Myrmecia gulosa
Seit einiger Zeit lebt nun eine gulosa-Königin bei mir. Die Gründung ist bereits erfolgreich abgeschlossen, es leben nun in der jungen Kolonie bald etwa ein Dutzend Arbeiterinnen neben der Königin und der Brut. Die Arbeiterinnen schlüpften in mehreren Schüben. Während die erste Generation leider völlig ausfiel, aus den ersten fünf Puppen schlüpfte nichts, was zu einigen Fast-Nervenzusammenbrüchen bei mir führte, schlüpften aus der zweiten Generation mit wiederum fünf Puppen, die die Königin alleine aufzog, dann nach langer Zeit endlich die ersten vier Arbeiterinnen. Jetzt schlüpft die dritte Generation, mit Unterstützung durch die Arbeiterinnen der zweiten Generation zog die Königin zehn Puppen auf. Von diesen sind bisher sechs geschlüpft.
Ich war wirklich sehr besorgt, als die erste Generation leider verloren ging. Erstaunlich war, wie entspannt die Königin nach diesem zeitraubenden Fehlschlag daran ging, einen neue Generation aufzuziehen. Sie legte einfach ein Dutzend Eier und zog dann in aller Seelenruhe die Brut auf. Das dauert immer wieder dann fast vier Monate, eine für den Halter nervenzerfetzende lange Zeit. Nicht jedoch für die Ameisenkönigin.
Bei dieser Art gibt es winzige Pygmäen neben wirklich großen Arbeiterinnen. Die kleinsten Arbeiterinnen messen kaum 10 mm, die größten Arbeiterinnen erreichen die KL der Königin und sind dann etwa 25 bis 28 mm lang. Derart gewaltige Größenunterschiede verblüffen bei dieser Gattung, sie sind mir so auffallend bei diesen Arten noch nicht begegnet.
Noch ist die Kolonie klein und so sind die Ameisen noch nicht sehr selbstbewusst und frech. Selten, ein- oder zweimal am Tag, sehe ich Arbeiterinnen im Terrarium. Weitab vom Nest reagieren sie dann scheu und ausweichend, selbst auf mögliche Beutetiere, bemerken sie mich jedoch, wenn sie sich in der Nähe ihres Nesteingangs befinden, reagieren sie jedoch mit Drohungen, aufgesperrten Kiefern und laufen auf mich zu, einige Schritte wenigstens. Sie verteidigen ihr Nest.
Ich werde hier von Zeit zu Zeit über die Kolonie berichten. Fragen und Anmerkungen sind hier sehr willkommen.
LG, Frank.
Im Terrarium lebt neben den gulosa, einer Kolonie Temnothorax, einigen kleinen Waldgrillen und weiterem Kleingetier seit einiger Zeit ein kleines Rudel Heimchen, ein zirpendes Männchen, mehrere Weibchen, und die machen, was sie wollen. Obwohl immer wieder mal eine gulosa-Arbeiterin das Becken durchstreift, erfreuen sich die mittlerweile ausgewachsenen Heimchen bester Gesundheit und frönen lautstark ihrem Liebesleben. Macht nichts, das Zirpen bringt ein mediterranes Flair in mein Zimmer.
Zwar haben die gulosa einige Larven, doch scheint es so, als ob deren Hunger die Arbeiterinnen im Moment nicht ausreichend motiviert, auf risikoreichere Jagd zu gehen und dabei auch große, wehrhafte und kräftige Beutetiere wie die Heimchen zu fangen. Naja, müssen sie ja auch nicht wirklich, noch immer lege ich alle zwei, drei Tage ein frischtotes Beutetier vor dem Nesteingang. Und es gibt im Boden des Terrariums, im Substrat einige Mehlwürmer, die sind leicht zu erjagen und ich sehe immer wieder bei den Larven Teile der Mehlwürmer. Sie werden also eingesammelt, wahrscheinlich in der Nacht, möglicherweise auch nur solche Mehlwürmer, die sich in oder an den Nesteingang verirren.
Mittlerweile sind fast alle jungen Arbeiterinnen geschlüpft. Es gibt noch zwei Puppen, eine davon winzig. Ich bin gespannt auf die bald schlüpfende, kleine minor-Arbeiterin. Es gibt einige Larven und ein neues, wachsendes Eigelege.
Wie bei anderen Arten der Gattung wird mit dem Koloniewachstum die relativ strenge, zyklische Brutaufzucht bald aufgegeben. es wird in Zukunft wohl alle Brutstadien nebeneinander geben, das sieht man bei ganz jungen, kleinen Kolonien oder bei gründenen Weibchen nicht.
LG, Frank.
Am Ende eines Jahres ist es Zeit für ein vorläufiges Fazit.
Die Kolonie ist nun weiter gewachsen, nach einem Dreivierteljahr der Haltung besteht sie aus 18 Arbeiterinnen, einigen Puppen und etlichen Larven. Bis jetzt sind die Ameisen angenehm zurückhaltend und defensiv, trotzdem aber durchaus selbstbewusst und neugierig. An jedem Morgen, gegen 7:30 Uhr, wenn die ersten Lampen angehen, kommen einige Arbeiterinnen aus dem Nest und suchen den Zuckernapf auf, besuchen die Blüten der Pflanzen, um dort Nektar zu sammeln und suchen die Nektarien der Fleißigen Lieschen ab. Von dieser Pflanze habe ich vor kurzem zwei junge Exemplare im Terrarium angepflanzt.
Vergleiche ich das Verhalten der Myrmecia gulosa mit dem Verhalten der Myrmecia pavida, die bei mir in einem benachbartem Becken leben, fallen mir einige Besonderheiten, Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede auf. Noch ist es aber zu früh, anhand dieser Beobachtungen an der noch kleinen Kolonie der gulosa Behauptungen aufzustellen.
Interessant und ungewöhnlich erscheint mir manchmal, wie zielstrebig und effektiv die gulosa alarmieren. Dies geschieht in durchaus ähnlicher Weise, wie ich es von Formicinen kenne; erkennt eine Arbeiterin zB. am Nesteingang ein großes Beutetier, welches sie nicht selbst und allein erbeuten kann oder will, läuft sie hektisch zurück ins Nestinnere, boxt und schubst hier andere, ruhende Arbeiterinnen, läuft im Nest hin und her, mit ihrer Unruhe bald die anderen anstiftend, und kurze Zeit danach laufen mehrere Arbeiterinnen gemeinsam zum Nesteingang.
Dieses Verhalten ist mir bei verwandten Arten nie so aufgefallen, obwohl ich das Glück hatte, einige Kolonien bereits früher eine Zeitlang beobachten zu dürfen. Neben den taktilen Reizen und dem physischen, optisch für den Beobachter erkennbaren Aufforderungsverhalten werden sicher auch chemische Duftstoffe abgesetzt, um die Schwestern zu motivieren. Das aber ist hinter der Glasscheibe im Beobachtungsnest für den Beobachter nicht nachprüfbar. Es ist aber davon auszugehen. Wie andere Myrmecia-Arten duften auch die gulosa charakteristisch streng, wenn sie Stress ausgesetzt werden. Als ich die kleine Kolonie vor Monaten umsiedelte mit nur vier Arbeiterinnen, war das für mich leicht wahrzunehmen. Ein ähnlicher Duft, wie ich ihn von Manipulationen mit den pavida kenne.
Die gulosa sind wirklich große Ameisen. Sie gehören zu den größten, die mir jemals untergekommen sind, größer war eigentlich nur die Königin meiner Camponotus gigas. Ein Freund, der die Art aus dem Freiland kennt, verriet mir, dass das, was wir bis jetzt sehen, noch lange nicht das ist, was er im Freiland sah. Wie bei vielen Arten der Gattung werden große Arbeiterinnen noch etwas größer als die Vollweibchen der Art. Interessant in diesem Zusammenhang auch der jetzt schon, bei dieser noch kleinen Kolonie stark ausgeprägte Polymorphismus. Einhergehend mit einer strengen, scheinbar unumstößlichen Arbeitsteilung, kleine Tiere verlassen niemals das Nest. Zumindest habe ich die Minore nie außerhalb des Nestes gesehen und persönliche Mitteilungen von Freilandbeobachtern scheinen dies zu bestätigen.
Größe ist nicht alles, sagt man. Das stimmt natürlich. Beobachtungen sind mir aber leichter und für mich weniger umständlich, wenn ich es mit großen und zudem für mich so interessanten Tieren zu tun habe. Ebenso ist es für mich leichter, große und wehrhafte Tiere aufzuhalten und zu verhindern, dass sie sich außerhalb des Terrariums verirren. Nicht zuletzt ist es einfach faszinierend, mit solch großen Ameisen manchmal ungewollt in eine Art Interaktion zu geraten. Die Tiere haben einfach hervorragende visuelle Möglichkeiten und drehen den sehr beweglichen Kopf nach jeder Bewegung. Manchmal schauen sie dann nur neugierig, manchmal verstecken sie sich schnell hinter einem Ast oder einem Blatt und schauen dann darunter oder dahinter in die Richtung der Störung hervor.
Die Ameisen zeigen sich bis jetzt absolut genügsam und anspruchslos. Sieht man davon ab, dass ich natürlich einigen Aufwand betreibe, um ihnen ein einigermaßen gutes Refugium zu bieten. Wahrscheinlich wäre das gar nicht nötig, Ich halte es aber für sehr angebracht. Es sind wundervolle Tiere und ich will ihnen ein möglichst gutes Leben ermöglichen, mit möglichst geringen Einschränkungen.
Dabei kommt mir in den Sinn, dass man manchmal liest, dass sich Halter darin verlieren, mehr über ethische Fragen zu philosophieren, pseudoromantischen Vorstellungen nachzuhängen, ihre Tierliebe zu proklamieren usw.. Dass nüchterne Wissenschaft eben ganz anders funktioniert (...was ja mtw. sein mag.), dass auch der Schutz der Natur und Umwelt unter den "Verbrauch" von Ressourcen durch Halter wie auch mich eher leidet.
Ich glaube, man kann über diese Wesen und von ihnen viel lernen, wenn man sie kennt. Das schließt für mich neben anderen Möglichkeiten auch ein Zusammenleben mit ein. Auch, wenn das natürlich eher einseitig ist, die Ameisen werden in meinem Falle von einem Zusammenleben mit mir wohl wenig wissen. Aber ich sehe sie, ständig und jederzeit. Immer, wenn ich daheim bin. Und ich betrachte sie mit den Augen des Bewundernden und des Beobachtenden.
