Gründung Camponotus singularis

  • Hallo Forumgemeinde, ich habe z.Z. ein neues Sorgenkind ... eine gyne Camponotus singularis (sf2014)


    Sie kam zu mir und ich entdeckte leider diesen brauen Fleck, anstelle gesunder Brut.
    Habe diesen nach einer Zeit mit einer langen Nadel entfernt und die Gyne mit Proteinen und Zucker versorgt.
    Sie hatte auch ein paar Tage später wieder Eier gelegt die sich aber ebenfalls braun einfärben...


    Jemand eine Idee?
    ich halte sie bei 24-26 grad dunkel in einem RG


    MFG
    Andre


  • Hallo Andre,


    ich versuche momentan auch zwei Gynen von Camponotus singularis zum gründen zu bewegen. Ich denke das Reagenzglas immer sauber zu halten ist schon ein guter Anfang. Habe meine beiden in großen mit Papprollen abgedunkelten Reagenzgläsern bei etwa 25 C.


    Zuckerwasser, als auch Heimchenteile biete ich auf einem Plastikstreifen an, den ich ins Reagenzglas schiebe. Das Futter wird alle 3 Tage entfernt.
    Das Zuckerwasser wurde bei meinen beiden Gynen gierig aufgenommen. Auch an den Heimchenteilen wurde ein wenig herumgeknabbert.


    Die Tiere sind erst wenige Tage bei mir und haben bis jetzt noch keine Eier gelegt, da bist du schon einen Schritt weiter.


    Wollte die Gründung, die nach den Berichten in den Foren und persönlichen Gesprächen mit einigen Haltern wohl nicht ganz so einfach zu sein scheint, jedoch nicht ganz dem Zufall überlassen.


    Sofern du Brut von anderen Camponotus hast würde ich versuchen der Gyne 3-4 Puppen von diesen unterzujubeln. Ich selbst habe eine sehr kleine Camponotus sp. aus Panama, die Arbeiter haben nur etwa 5-6mm (lustigerweise sehen sie genau so aus wie Camponotus singularis nur in miniatur, also roter Kopf und silbrig/schwarzer Körper) - habe dieser 2-3 große Larven und 2-3 Puppen entwendet und jeweils den beiden Gynen behutsam ins Reagenzglas gelegt.


    Einen Tag später wurde das ganze kontrolliert - eine der Gynen hat die Puppen und die Larven zerbissen und entsorgt, die andere Gyne hat sie behutsam unter sich geholt und umsorgt sie wie die eigene Brut. Es ist also immer einen Versuch wert. Werde es als nächstes bei der anderen Gyne mit Brut von Camponotus nicobarensis oder Camponotus atriceps versuchen.


    Gerade bei Pheidolen die nicht gründen wollten, oder aber gegründet hatten und ihre Brut wieder verloren hatten habe ich mit dieser Methode sehr gute Ergebnisse erzählt - ich denke ohne das pushen hätten es die meisten dieser Gynen nicht geschafft.


    Beste Grüße

  • Hey,


    habe leider nur wenig Zeit deswegen etwas kürzer gefasst:
    Vielen Dank für deine ausführlichen Informationen, ich hätte da sogar diverse Camponotus zur Auswahl
    ligniperdus,herculeanus,cf.aethiops,lateralis, barbaricus und cruentatus ....


    Problematisch nur keine hat z.Z. Puppen und eine lebende Arbeiterin herculeanus mit etwas Brut hat sie sofort aggressiv bekämpft und zerlegt, obwohl die Arbeiterin sich passiv auf den Boden gedrückt hat und sich nicht ein Stück gewehrt hat.
    Ich vermute die Arbeiterinnen könnte ich zupushen (sie sind schön dösig dank der Winterruhe) aber die Gyne ist einfach zu aggressiv und ich bezweifel das sie die Brut einer anderen Camponotus Art auch als Brut erkennt....


    Sie bleibt also mein Sorgenkind und ich suche immer noch nach Puppen, notfalls nun auch nach einer anderen Camponotus :(

  • Hallo,


    nur ein kurzes Update zur Ergänzung,


    Die zugegebene Brut wurde immer gepflegt, Puppen jedoch zerbissen oder die Larven sogar aus der Puppenhülle herausgeholt um dann wieder als solche gepflegt zu werden. Nach einer gewissen Zeit verschwanden dann jedoch auch wieder die Larven. Sehr kompliziert die beiden Gynen - eigene Brut, sie es sogar nur Eier, tauchten bisher nicht auf.


    Beide Gynen sind noch am leben, wenn ich Pech habe sind sie jedoch leider beide unbegattet.


    Ich habe die Haltungsparameter jetzt dahingehend verschoben, dass ich die Boxen mit den Tieren ein wenig feuchter halte. Sollte auch das keinen Erfolg in Form von Eiern hervorbringen dürfen die Gynen sich in Boxen mit Erde eingraben.


    Gruß

  • Hallo Leviathan,


    So etwas ist immer ärgerlich, kennen wir ja alle und haben so etwas schon erlebt.
    Durch Deinen Bericht, gehe ich davon aus, daß Du die Gynen seit Dezember 2014 besitzt.
    Jetzt haben wir Januar 2015 und ich denke, es ist zu früh, darüber nachzudenken ob sie unbegattet sind.
    Camponotus singularis sind Mimosen und sehr stressanfällig, was den Versand bzw. den Weg des Importes betrifft.
    Um eine kleine Kolonie groß zu ziehen, sollte man schon ein Jahr in Betracht ziehen.
    Da haben wir dann das Problem !
    Werden frisch importierte Königinnen sehr billig, auf den Markt gebracht, werden sie gekauft und dann ist halt die Geduld des Halters gefragt.
    Dies ist natürlich schwer, aber ein durch den Transport geschwächtes Tier, wird dann durch ständige Störungen weiter geschwächt, fühlt sich nicht wohl und legt keine Eier und gründet nicht.
    Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, das diese Ameise, herkunftsbedingt gerade eine Ruhephase benötigt.
    Ich würde sie in Ruhe lassen, Du wirst uns ja sicher weiterhin berichten!
    Wünsche Deinen Gynen viel Glück beim gründen und Dir Geduld.
    Gruß Steffen

    ,,es ist nicht wichtig, was andere denken wenn man kommt, es ist wichtig was sie denken, wenn man geht!

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