Vorweg: Dies ist ein Haltungsbericht, alle Kommentare, Kritik (ich bitte drum!), Tipps und Ratschläge bitte ausschließlich in meinen Diskussionssammelthread!
Nachdem ich berichtet habe, dass meine Camponotus herculeanus wohl über den Jordan gegangen sein (was aber vielleicht gar nicht so ist), war ich auf der Suche nach einer neuen Kolonie, um das jetzt vakante Becken zu besetzen. Dabei bot mir User Nobody seine Camponotus substitutus-Kolonie an, für die er einen verantwortungsvollen Halter suchte.
Ich freue mich natürlich, dass er da Vertrauen in mich steckt und ich versuche mich mit einem schönen Bericht hier und später auch in seinem Forum zu bedanken.
Die Kolonie ist trotz ihrer geringen Größe (etwa 60 Arbeiterinnen) wohl mehrere Jahre alt und hatte mehrere Vorbesitzer, jetzt soll sie hier ihr endgültiges Zuhause gefunden haben.
Kurz vor dem (Express)Versand kündigte Nobody noch an, dass er dem Paket etwas beigelegt hatte, damit die Haltung auch ein voller Erfolg werden würde. Etwas überrascht war ich dann, als mir der Kurier ein gut 50x50cm großes Paket übergab.
Vorsichtig habe ich das Paket geöffnet und packte ein wenig ungläubig den Inhalt aus. Als erstes fiel mir eine Heizmatte in die Hände. mit 7 oder 8W eine gut geeignete Wärmequelle für die wärmeren Jahreszeiten, daneben ein schönes Thermo- und Hygrometer mit Max/Min-Funktion. Dazu kamen noch 200ml selbst hergestellter Invertzucker, ein paar kleiner Reagenzgläser, Stopfen, Döschen, Pipetten, Futterschälchen. Kurz gesagt: (fast) alles, was man für die Ameisenhaltung benötigt. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön! Als Student freut einen sowas immer ungemein und man fühlt sich wie an Weihnachten.
Anders als gewohnt waren die Ameisen aber nicht in einem Reagenzglas, sondern in einer großen, gut verschlossenen Plastikdose, die mit feuchtem Küchenpapier ausgelegt war.
Die Frage war jetzt: wie bekomme ich die Ameisen aus der Dose in das Becken? Nach ein paar erfolglosen Versuchen, habe ich die Dose einfach ins Becken geschüttet und dann das Papier einzeln aus dem Becken gepflückt.
Für das Becken habe ich mich das erste mal an Rückwänden versucht, die aus Styropor, Fliesenkleber und Kokoshumus bestehen. Leider hatte der Baumarkt kein Epodxydharz, daher glaube ich nicht, dass die Rückwände sehr langlebig sind und wirklich dicht sind sie auch nicht. Aber für den ersten Versuch reicht es mir und schicker als keine Rückwand ist es allemal. Leider sieht man durch die dunkle Rückwand viele Spiegelungen im Glas, daher habe ich das Foto mit Blitz gemacht, wobei natürlich alle Fehler deutlich hervortreten.
Als Nest sollte das einst für die C. herculeanus angedachte schöne Holznest dienen, aber die Ameisen wollten irgendwie nicht einziehen, sondern haben lieber in einer kleinen Kuhle gehaust. Daher wollte ich das neue Nest mit der Heizmatte attraktiver machen. Durch die Wärme hat sich aber das Plexiglas wohl verzogen und einen recht großen Spalt gebildet, den ich aber glücklicherweise vor den Ameisen entdeckt habe und das Problem durch das Entfernen der Heimatte und lockern der Schrauben einigermaßen lösen konnte. Aber trotz der Hitze haben die Ameisen das Nest kaum angenommen.
Gestern habe ich daher im Eilverfahren ein liegendes YTONG-Nest, das in die Transportbox passt, gebaut.
Dieses lässt sich leicht bewässern, wobei ich natürlich noch ein wenig mit der Nestfeuchtigkeit experimentieren muss, und auch gut einsehen. Nachdem ich dieses statt des Holznestes angeschlossen hatte, dauerte es nur etwa eine Stunde, bis die gesamte Kolonie dort eingezogen war. Leider hat die "Überzeugungsheizmatte" die Scheiben beschlagen lassen und daher gibt es (noch) keine Fotos von der Kolonie.