LG, Frank.
Die Kolonie entwickelt sich weiterhin recht ordentlich. Sie besteht aus nun etwa 40 Arbeiterinnen und es gibt außerdem Dutzende Puppen und Larven. Es ist nun soweit, dass die Arbeiterinnen täglich das Terrarium durchsuchen und sämtliche Futtertiere binnen kurzem erjagen. In Nestnähe reagieren die Arbeiterinnen dabei auf meine Manipulationen agressiv und forsch, etwas weiter weg vom Nesteingang dagegen sind sie noch immer vorsichtig und suchen Versteckmöglichkeiten, wenn ich mich am Terrarium zu schaffen mache.
Wie ich bereits erwähnte, gibt es nun unter den Arbeiterinnen einige sehr kleine Minor-Arbeiterinnen. Diese sind durchaus winzig, messen etwa 10 bis 13 mm. Das Auftreten solcher winzigen Arbeiterinnen scheint für die Art nicht ungewöhnlich zu sein, wie ich aus Gesprächen mit Freilandbeobachtern erfahren habe. Kleinere Arbeiterinnen sah ich auch bei verwandten Arten wie den Myrmecia pavida und M. desertorum, doch waren die Größenunterschiede nicht so gewaltig. Sicher, der Polymorphismus ist bei anderen Arten anderer Gattungen noch sehr viel ausgeprägter, doch für Ameisen dieser Gattung ist der hier beobachtbare Polymorphismus doch erstaunlich. Zumal er mit einer Arbeitsteilung einhergeht, die zumindest für die kleinen Arbeiterinnen eindeutig zu sein scheint. Denn sie verlassen das Nest im Normalfall nie, sie beteiligen sich nicht an Nestbauarbeiten oder Außendienstaufgaben, sie kümmern sich allein um die Brutpflege.
Ich sage, im Normalfall. Denn gerade vorhin sah ich eine dieser kleinen Arbeiterinnen im Terrarium. Sie irrte offensichtlich orientierungslos in engen Kreisläufen umher, sie reagierte nicht auf visuelle Reize und sie fand nicht zum Nesteingang zurück, von dem aus ausgehend sie sich anscheinend verirrt hatte. Ich fing sie mit einem Reagenzglas ein und setzte sie an den Nesteingang zurück, sie verschwand nun wieder in das Nest. Dies war nicht das erste Mal, dass ich auf diese Weise einer der kleinen Arbeiterinnen den Weg weisen musste. Bisher habe ich dem aber wenig Bedeutung beigemessen. Nun aber frage ich mich, warum diese kleinen Arbeiterinnen scheinbar so begrenzte Möglichkeiten haben, was Orientierung, möglicherweise sogar Sehvermögen, ja, was insgesamt ihre Selbstständigkeit angeht. Gegenüber den großen und mittelgroßen Arbeiterinnen, die versiert und mit viel Routine das Terrarium durchstreifen und die sicher ebenso selbstständig im Freiland unterwegs sind, fallen diese kleinen Arbeiterinnen außerhalb des Nestes auf durch Hilflosigkeit und Verletzlichkeit auf. Sie könnten einer ganz jungen Kolonie aus Außendiensttiere keine Hilfe sein. Vielleicht ist das ein Grund, warum die ersten Arbeiterinnengenerationen der Myrmecia eher nie so winzige Erstlingstiere sind wie man es meist bei anderen selbstständig gründenden Arten beobachtet.
Es stellt sich die Frage, warum bei der Art solche kleinen Arbeiterinnen mit solchen Defiziten aufgezogen werden. Die Versorgung der Brut wird ebenso gut durch die mittelgroßen und großen Arbeiterinnen erledigt, wie es den Anschein hat. Vielleicht aber ist es auch so, dass diese kleinen Arbeiterinnen schneller altern, früher wichtige Fähigkeiten verlieren und dann irgendwann das Nest verlassen, um irgendwo im Freiland zu sterben. Kleine Arbeiterinnen zu produzieren kosten auch einer Myrmecia-Kolonie weniger Ressourcen, so kann sich der Aufwand lohnen, solche relativ kurzlebigen Arbeiterinnen aufzuziehen. Kleinere Arbeiterinnen werden gewissen Aufgaben besser bewältigen, auch dies kann ein nützlicher Faktor sein. Kleinere Arbeiterinnen beteiligen sich sicher nicht an Rivalitäten und Auseinandersetzungen, die zwischen größeren Arbeiterinnen auftreten können. Wahrscheinlich fehlen ihnen die Voraussetzungen dazu, evtl. haben sie nicht einmal entwicklungsfähige Ovarien. Das müsste aber erst untersucht werden. Fakt ist, sie sind den anderen, größeren Arbeiterinnen in jeder Beziehung untergeordnet. Vielleicht haben gössere Arbeiterinnen daher ein Interesse daran, solche Arbeiterinnen aufzuziehen, sie werden später keine (ernstzunehmende) Konkurrenz sein, wenn es irgendwann einmal aufgrund "personeller" Veränderungen in der Koloniezusammensetzung zu offenen Rivalitäten kommen kann.
Und so lange der Anteil der kleinen Arbeiterinnen in der Kolonie gering bleibt, schadet es der Kolonie sicher nicht, sondern ist wahrscheinlich vom Nutzen. Denn sicher haben diese Winzlinge spezielle Aufgaben.
Ich werde das weiter beobachten.
LG, Frank.
Hey Frank,
danke für den netten Bericht! Tatsächlich haben Minor-Arbeiterinnen weniger Ovarien als andere Arbeiterinnen. Interessanter Weise fangen sie aber, bei Verlust der Königin, schneller mit der Eiablage an als die normalen Arbeiterinnen.
Es gibt sehr ausführliche Studien zu Myrmecia gulosa, u.a. von Hölldobler und Peeters.
Peeters war so nett und hat ein Vergleichbild der Ovariolen im AntWiki hochgeladen:
http://www.antwiki.org/wiki/images/7/7b/Myrmecia_gulosa_ovaries_(Christian_Peeters).jpg
Links normale Arbeiterin, rechts Minor.
Wer mehr wissen will:
Dietemann, Hölldobler, Peeters (2002): Caste specialization and differentiation in reproductive potential in the phylogenetically primitive ant Myrmecia gulosa. Insectes Socieaux 49(3): 289-298
https://link.springer.com/article/10.1007/s00040-002-8316-9
Grüße, Phil
Die Entwicklung der Kolonie verläuft weiterhin gut. Es sind jetzt geschätzt etwa fünfzig Arbeiterinnen, dazu gibt es Brut in allen Stadien.
Bis vor wenigen Wochen waren die Arbeiterinnen noch eher schüchtern und zurückhaltend, jetzt legen sie diese Scheu nach und nach ab. Ist die Kolonie, resp. sind die Larven hungrig, zeigen mir die Arbeiterinnen dies mit vermehrten Aufenthalt im Auslauf des Beckens. Sie lungern dann überall im Terrarium in Gruppen und Grüppchen herum, wie wartend darauf, dass ihnen der Halter endlich etwas zum Erjagen und zum Verfüttern vorsetzt. Mach ich mich in der Nähe zu schaffen, gucken mich viele Augenpaare an. Sobald ich dann einige Grillen und/oder Mehlwürmer ins Terrarium entlasse, zeigen die Arbeiterinnen Aktivität und Geschäftigkeit. Alles wird erjagt und ins Nest transportiert.
Trotzdem füttere ich nicht ständig und ohne Pausen. Ich glaube, dass kurze Fastenzeiten gut tun. Es gibt ein bis zwei mal in der Woche Futtertiere.
Würde ich ständig und ohne Unterlass füttern, wäre die Kolonie wohl schon viel größer. Damit tut sich ein Problem auf, langsam wird das Terrarium zu klein. Ich will den Tieren mehr Auslauf und mehr Abwechslung bieten.
Ich halte im Moment Ausschau also schon nach einem größeren Terrarium. ich habe mich dabei ein wenig in diese Alu-Stecksysteme verguckt. Das neue Becken soll mindestens zwei Meter lang sein, eine ordentliche Höhe (für Pflanzen) aufweisen usw.. Diese Alu-Terrarien scheinen ganz gut zu sein, sie sind abbaubar, evtl. später erweiter- oder umbaubar, leicht zu transportieren, wenn es nötig ist, weil zerlegbar, nicht zuletzt sehen sie toll aus.
Ein Fragezeichen gibt es für mich noch bei der Frage, wie wasserdicht sind sie? Sie müssen wenigsten die Feuchtigkeit halten können, die im Bodensubstrat für die Pflanzen vorhanden ist. An dieser Stelle mal die Frage in den Raum, hat jemand Erfahrung mit diesen Terrarien?
LG, Frank.
Hallo Frank,
es kommt immer auf die Bauweise an! Man kann sogar Paludarien damit herstellen. Hier steht dann ein nicht so hohes Aquarium,
über dem dann das unten offene Terrarium gebaut wird. Alles in allem dann, in einem Alurahmen.
Aber so wasserdicht sollte es ja nicht bei Dir werden.
Wenn man ein Terrarium, welches nicht eine Sumpflandschaft imitieren soll, sondern nur für die Bedürfnisse von Pflanzen, wie wir Ameisenhalter sie pflegen wollen, funktioniert so ein Becken bestens.
Die Scheiben werden ja mit Silikon eingeklebt, auch werden sehr oft Kunststoffplatten als Rück- oder Seitenwände eingeklebt.
Dies macht die Becken dann sehr viel leichter.
Zu bedenken ist ja, bei normalem Bodengrund(Wurzelballen/Erde), der feucht gehalten wird,
gibt es keinen Wasserdruck, der das Wasser durch eine nicht gut geklebte Silikonverklebung drücken kann.
So gesehen sind die Becken recht sicher!
Gruß,
Steffen
Hallo, liebe Ameisenfreunde.
Mal wieder ein kurzer Zwischenbericht zu meiner gulosa-Kolonie.
Obwohl die gulosa wie alle Bulldoggenameisen eine lang andauernde individuelle Brutentwicklung haben, etwa 3 bis 4 Monate, ist die Kolonie doch in knapp einem Jahr auf ca 200 Arbeiterinnen und ebenso viele Brutstadien angewachsen. Das Koloniewachstum ist anfangs natürlich langsam, erhöht sich aber nach einiger Zeit um ein Vielfaches, ganz einfach daher, weil viele Arbeiterinnen viel Brut aufziehen und dann zeitgleich immer mehr junge Arbeiterinnen schlüpfen.
