Hi,
auch ich kann seit Mitte Januar eine C. gigas Kolonie mein Eigen nennen.
Ich halte sie nach wie vor in dem Nest, in dem Sie vom Sammler auch gegründet hat, nämlich einem Nest aus Kork und etwas Lehm. Man muss sagen, dass die Nester zu gleichen Anteilen aus diesen beiden Teilen bestehen, die Brut und die Königin sowie der Großteil der Arbeiterinnen sich aber IMMER auf der Korkseite befinden. Wie gesagt, nur Arbeiterinnen gehen mal rüber auf den Lehm. Ich halte sie also definitiv für Holz-liebend und Holz-bevorzugend, auch wenn Beobachtungen in der Natur ebenfalls Nester und Zweignester im Boden aufzeigen, wobei diese ähnlich wie bei Paraponera immer unmittelbar an Bäumen waren, sodass eine direkte Möglichkeit gegeben ist bei starken Regenfällen auf einen Baumzu flüchten.
Bekommen habe ich die Kolonie mit 3 Arbeitern und recht viel Brut. Nach 2 Tagen etwa hatte ich 4 Arbeiterinnen, 4 Puppen, einige Larven und ein Eipaket.
Mittlerweile ist die Kolonie auf 8 Arbeiterinnen, 7 Larven, 7 Puppen und einem großen Eipaket herangewachsen.
Die Kolonie wird extrem simpel gehalten. 40*30er Becken, in dem sich lehmhaltige Erde, von einem Maulwurfhügel aus dem Garten "geerntet", befindet, sonst nix. Das Nest hat 3 Ein-/Ausgänge und diese sind in der Anfangszeit praktisch immer verschlossen. Gefüttert habe ich von oben. Die Glasscheibe auf dem Nest ist zweigeteilt. Ich habe also einen Spalt geöffnet und auf ein Stück Alufolie im Nest liegend mit einer Spritze etwas Zuckerwasser getröpfelt sowie ein Futtertier gegeben. Eine sehr gute Idee vom Sammler mit der geteilten Glasscheibe!
Seit etwa 2 Wochen ist das Nest permanent geöffnet. Trotzdem habe ich noch nie eine Arbeiterin draußen gesehen.
Die Temperatur schwankt zwischen 19 und 27 Grad, meistens aber zwischen 20 und 26, jeweils nachts und tagsüber eben. Luftfeuchte liegt durch den Deckel mit seinem kleinen Anteil an Gaze bei 80+%, wobei mir das erst einmal relativ irrelevant erscheint.
Brut-Entwicklungszeit ist zwar sehr lang, solang man aber Larven hat, gibts wenigstens etwas zu schauen. Denn die Eier brauchen sehr lange, um zu schlüpfen, etwa 3-4 Wochen. Die Larven, so groß sie am Ende auch sind, wachsen von eben 2mm anfangs zu den derzeit ca 1,7cm in nur 3 Wochen. Die Puppenzeit beträgt dann wahnwitzige 6 Wochen. Es dauert also ca 3 monate für einen Zyklus vom Ei zum Imago.
Ein neues Nest steht bereits im Becken. Dieses ist dann etwa 3-4 mal so groß wie das jetzige, zumal das jetzige bald nicht mehr reichen wird. Die 8 Arbeiterinnen füllen es ganz gut aus. Anfang April sind die Puppen ausgezählt, dann wären es 15 Worker. Das Nest wurde auf ähnliche Weise erstellt, jedoch mit viel kleinerem Lehmanteil.
Ein neues Becken ist bereits im Aufbau. Es ist das größte und aufwändigste Projekt, das ich bisher angegangen bin. Und da ich bereits in wenigen Jahren erneut umziehen werde, musste ich mir einige Kniffe überlegen, wie ich eine so teure und große Kolonie ohne viel Aufwand wieder entnehmen kann, da das Becken so groß ist, dass es nur hochkant auf der Seite durch die Türen passt oder eben per Kran durchs Fenster.
Viele Grüße
Stephan