Myrmecocystus mimicus gemeinsame Haltung & Diskussion

  • Hey,


    meine Myrmecocystus sind nun schon 1-2 Wochen in ihrem neuen Becken und scheinen sich langsam eingewöhnt zu haben, ich habe ja dasselbe Problem wie du, zunächst viel zu große Kammern. Mittlerweile haben sie sich damit jedoch arrangiert, eine Kammer wird als Abfallkammer benutzt und schön mit toten Schaben vollgestopft, im Anschluss jedoch immer brav verschlossen. In einer Kammer sitzen Repleten und die Gyne und in einer weiteren Kammer wird die gesamte Brut gelagert.



    Was mir mittlerweile aufgefallen ist, tagsüber fehlt bei mir nicht nur jegliche Aktivität, auch der Nesteingang wird komplett verschlossen mit wirklich ettlichen kleinen Steinchen, Nachts sind dann aber immer 3-4 Tiere unterwegs und der Eingang vermutlich freigeräumt.



    Bei mir sind die Repleten relativ mager, obwohl stets Zuckerwasser in der Arena verfügbar ist, da sie aber eine ordentliche Menge Brut haben gehe ich mal davon aus, dass sie alles zurzeit in Koloniewachstum stecken.

  • Zitat von "Leviathan"

    Was mir mittlerweile aufgefallen ist, tagsüber fehlt bei mir nicht nur jegliche Aktivität, auch der Nesteingang wird komplett verschlossen mit wirklich ettlichen kleinen Steinchen, Nachts sind dann aber immer 3-4 Tiere unterwegs und der Eingang vermutlich freigeräumt.


    Völlig normal für M. navajo, machen meine genauso mit dem Eingang ihres Reagenzglases.
    Wie gesagt, die sind Nachtaktiv und verstecken ihren Nesteingang auch in der Natur. So können sie sogar ziemlich nahe an anderen, tagaktiven Arten leben ohne je mit diesen in Kontakt zu kommen.

  • Hab es ja schon vermutet und heute war es so weit, die M. navajo Königin mit den beiden zugesetzten Arbeiterinnen lag tot in ihrem Reagenzglas. Nachdem sich 5 Monate nichts tat, war abzusehen dass das nichts mehr wird.
    Die beiden Arbeiterinnen hab ich wieder in ihre Mutterkolonie zurück gesetzt. Nach höchstens einer Minute hatten die den Eingang zum Nest entdeckt und sind direkt ins Reagenzglas marschiert. Sie wurden natürlich ausgiebig beschnuppert aber sonst passierte nichts.


    Es geht auch Arbeiterinnen zwischen meinen beiden M. mimicus auszutauschen. Auch hier passiert nichts und die zugesetzten Arbeiterinnen wissen immer recht schnell wo es ins Nest geht. Vermutlich dürfte der Eingang durch Duftstoffe auch gut markiert sein.
    Ich müsste es allerdings später noch einmal testen, da eine Kolonie inzwischen ein Ytong-Nest bewohnt. Vielleicht war der Koloniegeruch vorher, als beide im Prinzip in gleich eingerichteten Reagenzglas-Nestern lebten, auch zu ähnlich. Oder die Königinnen stammen ursprünglich aus dem selben Nest und wurden nach dem Schwarmflug eingesammelt.
    Generell kann man M. mimicus aber als echte Sklavenhalter bezeichnen, da sie arteigene Fremdkolonien überfallen und Brut, Speichertiere und zum Teil auch Arbeiterinnen mitnehmen. Daher könnte das Tauschen der Arbeiterinnen daher vielleich auch gut geklappt haben.

  • Ich berichte mal über einige Beobachtungen und Überlegungen die eventuell für die Haltung ganz interessant sein könnten. Schade das es nicht mehr Halter gibt um Unterschiede bei der Haltung und damit bessere Ergebnisse vergleichen zu können.



