Freihandel und Co.

  • Steffen, da stimme ich Dir vollkommen zu. Wie ich auch schon erwähnte, ist eine sich verändernde Flora und Fauna etwas vollkommen Gewöhnliches: Arten kommen und Arten gehen. Alleine die Geschwindigkeit, in großen Teilen vom Menschen verursacht, mit der die Veränderungen aktuell vonstattengehen, sind etwas Neues, und machen so manchem Menschen Angst.


    Hinzukommt, dass in Zeiten des Internets eine Person "Feuer!" schreit und sofort eine panische Masse mit einstimmt. Früher wäre dieser Ruf ungehört geblieben. Es reichen ja schon einzelne Begriffe aus. Wie z. B. "Chlorhühnchen" im Zusammenhang mit TTIP. Sofort bricht Panik aus. Wobei die wenigstens überhaupt wissen, was ein "Chlorhühnchen" ist. Vielleicht sollte man diesen Menschen mal erzählen, dass der importierte Salat, den man in deutschen Supermärkten kaufen kann, auch gechlort ist. Aber der wird mit einem Grinsen im Gesicht verspeist, weil man sich ja so gesund ernährt.


    Dass TTIP für uns als Exportnation der größte Segen wäre, wird natürlich schnell vergessen, da die Amerikaner uns ja nur mit ihren "Chlorhühnchen" vergiften wolle. ;)


    Aber Panikmache und Verschwörungstheorien sind wohl einfach üblen Begleiterscheinungen unserer "Vernetzten Welt". Sie machen ja selbst vor Ameisenforen keinen Halt: Eine harmlose "Hall of Fame" in einem amerikanischen Forum wird dann schnell zu einer unglaublichen Verschwörung hochstilisiert. Wobei man solchen Menschen wohl nicht einmal einen Vorwurf machen kann: Eine immer schneller werdende Welt ist in ihrer Komplexität wohl nur noch von den wenigsten Menschen zu erfassen.


    Wirklich erschreckend wird es aber, wenn solch ein Wahn Auswüchse annimmt, wie es aktuell der Fall ist: Wenn nämlich unliebsamen Ameisenhaltern gedroht wird, sie beim Veterinäramt zu melden (so sinnlos solche Drohungen auch immer sein mögen). Mittlerweile wird ja im Ameisenportal aktiven Mitgliedern der IG sogar gedroht gegen die gesamte IG vorzugehen. Man sieht also, zu was die Leute dort fähig sind. Man kann nur sagen: "Obacht vor solchen Gestalten, liebe Ameisenhalter!" (Wer weiß, welche Ziele der dort kürzlich gegründete Verein hat? Vielleicht steht ein erneuter Anlauf zum Verbot der Haltung exotischer Ameisen kurz bevor? Man hält sich ja dort jedenfalls sehr bedeckt.)


    Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: In einem Artikel, den ich aktuell nicht mehr wiederfinde, wurde jedenfalls angedeutet, dass es in der EU schon konkrete Planungen gibt die Einfuhr und den Verkauf bedenklicher Pflanzen zu verbieten. Man darf gespannt sein, was dabei herumkommt.


  • Tja gibt auch genug Leute, die es befürworten, wem man jetzt glaubt? Ich persönliche sehe es auch kritisch, weil zu wenig von den Verhandlungen öffentlich ist...


    Hatten einige deiner genannten Organisationen nicht in den 80er Jahren das Waldsterben vorhergesagt? Trat das ein?


    http://www.spiegel.de/wissensc…aldsterben-a-1009580.html


    Oder was ist mit BSE, müssten wir nicht alle schon längst tot sein, weil wir in den 80er Jahren genug verseuchtes Rindfleisch gegessen haben?

  • Zitat von "Barristan"


    Tja gibt auch genug Leute, die es befürworten, wem man jetzt glaubt? Ich persönliche sehe es auch kritisch, weil zu wenig von den Verhandlungen öffentlich ist...


    Ja und darum kann auch niemand der nicht mitverhandel wissen,
    ob es gut oder schlecht ist, nur das, was nach außen dringt,
    klingt weniger gut für die Mittelschicht, sondern dürfte nur einige Konzerne reicher machen.

