Teil 1: Einleitung und Camponotus vagus
Hallo ihr Lieben,
nach langer Zeit bzw. fast vier Jahren bin ich wieder in die Ameisenhaltung eingestiegen. Aufgegeben habe ich damals nur den "aktiven Teil", nie jedoch die Leidenschaft, die diese kleinen Organismen in uns allen wecken. Vor vier Jahren stand die Welt der Ameisenforen vor einem Wandel, der an so manchem, auch an mir, nicht ohne Spuren vorbeigegangen ist. Zusätzlich wechselte ich vom Bachelor Biologie in Bonn zum Master nach Aachen. Es gab viel zu tun, die Ameisen gerieten in den Hintergrund. Aktiv gehalten habe ich zu diesem Zeitpunkt keine Art mehr.
Während der Zeit an der Universität - und da bin ich momentan immer noch, wenn auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter - kam ich zumindest im ein oder anderen Kurs und auf Exkursionen mit meinen Lieblingen in Kontakt.
So kam es auch dazu, dass ich im Mai/Juni für zwei Wochen auf Sardinien war, um die dortige Flora und Fauna als Teil einer ökologischen Exkursion zu untersuchen. In einem Korkeichenhain (Quercus suber), die dort noch aktiv geschält werden, fand ich am 25.05.2018 auffallend viele Nester von Camponotus vagus. Für mich, aus NRW-stammend, eine Sensation, da ich diese Ameisenart nie in der Natur sehen durfte. Zusätzlich schien am gleichen Tag noch ein Schwarmflug stattgefunden zu haben, denn
Hier ist die
Man sieht, dass sie mittlerweile sehr
Sie befindet sich seit über einem Monat nun bei mir und hat über 15 wirklich große Eier gelegt. Diese hat sie schon ziemlich lange, vermutlich seit über zwei Wochen, wobei natürlich weitere Eier dazukamen. Da mir diese Entwicklungszeit selbst für eine große Cmaponotus schon relativ lang vorkam, halte ich sie seit einiges Tagen wärmer. Der Sommer in Aachen lässt bisweilen zu wünschen übrig und ohne eingeschaltete Heizung herrschen hier momentan Raumtemperaturen von 19-20°C; für eine
Diskussionsthread: Camponotus vagus/Camponotus nicobarensis
Teil 2: Camponotus nicobarensis
Mein Feuer war entfacht. Es konnte (mal wieder; Erinnerungen an meinen Einstieg vor sieben Jahren kamen hoch) gar nicht schnell genug gehen. Ich suchte nach einer größeren Kolonie und musste feststellen, dass sich die Ameisenhalterszene eher weniger, die Ameisenverkäuferszene jedoch stark geändert hatte. Einheimische Arten waren z.T. schwer erhältlich, z.B. Formica spp. wurden nur wenig bis gar nicht angeboten. Das ist nicht weiter schlimm, schielte ich diesmal sowieso auf Ameisenarten anderer Kontinente, da ich die Winterruhe zu umgehen versuchte. Die neue Kolonie sollte nämlich im Büro einziehen. Dennoch war ich überrascht, wie sich die Szene wandelte.
Da Camponotus schon seit Beginn zu meinen absoluten Lieblingsgattungen zählte und dies sich auch mit dem Angebot deckte, entschied ich mich nach zwei Wochen dann für Camponotus nicobarensis. Phillip hat den Entscheidungsprozess zumindest am Rande mitverfolgen können, es war ein hin und her zwischen Messor, Camponotus und Polyrhachis.
Für mich war die Art ziemlich neu, da ihr Hype und ihre Beliebtheit vor allem in den letzten Jahren aufgekommen ist. Einerseits liest man von kaum zu bändigen Kolonien, die ein wahnsinniges Wachstum an den Tag legten, andererseits von Kolonien, die immer wieder Einbrüche erlitten und nach einem Jahr wieder die Ursprungsgröße angenommen hatten. Kaum ein Bericht wird zwei Jahre alt. Ist das nun ein schlechtes Zeichen? Ich wollte es testen.
Ich erhielt eine Kolonie mit einer
Ist ein eher vorläufiges Setup, da sie sowieso bald ihr
Grillen und
Hier noch ein paar Bilder der Kolonie:
Diskussionsthread: Camponotus vagus/Camponotus nicobarensis