Cataglyphis bombycinus-Haltungsbericht

  • Cataglyphis bombycinus – Haltungsbericht


    Als ich diese Art zum ersten Mal beim Frank sah, war direkt klar, dass die meine Traumameise war und ist.
    Hatte aber eigentlich damit gerechnet, dass dies ein Traum bleiben würde aber immer darauf gehofft, dass sich der Traum doch noch irgendwann erfüllt
    Nach nun fünf Jahren hoffen habe ich endlich ein Kolonie bekommen.


    Als ich erfuhr, dass ich diese bekommen würde, machte ich direkt ein Becken fertig.
    Oben klebte ich eine Plexiglasplatte darauf die in der Mitte komplett offen war.
    Als Nest verwendete Ytong und um diesen Ytong verklebte ich aus Plexiglas eine Kammer die nur zum Ytong offen ist.
    Diese Kammer hatte ich noch vor dem verschließen mit Aquarienwatte gefüllt.
    Somit hält sich die Feuchtigkeit länger und der Sand wird dadurch nicht Nass.
    Diese Tiere benötigen auch eine gewisse Feuchtigkeit im Nest.


    Als Beleuchtung verwende ich eine T5 Röre von 24Watt und zwei Strahler je 35Watt.
    Somit erreiche ich an der wärmsten Stelle knapp 40°C.
    Allerdings haben die Strahler einen Gelbton und somit kommt der Silberglanz nicht ganz so gut zur Geltung. Hauptsache die Bedingungen passen erst mal.
    Diese Beleuchtung brennt ca 12 Stunden lang.
    Die Außenseite des Ytongnestes erwärme ich mit einer 40°W Rotlichtlampe die etwas runter gedimmt ist. Diese ist immer an.
    Als Sand verwendete ich Spielkastensand aus dem Baumarkt.



    Vor 2 Wochen hatte ich die Kolonie bei Frank abgeholt und direkt mit dem RG ins neue Becken gelegt.
    Da die Kolonie ca 80 Tiere groß ist, passten natürlich nicht alle ins RG und ich musste die restlichen aus der Box fangen.
    Dies war kein Problem, einfach die Hand reingehalten und sie hatten sich direkt in diese verbissen. Konnte sie dann im neuen Becken abschütteln.


    Der Umzug ins neue Ytongnest ging dann richtig Flott und dauert nur ca 1 Stunde.


    Hier mal Bilder im Nest direkt nach dem Umzug.


    Der Einblick hielt nicht lange und sie hatten die beschlagene Scheibe komplett mit Sand zugebaut.


    Sie versuchten auch noch im Sand Gänge zu graben und an einigen stellen, wo der Sand noch etwas feucht war, ist es ihnen auch gelungen.
    Mittlerweile sind sie aber nach und nach eingebrochen.


    An Futter hatte ich zuerst mal ein mittleres Heimchen angeboten.
    Sie interessierten sich zuerst kaum dafür, erst später machte sich die ein oder andere Arbeiterin kurz daran zu schaffen und trennte die Sprungbeine ab.
    Erst nach gefühlter Ewigkeit wurde es dann ins Nest eingetragen.


    Bei frisch verpuppten Mehlkäfern sah das Interesse schon anders aus.
    Dieses wurde direkt gepackt und ins Nest eingetragen.


    Das selbige Interesse gibt es bei den Mehlkäferwürmern.
    Diese werden direkt von mehren Arbeiterinnen angegriffen und wenn diese sich kaum noch durch die Beißattacken bewegen kann, wird es ins Nest geschleift.


    Auch Zuckerwasser wird sehr gerne angenommen.


    Sind richtig muntere Tiere und es macht richtig Freude ihnen zu zuschauen wie sie durch das Becken flitzen.
    Zur meiner Verwunderung, sie machen kaum Anstalten am Glas hoch zulaufen.
    Wenn eine Arbeiterin es mal versucht schafft sie es auch kaum.
    Somit habe ich außer der Plexiglasumrandung auf dem Becken keinen weiteren Ausbruchschutz.


    Hier nun aktuelle Bilder vom Nest.
    Ein Teil ist nun wieder frei und wie man sehen kann sind einige Puppen vorhanden.


    Hier eine Arbeiterin mit einem frischen Eierpaket, somit scheinen die Bedingungen zu passen.


    Bin gespannt wie sich die Kolonie weiterentwickelt da sie nicht so einfach zu halten sein sollen.


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=3490

  • Stand vom 06.09.2015


    Bin wirklich begeistert wie sich die Kolonie entwickelt.
    Es sind aktuell ca 500 Tiere.
    Morgens, wenn das Licht angeht versammeln sich ca 20 – 30 am Eingang und vereinzelnd unternehmen sie einen Rundgang.
    Je wärmer es dann wird umso aktiver werden sie dann.
    Gegen Mittag ziehen sie sich fast komplett zurück und es sind nur noch vereinzelt einige Arbeiterinnen unterwegs.
    Am späten Nachmittag werden sie dann richtig aktiv, da sind schon 50 Arbeiterinnen unterwegs und flitzen durch das Becken.
    Die Glasscheiben versuchen sie so gut wie gar nicht zu erklimmen.
    Einzelne, die es mal versuchen, rutschen sehr schnell wieder ab.
    Am Holz oder an den Pflanzen sind sie öfters zu sehen und es sieht genial aus, wenn sie von diesen runterspringen.


