Thema des Monats März 2015: Ausbruchsschutz/Ausbrüche

  • Hallo liebe Mitglieder des Forums,


    der kürzeste Monat des Jahres neigt sich seinem Ende entgegen, daher steht mal wieder ein neues Thema des Monats an: Ausbruchsschutz/Ausbrüche.


    Hierbei handelt es sich wohl um eines der zentralsten Themen in der Ameisenhaltung, mit welchem sich jeder Halter früher oder später beschäftigen muss; denn wenn es auch noch so viel Freude macht den kleinen Krabblern bei ihrem Treiben zuzusehen, so möchte man sie doch ungern außerhalb den dafür vorgesehenen Behältnisse haben.


    Daher wollen wir diesen Monat über den Ausbruchsschutz reden: Welche Methoden gibt es hier und wo liegen die jeweiligen Vor- und Nachteile? Weiterhin erzählt uns von Euren Ausbrüchen (und dem anschließenden Einfangen ;)).


    Liebe Grüße wünscht Euch Euer "TdM-Team",
    Holger und Christian

  • Moin,


    zum Glück hatte ich bislang noch keine größeren Ausbrüche. Abgesehen von den Ameisen, die beim Hantieren im Becken den Weg nach Draußen (und auch schnellstens wieder zurück) fanden, hatte ich nur einen Ausbruch. So hatte ich das RG mit einer gründenden Myrmica-Königin einfach in eine Box (ohne Deckel) gelegt. Da Futter direkt vor dem RG angeboten wurde, hatte ich auf jedweden Ausbruchsschutz verzichtet, da ich nicht davon ausging, dass die Dame dann großartig fouragieren würde; da hatte ich falsch gedacht, irgendwann sah ich sie in meinem Wohnzimmer herumspazieren. Seitdem verwende ich grundsätzlich einen Ausbruchsschutz; bei mir meistens Talkum + Deckel. Anfänglich habe ich häufig Paraffin-Öl verwendet, allerdings bin ich damit wirklich nie ganz zurecht gekommen. Entweder schaften es die Ameisen dieses zu überwinden und mussten vom Deckel aufgehalten werden, oder sie blieben am Öl kleben. Da ich fast ausschließlich kleine Kolonien hatte, zählte für mich jede Arbeiterin, weshalb ich dann zu Talkum wechselte. Dieses kann aber natürlich nur in vorwiegend trockenen Becken verwendet werden. Beim Tropenbecken für meine Diacamma verwende ich daher nur einen Deckel.


    Liebe Grüße,
    Christian

  • Hallo,


    ich finde es halt immer schwer in den tropischen Becken bei mir mit Ausbruchsschutz zu arbeiten.


    Oft sind es dort über 80% Luftfeuchtigkeit, bei meinen Attas sogar über 90%.


    Parafinöl benutze ich bei meinen Crematogaster rogenhoferi und es scheint zu funktionieren.


    Nur läuft es manchmal leicht runter und vermischt sich mit dem Humus oder der Erde was ich doof finde.


    Falls jemand einen Tipp für mich hat, welcher Ausbruchsschutz sich bei sehr feuchten tropischen Becken, wo sogar manchmal die scheiben leicht beschlagen am besten eignet wäre ich sehr dankbar.


    Ich benutze ansonsten immer ganze komplette dichte Deckel. Das Problem ist, dass beim öffnen immer einzelne Arbeiterinnen ausbrechen die keinen schaden im Haus anrichten können aber dann halt sterben, was ich schade finde und ich würde dies gerne vermeiden wollen.



    Gruß,


    Marcel

  • Hey,



    ein schönes Thema :)


    Dann will ich mal von meinem schlimmsten Ausbruch bisher berichten. Wurde in einem anderen Thread schonmal angeschnitten aber hier nun die (vielleicht zu) ausführliche Version.


