Myrmecia mandibularis - Haltungsbericht

  • Myrmecia mandibularis Haltungsbericht


    Vorwort
    Vor einigen Jahren wurde diese Art schon einmal angeboten, aber trotz einiger Berichte und Bilder in den ersten Wochen hat man nicht mehr viel von ihnen gehört.
    Auch damals habe ich mich schon für diese Ameisen interessiert, mir wurde aber tatsächlich sogar davon abgeraten. Es schien wohl einige Schwierigkeiten bei deren Gründung/Haltung zu geben.


    Nun hatte ich mich zwischenzeitlich etwas aus der Ameisenhaltung zurückgezogen, lediglich meine Rhytidoponera Kolonie habe ich behalten. Ansonsten wurde nur mein Ehrgeiz gepackt, als es darum ging endlich erfolgreich Myrmecocystus zu halten.
    Dann gab es plötzlich mehr und mehr Berichte zu verschiedenen Myrmecia Arten hier im Forum. Schwer da nicht wieder über deren Haltung nachzudenken, zumal mich ein befreundeter Ameisenhalter noch weiter ermuntert hat es doch wieder zu wagen.


    Nun gab es auch wieder die Möglichkeit Myrmecia mandibularis zu bekommen und nach einigem Überlegen, hab ich mich dann doch entschieden es mit deren Haltung zu versuchen. Zumal es sich diesmal eben schon um eine kleine Kolonie handelt.


    Seit kurzen bin ich also im Besitz einer Gründungskolonie dieser wunderschönen Ameisen.
    Es sind bereits 4 Arbeiterinnen vorhanden und reichlich Larven in allen Größen.




    Allgemeines zu dieser Art.
    Myrmecia mandibularis (F. Smith, 1858) ist Namensgeber für einen Artengruppe, welche aus 7 Arten besteht.
    Diese Art kommt im Süden von Westaustralien, Südaustralien und Victoria vor.
    Dort leben sie in verschiedenen Habitaten von küstennaher Strauch- oder Baumheide-Landschaft über Mallee bis lichte Wälder. Generell in eher trockenen Lebensräumen.
    Nester können im Boden angelegt sein, aber auch unter Steinen oder Holzstücke.



    In Australien fand ich ein Nest dieser Art auf Kangaroo Island.
    Es handelte sich um ein Erdnest in einer niedrigen, offenen Heidelandschaft.


    Habitat:
    Habitat von Myrmecia mandibularis


    Neststandort:
    Nest von Myrmecia mandibularis


    Nesteingang:
    Nesteingang von Myrmecia mandibularis


    Große Arbeiterin:
    Arbeiterin von Myrmecia mandibularis



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  • Unterbringung
    Die kleine Kolonie ist vorerst in einer einfachen Plastikdose untergebracht.
    Das Nest besteht aus einem Reagenzglas.
    Auf Grund des guten Erfolges, habe ich das RG auf die selbe Art präpariert wie bei den Myrmecocystus. Dazu habe ich, nach herrichten des Wassertanks, die untere hälfte im Inneren mit Lehm bestrichen um den Ameisen einen besseren halt zu ermöglichen. Auch den Eingang habe ich mit Lehm verengt, damit sie sich sicherer fühlen.
    Weiterhin dient Sand als Substrat und etwas Moos als Einrichtung.
    Ein Napf für Zuckerwasser vervollständigt diese Unterbringung.


    Königin von Myrmecia mandibularis


    Die Dose steht auf einem Terrarium und wird somit tagsüber etwas erwärmt, ansonsten halte ich sie bei Zimmertemperatur. (Etwa 22°C)



    Versorgung und Fütterung
    Die Fütterung hat mir zuerst etwas Sorgen bereitet, da keines der frischtot angebotenen Insekten angenommen wurde. Obwohl die Larven sichtlich hungrig waren, sie zappelten und zuckten permanent, wurden weder Fliegen, kleine Heimchen noch Spinnen angenommen.
    Als letztes versuchte ich es daher mit einem lebenden kleinen Heimchen. Und das war es!
    Es wurde sofort erjagt und zu den Larven gebracht.
    Ungewöhnlich für so eine kleine Kolonie werden nur lebende Futtertiere angenommen. Alles was sich nicht rührt wird ignoriert.
    Zuckerwasser wird gerne genommen und ab und an sprühe ich etwas Wasser auf das Moos.