    Beobachtung:
    Heute konnte ich die erste im Ytong-Nest geschlüpfte Arbeiterin entdecken. Die restlichen Puppen dürften nun auch nach und nach soweit sein. Zwei davon sind etwa doppelt so groß wie die anderen, dabei dürfte es sich um die ersten Major-Arbeiterinnen handeln. Eine weitere große Larve gibt es auch noch, das dürfte dann die dritte große Arbeiterin werden.


    Überlegung:
    Aus meiner menschlichen Sicht heraus wissen die Ameisen anscheinend, dass sie bald einige große Arbeiterinnen bekommen, denn sie machen keine Anstalten die frisch Geschlüpfte als Speichertier zu nutzen. Generell werden bevorzugt die größten Arbeiterinnen dafür hergenommen.
    Vielleicht ist es auch noch zu früh da schon etwas erkennen zu wollen, ich werde das weiter beobachten. Im Moment scheint es jedenfalls, als ob sie erst auf das schlüpfen der großen Tiere warten um endlich Repleten zu bekommen. Zur Erinnerung, diese Kolonie hat bisher keine Speichertiere gebildet, meine anderen Beiden allerdings schon.


    Allerdings unterscheidet sich diese Kolonie von den Anderen auch dadurch, dass sie dennoch schon etwas größere Arbeiterinnen aufgezogen haben. Sie furagieren auch mehr als die anderen und sind insgesamt etwas aggressiver.


    Nächstes Thema ist die Temperatur.
    Beobachtung:
    Ich habe testweise eine kleine Lampe in das Becken gehängt um die Reaktion der Ameisen zu beobachten. Die Temperatur im Bereich der Lampe erreichte dabei um die 29 – 30°C. Die Ameisen haben daraufhin versucht die Puppen im Eingangsloch des Nestes zu lagern. Ging natürlich nicht so gut.
    Daraufhin habe ich die Heizmatte von der Seite des Beckens an die Front umgehängt. Damit wurde der bisher bewohnte Bereich des Nestes komplett abgedeckt und besser erwärmt. Die Temperatur beträgt nachts 25°C und tagsüber 27°C. Immerhin scheint es für die Puppen besser zu sein, denn die Arbeiterin schlüpfte nach etwa 4 Wochen. Auch werden die Puppen direkt an der Scheibe gelagert, während sich die Königin und die Larven ganz nach hinten zur Kammerwand zurück gezogen haben.
    Allerdings haben sich die Larven seitdem nicht mehr großartig weiter entwickelt. Zuvor sind sie zügig gewachsen und immerhin 9 haben sich verpuppt. Seitdem ist keine weitere Puppe mehr hinzugekommen. Selbiges beobachte ich auch im Brutkasten, auch dort zieht sich die Entwicklung unglaublich lange hin. Dort gibt es allerdings keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht und die Temperatur habe ich erst vor kurzen wieder auf 26°C erhöht.


    Überlegung:
    Ich denke während für die Puppen eine höhere Temperatur durchaus wichtig ist, immerhin haben sie im Brutkasten immer deutlich länger als 4 Wochen benötigt um zu schlüpfen, ist es für die Larven eher kontraproduktiv.
    Die Nester reichen in der Natur sehr weit in den Boden und die Larven und Repleten befinden sich in den untersten und damit kühleren und feuchteren Kammern.
    Bei extremer Hitze und Trockenheit ist wohl auch in der Natur das Brutwachstum extrem verlangsamt. Ist das eventuell der Grund für die ungewöhnlich langsame Entwicklung der Kolonien?
    Jedenfalls habe ich die Heizmatte jetzt weiter nach oben versetzt. Die Königin und die Larven befinden sich in einer der untersten Kammern und obwohl sie noch reichlich Platz im Nest zum ausweichen hätten, haben sie sich dort wohl eingerichtet.
    Ich werde weiter beobachten wie sich die Entwicklung nun verhält, da diese Kammer nicht mehr direkt erwärmt wird.
    Die Kolonien im Brutkasten werden dort mit steigender Aussentemperatur auch bald raus dürften und eventuell neue Becken beziehen.