Verwunderlich ist immer wieder für mich, wie genügsam diese Ameisen dabei sind. Eigentlich habe ich die Kolonie, außer vielleicht in ihrer Anfangszeit, ausschließlich mit Mehlwürmern und Grillen gefüttert. Besonders Mehlwürmer werden dabei immer gern genommen. Das hat mich immer etwas verwundert, denn selbst Wüstenameisen der Gattung Cataglyphis machten bei mir nach einiger Zeit oft ein "langes Gesicht", wollten dieses Einheitsfutter manchmal nicht mehr wirklich annehmen. Die eigentlich anspruchsvollen, großen und gut sehenden Myrmecia dagegen zeigen sich nicht sehr verwöhnt. Obwohl sie hervorragende Sichtjäger sind und sicher ganz andere Beute greifen könnten, geben sie sich mit eigentlich jederzeit mit Mehlwürmer zufrieden. Sie mögen sie sogar sehr.
Die Größe der Kolonie machte mir Sorgen. Es steht ein Umzug an und die Kolonie muss "transportabel" sein. Daher machte ich mich gestern daran, sie etwas zu verkleinern. Ich siedelte die Kolonie in ein kleineres Becken um, entnahm ihr etwa 150 Arbeiterinnen und fast sämtliche Brut und die Königin ist nun wieder von nur noch 30 Arbeiterinnen und etwas Brut umgeben. In einem Jahr wird die Kolonie diese Größe wieder erreicht haben.
Die Königin im Nest.
Die Arbeiterinnen und die Brut, die ich separiert habe, bekam ein Freund, der diese Gruppe halten wird. Ich hoffe, dass er mir berichten wird, wie sich die Gruppe in Zukunft verhalten und entwickeln wird, ohne Königin.
LG, Frank.
Wenn ich mal am Terrarium zu tun habe und bewässere oder den Zucker erneuere, schauen mich sofort große Augen irgendwie erwartungsvoll an.
Das ist wirklich keine aggressive Haltung. Das können die anders... Diese Ameisen gucken einfach nur. Meistens gibt es ja was zum Naschen, wenn sie mich bemerken. Nicht immer, dieses Mal wurden sie nur fotografiert.
LG, Frank.
Nun möchte ich endlich auch ein wenig über diese wunderschönen Ameisen schreiben, die mich in ihrer bald schon intelligent wirkenden Art vom ersten Moment an fasziniert haben.
Meine Kolonie ist gleich alt wie Frank seine, die Königin stammt vom Schwarmflug Anfang 2016. In dieser Zeit hat sich die Kolonie zunehmend schnell entwickelt, inzwischen dürften es an die einhundert Tiere sein und die Menge an Brut nimmt ständig zu. Wenn die Bedingungen einigermaßen stimmen, sind diese Ameisen wirklich nicht schwer zu halten.
Beobachtungen aus der Natur
Ich hatte 2015/2016 die Möglichkeit, die Ameisenwelt Australiens einige Monate zu erkunden. Bis auf den obersten, tropischen Norden (wo es aber auch Vorkommen geben soll) sind Myrmecia eigentlich immer präsent - von den dichtbewaldeten Küstenregionen bis ins tiefste, wüstenartige Outback um Alice Springs herum.
Myrmecia gulosa kommen hauptsächlich küstennah an der Ostküste zwischen Brisbane und Sydney, sowie verstreut nördlicher und südlicher vor. Im Vergleich zu anderen Myrmecia Arten fand sich Myrmecia gulosa häufig an den sonnenexponiertesten Stellen, an denen es freie Sandflächen und nur einige trockenliebende Büsche gab. Diese Standortwahl macht einen steilen Nesthügel, wie er bei hauptsächlich in bewaldeten Gebieten lebenden Arten zu finden ist, unnötig. Stattdessen sind die Nester flach und teilweise bis zu ein Quadratmeter groß. Die Nester werden nicht mithilfe von kleinen Ästen und losem Material gebaut, sondern stattdessen kleine dunkle Steine herangeschleppt, die zusätzlich Wärme aufnehmen - ein Effekt, der wahrscheinlich vor Allem im Frühjahr und Herbst von Bedeutung ist. Die Nester von Myrmecia gulosa sind absolut unaufällig, es gibt meist 1-3 Eingänge, die einfach nur offene, meist nicht dekorierte Löcher im Boden sind und man würde sie im Vorbeigehen schnell übersehen, wären da nicht immer ein paar große Wächterinnen, die einen genauestens im Blick behalten.
Dennoch ist es keineswegs so, dass diese Ameisen in der Wüste leben! Vielmehr gibt es in ihrem Verbreitungsgebiet ausgedehnte Wälder mit Eukalyptusbäumen, zahlreichen Büsche und Sträucher, Pflanzen, Gräsern und kleinen Bachläufen und Teichen, vor Allem in den Tälern. In einem halben Meter Tiefe ist der Boden in diesem Habitat immer feucht und große Myrmecia Nester dürften wesentlich tiefer sein.
Durch die hügelige Landschaft gibt es immer wieder kleine baumfreie Zonen, eben dort scheinen sich Myrmecia gulosa bevorzugt anzusiedeln, nur selten habe ich andere Arten so sonnenexponiert gefunden. Das hält die Arbeiterinnen aber nicht davon ab, in den nahegelegenen Wäldern zu fouragieren und natürlich gibt es auch dort Kolonien.
Was mich von Anfang an speziell an M. gulosa besonders fasziniert hat, ist ihr überlegt wirkendes, zunächst ruhiges und abwartendes Verhalten. Ich konnte auch an große Nester dicht mit der Kamera herankommen, sehr vorsichtig natürlich, ohne dass die Wächter sofort aggressiv wurden. Stattdessen beobachten diese Ameisen genau, wägen aber erst ab, ob ein Angriff nötig ist. Erst wenn das Nest wirklich hartnäckig gestört wird, werden sie aggressiv; dann sollte man in der australischen Mittagssonne schnell das Weite suchen, denn es können wespenartig schnell hunderte Arbeiterinnen aus den Nesteingängen strömen.
Im Vergleich zu Myrmecia cf. pavida und desertorum Kolonien fällt das ruhigere Wesen dieser Ameisen besonders stark auf; während jene Arten sich schnell auf alles stürzen, was sich bewegt (das macht sich besonders jetzt in der Haltung bemerkbar), habe ich M. gulosa Arbeiterinnen schön häufiger auf der Hand gehabt, um sie ins
Eine Arbeiterin hängt entspannt an der Schiebetür:
Myrmecia gulosa bei mir in der Haltung
Nachdem die Gründungsphase überstanden und die Kolonie auf knapp 20 Arbeiterinnen angewachsen war, begann ich vor ein paar Monaten ein großes
Das Nest habe ich aus ganzen 10kg Gips gegossen, es ist knapp 50cm hoch und nimmt damit eine ganze Schmalseite des Beckens fast vollständig ein. Um auch einer größeren Kolonie noch Platz bieten zu können, habe ich einige der Kammern bis zu 10cm tief gegossen. Der Nachteil davon ist, dass die Ameisen sich besser verstecken und die Scheibe mit Erde zukeistern können, was ich aber gerne in Kauf nehme. Zum Glück haben sind sie nicht sonderlich fleißig was das angeht, das einfallende Licht scheinen sie gar nicht mehr wahrzunehmen. Anfängliches Bauen mit Erde diente eher dazu, die kleinen Lücken zwischen Glasscheibe und Nest zu verschließen.
Den Gips habe ich vorher mit etwas Abtönfarbe angerührt, sodass es eine erdähnliche Farbe hat, außerdem habe ich etwas rote Lehmerde in Wasser aufgelöst und ihm damit einen dicken Anstrich verpasst, was bis heute hervorragend hält. Als Moduliermasse für die Negative der Kammer diente übrigens Katzenklumpstreu, weil ich nichts anderes da hatte:
Die unteren Kammern des Nestes sind ständig sehr feucht, dort bilden sich teilweise schon Algen an der Scheibe. Hier werden aber bevorzugt die Eier und Larven gehalten! Auch die jüngeren Puppen werden meistens in den unteren Kammern gelagert, was mich sehr erstaunt; nur die älteren Puppen werden tagsüber in die oberen, warmen und trockenen Kammern getragen, hier halten sich auch die frisch geschlüpften Arbeiterinnen auf.
Neben einer Grundbeleuchtung mit einer hellen LED-Leiste wird das Nest von schräg oben außen 12 Stunden am Tag mit einer gedimmten Rotlichtlampe erwärmt, zusätzlich befindet sich im Becken ein 50W Halogenstrahler, der genau auf das Nest und den Nesteingang gerichtet ist und mehrere Stunden über die Mittagszeit das gesamte Becken stark erwärmt. Dadurch soll der natürliche Tagesrhythmus simuliert werden, was auch gut zu klappen scheint - morgens und am frühen Abend, wenn der Strahler ausgeht, strömen zahlreiche Arbeiterinnen aus dem Nest, über die Mittagszeit ist außerhalb des Nestes nur wenig Aktivität, aber die Puppen werden in die oberen, warmen Kammern getragen. Ist es im Becken überall gleich warm, kann es passieren, dass die Ameisen das gesamte Becken als Nest ansehen und überall herumhocken. Durch den Wärmestrahler ist das nicht der Fall. Ein PC-Lüfter in der Decke des Beckens sorgt auf niedriger Stufe für einen ständigen Luftaustausch, um Staunässe zu vermeiden.
Im Becken steht natürlich immer Zuckerwasser bereit, was gerne genutzt wird:
An Insekten nehmen die M. gulosa alles an, was man ihnen anbietet, sie sind absolut nicht wählerisch, lieben zum Beispiel Mehlwürmer und zerlegen sie im Nest fachmännisch in kleine Stücke. Selber jagen ist auch kein Problem, auch mit großen Heimchen werden sie durch ihren kräftigen Stachel schnell fertig.
Hier noch ein paar Bilder von der Kolonie, leider ist es extrem schwer gute Fotos hinzubekommen und in viele der Kammern kann man nur mit bloßem Auge schauen, da die Scheiben etwas verdreckt sind. Die tatsächliche Brutmenge ist also viel höher, als auf den Bildern zu sehen, gerade die Larven werden in eigenen Kammer gelagert.
