Pflanzen für Camponotus fulvopilosus

  • Hallo liebe Ameisenfreunde.


    Ich habe mir ein tolles grosses Terra für meine Ninjas (auch "Camponotus fulvopilosus" genannt) gebastelt, damit sie viel Platz in der Arena haben und sich ein grosses Nest bauen können.


    Zurzeit befinden sich die Mädels in der Diapause.


    Jetzt meine Frage: Scheinbar soll es ja Pflanzen geben, von denen sich die Ameisen ernähren können bezw. sie den Saft/Nektar trinken?
    Könnt ihr mir solch eine Pflanze empfehlen?
    Ich habe im Internet nachgeschaut doch leider nichts gefunden.


    Im Terra herrschen südafrikanische Temperaturen/Feuchtigkeit. 20 - 30°


    Danke bereits im voraus und LG aus der Schweiz

  • Hallo, tolle Ameisen hast du da, Glückwunsch! Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen schreiben. Dies soll bitte nicht als Leitfaden verstanden werden, aber meine C.fulvopilosus lieben die Trockenheit und um eine Pflanze ordentlich zu pflegen müßte man sie öfters gießen. Da würde sich meiner Meinung nach die Feuchtigkeit in der Arena für C. fulvopilosus zu sehr erhöhen. Aber vielleicht schreibt Roger (ein Profi was die Haltung von C. fulvopilosus betrifft) noch etwas dazu. Gruß und weiterhin viel Spaß mit Deiner Kolonie!


    Steffen

  • Steffen hat es auf den Punkt gebracht, die meisten nektarienbildenden Pflanzen würden schnell eingehen in einem trockenen Becken. Gerade Regenwaldpflanzen kommen damit natürlich überhaupt nicht klar; ob es nektarienbildende Sukkulenten oder Ähnliches zu kaufen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Zitat von "Vega_San"


    Im Terra herrschen südafrikanische Temperaturen/Feuchtigkeit. 20 - 30°


    Ich hoffe du meinst eher "südafrikanische Trockenheit"? Ein feuchtes Becken passt überhaupt nicht gut zum Lebensraum und den Ansprüchen dieser Ameisenart. Mit Zuckerwasser und normalen Wasser lassen sich Camponotus fulvopilosus eigentlich auch sehr gut versorgen.


    LG, Phillip :wave:

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Hallo,


    naja Experte möchte ich mich nicht nennen,aber ich halte die Art halt schon was länger und hab Sie im Freiland beobachten können.


    In Südafrika kann man sie oft an verschiedenen Pflanzenblüten sehen,da kann ich dir die Seite http://www.ispot.org.za empfehlen,dort einfach mal Camponotus fulvopilosus bei Suche eingeben und man sieht auf welchen Pflanzen sie oft zufinden sind.


    Im Becken solch große Pflanzen zupflegen erhöht auf jedenfall die Luftfeuchtigkeit, das würde ich nicht empfehlen.


    Ich selber habe aber nicht auf Pflanzen in meinen Becken verzichtet, habe kleine trockenliebende Arten mit Heisskleber auf einen Unterschälchen geklebt und dann mit Erde das Schälchen gefüllt und dadrüber Sand wie im Rest der Arena.
    Gieße die Pflanzen alle zwei Wochen ein bisschen,es funktioniert ganz gut.


    Eine Frage an dich habe ich noch,warum haben die fulvopilosus eine Diapause und wie groß ist deine Kolonie.


    Lg


    Rog

  • Hallo Vega_Sun,


    es gibt eine ganze Reihe schöner Sukkulenter Pflanzen für ein Südafrika- Becken.


    Allen voran ist jedoch eine extrem gute Ausleuchtung des Beckens gefordert. Am besten wäre es wenn das Becken zusätzlich zu der Beleuchtung an einem Südfenster stehen würde.


    Ich könnte dir da diverse Mittagsblumen und Caudexpflanzen aus Südafrika empfehlen wie zum Beispiel:


    Trichiodiadema und Delosperma oft sehr klein bleibend


    Kedrostis (ein Stammbildender rankender mehrjähriger Zwerg- Kürbis)


    unterschiedliche Scilla - kleinbleibende Wüstenzwieblen:


    Pyrenacantha malvifolia
    - eine Nektarienpflanze, welche an der Blattunterseite Zuckerhaltigen Nektar anbietet.