Mittlerweile ist das Nest nicht mehr ganz so feucht und ich konnte ein paar Fotos von den Ameisen machen-
Zunächst ein Blick auf die wichtigste Ameise im Staate:
Laut mehreren Berichten, die ich gelesen habe, gibt es wohl eher helle und eher dunkle Varianten von Camponotus substitutus. Meine gehört wohl zu den sehr dunklen Exemplaren, wodurch natürlich das besondere Muster auf der Gaster deutlich zu sehen ist. Auch auf dem Bild zu sehen ist eine Arbeiterin, die kurz vor und nach der Aufnahme mit der Königin Trophallaxis betrieb, was man generell sehr viel beobachten kann. Die Ameisen vorne links scheint sich beim Transport verletzt zu haben, ich bin gespannt, ob sie davon sichtbare Nachteile davonträgt.
Ein kleiner Blick ins Nest:
Camponotus-Liebhaber werden jetzt sicherlich den Kopf schütteln, aber in meinen Augen gibt es kaum was hässlicheres im Ameisenbereich als die Köpfe von Camponotus-Minoren. Völlig unproportional und unästhetisch. Dafür sind die Majoren um so schöner.
Und ein Blick auf einen Teil der Brut. Einige Ameisen (mit Brut, vermutlich Eier, evt. kleine Larven) befinden sich im trockenen Schlauch. Puppen haben - falls vorhanden - den Transport wohl nicht überstanden.
Überhaupt scheinen die Ameisen wirklich feuchte Nestbereiche nicht zu mögen.
Obenlinks und -mitte ist es am feuchtesten, diese Bereiche werden eigentlich kaum aufgesucht. Ich werde das Nest daher wohl nicht mehr bewässern, so wird es auch im Bericht auf formicaria.de gemacht. Eine Tränke steht aber natürlich zur Verfügung. Wenn es Probleme geben sollte, kann ich ja wieder bewässern. Futter (eine „Konservengrille“ und Invertzucker) wird auch angenommen.
Und zum Abschluss mein Lieblingsbild. Drei Punkter beim aggressiven Schnorren!
Die Mandibeln der Majoren sehen wirklich beeindruckend aus und die Härchen lassen jeden Haargelträger vor Neid erblassen.
Hallo,
wie schon an anderer Stelle geschrieben, habe ich durch Zufall mehr Platz in meiner Wohnung bekommen und dort ein Becken hingestellt. Diese ist mein erstes Tropenbecken und ich bin mit dem Ergebnis weitgehend zufrieden.
Sehr gut geklappt hat das Zurechtschneiden der Styroporplatten, die Struktur der Wände und natürlich auch das YTONG-Nest selbst. Weniger gut geklappt hat das Bekleben der Wände mit Torf. Der Fliesenkleber war dafür wohl nicht so gut geeignet, ursprünglich wollte ich Zwei-Komponenten-Parkettkleber benutzen, aber die beiden Baumärkte, in denen ich war, hatten beide keinen. Epoxyd-Harz von Uhu war mir dann am Ende auch einfach viel zu teuer. Jetzt hoffe ich, dass die Pflanzen den Hintergrund gut begrünen und ich dadurch ein schönes Becken erhalte.
Die Pflanzen und Blätter stammen von Bens jungle. Links steht eine Bromelie (Vriesea spelndens era) in einem Lavastein, in der Mitte befindet sich ein Ficus scandens (ebenfalls in einem Lavastein) und rechts eine Orchidee (Angreacum didieri). Auf dem Boden befinden sich Mangoblätter. Das Substrat besteht aus Torf, etwas Seramis und ein wenig Borke (war bei der Orchidee dabei, die ich auf eine Xaximplatte aufgebunden habe). Dazu befinden sich im Formicarium viele tropische Springschwänze, damit ich Schimmelbildung verbeuge. Die Ameisen leben leider nicht im YTONG, sondern vermutlich unter einem der Steine. Ich habe sie aber erst gestern eingesetzt, daher gebe ich die Hoffnung, dass sie in den YTONG ziehen nicht auf. Spätestens aber, wenn sie sich gut vermehren, sollten sie aber schon aus Platzgründen das Kunstnest bevorzugen.
Und hier noch ein altes Bild der Königin, die gerade ein Ei legte:
Derzeit überlege ich, ob ich eventuell ein Gemeinschaftsbecken raus mache.
Das Becken steht jetzt seit knapp einem Monat in meiner Wohnung und gefällt mir sehr gut. Leider hat der Ficus scandens meinen Urlaub sehr schlecht überstanden, obwohl ihn meine Freundin gewässert hat. Bis auf die Mitte ist das gesamte Laub welk geworden. Da ich leider keinerlei Erfahrungen mit Pflanzen habe, würde ich gerne wissen, ob ich die welken Blätter dranlassen oder lieber entfernen soll?
