Diskussionsthread zu Colophonius' Haltungsberichten

  • Zitat von "Phillip Gronski"

    Moin Holger, auch mal ein Statement, was du da abgibst in deinem Temnothorax-Haltungsbericht - gefällt mir, dass du so deutlich bist. :)


    Hey


    Danke für das Lob. In meinen Augen ist ein Haltungsbericht nunmal auch dazu da, seine eigene, ungeschönte Meinung kundzutun. Temnothorax spec. wird oft Anfängern empfohlen, nach meinen Erlebnissen aber ist das aber keine gute Empfehlung.


    Wobei du schon recht hast: sie sind niedlich und auch ihre Farbe ist wirklich schön. Ich werde ihnen im Laufe der nächsten Woche ein geeignetes Nest bauen und sie dann schonmal als "Vormieter" in das Camponotus-Becken setzen. Ich hoffe, die kommen gut miteinander aus.

  • Hm, wer empfiehlt denn diese Ameisen den Einsteigern? Ich würde da eher abraten. Die meisten Einsteiger wollen doch eher eine sichtbare, stark aktive und volkreiche Art halten. Die auch robust ist usw.. Lasius kommen bei heimischen Ameisen in Frage, vllt. Myrmica spec . usw..
    Aber weniger die kleinen Temnothorax und Leptothorax. Wenn man die beobachten will, was ja viele Einsteiger möchten, vllt. auch in eine Beobachtungsnest, muss man ja einigen Aufwand treiben. Einsehbares Holznest usw..
    Man wird dann aber auch belohnt, denn die sind durchaus interessant. Sie können sogar die "Alleinhaltung" rechtfertigen, sehr interessant ist die Interaktion zwischen Kolonien von Leptothorax acervorum und der sklavenhaltenden Art Harpagoxenus sublaevis.


    Interessant sind sie aber auch als kleine Ameisen, die in einem Terrarium neben grösseren leben, wie schon erwähnt wurde. Relativ selbstständig und unbehelligt vom Halter. Wie gesagt, ich habe sie fast immer in meinen Terrarien mit drin.


    LG, Frank.

  • Hej Colophonius!


    Zitat

    Temnothorax scheint das angebotenen externe Nest nicht zu gefallen, sie leben (vermutlich) in einer Kuhle, die mit einem Blatt bedeckt ist.


    Das liegt wohl daran, dass das Nest (besonders der Eingang) zu Gross ist! Ich habe diese Erfahrung ebenfalls gemacht. Am liebsten mögen sie kleine Nester ohne grosse Hohlräume. Ich halte meine in durchsichtigen Schutzkappen für Stuhlbeine, die ich untem mit entsprechenden Holzstopfen dicht mache. Eigentlich ist es gar nicht nötig eine Mulde im Holz anzubringen, ein kleiner Abstand von ca. 1.5mm zwischen Holz und Kappe reicht ihnen. Als Eingang bohre ich mit einem 1,5 mm Bohrer ein Loch ins Holz.


    Zitat

    Insgesamt muss ich sagen, dass Temnothorax cf. nylanderi die langweiligsten Ameisen sind, die ich je besessen habe.


    Da gehst du aber hart ins Gericht ;) Meine bereiten mir viel Freude. Etwa wenn sie mit Tandemlauf mobilisieren um ein Heimchen auszuhölen. Oder wenn ihre Alaten Gynen während den Abendstunden die Arena erkunden, um anschliessend brav ins Nest zurück zu kehren. Aber klar, den "Wuselfaktor" gibts nur im Mininest - und da wird auch nur bedächtig "gewuselt"... Trotzdem, niedliche Tierchen!

  • Moin moin


    Frank:
    Ich habe schon sehr oft gelesen (nicht unbedingt hier), dass Temnothorax/Leptothorax gut für den Einstieg geeignet sind - meistens, weil sie - wie du es schon andeutest - sehr robust sind und man sich wenig drum kümmern muss. Ich freue mich aber auf jeden Fall darauf, dass ich sie als "Nebenameise" im C. herculeanus-Becken halten kann. Schön sind die auf jeden Fall.


