Pachycondyla impressa - Haltungsbericht

  • Hi,
    hier wollte ich euch mal einwenig über meine neue Pachycondyla impressa Kolonie berichten.
    Die Kolonie habe ich von Camaross erhalten. Sie kam am 02.09.2014 an mit 21 Tieren einigen Puppen, Eiern und Larven.
    ich halte sie in einem Terrarium (100x50x70) mit Schiebetüren. Einen Ausbruchschutz verwende ich nicht, da sie überhaupt nicht auf Glas laufen können, sie haben nicht einmal Interesse daran an der Rückwand hinaufzuklettern, es sei denn, sie verfolgen ein Heimchen. Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium beträgt etwa 80%-90%. Tagsüber ist es im Becken 24-27°C und nachts 23-24°C. Der Bodengrund ist oben immer etwas feucht, tiefer wird es trockener. Der Bodengrund ist eine Mischung aus Torf, Sand und Lehm, wobei ich glaube, ich zu wenig Sand und Lehm drin habe jedenfalls kommt mir dass alles nicht stabil genug vor, könnten aber auch nur Hirngespinste sein.
    Marcel hat mir bei der Planung geholfen er hat mir auch Platz geschaffen dadurch, dass er mir meine Messor arenarius abgenommen hat. Leider war die Kolonie auch für ihn zu groß, aber das ist eine andere Geschichte.
    Meine Pachycondyla impressa leben in einem von ihnen selbst angelegten Erdnest was wohl schon ziemlich groß sein muss da ich sie jeden Tag Aushub rausholen sehe und das wie am Fließband. Leider habe ich bis jetzt auch Verluste gehabt eine Puppe und eine große Larve. Die Puppe habe ich sogar geöffnet und musste feststellen, dass sie fast leer war, nur Einbisschen weißlicher "Schleim" war noch da. Später wurde noch eine Puppe entsorgt auch die öffnete ich und musste mit bedauern feststellen das die Ameise die sich dort drin befand fast fertig war nur irgendwie deformiert. Auch habe ich Überreste einer Ameise im Terrarium gefunden die mir aber zu klein scheinen als das es eine Arbeiterin gewesen sein könnte allerdings waren die Reste auch schon ausgehöhlt und leicht vertrocknet.
    Geschlüpft sind bis jetzt drei Tiere, was mich auch beruhigt da ich dann ja wohl nicht viel falsch mache.
    Ich füttere sie mit Spinnen aus meinem Keller und lebenden Heimchen, gefressen wird aber auch die ganze Zeit, ich schaue immer nach, ob sich Arbeiterinnen auf Patrouille befinden, und werfe ihnen einfach alles vor die Füße. In den Shops stand immer was von Honigwasser oder Zuckerlösung, da hat mich aber Camaross aufgeklärt das, das nicht stimmt. Leider habe ich momentan so wenig Zeit was Anständiges zu schreiben, Kritik, Fragen, Anregungen oder was auch immer könnt ihr hier rein schreiben.
    Und natürlich habe ich auch einige Bilder für euch. Ich werde versuchen immer weiter zu berichten.





  • Hallo,
    Ich dachte ich könnte mal etwas weiter berichten.
    Leider ist nur ein kleiner Teil meiner Ranken angewachsen, anfangs sah es noch ganz gut aus doch dann sind die meisten nach und nach eingegangen.Das ist schade aber kein Weltuntergang. Sonst siehts ganz gut aus auch mit dem Moos.
    Die Ameisen haben aufgehört zu graben, ich glaube sie haben ihr Nest soweit auf eine für die Kolonie angemessene größe ausgeweitet. Ich habe auch ein neues Futterinsekt ausprobiert, die flugunfähige Terfly. Ich werfe immer gleich dutzende dieser Fliegen in das Terrarium, diese werden dann nach und nach erjagt und es gibt so ein interessantes Schauspiel zu beobachten. Nach dem die erste Fliege erbeutet und ins Nest gebracht wird, wird direkt eine weitere Arbeiterin allarmiert, dies geschieht durch heftiges betrillern mit den Fühlern. Gemeinsam suchen die zwei Arbeiterinnen systematisch das Becken ab, sie scheinen dabei die Anwesenheit der Fliegen zu spüren oder zu riechen, denn obwohl die Terfly springen kann, um Angreifern zu entkommen, ist die Erfolgsrate meiner P. impressa sehr hoch, genau wie ihr Appetit. Ein Nachteil dieser Fliegen ist die hohe Schlupfrate, jeden Tag kommen gefühlt hunderte neue Tiere zur welt und ein weiterere Nachteil ist, das sie die Scheiben im Terrarium zukoten.
    Wie oben bereits erwähnt ist besonders die Jagt dieser Ameisenart sehr schön zu beobachten, sie wirken dabei sehr zielstrebig, scheinbar ist ihr Proteinbedarf groß was bestimmt an ihrer große liegt und ihrem massigen Körperbau, aber auch vieleicht daran das sie sich rein von Insekten ernähren. Deshalb füttere ich auch die Heimchen auch an, um sie gehaltvoller zu machen.
    Aufgrund der Nestart habe ich leider keine Ahnung ob es voran geht mit dem Koloniewachstum, aber bei dem Hunger mache ich mir da wenig sorgen.
    Ich Frage mich auch ob ich eine weitere Ameisenart in das Becken einsetzten könnte und wenn ja welche. Auf den Gedanken brachte mich Marcel und er lässt mich nicht los, ich denke da an sehr kleine Arten mit klein bleibenden Kolonien.
    Das war es fürs Erste, ich werde versuchen noch mehr Bilder zu machen und weiter zu berichten.

