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Hier findest du alle Posts des Threads versuch-ameisennester-lichteinfall.


Post 32905 -

Bevorzugen Ameisen dunkle Nester?


Eine Frage, die von der Natur beantwortet wird.
Für mich eher die Fragestellung, was bringt Ameisen dazu, ihr Nest öffentlich zu gestalten?


Der Versuchsaufbau ist denkbar einfach. Die angebotenen Nester müssen identisch sein, was Beschaffenheit, Grösse, Zugang etc. betrifft. Ebenso müssen die gleichen äusseren und inneren Bedingungen vorherrschen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.).


Für mich ist der „Versuchsaufbau“ alles es andere als denkbar einfach.

Ebenso müssen die gleichen Äußeren und inneren Bedingungen vorherrschen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.)


Wie sollen solche Bedingungen hinbekommen werden, und wie gemessen werden um vergleichbare Parameter zuzuordnen?
Licht ist nicht gleich Licht, Intensität, Lichtfarbe und mit welchen Erschütterungen, Licht an die Ameisen kommt, wie soll das gemessen werden?


Beobachtungen in der Natur ein ganz klares „JA“ Ameisen bevorzugen dunkle Nester.
Nur wie ist das jetzt zu bewerten?
Dunkle Nester, Schutz vor der Umwelt oder nur passende Klimaparameter?


Ein richtig interessantes Thema.


Grüße Wolfgang


Bevorzugen Ameisen dunkle Nester?


Eine Frage, die von der Natur beantwortet wird.
Für mich eher die Fragestellung, was bringt Ameisen dazu, ihr Nest öffentlich zu gestalten?


Der Versuchsaufbau ist denkbar einfach. Die angebotenen Nester müssen identisch sein, was Beschaffenheit, Grösse, Zugang etc. betrifft. Ebenso müssen die gleichen äusseren und inneren Bedingungen vorherrschen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.).


Für mich ist der „Versuchsaufbau“ alles es andere als denkbar einfach.

Ebenso müssen die gleichen Äußeren und inneren Bedingungen vorherrschen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.)


Wie sollen solche Bedingungen hinbekommen werden, und wie gemessen werden um vergleichbare Parameter zuzuordnen?
Licht ist nicht gleich Licht, Intensität, Lichtfarbe und mit welchen Erschütterungen, Licht an die Ameisen kommt, wie soll das gemessen werden?


Beobachtungen in der Natur ein ganz klares „JA“ Ameisen bevorzugen dunkle Nester.
Nur wie ist das jetzt zu bewerten?
Dunkle Nester, Schutz vor der Umwelt oder nur passende Klimaparameter?


Ein richtig interessantes Thema.


Grüße Wolfgang



Post 33436 -

Ich will mal ein kurzes Video zu dem Thema beisteuern. Die Camponotus lateralis Kolonie lebt derzeit in einem Gipsnest, was sie nur zum Teil bewohnt, daher bot es sich an, zu teste, wie sie reagieren, wenn man bei Teilen des Gipsnestes die Abdeckung entfernt.


Gefilmt wurde das ganze im Schatten draußen auf der Terrasse. (Was sicher immer noch heller sein dürfte wie in den meisten Innenräumen).


https://www.youtube.com/watch?v=HfzFoSct1JQ


Ich will mal ein kurzes Video zu dem Thema beisteuern. Die Camponotus lateralis Kolonie lebt derzeit in einem Gipsnest, was sie nur zum Teil bewohnt, daher bot es sich an, zu teste, wie sie reagieren, wenn man bei Teilen des Gipsnestes die Abdeckung entfernt.


Gefilmt wurde das ganze im Schatten draußen auf der Terrasse. (Was sicher immer noch heller sein dürfte wie in den meisten Innenräumen).


https://www.youtube.com/watch?v=HfzFoSct1JQ



Post 32913 -

Hallo!


Ich finde man sollte alles probieren und seine Schlüsse dann daraus ziehen. Hätten wir nie etwas probiert und alles nur vorher schon in Frage gestellt dann würden wir noch in Hütten ohne Licht sitzen. Wichtiger ist was man aus den gewonnen Erkenntnissen macht. Das nur mal so zu dem Versuch an sich.


Rein logisch betrachtet, aus der Sicht eines Menschen bietet es sich an ein abgeschottetes Nest zu bewohnen. Dabei stellt sich nicht die Frage ob es wegen der Fressfeinde oder den klimatischen Bedingungen im Nest so gehandhabt wird. Ich denke beides ist für Ameisen sehr wichtig. Bei den Atta sp. ist es schon ausführlich belegt, aber ich denke alle Ameisenarten benutzen ihr Nest um für die Brut optimale Bedingungen zu schaffen. Ob das immer so ausgeklügelt ist wie bei den Atta, die das ganze ja auch wegen dem Pilz machen, sei dahin gestellt aber ich denke diese Frage stellt sich nicht.


Schauen wir mal dieses Video von Camponotus rufipes.


https://www.youtube.com/watch?v=c4aLBhbyUR8


Die Kolonie hielt ich 2007 und das doch recht erfolgreich. Die Kolonie war schon sehr groß ich denke 500-700 Tiere. Sie hatten zwei Nester, mehr als genug Platz. Trotzdem lagerten sie Tagsüber ihre Brut direkt unter der Lampe. Ich schließe mal aus das die Ameisen "gewusst" haben das Ihnen und vor allem der Brut nichts passieren kann. Trotzdem lagerten sie im freien und im Licht ihre Brut. Alles vom Ei bis zur Puppe.
Für mich stellt sich eher die Frage wie "Wichtig" ist ihnen ein dunkles Nest und was bewegt sie dazu es zu verlassen. In meinem Fall wurde wohl die wärme der Lampe vor die Sicherheit der Brut gestellt.


