aber im Gefühl. Ich hoffe das es jetzt wieder Bergauf geht mit der Kolonie. Ich würde es der Gyne sehr wünschen. Trotz der vorhandenen Eier, werde ich die Gyne nicht wärmer stellen. Ich muss diese Saison so lange wie möglich hinasuzögern, sprich ihr Geschäft verlängern, damit ich sie wieder in den Rhythmus bekomme.


Hier nun der aktuelle Bestandstabelle:


1 = Gyne
1 = Media
1 = Minor Arbeiterinnen
10 = Ei
0 = Larven
0 = Puppen


Ich habe sie nicht kalt gestellt, denn irgendetwas stimmt mit diesem Volk nicht.


Die Gaster waren nicht einmal prall gefüllt. Die Larven wuchsen nicht, Nahrung wurde nicht aufgenommen.
Das Nest wurde nur verlassen um Wasser aufzunehmen, Honig wie Proteine wurden nicht angenommen.


Ich habe also gestern das Nest geöffnet und die Damen in ein Reagenzglas verfrachtet.
In diesem war bereits ein Teil von einem Heimchen wie Honig. Die Larven waren nicht mehr vorhanden.


Ob sie die Nahrung angenommen haben kann ich nicht sagen. Auch nicht ob sich deren Ryhthmus aus welchem
Grund auch immer verändert hat. Ob ich sie noch kühl stelle weiß ich noch nicht, evtl. überwintern sie bei ca. 15°C.
in meiner Wohnung in einem seperaten Zimmer. Ich habe das Gefühl, das die kleine Kolonie tot ist, wenn ich sie aus
der Winterruhe holen will. Und von meinem Gefühl lasse ich mich nicht täuschen. Meist fahre ich richtig damit.


Fazit: Es sind zwei weitere Arbeiterinnen in dem Reagenzglas verstorben, dennoch hat die Gyne 10 Eier gelegt. Dies lässt endlich wieder hoffen. Die Kolonie wird weiter bei 15°C. gehalten.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
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Post 16969 - 16.01.2012 14:10:18

[mitte]16. Januar 2012 1323. Tag
10. Tag[/mitte]


Kaum sind die Damen aus dem alten Becken raus, scheinen sie sich wieder zu berappeln. Ich kann mir das einfach nicht erklären. In dem alten Becken sind mir über 30 Arbeiterinnen verstorben. Jetzt in dem Reagenzglas erholen sie sich.
Ich halte sie weiterhin bei 15°C. Ich habe außerdem ein kleines Becken vorbereitet. B/T/H 15x10x15cm mißt das Becken. Dort werden sie vorraussichtlich morgen einziehen.


Einmal die Woche füttere ich Proteine, wie Kohlenhydrate in Form von kleinen Heimchen und Honig.


Es sind inerhalb von fünf Tagen 16 Eier hinzu gekommen:


1 = Gyne
1 = Media
1 = Minor Arbeiterinnen
26 = Ei
0 = Larven
0 = Puppen


Ich habe wieder ein gutes Gefühl bei der Kolonie. Und ich habe natürlich wieder Spaß an der Haltung gefunden. Es ist frustrierend, wenn einem eine Kolonie langsam aber sicher unter den Händen wegstirbt und man weiß nicht warum.


Fazit: Es geht weiter bergauf. Es sind einige Eier hinzu gekommen. Ich habe ein neues kleines Becken vorbereitet in das sie vorraussichtlich morgen einziehen werden. Ich bin sehr froh das ich das Sterben der Kolonie verhindern konnte.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 17636 - 24.02.2012 10:08:24

[mitte]24. Februar 2012 1361. Tag
48. Tag[/mitte]


Wie gerne würde ich gutes berichten. Leider gibt es wieder Komplikationen. Ich hielt die Kolonie, wie im vorherigen Beitrag berichtet, trotz Eierpaket bei 15°C. Nach einiger Zeit jedoch starben einige Eier ab, sie wurden braun. Camponotus ligniperdus Eier versterben nicht bei 15°C. also die Temperatur kann es nicht sein, das möchte ich noch einmal deutlich hervorheben. Aufgrund dessen, dass ihr Rhythmus gestört zu sein scheint wollte ich sie eher kühl halten, um die Saison so lang wie möglich zu ziehen. Es musste an etwas anderem liegen. Dennoch um alle Eventualitäten auszuräumen, erhöhte ich die Temperatur auf 20°C. Wie erwartet ohne Erfolg, die Eier starben weiter. Ein kleines Eierpaket ist noch vorhanden, ich denke sie wurden neu gelegt:


