hallo liebes eusozial - publikum ✌️️
also, ich mach es kurz und schmerzlos - vielen dank für die aufnahme und danke dass ihr seit langem so fleißig schreibt , diskutiert und vor allem ameisen pflegt ☝️️❗️ nun ich bin nicht unbedingt der quereinsteiger in sachen ameisenhaltung , habe aber definitiv zu unregelmäßig und meiner meinung nach , nicht lange genug kolonien gepflegt um mich hier als professor zu verkaufen , sauge aber gerade was die themen microfauna, insekten , exotische pflanzen reptilien etc. angeht irgendwie ständig wissen in mich auf und behalte es auch allerdings steckt auch n bissel erfahrung dahinter, is nicht alles nur aus büchern
ich dachte mir , nachdem ich zuerst nur ein profil bei instagram für meine pfleglinge hatte - im netz sind definitiv zu wenig schöne bilder und noch weniger kolonien im angebot , kaum haltungsberichte , die länger als n jahr gehen , was nicht da ist , musste halt selbst machen und deswegen habe ich mich entschlossen hier über meine kolonie camponotus chilensis eben genau so einen zu verfassen ✌️️
kritik , fragen und antworten sind immer willkommen und erwünscht
nun denn... hier mal die groben , es ist nicht ganz genau zu sagen wie groß die kolonie ist da ich nicht sehr viel nesteinsicht habe zur zeit, zu meiner kolonie camponotus chilensis aus dem städtchen valdivia in chile
ich erhielt die kolonie im herbst des jahres 2014 und zwar über den postweg von chile nach deutschland. nachdem ich mich erst gefühlte tausend stunden beim zoll und dem veterinäramt erkundigt hatte ob ich eine genehmigung brauchen würde und ob die tiere denn verzollt werden müssten - verrückt wie das mit unseren gesetze so läuft kamen die kleinen dann nach über zwei wochen reise bei mir an. zuerst hatte ich nicht unbedingt viel hoffnung, ich dachte so lange können die armen niemals überlebt haben , zumal es sich um eine kleine gründerkönigin mit ihren ersten arbeiterinnen handeln solllte also paket auf und reagenzglas gecheckt und festgestellt die königin lebt und es sind nur zwei oder drei ameisen tot - puh da hatte ich definitiv glück und ne harte gyne würde ich sagen
r
zu den fragen der haltung hatte ich mir natürlich bereits einige gedanken gemacht , hunderte leute in anderen gruppen und foren genervt und mir alles was so im netz zu finden war angeschaut - prinzipiell dachte ich mir es wäre für die art recht förderlich, sie so zu halten wie die mediterranen camponotus cruentatus als beispielsart nur eben mit einem umgedrehten jahresrhytmus - dazu später natürlich noch n bissel was ich hatte mir angewöhnt neu angekommene junge kolonien in plastikboxen aus dem baumarkt einzuquartieren - zwecks quarantäne, besserer überblick etc. viele kennen das ja und ich denke die vorteile liegen für viele arten ganz klar auf de hand. als ich dann schließlich auch noch wusste , wie die nestgestaltung und das nest überhaupt aussehen soll und woher ich denn solche nester überhaupt bekommen kann - hier absolut nicht übertrieben n großes dankeschön an sascha winter, der mir diesen genialen nesttyp ermöglicht hat, gings los !
hier mal die gyne mit ihren ersten , offensichtlich gepushten arbeiterinnen in einem teil des nestes.
https://www.icloud.com/sharedalbum/#B0L5Uzl7Vsi2ksG
da camponotus chilensis ein unheimlich großes und vor allem klimatisch so unterschiedliches verbreitungsgebiet hat ist es meiner meinung nach schwierig allgemeine haltungsinformationen zu geben, aber da ich ja ganz genau wusste wo meine gyne herstammt, hielt ich mich am anfang natürlich sehr stur und nur mit besten absichten an das klimadiagramm von valdivia, chile http://www.wetterkontor.de/de/…a2.asp?land=cl&stat=85766 . nun ja wenn man sich das so ansieht stellt man sehr schnell fest, dass unser juni dort durchschnittliche 10 grad aufweist und der rest sich bei unseren jahreszeiten auch nur bescheiden realisieren lässt - wohlgemerkt sind es ameisen , hier mit kühlung etc. zu arbeiten wie es bei reptilien der fall is fand ich a zu teuer und b zu aufwendig , aber wärme durch das terrarium meines steppenwaran war da, also wanderten die schätze, gott sei dank war ja dort gerade sommer bzw frühling aufs terrarium und die kolonie konnte explodieren - dachte ich zumindest
am anfang zumindest pendelte sich die temperatur in der plastikbox, die ich mit lüftungsschlitzen im deckel und naturlich an den seiten , um einen kontinuierlichen luftzug zu gewährleisten, bei ca 26 grad ein und die luftfeuchtigkeit lag so bei etwa 60%. den boden der box hatte ich mit lehmsand ausgestattet, das nest nicht abgedeckt, ich habe da noch nie ne beeinträchtigung festgestellt, ansonsten gab es zwei futternäpfe und das wars. übersichtlich und praktikabel dachte ich mir. es gab zuckerwasser, stehen meine absolut nicht drauf und nehmen es wirklich nur wenn nichts anderes geht!, kleine schokoschaben und wasser.
nach drei monaten war es bei uns frühling und die ameisen hatten mittlerweile einige arbeiterinnen aufgezogen - allerdings waren diese wesentlich kleiner und schlanker gebaut als die , mittlerweile immer noch aktiven arbeiterinnen, die mitkamen - nun ja gewundert hat mich das eigtl nicht, da es eigentlich tagsüber so gut wie keine außenaktivität gab und ich nie eine ameise am futter gesehen hatte! allerdings fehlten an den futterinsekten immer die feingliedrigen teile wie fühler oder die beine ich dachte mir dann ok es wird in chile langsam herbst und ich machte mir gedanken über die unterbringung und einleitung der ruhephase. die königin war sehr produktiv und es befand sich eigtl immer ein haufen eier im nest , doch larven wurden immer nur höchstens eine oder zwei aufgezogen! hier mal noch n paar bilder aus dem nest , den größenunterschied auf einem bild erkennt man gut , links die erste aufzucht und wie klein sie ist