    Die Pflege ist ähnlich wie bei Kakteen, das Substrat sollte schnell abtrocknen können und Wasserdurchlässig sein, andere Anforderungen sind kaum gegeben. Alle 7-14 Tage ein wenig Wasser genügt den hochsukkulenten Pflanzen.


    Alle Pflanzen sind im gut sortierten Kakteen-Fachhandel zu beziehen.
    Ab und zu gebe ich auch selbst Nachzuchten ab.


    Gruß

  • Hallo Leute


    Vielen Dank für eure Antworten und Tipps.


    Zitat von "trailandstreet"

    Der Kalytta hat da auch einige im Angebot, inwieweit die für die Ameisen als Honigtauspender geeignet sind, kann ich nicht sagen.
    ich würd einfach mal anrufen.


    Danke ich habe ihm sofort ne Mail geschrieben, jedoch hat er bis heute leider nicht darauf geantwortet. Sieht aber eher so aus als würde er tropenpflanzen verkaufen und keine die man in einem Wüstenterra halten könnte. Aber evtl. täusche ich mich ja :)


    Zitat von "Phillip Gronski"

    Steffen hat es auf den Punkt gebracht, die meisten nektarienbildenden Pflanzen würden schnell eingehen in einem trockenen Becken. Gerade Regenwaldpflanzen kommen damit natürlich überhaupt nicht klar; ob es nektarienbildende Sukkulenten oder Ähnliches zu kaufen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.



    Ich hoffe du meinst eher "südafrikanische Trockenheit"? Ein feuchtes Becken passt überhaupt nicht gut zum Lebensraum und den Ansprüchen dieser Ameisenart. Mit Zuckerwasser und normalen Wasser lassen sich Camponotus fulvopilosus eigentlich auch sehr gut versorgen.


    LG, Phillip :wave:


    Während der Diapause herrschen 18 - 20 ° und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 60% Ansonsten herrschen zwischen 28° - 30° und eine LF von ca. 30 - 40%



    Danke für den Link, werd ich mir anschauen. Ich habe selbst bereits zwei solcher "Pflanzen" Im Terra die ich bloss einmal alle zwei Wochen besprühe. Die sehen aber immer so ausgetrocknet aus :)
    Deine Frage verstehe ich nicht ganz. Die Fulvopilosus haben eine Diapause weil... naja weil sie eben eine haben :) Ich halte mich da an die meisten Vorgaben von Züchtern und Haltungsberichten. Die Diapause läuft bei mir von Juni - August. Die Kolonie ist noch sehr jung und dementsprechend klein. Sie Hausen in einem grossen Terra 1.4m/40cm/40cm in dem Das Nest bereits integriert ist. Das Nest habe ich selbst gebaut. Der Nachteil ist dass man somit nicht in den Nestbau sieht und somit nicht wissen kann wie sich die Kolonie entwickelt, wieviele Larven, Eier etc. Der Vorteil ist dass man den Ninjas beim Nestbau zusehen kann und sie ihr Nest so gestallten können wie sie es für richtig halten.


    Zurzeit sieht die Kolonie so aus: Eine Königin, und ca. 6-8 Minor/Media Arbeiterinnen (Ich bin vor ein paar Tagen Vater geworden :D Die erste Minor seit meiner Haltung ist geschlüpft). Habe die Kolonie nun seit 4 Monaten. Am Anfang hatte ich die Kolonie mit einer Königin und 10 Arbeiterinnen erhalten. 4 Arbeiterinnen Sind seither verstorben. 2 Aus unwissen meinerseits und der menge Honigwasser die ich angeboten habe, 1 Weil sie eine Verletzung hatte (Ich nannte Sie Hinkebein) und eine weitere weil ich seither keine Spinnen mehr verfüttere....


