Gleich vorneweg, das hier wird kein regelmäßig geführter Haltungsbericht. Vielmehr berichte ich unregelmäßig über die Entwicklung der Kolonie und ihre Interaktion mit den anderen Bewohnern des Terrariums und rede darüber anschließend gerne mit euch. Aber nun zum Thema
Meine Pachycondyla impressa Kolonie wächst unerwartet gut und braucht dringend mehr Platz. Aus diesem Grund habe ich mir ein Terrarium mit den Maßen 100x40x50 cm anfertigen lassen. Der Plan: die Erzeugung eines möglichst diversen (ausschließlich) südamerikanischen Ökosystems, mit vielen anderen Arten von Arthropoden. Das Konzept habe ich dann schnell wieder über den Haufen geworfen, da schon die Pflanzen, welche ich gekauft hatte, nicht in Südamerika vorkommen. Irgendwann werde ich dieses Konzept aber noch nachholen, versprochen
Letztendlich ist dann dieses schöne Tropenterrarium dabei herausgekommen, hier zu sehen bei Tageslichtmodus (es gibt auch einen Nachtmodus )
Tatsächlich hat sich das Aussehen aber schon wieder etwas verändert. Das hat mit dem Besatz zu tun. Aber zuerst zum Boden Ich habe über der Drainageschicht vier unterschiedliche Schichten an Substrat mit je unterschiedlicher und variierender Dicke eingefüllt. Ganz unten ausschließlich Lehmerde, dann Lehmerde gemischt mit sandiger Terrarienerde, Weißfaules Holz mit Laub und Terrarienerde (untere Streuschicht) und ganz oben eine einfache Laubschicht (obere Streuschicht). Bepflanzt ist es mit mehreren Orchideen, auf dem bemoosten Ast bspw. Phalaenopsis aufgebunden, und einer unbestimmten Pflanze aus Madeira. Zusätzlich noch zahlreiche Samen von tropischen Pflanzen einfach so verstreut. Im Terrarium herrscht eine Luftfeuchtigkeit von ca. 70-80%, mit einem Temperaturgefälle von 22-26 Grad Celsius.
Aber was ist drin? Von mir absichtlich ins Terra gesetzte Tiere sind:
3x Coromus diaphorus (Goldrand-Bandfüßer)
8x Spirostrepus spec. (ein Tausendfüßer aus Afrika)
30-40x Polydesmus spec. (kleine einheimische Bandfüßer)
8x Armadillidium klugii "montenegro" (Rollasseln)
15x Kubanische Asseln, zwei Packungen Springschwänze, Armadillidium vulgare (Rollasseln), Porcellio scaber (Kellerasseln), Oniscus asselus (Mauerassel), eine handvoll Grillen und Mehlwürmer;
5x Phyllium philippinicum (Wandelndes Blatt), der Grund warum sich das Terra schon wieder verändert hat. Oben hängt jetzt nah an der Decke ein Brombeerast, der immer wieder ausgetauscht wird. Die Ameisen können diesen nicht erreichen, weshalb die Tiere auf dem Ast nicht gefressen werden können. Frisch geschlüpfte Tiere am Boden können und sollen natürlich erjagt werden.
Und noch meine Hypoponera punctatissima Kolonie.
Da ich das gesamte Substrat sowie Dekoration aus dem Wald gesammelt habe, gibt es natürlich auch noch ein paar andere Tiere:
mehrere kleine unidentifizierte Spinnen, netzbauend und Springspinnen, ein paar kleine schwarze Weberknechte
verschiedene Arten von Springschwänzen, mind. zwei Pseudoskorpione, Raubmilben
Temnothorax sp. Arbeiterinnen (evtl. eine kleine Kolonie)
Myrmecina graminicola (evtl. auch eine kleine Kolonie)
Regenwürmer, 1-2 Schnecken
und zu meinem großen Leid ein paar Trauermücken
Bisher entwickelt sich alles sehr gut, vor allem wenn man nachts nach einer Stunde Dunkelheit nochmal mit Taschenlampe ins Terrarium leuchtet ist das gekrabbelt groß, genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Das Terrarium soll noch eine weitere Woche einlaufen, dann werde ich die Pachycondyla impressa Kolonie auch ins Terrarium setzen, und dann beginnt der Spaß erst richtig. ich bin gespannt wie die anderen Bewohner behandelt werde, welche erbeutet werden, und welche geduldet werden. Letztendlich lasse ich den Vorgängen im Terrarium freien Lauf, wenn die Tausendfüßer erbeutet werden, dann ist das eben so. Das ist alles ein großer Versuch.
Bis in etwa einer Woche, wenn ich über das einsetzen der Pachycondyla impressa Kolonie berichte