Ich habe auch schon oft Brut in Dosen, Bechern und Tetrapaks gefunden. Hunderte Puppen und Larven rieselten dann daraus. Dosen sind schon dunkel aber diese Plastikbecher, für Kaffee z.B, lassen doch eine Menge licht durch. Trotzdem findet man dort das kostbarste der Ameisen. Ich würde mal vorsichtig behaupten das für Ameisen der Schutz im Nest nicht so den Vorrang genießt wie das optimale Klima für die Entwicklung der Brut. Daraus ergeben sich dann auch oft unsere Beobachtungen in der Haltung. Wie oft haben wir schon gelesen das die Tiere ihre Brut in einem Schlauch untergebracht haben....


Eine weitere frage die sich mir gerade stellt. Welchen wert hat eigentlich eine Haltung von Ameisen unter "wissenschaftlichen" Bedingungen? Wir alle kennen diese komplett lichtdurchlässigen Versuchsaufbauten aus den Filmen.


Ich finde das Thema auch spannend. Mal sehen was uns erwartet :denken:


Gruß
Mathias


Hallo!


Ich finde man sollte alles probieren und seine Schlüsse dann daraus ziehen. Hätten wir nie etwas probiert und alles nur vorher schon in Frage gestellt dann würden wir noch in Hütten ohne Licht sitzen. Wichtiger ist was man aus den gewonnen Erkenntnissen macht. Das nur mal so zu dem Versuch an sich.


Rein logisch betrachtet, aus der Sicht eines Menschen bietet es sich an ein abgeschottetes Nest zu bewohnen. Dabei stellt sich nicht die Frage ob es wegen der Fressfeinde oder den klimatischen Bedingungen im Nest so gehandhabt wird. Ich denke beides ist für Ameisen sehr wichtig. Bei den Atta sp. ist es schon ausführlich belegt, aber ich denke alle Ameisenarten benutzen ihr Nest um für die Brut optimale Bedingungen zu schaffen. Ob das immer so ausgeklügelt ist wie bei den Atta, die das ganze ja auch wegen dem Pilz machen, sei dahin gestellt aber ich denke diese Frage stellt sich nicht.


Schauen wir mal dieses Video von Camponotus rufipes.


https://www.youtube.com/watch?v=c4aLBhbyUR8


Die Kolonie hielt ich 2007 und das doch recht erfolgreich. Die Kolonie war schon sehr groß ich denke 500-700 Tiere. Sie hatten zwei Nester, mehr als genug Platz. Trotzdem lagerten sie Tagsüber ihre Brut direkt unter der Lampe. Ich schließe mal aus das die Ameisen "gewusst" haben das Ihnen und vor allem der Brut nichts passieren kann. Trotzdem lagerten sie im freien und im Licht ihre Brut. Alles vom Ei bis zur Puppe.
Für mich stellt sich eher die Frage wie "Wichtig" ist ihnen ein dunkles Nest und was bewegt sie dazu es zu verlassen. In meinem Fall wurde wohl die wärme der Lampe vor die Sicherheit der Brut gestellt.


Ich habe auch schon oft Brut in Dosen, Bechern und Tetrapaks gefunden. Hunderte Puppen und Larven rieselten dann daraus. Dosen sind schon dunkel aber diese Plastikbecher, für Kaffee z.B, lassen doch eine Menge licht durch. Trotzdem findet man dort das kostbarste der Ameisen. Ich würde mal vorsichtig behaupten das für Ameisen der Schutz im Nest nicht so den Vorrang genießt wie das optimale Klima für die Entwicklung der Brut. Daraus ergeben sich dann auch oft unsere Beobachtungen in der Haltung. Wie oft haben wir schon gelesen das die Tiere ihre Brut in einem Schlauch untergebracht haben....


Eine weitere frage die sich mir gerade stellt. Welchen wert hat eigentlich eine Haltung von Ameisen unter "wissenschaftlichen" Bedingungen? Wir alle kennen diese komplett lichtdurchlässigen Versuchsaufbauten aus den Filmen.


Ich finde das Thema auch spannend. Mal sehen was uns erwartet :denken:


Gruß
Mathias



Post 32954 -

Wie regelst Du die Befeuchtung oder bietest Du eine separate Tränke an. Das sollte mMn bei einer kleinen Kolonie auch funktionieren, dass sie es selbst befeuchten.


Wie regelst Du die Befeuchtung oder bietest Du eine separate Tränke an. Das sollte mMn bei einer kleinen Kolonie auch funktionieren, dass sie es selbst befeuchten.



Post 32961 -

Hab ich mir schon gedacht. Meine befeuchten ihre Nussnester auch selbst. Das sollte hier noch besser funktionieren.


Hab ich mir schon gedacht. Meine befeuchten ihre Nussnester auch selbst. Das sollte hier noch besser funktionieren.



Post 32907 -

Da es zum Versuch passt, sei an dieser Stelle noch auf ein älteres TdM zu dieser Thematik hingewiesen: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=4&t=2198


Weiterhin wäre es auch interessant, wenn man bei den Nestern noch weitere Variationen testen würde: abgedunkeltes Nest ohne verkleinerten Eingang vs. nicht abgedunkeltes Nest mit verkleinertem Eingang.


Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass ein verkleinerte Eingang bei vielen Arten höchste Priorität besitzt.


Da es zum Versuch passt, sei an dieser Stelle noch auf ein älteres TdM zu dieser Thematik hingewiesen: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=4&t=2198


Weiterhin wäre es auch interessant, wenn man bei den Nestern noch weitere Variationen testen würde: abgedunkeltes Nest ohne verkleinerten Eingang vs. nicht abgedunkeltes Nest mit verkleinertem Eingang.


Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass ein verkleinerte Eingang bei vielen Arten höchste Priorität besitzt.



Post 32926 -

Interessant dürfte auch sein, dass Ameisen scheinbar ihre Präferenzen bezüglich der Auswahl des Nestes ändern können, wie in dieser Publikation gezeigt wird: http://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/9/6/20130667.full.pdf+html


Ein kurze Zusammenfassung:


Als einführendes Beispiel wird in der Arbeit das folgende gegeben: Wenn eine Honigbiene zwei identische Nektarquellen zu Verfügung hat, wird sie sicherlich die wählen, welche die kürzere Entfernung zum Bienenstock hat. Was aber, wenn sich die Quellen in weiteren Eigenschaften unterscheiden; wenn zum Beispiel die näher am Stock gelegene von der Art ist, dass der Nektar nur schwer zugänglich ist, wo entgegen die weiter entfernte Quelle diesbezüglich gerade die entgegengesetzte Eigenschaft hat. Welche Quelle wählt die Biene nun?


Die Wissenschaftler wandten eine äquivalente Fragestellung auf Ameisen an. Hierfür verwendeten sie Kolonien der Art Temnothorax rugatulus; diese hat ihr Vorkommen im Westen der Vereinigten Staaten. Hier der Link zum "AntWeb":


http://www.antweb.org/description.do?name=rugatulus&genus=temnothorax&rank=species&project=bajaants


Diese Art legt bei der Nestsuche großen Wert auf einen kleinen Eingang und ein dunkles Inneres. Die Frage war nun, welcher dieser beiden Eigenschaften die jeweiligen Kolonien höhere Bedeutung zumaßen, und ob diese Präferenz durch "Erfahrungen" verändert werden kann.


In einem ersten Test wurde somit die Präferenz der jeweiligen Kolonie überprüft. Dafür wurden zwei Nester, welche ansonsten identisch zum Ursprungsnest waren, angeboten. Eines der beiden hatte einen kleineren Eingang als das Ursprungsnest, wohingegen das andere ein dunkleres Inneres hatte. Nun wurden die Kolonien zum Umzug "gedrängt", und somit die jeweilige Präferenz überprüft.


Im Folgenden gab es einen Licht- und einen Eingangstest. Beim Lichttest wurden zwei mit dem Ursprungsnest identische Nester angeboten, wobei eines dieser beiden ein helleres Inneres hatte. Das Gleiche geschah beim Eingangstest, wobei hier ein Nest einen größeren Eingang hatte. Insgesamt bestand jeder Test aus jeweils vier Durchläufen.


Die Kolonien wurden hiefür so aufgeteilt, dass die Hälfte der Kolonien, welche einen kleinen Eingang präferierten, am Lichtest und die andere Hälfte am Eingangstest teilnahmen. Analog die Aufteilung bei den Kolonien, die ein dunkleres Inneres bevorzugten.


Es bleibt anzumerken, dass alle Kolonien immer das Nest wählten, welches komplett identisch mit dem Ursprungsnest war; der "Lerneffekt" sollte ja auch sein, warum sie das andere ablehnen.


Nachdem die Kolonien die vier Durchläufe absolviert hatten, wurde der anfängliche Test erneut durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Kolonien ihre Präferenz geändert hatten; betrachtet man die Auswertung, so war dies oft der Fall - inbesondere bei den Kolonien, welche am Eingangstest teilnahmen.


Dies zeigt also, dass die Tiere (die Kolonien) aus ihren Erfahrungen "gelernt" haben. So hat zum Beispiel eine Kolonie, dessen Präferenz zu Beginn auf einem dunklen Inneren lag, diese zugunsten eines kleineren Eingangs geändert, nachdem sie mehrmals ein Nest aufgrund von diesem Parameter auswählte.


Liebe Grüße,
Christian


Interessant dürfte auch sein, dass Ameisen scheinbar ihre Präferenzen bezüglich der Auswahl des Nestes ändern können, wie in dieser Publikation gezeigt wird: http://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/9/6/20130667.full.pdf+html


Ein kurze Zusammenfassung:


Als einführendes Beispiel wird in der Arbeit das folgende gegeben: Wenn eine Honigbiene zwei identische Nektarquellen zu Verfügung hat, wird sie sicherlich die wählen, welche die kürzere Entfernung zum Bienenstock hat. Was aber, wenn sich die Quellen in weiteren Eigenschaften unterscheiden; wenn zum Beispiel die näher am Stock gelegene von der Art ist, dass der Nektar nur schwer zugänglich ist, wo entgegen die weiter entfernte Quelle diesbezüglich gerade die entgegengesetzte Eigenschaft hat. Welche Quelle wählt die Biene nun?