  • Hallo,
    da ich auch eine Kolonie M. navajo hier bei mir habe, dank an Christian noch mal!
    Möchte ich mir jetzt nicht, die erfolgreiche Gründung auf die Stirn schreiben, denn die ist Christian, dank seinem unvergleichlichem Fingerspitzengefühl für Ameisen schon gelungen.
    Daher kann ich nur einige Erfahrungen und Gedanken meinerseits, zur Haltung und zum Thread beitragen.
    Zu den Temperaturen, kann ich nur schreiben, ich benutze keinerlei Heizmatten, da meine Raumtemperatur sich immer bei 26 Grad am Tage und 20 Grad in der Nacht hält.
    Betrachtet man die Haltungsparameter, von Reptilien, wie verschiedene Klapperschlangen/Krustenechsen oder Königsnattern, die im gleichen Gebiet vorkommen,
    fällt auf, es gibt heftige Winter mit kalten Temperaturen und Schnee, während die Sommer sehr heiß und trocken sind. Zusätzlich ist der Frühling, mit seinen Blumen und anderen Nektargebern sehr kurz.
    Nun, ich habe versucht diese natürlichen Parameter, auch auf die nordamerikanischen Ameisen zu übertragen.
    Ob das jetzt richtig oder falsch ist, kann ich nicht behaupten, daß kann die Zeit erst zeigen, sollte die längere Haltung erfolgreich oder nicht sein.
    Vorher sind es nur Tests, sonst nichts.
    Nun, geht man von der Gründung im späten Frühjahr aus, nach einem kurzen Wüstenregen,benötigt die Königin, nur Eiweiß für die ersten Larven.
    Die Frage ist für mich, bilden die Kolonien im amerikanischen Herbst, wenn sie ersten Arbeiterinnen haben, Honigtöpfe aus? Für den herannahenden Winter?
    Wo sollten sie denn in der Wüste im heißen Sommer etwas zum füllen der ersten oder neuen Repleten finden? In den Folgejahren der Kolonien, sammeln sie ja im Frühjahr um über den Sommer zu kommen. Eigentlich logisch, würden sie genug Nektar oder ähnlich finden, würden sie ja keine Speichertiere anlegen.
    Auch fällt auf, daß in der Natur, die Repleten und die Königin, immer in den tiefsten kühlen und feuchten Kammern leben.
    Auch berichtet Wheeler, der mit seinen Studenten, sehr oft in der Wüste unterwegs war, jetzt kommt was böses aber so ist Forschung,
    das gefundene Repleten, im Frühjahr, sehr fade und im Hochsommer sehr süßlich schmecken.
    Ergo müssen sie doch verschieden gefüllt sein,oder?
    Nun, warum führe ich das jetzt so aus?
    Nach dem Regen in der Schwarmzeit, wenn der Boden feucht ist, gräbt die Königin sich zur Gründung ein und wenn im trockenen Sommer, die oberen Bodenschichten trocken werden, benötigen die Kolonien Wasser. Um tiefer zu graben, sind die Kolonien zu klein, daß kommt später.
    Deshalb, bin ich der Meinung, daß die ersten Repleten, Wasserspeicher sind und Nektar erst in den Folgejahren zum befüllen benötigt wird.
    Ich weiß, was Ihr jetzt denkt! Wieder so etwas, wie die Affenscheiße bei den Gigas, aber manchmal muß man neue Wege gehen, um etwas heraus
    zu finden. Sind ja keine Lasius niger!
    So gesagt getan. Ich erhielt die Kolonie mit zwei Repleten und wie man so ist, man gibt Zuckerwasser. Was geschieht?
    Ein Replet nimmt ab und verstirbt, und nun?
    Eigentlich doch logisch oder nicht? Die Haltung stimmt doch, hohe Temperatur und trocken und Zuckerwasser ohne Ende, sollen doch voll werden die Kleinen! Aber nein, einer stirbt und keine neuen werden gebildet.
    Nun, dann kam der oder besser mein Test, denn er soll ja nicht als Tipp dienen, sondern nur meine eigene Erfahrung weitergeben.
    Ich stellte die Zugabe von Süßstoffen aller Art ein und hielt die Tiere feuchter. Das war vor vier Wochen, nur noch Kondenswasser und kleine Heimchen.
    Jetzt habe ich innerhalb weniger Tage vier neue Repleten, die erst angefangen haben zu speichern, nach dem ich kein Zucker mehr gegeben habe und eine menge Brut, Puppen und neue Eier.
    Auch sind sie heller, als der Replet, der von Anfang an dabei war.
    Nun würde ja, zu den Geschmackserfahrungen, von Wheeler passen.
    Aber womit sind sie gefüllt? Ist der Mißerfolg, der vergangenen Jahre darauf zurück zu führen, es wurde zu früh Zuckerwasser gegeben?
    Sind die ersten Repleten nur auf Wasserspeicherung ausgelegt? Da auch sie Pygmäen sind?
    Nun, ich weiß es nicht, mal sehen wie es weiter geht............
    Gruß Steffen