    Auch meinen zweiwöchigen Urlaub haben sie ohne Probleme überstanden.
    Vor dem Urlaub waren die Kammern voll mit Puppen.
    Die oberen waren alle befüllt und in den unteren hatten sie recht viele Larven.


    Bevor ich dann abreiste, bekamen sie noch mal mehrere Mehlwürmer.
    Das Nest wurde stark bewässert und ich legte drei Reagensgläser die mit Wasser gefüllt waren ins Becken.
    Die Strahler mache ich aus somit brannten nur noch die Röhre und das Rotlicht am Nest.


    Als ich dann wieder kam, waren sie putzmunter.
    Kokons waren nur noch wenige da, dafür waren die Kammern mit Arbeiterinnen recht voll.
    Mittlerweile hatten sie einen kleinen Müllhaufen angelegt auf dem die leeren Kokons und erste tote Arbeiterinnen lagen.


    Hier nun aktuelle Bilder von der Brut:


    Es sind wieder einige Kokons vorhanden.
    Von den Larven und Eierpakete sind mir keine Bilder gelungen, da die Scheibe beschlagen ist.
    Larven konnte ich nur ein paar entdecken dafür aber recht viele Eierpakete.


    An Futtertieren wird mittlerweile alles angenommen


    Sie sind auch gierig beim Zuckerwasser und es ist innerhalb kürzester Zeit weggeschlürft.


    Bin richtig begeistert wie sich die Kolonie entwickelt und wenn es so weitergeht, werde ich Ende des Jahres wohl ein größeres Becken anbieten müssen.


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=3490

  • Stand vom 20.12.2015


    Bei dem Verhalten der Kolonie hat sich bis jetzt wenig geändert.
    Sie sind hauptsächlich morgens, wenn sie Beleuchtung angeht, am aktivsten.
    Mittags so gut wie gar nicht und erst gegen Abend wieder etwas mehr.
    Außer es gibt Futter oder Zuckerwasser, der immer noch sehr beliebt ist.


    Die Kolonie hat aktuell ca 600 Arbeiterinnen und das Nest wird immer enger.
    Allerdings sind noch zwei Kammern komplett mit Sand gefüllt, diesen können sie noch entfernen um mehr Platz zu bekommen.


    Gegenüber den viaticus sind es doch saubere Mädels.
    Sie legen einen schönen Abfallhaufen an und verstreuen nicht den Müll wie die viaticus, somit kann ich diesen recht gut mit einem Löffel entsorgen.


    Obwohl sie noch reichlich Brut haben, werde ich ihnen eine kleine Ruhepause gönnen.
    Die Rotlichtleuchte, die Tag und nachts brennt und zum Nest ausgerichtet ist, habe ich nun abgeschaltet.
    Nach und nach werden ich dann auch die Wärmestrahler ausschalten und nur noch über Tag die T5 Röhre brennen lassen.
    Ca gegen Ende Februar werde ich sie dann wieder durchstarten lassen.


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=3490

  • Stand vom 22.06.2016


    Die Kolonie entwickelt sich weiterhin prächtig und spätestens Ende des Jahres wird ein neues Becken fällig.
    Die oberste Kammer des Nestes wurde jetzt auch vom Müll bereinigt, da auch dieser Platz benötigt wird.


    An den Aktivitäten hat sich wenig geändert.
    Sie sind nur richtig munter, wenn es Futter oder Zuckerwasser gibt.
    Sind halt kleine faulenzer und bewegen sich nur wenn es unbedingt sein muss. :lol:


    Zuckerwasser hatte ich die ganze Zeit in einem kleinem Deckel mit Watte angeboten.
    Diese hatte sie in der letzten Zeit kaum besucht und schnell mit Sand zugeschüttet.
    Nun schütte ich das Zuckerwasser direkt in den Sand und da wird es gerne aufgenommen.


    Jetzt, da die Kolonie größer geworden ist, zerlegen sie auch größere Heimchen.
    Diese wurden vorher nach einiger Zeit einfach liegen gelassen und nahmen nur kleinere bzw mittlere Heimchen an.


    Auch wurden die ersten Geschlechstiere aufgezogen.


    Freue mich schon darauf, wenn ich ihnen ein größeres Becken anbieten kann und sie noch weitere Strecken zum rumflitzen nehmen können. :)


    LG
    Holger


    Hier kann diskutiert werden: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=3490

  • Leider habe ich kein Glück mit den Wüstenflitzern.
    Nach dem letzten Update wurde keine neue Brut mehr aufgezogen.
    Ich änderte dann auch mal die Haltungsbedingungen aber ohne Erfolg.
    Vor ca 1Monaten hatten sie nochmal Eier aber diese verschwanden wieder.


    Seit ca 3 Wochen ist nun auch die Königin verschwunden, ich befürchte, dass sie verstorben ist.


    Vorerst werde ich die Finger von dieser Art lassen.
    Zuerst hatte ich Pech mit den vagus und nun mit diesen.


    Hiermit beende ich den Haltungsbericht.


    LG
    Holger

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