Die Wissenschaftler wandten eine äquivalente Fragestellung auf Ameisen an. Hierfür verwendeten sie Kolonien der Art Temnothorax rugatulus; diese hat ihr Vorkommen im Westen der Vereinigten Staaten. Hier der Link zum "AntWeb":


http://www.antweb.org/description.do?name=rugatulus&genus=temnothorax&rank=species&project=bajaants


Diese Art legt bei der Nestsuche großen Wert auf einen kleinen Eingang und ein dunkles Inneres. Die Frage war nun, welcher dieser beiden Eigenschaften die jeweiligen Kolonien höhere Bedeutung zumaßen, und ob diese Präferenz durch "Erfahrungen" verändert werden kann.


In einem ersten Test wurde somit die Präferenz der jeweiligen Kolonie überprüft. Dafür wurden zwei Nester, welche ansonsten identisch zum Ursprungsnest waren, angeboten. Eines der beiden hatte einen kleineren Eingang als das Ursprungsnest, wohingegen das andere ein dunkleres Inneres hatte. Nun wurden die Kolonien zum Umzug "gedrängt", und somit die jeweilige Präferenz überprüft.


Im Folgenden gab es einen Licht- und einen Eingangstest. Beim Lichttest wurden zwei mit dem Ursprungsnest identische Nester angeboten, wobei eines dieser beiden ein helleres Inneres hatte. Das Gleiche geschah beim Eingangstest, wobei hier ein Nest einen größeren Eingang hatte. Insgesamt bestand jeder Test aus jeweils vier Durchläufen.


Die Kolonien wurden hiefür so aufgeteilt, dass die Hälfte der Kolonien, welche einen kleinen Eingang präferierten, am Lichtest und die andere Hälfte am Eingangstest teilnahmen. Analog die Aufteilung bei den Kolonien, die ein dunkleres Inneres bevorzugten.


Es bleibt anzumerken, dass alle Kolonien immer das Nest wählten, welches komplett identisch mit dem Ursprungsnest war; der "Lerneffekt" sollte ja auch sein, warum sie das andere ablehnen.


Nachdem die Kolonien die vier Durchläufe absolviert hatten, wurde der anfängliche Test erneut durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Kolonien ihre Präferenz geändert hatten; betrachtet man die Auswertung, so war dies oft der Fall - inbesondere bei den Kolonien, welche am Eingangstest teilnahmen.


Dies zeigt also, dass die Tiere (die Kolonien) aus ihren Erfahrungen "gelernt" haben. So hat zum Beispiel eine Kolonie, dessen Präferenz zu Beginn auf einem dunklen Inneren lag, diese zugunsten eines kleineren Eingangs geändert, nachdem sie mehrmals ein Nest aufgrund von diesem Parameter auswählte.


Liebe Grüße,
Christian



Post 32906 -

Hallo Erne, ich sehe es ähnlich wie du. Ameisen bevorzugen in der Natur dunkle Nester. Bei mir in der Haltung bekommen sie diese auch. Mit dem Versuch wollen wir auch nur untersuchen, wie wichtig den Ameisen die Dunkelheit in der Gefangenschaft, im geschlossenen Nest (noch) ist. Ziehen sie eher in ein dukles Nest oder sind andere Parameter wichtiger? Ziehen sie in ein neues Nest, wenn man die Abdunkelung entfernt und sie eine Abgedunkelte alternative haben. Oder bleiben sie in der gewohnten Umgebung? u.s.w.



Wie sollen solche Bedingungen hinbekommen werden, und wie gemessen werden um vergleichbare Parameter zuzuordnen?
Licht ist nicht gleich Licht, Intensität, Lichtfarbe und mit welchen Erschütterungen, Licht an die Ameisen kommt, wie soll das gemessen werden?


Das stimmt, wir haben auch nicht vor, ein Experiment nach wissenschaftlichen Kriterien durchzuführen, sondern eben ein kleiner Versuch in der Haltung.
Damit die mehr oder weniger gleichen Bedingungen vorherrschen, benützen wir identische Nester (z.B. Reagenzgläser mit Wassertank o.ä.) und legen sie auf engem Raum aus, wo mehr oder weniger die gleichen Bedingungen herrschen. Kleine Differenzen (Nest etc) wird es so auch vor Ort schon geben. Das die Grundbedingungen bei allen Haltern die mitmachen anders sind, ist uns klar. Deshalb ist es wichtig, dass alle möglichst genau beschreiben, wie sie Vorgehen, welche Bedingungen herrschen etc.


Interessant wird es sicher...


LG


Hallo Erne, ich sehe es ähnlich wie du. Ameisen bevorzugen in der Natur dunkle Nester. Bei mir in der Haltung bekommen sie diese auch. Mit dem Versuch wollen wir auch nur untersuchen, wie wichtig den Ameisen die Dunkelheit in der Gefangenschaft, im geschlossenen Nest (noch) ist. Ziehen sie eher in ein dukles Nest oder sind andere Parameter wichtiger? Ziehen sie in ein neues Nest, wenn man die Abdunkelung entfernt und sie eine Abgedunkelte alternative haben. Oder bleiben sie in der gewohnten Umgebung? u.s.w.



Wie sollen solche Bedingungen hinbekommen werden, und wie gemessen werden um vergleichbare Parameter zuzuordnen?
Licht ist nicht gleich Licht, Intensität, Lichtfarbe und mit welchen Erschütterungen, Licht an die Ameisen kommt, wie soll das gemessen werden?