Wer genau hinschaut, erkennt eine Jungkönigin auf den Bildern. Ich war sehr erstaunt das zu entdecken, eigentlich ist die Kolonie noch etwas jung für die Aufzucht von Geschlechtstieren, sie sehen das aber scheinbar anders, denn einige weitere Puppen sehen verdächtig nach zukünftigen Königinnen aus. Freuen tut man sich da als Halter natürlich schon, es geht der Kolonie prächtig.
Myrmecia gulosa zeigt einen extremen Polymorphismus, neben teilweise sehr kräftig gebauten Arbeiterinnen, die größer als die Königin sind und zahlreichen Zwischengrößen, gibt es eine winzige Arbeiterinnenkaste, kaum mehr als einen Zentimeter groß und eher einheitlich braun als rot gefärbt, die sich hauptsächlich um die Eier und kleine Larven zu kümmern scheint. Lange Zeit gab es davon nur ein Exemplar in meiner Kolonie, aktuell kann ich mindestens 10 dieser winzigen Puppen zählen, die sich deutlich von den übrigen abheben. Im Außendienst konnte ich diese Winzlinge bisher kein einziges Mal beobachten, wohl aber bei Franks Kolonie am späten Abend an den Nektarien einer Pflanze, als ich vor einiger Zeit bei ihm zu Besuch war.
Von Frank habe ich Ableger einer Springpalme und vom Fleißigen Lieschen bekommen, die ich in die linke, etwas feuchtere Hälfte des Beckens gepflanzt habe. Außerdem habe ich von einer Gärtnerei eine kleine Australische Kastanie und eine Kängurupfote (die Pflanze) bekommen können.
Das große Becken ist der Blickfang im Zimmer, so macht Ameisenhaltung Spaß!
LG, Phillip
Als Nachtrag hier noch ein paar Bilder vom natürlichen Lebensraum der M. gulosa und einer wilden Kolonie:
LG, Phillip
Hi Philip:)
Die Gulosa sind wirklich eine schöne Art. Tolle Bilder von dir.
Wie läuft dass geschehen den so zur Zeit?
Ich halte ja jetzt seit kurzem die pyriformis, auch sehr interessant muss ich sagen. Bin gespannt was da noch auf mich zukommt.
Vor einiger Zeit hatte ich mal pavida bzw. Videx. Glaube aber das es doch einige Unterschiede gibt aussser von der Farbe natürlich. Würd mich freuen wieder was zu lesen:)
Lg
Myrmecia123
Hallo Myrmecia123,
Die Kolonie entwickelt sich weiterhin sehr gut. In letzter Zeit werden immer wieder Puppen aussortiert, sie weisen kleine Bissstellen auf und teilweise sind die kurz vor dem Schlupf stehenden Ameisen darin nahezu komplett ausgehöhlt. Den genauen Übeltäter kenne ich nicht, aber um ehrlich zu sein bin ich insofern ganz froh darüber, als dass es die Kolonie etwas in Schach hält. Denn trotzdem schlüpfen täglich neue unversehrte Arbeiterinnen und es gibt eine große Zahl Larven.
Trotzdem werde ich natürlich etwas verändern, ich baue gerade ein noch größeres Nest und eins zwei kleinere Veränderungen am
Vorerst habe ich die Temperaturen heruntergefahren, der Spotstrahler ist gar nicht mehr an, die Rotlichtlampe nur noch wenige Stunden am Tag. Das ist jetzt seit knapp einem Monat so, trotzdem zähle ich aktuell alleine über 70 Puppen.
Interessanterweise haben sie die gesunkenen Temperaturen dazu veranlasst, sich in den unteren Kammern wie wild in den Gips in die Tiefe zu graben, inzwischen liegt draußen vor dem Nest ein beachtliches Häufchen. Ich habe keine Ahnung wie viele weitere Arbeiterinnen sich in den selbstgegrabenen Kammern verstecken, ein weiterer Grund warum ich sie bald rausholen und ein neues Nest bauen werde. Das jetzige Gipsnest hatte ich nicht lange genug durchtrocknen lassen und eventuell auch etwas zu viel Sand zugemischt, sodass der Gips sehr weich ist. Das wird beim neuen Nest nicht so sein.
Heute habe ich endlich Ersatz für meinen defekten Blitz bekommen, hier zwei Schnappschüsse vom ersten Test mit einem recht unruhigen Modell, einer aus der Kolonie stammenden Jungkönigin:
LG, Phillip
Hi und Danke für die schnelle Antwort Philip.
Wie alt ist deine Kolonie nochmal? Du hast schon geschlechtstiere. Die Gulosa können ja mehrere 1000 Tiere stark werden, ist deine schon so groß? Oder produzieren sie schon unter wenigen hundert Tieren auch geschlechtstiere? Pyriformis soll ja ähnlich groß werden. Bin mal gespannt. Auch im Bezug auf gamergate soll ja möglich sein bei der Art. Leider fehlen beider Kolonien bei den Königinnen je ein Bein. Also fünf nur. Hoffe das es nicht allzu schlimm ist für solche Arten. Weist du da was dazu?
Lg und schönen Tag
Myrmecia123
Die Königin ist jetzt etwa anderthalb Jahre alt, die Kolonie etwa ein Jahr, da es zwischendrin einen kleinen Einbruch gab. Die erste Jungkönigin ist bereits bei einer Koloniegröße von etwa 50 Arbeiterinnen geschlüpft, also sehr früh. Ich glaube nicht, dass das in der Natur ähnlich ist, ich denke eher, dass die frühe Aufzucht von Geschlechtstieren auf das übermäßige Futterangebot und die optimalen Temperaturen zurückzuführen ist.
Soweit ich weiß, werden die Myrmecia pyriformis Kolonien noch größer als die von M. gulosa, aber auch letztere können einen beachtliche Nestgröße erreichen - ob es wirklich mehrere tausend sind oder wahrscheinlich mehrere hundert ist schwer einzuschätzen, da sie meist keine wirklichen Nesthügel bauen und es kaum erkennbar ist, wie groß das Nest unter der Erde ist. Die frühe Aufzucht von Geschlechtstieren bei mir in der Haltung deute ich ebenfalls als Hinweis auf einen recht schnellen Zyklus und vergleichsweise kleinen Koloniegröße wie typisch für Myrmecia: es werden schnell eine große Zahl an Arbeiterinnen aufgezogen und dann irgendwann hauptsächlich nur noch Geschlechtstiere. Bis das bei meiner Kolonie so weit ist, wird es hoffentlich noch etwas dauern.
Ein fehlendes Bein dürfte kein Problem sein, wenn die Könginnen normal Brut aufziehen. Nicht speziell von Myrmecia, aber von anderen Ameisenarten habe ich schon öfters Königinnen mit kleinen Verletzungen erlebt, die trotzdem sehr produktiv waren und eine gesunde Kolonie hervorgebracht haben.
LG, Phillip
Hi ,
Es ist schon erstaunlich wie potent das Gift der Myrmecia zu sein scheint. Hatte letztens eine Hornisse gefunden die in einem spinnen netzt hing. Habe sie einer Myrmecia Kolonie gegeben . Keine Angst ihr fehlte leider schon ein Flügel. Erstaunlich war ein einziger Stich genügte um die bewegungslos zu machen. Schon sehr heftig da Hornissen ja schon recht massig und groß sind. Was hattest du den schon so alles an Futter gegeben?
Lg
Myrmecia123
Meine Kolonie hat nun ein Winterquartier bezogen. Ein großes Meterbecken, offen und sonnig. Die Kolonie soll sich nun langsam auf eine Pause vorbereiten.
Ich habe die Bande in ein anderes Zimmer der Wohnung gebracht. Hier stehen sie an einem westlich ausgerichteten Fenster, haben viel Sonne, auch im Winter, dabei aber bei Temperaturen, die sich im bald beginnenden Herbst und Winter denen annähern, die in ihrer Heimat in der kühlen Jahreszeit herrschen sollten. Die Kolonie bekam ihr altes, großes Nest zurück. Sie braucht es auch schon wieder, denn die Kolonie hat sich gut entwickelt und es sind schon wieder um die einhundertfünfzig Arbeiterinnen.
Das
Die Ameisen beim Einzug in das neue, alte Quartier. Es werden Brutstadien in das Nest getragen. Ganz links eine
Die Nachmittagssonne bescheint ihre Körper und es ist am Boden jetzt sehr warm. Die großen Tiere sind sehr agil, aufmerksam und lebhaft. Wunderschön.
LG, Frank.
Hallo und gute Nacht :),
gibt es eigentlich Unterschiede vom Verhalten insgesamt zw. Myrmecia Gulosa und Pavida?
Habt ihr was bemerkt ?
Lg
Myrmecia123
Gibt es eigentlich Unterschiede vom Verhalten insgesamt zw. Myrmecia Gulosa und Pavida?
Habt ihr was bemerkt ?
Ja, es gibt doch recht deutliche Unterschiede zwischen beiden Arten. Myrmecia gulosa sind im Wesen insgesamt etwas ruhiger als pavida.
Während M. pavida sehr schnell nach Allem schnappt, was sich bewegt und bei Störung wie von der Tarantel gestochen umher rennt, sich teilweise in Nestgenossinen verbeißt, lässt es sich mit den gulosa deutlich besser arbeiten.
Diese Tiere beobachten mehr, greifen nur im Notfall an oder wenn das Nest gestört wird. In der Natur habe ich wirklich große Nester aus nächster Nähe fotografiert, ohne ein Problem zu bekommen. Es kamen ein paar Wächter aus dem Nest und haben mich im Auge behalten - sicher hätten sie zugestochen, wenn ich es drauf angelegt hätte - und das wars.
Da bei meiner Kolonie hier teilweise um die 40-50 Arbeiterinnen gleichzeitig auf Nahrungssuche sind, gehen manchmal einzelne Arbeiterinnen auf Entdeckungstour und verlassen das
Gestern habe ich die Kolonie aus dem
Es sind also gut organisierte, beobachtende und die Lage immer einschätzende Ameisen und was ich bei Myrmecia so interessant und beeindruckend finde, ist dass die Initiative immer von einzelnen Arbeiterinnen ausgeht, die entscheiden, was das Beste für den Rest der Kolonie ist. Das gibt es nur bei diesen den Wespen doch noch irgendwie ähnlichen Ameisen.
Ein weiterer Verhaltensunterschied, der mir aufgefallen ist, ist dass M. pavida das exakt selbe Setup, in dem die gulosa ohne Ärger zu machen gelebt haben, ständig wie wild umgraben - ihr Grabtrieb scheint deutlich stärker ausgeprägt zu sein und sie schaffen es sogar, sich zwischen groben Kieselsteinen Kammern zu bauen.