Da ich mit dieser Kolonie mit meinem Latein am Ende bin und keine Ursache für die Probleme finde, habe ich jetzt die letzte Möglichkeit die ich in betracht gezogen habe in die Tat umgesetzt. Ich habe gehofft ich müsse das nie machen aber ich denke ich bekomme die Kolonie nicht mehr in den Griff, da mir einfach die Ansätze zur Problemlösung fehlen. Kurz um, ich weiß patout nicht was mit diesen Ameisen los ist und wo man keine Probleme sieht, kann man auch nichts beheben.


Also habe ich an dem Becken meiner Camponotus fellah eine weitere Heizmatte in der Nähe des Nesteingangs angebracht. Ich wickelte echte rotfilter Farbfolie darum und legte es an die Scheibe wo die Heizmatte war. Da Camponotus fellah hauptsächlich nachts aktiv ist, entschloss ich mich also die Nacht zu meinem Zeitfenster des Projektes zu machen.


In der ersten Nacht lies ich beide Heizmatten laufen und die ersten Arbeiterinnen erkundeten dann auch schon das Reagenzglas. Um den Druck zu erhöhen, stellte ich in der zweiten Nacht die Heizmatte vom Nest aus. Auch da wurde das Reagenzgls frequentiert und wie ich mir das erhofft hatte auch schon etwas mehr. In der dritten Nacht bin ich ebenso verfahren. Am nächsten Morgen bot sich mir dieses Bild:


Nun setzte ich Arbeiterinnen wie die Brut um, in einer Heimchendose mit Paraffinrand:


Die Arbeiterinnen sammelte ich ab und entließ sie wieder in ihr Becken. Dann nahm ich mir vorsichtig eine Puppe nach der Anderen und legte drei davon direkt in den Nesteingang der Camponotus ligniperdus Kolonie, hob das Reagenzglas leicht an und die Puppen rutschen zu der Gyne und den beiden Arbeiterinnen. Im ersten Moment war ganz schön was los. Doch sie beruhigten sich schnell wieder. Den Rest der Puppen, ein paar kleine Larven sind auch dabei, legte ich vor das Reagenzglas, die Brut wurde sofort erkundet (eine kleine tote Ameise ist auch auf den Bildern zu sehen, keine Ahung woher die kommt):


Nach kurzem Kontakt mit der Mediaarbeiterin, wurde die gesamte Brut zügig eingetragen, auffällig, die Larven wurden viel eher eingetragen als die Puppen. Die Larven wurden gleich nach dem Bereitlegen der Brut geschnappt und mitgenommen. Der Duft der fremden Art an den Puppen scheint wesentlich intensiver zu sein. Wahrscheinlich hält sich dieser auf den Kokons recht gut. Die Arbeiterin wahr sichtlich skeptisch und anfangs unentschlossen.


Ich habe nicht die gesamte Brut in dem Reagenzglas abgegeben, einige Puppen und Larven legte ich aus der Heimchendose wieder zurück zu den Camponotus fellah.


Der aktuelle Koloniestand sieht jetzt wie folgt aus.


1 = Gyne
1 = Media
1 = Minor Arbeiterinnen
8 = Ei
X = Larven
25 = Puppen


Ich weiß auf was ich mich eingelassen habe und weiß auch das die Camponotus fellah keine Winterruhe benötigen und, dass das alles wirklich zu Problemen führen kann. Ich gehe das Risiko bewusst ein, ich hoffe ich habe da keine Fehlentscheidung getroffen und es kommt zu Rangellein oder zu Todesfällen. Für mich ist das jetzt die letzte Chance die Kolonie wieder auf die Tarsen zu bringen. Ich habe die Temperatur jetzt noch einmal um 5°C also auf 25°C. erhöht, um die Puppen der Camponotus fellah zum Schlupf zu bringen.


Fazit: Aufgrund von Brutverlust, habe ich die Kolonie nun mit Puppen und ein paar wenigen Larven meiner Camponotus fellah Kolonie gepusht. Schwerenherzens muss ich dazu sagen. Ob das die richtige Entscheidung war?