Das stimmt, wir haben auch nicht vor, ein Experiment nach wissenschaftlichen Kriterien durchzuführen, sondern eben ein kleiner Versuch in der Haltung.
Damit die mehr oder weniger gleichen Bedingungen vorherrschen, benützen wir identische Nester (z.B. Reagenzgläser mit Wassertank o.ä.) und legen sie auf engem Raum aus, wo mehr oder weniger die gleichen Bedingungen herrschen. Kleine Differenzen (Nest etc) wird es so auch vor Ort schon geben. Das die Grundbedingungen bei allen Haltern die mitmachen anders sind, ist uns klar. Deshalb ist es wichtig, dass alle möglichst genau beschreiben, wie sie Vorgehen, welche Bedingungen herrschen etc.


Interessant wird es sicher...


LG



Post 32903 -

Bevorzugen Ameisen dunkle Nester?


Im Rahmen eines PN-Austausches über die Lichtempfindlichkeit von Ameisen haben Reber (aus dem Ameisenportal) und ich gemeinsam ins Auge gefasst, eine kleine Versuchsreihe zur Nestwahl von einzelnen Ameisen-Arten durchzuführen und ihr Verhalten auf Lichteinfall zu untersuchen. Wir würden uns freuen, wenn sich weitere User entschliessen, dieses kleine Experiment ebenfalls durchführen und hier über die Ergebnis berichten. Falls ihr Kritik oder Verbesserungsvorschläge den Versuchsaufbau betreffend habt, dürft ihr euch ebenfalls gerne melden.


Der Versuchsaufbau ist denkbar einfach. Die angebotenen Nester müssen identisch sein, was Beschaffenheit, Grösse, Zugang etc. betrifft. Ebenso müssen die gleichen äusseren und inneren Bedingungen vorherrschen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.).


Der einzige Unterschied: Eins der Nester wird abgedunkelt, während das andere dem Licht ausgesetzt wird. Es reicht normales Zimmerlicht. Falls Nester zusätzlich direkt beleuchtet werden, muss selbstverständlich das Leuchtmittel so gewählt werden, dass es die Nester nicht erwärmt (z.B. Led oder FL mit genügend Abstand).


Die Nester
Für unseren Versuch verwenden wir je nach Ameisenart zwei Nestmodelle: Objektträgernest und Reagenzglasnest mit verkleinertem Eingang und Wassertank.


Die Ameisen
Wir haben uns überlegt die Untersuchung mit vollständigen Kolonien durchzuführen und nicht nur mit einige Arbeiterinnen der entsprechenden Art.
Verwenden wollen wir Temnothorax spp. - am besten T. nylanderi und T. crassispinus - und Myrmica spp. Am besten Myrmica rubra.
Diese Arten sind weit verbreitet und kommen relativ häufig vor, man kann sie sich also im Freiland besorgen.
Temnothorax sp. findet man an Waldrändern und in Parks unter Bäumen die geeignete Nistmöglichkeiten bieten, also z.B. unter Eichen. Mit einer bewohnten Eichel kann man oft schon das ganze Völklein einsammeln. Wer die Nester im Frühling bei eher schlechtem Wetter einsammelt, kann so vermeiden dass viele Ameisen im Aussendienst „verloren gehen“.
Wir empfehlen nur eine Kolonie am gleichen Ort einzusammeln, damit man nicht gleich eine „Temnothorax“-Wüste hinterlässt.
Myrmica rubra findet man auf eher feuchteren und halbschattigen Wiesen, sowie an Hecken und Waldrändern aber auch in Gärten. Meist unter Steinen oder Totholz. An warmen Frühlingstagen befinden sich die Arbeiterinnen samt Brut und Königinnen direkt unter den Steinen/Hölzern. Man braucht also nicht zu graben. Mit einem Exhaustor kann man bei grösseren, polygynen Völkern eine Königin mit etwa 50 Arbeiterinnen und etwas Brut einsammeln - ohne gleich das ganze restliche Volk vor Ort dem Untergang zu weihen. Der Frühling scheint Zeitpunkt uns als Zeitpunkt zusätzlich geeignet, weil die Königinnen direkt nach der Winterruhe vermutlich noch nicht auf „Hochtouren“ Eier legen.


Die Versuche
1. Für den Versuch werden die Nester in eine neutrale Arena gegeben, in der die Ameisenkolonien dann ausgebracht werden. Wir beobachten welches Nest sie wählen.
Damit nicht der berühmte Linksdrall der Ameisen die Ergebnisse verfälscht, sollen bei einer Testgruppe die Nester umgekehrt liegen. Bzw. der Versuch mit unplatzierten Nestern wiederholt werden.


2. Nach dem längeren Bezug eines (abgedunkelten) Nestes entfernen wir die Abdunkelung und bringen sie am anderen Nest an. Ziehen die Ameisen erneut um?


Nach den Versuchen
Geben wir die Ameisen gegen die Übernahme der Versandkosten an interessierte Halter ab. Temnothorax sp. können im Kunstnest auch wieder dort in die Freiheit gebracht werden, wo sie entnommen wurden.


Bevorzugen Ameisen dunkle Nester?


Im Rahmen eines PN-Austausches über die Lichtempfindlichkeit von Ameisen haben Reber (aus dem Ameisenportal) und ich gemeinsam ins Auge gefasst, eine kleine Versuchsreihe zur Nestwahl von einzelnen Ameisen-Arten durchzuführen und ihr Verhalten auf Lichteinfall zu untersuchen. Wir würden uns freuen, wenn sich weitere User entschliessen, dieses kleine Experiment ebenfalls durchführen und hier über die Ergebnis berichten. Falls ihr Kritik oder Verbesserungsvorschläge den Versuchsaufbau betreffend habt, dürft ihr euch ebenfalls gerne melden.