    Zitat von "Barristan"


    Hatten einige deiner genannten Organisationen nicht in den 80er Jahren das Waldsterben vorhergesagt? Trat das ein?


    http://www.spiegel.de/wissensc…aldsterben-a-1009580.html


    Na ja, es wurde ja etwas dagegen unternommen.
    Soviel mir ist, wurden industrielle Filteranlagen eingebaut,
    bleifreies Benzin für die Autos eingeführt und Katalysatoren in Fahrzeuge eingesetzt.

    Zitat von "Barristan"


    Oder was ist mit BSE, müssten wir nicht alle schon längst tot sein, weil wir in den 80er Jahren genug verseuchtes Rindfleisch gegessen haben?


    Auch da wurde etwas dagegen unternommen.
    Die Verfütterung von Tiermehl und die Verarbeitung von Rinderhirn, Rückenmark oder Darm für Lebensmittel wurde verboten.


    Die Krankheit gibt es aber immer noch als Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
    Warum wir nicht alle krank geworden sind erklärt Wiki ganz gut:

    Zitat


    Nach aktuellen Erkenntnissen besteht eine Wahrscheinlichkeit von 99 % dafür, dass diese Variante (heute als nvCJD bekannt, nv = new variant = neue Variante) durch den Verzehr von BSE-verseuchtem Rindfleisch hervorgerufen wird. Vermutlich ist allerdings eine Mehrheit der Bevölkerung gegen die Ansteckung durch BSE-verseuchte Nahrung resistent, denn alle bisherigen vCJD-Erkrankten hatten eine genetische Veranlagung, die sich nur bei knapp 40 Prozent der europäischen Bevölkerung findet. An einer kritischen Stelle des Gens, welches das Prionen-Eiweiß kodiert, fand sich bei ihnen stets nur die Anweisung zum Einbau der Aminosäure Methionin. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist jedoch mischerbig und besitzt zusätzlich ein Gen, das den Einbau von Valin an dieser Stelle bewirkt. Es liegt die Schlussfolgerung nahe, dass sich menschliche Prionen leichter von BSE-Prionen umfalten lassen, wenn sie an der bezeichneten Stelle die Aminosäure Methionin enthalten.


    Grüße, fink2

  • Damals hat der Herr Professor, der das große Waldsterben vorhergesagt hat, folgendes von sich gegeben:


    Zitat

    "Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben. Sie sind nicht mehr zu retten." So hat es Ulrich, damals Professor für forstliche Bodenkunde und Waldernährung in Göttingen, im Jahr 1981 vorhergesagt


    Und das war wie man ja jetzt weiß völlige Panikmache, denn seine Prognose ist nicht eingetreten. Natürlich ist es positiv, dass etwas unternommen wurde, aber diese Aussagen und Schätzungen waren damals völlig übertrieben.


    Auch bei BSE ging man damals davon aus, dass sich jeder angesteckt hat, der Fleisch verzehrt hat, nur dass die Inkubationszeit mehrere Jahre (war nicht von 16 Jahre etwa die Rede) betrug, so dass noch so wenig Fälle aufgetreten sind. Heute weiß man es ja besser, wie Du ja selbst aus Wikipedia zitiert hast -> auch wieder Panikmache. Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gab es auch schon vor BSE (1920 wurde sie entdeckt).


    Und so ist das halt auch jetzt, es wird viel übertrieben.


  • Eigentlich dürfte man auf deinen albernen Beitrag ja eigentlich gar nicht antworten, da er reine Provokation ist, und nicht auf eine sachliche Diskussion abzielt. Aber nun ja, manche Personen können scheinbar nicht anders.


    Wäre ich genauso albern wie du, würde ich diverse Organisationen aufzählen die für TTIP sind, und würde dich fragen, ob du schlauer als alle diese Menschen bist. Aber lenken wir das Ganze mal in eine ordentliche Richtung:


    Du hast in einem Punkt Recht: Man kann noch gar nicht pro oder contra TTIP sein, da das Abkommen noch verhandelt wird. Man kann also nur für ein Freihandels- und Investitionsschutzabkommen mit den Vereinigten Staaten sein, oder eben dagegen. Aber scheinbar können die von dir aufgeführten Nichtregierungsorganisationen gegen TTIP sein, obwohl über die Inhalte kaum etwas bekannt ist. Was sagt das nun über sie aus? Und man sollte auch immer Meinungen des gesamte Spektrums betrachten, und nicht nur wie bei dir das links-ökologische.