(Bilder ausnahmsweise mal direkt hier im Haltungsbericht)


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 18113 - 30.03.2012 09:53:08

[mitte]30. März 2012 1396. Tag
83. Tag[/mitte]


Gut einen Monat nach dem letzten Bericht, erfolgt nun ein wichtiges Update. Eine Kolonie zu pushen ist nicht unbedingt Risiko unbehaftet. Eine einheimische Art mit einer Exotischen zu pushen, würde ich jedem der mich fragen würde abraten. Ich sah es als letzte Möglichkeit der Gyne einen Reiz zu geben, Eier zu legen und einen Neuanfang zu versuchen. Die nun geschlüpften Arbeiterinnen von Camponotus fellah sollen sie dabei unterstützen, wieder eigene Brut groß zu ziehen. In der kommenden Winterruhe werden dann wohl alle Camponotus fellah Arbeiterinnen absterben und die hoffentlich dann eigenständige Camponotus ligniperdus Kolonie hat bis dahin für so viel Nachwuchs gesorgt, dass sie autark gut zurecht kommen.


Ich bereue meine Entscheidung die kleine Kolonie zu pushen aktuell nicht. Es sind nun eine Menge einheimsicher Eier und Larven vorhanden. Fast alle zugegebenen Bruteinheiten haben sich zu Imagines entwickelt. Zudem wird die Kolonie beheizt. Ich breche mit dieser Kolonie jetzt jegliche Regeln, damit die vor der Winterruhe einige einheimische Imagines, auf sicherem Weg produziert. Es geht jetzt wirklich nur darum in dieser Saison einige einheimische Arbeiterinnen hervorzubringen. Es werden in der Winterruhe wohl alle exotischen Camponotus versterben. Damit der Verlust nicht ganz so drastisch ausfällt, sollten auch einige einheimische Tiere die Kolonie ausmachen.


Also die Damen sind aktiv, furagieren und es gibt keine Zickerein. Die letzte nun vorhandene Camponotus ligniperda Arbeiterin ist die Mediaarbeiterin. Die fellah sind natürlich viel schneller, viel mehr auf Zack, wesentlich aktiver und in der gesamten Charakterisierung wesentlich effizienter. Das Nest wird besser verteidigt, die Nahrung schneller gefunden und gesichert etc.


Es ist schön zu sehen wie selbstverständlich sich die Camponotus fellah Arbeiterinnen, um die Brut der Camponotus ligniperdus Gyne kümmert.


Hier ein kleiner Überblick der Kolonie, leider ist die Brut nicht allumfassend auf den Bildern zu erkennen:


Der aktuelle Koloniestand:


1 = Gyne
2 = Media
1= Major
21 = Minor Arbeiterinnen
x = Ei
x = Larven
x = Puppen


Larven und Eier sind einige vorhanden.


Fazit: Die Kolonie hat einen neuen Impuls bekommen sich zu vermehren. Ich versuche alle Vermehrungsreize zu aktivieren und aktuell stehen alle Zeichen auf grün.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 18201 - 03.04.2012 17:30:11

[mitte]03. April 2012 1400. Tag
90. Tag[/mitte]


Ich möchte heute noch mal ein Bilder einstellen und den Kolonie- bzw. den Brutstand dokumentieren. Heute als ich nach der Kolonie schaute lagerten sie alle Brut draussen. Ich habe die Farm (in dem Becken integriert) befeuchtet. Die Luftfeuchtigkeit war zu hoch in dem Reagenzglas, also verfrachteten sie die Brut nach draussen. Als ich die Kamera endlich bereit hatte, war ein Teil der Brut schon wieder abgeräumt. Die Camponotus fellah sind echt auf Zack!


Ich habe kein heimisches Tier mehr gesehen, es sieht so aus als ob die Kolonie nur noch aus der Camponotus ligniperdus Gyne besteht, den Camponotus fellah Arbeiterinnen, sowie Puppen dieser exotischen Art. Alle Larven und Eier sind heimisch.


Evtl. sind die kleinen Puppen auf dem Bild sogar schon heimische Camponotus ligniperdus Puppen, ich würde mich rieseig freuen!


Camponotus fellah ist doch wesentlich größer als Camponotus ligniperdus, das wollte ich noch mal hervorheben! Eine Minor- von Camponotus fellah ist so groß wie eine Mediaarbeiterin von Camponotus ligniperdus.