    Eines Sonntagmorgens, ich war gerade aufgestanden, verkatert und ziemlich zerknittert, ging ich in mein Ameisenzimmerchen und ahnte nichts böses.
    Plötzlich fiel mir eine S. geminata auf, die auf dem Boden rumlief. Wenige Sekunden später hatte ich schon einige mehr im Blickfeld und ich ahnte arges.
    Einmal diagonal durch den Raum verlief eine gut bevölkerte Ameisenstraße. Mir die trüben, geröteten Augen reibend und nicht für jugendliche Ohren geeignete und für mich selbst recht unverständliche Wörter brabbelnd, entdecke ich sogleich die zweite Straße an der Wand entlang. Mich immernoch sammelnd, ging ich zum Solenopsen Nest und sah das Unheil. Eine weitere Spur ging direkt ins daneben stehende Becken der N. villosa Kolonie. Diese hingen in Panik an der Terrariendecke und hielten ihre Brut in den Mandibeln, einen Fluchtweg suchend.
    Doch der Horror ging weiter! Auch ins übernächste Becken ging eine Ameisenstraße. Die Bewohnerinnen, eine größere H. venator Kolonie hingen ebenfalls an der Decke, saßen auf dem Terrarium und flitzten panisch durchs Zimmer oder hingen schon in diversen, dort stehenden, Schabenfallen fest. Sie hatten sich durch die Schiebescheiben gezwängt und die Flucht ergriffen.


    Inzwischen noch schlimmere Wörter absondernd, versuchte ich zu retten, was noch zu retten war und aktivierte den Staubsauger. Normalerweise sammle ich flüchtige Ameisen immer sehr vorsichtig auf, gebe ihnen einen freundlich Klaps auf die Gaster und verabschiede sie mit Worten wie: "Du kleine, ungezogene Lümmelin! " in ihr Becken.
    Bei Solenopsis aber muß man durchgreifen. Also mußte ich einen Myrmecozid begehen und war entschlossen, keine Gnade walten zu lassen. Zum Wohle der übrigen Kolonien.
    Also, Staubsauger an und alles wegsaugen, das man sieht. Zwei Minuten warten und wieder alles wegsaugen. Zwei Minuten später....etc.
    Alle 4-5 Saugungen nahm ich den Beutel aus dem Staubsauger und legte ihn für 10min ins Gefriefach. Dann wieder saugen....


    Nach einiger Zeit hatten sich die Straßen gelichtet und sie kamen grüppchenweise zurück in Richtung Nest. Staubsauger.
    So ging das an die 6h, bis endlich alles wieder unter Kontrolle war. Nach und nach kamen alle zurück zum Heimatnest und wurden von mir aufgesaugt. Es gab Opfer auf allen Seiten aber der "Feind" wurde wieder in seine Grenzen verwiesen. Seitdem kontrolliere ich den Talkumrand täglich.


    Fazit:


    1. Solenopsis geminata sind Monster
    2. Solenopsis geminata sind MONSTER!!!
    3. Wer Solenopsis geminata hält, muß völlig wahnsinnig sein.
    4. Solenopsis geminata müssen mit eiserner Faust unter Kontrolle gehalten werden.
    5. SOLENOPSIS GEMINATA SIND M O N S T E R ! ! !


    Ich benutze bei allen Kolonien übrigens trocken aufgetragenes Talkum und fahre sehr gut damit.


    Gruß,
    Tarsus der Solenops-Buster

    "The Key of Joy is disobedience." Aleister Crowley


    "I am dying by inches, from not having any body to talk to about insects." Charles Darwin

  • In meinem Becken mit der großen C. singularis Kolonie laufen auch immer wieder vereinzelt in meinem Zimmer rum. Denn sie sind sehr aktiv im Becken. Ich pflege sie in einem Schiebetürterra was auch ein wenig beschlägt und wo kein Ausbruchsschutz hält. Aber bis jetzt finde ich die laufenden Singularis immer wieder und setzte sie wieder ins Becken.


    Bei den Polyrhachis mache ich das Becken erst gar nicht auf, wenn sie abends aktiv werden. Die Kleinen sind richtig quirlig. ;)
    Und bei den anderen Arten verwende ich Paraffin da die meisten Becken offen sind.