Der Versuchsaufbau ist denkbar einfach. Die angebotenen Nester müssen identisch sein, was Beschaffenheit, Grösse, Zugang etc. betrifft. Ebenso müssen die gleichen äusseren und inneren Bedingungen vorherrschen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.).


Der einzige Unterschied: Eins der Nester wird abgedunkelt, während das andere dem Licht ausgesetzt wird. Es reicht normales Zimmerlicht. Falls Nester zusätzlich direkt beleuchtet werden, muss selbstverständlich das Leuchtmittel so gewählt werden, dass es die Nester nicht erwärmt (z.B. Led oder FL mit genügend Abstand).


Die Nester
Für unseren Versuch verwenden wir je nach Ameisenart zwei Nestmodelle: Objektträgernest und Reagenzglasnest mit verkleinertem Eingang und Wassertank.


Die Ameisen
Wir haben uns überlegt die Untersuchung mit vollständigen Kolonien durchzuführen und nicht nur mit einige Arbeiterinnen der entsprechenden Art.
Verwenden wollen wir Temnothorax spp. - am besten T. nylanderi und T. crassispinus - und Myrmica spp. Am besten Myrmica rubra.
Diese Arten sind weit verbreitet und kommen relativ häufig vor, man kann sie sich also im Freiland besorgen.
Temnothorax sp. findet man an Waldrändern und in Parks unter Bäumen die geeignete Nistmöglichkeiten bieten, also z.B. unter Eichen. Mit einer bewohnten Eichel kann man oft schon das ganze Völklein einsammeln. Wer die Nester im Frühling bei eher schlechtem Wetter einsammelt, kann so vermeiden dass viele Ameisen im Aussendienst „verloren gehen“.
Wir empfehlen nur eine Kolonie am gleichen Ort einzusammeln, damit man nicht gleich eine „Temnothorax“-Wüste hinterlässt.
Myrmica rubra findet man auf eher feuchteren und halbschattigen Wiesen, sowie an Hecken und Waldrändern aber auch in Gärten. Meist unter Steinen oder Totholz. An warmen Frühlingstagen befinden sich die Arbeiterinnen samt Brut und Königinnen direkt unter den Steinen/Hölzern. Man braucht also nicht zu graben. Mit einem Exhaustor kann man bei grösseren, polygynen Völkern eine Königin mit etwa 50 Arbeiterinnen und etwas Brut einsammeln - ohne gleich das ganze restliche Volk vor Ort dem Untergang zu weihen. Der Frühling scheint Zeitpunkt uns als Zeitpunkt zusätzlich geeignet, weil die Königinnen direkt nach der Winterruhe vermutlich noch nicht auf „Hochtouren“ Eier legen.


Die Versuche
1. Für den Versuch werden die Nester in eine neutrale Arena gegeben, in der die Ameisenkolonien dann ausgebracht werden. Wir beobachten welches Nest sie wählen.
Damit nicht der berühmte Linksdrall der Ameisen die Ergebnisse verfälscht, sollen bei einer Testgruppe die Nester umgekehrt liegen. Bzw. der Versuch mit unplatzierten Nestern wiederholt werden.


2. Nach dem längeren Bezug eines (abgedunkelten) Nestes entfernen wir die Abdunkelung und bringen sie am anderen Nest an. Ziehen die Ameisen erneut um?


Nach den Versuchen
Geben wir die Ameisen gegen die Übernahme der Versandkosten an interessierte Halter ab. Temnothorax sp. können im Kunstnest auch wieder dort in die Freiheit gebracht werden, wo sie entnommen wurden.



Post 32908 -

Hallo Erne,


natürlich werden wir keine genormten Werte haben und auch wohl kaum wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse bekommen. Darum geht es aber auch nicht. Zunächst fände ich es sehr interessant, ob alle Kolonien das dunkle Nest wählen. Darüber hinaus soll jeder das gerne in seiner Wohnung machen, am besten da, wo die anderen Ameisen auch stehen.


Edit:
Reber und Christian waren schneller.


Noch ein Nachtrag:
Die Frage des „Warum“ ist wohl für uns kaum klärbar.


Hallo Erne,


natürlich werden wir keine genormten Werte haben und auch wohl kaum wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse bekommen. Darum geht es aber auch nicht. Zunächst fände ich es sehr interessant, ob alle Kolonien das dunkle Nest wählen. Darüber hinaus soll jeder das gerne in seiner Wohnung machen, am besten da, wo die anderen Ameisen auch stehen.


Edit:
Reber und Christian waren schneller.


Noch ein Nachtrag:
Die Frage des „Warum“ ist wohl für uns kaum klärbar.



Post 32910 -

Hallo,


der kleine Versuch soll zunächst sich nur mit dem Licht befassen. Meine "These" ist es, dass die Ameisen das dunkle Nest wählen und dort bleiben, wenn man die Abdeckung entfernt und auf einem anderen gleichartigen Nest anbringt. Aber danach bieten sich ja weitere Experimente an.