Wenn man nun die kleinen Puppen mit den großen Arbeiterinnen vergleicht, könnten es sich tatsächlich um Camponotus ligniperdus Puppen handeln!


Hier sehen wir ein Teil der Brut, die ich noch erwischt habe. Links sehen wir eine riesige Puppe, es handelt sich bei den Puppen wohl zum Teil noch im Camponotus fellah Puppen, die große Puppe links ist auf alle Fälle keine Camponotus ligniperdus. Nah an dem Reagenzglas sieht man zwei Arbeiterinnen welche gerade die Eierpakete aus dem Licht zerren, ganz Links auf dem Bild, sieht man schemenhaft noch ein drittes Eierpaket beim Abstransport. Rechts vom Bruthaufen sieht man eine kleine Nacktpuppe. Das habe ich bei meinen Camponotus noch nie gesehen. Um was für eine Art es sich bei der Nacktpupe handelt ist fraglich, ich behalte sie im Auge und werde berichten:


Hier die Nacktpuppe, von der Größe her, könnte es eine Camponotus ligniperdus sein. Von der Fühlerlänge eine Camponotus fellah. Also wir müssen einfach abwarten, ich werde berichten um welche Art es sich handelt:


Der aktuelle Koloniestand:


1 = Gyne
2 = Media
1= Major
21 = Minor Arbeiterinnen
60 = Ei
30 = Larven
11 = Puppen


Ich hatte außerdem das Glück eine frisch geschlüpfte Arbeiterin zu fotografieren. Es handelt sich wieder um Camponotus fellah. Ich bin gespannt, ob die die Camponotus fellah, die Camponotus lignipderus überhaupt dulden werden. Sollte es hinsichtlich dessen Probleme geben, werde ich alle Camponotus fellah Arbeiterinnen entfernen. Aber nun die beiden Fotos des Neuankömmlings:


Fazit: Bis jetzt läuft alles nach Plan und die Gyne hat nun viele Eier gelegt. Die ersten größeren Larven sind vorhanden und bald sollten die ersten Camponotus ligniperdus Puppen erscheinen, wenn sie nicht sogar schon da sind. Die Kolonie hat mind. 100 Bruteinheiten, wenn nicht sogar noch mehr.


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]



Post 18549 - 26.04.2012 11:34:18

[mitte]03. April 2012 1423. Tag
113. Tag
[/mitte]



Endlich, es ist geschafft! Nach so langer Zeit der Rückschläge. Über mehrere Jahre der Verzweiflung, vieler kleiner Experimente, etlichen Beobachtungen, Abwägungen und einer gesunden Portion Risikobereitschaft und Mut sowie einer ordentlichen Schüppe Glück, stetig mit dem Gedanken gequält das die Gyne das nicht überlebt, ist es nun endlich geschafft. Und ich kann mit Überzeugung sagen, ich habe richtig gehandelt und keine Fehler gemacht!


Ich habe die richtigen Entscheidungen getroffen, um der Gyne einen neuen Start zu verschaffen, eine zweite Gründung mit der Zugabe von Arbeiterinnen einer exotischen Art gleicher Gattung. Ich habe die Temperaturen ausgereizt, habe den Tag- Nachtrhythmus ignoriert, habe vieles getan, wovon sonst oder jedem Anderen abgeraten hätte und bin bestimmt auch in vielen Fällen bis ans Limit gegangen.


Zuletzt vor ein paar Tagen war ich wieder am Boden zerstört und der Verzweiflung nahe. Alle meine Bemühungen und Teilerfolge, diese Gyne zu einem Bruterfolg zu geleiten waren plötzlich wieder alle dahin. Nach dem nun etliche Camponotus ligniperdus Puppen vorhanden waren, darunter auch eine Nacktpuppe auf die ich in dem letzten Bericht einging, konnte ich danach wieder Beobachtungen machen die mich skeptisch werden ließen. Einige Tage später, war die Nacktpuppe nämlich verschwunden sie wurde gefressen. Die anderen Puppen blieben verschlossen. Die fertigen Imagines verstarben in der Puppenhülle. Die Camponotus fellah Arbeiterinnen öffneten diese nicht. Die Gyne selbst auch nicht. Ich entnahm also eine schwarze Puppe öffnete sie und fand eine tote voll ausgebildete Ameise der Art Camponotus ligniperdus. Verstorben in der noch vor ein paar Wochen selbst gefertigten Puppenhülle. Die Larven sponnen sich nun regelmäßig ihren eigenen Sarg aus Seide. Ein Anblick der mich vor ein paar Tagen noch erfreute, mit dem Blick des geistigen Auges auf eine Camponotus ligniperdus Arbeiterin gerichtet die Futter herbeischaft um die Kolonie zu unterstützen. In dem Moment war das alles nur Träumerei. Schwarze Puppen, mehrere davon lagen im Nest. Umgeben von vielen Larven die Bald zu dem werden was sie umgibt. Da macht sich Verzweiflung breit. Ein weiterer Rückschlag, von den mittlerweile unzählbaren!