    Ich persönlich bin auf jeden Fall für ein solches Abkommen mit den Vereinigten Staaten, da ich Handelsschranken jedweder Art in einer globalisierten Welt für vollkommen sinnlos und kontraproduktiv halte. Allerdings sehe ich es äußerst kritisch, dass die Verhandlungen im Geheimen stattfinden, da somit Verschwörungstheorien Tor und Tür geöffnet werden. Hier kann man sich nur mehr Transparenz wünschen.


    Klar ist bei einem Abkommen zwischen zwei Parteien aber auch, dass jede Seite zu Kompromissen bereit sein muss. Dass bedeutet, dass auch die EU in manchen Punkten einlenken muss und wird. Wer nicht zu Kompromissen bereit ist, braucht erst gar nicht verhandeln.


    Und was ich in meinem vorangegangenen Beitrag vor allem kritisierte, war der Umstand, dass viele Leute gleich aufgrund von Kampfbegriffen wie "Chlorhühnchen" und "Genmais" in Panik ausbrechen, obwohl sie ansonsten gar nicht wissen, worum es bei diesen Verhandlungen überhaupt geht.


    Hinzu kommt sowieso ein latenter Antiamerikanismus. (Amerikanische Produkte werden aber natürlich gerne in Massen konsumiert.) Dass gleichzeitig ähnliche Verhandlungen (CETA) mit Kanada stattfinden/stattfanden wurde weitestgehend ignoriert, obwohl sich die Inhalte stark ähneln (werden). Aber Kanada ist ja gut, und die Vereinigten Staaten sind böse.


    Abschließend: Wer überall nur Verschwörungen sieht, sollte seine Internetnutzung mal stark einschränken. In der realen Welt mit Printmedien ist man nämlich gezwungen eine differenziertere Berichterstattung zu konsumieren. Im Netz landet man wie von Zauberhand nur auf Seiten, die die eigene Meinung vertreten, so dass man gar nicht mehr in die Verlegenheit kommt sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen und seine eigene zu hinterfragen.

  • Hinweis:

    Ich habe mal aus dem Thema zwei gemacht, weil das gerade absolut nichts mehr mit invasiven Gartenpflanzen zu tun hat. Vorsorglich -aufgrund der hohen Emotionalität bei politischen Beiträgen - noch die Bitte, ruhig und sachlich zu bleiben, damit es keine Eskalation gibt. Danke schön! ;)

  • Danke Colophonius,
    für das abtrennen, es ist wirklich ein spannendes Thema
    und ich finde es sollten sich viel mehr Menschen damit befassen,
    es geht ja um die Zukunft von uns allen.


    Zitat von "Diffeomorphismus"

    Eigentlich dürfte man auf deinen albernen Beitrag ja eigentlich gar nicht antworten, da er reine Provokation ist, und nicht auf eine sachliche Diskussion abzielt. Aber nun ja, manche Personen können scheinbar nicht anders.


    Danke das du dich doch herab gelassen hast.

    Zitat von "Diffeomorphismus"


    Wäre ich genauso albern wie du, würde ich diverse Organisationen aufzählen die für TTIP sind, und würde dich fragen, ob du schlauer als alle diese Menschen bist.


    Ein paar Organisationen, nicht Konzerne würden mich aber jetzt doch interessieren,
    kannst du welche nennen?

    Zitat von "Diffeomorphismus"


    Du hast in einem Punkt Recht: Man kann noch gar nicht pro oder contra TTIP sein, da das Abkommen noch verhandelt wird. Man kann also nur für ein Freihandels- und Investitionsschutzabkommen mit den Vereinigten Staaten sein, oder eben dagegen. Aber scheinbar können die von dir aufgeführten Nichtregierungsorganisationen gegen TTIP sein, obwohl über die Inhalte kaum etwas bekannt ist. Was sagt das nun über sie aus? Und man sollte auch immer Meinungen des gesamte Spektrums betrachten, und nicht nur wie bei dir das links-ökologische.


    Es gibt immer wieder Schwachstellen, wo doch das eine oder andere durchkommt.