    Kolonie und Larven von Myrmecia mandibularis


    Die Larven sind schon gut gewachsen und die erste hat sich heute verpuppt.


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  • Update 08.02.2018



    Rückschlag und Hoffnung.

    Zuerst sah alles ganz gut aus, dann hatte ich ein kleines Milben-Problem durch meine Heimchenzucht.
    Das konnte aber schnell beseitigt werden, wobei die Ameisen kurzzeitig in ein Quarantäne-Becken mit neuem, sauberen Reagenzglas-Nest umziehen mussten. Zum Glück konnte ich die wenigen Milben an den Ameisen leicht entfernen und das Becken im Backofen sterilisieren. Bisher konnte ich auch keine Milben mehr entdecken.


    Neues Becken für M. mandibularis


    Nach dem das Becken mit Nest ausgiebig gelüftet war konnte ich die Ameisen wieder ins Becken setzen. Leider gab es da schon das erste Problem mit dem verpuppen einer Larven, die in dem Reagenzglas keinen Kokon zustande brachte.
    Daraufhin öffnete ich den Zugang zum Ytong-Nest, woraufhin die Ameisen über Nacht dort einzogen. So weit so gut dachte ich, aber leider kam es anders.
    Obwohl die Larven weiterhin gut versorgt wurden und sich jetzt auch wieder verpuppen konnten, wurden die schon älteren Puppen plötzlich nach und nach geöffnet und entsorgt.
    Auch die neu verpuppten wurden wieder aus ihrem Kokon gezogen und vermutlich verfüttert oder gefressen. Bald war nur noch die hälfte an Brut übrig.
    Zu meiner Erleichterung konnte ich aber Anfang Februar einige Eier entdecken.
    Inzwischen hat sich auch die letzte Larve verpuppt, aber gestern wurde schon wieder ein Puppe aus dem Nest geworfen. Es sind von den 11 Larven jetzt nur noch 3 oder 4 Puppen übrig. Genau kann ich es nicht sagen, da ein, zwei Puppen in der Kammer liegen die als Müllplatz genutzt wird.



    Neues Yong-Nest


    Der Grund scheint mir die Feuchtigkeit im Nest zu sein. Die Ameisen sind in den mittleren Bereich gezogen, die Kammer am Wassergraben wurde nur für das Verpuppen der Larven genutzt.
    Anfangs schien das Nest tatsächlich auch zu feucht zu sein. Bei einem neuen Nest und neuen Ameisen muss ich auch erst ein Gefühl dafür bekommen welche Bedingungen passen.
    Auffällig ist für mich jedenfalls, dass die Puppen oft entsorgt werden, nachdem ich das Nest befeuchte.
    Da ich das Becken mit einer kleinen Lampe tagsüber für 7 Stunden auf 25-26°C beheize, muss ich erst noch den richtigen Rhythmus zum befeuchten finden.
    Die wärme scheint ihnen indes gut zu gefallen. Die Puppen werden oft im Nest in den Bereich gebracht, welcher der Lampe am nächsten ist. (Auf der entgegengesetzten Seite vom Wassertank)
    Ab und an sitzen Arbeiterinnen auch direkt unter der Lampe um sich zu wärmen.


    Arbeiterin von Myrmecia mandibularis


    Ich befürchte, ich werde diesen Brutschub einbüssen bevor ich das richte Verhältnis für die Feuchtigkeit gefunden habe. Es scheint, dass Myrmecia mandibularis es eher trockener mag.


    Aber hoffentlich klappt es dann mit den Eiern und den neuen Brutschub.



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  • Update 16.03.2018



    Inzwischen sind zwei der Arbeiterinnen verstorben. Beide haben zuvor immer mehr Zeit ausserhalb des Nestes verbracht und sind zum Ende hin auch in der Nacht nicht mehr ins Nest. Sie haben sich dann oft in das Reagenzglas mit Wassertank zurück gezogen.


    Obwohl die Kolonie also nur noch aus der Königin und zwei Arbeiterinnen besteht,
    entwickelt sich die Brut bisher dennoch recht vielversprechend.


    Larvenkammer


    Puppenkammer


    Inzwischen sind 12 Puppen im Nest und etwa die gleiche Anzahl an Larven.
    Etwa Mitte der Woche konnte ich auch wieder neue Eier entdecken.