    Hallo Marcel,
    verwende doch einen Deckel mit feiner Gaze, so beschlägt es nicht und trägst eine dünne Schicht Parafin am Beckenrand. Dann läuft es nicht.


    gruss orophus

  • Einen schlimmeren Ausbruch hatte ich noch nicht. Ab und zu finde ich eine Arbeiterin meiner Temnothorax oder Leptothorax auf statt unter dem Deckel. Myrmica hat es teilweise schon geschafft einen Wassergraben zu durchwandern und eine Kolonie hatte ich mal in einem Behältnis, das sich nicht so gut sichern ließ, da spazierte ab und zu mal eine außerhalb rum.
    Ein Fall ist mir noch gut in Erinnerung, als ich vom Urlaub zurück kam, und die beiden nebeneinander stehenden Arenen von Myrmica rubra und Formica cunicularia je durch ein herabhängendes Blatt einer Zimmerpflanze verbunden waren.
    Beide versuchten den Topf für sich zu gewinnen und es gab auch Verluste auf beiden Seiten. Sonst ist allerdings nicht viel mehr passiert.

  • Ohne Frage, für Ameisenhalter ein wichtiges Thema.
    Sicherlich auch angesagt, nur ist das nicht auch ein alter Hut?
    Warum das Rad immer wieder neu erfinden, macht euch die Mühe und schaut was es dazu schon in den Foren gibt.
    Verlinkt entsprechende Themen, bündelt diese und die Thematik wird eine Informationsquelle für Suchende.


    Grüße Wolfgang

  • Hi.


    Sicher ists ein alter Hut und mind. so lange Thema, wie Leute Ameisen halten.


    Ich hoffe hier aber eher auf ein paar spektakuläre Ausbruchberichte.


    Gruß,
    Tarsus

    "The Key of Joy is disobedience." Aleister Crowley


    "I am dying by inches, from not having any body to talk to about insects." Charles Darwin

  • Mein schlimmster Ausbruch war von einer Camponotus ligniperdus Kolonie, vor vielen Jahren.


    Eines Tages wollte ich nach der Kolonie schauen und sie füttern, plötzlich war nichts mehr im Becken.


    1 Woche später bemerkte ich einzelne Arbeiterinnen von Camponotus ligniperdus bei mir im Zimmer rumlaufen und wunderte mich, wo diese sein könnten. Dann sah ich eine Arbeiterin unter meinem ehemaligen Kanninchenkäfig (R.I.P) verkriechen und fand dort die Königin, Brut und Arbeiterinnen. Ich nahm dann die Kolonie nach und nach vorsichtig mit der Hand auf und brachte sie zurück ins Becken und benutze von nun an nur noch einen Deckel der dicht ist bei Camponotus.


    Das komische war wie konnten die und die Brut dort überleben? Es war staubtrocken unter dem Käfig.

  • Wolfgang, ein Forum ist kein Wiki; es lebt vom gegenseitigen Austausch seiner Benutzer. Wenn einem ein Thema nicht interessiert, weil man schon zu oft darüber gelesen oder geschrieben hat, kann man es ja einfach ignorieren. Andere möchten sich aber hingegen über dieses Thema austauschen, dann sollte man das auch einfach respektieren.


    Denn wenn es danach ginge, was schon alles einmal gesagt wurde, könnten wir bestimmt auf 95% der Fragen mit "SuFu" antworten. An so einem toten Forum hätte ich persönlich keine Freude.


