Diskussionsthread zu Colophonius' Haltungsberichten

  • Hallo,


    hier kann über alle meine aktuellen und zukünftigen Haltungsberichte diskutiert werden.


    Meine derzeitigen Haltungsberichte im Eusozial:


    Einheimisch:


    -- aktuelle keine --



    Exotisch:


    Messor minor hesperius
    Odontomachus cf. bauri
    Pheidole pieli
    Gemeinschaftlicher HB Cataglyphis cf. bicolor
    Beendet:
    Camponotus herculeanus (Rätselhafter Tod der Königin)
    Temnothorax cf. nylanderi (Tod der Gyne nach WR)
    Plagiolepis spec. (Südfrankreich) (Kolonie war weisellos)
    Myrmica cf. rubra (weitergeführt durch mich) (abgegeben an User Safiriel)
    Lasius cf. niger (ausgesetzt)
    Camponotus substitutus (abgegeben an Steffen Kraus, da Kolonie mir über den Kopf gewachsen ist)


    Konstruktive Kritik und Tipps sind sehr gerne gesehen!

  • Ein sehr aufschlussreicher Bericht. Ich bin ja auch gerade dabei, schon mal Nest und Arena für eine Temnothorax vorzubereiten.
    Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es überhaupt Sinn macht, das Nest ausserhalb der Arena anzuschließen. Aufgrund der Größe ist es ja fast unerheblich, ob man dann, wenn nötig mal die komplette Geschichte einwintert.
    Was hast Du sonst, ausser den Blättern für einen Bodengrund verwendet, ist das Sand? Ich könnte mir auch vorstellen, einen dünnen Gipsboden einzufüllen. Das würde auch mögliches Graben verhindern.
    Hast Du sonst eigentlich das Nest abgedunkelt?

  • Hey,


    der restliche Bodengrund ist in der Tat ein Sand-Lehmgemisch. Ist im trockenen Zustand sehr fest.
    Das externe Nest ist durch Alufolie permanent verdunkelt, wurde bisher aber noch nicht angenommen und die Ameisen haben eine kleine Kuhle unter einem Blatt bezogen (aus dem ich sie gerade aber aus Versehen "schmiss", da ich lange Zeit keine Arbeiterinnen mehr gesehen hatte und daher neugierig war, wo die eigentlich waren). Ich hoffe sie ziehen aber bald in die Walnuss, damit ich sie manchmal beobachten kann. Allerdings kommt mir die Walnuss mittlerweile auch sehr groß vor...

  • Hallo Holger,


    schön, dass du jetzt auch von deinen L. niger berichtest. Der Haufen voller Larven sieht doch sehr vielversprechend aus; da wird es ja bald richtig wuselig bei deiner Kolonie. Freue mich schon auf deine weiteren Berichte.


    Liebe Grüße,
    Christian

  • Moin Holger,


    bin ja mal gespannt, wie es mit deinen Pheidole läuft. Wirklich eine faszinierende Gattung, allerdings hätte ich persönlich immer Bedenken wegen des Ausbruchschutzes. Wünsche dir viel Freude und wenig Ausbrüche mit der Kolonie! ;)


    Liebe Grüße,
    Christian

  • Hallo Holger, ich würde der herculeanus-Königin ein Zuckertröpfchen anbieten. Noch besser wären Proteine, eine erschlagene Stubenfliege zB.. Aber da geht sie vllt. nicht ran. Deswegen ist Zuckerwasser angeraten, finde ich.


    Hier bei mir gründet eine ligniperda-Königin im Reagenzglas, die mir auf einem Streifzug über den Weg lief. Die habe ich am Anfang mit etwas Zucker gefüttert, sie hat nun bereits einige "halbwüchsige" Larven und kommt ganz gut zurecht :ok: .
    Sicher ist es nicht unbedingt nötig, diese klaustral gründenden Königinnen zu füttern, aber wenn sie zu verhungern drohen, kann es ja nicht schaden.
    Man muss vllt. bedenken, wieviele im Freiland bei der Gründung scheitern, zB. verdursten in zu trockenen Anfangsnestern im Hochsommer, verhungern, wenn etwas schief lief mit dem Nestbau oder der Nestsuche, der bzw. die sich zu lange hingezögert hat oder im Nest Feinden zum Opfer fallen wie anderen Ameisen, Pilzen etc..
    In der Haltung müssen die jungen Königinnen ja nicht scheitern, soweit muss man es mit der naturnahen Haltung nicht treiben, man kann ihnen notfalls helfen.


    LG, Frank.

  • Honig hätte ich jetzt nicht genommen, Holger. Und das jetzt gar nicht wegen der Diskussionen, die sich gerade um das Thema Bienenhong drehen.
    Honig ist einfach nicht sehr gut geeignet. Grad bei der Fütterung im Reagenzglas bzw. im Nest (das Reagenzglas ist ja in diesem Falle das Nest). Nicht verzehrte Reste trocknen nicht vollständig ein bzw. brauchen dafür lange. Sie können dann eine Grundlage für Verpilzung und "Gammeln" sein.


