Ja, der Rückgang betraf ja damals die älteren Arbeiterinnen, die ich aus Ungarn mitgebracht hatte. Sie sind bis heute weitgehend verschwunden. Es gibt jetzt nur noch wenige von ihnen, das sind vor allem größere Arbeiterinnen, wie sie bei älteren Kolonien vorkommen.
Die Arbeiterinnen, die bisher hier aufgezogen wurden, sind alle kleiner. Vor allem die ersten waren winzig, vielleicht drei Millimeter lang. Jetzt werden bereits etwas größere Arbeiterinnen aufgezogen. Das hängt aber nicht nur vom "Alter" der Königin und der Kolonie ab, es hängt vor allem mit der Proteinversorgung zusammen. Arbeiterinnen werden bei dieser Art fast um jeden Preis aufgezogen, wie es mir scheint. Gibt es relativ wenige Proteine, verpuppen sich die Larven früh und bleiben die neu schlüpfenden Arbeiterinnen klein.
Den Auslauf werde ich sicher bald vergrößern. Um einige Pflanzen erweitern. Das eilt aber nicht. Es ist wirklich so, dass die Kolonie gut zu halten ist. Die Talkumsperre musste ich bisher nicht erneuern, sie bleibt unüberwindlich.
Am Beobachtungsnest fanden die winzigen Erstlingsarbeiterinnen vor einiger Zeit einen Durchschlupf zwischen der Glasscheibe und dem Alu-Rahmen. Es kam zu einer kleineren Intervention. Die Stelle konnte ich abdichten, seitdem gab es keine neuen Zwischenfälle dieser Art.
Angenehm ist, dass die Arbeiterinnen eher selten auf eigene Faust solche Anstalten unternehmen. Erst Rekrutierung durch einzelne Arbeiterinnen, die irgendwas gefunden haben, bringt größere Kolonnen in Bewegung. Diese Ameise verlässt also eher nicht das sichere Revier der Kolonie im Alleingang.
Natürlich kann sich das ändern und die Arbeiterinnen werden dann sicher etwas unternehmungslustiger, wenn die Kolonie wirklich hungert. Finden dann Arbeiterinnen irgend etwas Fressbares oder Interessantes, werden Massen von anderen rekrutiert. Man sollte sie also besser nicht allzu sehr hungern lassen.
LG, Frank.