  • Danke für den Tipp Marcel, den Hinweis mit dem Kühlschrank habe ich auch schon als PM zugeschickt bekommen.
    Sonst gibt es weiter nicht viel zu berichten, außer das ich jetzt eine Beregnungsanlage in das Terrarium eingebaut habe. Diese ist echt eine risen Hilfe gegenüber der Sprühflasche. Die Anlage stört die Tiere viel weniger als das Öffnen der Schiebetüren und sie Verstecken sich nicht.
    Es wurden auch keine weiteren Puppen oder Larven entsorgt, mir stellt sich da die Frage, ob die Verluste nicht einfach vom Transport herrühren und nicht die Folge von Haltungsfehlern waren. Leider habe ich keinen Überblick über die Kolonie, ich schlussfolgere nur daraus, da sie wieder Aushub aus dem Nest schaffen, das die Kolonie bald Zuwachs bekommen wird. Genauso bestärkt in dieser Annahme fühle ich mich dadurch, das ich beobachten konnte, wie viel sie fressen. Diese beiden Indizien werte ich jedenfalls so, dann scheinen die Haltungsparameter auch zu stimmen, was mich auf jeden Fall beruhigt.
    Ich habe auch einige Fotos geschossen, die ich noch reinstellen werde.


  • Hier versteckt sich eine Arbeiterin in einem der Nesteingänge, die Erschütterungen beim Aufschieben der Scheibe stören sie sichtlich.



    Mit Heimchen, die etwas größer sind als sie Selbst werden sie mühelos fertig, einmal zwischen die Mandibeln geraten werden sie mehrere Male gestochen und damit getötet oder gelähmt.





    Editieren
    Nachtrag: Eine weitere Beobachtung, die ich vergessen habe euch mit zu teilen, ist das meine P. impressa vermehrt nach dem Regen auf Nahrungssuche geht. Kurze Zeit nach der automatischen Beregnung kommen meist 2-3 Arbeiterinnen an die Oberfläche, ich vermute das in der freien Natur der Regen tote oder geschwächte Beutetiere von Bäumen und Blätter mit hinunter spült.

  • Hallo,
    es läuft alles OK glaube ich, bis jetzt sind wohl zehn Tiere geschlüpft, 2 waren Männchen, eine Arbeiterin wurde getötet, eine Larve und eine Puppe entsorgt. Sonst sind 2 Farne eingegangen der Rest wächst ganz akzeptabel. Leider hat sich Schimmel im Terrarium gebildet und jetzt bin ich überfragt, ich bewässerte weniger hab noch mal Springschwänze rein gegeben und hatte ja schon welche drin genauso wie auch weiße Asseln und braune Asseln hat aber nichts gebracht. Hat jemand eine Idee was ich tun könnte außer die Ameisen auszubuddeln und alles noch mal neu zu machen. Vielen dank schon mal und ich werde bald noch neue Bilder hochladen.

  • Ok, danke Marcel, dann werde ich das mal beobachten.
    Hier noch ein Bild der Larve die entsorgt wurde, sie hat noch lange gelebt und wurde auch lange herumgetragen.



    Leider sind die andern noch unschärfer geworden, aber wenn mal wieder mehr los ist werde ich noch ein par Bilder machen.
    An den Haltungsparametern hat sich nicht viel geändert ich habe nur eine Zeit lang etwas weniger bewässert.