    Zitat von "Diffeomorphismus"


    Ich persönlich bin auf jeden Fall für ein solches Abkommen mit den Vereinigten Staaten, da ich Handelsschranken jedweder Art in einer globalisierten Welt für vollkommen sinnlos und kontraproduktiv halte. Allerdings sehe ich es äußerst kritisch, dass die Verhandlungen im Geheimen stattfinden, da somit Verschwörungstheorien Tor und Tür geöffnet werden. Hier kann man sich nur mehr Transparenz wünschen.


    Klar ist bei einem Abkommen zwischen zwei Parteien aber auch, dass jede Seite zu Kompromissen bereit sein muss. Dass bedeutet, dass auch die EU in manchen Punkten einlenken muss und wird. Wer nicht zu Kompromissen bereit ist, braucht erst gar nicht verhandeln.


    Du bist also für die Privatisierung von Strom, Wasser, Krankenhäuser ?
    Heruntersetzten der Löhne?
    Oder auf jeden Fall mehr verkehr? (Die Waren müssen irgendwie transportiert werden.)


    Zitat von "Diffeomorphismus"


    Hinzu kommt sowieso ein latenter Antiamerikanismus. (Amerikanische Produkte werden aber natürlich gerne in Massen konsumiert.) Dass gleichzeitig ähnliche Verhandlungen (CETA) mit Kanada stattfinden/stattfanden wurde weitestgehend ignoriert, obwohl sich die Inhalte stark ähneln (werden). Aber Kanada ist ja gut, und die Vereinigten Staaten sind böse.


    Was soll diese aussage?
    Viele Europäische NGO´s arbeiten mit US NGO´s zusammen,
    auch dort gibt es große Vorbehalte über das abkommen.


    Ich würde mir wünschen das hier mit Fakten argumentiert wird,
    alle meine Links haben eine Vielzahl von Argumenten gegen diese abkommen gesammelt,
    für dafür habe ich hier noch keine gelesen.


    Grüße, fink2

  • Moin moin,


    dann gebe auch Ich mal meinen Senf dazu ab.


    Zitat

    Du bist also für die Privatisierung von Strom, Wasser, Krankenhäuser ?


    Ich weiß nicht, wie es in Österreich aussieht, aber zumindest in Deutschland sind Strom und Krankenhäuser oftmals in privater Hand. Bisher brennt bei mir noch das Licht, der Computer läuft und auch über die medizinische Versorgung kann ich nicht klagen. Ganz im Gegenteil.


    Zitat


    Heruntersetzten der Löhne?


    Wie kommst du darauf, dass der Beginn von freiem Handel zwischen zwei Staaten eine Senkung der Löhne nach sich zieht? Durch das größere Handelsvolumen machen die Unternehmen größere Gewinne. Das sichert und schafft Arbeitsplätze und führt unter Umständen sogar zu Lohnerhöhungen.



    Ich stimme jedem zu, der sich darüber aufregt, dass die Verhandlungen zu TTIP derartig im "Hinterzimmer" geführt werden. Allerdings sickert ja, wie Fink es zu recht sagt, durchaus ab und an mal was durch.


    Eins der Ziele ist zum Beispiel die Ermöglichung freien Handels mit weniger Einschränkungen. Innerhalb der EU haben wir mittlerweile eine ziemlich umfassende Warenverkehrs- und Dienstleistungsfreiheit (Art. 28 ff. AEUV). Gerade Exportnation Deutschland hat davon enorm profitiert, da wir deutlich einfacher in unsere Nachbarländer verkaufen können. Und auch der einfache, private Kunde freut sich über das breitgefächerte Angebot.


    Wenn es hingegen um den Handel mit der USA geht, kommen starke Ressentiments zum Vorschein, die durch ein verklärtes Bild der USA entstehen. Auch in den USA gibt es viele Bewegungen, die sich - wie bei uns - für bewussteren Lebensmittelkonsum, für bessere Umweltstandards und eine schärfere Überprüfung von Gefahrenstoffen einsetzen. Und auch der amerikanische Großkonzern hat ein berechtigtes Interesse daran, dass er keinen Schaden verursacht. Die amerikanischen Verbraucher- und Produkthaftungsrechte stehen unseren nicht nach.