    Reber:
    Freut mich, dass du so viel Spaß an deinen Ameisen hast. Ich will ja gar nicht sagen, dass die Ameisen keinen eigenen Reiz haben - für mich sind sie aber so in der aktuellen Haltungsart nichts.
    Ich denke schon, dass du recht hast, was das Nest angeht - der Eingang ist groß, das Nest ist riesig. Mein aktueller Plan ist ein (kleines) RG mit einem sehr kleine Strohhalm als Eingang und Watte sehr weit ins Nest - quasi eine eichelgroße Nestkammer.



    Zusammenfassung:
    Ich will ja gar nicht sagen, dass Temnothorax generell eine langweilige Art ist, nur für mich ist sie unter den genannten Bedingungen nichts. Daher will ich sie ja auch nicht wieder freilassen, sondern einfach umsiedeln. Ich kann aber völlig nachvollziehen, dass andere Halter "ihren Narren" an diesen wirklich schönen und niedlichen Ameisen gefressen haben.

  • Hi Holger,


    wenn sie die Grille nicht annimmt versuche es mit einer Fliege,
    alle die bei mir etwas schwächeln gehen gerne an eine Fliege wobei sie Grillen, warum auch immer, nicht annehmen wollen.
    Vermutlich etwas spät, aber wer weis vielleicht kannst du es noch gebrauchen.


    Gruß

  • ZU M rubra:
    Freut mich, dass es weiter geht damit. Ich hab selbst zwei Kolonien und momentan sogar eine gründende Gyne. Wobei mich hier eben die semiclaustrale Gründung interessiert.
    Ich finde sie ja auch sehr schön im vergleich zu anderen Arten hier aber auch in der Haltung sehr interessant. Sie wirken manchmal im Vergleich zu anderen, wie Formica oder Lasius etwas behäbig, können aber doch sehr effektiv jagen.

  • Hallo Holger,


    ich schreib dir das mal hier hinein weil es ja dazu passt.
    wenn du nochmal das Problem mit deinen Glasern hast das sie dir dein Becken nicht bohren wollen gibt es zwei Möglichkeiten :
    Du meldest dich bei mir und ich schicke dir die Bohrkrone sowie die Halterung dazu, dann kannst du es selbst bohren, wenn du fertig bist schickst du es zurück. Somit hast du lediglich die Versandkosten. Brauchst natürlich einen Akkuschrauber. Zweite Möglichkeit: Du trennst mit einem Cutter (besser Rasierklinge) die zu bohrende Scheibe aus dem Becken raus, schickst mir die Maße oder die Scheibe und ich schicke dir eine gebohrte zurück.
    Somit musst du sie nur wieder einkleben und hast je nach der Version ein Becken mit Bohrung für +- 10 Euro.
    Die letzte Version wäre : du ziehst um und ich komm dann immer vorbei zum bohren, das kostet dich dann nix, die Frage der Wirtschaftlichkeit lassen wir in diesem Fall mal besser außen vor :denken::mrgreen:



    Gruß Ralf


    Das Angebot richtet sich erstmal an alle IG Mitglieder.

  • Zitat von "Moglie"

    Oder du kaufst dir für ein paar Euro bei ebay einfach eine Bohrkrone....


    Scheinbar liegt aber auch da das Problem, die Bohrkronen haben keine Führung und rutschen deshalb gerne ab.
    Aber war ja auch nur eine Idee wie es billiger zu regeln wäre...

  • Hi Holger,


    über die Schlauchlänge würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen, eine Belüftung dürfte hier überflüssig sein.
    Ich hatte erst kürzlich einen Versuchsaufbau mit 11 Meter Schlauch 12 x 2 und keine negative Auswirkung festgestellt,
    wenn an den Becken Lüftungen sind.


    Gruß Nobudy

  • Zitat

    über die Schlauchlänge würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen, eine Belüftung dürfte hier überflüssig sein.
    Ich hatte erst kürzlich einen Versuchsaufbau mit 11 Meter Schlauch 12 x 2 und keine negative Auswirkung festgestellt


    Dieser Beobachtung kann ich nicht zustimmen, da wurden wichtige Parameter außer Acht gelassen.
    Umgebungstemperatur, Feuchtigkeiten in den Anlagenteilen, die mit den 11 Metern Schlauch verbunden wurden.


    Gib mal ein paar mehr an Informationen, Bilder, die belegen, was Du hier versuchst zu vermitteln.