Edit: Interessant fände ich es zum Beispiel, eine Reihe "suboptimaler" Nester anzubieten, also Nester bei denen jeweils ein Parameter in der Ausprägung vom Optimum abweicht: z.B: helles Nest, trockenes/patschnasses Nest, zu großes/offenes Nest, etc. Anhand dessen, wie gut oder schlecht diese Nester bei den Ameisen ankommen, könnte man die Wichtigkeit der einzelen Parameter hierarchisch einorden, und so auch eine Aussage über die Wichtigkeit des Parameters hell-dunkel treffen.


Das halte ich auch für eine schöne Idee. Vielleicht kannst du ja mal sowas machen und hier berichten! Je mehr mitmachen und je mehr ihre Ideen umsetzen und dabei dokumentieren, wie sie vorgegangen sind, desto informativer wird der Thread.


Hallo,


der kleine Versuch soll zunächst sich nur mit dem Licht befassen. Meine "These" ist es, dass die Ameisen das dunkle Nest wählen und dort bleiben, wenn man die Abdeckung entfernt und auf einem anderen gleichartigen Nest anbringt. Aber danach bieten sich ja weitere Experimente an.


Edit: Interessant fände ich es zum Beispiel, eine Reihe "suboptimaler" Nester anzubieten, also Nester bei denen jeweils ein Parameter in der Ausprägung vom Optimum abweicht: z.B: helles Nest, trockenes/patschnasses Nest, zu großes/offenes Nest, etc. Anhand dessen, wie gut oder schlecht diese Nester bei den Ameisen ankommen, könnte man die Wichtigkeit der einzelen Parameter hierarchisch einorden, und so auch eine Aussage über die Wichtigkeit des Parameters hell-dunkel treffen.


Das halte ich auch für eine schöne Idee. Vielleicht kannst du ja mal sowas machen und hier berichten! Je mehr mitmachen und je mehr ihre Ideen umsetzen und dabei dokumentieren, wie sie vorgegangen sind, desto informativer wird der Thread.



Post 32953 -

In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, wie ich wirklich exakt gleiche Nester bauen kann. Die Watte abzuwiegen und die Menge des Wassers im Tank abzumessen wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, aber ich glaube auch dann hätten sich unterschiedliche Nester bilden können. Außerdem würde bei einem "normalen" Reagenzglasnest doch recht viel Licht durch den Eingang kommen - dann wäre sicherlich auch die Position im Nest aufgrund des Schattenwurfs eine sehr wichtige Sache gewesen.


Beim Überlegen fiel dann mein Blick auf Einwegspritzen. Kleiner Eingang, flexibel und genau gestaltbare Größe. Das dürfte doch eigentlich ideal sein?
Auch lässt sich das Nest prima mit etwas Alufolie verdunkeln, sodass nur noch eine kleine Öffnung übrig bleibt, durch die etwas Restlicht fallen kann.



Ich will zunächst zwei Aufbauten nebeneinanderlaufen lassen. In jeder gibt es vier Nistmöglichkeiten; allerdings werden die verdunkelten und nichtverdunkelten Nester die Position tauschen. Zunächst muss ich aber zwei gleichartige Behälter fertigmachen und dann auch die Ameisen suchen. Derzeit ist mir das Wetter hier noch nicht schön genug, um durch den Wald zu kriechen.


Ich bin persönlich immernoch sehr gespannt, für was sich die Ameisen in meiner recht hellen Wohnung entscheiden werden und was sie machen, wenn ich die Verdunklung entferne.


In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, wie ich wirklich exakt gleiche Nester bauen kann. Die Watte abzuwiegen und die Menge des Wassers im Tank abzumessen wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, aber ich glaube auch dann hätten sich unterschiedliche Nester bilden können. Außerdem würde bei einem "normalen" Reagenzglasnest doch recht viel Licht durch den Eingang kommen - dann wäre sicherlich auch die Position im Nest aufgrund des Schattenwurfs eine sehr wichtige Sache gewesen.


Beim Überlegen fiel dann mein Blick auf Einwegspritzen. Kleiner Eingang, flexibel und genau gestaltbare Größe. Das dürfte doch eigentlich ideal sein?
Auch lässt sich das Nest prima mit etwas Alufolie verdunkeln, sodass nur noch eine kleine Öffnung übrig bleibt, durch die etwas Restlicht fallen kann.



Ich will zunächst zwei Aufbauten nebeneinanderlaufen lassen. In jeder gibt es vier Nistmöglichkeiten; allerdings werden die verdunkelten und nichtverdunkelten Nester die Position tauschen. Zunächst muss ich aber zwei gleichartige Behälter fertigmachen und dann auch die Ameisen suchen. Derzeit ist mir das Wetter hier noch nicht schön genug, um durch den Wald zu kriechen.


Ich bin persönlich immernoch sehr gespannt, für was sich die Ameisen in meiner recht hellen Wohnung entscheiden werden und was sie machen, wenn ich die Verdunklung entferne.



Post 32957 -

Hey,


ich biete - wie bei fast allen meinen Ameisen - eine Tränke an.


Hey,


ich biete - wie bei fast allen meinen Ameisen - eine Tränke an.



Post 32909 -

Ich denke, dass Ergebnis dieses Versuches ist recht einfach vorherzusehen: Bei direkter Wahl werden Ameisen das dunkle Nest bevorzugen. Viel interessanter finde ich die Fragestellung, ob die Ameisen dann erneut umziehen, wenn die Folie entfernt wird. Dies ist dann eher eine Frage von "Wie störend ist der Lichteinfall in einem ansonsten passendem Nest?"