    Leider hat sich in den Köpfen vieler Menschen das Bild vom dicken, burgerfressenden, schießwütigen, weißen rassitischen Rednecks festgesetzt und die vielen Innovationen und Erfindungen, die wir Amerika zu verdanken haben, werden völlig außer acht gelassen.


    Wenn es am Ende zum TTIP kommt und wir vermehrt amerikanische Produkte in unseren Regalen finden, dann gibt es für den Verbraucher einen ganz einfachen Trick, um sich davor zu schützen: dran vorbeigehen und was anderes kaufen. Nur, weil der Handel frei ist, heißt es ja nicht, dass man zum Kauf amerikanischer Produkte gezwungen wird. Das leckere chlorfreie Keimhühnchen bleibt uns also erhalten. ;)



    Ein weiterer Punkt, der oft harsch kritisiert wird, ist die Einführung privater Schiedsgerichte, die übrigens eine urdeutsche Erfindung sind. Ich muss gestehen, dass es für mich unverständlich ist, wieso ein Staat ohne mit finanziellen Konsequenzen rechnen zu müssen, Unternehmen durch falsche Versprechungen anlocken dürfen sollte. Das Vertrauen in die Versprechen des Staates sind für die teils immensen Investitionen, die ein Unternehmen dann tätigt, essentiell. Ein Bruch des Vertrauens hat oft die Vernichtung vieler Arbeitsplätze oder sogar den Ruin des gesamten Unternehmens zur Folge. Daher ist es wichtig, diesen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, den entstandenen Schaden bei einem unabhängigen Gericht einklagen z können.


    So, das war's fürs erste.

  • Um dir mal ein paar Organisationen zu nennen: Nahezu alle bedeutenden politischen Parteien in den EU-Staaten. Stimmten diese nicht zu, hätte dieses Abkommen keine Chance, da es von den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden muss. Also ein vollkommen demokratischer Prozess. Aber natürlich sind die Mitglieder dieser Parteien und die Politiker alle doof: Wie kann man auch nur so blöd sein und Verantwortung übernehmen. ;)


    Strom, Wasser und Krankenhäuser wurden größtenteils schon vor langer Zeit privatisiert. Das hat also absolut rein gar nichts mit TTIP zu tun.


    Und ja, ich bin für noch mehr Handel und habe kein Problem mit einem dadurch verursachten höheren Verkehrsaufkommen.


    Und da du ja auch einfach mit Links um dich schmeißt, schließe ich mich mal an:


    Ein wunderbarer Artikel über das sogenannte "Chlorhuhn": http://www.faz.net/aktuell/wir…e-chlorhuhn-13089894.html


    Warum sollte man auch vor diesem Angst haben. Schließlich wird durch TTIP niemand dazu gezwungen ein Chlorhuhn zu essen. ;)


    Und hier mal eine kurze und prägnante Übersicht worum es überhaupt geht: http://www.klartext-magazin.de…um-gehts-hier-eigentlich/


    Auch sehr interessant: http://www.sueddeutsche.de/wir…ung-der-anderen-1.2087324

  • Zitat von "Antlion"

    Hallo,...meines Erachtens bringt Tipp genau so viele Vorteile für die Mehrheit,wie es unsere gute EU in Brüssel gebracht hat



    Meinst du damit politische Stabilität auf einem Kontinent, freien Handel, Abbau von Grenzen, ein gemeinsames Ziel verschiedener einzelner Staaten oder das enorme politische Gewicht, was die EU entfaltet?

  • Zitat von "Antlion"

    Guten Morgen,nein ganz das Gegenteil meine Ich...aber ich möcht hier nicht darüber diskutieren :ok: ...mfg.



    Du musst ja nicht darüber diskutieren, ich fände es aber schön, wenn du mir aber wenigstens erklären würdest, was du mit dem "Gegenteil" meinst.


    Die hier genannten Punkte

    Zitat

    politische Stabilität auf einem Kontinent, freien Handel, Abbau von Grenzen, ein gemeinsames Ziel verschiedener einzelner Staaten oder das enorme politische Gewicht, was die EU entfaltet?


    sind in meinen Augen keine Ansichten sondern Fakten.

  • So dann bringe ich noch mal meine Argumentation.


