28.11.2015
Seit heute bin ich offiziell ein Halter von Oecophylla smaragdina aus Asien.
Heute habe ich aus Augsburg von einem Bekannten von mir eine Kolonie abgeholt, die ca. 60-70 Arbeiterinnen groß ist.
Mal Einige kurze Infos zu der Art:
Lat. Name: Oecophylla smaragdina
Trivialname: -
Taxonomie: Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen) Tribus: Oecophyllini
Haltungsklasse: (2) stellt höhere Ansprüche an Klima und Ausbruchsschutz
Verbreitung: Südostasien, Indien
Habitat: tropischer Regenwald
Kolonieform: monogyn
Königin: Größe: 15 - 17mm Farbe: braungrün bis braun, kräftiger Thorax
Arbeiterin: Größe: 6 - 14mm Farbe: rotbraun, polymorph
Soldaten: nicht vorhanden
Männchen: Größe: - Farbe: -
Nahrung: Honigwasser und Insekten bsp. Stubenfliegen, Mücken, kleine Grillen
Luftfeuchtigkeit: Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 70%
Temperatur: Arena: 21 - 35°C Nestbereich: 24- 28°C
Winterruhe: nein
Nestform: Freinester aus Blättern ihrer Wirtspflanzen
Formicarienart: Becken, Rahmenbecken, Insel, Acrylzylinder
Formicariengröße: Größe: L - XL passend zur gewählten Wirtspflanze
Substrat: Farm: - Arena: Sand, Sand-Lehm, Humus entsprechend der Wirtspflanze
Bepflanzung: Regenwaldähnlich mit Moos, Glückskastanie (Pachira aquatica), Birkenfeige (Ficus benjamini), Kaffee (Coffea arabica), Zitrusplanzen (Citrus)
Dekoration: Äste, Wurzeln, Kork
Beschreibung: Diese Ameisenart lebt in der freien Natur hoch oben auf Bäumen, in denen sie ihr Nest bzw. mehrere Nester errichten. Hierzu bilden die Arbeiterinnen häufig lange Ketten und ziehen die Blätter ihrer Wirtspflanzen zusammen. Anschließenden wird die Spinnseide der Larven dazu verwendet die Blätter zu " verweben". Durch die ständige transpieration der Blätter bildet sich im Innern das Ideale Nestklima. Oecophylla sind sehr aggressiv und verteidigen ihr Revier gegen alle Feinde. In Asien waren sie seit Jahrhunderten wichtige biologische Schädlingsbekämpfer, indem sie Schädlinge aktiv und passiv durch ihre Ausscheidungen auf den Blättern vertreiben. Die Futtersuche erfolgt sowohl auf dem Boden als auch der bewohnten Vegetation. Neben den Blattschneiderameisen verfügt Oecophylla sicherlich über das ausgeklügelste Kommunikationssystem, welches sich aus Pheromonen, Berührungen und Sicht zusammensetzt. Sie haben eine hohen Futterbedarf und neigen bei Mangel leicht zum expandieren.
Größere Kolonie können durch die Kombination hunderter Bisse und ihrer Säure auch große Angreifer (Halter) schmerzhafte Verletzungen beibringen.
Entwicklung: Schwarmflug: mit Beginn der Regenzeit
Gründung: erfolgt claustral (ohne Fütterung)
Koloniegröße: ca. 100000 Individuen
Das Abholen der Kolonie war eine heikle Autofahrt, besonders das rumwackeln machte mir Sorgen und ich dachte, dass die Kolonie vielleicht nicht unbeschadet bei mir zuhause ankommen würde, doch ich lag dabei total falsch.
Die Kolonie schaffte es wohlbehalten bei mir anzukommen und wirkte noch aktiver als zuvor.
Die Kolonie hat bereits ein gewebtes Nest auf einem etwa 60 cm hohen Baum von Coffea arabica (Kaffeebaum)
Habe gleich einmal 2 kleine Heimchen verfüttert die in Sekundenschnelle ergriffen wurden.
Hier mal 2 Bilder, muss echt sagen das Oecophylla sehr schnell im Rekrutieren ist.
1. Bild wenige Sekunden nach dem Füttern.
2. Bild einige weitere Sekunden maximal 2 Minuten später.
Das Gewebte Nest sieht so aus:
Temperaturen liegen bei 25.2 Grad und 59% Luftfeuchtigkeit. Ich mache mir um die Temperatur keine Sorgen ist selten unter 22 Grad in meinem Zimmer im kältesten Winter so 21 Grad vielleicht. In Asien wird es aber auch kaum wärmer sein zu dieser Jahreszeit woher die Kolonie stammt, laut Bekannten sind es da 18-20 Grad häufig. Ich Frage mich ob die 59% Luftfeuchte zu trocken sind. Und Wenn ja, wie kann ich es erhöhen?
Hab auch mal ein kleines Video zu der Kolonie gemacht.
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Gruß,
Marcel