Außerdem habe ich meine Idee, die Phillip mir im Diskussionsthread auch bestätigt hat, umgesetzt und eine Heizmatte an der Scheibe befestigt, um die Ameisen in das YTONG-Nest zu locken. Nach den ersten Tagen konnte ich immer wieder einzelne Ameisen dort beobachten und habe heute mal die Matte entfernt und fand eine sehr schöne Überraschung.
Dafür, dass ich vor einem Monat ausschließlich Eier hatte, da die Ameisen wohl ihre gesamte Brut beim Transport verloren haben, war ich echt sehr positiv überrascht. Das tropische Klima (relativ) hohe Luftfeuchtigkeit und die Wärme scheint den Ameisen sehr gut zu tun.
Ansonsten trinken sie enorm viel Invertzucker und nehmen auch gerne Proteine an.
Ich bin gespannt, wann ich mit den ersten neuen Arbeiterinnen rechnen kann und wann/ob die Kolonie in den YTONG zieht.
Heute hatte ich das große Glück, meine Ameisen bei dem Entpacken einer Majorarbeiterin zu beobachten. Mit der Lupe und einem Stuhl vor dem Formicarium ein wunderbares Ereignis, was einem deutlich zeigt, wieviel Glück wir mit unseren Kunstnestern in der Haltung doch haben. Näher an die Basis eines Ameisenstaats kommt man mit dem Auge alleine wohl nicht!.
Neben der Beobachtung habe ich versucht, ein paar Fotos zu machen.
Man muss etwas genauer hinschauen, um zu sehen, welcher Körper zu welcher Ameise gehört.
Hier erkennt man es schon besser. Mit den Mandibeln sollte man sich wohl besser nicht anlegen.
Der Unterschied zwischen Minorarbeiterinnen und einer Major ist einfach gewaltig. Polymorphismus ist für den Halter wirklich eine tolle Sache!
Eine so große Arbeiterin hatte natürlich auch einen großen Kokon. Um die Hülle wird sich an anderer Stelle gekümmert.
Insgesamt ist sehr viel Brut vorhanden, die Kolonie wird also im Laufe der Saison sicher ordentlich Zuwachs bekommen. Schaben werden auch in großen Mengen angenommen, auch wenn ich nur unregelmäßig ca. einmal die Woche füttere.
Wie man sieht, wohnt nur ein Teil der Kolonie im YTONG, ein anderer Teil (mit der Gyne, hoffe ich) lebt wohl unter einem Stein. Immer wenn es im Formicarium "regnet" sorgt das dann für viel Gewusel, da es dann dort wohl etwas ungemütlich feucht wird. Ich denke aber, dass die Ameisen das auch aus der Natur gewohnt sind und da ich nur besprühe und nicht gieße, wird das Wasser für die Ameisen wohl keine Gefahr darstellen. Die Menge an Eier spricht darüber hinaus auch für das Wohlergehen der Gyne.
Das Becken selbst gefällt mir weiterhin sehr gut, auch wenn es deutlich trockener ist, als ich es erwartet habe. Daher hat sich z.b. der Ficus nicht gehalten (der ist jetzt in einem anderen Becken). Daher wollte ich mich mal nach anderen Pflanzen umschauen, die man eventuell an den Rückwand befestigen könnte. Vielleicht hat ja jemand eine schöne Idee.
Den Ameisen scheint es bei mir zu gefallen, die Brutberge werden größer, obwohl eindeutig viele Arbeiterinnen schlüpfen.
Deshalb habe ich heute mal ein paar Fotos von den einzelnen Kammern gemacht, um dort die Arbeiterinnen zu zählen. Ich kam auf eine (sichere) Anzahl von 387 Arbeiterinnen und einer Gyne. Dazu kommen sicherlich noch einige, die furagiert haben und die, die ich nicht deutlich auseinander halten konnte. Die Gesamtzahl dürfte also etwas über 400 liegen.
Die Ameisen scheinen ihr Zweignest unter dem Stein aufgegeben zu haben, zumindest ist die Gyne mittlerweile im Hauptnest angekommen, was mich sehr freut, da in letzter Zeit immer wieder Teile von toten Arbeiterinnen durch die Arena getragen wurden. Gerade die großen Majorarbeiterinnen sind ohne Thorax schwer von der Gyne zu unterscheiden. Ich vermute, dass das Sterben der einzelnen Arbeiterinnen mit dem Alter der Kolonie zusammenhängt und dass die vielen Transporte (ich bin ja offenbar mindestens der dritte Halter) ihr übriges getan haben.