    Vor etwa zwei Wochen habe ich auch aufgehört zu beheizen. Die Kolonie lebt seither bei Zimmertemperatur, also zwischen 21 und 23 Grad.
    Vermutlich dürfte Ende März, Anfang April hoffentlich die erste Arbeiterin schlüpfen.


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  • Update 05.04.2018


    Heute Nacht ist noch eine Arbeiterin verstorben. Jetzt gibt es nur noch eine Arbeiterin und die Königin.
    Leider sind auch noch keine neuen Arbeiterinnen geschlüpft, obwohl sich schon einige Puppen dunkel verfärbt haben. Immerhin sind es jetzt fast 5 Wochen für die älteste Puppe.
    Insgesamt sind es 13 Puppen.


    Nachdem nur noch zwei Arbeiterinnen übrig waren, wurden die restlichen Larven nicht mehr richtig versorgt und nach und nach aus dem Nest entsorgt. Eier sind noch immer vorhanden und auch schon erst winzige Larven geschlüpft. Aber wenn nicht bald neue Arbeiterinnen schlüpfen sehe ich schwarz für die Kolonie.



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  • Update 09.04.2018


    Meine Nerven!


    Gleich in der nächsten Nacht ist auch noch die letzte Arbeiterin gestorben. Das war es jetzt, dachte ich.
    Da sitzt jetzt die Königin mit einem Haufen Brut und muss plötzlich wieder auf Anfang und alles selber machen.
    Tagelang passierte nichts, einige Puppen wurden immer dunkler aber es schlüpfte einfach nichts. Was wenn die Königin die Puppen nicht rechtzeitig öffnet?


    Heute früh viel mir dann eine Puppe auf, da der Kokon eingefallen war. Tut sich da was?
    Nach der Arbeit noch mal nachgesehen, nichts. Alles noch so wie heute früh.
    Dann hab ich noch mal genau nachgesehen, ist da nicht was an dem eingefallenem Kolon? Doch, da guckt doch ein Fühler raus. Und der wackelt sogar!!!
    Sofort hab ich alles hergerichtet, feine Pinzetten und eine kleine Nagelschere. Dann die Scheibe vom Nest und schnell die Puppe raus geholt.
    Dann einige Mal tief durchgeatmet um ruhig zu werden und extrem vorsichtig die Puppe geöffnet. Und was soll ich sagen, kaum hatte ich ein Loch das groß genug war in den Kokon geschnitten, schon ist eine putzmuntere Arbeiterin regelrecht rausgerannt. Hatte zu tun die schnell wieder ins Nest zu bringen, so ist die gleich los gesaust. Im Nest ist die dann auch gleich in die nächste Ecke gerannt und die Königin hinterher um zu sehen wer da eindringt. Die Arbeiterin hat dann gleich begonnen sich zu putzen und die Königin hat ihr geholfen.
    Und mir? Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Jetzt könnte es doch noch gut werden mit diesen so tollen Ameisen.


    Aber meine Nerven wurden die letzten Tage schon arg strapaziert. :schreck:

  • Update 29.07.2018


    Kolonie wächst



    Schön langsam nimmt das Wachstum der Kolonie an fahrt auf.
    Es sterben zwar immer wieder Arbeiterinnen, der Grund ist mir noch immer ein Rätsel, aber insgesamt wird jetzt sehr viel mehr Brut aufgezogen.
    Der vorherige Brutschub war relativ gering, es sind nur 6 bis 7 Arbeiterinnen aufgezogen worden, doch inzwischen haben sie an die 20 Puppen, etwa auch 20 Larven und immer auch einige Eier im Nest.


    Nesteinsicht Myrmecia mandibularis


    Die Eier werden jetzt auch in viel kürzeren Abständen gelegt, so dass wie aktuell auch immer einige kleine Larven neben den bereits großen Larven im Nest sind. So entstehen gerade permanent neue Arbeiterinnen.
    Das Nest wird bald an seine Grenzen kommen, Zeit sich Gedanken über die weitere Haltung zu machen.