  • Hallo,
    leider habe ich nicht viel Gutes zu berichten, es wurden viele Puppen entsorgt 3-4 aus einem "Wurf" und 2-3 Larven.
    camarros hat mir empfohlen die Erde etwas trocknen zu lassen und die Luftfeuchtigkeit aber weiterhin hoch zu halten. Dafür habe ich den Druck der Regenanlage erhöht, damit die Wassertropfen feiner zerstäubt werden und die Regenzeiten verkürzt. Somit wird eher ein grober Nebel erzeugt und der Bodengrund trocknet schneller. Eine der Puppen war fast ausgereift und sah aus als stünde sie kurz vor dem Schlüpfen, was besonders bitter war. Die anderen haben sich scheinbar gerade erst verpuppt und sind abgestorben, bevor die Metermorphose eingetreten ist.
    Ich werde wahrscheinlich die Kolonie noch einmal ausgraben und sie in ein Nest mit Einsicht stecken da ich überhaupt keine Ahnung hab, wie es eigentlich aussieht. Dessertweinen ist eine weitere Arbeiterin verstorben, diese werde ich mir noch einmal unter meinem USB-Micorskop anschauen um auch sicher zu sein das es nicht eine Königen war. Was auch beobachten konnte ist das immer wieder Mänchen schwärmen was bedeuten könnte das vielleicht bis jetzt auch nur oder überwiegend Männchen geschlüpft sind. Hier wäre dann meine Frage, warum nur Männchen sich gut entwickeln? Vieleicht ist es ja so, dass es für die Männchen etwas feuchter sein muss, ich denke da an stärkere Regenepisoden in ihrem Ursprungsland? Aber es ist auch nicht überall im Terrarium gleich feucht warum also lagern sie auch die Puppen nicht um?
    Auch habe ich mir gedacht ein par Bilder von meinen Pflanzen hier rein zu stellen, an ihrem zustand könnte man vielleicht ablesen wo es eher zu feucht und wo es zu trocken ist.
    Was haltet ihr von dem Ganzen?

  • Hallo,
    Morgen ist es soweit dann grabe ich sie aus, da sich leider nichts geändert hat. Ich habe das Terrarium so ziemlich trocken bekommen leider hat sich nichts verändert... es wird weiterhin Futter eingetragen aber auch Puppen entsorgt, Männchen sind immer mal wieder aufgetaucht. Meine Pflanzen sind sogar schon langsam vertrocknet... so bekomme ich das wohl nicht hin. Deshalb habe ich mir schon ein kleines Nest in einem kleinen Becken vorbereitet. Beim Ausgraben kann ich sie dann mal durchzählen und mal schauen, wie es im Nest aussieht.

  • Gestern habe ich sie ausgegraben, sie waren natürlich nicht da wo ich sie vermutet hatte, so musste ich das ganze Terra leer räumen um an die Kolonie zu gelangen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 21 Tiere. Es sind mehrere Königinnen vorhanden, 5 Puppen, von denen eine heute morgen wieder eine entsorgt wurde, 5 Larven in verschiedenen Größen und 10 Eier, die ich alle bergen konnte, da diese relativ groß sind. Ich hatte die Kolonie genau mit so vielen Tieren bekommen. Seit dem müssen aber auch Arbeiterinnen dazu gekommen sein, da ich weiß, dass zwei verstorben sind und sonst wurden scheinbar nur Männchen aufgezogen. Das Nest bestand aus einer langen Kammer, es war nur mäßig feucht darin, es selbst war auch an der trockensten Stelle im Terrarium angelegt. Ich werde mal beobachten, wie sich das Ganze im neuen Nest entwickelt. Ich habe leider die Befürchtung, dass die Königin irgendwie steril geworden ist oder was auch immer, da ich auch darauf achte was mir geraten wurde, die Luffeuchtigkeit hoch halte und den Bodengrund nicht all zu feucht werden lasse.

  • Hallo noch mal,
    hier ein kleines Update.
    In ihrem neuen kleinen Becken herrscht eine Luftfeuchtigkeit von 95% bis 98% (im Nest). Das Nest ist ein liegender Ytong, den ich mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt habe und darauf eine lose Schicht Torf gestreut habe (ca.1cm). Leider ist es mal wieder passiert, dass Ameisen ihren Halter zum Narren halten, obwohl alles abgedunkelt war, haben sie alles zu gebaut, wo ich sie hätte sehen können und das noch bevor die ersten Tiere geschlüpft sind. Somit habe ich wieder keinen Einblick in das Nest, nur die Bedingungen lassen sich besser kontrollieren. Ich habe bis heute sechs leere Puppenhüllen aus dem Becken fischen können. Leider auch eine abgestorbene Larve, aber das kam auch schon länger nicht mehr vor. Nachts ist es in dem Nest 24°C tagsüber bis 27°C warm.
    Ich habe bis jetzt keine Männchen mehr zu Gesicht bekommen, muss aber ja nichts heißen. Leider bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als zu hoffen, da ich sie nicht schon wieder ausgraben möchte.