    Und die Beteiligung an diesem Thema zeigt ja, dass Interesse besteht. ;)

  • Ich benutze einfaches Sonnenblumenöl, reibe es einmal im Monat 4cm breit am oberen Glasrand ein und gut. Ich habe auch schon privat einen Ameisenhalter Nivea-creme benutzten sehen, aber das war mir selber zu geruchsintensiv. Für mich ist das Thema nicht so zentral, da ich keine Kletterkünstler habe, allerdings habe ich auch schon einen kleinen Ausbruch miterleben können. Sommer 2014 ist mir das Öl mal eingetrocknet. Es ist zwar dann noch klebrig, wird aber recht schnell begehbar, sobald sich genügend Staub, oder Pollen anheftet. Die Ameisen (hier Manica rubida) haben sich dann einfach an einer Spur daran gemacht den provisorischen Deckel, den ich als Ablage mißbrauche, zu erkunden. Hier gab es noch Zuckerreste in alten Schälchen (bzw Flaschen-deckel) abzusammeln.
    Für mich ist das eigentlich kein Problem, außer es fällt eine gierige Ameise herunter und verliert sich auf dem Teppich, der keinerlei Pheromonspuren zur sicheren Heimkehr bietet. In diesem Fall würden die Arbeiterinnen ziellos auf damals noch 15m² herumirren. Mir ist aber aufgefallen, daß sie dabei aber nicht weiter als 3m vom Aufprall entlaufen, sondern wieder zurückkehren. :think:

  • Ich muss noch einen kleinen Nachtrag zu meinem Beitrag liefern. Der Titel lautet ja "Ausbruchschutz und Ausbrüche".
    Ich verwende bei meinen kleinen Arenen zwar einen Deckel, der an der Unterseite behandelt, aber in der Mitte ein Loch hat und dort offen ist.
    Bei "größeren" Arten verwende ich ein Gemisch aus Paraffinöl und Vaseline, bei kleineren reines Paraffinöl.
    Mit Formica und Myrmica hatte ich damit kaum Probleme, lediglich die kleinen Schmalbrustameisen schaffen es ab und zu.
    Ich hab jetzt aber neuere Boxen, mit dichtem Deckel, aus ziemlich glattem Material, da halte ich schon länger eine Temnothorax und hatte noch keine Spaziergänger.
    Für meine Temnothorax affinis werde ich mir allerdings etwas besseres einfallen lassen müssen, da diese ja auf Bäumen lebt und auch auf der Wachsschicht der Blätter halt findet. Dort werden dann die Lüftungslöcher noch mit Gaze verschlossen.

  • Eine kleine Anekdote zu dem Thema: Der Beste Ausbruchsschutz in Form von Öl, Talkum oder was auch immer nützt wenig, wenn die Silikonnähte des Beckens nicht vollständig dicht sind. Bei größeren Arten spielt das natürlich kaum eine Rolle, aber ich hatte beispielsweise einmal einen Ausbruch bei den winzigen Pheidole parva. Das Becken hatte oben einen Glasrahmen, der von unten mit Talkum bepinselt war, was die kleinen Arbeiterinnen auch sehr effektiv davon abhielt auszubrechen.


    Sie nutzen dann allerdings kleinste Ritzen zwischen den Scheiben des Beckens, um zu entkommen. Ich fand Teile der Kolonie in drei oder vier anderen Becken, unter anderem bei Pachycondyla und Gnamptogenys - zum Glück kamen sie sich aufgrund der geringen Größe der Pheidole nicht in die Quere und nachdem ich die nur schwer zu findenen undichten Stellen mit Silikon verklebt hatte, war das Problem auch behoben. :thumbup:


    LG, Phillip

    "Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen." (Jean Anouilh)

  • Mit einem spannenden oder schlimmen Ausbruch kann ich nicht wirklich glänzen, das wird bei momentan 8 Arbeiterinnen auch eher schwer, denke ich ;D