    ,,es ist nicht wichtig, was andere denken wenn man kommt, es ist wichtig was sie denken, wenn man geht!

  • Ich empfehle mal an der Stelle den hervorragenden Text auf Antwiki zu der Gattung, das größtenteils auf Snelling zurückgeht: http://www.antwiki.org/wiki/Myrmecocystus
    Alle Arten sind theoretisch in der Lage, Repleten auszubilden, allerdings kommen sie nur bei solchen vor, die Nahrung im Überfluss haben; gerade die in den sehr trockenen Zonen haben in der Natur keine Repleten (was eher gegen die Verwendung als Wasserspeicher spricht).
    Die Theorie der "Wasserrepleten" stammt von Creighton, wobei der Autor des Antwiki Artikels angibt, dass er es tendenziell nicht für Wasser hält sondern für Hämolymphe von Beuteinsekten, aber das noch nicht getestet wurde. Ich persönlich halte Wasserspeicher für weniger realistischer, da Wasser an sich relativ schlecht eingespeichern lässt; "indirekte" Wasserspeicherung kommt im Tierreich deutlich häufig vor, zum Beispiel durch einfaches Fett. Wird dieses verdaut, bildet sich als Nebenprodukt Wasser. Aber wer weiß, ausschließen will ich es mal nicht.
    Vielleicht ist es inzwischen schon bekannt (Snellings Beschreibungen sind aus den 70ern), aber ich hab gerade keine Zeit für eine genaue Literaturrechersche. Es dürfte aber sehr einfach sein, den Inhalt der Repleten zu analysieren und es herauszufinden!


    Grüße, Phil

  • Danke Steffen und Phil.


    Ich glaube ich kann die Artikel im Antwiki zu Myrmecocystus schon bald auswendig.


    Steffen, genau den gleichen Ansatz habe ich auch verfolgt, es sollten vorerst keine Repleten entstehen da auch ich denke, dass das frühestens erst im zweiten Jahr erfolgt.
    Irgendwie haben es zwei Kolonien dennoch hinbekommen je eine Replete zu bilden, obwohl ich nur minimal Honig anbiete.
    Die Kolonie im Ytong dagegen hat sich besser benommen und das nicht gemacht, obwohl dort deutlich mehr Arbeiterinnen aufgezogen wurden. Dafür haben sie aber eben auch schon etwas größere Arbeiter als die anderen Beiden.
    Und jetzt, mit den richtig großen Puppen könnten wohl die ersten Repleten kommen. Jetzt währe auch Frühling und damit mehr Futter vorhanden.


