Über die Seriosität wissenschaftlicher Studien

Hallo Christian,
es ist leider in vielen Bereichen so,
ab und an selber nachdenken?
Das ist das Problem, man geht ins Internet und bekommt eine Antwort zu jeder Frage,
dies geht schnell und man muß nicht überlegen und sein Gehirn schulen.
Es verkümmert das logische Denken, zusätzlich findet, durch das ständige, teilweise sogar unsinnige Einsaugen von Information,
eine digitale Gehirnvermüllung statt.
Ein Zeichen unserer Zeit.
Gruß Steffen

Das Marketing geht ja oft Wege, auf die kommt man als "normal denkender Mensch" gar nicht. Es gibt ja inzwischen nicht nur laktosefreie Milch, sondern auch laktosefreien Käse (der auf Grund der tatsächlich fast abgebauten Laktose als laktosefrei gilt) auch l-freie Wurst, Schinken, etc, die schon seit es sie überhaupt gibt laktosefrei sind.
Hauptsache man kann damit werben und es dafür teuerer verkaufen.

Wer weiß, vielleicht gibt's ja auch bald laktosefreie Handys ...?

Hallo Franz aka trailandstreet, es geht in dem Video auch weniger um das Marketing, sondern um die methodische Lüge im wissenschaftlichen Mantel. Das geht einher mit der Naivität der Menschen und dem Wissenschaftsglauben, bis hin zu dem medialen Unsinn einer informationsüberfluteten, hektischen Gesellschaft. Dabei zeigt sich in diesem Fall, dass weltweit kein Journalist die Studie anzweifelt. Es wird auch schwer sein eine seriöse Studie von einer unechten Studie zu trennen, weil die Institution hinter dem "Wissen schaffen" keine Transparenz hat, bzw es fehlt der Kontrast, oder ein unbestechliches Markensiegel.

Davon abgesehen sind wahrscheinlich seriöse Studien mit 1000 Probanden einfach teurer, als mit 10, bzw sie haben keine reale Chance sich gegen "Marketing-studien" bzw Kampagnen durchzusetzen. Der Geldfluß, bzw Spendenstrom hat dann sehr wohl auch Einfluß auf die Ergebnisse. Das Marketing ist ja nur der letzte goldene Zipfel vom Eisberg, den wir mitbekommen.

Was die Sendung uns zeigen will ist die marode Struktur unserer gnostischen Gesellschaft. Es kann im Prinzip alles behauptet werden und dies durch die gezeigten Mechanismen als Wissen erschaffen, bzw es vergolden lassen. Insofern wir das nicht ohne weiteres überprüfen können, müssen wir an die Berechtigung glauben, oder wie es 'Diffeomorphismus' sagt daran zweifeln.

Ausweg: Im skeptischen Blick auf die uns angebotenen Sachen - - und im Hinterkopf wissend, dass wahrscheinlich alle angepriesenen Studien Humbug sind, - - bleibt uns nur ein Umdenken. Im praktischen Sinn auf die Lebensmittelindustrie angewandt würde es bedeuten, dass man entweder genau das Gegenteil annimmt, oder Oma fragt, was man essen kann. Es ist schon ein Anfang damit getan auf hergestellte/künstliche Lebensmittel zu verzichten, oder generell auf alles mit aufwendiger Verpackung, oder was die Werbung uns suggerieren will.
Ansonsten dreht sich doch einfach das Rad weiter und man finanziert die nächste Lüge mit.

Die Angabe "laktosefrei" ist durchaus sinnvoll für Menschen mit Laktoseintoleranz und kein Schwindel per se. Wenn man zBsp Allergene wie Gluten und Laktose verträgt kann man auch die günstigeren Produkte kaufen, die ja deshalb nicht minderwertiger sind. Ganz im Gegenteil: eine vollwertige, fettreiche Milch schmeckt viel besser, obwohl es pervers ist, wenn man als adultes Wesen noch Babynahrung konsumiert. Das Produkt "Milch" ist im Prinzip selbst schon ein Trojaner unserer Kultur.
Jegliches Etikett macht ein Produkt teurer. Der Gedanke, dass ein höherer Preis ein qualitativ wertvolleres Produkt ausweisen ist eine irrige Grundannahme.
liebe Grüße
~alexander

Studien, mit wirtschaftlichem Hintergrund sind ja an sich schon etwas verdächtig. Das Andere ist natürlich die Vermarktungsseite. Wobei, sich alles schön so hinzurechnen, bis es auf das Ergebnis hinausläuft, das man schlussendlich haben will und das man dann auch dem Endverbrauchen so verkaufen möchte, ist eben auch nicht grad die feine englische Art.

Ich sag ja auch immer, "trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast."

trailandstreet
Ein kurzer (5min) Exkurs zur Konsumforschung möchte ich noch nachliefern: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=52874

Zitat

Verbraucher wollen besondere Lebensmittel: Schlagworte wie "frei von" beim Einkauf erzeugen unterbewussst ein Gesundheitsimage, sagt die Konsumforscherin Andrea Gröppel-Klein.

zBsp wird aus einem "Billig-analog-Käse", den man öfter auf industriellen Pizzas dazu bekommt ein sehr kostenintensiver "veganer" Käse. siehe nano- Sendung von 3sat 14-07-2014

ich finde, heutzutage muss man schon sehr aufpassen, wenn es um die ganzen aktuellen "Ernährungstrends" geht, oder sollte man Mode sagen?
Da wird schon vieles verkauft, bzw angeboten, weil es gerade trendy ist, sich fleischlos oder zumindest fleischarm zu ernähren.
Wenn man sich wirklich vegan ernähren will, dann muss man schon weiter in die Materie einsteigen. Abgesehen davon muss man eigentlich vegan leben sagen, denn hier kommen auch noch Tierprodukte hinzu, die man normal nicht isst, wie Leder oder ähnliches. Das führt aber dann zu weit.

Für die Wirtschaft bleibt immer nur interessant, "wieviel sind die Leute bereit, mehr dafür auszugeben?"