    Ich habe aber schnell feststellen müssen, dass auch meine etwas größeren C. Ligniperdus sich ganz schön klein machen können.
    Ich hatte zwar schon seit Beginn Paraffinöl, habe das aber zu Anfang nicht benutzt. Nun bin ich eine arme Studentin und hab mir als Sicherung den günstigen Deckel ausgesucht, den ich finden konnte. Dieser war eeeeiigentlich für Reptilien gemacht, wurde aber damit beworben, das er für größere Ameisenarten vollkommen ausreichend wäre. Tja, weit gefehlt. Im letzten Sommer wollte eine gewisse Arbeiterin hartnäckig aus dem Becken und obwohl ich den Deckel, der ein kleines bisschen windschief war, zuletzt sogar mit Tape gesichert hatte, damit auch alle Kanten wirklich aufliegen, brach sie immer wieder aus.
    Sie muss also einfach immer wieder DURCH das Gitter geklettert sein (obwohl ich das bis heute für unmöglich halte :D)


    Im Endeffekt hab ich dann einen neuen Deckel bestellt, der hauptsächlich aus Glas besteht und in der Mitte einen 5cm breiten Gitterstreifen hat, durch den man nu wirklich GANZ SICHER nicht entfleuchen kann. Sicherheitshalber bringe ich aber immer mal wieder etwas Öl oben an den Beckenscheiben selber auf, damit sich an der Unterseite niemand verstecken kann, wenn ich ihn hoch hebe.


    Lasst euch aber gesagt sein: auch das ist keine Garantie. Erst vor zwei Tagen winkte mir die erste Arbeiterin nach der Winterruhe vom Beckenrand zu, weil ich den Deckel zum Lüften abgenommen hatte. Außerdem habe ich schon LIVE (jaha) gesehen, wie sich eine Arbeiterin einfach an der Silikonnaht nach oben arbeitet, obwohl sogar die mit etwas Paraffinöl behandelt ist.

  • Hallo Leute,


    also vorweg, auch ich nutze Parafinöl und bin damit sehr zufrieden. Ich bevorzuge es, da es sich einfach und schnell auftragen lässt und wenn man es nicht zu dick aufträgt, sterben auch keine Ameisen beim Versuch die Barriere zu überwinden.


    Ich hatte wie jeder andere hier bestimmt auch, schon ein paar kleine Ausbrüche wo mal eine Ameise durch den Deckel geflutscht ist oder das Öl eingetrocknet ist.
    Einmal jedoch ist mir eine ganze Kolonie Myrmica rubra entkommen. Das war die Schuld meines Katers. Er war nämlich der Meinung das Becken würde doch besser aussehen wenn es auf der Seite liegt.
    Als ich dann Stunden später nach Hause kam war die gesamte Kolonie verschwunden. Glücklicherweise haben sie einen in der Nähe stehenden Blumentopf besser gefunden als meine anderen Formicarien. Das wäre was geworden hätten sie meine anderen Kolonien überfallen. Will ich mir lieber nicht ausmalen was jetzt mit denen wäre. Nun ja das Ende vom Lied war das ich die gesamte Kolonie aus dem Topf ausgraben durfte. Das war eine Arbeit.


    Seit dem darf mein Kater nicht ins Zimmer wenn ich nicht da bin. :mrgreen:


    Nebenbei finde ich das Thema doch recht spannend, da ja jeder einen anderen Ausbruchsschutz bevorzugt und man hier bestimt noch einiges lernen kann. :)


    Liebe Grüße Melvin.