    Was das Wasser angeht, so halte ich den Ytong eher feucht. Die Scheiben sind im nicht erwärmten Nestbereich beschlagen. Ausserdem gibt es einen Wassernapf im Becken, der auch ab und an genutzt wird. Aber eher selten.
    Die anderen beiden Kolonien mit Repleten leben in Reagenzgläsern und haben keinen Wassernapf.


    Zum Thema Hämolymphe, dass wollte und werde ich noch testen, aber dazu mussten erst neue Arbeiterinnen schlüpfen. Dann kann ich versuchen ihnen nur diese Nahrung zur Verfügung zu stellen. Mit aufgeschnittenen, frisch geschlüpften Fliegen klappt das sehr gut, im Testversuch haben sich die Arbeiterinnen schon gierig auf die austretende Flüssigkeit gestürzt und sind mit praller Gaster ins Nest.


    Gruß, Markus

  • Diese Woche sind nun auch die beiden Major-Arbeiterinnen geschlüpft.
    Ich hab den Ameisen dann gleich ausreichend Honig angeboten, welcher auch wie bekloppt ins Nest gebracht wurde. Ganz lustig zu beobachten, wie etwa 10 Arbeiterinnen in einer tour mit vollen Gastern ins Nest sind und nach etwas Zeit wieder sofort zum Honig zurück. Das ging fast zwei Tage und nun hängen zwei pralle Repleten im Nest. Erstaunlich wie viel Honig da reinpasst.


    Ansonsten läuft es soweit gut, gibt schon einige neue Puppen und die Larven wachsen auch beständig. Das Umhängen der Heizmatte scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Die Königin wandert manchmal etwas höher, dorthin wo es wärmer ist, befindet sich aber meist in der nähe der Larven. Die Puppen befinden sich im mittleren Bereich der Heizmatte, direkt an der warmen Scheibe. Allgemein ist es aber noch recht wenig Brut, mal sehen ob sich da noch was ändert, wenn die Kolonie etwas größer wird. Leider sind auch einige Arbeiterinnen verstorben und verfüttert worden. Allesamt Pygmäen. Ich hoffe, dass die größeren Arbeiterinnen etwas langlebiger sind.

  • Hallo.


    So, hat sich einiges getan. Zuerst einmal, es läuft sehr gut. Alle Königinnen haben im März angefangen Eier zu legen und bisher auch nicht nachgelassen. Brut ist also reichlich vorhanden, beständig schlüpfen Arbeiterinnen und erweitern die Kolonien.
    Bei der Kolonie im Ytong-Nest gibt es bisher allerdings nur drei Repleten. Es wurden keine weiteren gebildet, obwohl auch größere Arbeiterinnen geschlüpft sind.
    Leider hab ich noch immer kein Bild, aber diese Speichertiere sind mit ihrem prallen Umfang um einiges größer als eine Königin dieser Art. Schon sehr beeindruckend! Erbsengröße trifft es, allerdings geht es zum Teil schon fast Richtung Kirschkern.