LG, Phillip
Moin!
@Frank Mattheis: Du hattest am Anfang der letzten Woche geschrieben, dass deine Myrmecia gulosa Kolonie nun in das Winterquartier umzieht. Anscheinend hältst du die Kolonie nach den Jahreszeiten der Nordhalbkugel. Ist das letzten Endes kein Problem für die Tiere? Sind Mrymecia Arten da sehr anpassungsfähig?
Meine Südafrikaner machen gerade das Ende des norddeutschen Sommers als Winter durch, unbeheizt bei tagsüber meistens 22-24 °C Lufttemperatur, manchmal wurde es auch 26 °C. Im Oktober werde ich nach und nach Heizelemente zur Raumtemperatur zuschalten, Frühlingsbeginn ist der 22.09.2017. Wäre der Sommer hier in Hamburg heißer, dann wäre das ein Problem.
Gruß, Olaf
Hallo Olaf. Ich würde immer versuchen, auf die hiesigen jahreszeitlichen Verhältnisse umzustellen. Man macht das ja auch mit anderen Tieren aus der südlichen Hemisphäre so und auch mit den meisten Pflanzen von dort.
Gelingt auch eigentlich problemlos.
Meine gulosa mussten auf einen Winter verzichten, hatten also einen extrem langen Sommer. Ich halte sie seit Mai 2016. Jetzt stehen sie in einen unbeheizten Raum, die Temperaturen sinken mit dem einhergehenden Herbst. Ab und zu knallt die Nachmittagssonne rein durch das Westfenster, auch das genießen die Ameisen dann. Aber im Nest wird es kühler, ich heize auch nicht mehr bei ihnen. Sie sollen jetzt eine Pause machen. Das, obwohl sie noch einige Larven und auch Puppen haben. Ich zwinge sie also zu dieser Winterruhe.
Natürlich bekommen sie Futter, Zucker und Eiweiß. Sie können also noch die Larven aufziehen, das aber wird natürlich länger dauern. Soviel ich weiß, hat die Art im australischen Freiland auch Brut im Winter, es ist also wohl nicht ungewöhnlich.
Eigentlich ist es mir auch nicht wichtig, ob es ihnen jetzt noch gelingt, die Larven aufzuziehen. Es sind schon wieder genug Arbeiterinnen und es werden noch welche schlüpfen. Wichtig ist mir, dass die Kolonie, besonders die Königin nun eine etwas längere Pause bekommt.
Kurz. Diese Anpassungsfähigkeit meiner Myrmecia traue ich ohne weiteres auch deinen Südafrikanern zu. Würde ich so machen, denn es ist einfach leichter und gelingt vor allem besser, im Winterhalbjahr eine Winterruhe zu inszenieren als im Sommerhalbjahr.
LG, Frank.
Interessante Reaktionen auf "Stress" beziehungsweise den Verlust des Nestes
Wie ich bereits angedeutet hatte, wurde es Zeit, die Ameisen zeitweise aus dem
Jetzt, wo das Becken wieder bezugsbereit war, ging es plötzlich wieder zurück in das
Einige wenige Arbeiterinnen verstarben kurz nach dem Umsetzen in die Box ohne erkennbaren Grund abgesehen vom durch das Umsetzen verursachten Stress. Eigentlich ist Stress ein Begriff, den ich im Zusammenhang mit Ameisen eher ungerne verwende. Auffällig ist aber bei einigen Arbeiterinnen auch noch jetzt im Nachhinein ein völlig verändertes Verhalten durch die Aufregung der letzten Tage, was ich bei anderen Ameisen so noch nie gesehen habe.
Sie wirken wie traumatisiert; wie fehlprogrammierte Roboter, die ihren Sinn und ihre Lebensaufgabe mit ihrem alten Nest verloren haben. Arbeiterinnen, die das neue Nest nicht entdeckt haben, laufen ziellos im Kreis, sind übersteigert aggressiv und verbeißen sich teilweise stundenlang und sehr hartnäckig in unbeweglichen Gegenständen wie Holzstücken, Pflanzen oder den Rändern der Glasscheiben. Einige Arbeiterinnen sitzen wie deaktiviert herum, bewegen sich stundenlang gar nicht mehr und reagieren kaum auf äußere Reize.
Es wird deutlich, dass die bei Myrmecia eher gering ausgeprägte
Es scheint ihnen ein Sinn oder eine Kommunikationsmöglichkeit zu fehlen, andere Arbeiterinnen in das neue Nest zu leiten und das, obwohl ich in der Vergangenheit bei fouragierenden Arbeiterinnen mehrmals eine Art
In der Natur werden diese Ameisen vermutlich nie dazu gezwungen sein umzuziehen, da es wohl kaum ein Tier wagen würde, ein großes Myrmecia Nest auszugraben. Als ich die damals noch kleine Kolonie mit nur etwa 20 Arbeiterinnen vor einigen Monaten das erste Mal in das Becken setzte, ging der Umzug interessanterweise noch sehr koordiniert und schnell vonstatten. Dass es mit der inzwischen knapp 150 Arbeiterinnen starken Kolonie nun viel schwieriger werden würde, ist das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte.
LG, Phillip
Ich habe meine gulosa auch schon einige Male umquartiert, Phillip. Dabei starb mir eigentlich nie eine der Arbeiterinnen während des Umsetzens.
Dass die Tiere nach dem Einzug in ein neues Nest einige Zeit herum laufen und die Gegend absuchen und untersuchen, habe ich eigentlich immer etwas anders interpretiert. Sie suchten halt nach Genossinnen und nach Brut. Auch nach Feinden oder Bedrohungen für die in solchen Situationen verletzliche Kolonie. Kann sein, dass einige dann etwas durcheinander sind, aggressiv und überfordert, aber, hm, das soll es auch bei Primaten geben.
Klar, solche Situationen werden im Freiland selten geschehen, ich glaube auch nicht, dass diese Arten oft umziehen. Müssen sie auch eher selten, wahrscheinlich, die Tiere sind wehrhaft, es wird wenige Bedrohungen geben für die Kolonien im Freiland.
Ich habe eigentlich ähnliches in solchen einschneidenden Umzugssituationen beobachtet wie du. Anfangs hektisch agierende Arbeiterinnen, daneben Arbeiterinnen, die reglos warteten und desorientiert waren. Ich habe meine Beobachtungen bisher anders interpretiert. Die agierenden Arbeiterinnen waren eben erfahrene Aussendiensttiere, die Herumsitzenden und Wartenden waren eher unerfahrene, junge Tiere oder Minore, die im Normalfall eigentlich nie draußen sind. Dazwischen alle Abstufungen, manche Tiere sind ja nicht ganz unerfahren und kennen den Auslauf schon, haben das Nest schon verlassen, gehören aber noch nicht zu den erfahrenen Jägerinnen.
Bei meinen gulosa habe ich jedenfalls noch kein anhaltendes Chaos oder Durcheinander gesehen. Ich staunte eigentlich immer, wie schnell die sich beruhigen und dann cool ihren Job machen, dass dann mit einiger Konzentration. Aber klar, sie spuren halt nicht und rekrutieren nicht so effizient wie Pheidole oder Messor. Es dauert eben länger. Und es ist ganz sicher so, dass sie sich dabei relativ schwer tun, denn sie werden eher nie oder ganz selten im Freiland umziehen und haben deswegen daran keine spezialisierten Anpassungen im Verhalten. Trotzdem, ich fand bisher, dass ihre Kommunikation und sogar
Vieles geschieht bei ihnen, weil sie gut sehen können. Mit ihren visuellen Möglichkeiten machen diese Ameisen einiges wett und kommen mit so mancher Situation ganz gut zurecht. Erfahrene Arbeiterinnen sehen einfach im Vorbeilaufen andere Arbeiterinnen bei deren Verschwinden oder Hantieren an und in bisher unbekannten Nesteingängen. Sie verstehen dann die Situation, werden zumindest neugierig (!) und sehen sich das genauer an, finden so manchmal, nicht immer, das neue Nest. Für mich war das immer ganz besonders faszinierend. Sie folgen eben nicht einfach einer Duftspur, sie sehen und "verstehen" eine Situation, wenn es gut läuft. Manchmal nicht völlig und nicht auf Anhieb, aber immer irgendwie.
Für mich sind das keine Roboter. Eher etwas mehr.
LG, Frank.
Die Wartenden werden oft ergriffen und ins Nest getragen oder gezerrt. Hinterher "wissen" diese dann sogar oft ganz gut, wie die Örtlichkeiten sind.
Eben das konnte ich bei meiner Kolonie so gar nicht beobachten, was mich sehr erstaunt hat. Jede Arbeiterin schien ihr eigenes Ding zu machen, einige wenige haben stundenlang die Brut ins Nest getragen, aber nie versucht andere Arbeiterinnen dort hin zu zerren oder zu führen.
Als ich die Kolonie das erste Mal umgesetzt hatte und sie noch kleiner war, war das Verhalten ein völlig anderes.
Für mich sind das keine Roboter. Eher etwas mehr.
Nein, natürlich! Das war nur eine bildliche Beschreibung des Verhaltens der orientierungslosen Arbeiterinnen, die ich über Stunden besorgt beobachtet habe.
Inzwischen haben sich auch alle Tiere im Nest eingefunden, vielleicht haben die kühleren Temperaturen dafür gesorgt, dass alles etwas langsamer voran ging; ich beheize ja seit einigen Wochen nicht mehr.
LG, Phillip
Das lag dann sicher an den kühlen Temperaturen, wenn die Ameisen sich so schwer taten bei ihrem Umzug, Phillip. Als meine Kolonie letztens in ihr Winterquartier einzog, war es sehr warm; die Sonne knallte am Nachmittag durch das Fenster und die Arbeiterinnen waren sehr aktiv und munter.
Jetzt, wo es merklich kühler geworden ist, ist bei meiner Kolonie Ruhe eingekehrt. Einige Arbeiterinnen besuchen nachmittags noch die Zuckertränke, das war es dann aber auch. Temperaturen um die 16 bis vllt. mal 20 Grad sorgen für Ruhe im
LG, Frank.
Hallo Leute:
wie ging es bei euch am Anfang mit der Nahrungsaufnahme? Kann Mann bei kleinen Kolonien bis 20 Tiere lebend Futter zum selber jagen in Form von Schaben, Mehlwürmer, Heimchen anbieten? Sicher ist eine Fütterung bis sie noch größer sind einfacher und sicherer. Aber bei unseren Myrmecia sollte es doch kein Problem geben oder? Denke das es gleichgültig ist welche Art von Myrmecia.