    Zitat von "Colophonius"

    Ich weiß nicht, wie es in Österreich aussieht, aber zumindest in Deutschland sind Strom und Krankenhäuser oftmals in privater Hand. Bisher brennt bei mir noch das Licht, der Computer läuft und auch über die medizinische Versorgung kann ich nicht klagen. Ganz im Gegenteil.


    Momentan sind Öfentliche wie Private Krankennhäuser an gewisse vorgaben gebunden,
    in Deutschland der Sicherstellungsauftrag und die Kosten die sie in Rechnung stellen dürfen, ist in der Veränderungsrate festgelegt und wird durch das Bundesgesundheitsministerium vorgegeben.
    Eu recht geht aber vor nationales Recht, handelt die EU eine abkommen mit der USA aus,
    so müssen sich diese Betreiber nicht an das nationale Recht halten, mehr noch,
    Deutschland müsste seine Gesetzte an TTIP angleichen.
    Und jeder Betreiber kann dann zu seinen Konditionen Menschen behandeln oder auch nicht.
    So wie es jetzt schon in der USA der Fall ist.


    Zum Strom, in Österreich ist es so, das jede Trafostation von zwei Seiten angefahren wird,
    so wenn eine Seite ausfällt, immer noch von der anderen versorgt werden kann.
    Ein privater Konzern wird wohl nur auf Gewinn Maximierung bedacht sein
    und solche Aufwände sicher noch betreiben.
    Mehr noch wie man in der USA sieht werden Renovierungen vernachlässigt,
    was immer wieder zu Stromausfällen führt.
    Aus Wikipedia:

    Zitat


    Die Untersuchungen der Ursachen der weltweit aufgetretenen Blackouts zeigen als wesentliche Ursachenkomplexe: Die Privatisierung und Liberalisierung führten zur Vernachlässigung der Netze und deren Infrastrukturen;


    Zum Wasser könnte ich noch die Doku "Abgefüllt" empfehlen,
    wo gezeigt wird wie Nestle in der USA das Wasser abpumpt und zum 2000-fache des Preises des heimischen Leitungswassers verkauft.


    Zitat von "Colophonius"


    Wie kommst du darauf, dass der Beginn von freiem Handel zwischen zwei Staaten eine Senkung der Löhne nach sich zieht? Durch das größere Handelsvolumen machen die Unternehmen größere Gewinne. Das sichert und schafft Arbeitsplätze und führt unter Umständen sogar zu Lohnerhöhungen.


    In den USA werden Löhne über Betriebsvereinbarungen statt Kollektivverträge geregelt - meist zum Nachteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieser Unterschied könnte durch TTIP als Wettbewerbsnachteil eingeklagt werden und somit unsere Gesetzgebung aus hebeln. Auch hier gilt Eu recht geht über nationales Recht. Amerikanische Konzerne könnten dann Deutsche Bürger zu US Konditionen anstellen.


    Zitat von "Colophonius"


    Die amerikanischen Verbraucher- und Produkthaftungsrechte stehen unseren nicht nach.


    Manche Sachen sind hier besser, manche in der USA, durch ein abkommen müssen aber beide Seiten angeglichen werden, was sicher nicht zu einer Verbesserung, sondern eher zu einer Aufweichung führt.


    Zitat von "Colophonius"


    Wenn es am Ende zum TTIP kommt und wir vermehrt amerikanische Produkte in unseren Regalen finden, dann gibt es für den Verbraucher einen ganz einfachen Trick, um sich davor zu schützen: dran vorbeigehen und was anderes kaufen. Nur, weil der Handel frei ist, heißt es ja nicht, dass man zum Kauf amerikanischer Produkte gezwungen wird. Das leckere chlorfreie Keimhühnchen bleibt uns also erhalten. ;)


    Das stimmt, das können wir zum Glück selber entscheiden,
    der Verkehr was dadurch mehr wird, leider nicht.


    Zitat von "Colophonius"


    Ein weiterer Punkt, der oft harsch kritisiert wird, ist die Einführung privater Schiedsgerichte, die übrigens eine urdeutsche Erfindung sind. Ich muss gestehen, dass es für mich unverständlich ist, wieso ein Staat ohne mit finanziellen Konsequenzen rechnen zu müssen, Unternehmen durch falsche Versprechungen anlocken dürfen sollte. Das Vertrauen in die Versprechen des Staates sind für die teils immensen Investitionen, die ein Unternehmen dann tätigt, essentiell. Ein Bruch des Vertrauens hat oft die Vernichtung vieler Arbeitsplätze oder sogar den Ruin des gesamten Unternehmens zur Folge. Daher ist es wichtig, diesen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, den entstandenen Schaden bei einem unabhängigen Gericht einklagen z können.