    Jetzt noch zu einem Experiment welches ich durchgeführt habe.
    Und zwar habe ich etwa Mitte März das Reagenzglas mit der zweiten M. mimicus Kolonie zu der anderen Kolonie im Ytong-Nest gelegt. Die Arbeiterinnen waren, wie zuvor beobachtet, nicht aggressiv gegeneinander und in kürzester Zeit befanden sich beide Kolonien im Ytong-Nest.
    Jetzt leben beide Kolonien schon seit zwei Monaten zusammen, auch die Königinnen. Bisher ohne irgendwelche Probleme. Die Königinnen sitzen nicht zusammen, befinden sich aber in der selben Kammer. Die Arbeiterinnen versorgen und putzen auch beide ohne Unterschied. Ob beide Eier legen oder nur noch eine dieses Privileg hat, kann ich allerdings nicht feststellen. Die Eierpackete sprechen allerdings eher dafür, dass bisher noch beide legen.
    Bin gespannt wie sich das weiter entwickelt.
    Leider haben sie teilweise ihren Müll auch im Nest gelagert, in Verbindung mit Kondenswasser gab es auch Schimmel. Ich versuche gerade das Nest etwas trockener zu halten und hoffe, dass mit steigender Zahl an Ameisen auch die restlichen Nestbereiche mehr genutzt werden. Vielleicht räumen sie dann ja mal auf.
    Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass nicht nur die Puppen warm gelagert werden, sondern auch die Eier. Nur nachts werden die Eier öfter auch in die Kammer mit den Larven gebracht. Von dieser Kammer wird nur die Decke von der Heizmatte erwärmt. Tagsüber befinden sich die Eier zwischen den Puppen direkt an die Scheibe zur Heizmatte gelagert. Temperatur am Tag um die 28°C, nachts dann etwa 26°C. Ganz selten befinden sich die Eier auch hängend an den Gastern der Repleten geklebt. Im amerikanischen Forum wurde das bei einer anderen Art auch mit Bildern dokumentiert.

    LG
    Markus

  • Hallo.


    Die Kolonie wächst beständig vor sich hin.
    Haltungstechnisch sind sie jetzt noch einfacher zu handhaben, da sie nun auch beim Futter nicht mehr wählerisch sind. Inzwischen kann man sie mit Heimchen füttern und alles Süße geht sowieso.
    Beide Königinnen leben noch, wobei eine an der Decke zwischen den Repleten hängt und die andere am Boden der Kammer sitzt.
    Brut ist noch immer reichlich vorhanden, aber seht selbst:



    Einige Eier wurden wieder an das kleine Speichertier geklebt.



    Hier werden die Larven mit Sand bedeckt um sich zu verpuppen.



    Und hier noch mal das Futterlager.

  • Hallo zusammen


    Zum ersten mal hab ich mich überwunden und mich für ein Forum registriert (:
    Sehr spannend und beeindruckend was ihr geleistet habt bezüglich den Honigtopfameisen.
    In den nächsten Tagen erhalte ich eine Myrmecoystus mendax Gyne, nach monatelanger Suche.
    Das Formicarium ist auch schon seit längerem bereit.
    Auf verschiedenen Internetseiten lese ich immer von unterschiedlichen Temeratur und Feuchtichkeits Angaben, ich bin leicht verunsichert. Ich habe ein Kork-Nest das beheitzt wird auf 28-30 Grad. Die Arena Nachts bei 23 Grad, Tagsüber bei 31 Grad.
    Ich habe momentan eine Feuchte von 55%
    Ob das genügt?

  • Hallo und willkommen!


    Eine schöne Art hast du dir da rausgesucht. Ich hoffe die Gründung klappt, ist leider auch der schwierigste Teil der Haltung.
    Die Temperaturangaben könnten soweit passen, am besten lässt es sich am Verhalten der Ameisen erahnen ob es ihnen zusagt.
    Die Feuchtigkeit könnte allerdings zu niedrig sein, zumindest im Nest. Die Arena kann trocken gehalten werden, aber im Nest mögen es diese Ameisen lieber etwas feuchter. Gerade in der Gründungsphase und solange die Kolonien noch klein sind.
    Meine Myrmecocystus mimicus vertragen es inzwischen aber etwas trockener, allerdings holen sie dann auch öfter Wasser ein.

  • Heute ist die Gyne angekommen, mitsamt etwa 5 noch winzigen Eiern :)
    Habe sie mitsamt dem Reagenzglas in die noch abgedunkelte Arena gelegt, tatsächlich hält sie sich mit ihren Eiern bei der feuchten Watte auf.
    Du schreibst, sie hohlen öfters Wasser ein, wie bietest du ihnen das Wasser an? Napf oder Tränke?
    Ist es sinnvoll der Gyne jetzt schon Nahrung in Form vo Zuckerwasser oder Honig anzubieten?
    ..leider hab ichs nochnicht hinbekommen von meinem Handy ein Foto meines Formicariums hochzuladen, muss wohl mal an meinen Rechner.