Bei dem Wachstum, was die Kolonie an den Tag legt, ist das aber schmerzlos zu verkraften.
Hier die Frontansicht, mit dem Magneten habe ich übrigens die Frontscheibe von Erdresten, die dort klebten befreit. Dies schien die Ameisen aber nicht so wirklich zu interessieren, der Magnet wurde fast völlig ignoriert:
Ein näherer Blick in die gut gefüllten Brutkammern:
Die Gyne:
Und schließlich noch die Seitenkammern:
Statt einem langen Bericht, nur ein kurzes Video, entstanden kurz nachdem ich Katzenfutter ins Becken gelegt habe.
„Läuft.“
Ich würde gerne einen wunderbaren, positiven Beitrag hier schreiben, aber es ist eher eine Hilferuf.
Der Kolonie geht es wunderbar, viel zu gut eigentlich. Die Arbeiterinnenzahl ist völlig explodiert, obwohl ich die Heizmatte abgestellt habe. Als ich die Ameisen übernommen habe, habe ich die Angabe aus dem Antstore (ca. 1000 Individuen) als Richtwert genommen. Leider scheint diese nicht so recht zu stimmen, denn mein Becken ist völlig überfüllt. Die Ameisen nutzen einfach alles als Nest. Die Plätze unter den Steinen, die Rückwände, den Styroporboden. Einfach alles.
Leider habe ich den Ausbruchsschutz nicht richtig geplant, aktuell ist das Becken einfach nur dicht, weil ich alles mit Panzerband abgeklebt habe (das funktioniert auch), aber ich habe so überhaupt keinen Zugriff.
Es sammelt sich so immer mehr Müll. Proteine kann ich zwar füttern, indem ich gefrorene Stücke Katzenfutter (mittlerweile werden innerhalb eines Tages sicher die dreifache Menge dessen, was im Video zu sehen ist verputzt) durch die Futterluke hineinschmeiße, bei den Kohlenhydraten hingegen kann ich echt wenig tun. Heute habe ich eine zu 1/4 mit Invertzucker gefüllte 0,5l Flasche einfach reingeworfen, da die alte Zuckerquelle versiegt war. So macht die Haltung keinen Spaß mehr.
Die einfachste Option, die ich aber nur im aller aller größten Notfall verwenden würde, wäre ein Eimer heißen Wassers. Aber das soll wirklich die ultima ratio sein.
Eine weitere Idee, die ich habe: Wenn es kalt ist, stelle ich das Becken für einen halben Tag auf den Balkon und sammle dann die Ameisen alle heraus und gebe sie in eine Wanne mit fettem Talkumrand. Was ich dann mit den Ameisen machen werde, weiß ich nicht. Wenn jemand eine Idee hat, wie er sie sinnvoll halten kann, darf er sie gerne gegen ein geringes Aufwandsentgelt haben oder (noch lieber) gegen eine passendere Kolonie tauschen.
Die dritte Option wäre, dass ich alles überarbeite. Leider ist mein Budget aktuell arg begrenzt und da ich mit meiner Freundin zusammenziehe, auch der Platz. Da lobe ich mir sehr meine klein bleibenden und schlecht kletternden Odontomachus oder die tapsigen Messor.
Was würdet ihr tun?
Ich bin um jeden Rat dankbar!
PS: Sollte sich hier oder in einem anderen Forum sich jemand zu einem schadenfrohen Kommentar hinsichtlich des Scheiterns hingerissen fühlen: bitte, tut euch keinen Zwang an, ich stehe da drüber.
Heute ist es so weit gewesen, nachdem gestern irgendwie wieder ein paar Ameisen aus dem Becken gekommen sind, hat es mir gereicht. Ab zum Baumarkt, Plastikwanne mit Deckel besorgt, mich mit Steffen kurzgeschlossen und heute ging es los.
Das Becken habe ich zunächst auf ein wenig Styropor in die Badewanne gestellt. Dann habe ich so Wasser eingelassen, dass ich einen angemessenen Wassergraben hatte, der mir die Sache sehr erleichtert hat. Leider habe ich meine Digi-Cam irgendwo verlegt (Umzug...) und man möge mir verzeihen, dass ich in der Situation nicht so viel Lust hatte, sie groß zu suchen.