    Habe aus diesen Erfahrungen gelernt und jetzt auch den ersten Nachwuchs bekommen :)



    Zitat von "Leviathan"

    Pyrenacantha malvifolia


    Hey Leviathan, genau so etwas habe ich gesucht! Hast du den zufälligerweise eine oder zwei Pyrenacantha malvifolia anzubieten?



    LG an alle

  • Ich werf einfach mal eine Idee ein: kann man nicht eine Art Arena anschließen, die einfach feucht gehalten wird? Damit wuerde dann auch ein weiteres Spektrum an Pflanzen mit efN in Frage kommen. Ich denke das koennte durchaus funktionieren. Die Sphaere waere allerdings durch die Verbindung zur trockenen Arena offen, sodaß evtl Wasser & wenig Duenger nachgefuehrt werden mueßten. Eine dynamische, variable Variante waere die Nutzung von durchsichtiger Plastikfolie, anstatt Acryl- oder Glaskuppeln.



    Das Setup mit Pyrenacantha malvifolia, die ebenfalls efN anbietet scheint jedoch auch erfolgversprechend und wuerde wohl in einem Wuesten-formicarium auch natuerlicher wirken. Jedenfalls ist auch damit Arbeit, Geduld & Verstaendnis verbunden. Ein einfaches "kaufen und reinsetzen" koennte schiefgehen.


    Ich bin an der weiteren Entwicklung und Entscheidung interessiert. Viel Glueck jedenfalls fuer die Umsetzung.
    Gruß

  • Hallo Andreas,


    noch kurz zu der Frage die Roger gestellt hatte, denn in Hinsicht auf Camponotus fulvopilosus wurde die völlige Abwesenheit von Brut durch Halter mit einer Diapause erklärt. Daher ging die Frage wohl eher in die Richtung, ob denn bei deiner Kolonie aktuell Brut existiert. Denn eine Diapause (besser Dormanz, da vermutlich nur durch äußere Faktoren bestimmt) beschreibt ja lediglich allgemein eine verzögerte Entwicklung und bei den von dir genannten Temperaturen zieht C. fulvopilosus ja weiterhin Brut auf. Auch wenn sich diese langsamer und bei noch niedrigeren Temperaturen dann offenbar nicht mehr vollständig (Verpuppung bleibt aus) entwickelt.


    Da ich die Herkunft deiner Tiere nicht kenne, könnten hier zwar noch regionale Unterschiede in den Populationen eine Rolle spielen, aber du hast die Frage ja praktisch bereits mit der Aussage beantwortet, dass du vor ein paar Tagen Vater geworden bist ;)


    Viele Grüße,
    Christian

  • Einige Pflanzen aus Afrika die Nektar bilden:
    Ferocactus, Coryphantha, Thelocactus, Echinomastus, Hamatocactus, Opuntia und Epiphyllum (fast jede Unterart)
    Lophocereus schottii und Neoraimondia arequipensis.


    Habe mich eine Zeit lang für meine Ants darüber informiert.


    Lg

  • Hey,


    alle genannten Pflanzen sind Cactaceae und stammen nicht aus Afrika. Deren Ursprungsgebiet ist ausschließlich der amerikanische Kontinent (Bis auf eine Rhipsalis die tatsächlich als einziger Kaktus auch natürlich in Afrika / Madagaskar vorkommt).


    Tatsächlich dürften jedoch die üblichen Opuntien wie Opuntia ficus-indica Opuntia atropes, Opuntia cochenillifer, Opuntia hyptiacantha, Opuntia jaliscana, Opuntia megacantha, Opuntia pilifera und Opuntia tomentosa in Teilen von Afrika, wie auch Südeuropa, als Neophyten angetroffen werden.


    Kakteen für ein Ameisenbecken sind leider nur dann zu empfehlen wenn man das Becken ausgesprochen gut ausleuchtet und das Becken mindestens an einem Südfenster steht. Es handelt sich um Pflanzen die praktisch das beste Licht benötigen das man ihnen überhaupt bieten kann. Oft werden diese in ein Becken gestetzt und aufgrund ihrer Robustheit meint man das ja alles glattläuft über Monate. Schlussendlich vergeilen sie jedoch meistens und sterben dann nach kurzer Zeit.


    Gruß

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