Hallo Ameisenfreunde.
Meine Myrmecia gulosa sind zur Zeit in ihrer Winterruhe.
Die Kolonie war in kurzer Zeit, in nur etwa anderthalb Jahren, ordentlich gewachsen und musste bereits einmal um einen Teil der Arbeiterinnen verkleinert werden. Bisher lebte die Kolonie in einem Meterbecken, 100 x50 x70. Das war ein geschlossenes Terrarium, relativ trocken, aber eben geschlossen. Aufgrund der Bauweise des Terrariums war es nicht leicht, für einen Luftaustausch zu sorgen, um zu erreichen, dass die LF nicht all zu hoch war. Für diese australischen Ameisen, Bewohner des trockenen Buschs und der australischen Steppe ist es sicher gut, wenn die LF niedrig ist, so zwischen 50 und max. 70 % liegt.
Ich hatte bei dem bisher genutzten Terrarium einen PC-Lüfter montiert, der über eine Zeitschaltuhr gesteuert tagsüber trockene Luft aus dem Wohnraum in das Becken befördert. Nachteil, es wird kühle Luft hinein transportiert, die Temperaturen steigen nicht auf ein Maß, wie man es für "Australien" erwarten würde. Ok, das machte den gulosa nichts, sie schienen mit den Bedingungen gut zurecht zu kommen. Immerhin wuchs die Kolonie ja recht gut.
Größter Nachteil des Terrariums, es war einfach zu klein.
Ich habe einige Zeit überlegt, was man tun könnte. Ein Alu-Steck-Terrarium kam in Frage. Die Anbieter, die ich anrief, erwiesen sich aber als recht unflexibel. Z.B. war ein Besuch an einem Samstag nicht möglich, wegen der Geschäftszeiten. Nun ja. Werktags muss auch ich arbeiten. Und wenn die alle kein Geld verdienen wollen oder das nicht nötig haben, muss man andere Wege finden.
Irgendwann fand ich ein kleines Anlehngewächshaus im Web. Mit Gewächshäusern habe ich Erfahrung, das konnte gehen. Sowas habe ich schon mal gehabt: *Gigantiops-Biosphäre - Bilder
So ein kleines Anlehngewächshaus kann man gut in der Wohnung aufbauen, als solider Unterbau genügen ein oder zwei ordentliche Ikea-Tische. Das Gewächshaus besteht aus polierten Aluminium und Sicherheitsglas, sieht also auch recht nett aus, finde ich.
Jetzt steht das Ding im Rohbau und ich will es euch mal zeigen, wie das aussieht.
Erste Beleuchtung ist bereits installiert. Schön an dem Ding, es werden Regale aus Alu mitgeliefert, die man etwas modifizieren kann und an denen man dann gut Beleuchtung und weitere Technik befestigen kann. Es werden weitere Lampen, LEDs folgen.
Das kleine Treibhaus ist 183 cm lang, 63 cm tief und 82 cm hoch. Das ist erst mal ganz ordentlich. Hier können sich die gulosa schon mal die Beinchen vertreten. Sollte das irgendwann nicht mehr genügen, wäre das ganze erweiterbar.
Am Wochenende wird der Boden hergerichtet. das wird wieder eine Hydrokultur-Geschichte, wie ich das eigentlich immer mache. Ganz einfach, der gesamte Boden wird mit Folie ausgeschlagen, dann mit Kieseln aufgefüllt. Abschließend obendrauf feinerer Kies, Sand, Waldstreu. Die Folie wird gewährleisten, dass der gesamte Boden ständig feucht gehalten werden kann, in tieferen Bereichen sogar nass, so dass hier Pflanzen leben können. Die Kiesel sorgen dafür, dass die Ameisen keine Lust haben, irgendwo zu graben, wo sie es nicht sollen.
Ebenso hoffe ich, dass am Wochenende auch die gulosa-Kolonie bereits einziehen kann. Dann endet für sie ihre diesjährige Winterruhe.
Alles in allem ist so ein kleines Treibhaus eine sehr gute Alternative für ein Terrarium. Viel leichter, abbaubar und transportabel, flexibel und erweiterbar. Relativ günstig im Preis, verglichen mit tonnenschweren Terrarien in solchen Größen.
Nachteil, natürlich eignet sich ein solches Treibhaus eher nur für große Tiere. Kleine Ameisen würden hier viele Möglichkeiten finden, die Umgebung zu erschließen...
Ich werde wieder berichten, wenn das Ding fertig ist.
LG, Frank.