  • Update 04.09.2018


    Umzug in neues Becken



    Die Kolonie ist nun schon auf über 50 Arbeiterinnen angewachsen, zudem gibt es noch um die 30 Puppen, etwa 40 bis 50 Larven und schon wieder neue Eier.
    Es läuft und das freut mich. Allerdings wurde ihnen ihr Nest nun doch langsam zu eng, weshalb ständig einige Arbeiterinnen sich ausserhalb des Nestes aufhielten. Meistens im Wassergraben, der fast wie eine zusätzliche Kammer genutzt wurde.
    Daher hab ich meinen Urlaub genutzt und ihnen ein neues Becken hergerichtet. Das neue Nest dürfte hoffentlich erstmal eine Weile reichen. Leider hab ich keine Angaben gefunden, wie groß Kolonien dieser Art werden können. Bleibt also abzuwarten was sich zukünftig noch tut.


    Das neue Becken
    Das Becken ist wieder mit Zwischenboden, so dass sich das Nest unter der Oberfläche befindet. Ähnliche wie bei meinen Myrmecocystus.
    Es gibt auch eine Topf-Pflanze im Becken, gesichert durch ein feines Metal-Gitter. Dadurch sollten die Ameisen sich dort kein Erdnest anlegen können.
    Das Becken ist 60cm x 30cm und 40cm hoch.


    Neues Becken für Myrmecia mandibularis


    Der Umzug
    Der Umzug war nach wenigen Tagen erledigt, da ich das alte Nest komplett ins neue Becken legen konnte.
    Das Neue Nest wurde bald entdeckt und das Becken ausgiebig erkundet.
    Nach zwei Tagen entfernte ich dann die Abdeckung des alten Nestes und noch im Laufe dieses Tages sind die dann komplett in das Neue Nest umgezogen.
    Das alte Nest hab ich dann auch gleich rausgenommen, damit sie auch im neuen Nest bleiben.


    Umzug vom alten ins neue Nest


    Umzug 1


    Umzug 2



    Jetzt dürfen sie sich erstmal eingewöhnen.
    Ich werde meine Neugier zügeln und sie erstmal nicht im neuen Nest stören.

  • Update 27.10.2018


    Es läuft


    Die Ameisen haben sich gut eingelebt und die Kolonie ist weiterhin am wachsen.
    Wie erwartet wurden einige Kammern zum entsorgen des Mülls verwendet und sie versuchen ständig die Pflanze auszugraben. Ich sehe es als Beschäftigungstherapie für die Ameisen und für mich.


    Die Aussenaktivität nimmt erfreulicherweise auch zu, insbesondere wenn sie hungrig auf süsses sind. Ein echter Blickfang bei diesen Ameisen.


    Ein Stück Birne


    Eukalyptus Honig



    Nur mit der möglichen Winterruhe bin ich noch unschlüßig.
    Am liebsten würde ich sie demnächst für 6 bis 8 Wochen etwas kühler stellen, aber die Königin hat vor kurzem wieder einen großen Haufen Eier gelegt. Auch sind noch viele Puppen im Nest.
    Da meine Ameisen aber an ihrem Herkunftsort durchaus einen “Winter“ durchmachen, wäre es sicherlich angebracht ihnen diesen auch in der Haltung zu ermöglichen. Vielleicht ist es auch für die Königin nötig um sich etwas zu regenerieren? Es könnte auch Auswirkungen auf ihre Lebenserwartung haben? Leider gibt es hierzu keine Erkenntnisse was diese Gattung betrifft.


    Das Nest wird durch eine schwache Wärmelampe seit dem Einzug der Ameisen für einige Stunden erwärmt. Sie bringen dann auch immer die Puppen in die obersten Kammern direkt unter der Lampe. Im Prinzip würde dies zu ihrem natürlichen Winter passen, die Temperatur ist nachts niedrig, kann tagsüber aber warm sein. Ähnlich wie es diese Woche bei uns war. Dies ließe sich im ungeheizten Schlafzimmer gut simulieren. Die Grundtemperatur wäre niedrig, tagsüber würde ihnen die Wärmelampe aber die Möglichkeit geben sich und ihre Brut etwas wärmer zu platzieren.
    Ich denke, ich werde es versuchen.