Die Camponotus fellah Arbeitrerinnen schienen das Signal zur Öffnung der Puppen nicht zu interpretieren. Evtl. war der Duft falsch oder sonst etwas. Die Puppen blieben verschlossen und die fertigen Arbeiterinnen verstarben unter Puppenhülle, eine nach der anderen. Meine Bemühungen schienen sich auf den letzten Metern als nichtig zu entpuppen. (<- Toller Wortwitz)


Ich stellte mir die Frage warum die Gyne diese nicht öffnete, wenn die Arbeiterinnen dieses nicht tun. Entweder haben die Arbeiterin von Camponbotus fellah die Gyne unterdrückt, oder die Camponotus ligniperdus Gyne hat einen anderen Duft angenommen, aufgrund der Vielzahl Camponotus fellah Arbeiterinnen und erkennt nun ihre eigene Art, ihre eigenen Puppen nicht mehr.


All diese Fragen stellte ich mir.


Und kam zu dem Entschluss, 20 der 25 Camponotus fellah Arbeiterinnen zu entnehmen, evtl. dominieren sie dann nicht mehr so extrem gegenüber der Gyne. Dem einzigen Tier der Kolonie der Art Camponotus ligniperdus. Außerdem entfernte ich die Heizmatte. Evtl., ja auch das habe ich in meiner Verzweiflung in Erwägung gezogen, zerstört die Hitze die Duftsignale oder sonst etwas die den Reiz an die Arbeiterinnen weitergeben, diese aus der Kokonhülle zu befrein. Doch die Situation blieb unverändert und ich tat gestern was ich tun musste. Ich extrahierte alle Arbeiterinnen und ließ die Gyne mit ca. 100 Bruteinheiten alleine. Dies tat ich mal wieder mit einem mullmigen Gefühl.


Als ich heute in das Reagenzglas schaute, traute ich meinen Augen nicht!


Die Gyne hatte zwei Arbeiterinnen aus den Kokons befreit. Beide sind schon fast vollständig ausgefärbt. Weitere Arbeiterinnen werden folgen. Das Volk ist zurück. Es ist genügend Brut vorhanden, die Kolonie wird stabil in die Winterruhe gehen. Endlich hat das alles ein Ende. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie froh und vor allem überrascht ich war, als ich in das Reagenzglas schaute. Die Arbeiterinnen von Camponotus fellah, haben allem Anschein nach die Gyne unterdrückt die Arbeiterinnen zu befreien. Eigentlich brauche ich den Satz gar nicht relativieren aber zu 100% kann ich das nicht sagen, da ich nicht in die Tiere reinschauen kann.


Letztendlich bleibt noch zu sagen das ich stolz darauf bin das es geklappt hat und ich trotz der z.T. absurden Mitteln und Bemühungen nie falsch lag. Ich habe probiert und ich habe damit nichts falsch gemacht. Wäre die Gyne verstorben, weil ich falsche Entscheidungen getroffen hätte, z.B. von den Camponotus fellah Arbeiterinnen nicht geduldet und getötet worden wäre, hätte ich ein sehr schlechtes Gewissen gehabt.


Fazit: Es hat sich alles zum Guten gewendet und nach fast vier Jahren Haltung dieser Art wobei nur die Gründung ohne Probleme verlief, kann ich nun verläuten: Hier beginnt nun der zweite Teil von dem Haltungsbericht einer Camponotus ligniperdus Gyne: Von der Königin zur Kolonie!


[mitte]Diskussion zum Haltungsbericht[/mitte]
[mitte]Bilder zum Haltungsbericht[/mitte]