    Hier gilt zu bedenken was Unternehmen dann alles einklagen können,
    auch wenn ein Staat seine Bürger mehr schützten will und irgendwelche umweltstandarts anhebt,
    oder ein Insektenvernichtungsmittel verbietet, weil es vielleicht schädlich für Bienen ist.
    Oder ein Medikament verbietet, weil es vielleicht schädliche Nebenwirkungen hat,
    wäre dies ein Grund zu klagen.


    Ich weiß nicht warum das Volk dafür bezahlen sollte, das der Staat es Schützt.


    Auch könnten Gen Pflanzen auf diese Art hier eingeführt werden,
    weil es ja ein Wettbewerbsnachteil wäre, diese zu verbieten.


    Zitat von "Diffeomorphismus"


    Um dir mal ein paar Organisationen zu nennen: Nahezu alle bedeutenden politischen Parteien in den EU-Staaten. Stimmten diese nicht zu, hätte dieses Abkommen keine Chance, da es von den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden muss. Also ein vollkommen demokratischer Prozess. Aber natürlich sind die Mitglieder dieser Parteien und die Politiker alle doof: Wie kann man auch nur so blöd sein und Verantwortung übernehmen.


    Sie "Stimmten diese nicht zu" und das sind jetzt die Organisationen die dafür sind?


    Zitat von "Diffeomorphismus"


    Und ja, ich bin für noch mehr Handel und habe kein Problem mit einem dadurch verursachten höheren Verkehrsaufkommen.


    Ok, unsere Kinder werden es dir danken.


    Grüße, fink2

  • Tja,so denken halt einige Erdenbürger :ok: ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit ...Getreu dem Motto hinter mir die Sintflut....Naja Geld kann man nicht essen und Öl nicht trinken und die jetztigen Maulhelden und Befürworter von Tipp werden später wieder alle den Latz anweinen :feiern: ...Mfg.

  • https://de.wikipedia.org/wiki/…r_Europ%C3%A4ischen_Union


    Nur um mal zu verdeutlichen, mit wie vielen Staaten (oder ähnlichen völkerrechtlichen Subjekten) die EU schon Freihandelsabkommen geschlossen hat. Also mein Leben hat sich dadurch nicht verschlechtert. Aber ich bin auf eure Negativ-Erfahrungen gespannt!?


    Und was bitte soll an einem erhöhten Warenaustausch bzw. mehr Verkehr schlecht sein? Ich sehe da nur Vorteile. Und was den erhöhten Treibstoffverbrauch angeht, falls das die große Sorge ist: Je eher die Ölvorkommen endlich erschöpft sind, desto schneller wird ERNSTHAFT an Alternativen gearbeitet. Verbraucht wird das Öl sowieso, und die Welt wird davon nicht untergehen. (Selbsternannte Weltuntergangs-Propheten gab es bei den meisten großen technischen Errungenschaften: Also idealerweise zurück auf die Bäume - aber Vorsicht! Man könnte runterfallen ;) )


    Und was die EU-Kritik angeht: Am besten wieder zurück zu Nationalstaaten mit übertriebenem Nationalstolz. Dann kann man sich endlich wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen. Die längste Friedensperiode in Westeuropa, die es jemals gab, ist natürlich keine Errungenschaft. Auch steht man in der Welt natürlich alleine besser da als in einer starken Gemeinschaft.


    Einfach mal mit den negativen Auswirkungen des Partikularismus in Deutschland beschäftigen, dann erkennt man schnell, dass man in einer Gemeinschaft immer besser dran ist. Und natürlich ist die EU noch nicht perfekt: Aber mal davon abgesehen, dass Perfektion eine Utopie ist: Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


    Einfach mal ein paar Bücher zur europäischen Geschichte lesen, dann sollte auch dem letzten Ignoranten klar werden, was für ein großartiges Projekt das geeinte Europa ist.

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