  • Update 10.02.2019


    Winterruhe und Sonstiges



    Ich hab die Kolonie Anfang November in die Winterruhe verbracht. Dazu wurden das gesamte Becken in das ungeheizte Schlafzimmer gestellt.
    Die Temperatur lag dort immer knapp unter 20°C. Die Eier waren nach einer Woche verschwunden, aber die Larven wurden weiter versorgt und haben sich auch verpuppt.
    Die Beleuchtungszeit der Wärmelampe wurde bis Dezember reduziert, so dass im gesamten Dezember keine zusätzliche Wärmequelle mehr vorhanden war. Die Temperatur betrug für 4 Wochen nur noch zwischen 17 bis 19°C.
    Ab Januar wurde die Wärmelampe wieder in Betrieb genommen und deren Beleuchtungszeit wieder langsam erhöht.
    Interessanterweise sind auch während der kühlen Haltung noch Arbeiterinnen aus den meisten der vorhanden Puppen geschlüpft. Lediglich einige der Larven schaffen es nicht sich zu verpuppen.
    Dann wurde das Becken Ende Januar wieder ins warme Wohnzimmer gebracht.
    Innerhalb weniger Tage sind aus den restlichen 6 bis 7 Puppen Arbeiterinnen geschlüpft, so dass die Kolonie inzwischen bei etwas über 100 Arbeiterinnen angekommen ist. Soweit ich es übersehen konnte wurden nur zwei Puppen mit voll entwickelten Arbeiterinnen entsorgt.
    Vor einigen Tagen hat die Königin mit der erneuten Eiablage begonnen. Somit startet die neue Saison.


    Als besonders Erwähnenswert scheint mir im Zusammenhang mit der Winterruhe, dass in der gesamten Zeit keine Arbeiterinnen verstorben sind, wie es zuvor ja regelmässig der Fall war.



    Ach ja, die Pflanze hat die Winterruhe nicht überlebt.

  • Update 01.05.2019



    Von großen und kleinen Puppen


    Die Brut entwickelt sich gut und demnächst sollten auch die ersten Ameisen schlüpfen.
    Eventuell gibt es sogar ein halbes Dutzend Jungköniginnen. Einige wenige der ersten Larven wurden gesondert aufgezogen und wuchsen richtig groß heran. Das hat die Entwicklung der Brut insgesamt etwas verzögert, da anfangs fast jedes Futtertier nur an diese wenigen Larven verfüttert wurden. Auch die Puppen sind so groß, dass es sehr wahrscheinlich um Geschlechtstiere handeln dürfte.
    Die späteren Larven und Puppen haben dagegen wieder normale Größe, wobei diesmal auch einige auffällig kleine Puppen dabei sind. Eventuell weil diese mehr hungern mussten?


    Puppen


    Hunger hat die Kolonie und inzwischen sind sie auch etwas mutiger.
    Neben den üblichen Heimchen, die sie selbst erjagen dürfen, gibt es immer wieder Leckerbissen aus der Natur.


    Fütterungszeit

  • Update 02.06.2019



    Geschlechtstiere... und Kaffeemangel?



    Früh am Morgen sind die Myrmecia mandibularis besonders aktiv.
    Vielleicht sind sie verzweifelt auf der suche nach Kaffee?


    Wo ist der Kaffee?


    Unter ihnen auch zwei der inzwischen 4 geschlüpften Männchen.
    Diese dürften wohl aus den recht kleinen Puppen stammen.


    Myrmecia mandibularis Männchen


    Vor kurzem sind auch schon zwei Jungköniginnen geschlüpft.


    Jungkönigin von Myrmecia mandibularis



    Insgesamt ist deutlich mehr Aktivität im Becken und sie werden auch etwas aggressiver. Die Kammer beim Nesteingang ist permanent mit Arbeiterinnen regelrecht vollgestopft. Ab und an strömten sie bei Störung dann auch massig aus dem Nesteingang hervor.
    Sehr schön zu beobachten, fast wie in der Natur.

  • Update 17.11.2019

    Es läuft so weit.



    Die Kolonie entwickelt sich gut.
    Die Geschlechtstiere habe ich alle aus dem Becken entfernt, damit es nicht zu eventuellen Problemen kommen konnte.
    Insgesamt wurden 8 Jungköniginnen und um die 30 Männchen aufgezogen.
    Ansonsten wurden das ganze Jahr hindurch Arbeiterinnen aufgezogen. Aktuell sind noch um die 15 Puppen und etwa 40 Larven im Nest.
    Die Größe der Kolonie kann ich nur schätzen, diese dürfte in etwa zwischen 160 bis 180 Tieren liegen.
    Es sind nun regelmässig bis zu 40 Arbeiterinnen ausserhalb des Nestes unterwegs und auch der Ausbruchsschutz wird ständig auf Schwachstellen abgesucht.
    Lediglich Futtergaben und Saubermachen gestalten sich nun etwas aufregender.