    Im Reagenzglas füttere ich solche Jungköniginnen mit etwas angelösten Zucker, winzige Mengen, die ich z. mit der Pinzettenspitze an die Glaswandung tupfe. Ich öffne dazu das Reagenzglas, man kann den Wattestopfen ruhig dazu rausnehmen.
    Die nehmen später davon auf soviel sie wollen/können, der Rest wird bei nicht zu hoher LF im Reagenzglas eintrocknen. Bei Bedarf können die Ameisen später auch an den trockenen Zucker, wenn etwas übrigblieb, lecken und sich stärken. Das tun sie auch bei mir manchmal. Zucker ist so im Reagenzglas fast so etwas wie eine Langzeitfütterung.
    Und nicht restlos verzehrter, eingetrockneter Zucker bietet Pilzen keinen Nährboden und gammelt dann einfach nicht so schnell, verklebt nicht usw. wie Reste von Bienenhonig.


    Das ist jetzt nur ein Hinweis auf die bessere Handhabbarkeit des Zuckers. keine Kritik...:)


    Hat die Königin denn genascht?


    LG, Frank.

  • Danke für die Einschätzung.


    Habe auch keinen reinen Honig, sondern das Honig-Zucker-Gemisch (in der praktischen Flasche vom Antstore) gefüttert, was von allen meinen Ameisen (außer den Messor) sehr gerne angenommen wird.
    Gerade sah ich beim Öffnen der Schublade, dass die Gyne sich an dem Futter zu schaffen macht, bzw. die Grille abtastete. habe die Schublade dann wieder geschlossen, um die Gyne dabei nicht zu stören.
    Um Schimmelbildung zu vermeiden, werde ich das Futter aber morgen mal austauschen und dann ein reines Zuckerwasser-Gemisch anbieten.

  • Hallo Holger,


    ich habe bei meinen Temnothorax-Kolonien immer solche Objektträger-Nester verwendet. Diese wurden sehr gut angenommen. Allerdings kann man diese natürlich weitaus kostengünstiger selber bauen. Vor allem kann man so die Kammern sehr klein gestalten (die Temnothorax mögen es scheinbar sehr eng).


    Aber es stimmt schon was du sagst, bei natürlicher Einrichtung ist von den Ameisen nicht viel zu sehen; gerade da die Kolonien ja auch sehr klein bleiben. Ich konnte mich daher auch nicht allzu lang für sie begeistern.


    Liebe Grüße,
    Christian

  • Ich weiss nicht. Ich finde die eigentlich immer ganz nett in einem waldartig eingerichteten Becken.
    Eigentlich sind bei nicht zu kleinen Kolonien immer welche unterwegs und naschen Zucker, suchen Proteine usw., sammeln Nektarien ab. Dies Temnos und noch mehr die etwas grösseren Leptothorax sind dann eine interessante Beobachtungsmöglichkeit und nette Ergänzung. Ohne dass sie dominant werden können oder irgendwie lästig.
    Man muss sich um sie kaum kümmern, die machen ihr Ding ganz allein. Ich halte sie aber auch selten in Beob.-Nestern, ich lasse diese Ameisen dann im Terrarium machen, was sie wollen.


    LG, Frank.

  • Hi Frank,


    meine Kolonie ist noch ziemlich klein (schätze mal so um die 20 Arbeiterinnen), da sie - wie du es erwähnt hast - nicht sehr dominant sind, wollte ich sie vergesellschaften mit Camponotus herculeanus (in einem recht natürlichen Formicarium) und schauen, was passiert.


    Als alleinige Art finde ich sie zumindest bei meiner jetzigen Lösung nicht sehr spannend.

  • Das wird dann aber gut gehen, zusammen mit den herculeanus. Passt ja auch gut, beide brauchen eine Winterpause. Die Temnos können zwar auch drauf verzichten, aber richtig gut sein wird das nicht für sie.


    Ich halte sie auch gern mit tropischen Arten zusammen. Das ist für die Temnothorax oder Leptothorax natürlich nicht ganz optimal, aber wie gesagt, die können auch mal einen Winter durchmachen. Natürlich kommt dann aber ihr Jahreszyklus durcheinander.
    Ich halte sie als kleine "Hingucker", wenn sonst mal nicht viel los ist im Becken. Wenn man dann genau hinsieht, sieht man sie überall mal furagieren. Natürlich aber nur vereinzelt.


    LG, Frank.

  • Hallo zusammen,
    bei den Temnos musste ich aber lernen, dass sie doch aufmerksamen Ameisen auffallen.
    Meine C. vagus hatten die Mitbewohner aufgespürt und meine Verwunderung warum keine Temnothorax zu sehen ware, begründete sich darin, dass die Camponotus die Nesteingänge gefunden haben und jede Arbeiterin der Temnos, die herauskam, einmal in der Mitte zerteilt haben.
    Diese waren da etwas zu neugierig, aber wahrscheinlich geht das mit den C. herculeaneus besser.
    Wenn man auf die kleinen achtet, kann man sie schon ab und zu in dem Terrarium sehen. Gerade wenn man irgendwann ein Nesteingang ausgemacht hat.
    MfG Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Moin Holger, auch mal ein Statement, was du da abgibst in deinem Temnothorax-Haltungsbericht - gefällt mir, dass du so deutlich bist. :)


    Als einzelne Art finde ich diese winzigen Ameisen auch viel zu langweilig, da gibt es zahlreiche interessantere Arten. Ich mag sie jedoch gerne als kleine Mitbewohner in den Becken anderer Ameisen. Sind ja sehr genügsam und irgendwie niedlich durch ihre geringe Größe.


    LG, Phillip :wave:

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

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