  • Da gebe ich dir Recht, genau so mache ich es auch schon einen Monat. Das Futter wird auch direkt vor den Eingang gelegt. Ich bekomme sie nur noch ab und zu nachts zu Gesicht, wenn sie Müll raus bringen. Es ist aber nahezu unmöglich festzustellen, was eigentlich falsch läuft. Ich halte mich vor allem daran, was mir camaross geraten hat, da im Internet völlig verschiedene Informationen zu dieser Art verbreitet werden, bis hin zur Größe widersprechen sich die meisten Quellen.

  • Hallo,
    Ich glaube ich schulde euch noch mal ein Update.
    Meine Schützlinge sind mittlerweile, vor längerer Zeit, wieder in das große Becken gezogen. Dieses hatte ich noch einmal komplett umgebaut und verschiedene Zonen eingerichtet, eine eher trockene bis sehr trockene und eine immer feuchte Ecke, wie auch eine Stelle die zwar bewässert wird aber schnell abtrocknen. Durch die Hälfte des Beckens liegt ein holer Korkast der etwas eingegraben ist und mit Substrat gefüllt wurde. Ich habe sie also wieder ihren Nistplatz selber aussuchen lassen und habe wieder keine Nesteinsicht. Bewässert wird das ganze durch drei Düsen einer Beregnungsanlage, 7 Sekunden lang um Neun, um 17 Uhr fünf Sekunden und um 23 Uhr wieder 7 Sekunden. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen läuft jede Stunde für 15 Minuten eine Nebelmaschiene und ein Pc-Lüfter saugt die Luft nach draußen damit etwas Zirkulation entsteht. Alles lief auch bis vor einigen Wochen ganz gut nun haben sie wieder einen Haufen Puppen entsorgt. Ich bin erlichgesagt ratlos. Es sind zum größten Teil wohl die Puppen von männlichen Tieren, gut an der geringeren Größe zu erkennen, aber hin und wieder werden auch große Puppen entsorgt. Nur selten wurden nur die hüllen entsorgt, es müssten fünf von Arbeiterinnen gewesen sein und auch einige von Mänchen. Ich konnte auch mal sehen wie ein Mänchen sich mit einer Arbeiterin verharkt hat und das selbe auch mit einer der Königinnen. Wie oben geschrieben habe ich aber keine Ahnung warum es so gar nicht voran geht... Bis jetzt sind fünf Tiere verstorben.
    Interessant ist aber auch wie viele verschiedene wirbellose in diesem Becken leben gibt kleine Pseudoskorpione, verschiedene Schnecken (gab es jedenfalls bis die P. impressa einzogen), Springschwänze, verschiedene Asseln, kleine und große Käfer, es gab auch mal einen Nachtfalter, sogar eine Raupe die ein Häuschen aus Pflanzenresten mit sich trägt, kleinen Spinnen und so weiter...
    Mal sehen wie das mit den P. Impressa weitergehen wird, leider hat bis jetzt keine bemerkbare Besserung stattgefunden egal wie ich die Haltungsbedingungen geändert hatte.

  • Ich verzweifel noch an dieser Kolo. Die letzten drei Tage ist jeden Tag ein Tier gestorben und heute morgen wurde auch wieder eine Puppe entsorgt. Diesmal in einem noch früheren Stadium, sie war noch fast weiß, die Larve hatte gerade die erste Schicht Seide aufgelegt. Ich glaube es geht zuende mit ihnen. Dabei hatte ich die Bewässerung seid dem 21.06 noch mehr reduziert bzw mittags einfach ausgelassen. Da ich ja die Feuchtigkeit als Problem vermutete. Der Hunger ist ja weiterhin relativ groß aber sie schaffen es einfach nicht über das Puppenstadium hinaus... Hat jemand eine Idee?

  • Hey,


    also persönlich kenne ich mich mit dieser Art nicht aus, jedoch wirkt alles schon ziemlich durcheinander und aufwühlend bei dir.


    Warum hast du sie denn aus dem anderen Nest wieder herausgeholt?


    Ich würde ihnen ein kleines steriles Becken mit Ytong/Gipsnest anbieten, in das du definitiv Einblick haben musst. Dort bleiben sie so lang drin, bis sich der Zustand bessert und es mal ein paar Tiere mehr werden.
    So hast du wirklich direkt Kontrolle über die Haltungsparameter und musst nicht rätselraten, was denen grad nicht passt, dass sie sich nicht entwickeln..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!