Als erstes habe ich die Ameisen, die mir beim Abnehmen des Deckels entgegenkamen, eingesammelt und in die Wanne getan. Diese habe ich übrigens mit einem wirklich breiten Talkumrand gesichert, wodurch ich keinen Deckel brauchte - bei der Menge der Ameisensäure in der Luft (ich musste dabei auch lüften), war das auch sicher nicht die schlechteste Entscheidung.
Meine größte Sorge war natürlich die Gyne, dass nicht alle Ameisen eingesammelt werden können, war ja recht klar, aber diese eine brauchte ich. Zum Glück fand ich sie unter dem ersten großen Stein, den ich umdrehte. Danach konnte ich dann deutlich entspannter vorgehen. Die Methode habe ich von Camaross abgeschaut: Hand ins Becken, dann über die Wanne halten und mit einem breiten Pinsel einfach alle in die Wanne pinseln. Das ging sogar ziemlich gut. Darüber hinaus habe ich mir mein Handgelenk mit Paraffin eingeschmiert, was sogar etwas brachte. Allerdings habe ich es mit dem Pinsel doch recht fix weggewischt, vielleicht sollte man das etwas höher am Arm machen.
Und so ging es immer weiter.
und weiter
Zwischendurch habe ich noch weitere Küchenpapierstücke hineingetan, sodass die Ameisen eine Art Nest/Unterschlupf fanden und sich beruhigten (was auch funktionierte, es wurden immer weniger Ameisen, die den Rand erklimmen wollten). Dazwischen habe ich noch einige zusammengedrückte feuchte Stücke Küchenpapier gegeben, damit die Ameisen nicht vertrocknen.
Irgendwann hatte ich dann die Ameisen soweit es ging zusammengesammelt, dabei kam auch noch etwas leichtes Substrat dazu (in dem einen Stein hatten die Ameisen ein richtiges Nest damit angelegt und es war am einfachsten, einfach alles davon in die Wanne zu geben).
Dann wurde der Deckel drauf gepackt, alles gut mit Panzerband gesichert, (hoffentlich) gut verpackt und ab zur Post, von wo es dann jetzt der DHL per Express weiter zu Steffen schickt. Vielleicht macht er ja ein paar Fotos, wenn sie bei ihm wohlbehalten angekommen sind.
Insgesamt war das Ganze echt kein einfaches Unterfangen, mein Auge juckt aktuell ziemlich und meine rechte Hand (mit der ich die Ameisen eingesammelt habe), hat teils auch ein wenig gelitten. Die Majore kamen teilweise und die Media selten durch meine Haut und dann brannte es teilweise doch schon ordentlich.
Damit endet der Haltungsbericht hier von meiner Seite.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Ameisen wirklich wunderschön und unkompliziert sind - wenn man denn genug Platz und einen guten Deckel/Ausbruchsschutz hat. Das Wachstum ist enorm und gefressen wird fast alles - die letzte Zeit gab es eigentlich nur Katzenfutter, was ich einfach im noch gefrorenen Zustand (meistens ein ca. 4x4x2cm Block) ins Becken geschmissen habe. Am nächsten Morgen war es meistens schon restlos aufgefressen. Für große Kolonien ist Katzenfutter wohl eine echte Alternative, dass es ungeeignet sei, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Mit Heizmatten kann man die Kolonie auch recht gut steuern, spätestens zwei Tage später konnte ich die Brut und v.a. die Gyne an der erwärmten Stelle finden, selbst wenn es im Becken schon ca. 30°C waren.
Wie viele Ameisen es am Ende waren, die ich jetzt Steffen senden konnte, kann ich wirklich nicht sagen. Vom Bauchgefühl her "viel zu viele" ;).
Beste Grüße und danke für die Tipps und das Interesse am HB,
Holger
P.S.: Anmerkungen/Fragen ab jetzt gerne auch hier im Thread, da der HB ja hier beendet ist.
Hallo Colophonius,
die Kolonie ist gesund und ohne Verluste angekommen.
Die Verpackung der Kolonie ist und war tadelos. Danke für Deine Mühe!
Die Kolonie verbleibt in unserem Besitz und ist nicht für den Verkauf bestimmt.
Gruß Steffen
Hallo,
Steffen hat ein Video von den Ameisen gemacht. Man erkennt ganz gut, warum sie mir über den Kopf gewachsen sind.
EInzig die Gyne konnte er noch nicht finden, aber sobald sie im Nest sind, wird er auch sie sicher bald sehen. Ich bin gespannt, wie es dann im Nest aussieht.