  • Update 10.05.2020


    Neue Saison gestartet



    Obwohl ich die Kolonie über den letzten Winter nicht in einen kühleren Raum umgestellt hatte, hat die Königin die Eiablage eingestellt. Die Brut hat sich entwickelt und die letzten Arbeiterinnen sind noch geschlüpft, dann war die Kolonie wieder in Winterpause.

    Im Frühjahr, wurden dann wieder erste Eier gelegt und die Aktivität nahm wieder zu. Insgesamt sind deutlich mehr Arbeiterinnen im Becken unterwegs. Nur in der Nacht ist kaum was los, aber sehr früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang geht es wieder los.


    Futter wird gierig angenommen:

    Fütterungszeit


    Fütterung mit Banane



    Inzwischen sind einige Larven im Nest, leider sind aber die Scheiben im Nest ziemlich verdreckt. Die Einsicht ist damit etwas erschwert:

    Brutkammer Myrmecia mandibularis


    Ob wieder Geschlechtstiere aufgezogen werden, wird sich zeigen. Es sind schon erst Puppen vorhanden, aber bisher konnte ich noch keine Männchen entdecken. Eventuelle Jungkönigin würden, sollte es wie letztes Mal laufen, erst später hinzukommen. Wir werden sehen.

    Spannend bleibt auch die Frage nach der weiteren Entwicklung und wie lange das Nest noch ausreichend Platz bietet.

  • Update 06.12.2020


    Jahresrückblick


    Advent, Advent, der Nikolaus rennt...


    Im Gegensatz zu uns haben die Myrmecia ein normales Jahr verbracht.

    Es wurde durchgehend Brut aufgezogen und ansonsten eine Saison ohne besondere Vorkommnisse durchlebt.

    Lediglich ein einziges Männchen wurde zwischendurch aufgezogen. Weitere Geschlechtstiere wurden in diesem Jahr nicht aufgezogen.


    Männliches Geschlechtstier, Myrmecia mandibularis


    Die Koloniegröße hält sich recht stabil. Genau kann ich es nicht sagen, aber es dürften irgendwas zwischen 200 bis 250 Tiere sein.

    Das Eierlegen hat die Königin inzwischen eingestellt, obwohl die Kolonie weiterhin im beheizten Wohnzimmer steht. Also genauso wie letztes Jahr schon.

    Im Moment sind noch etwa 20 Puppen im Nest und nur noch eine Handvoll Larven.


    Die Haltung ist recht einfach und läuft quasi nebenher. Frischen Honig bekommen sie zwei Mal die Woche, dabei wird auch der Wassernapf aufgefüllt und das Nest befeuchtet. Ansonsten gibt es alle zwei bis drei Tage frische Insekten.

    Das Hantieren im Becken ist problemlos möglich, da die meisten Arbeiterinnen nur am Boden unterwegs sind. Sie sind auch recht ruhig, solange man vorsichtig vorgeht. Manchmal sitzen einige wenige Arbeiterinnen unter der Lampe am Deckel, aber einen Kontrollblick vor dem öffnen des Beckens habe ich mir schnell angewöhnt.

    Inzwischen wird allerdings auch reichlich Müll im Becken gelagert, da steht demnächst noch eine größere Reinigungsaktion an. Das könnte noch spannend werden, da nun meist zwischen 40 bis 60 Arbeiterinnen permanent ausserhalb des Nestes unterwegs sind. Wobei sie meist irgendwo rumsitzen, sehr gerne im Wassergraben des Ytong-Nestes, oder unter den Blättern und Grasbüschel.

    Aber bei der Gelegenheit werde ich auch gleich das Substrat durch frisches ersetzen und die Scheiben mal wieder gründlich reinigen. Leider verdreckt das Nest auch zusehends, insbesondere auch die Scheibe, so dass man teilweise kaum noch in die Kammern sehen kann. Aber solange es die Ameisen nicht stört, kann ich damit leben.



    So weit so gut. Auf in die nächste Saison.

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