  • Hallo zusammen,
    als Ausbruchsschutz verwende ich verschiedene Dinge.
    Bei den Crematogaster scutellaris hatte in einen Becken einen Pastikrand oben angebracht der von der Unterseite mit Praffinöl behandelt war.
    Bei den meisten anderen Dosen und Formicarien benutzte ich meist Talkum.
    Ansonsten natürlich einfach dichte Deckel.
    Ausbrüche hatte ich z.B. bei meinen Pseudomyrmex. Bei den Kleinen war das nichts wildes, aber sie wehrten sich renitent dagegen im Terrarium (80*40*40, Schiebetüren) zu bleiben und fanden trotz Metallgaze gerade an den Scheibescheiben überall Lücken, wo die Kleinen durchkonnten.
    Das war weiter nicht schlimm, da sie keine besonderen Dinge anstellten und nur in der näheren Umgebung vorerst herumliefen.
    Irgendwann fingen sie allerdings an auch in andere Dosen zu krabbeln, wie die von Skorpionen. Dann war aber auch mal Schluss mit lustig, weshalb ich angefangen habe das Terrarium mit dem weichem Teil von Klettband abzudichten z.B. an der Stelle wo die beiden Schiebescheiben aneinander vobeilaufen sowie oben auf den Rändern der Scheiben plus den Seiten.
    Dies hat nach eingen Wochen bzw. Monaten Tüftelei und Beobachtung (man muss ja irgendwie rausfinden wo überhaupt diese flinken Tiere herauskommen) auch gewirkt und seit meinem Umzug hab ich kein Tier draußen gesehen.
    Vor einiger Zeit hatte ich wohl die Scheibe nicht richtig verschlossen und so hat sich eine nette kleine Straße der Meranoplus gebildet, aber auch das war sehr schnell behoben.
    Eine andere lustige Begegnung hatte ich auch mal.
    Ähnlich zu Jan war es ein schöner Samstag morgen, an dem ich noch relativ fertig durch das Zimmer gewandert bin.
    Auf halber Strecke fiel mir eine schöne schwazre Ameisenstraße von einer Lasius niger Kolonie auf... das dachte ich zumindest.
    Als ich schon den Handstaubsauger geschnappt und mehr oder weniger fröhlich am saugen (und fluchen) war, sagten mir die noch vorhandenen Sinneszellen, dass diese L. niger doch sehr seltsame Gefährten sind und mir nicht direkt bekannt vorkommen. Nach genauerer Untersuchung musste ich festellen, dass es gar nicht die L. niger waren die ausgebrochen sind, sonder L. brunneus die EINBRECHEN wollten. Die kleinen Stinker sind wohl in der Sommernacht, in der ich das Fenster aufgelassen hatte an einer Lücke des Fliegengitters vorbei in das Zimmer einmaschiert und wollten nun (zum Glück nicht erfolgreich) auch die Lasius niger Kolonie vernichten.
    So ein Handstaubsauger ist auch ein sehr praktisches Equiment um Ameisen einzusammeln, da diese die Prozedur eigentlich einigermaßen überstehen.
    In einem anderen Fall ist eine Camponotus habereri Kolonie mir entwandert. Dies kam daher, dass ich für 2 Wochen im Urlaub war und so eine Rankpflanze die Brücke der Freiheit über den Paraffinstreifen geschaffen hat.
    Aber auch diesem Fehlverhalten konnte ich Einhalt gebieten, denn eines Abends sah ich, wie eine frei laufende Arbeiterin in dem (still & trockengelegten) Tischbrunnen verschwand, wo ich die ganze Kolonie auffinden konnte. Dies kam dann direkt wieder zurück in die Behausung und erfreut sich noch bisher meiner Obhut ;).


    MfG Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Passend zum TdM hat es mich heute erwischt und meine Pheidole spathifera Kolonie wollte es sich etwas außerhalb des Beckens gemütlich machen und zwar in einer Sprühflasche!



    Da das Ding kaputt war, stand es fast ein Jahr lang auf dem Boden neben dem Tisch auf dem das Becken der Ameisen stand. Nur das abgestandene Wasser hat sie nicht sonderlich gestört und so sind sie in den Deckel eingezogen.



    Der "Nesteingang" wird ständig bewacht:



    Bevor ich die Flasche angefasst hatte, waren die meisten Ameisen im Deckel, erst durch die Erschütterung kamen sie rausgeströmt und haben sich überall verteilt:



    Vermutlich sitzt auch die begattete Gyne im Deckel, denn ich konnte einige Eipakete sehen, die sie in der Panik weggetragen haben.


    Und was lerne ich daraus?


    • Ausbruchsschutz öfters vorsorglich erneuern
    • Nest stärker befeuchten. Wie man ja sieht mögen sie viel Feuchtigkeit und das Erdnest war doch etwas zu trocken.
    • Ameisen ziehen auch von sich in völlig künstliche Nester

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