Ps: kühlere Temperaturen lassen sowohl Entwicklung und Bewegung stark einschränken.
Liebe Grüße
Lg.
Myrmecia123
Sicher kann man denen lebende Beutetiere anbieten. Das sind sehr gute Einzeljäger. Sie jagen allein. Schon deswegen spielt die Koloniegröße keine Rolle.
Selbst gründende Jungköniginnen jagen und töten selbstverständlich Beutetiere, wenn sie Larven aufziehen und deswegen Proteine brauchen. Die Arten gründen semiclaustral, müssen sich und die Nachkommenschaft also mit Nahrung versorgen auch während der Koloniegründung. Bei mir jagten alle Jungköniginnen der verschiedenen Arten und versorgten sich also selbst mit Proteinen.
Es sind durchweg wehrhafte und geschickte Jägerinnen.
LG, Frank.
Hi Frank,
du pflegst gerade M. gulosa wenn das stimmt. Mich würde interessieren welche Myrmecia Arten du schon pflegen durftest? Gibt es da noch Arten die dich reizen würden?
Ich hatte ja mal pavida. Da störte mich sehr schnell die hohe Zahl der geschlechtstiere. Vieleicht hängt es bei pavida damit zusammen dass die Kolonien nicht sonderlich groß werden und da deswegen zeitlich geschlechtstiere vorkommen. Denkst du auch so? Allgemein sind es sehr außergewöhnliche ameisen finde ich. Die Aufmerksamkeit? Die vielen Eigenarten die sie besitzen. Es gibt denke ich sehr wenige Arten an ameisen die so sind würde ich behaupten. So urtümlich aber doch modern möchte ich fast sagen :-).
Sorry für mein schwärmen dies bezüglich.
Schöne gute Nacht .
Lg
Myrmecia123
Es waren einige Arten der Gattung, die ich bisher beobachten konnte. Ich hatte etwas Glück. Das ist aber unwichtig.
Das sind natürlich sehr schöne Ameisen, aber auch andere Arten sind interessant. Jede Art verfügt über Anpassungen und spezielle Fähigkeiten. Faszinierend sind sie alle.
LG, Frank.
Nein, diese Art kenne ich nicht aus eigenen Erfahrungen.
Und nur als liebevollen Hinweis, dieser Thread hier befasst sich eigentlich mit der Art Myrmecia gulosa. Wir sollten hier nicht allzu sehr abschweifen.
Für Diskussionen um andere Arten kannst du gerne einen anderen Thread eröffnen, das wird hier durchaus gerne gesehen...
LG, Frank.
Ok sorry.
Diese gulosa-Kolonie erlebt nun ihren ersten Winter. Die Königin lebt seit etwa 15 Monaten bei mir, Arbeiterinnen gibt es seit ungefähr einem Jahr. Die Kolonie wurde bis jetzt warm gehalten und hat sich gut entwickelt. So gut, dass ein großer Teil der Arbeiterinnen entfernt wurde.
Nun wurde es Zeit, den Ameisen eine erste Winterruhe zu gewähren.
In den Wochen, in denen die Kolonie nun kühler gehalten wird, haben die Ameisen nach und nach ihre Aktivität weitgehend eingestellt. Alle Tiere halten sich im Nest auf. Hier, im Nest wird noch immer viel Brut gepflegt, diese scheint sich aber jetzt nicht oder kaum zu entwickeln.
An schönen und sonnigen Tagen genießen die Arbeiterinnen ein Sonnenbad. Es wird nun etwas wärmer und die Ameisen unternehmen kurze Inspektionsgänge im Terrarium.
Es wird sich also gesonnt, es wird Zucker aufgenommen und einige Mehlwürmer und Grillen werden erjagt und eingetragen.
Sobald die wärmende Sonne untergegangen ist, kehrt wieder Ruhe ein.
Arbeiterinnen im wärmenden Sonnenlicht am Nesteingang.
LG, Frank.
Ein neues Nest und eine kleine, aber bedeutsame Änderung am
Als ich vor zwei Wochen meine M. gulosa aus dem
Ich kann mir nicht erklären wieso, aber die Ameisen lagerten die Puppen oft nicht vollständig im vorhandenen trockenen Teil des alten Nestes, sondern auch in den unteren Kammern, die einfach zu feucht waren. Aus der selber in den Gips gegrabenen Kammer habe ich sie manchmal völlig durchnässte Puppen ziehen sehen, die dann wenige Tage später draußen entsorgt wurden.
Um das Problem mit der Feuchtigkeit zu lösen, aber trotzdem die Pflanzen im
Das neue Nest selber hat sehr viel mehr Kammern und wird der Kolonie noch lange Platz bieten können. Es ist noch einmal 10cm höher als das alte, dafür aber etwas dünner und die Wände zwischen den Kammern habe ich diesmal auch sehr dünn geplant, sodass es insgesamt nicht schwerer ist - ansonsten wäre es schwierig geworden, es in das
Ein so großes Nest zu gießen, braucht etwas Vorbereitung. Ich habe zunächst einen Holzrahmen gebaut, eine passende Scheibe eingelegt und darauf zunächst die geplanten Kammern mit Folienstift aufgezeichnet und dann das Negativ der Kammern modelliert. Als Modelliermasse habe ich wie auch schon beim vorherigen Nest Katzen-Klumpstreu natürlicher Herkunft verwendet, das mit etwas Wasser angerührt eine sehr stabile und gut formbare Masse ergibt. Die Scheibe habe ich nach dem Guss wieder entfernt, das Nest steht direkt an der Scheibe des Terrariums, sodass es leichter ist, einzugreifen und die Ameisen wieder aus dem
Die Rückseite des Nestes habe ich, während der Rotband-Gips noch weich war, mit Sand und Steinen bestreut und einen kleinen Stock einmodelliert:
Altes und neues Nest im direkten Vergleich, einige kleinere fehlerhafte Stellen habe ich später noch ausgebessert:
Damit sich die Ameisen nicht wieder nach unten durchgraben, habe ich die Kammern der untersten beiden Etagen mit Kunstharz ausgestrichen. Auf das angelierte Harz habe ich dann etwas Sand und Lehm gestreut, sodass man davon jetzt beim fertigen Nest nichts sieht. Ob die dünne Schicht Harz den kräftigen Mandibeln von Myrmecia auf Dauer standhält, wird sich zeigen.
Der Umzug ging, wie in meinem vorherigen Beitrag beschrieben, etwas schleppend voran, inzwischen haben sie sich aber wieder gut eingelebt.
Ein paar Arbeiterinnen haben das neue Nest entdeckt und tragen emsig Brut ein:
Im Zuge des Umsetzens habe ich etwa 50 Arbeiterinnen separiert, die Kolonie wächst aufgrund der großen Brutmengen einfach sehr schnell. Die entfernten Arbeiterinnen leben jetzt zusammen mit einer unbegatteten Königin in einem anderen
LG, Phillip
Umgestaltung der Landschaft im
Ich habe mir zum Ziel genommen, das
Ich habe mir einen grundlegenden Tipp aus einer Aquascaping-Zeitschrift zu Herzen genommen, der ein reich bepflanztes
Schon mit dem neuen Nest bin ich auf hellen Sand umgestiegen, um einen besseren Kontrast zu haben. Der Sand aus dem Baumarkt war mir aber noch zu gelb, deshalb bringe ich jetzt Stück für Stück ganz weißen Sand ein. Das Nest muss ich noch damit einpinseln.
Und ganz nebenbei spazieren dazwischen natürlich nach wie vor die wunderschönen Myrmecia gulosa umher. Wer genau hinschaut, sieht auf einem Foto, dass der Nesteingang mit Watte verschlossen ist. Das ist inzwischen die einzige Methode, wie ich am Becken arbeiten kann. Die noch im Becken herumlaufenden Arbeiterinnen sammle ich dann immer in eine mit
Heute waren es über 20 Arbeiterinnen, die im Becken auf Nahrungssuche waren.
LG, Phillip
Nach einer längeren Ruhephase bei Zimmertemperatur ist seit einer Woche die Rotlichtlampe wieder an und seit gestern strahlt auch der Halogenspot im
Die ältere Generation Larven ist während der kühleren Phase nur wenig gewachsen und inzwischen sind durch die wärmeren Temperaturen bereits neue, kleine Larven geschlüpft:
Der Hunger der Kolonie steigt wieder merklich und es wird alles eingetragen, was sie finden - selbst einen Mehlkäfer und ein paar Kellerasseln haben sie irgendwo zwischen den Pflanzen im Terrarium gefunden.
Meine Kolonie hat nun ihre Winterruhe beendet, seit einer Woche lebt sie nun in ihrem neuen Zuhause.
Aber, sie haben jetzt leider große Probleme. Vielleicht war der Wechsel zu abrupt und zu hart. Vielleicht haben sie aber auch in den letzten Wochen doch etwas gelitten bei den kühlen Temperaturen.
Jedenfalls sind viele Arbeiterinnen erkrankt, es gibt sichtbare Versteifungen und Krümmungen der Fühlergeißeln oder Beine bei manchen Arbeiterinnen. Das sind keine "angeborenen" Handicaps, die Behinderungen traten und treten jetzt erst auf. Irgendwann werden erkrankte Tiere apathisch oder zittern. Einige der Arbeiterinnen habe ich bereits von ihrem Leid erlöst und sie getötet.
Jetzt bin ich froh, dass ich der Kolonie die Brut, die es noch gab, gelassen habe und ihr nicht weggenommen habe, um sie zu der früher abgegebenen Arbeiterinnengruppe zuzugeben. Denn die Zahl der vorhandenen Arbeiterinnen nimmt zur Zeit ab.
Schon etwas doof. Nun haben sie endlich Platz, Licht und Wärme und jetzt zeigen sich die von mir für so robust gehaltenen Ameisen doch etwas mädchenhaft.
Ich vermute, dass die plötzliche Wärme jetzt nach der Winterruhe den Tieren zusetzt. Nur leider muss ich das Nest beheizen, damit es trocknet. Heize ich nicht, wird es noch feuchter in den Nestkammern wie es ohnehin im Moment schon ist. Das Nest wurde vor einer Woche mit viel Wasser gereinigt, erweitert und ist jetzt noch immer feucht. Dazu kommt natürlich die Wärme, die im kleinen Treibhaus vorherrscht und dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit, das Wasser im Gipskörper des Nestes auch in Richtung des Nestes und der Nestkammern, an die Glasscheibe also, diffundiert.