  • Hallo.


    Ja, ich benutze einen kleinen Napf mit etwas Watte darin die ich immer feucht halte. Die Ameisen saugen die Feuchtigkeit dann raus. Ab und an sprühe ich auch etwas Wasser in die Arena, dieses wird dann auch genutzt.


    Schaden kann es nicht die Königin zu füttern, allerdings würde ich noch ein, zwei Tage warten bis sie sich vom Transport erholt hat. Und wenn du fütterst, dann nur eine sehr kleine Menge. Die Königin würde sich sonst ziemlich voll fressen und wie ein Replet fungieren, das schadet aber vermutlich bei der Gründung. Zudem besteht bei zu Viel die Gefahr, dass das Reagenzglas verunreinigt.

  • Hallo


    Kleiner Statusbericht, die Myrmecocystus mimicus Kolonie entwickelt sich prächtig.
    Aktuell ziehen sie gerade eine menge Brut auf, es sind bereits etwa 70 – 80 Puppen über hundert Larven und schon wieder einige Eier vorhanden.
    Die Anzahl der Speichertiere liegt dagegen bei nur 25 – 30, es sind auch zwei verstorben. Traurig aber interessant zu beobachten was mit diesen passierte. Der Körper wurde abgetrennt und die Gaster vermutlich langsam entleert. Zumindest sind die immer weiter abgeflacht und nach wenigen Tagen verschwunden.
    Eine Zeitlang wurde kein Honig oder ähnliches angenommen, ausschließlich Proteine.
    Erst jetzt mit den Puppen sind sie wieder ganz scharf auf ihr Süsses. Ich denke da werden bald neue Speichertiere hinzukommen.
    Im gesamten liegt die Kolonie mit ihren zwei Königinnen etwa bei 250 Arbeiterinnen.


    Erwähnenswert ist vielleicht noch etwas im Zusammenhang mit der Nest-Hygiene und den Speichertieren. Im richtigen Winkel betrachtet erkennt man, dass die Scheiben im Nestinneren leicht verschmutzt sind, nur um jede Replete in Scheibennähe ist die Scheibe rundherum peinlichst sauber gehalten.


    Leider sieht es bei den Myrmecocystus navajo nicht so toll aus. Die Kolonie hat sich so gut wie überhaupt nicht weiter entwickelt.

  • Hallo.


    Die Myrmecocystus navajo gibt es nicht mehr. Leider haben sie auch keine Puppen der Mimicus angenommen. Am Ende war nur noch die Königin und eine Arbeiterin mit etwas Brut vorhanden, als die Arbeiterin dann aber starb ging es auch mit der Königin in wenigen Tagen dahin.


    Die M. mimicus entwickeln sich aber weiterhin gut.
    Beide Königinnen leben noch, Kolonien sind also nicht zwangsläufig monogyn.
    Die Kolonie hat mehrere hundert Arbeiterinnen, aber nach wie vor sterben die Repleten relativ schnell, es sind also kaum welche vorhanden. Den Grund konnte ich noch nicht ermitteln.
    Beheizt wird schon länger nicht mehr. Ich halte das Nest mal etwas feuchter, dann auch wieder trockener, aber auch da ändert sich nichts am sterben der Repleten. Angebotenes Wasser wird aber bei den Temperaturen stark frequentiert.


    Ansonsten ist aber immer ordentlich was los. Besonders morgens wird verstärkt nach Futter gesucht. Auch nachts sind jetzt immer Arbeiterinnen im Becken unterwegs.


    Myrmecocystus mimicus


    LG
    Markus

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