Dies zeigt sich auch, wenn das Nest für Kontrollen kurz belichtet wird. Meiner Erfahrung nach reagieren hier übrigens Messor sp. sehr viel gelassener als (die sehr viel besser sehenden) Formica sanguinea. Vor allem unter französischen Haltern scheint die Abdunklung des Nestes nicht selbstverständlich zu sein: Aber gerade den dort häufig gehaltenden Messor barbarus scheint dies gar nicht so viel auszumachen, solange das Nest eng genug ist und das Mikroklima stimmt. Es gibt einige Arten, die als "umzugsfaul" gelten. Allen voran Lasius niger. Entfernt man bei einer Kolonie dieser Art die Nestabdeckung, ist es häufig so, dass die Ameisen trotzdem in ihrem alten Nest bleiben. Heißt das, dass L. niger weniger lichtscheu ist als andere Arten? Wenn ja, welche Rolle spielen dann andere mögliche Faktoren (Temperatur, Feuchtigkeit, Erschütterungen)?


Euer Experiment in allen Ehren, aber ich denke nicht, dass es so wirklich aussagekräftig ist. Welche Ausprägung des Parameters Hell-Dunkel die Ameisen bevorzugen, ist an der Natur zu sehen. Ameisen leben nun einmal unterirdisch und bringen ihre Brut bei Aufdeckung des Nestes so schnell wie möglich in den Schatten. Welche Stellung/Wichtigkeit dieser Parameter unter den vielen, für die Nestwahl Relevanten hat, ist die interessantere, aber wahrscheinlich auch schwerer zu klärende Frage, da sie eben von sehr vielen Faktoren beeinflusst wird und vielleicht auch von Art zu Art unterschiedlich ist.


LG
Kati


Edit: Interessant fände ich es zum Beispiel, eine Reihe "suboptimaler" Nester anzubieten, also Nester bei denen jeweils ein Parameter in der Ausprägung vom Optimum abweicht: z.B: helles Nest, trockenes/patschnasses Nest, zu großes/offenes Nest, etc. Anhand dessen, wie gut oder schlecht diese Nester bei den Ameisen ankommen, könnte man die Wichtigkeit der einzelen Parameter hierarchisch einorden, und so auch eine Aussage über die Wichtigkeit des Parameters hell-dunkel treffen.


Ich denke, dass Ergebnis dieses Versuches ist recht einfach vorherzusehen: Bei direkter Wahl werden Ameisen das dunkle Nest bevorzugen. Viel interessanter finde ich die Fragestellung, ob die Ameisen dann erneut umziehen, wenn die Folie entfernt wird. Dies ist dann eher eine Frage von "Wie störend ist der Lichteinfall in einem ansonsten passendem Nest?"


Dies zeigt sich auch, wenn das Nest für Kontrollen kurz belichtet wird. Meiner Erfahrung nach reagieren hier übrigens Messor sp. sehr viel gelassener als (die sehr viel besser sehenden) Formica sanguinea. Vor allem unter französischen Haltern scheint die Abdunklung des Nestes nicht selbstverständlich zu sein: Aber gerade den dort häufig gehaltenden Messor barbarus scheint dies gar nicht so viel auszumachen, solange das Nest eng genug ist und das Mikroklima stimmt. Es gibt einige Arten, die als "umzugsfaul" gelten. Allen voran Lasius niger. Entfernt man bei einer Kolonie dieser Art die Nestabdeckung, ist es häufig so, dass die Ameisen trotzdem in ihrem alten Nest bleiben. Heißt das, dass L. niger weniger lichtscheu ist als andere Arten? Wenn ja, welche Rolle spielen dann andere mögliche Faktoren (Temperatur, Feuchtigkeit, Erschütterungen)?


Euer Experiment in allen Ehren, aber ich denke nicht, dass es so wirklich aussagekräftig ist. Welche Ausprägung des Parameters Hell-Dunkel die Ameisen bevorzugen, ist an der Natur zu sehen. Ameisen leben nun einmal unterirdisch und bringen ihre Brut bei Aufdeckung des Nestes so schnell wie möglich in den Schatten. Welche Stellung/Wichtigkeit dieser Parameter unter den vielen, für die Nestwahl Relevanten hat, ist die interessantere, aber wahrscheinlich auch schwerer zu klärende Frage, da sie eben von sehr vielen Faktoren beeinflusst wird und vielleicht auch von Art zu Art unterschiedlich ist.


LG
Kati


Edit: Interessant fände ich es zum Beispiel, eine Reihe "suboptimaler" Nester anzubieten, also Nester bei denen jeweils ein Parameter in der Ausprägung vom Optimum abweicht: z.B: helles Nest, trockenes/patschnasses Nest, zu großes/offenes Nest, etc. Anhand dessen, wie gut oder schlecht diese Nester bei den Ameisen ankommen, könnte man die Wichtigkeit der einzelen Parameter hierarchisch einorden, und so auch eine Aussage über die Wichtigkeit des Parameters hell-dunkel treffen.



Post 32904 -

Hallo,
toller Versuch, den Ihr da vor habt, man darf gespannt sein.
Vor allen Dingen, zwei Foren, ein gemeinsames Experiment, macht richtig Spaß so etwas zu lesen, danke dafür!
Gruß Steffen


Hallo,
toller Versuch, den Ihr da vor habt, man darf gespannt sein.
Vor allen Dingen, zwei Foren, ein gemeinsames Experiment, macht richtig Spaß so etwas zu lesen, danke dafür!
Gruß Steffen