Im Treibhaus ist es tagsüber also auch sehr warm. Dazu kommt eine tagsüber infolge der Erwärmung auftretende hohe LF. Das ist ungünstig und ich hatte eigentlich gehofft, dass das Treibhaus sich infolge seines nicht so geschlossenen Aufbaus auch nicht so sehr aufheizt. Andererseits sind hohe Temperaturen ja eigentlich ganz gut für diese Ameisen, nicht jedoch eine ständig hohe LF, denke ich.
Ich muss am Wochenende unbedingt einen Lüfter einbauen, der trockene Luft in das Treibhaus befördert und so für einen Luftaustausch und einen Abtransport der LF sorgt.
Naja, ich wollte das nur mal zum Besten geben. Es gelingt eben nicht alles und ich muss jetzt auf meine gulosa sehr aufpassen, denn ich will sie nicht verlieren.
LG, Frank.
Die Situation scheint sich zu bessern. Ich habe einen Lüfter installiert, die LF sank in kurzer Zeit von knapp 90 % auf nun 70 % und wird noch weiter sinken. Das sind schon fast normale Verhältnisse, die Temperaturen liegen jetzt bei 25 Grad, das ist auch völlig okay.
Kaum war der Lüfter in Betrieb, änderten die Ameisen ihr Verhalten. Sie wirken wacher, bewegen sich anders, zeigen wieder ein typisches, aufgewecktes Verhalten. Einige Arbeiterinnen saßen für einige Zeit vor dem Nesteingang und schienen die neuen klimatischen Verhältnisse zu genießen.
Sieht für mich viel besser aus...
LG, Frank.
Bei vielen Ameisenarten sterben nach einer Überwinterung in der darauffolgenden Zeit viele Arbeiterinnen. Das sind dann aber alte und invalide Tiere, deren Zeit gekommen ist. Bei den Arbeiterinnen, die mir hier dahin schwinden, mag ich nicht glauben, dass sie bereits so alt sind und ihr Sterben ein normaler, natürlicher Vorgang ist.
Mag sein, dass ich den Tieren etwas viel zugemutet habe. Auch im sommerheißen NSW in Australien wird der Frühsommer nicht so plötzlich und unvermittelt eintreten, wie ich ihn für meine armen gulosa eintreten ließ. Und wenn es doch geschieht, können sich die Tiere dort in den noch kühlen Boden zurück ziehen.
Der "Winter" dauerte für die gulosa knapp drei Monate. Die erste Zeit war es dabei noch tagsüber recht warm, beheizt habe ich das Nest jedoch nicht in dieser Zeit. Die Ameisen genossen jedoch die wärmenden Sonnenstrahlen im Terrarium.
Es ist möglich (...und ich mache mir jetzt deswegen Vorwürfe), dass ich in der letzten Zeit etwas nachlässig war mit der Befeuchtung des Substrats und damit des Nestes. Möglicherweise litten die Ameisen Durst im Nest und möglicherweise sind die jetzt eintretenden Probleme der Kolonie Folgeschäden meiner schlampigen Pflege. Als ich die Kolonie aus ihrem Winterquartier heraus holte, war ich überrascht, wie trocken das Nest war. Mir war klar, dass es zu trocken war.
Das sind erdbewohnende Ameisen, die nicht die Möglichkeit haben wie viele andere Ameisen, sich über Trophallaxis, von Mund zu Mund gegenseitig mit Wasser zu versorgen. In einer gut versorgten Kolonie wird Wasser neben anderen Nährstoffen natürlich über die Abgabe und Weitergabe der Futtereier und auch der Beutetiere weitergegeben, aber das muss nicht genügen. Zumindest würde ich mich nicht darauf verlassen wollen.
Vorsichtig geschätzt habe ich jetzt in kurzer Zeit etwa die Hälfte der vorhandenen Arbeiterinnenschaft verloren. Ziemlich frustrierend. Zum Glück schlüpfen derzeit junge Arbeiterinnen.
Der Krankheitsverlauf ist dabei immer derselbe. Die Tiere verlieren die Beweglichkeit und Elastizität einer Fühlergeißel, manchmal eines Beinchens. Nun ist ihr Verhalten noch normal. Irgendwann wird ihr Gang etwas unkoordinierter, sie reagieren nicht mehr auf jeden visuellen Reiz. Irgendwann, nach zwei bis drei Tagen des Krankheitsverlauf sitzen sie apathisch herum und sterben. Die Toten werden dann von anderen Arbeiterinnen herumgeschleppt. Ich entnehme sie so schnell wie möglich, es könnte ja auch eine andere Erkrankung sein und tote Tiere und das Herumhantieren mit ihnen kann durchaus zu neuen Infektionen führen.
Ich glaube jedoch nicht an eine solche Erkrankung, ich denke, dass die Ameisen an den Folgen der Überwinterung herum laborieren und ich einfach hier zu viele Fehler gemacht habe. Eine nächste Überwinterung werde ich sehr viel sanfter durchführen.
Ich hoffe sehr, dass es gut geht. Sie sind allerliebst, wenn sie gesund sind und munter ihren Beschäftigungen nachgehen. Hier zwei fitte Arbeiterinnen, die das Nest verlassen.
LG, Frank.
Auch wenn viele Arbeiterinnen verloren gegangen sind, geht das Brutgeschäft doch unbeirrt weiter. Die Kolonie hat viele Larven, viele Puppen und auch frischgelegte Eier.
Das ist auch der Grund, weswegen ich mir noch keine wirklichen Sorgen mache. Es sind bis jetzt nur ältere Arbeiterinnen gestorben, nie junge Tiere und es ist auch keine Brut verloren gegangen.
Natürlich aber waren auch diese "älteren" Arbeiterinnen höchstens etwas über ein Jahr alt. Ich denke aber, dass die Arbeiterinnen dieser Arten älter werden können, insofern ist der Verlust so vieler Arbeiterinnen durchaus beunruhigend.
Heute gab es Mittelmeergrillen. Ich füttere jetzt, angesichts der wenigen Außendiensttiere und der vielen Larven, direkt am Nesteingang. Die Versorgung der Brut soll so leicht wie möglich sein.
Auch die Königin zeigt Interesse an einer Grille.
Es ist noch relativ feucht im Nest. Kondenswasser sammelt sich an den Scheiben. Etwas Kondenswasser gab es aber zu allen Zeiten im Nest der gulosa, lediglich in der letzten Zeit der Winterpause nicht.
Noch ein Bild des Lebensraums der Ameisen.
LG, Frank.
Hier mal eine Arbeiterin mit beginnender Erkrankung bzw. mit ersten sichtbaren Symptomen.
Bei ihr ist der linke Fühler resp. die Fühlergeißel verkrümmt und wohl auch steif, sicher auch bereits taub und gefühllos. Der gesamte Fühler ist etwas weniger beweglich, wird kaum noch eingesetzt, scheint fast gelähmt zu sein und hängt manchmal etwas herunter.
So begann und beginnt bei allen bisher erkrankten Arbeiterinnen das Siechtum. Meist zuerst sichtbar an einem der beiden Fühler, immer nur an einem (!), manchmal an einem Bein, das steif wird und unbeweglich.
Jetzt ist diese Arbeiterin hier noch wach und aktiv, aber morgen schon wird sie lethargischer werden und übermorgen vielleicht bereits tot sein.
Es ist mir ein Rätsel und es ist ein Drama. Ich denke mal, dass ich nun fast alle der älteren Arbeiterinnen verloren habe. Vergiftung würde ich ausschließen, auch wenn es aussieht wie eine schleichende Vergiftung.
Im Terrarium wurde nur alte Pflanzen eingesetzt, die seit langem in meiner Pflege sind oder hier aufgewachsen sind und garantiert giftfrei sind. Das Inventar im
Es gibt kleine Fliegen im Terrarium. Es sind jedoch keine Buckelfliegen bzw. Phoriden. Für mich sind es Trauermücken, die sich ja eigentlich vegetarisch, von Pflanzenwurzeln und Pflanzenresten ernähren. Trauermücken treten immer wieder mal auf, sie sind schlimmstenfalls ungünstig für die Pflanzen, denke ich. Phoriden könnten gefährlich sein, sie würden aber sicher auch das Nest aufsuchen oder die großen Ameisen direkt anfliegen, wenn es parasitische Formen sind, das machen diese Trauermücken nie. Für beide kleinen Fliegen sind/wären die Bedingungen zunehmend ungünstig (wie gesagt, für Phoriden würde ich die Tierchen nicht halten), es wird immer trockener im Terrarium, LF jetzt unter 60 %. Die Bodenoberfläche ist ebenfalls trocken.
Seit Tagen entferne ich erkrankte Arbeiterinnen und töte sie. Könnte ja sein, dass es eventuell gegenseitige Infektionen gibt, ich will sie so gut es geht eindämmen und weitgehend ausschließen. Es macht keine Freude, solche schönen Tiere zu töten. Auch, wenn sie erkrankt sind.
Wenn das so weitergeht, muss ich die Kolonie wohl in ein Quarantäne-
Aber es gelingt nicht immer alles. So ist es nun einmal.
LG, Frank.
Dass ist wirklich traurig, dass es im Moment so schlecht steht um die Kolonie.
Genau das selbe Bild bot sich mir hier ja ganz am Anfang einmal, als die Kolonie auf 20 Arbeiterinnen angewachsen war und dann fast alle starben. Es fing immer mit den Fühlern an, dann wurden die Beine steif und nur noch hinterhergezogen. Teilweise saßen die Arbeiterinnen apathisch herum, vor dem Tod verbissen sie sich in Pflanzen.
Ich hatte sie daraufhin in ein völlig trockenes Quarantänebecken gesetzt und das Sterben hörte sofort auf.
Ob sie sich vielleicht eine Pilzinfektion oder Ähnliches einfangen von unserer heimischen Erde? Kann es mir anders nicht erklären. Seitdem ist die Kolonie schon Monate wieder im relativ feuchten
Ich hoffe sehr, dass es bald bergauf geht!
Wenn ich Glück habe, mit ich und meine gulosa dicht an einer Katastrophe vorbei geschrammt. Die Kolonie war mal recht groß, mir schon zu groß nach der kurzen Zeit. So groß, dass ich einen Teil der Arbeiterinnen weggegeben hatte.