    Grüße Wolfgang

  • Hi,


    richtig, es fehlen die Parameter zu meiner Aussage, es war eine Säule (Karton) mit schlauch umwickelt. Stehender Aufbau, LF ca 50-60%.
    Beide Becken 60x40 waren 50% mit Gaze bespannt. Vermutlich durch die Steigung ganz andere Zirkulationswerte als bei liegenden Aufbau.
    Somit ziehe ich die Aussage zurück das es "kein" Problem ist. Allerdings sind wohl Schlauchlängen 2-3 Meter auch bei liegendem Aufbau bei vernünftiger Belüftung der Becken als problemlos zu werten.


    Nobody

  • Moin Holger,


    schade, dass es mit dem Beflocken der Rückwand des Beckens für die Camponotus subsitutus nicht so gut funktioniert hat. Ich habe selber noch nicht besonders viel Erfahrung mit dieser Methode, bei meinem letzten Becken habe ich mich allerdings nach langem Überlegen für Epoxidharz entschieden (muss ja nicht von Uhu sein, bei Ebay findet man auch gute und eventuell günstigere Varianten) und war in zweierlei Hinsicht positiv überrascht; erstens ist die Verarbeitung mit etwas Vorbereitung sehr einfach und der Torf hält extrem gut, zweitens ist das Kunstharz so ergiebig, dass es für zig Becken hält.
    Man muss sich also vor Augen halten, dass man, wenn man einen Liter kauft, nicht nur ein Becken, sondern gerade von der Größe wie deinem gleich einige mehr mit einer beflockten Rückwand verschönern kann. Das nur als Anmerkung für eventuelle Zukunftsprojekte. :)


    Das Becken ist doch ansonsten aber nicht schlecht, wenn du die Rückwand regelmäßig bewässerst und feucht hältst, werden sicher nach einiger Zeit Moose und andere kleine Pflanzen die kahlen Stellen langsam verdecken. Der Ficus ist dafür natürlich schonmal hervorragend geeignet, du kannst problemlos kleine Teile der Ranke abschneiden und an verschiedenen Stellen in den Boden an der Rückwand stecken, meiner Erfahrung nach wächst er immer problemlos an und rankt schnell die Rückwand zu.


    Probier vielleicht mal eine kleine Heizmatte aus, um die Ameisen in das vorbereitete Nest zu locken, wenn sie ersteinmal richtig eingezogen sind bleiben sie wahrscheinlich auch nach Entfernen der Heizmatte darin.


    Viele Grüße, Phillip :)

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Hallo Phillip,


    danke für deine Anregungen. Das Becken ist - trotz der Fehler - insgesamt sehr schön geworden, gerade bei meinen Freunden stieß es bisher nur auf sehr positive Resonanz. Sehr schön finde ich persönlich auch die Springschwänze, das sind wirklich possierliche Gestalten und das Beobachten macht wirklich Spaß, ich hoffe, das sie sich gut im Becken halten.



    Die Idee mit der Heizmatte hatte ich auch schon, will das aber erst im neuen Jahr machen, da ich erstmal weg bin und sowas gerne beaufsichtige. Ansonsten finde ich es aber zur Zeit nicht so schlimm, keine Nesteinsicht zu haben, denn so freut man sich um so mehr, wenn man eine der (eher nachtaktiven) Arbeiterinnen im Becken entdecken kann. Ein wenig so wie im Zoo ;).


    Danke auch für den Hinweis mit dem Ficus, wenn er gut wächst (er hat schon erste hellgrüne Blätter), werde ich das mit den Ablegern auf jeden Fall ausprobieren und hier berichten.
    Fürs nächste Becken (mal sehen, wann es so weit ist :mrgreen: ) werde ich dann aber auch Epoxydharz kaufen und es dann "richtig" machen.

  • Hallo Holger,


    ich würde die welken Blätter entfernen, oft werden diese matschig und Schaden dann der Pflanze.


    Du schreibt etwas von "Die Kolonie hat auf dem Versandweg ihre gesamte Brut verloren"
    Was hätte diese haben sollen?


    Es freut mich das du über C. substitus berichtest, vor einigen Jahren war dies noch eine häufige Art als es noch Importe aus Argentinien gab, jetzt ist diese Art ja schon sehr selten geworden.


    LG

  • Hallo,


    ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Kolonie haben sollte, aber als sie ankam, hatte sie weder Larven noch Puppen und eventuell sogar nicht mal Eier. Da das bei der Koloniegröße nicht stimmen kann, schlussfolgere ich auf Brutverlust im Versand.


    Danke für die Info mit der Pflanze!

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