Nach der Überwinterung und dem nachfolgendem Umsetzen begann das große Sterben der Arbeiterinnen. Zunächst langsam, unauffällig, dann beinahe lawinenartig. Habe ich ja beschrieben oben.
Zuletzt waren alle erwachsenen, also geschlüpften und mobilen Arbeiterinnen weggestorben bis auf zwei und zum Glück bis auf die Königin. Merkwürdigerweise und zum Glück zeigte diese nie irgendwelche Anzeichen einer Erkrankung oder Schwäche.
So saß ich nun da, mit der Königin, zwei Arbeiterinnen und jeder Menge Puppen und Larven. Die Tiere kamen jetzt in Quarantäne. Jedoch war absehbar und deutlich zu sehen, dass die zwei Arbeiterinnen, von denen eine eine beginnende Erkrankung zeigte, nicht mit dem Berg an Brut zurecht kommen konnten. Ca. 30 Puppen, etliche Larven und Eier, das konnten die nicht schaffen.
Zum Glück pflegt Phillip ja die gleiche Art. Phillip war sofort bereit, mir einige Arbeiterinnen zu schicken und nahm dafür einiges auf sich. Lieber Phillip, nochmal vielen Dank für deine schnelle Hilfe. Die Arbeiterinnengruppe schicke ich dir zurück, wenn der Job erledigt ist.
Die Arbeiterinnen von Phillip bekamen ein weiteres relativ steriles
Aber, es nützt ja alles nichts, es muss sein.
Auf diese Art ist die Restkolonie nun wieder auf etwa 10 Arbeiterinnen angewachsen. Keine der Arbeiterinnen ist gestorben, selbst die ältere, anfangs erkrankte Arbeiterin ist erstaunlicherweise behende und scheinbar wieder gesund. Ihr fehlen nun die Tarsen des mittleren Beinpaares, jedoch gab es bei ihr nie Beeinträchtigungen oder Fehlstellungen der Fühler, sie ist auch mit dieser geringfügigen Behinderung mobil und fidel. Noch sind die in den letzten Tagen frisch geschlüpften Arbeiterinnen jung und unausgefärbt. Sind sie etwas älter, in wenigen Tagen, werden sie selbst wieder die Brut pflegen können und Phillips Arbeiterinnen haben ihre Arbeit getan und dürfen Urlaub machen und die Heimreise antreten.
Das nur als kurze Meldung des Zwischenstandes bei meiner Kolonie.
LG, Frank.
Oh ha, da drücke ich natürlich die Daumen, dass es nun weiter bergauf geht und du die Infektion - klingt für mich schon stark nach einem Pilzinfekt - erfolgreich unter Kontrolle gebracht hast!
Immer hart von solch dramatischen Rückschlägen zu lesen, vor allem wenn es solch schöne Tiere betrifft
LG, Chris
Ich kann die Lage so gut nachvollziehen, Frank, schließlich erging es mir in der Gründungsphase mit der damals nur etwa ein dutzend Arbeiterinnen zählenden Kolonie genauso. So eine Infektion ist ein Desaster und es ist schmerzlich mitanzusehen, wie schnell sie zahlreiche Arbeiterinnen einfach dahinraffen kann. Um so schöner, dass ich nun helfen konnte, meine Kolonie wächst weiterhin super und kann ein paar Arbeiterinnen problemlos entbehren.
Sie genießen den im
Sehr glücklich bin ich, dass sich die Umbaumaßnahmen am
Auch das Einpinseln der Kammern in den unteren beiden Etagen des Nestes mit Epoxidharz scheint sich gelohnt zu haben, denn bisher haben sie es nicht geschafft, das Nest dort auf eigene Faust zu erweitern. Weiter oben haben sie sich einen kleinen zweiten Ausgang durch den Gips gebissen, was mich aber nicht weiter stört. Dadurch, dass dieser Ausgang dicht an der Schiebetür liegt, muss ich bloß beim Öffnen etwas aufpassen, denn sie sehen eben sehr gut und sind bereit, ihr Nest in unmittelbarer Nähe auch zu verteidigen, wenn nötig.
Ich blicke mit Freude der Entwicklung der Kolonie im kommenden Jahr entgegen.
LG, Phillip
Langsam geht es auch mit meiner Kolonie wieder aufwärts. Plötzlich scheinen die Ameisen wieder gesund zu sein, selbst jene, bereits erkrankte, die ich oben erwähnt hatte, erfreut sich bester Gesundheit und ist als älteste Arbeiterin meist am Nesteingang zugegen. Sie bewacht ihn und dekoriert ihn mit Steinchen und Kiefernnadeln.
Es sieht also ganz gut aus und das erkennt man auch auf den beiden Fotos.
Junge Arbeiterinnen, die die Arbeiterinnen von Phillip zum Schlüpfen bringen, setze ich regelmäßig zu, die Kolonie wächst also wieder und kann bereits wieder selbst einen Teil der Brut pflegen und versorgen.
Ich werde noch kein völlig abschließendes Fazit ziehen, dafür wäre es zu früh. Ich weiß aber, dass ich die nächste Winterruhe anders gestalten werde bei dieser Art.
Sicher stimmten die Bedingungen nicht oder waren ungünstig, Auffallend ja, dass fast alle erwachsenen Arbeiterinnen in den Wochen danach starben. Irgend etwas schwächte sie und leistete so wohl einer Infektion Vorschub. Vielleicht war auch die "Auswinterung" zu abrupt. Zum Glück erkrankte die Königin nicht und ist offenbar noch immer fit und gesund. Ihre Immunabwehr ist sicher stärker als die einer Arbeiterin. Zum Glück.
LG, Frank.
Bei meiner Truppe wird es inzwischen sehr geschäftig im Terrarium, vor Allem wenn es größere Grillen als Futter gibt. Für Mikroheimchen interessieren sie sich inzwischen nur noch wenig, aber alles größere wird aggressiv gejagt und eingetragen. Kein Wunder, denn Brut gibt es reichlich, wie man auf den Fotos aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse leider nur erahnen kann.
LG, Phillip
Bei meiner Kolonie scheint tatsächlich das Schlimmste überstanden zu sein. Es sterben keine Arbeiterinnen mehr, das ist schon ein richtiger Fortschritt.
Die Kolonie erhielt nun ein kleines bepflanztes
Arbeiterinnen bei der Larvenpflege und -fütterung.
LG, Frank.
Edit: Angeregt von Markus, habe ich dieses Nest komplett schwarz gefärbt. Schöner farblicher Kontrast, die roten Tiere im schwarzem Dunkel des Nestes.
Aktueller Stand der Kolonie-Entwicklung, siehe Foto.
Die Kolonie hat sich nun gut erholt und alle Tiere machen einen gesunden, fitten Eindruck. Brut gibt es in allen Stadien.
Auf dem Bild ist fast das gesamte Nest zu sehen, die oberen Kammern jedoch nicht. Sie werden von den Ameisen als Abfallhalde genutzt. Also nicht vorzeigbar....
LG, Frank.
Es ist immer was los
Meiner Kolonie geht es hervorragend. So gut, dass es bald wahrscheinlich immer schwieriger wird mit den Frontschiebetüren. Ich habe es mal durchgezählt, derzeit gibt es circa 120 Puppen im sichtbaren Nest und vermutlich weitere in einem Zweignest, dass sie unter dem großen Ast im
Manchmal ertappe ich sie aber dabei, wie sie eine Puppe von einem in das andere Nest tragen, sie wurde natürlich schnell und ganz unauffällig fallen gelassen, als sich die Kamera näherte:
"Hey guck mal hier liegt eine Puppe, weißt du wie die hier hingekommen ist? Ich auch nicht!"
Das
Zuckerwasser mit Invertzuckersirup ist der Renner, alle paar Tage kann ich den Napf nachfüllen.
LG, Phillip
Die Männchen diverser Myrmecia Arten können mehrere Monate (!) alt werden und versorgen sich selbstständig an den von den Arbeiterinnen eingetragenen Beuteinsekten mit Nahrung. Eben hatte ich Glück und habe ein Männchen direkt vor dem Nest auf frischer Tat ertappt, während es sich an einem Mehlwurm gütlich tat.
Die Arbeiterinnen zeigen bei Myrmecia gulosa keinerlei Aggressivität gegenüber den Männchen, wie es von anderen Arten berichtet wurde. Sie werden auch nach langer Zeit noch im Nest geduldet und einfach ignoriert. Interessant auch, dass die Männchen genau dieselbe Färbung wie die Arbeiterinnen und Königin aufweisen.
LG, Phillip
Hey Leute. Ich klinke mich hier mal an dieser Stelle aus diesem gemeinsamen HB aus. Meine gulosa-Kolonie habe ich an einen Freund übergeben.
LG, Frank.
Große, durstige Ameisen:
@Frank Mattheis Das ist sehr schade, aber immerhin sind sie sicher weiterhin in guten Händen.
LG, Phillip
Hey Phillip. Das sind sie ganz sicher. Das war mir auch wichtig.
LG, Frank.
I love their colors!
Nun habe ich auch meine Kolonie abgegeben und möchte diesen Bericht sich nicht einfach unkommentiert im Sande verlaufen lassen.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Kolonie aufzuziehen und immer wieder gab es Neues zu beobachten. Zum Schluss wurde die Kolonie aber einfach zu groß, selbst für ein 1,2m
Somit ist mein Fazit, dass es in der Gründungsphase tolle Ameisen sind, aber irgendwann einfach zu groß für die Haltung; es sei denn man kann ein wirklich riesiges Becken oder einen Raum für sie bereitstellen, sodass sie sich weit genug vom Nest entfernen können, wie es ihr Drang nunmal ist.
Der Bericht ist also hiermit beendet, vielen Dank fürs Lesen!
LG, Phillip
Moin Phillip,
danke für den informativen Bericht! Das Lesen hat mir in der Tat viel Spaß gemacht. Klasse Fotos. Dass du die Tiere abgegeben hast, kann ich gut verstehen. Man hätte noch Tiere der Kolonie entnehmen können, um die Größe anzupassen, aber jedesmal wenn ich diesen Gedanken selbst konkret umsetzen wollte, habe ich gekniffen und lieber noch ein weiteres Nest angeboten. Von daher kann ich deine Abgabe gut nachvollziehen. Hoffentlich vermisst du sie nicht zu sehr...
Gruß, Olaf
Moin Olaf,
das ging mir genau so...ich halte nicht viel davon, ständig
LG, Phillip