Suche Hilfe bei der Auswahl der ersten Urameisen-Art

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt seit einigen Jahren Ameisen und grade wieder sehr aktiv Freude an Ihnen.

    Derzeit pflege ich noch eine Kolonie Messor barbarus, die ich seit September 2017 noch als ganz kleine Kolonie gekauft habe.


    Seit Jahren bin ich scharf auf eine Urameisenart. Ehrlich gesagt dachte ich immer, dass ich Odontoponera transversa möchte. Ohne bestimmten Grund, diese haben mir aufgrund der äußeren Erscheinung einfach zugesagt.


    Nun habe ich aber noch ein paar Berichte gelesen, ein paar Videos geschaut und bin da etwas aufgeschlossener. Und bin da auch neugierig auf mehrere Arten geworden.


    - Odontomachus (z.B. monticolata)

    - Pseudoneoponera rufipes

    - Harpegnathos (z.B. venator)


    Ich finde alle schonmal sehr interessant aufgrund ihres Jagdverhaltens, von einspinnen, anspringen oder kaupttschnappen. ;-)



    Aber so richtig sicher bin ich mir nicht.

    Was mir nicht so wichtig ist: Nesteinsicht, ständige Kontrolle. Würde gern ein naturnahes Terrarium bzw. Formikarium einrichten, gern mit Erdnest oder Holznest. Ich muss nicht alles kontrollieren. Was auch möglich wäre, dass Technik verbaut wird. Thermostate, Heizungen o.ä.



    Aber einige Anforderungen bleiben nebem dem interessanten Verhalten jedoch trotzdem:


    - einigermaßen groß, also nix unter 10 mm

    - Tagaktiv

    - auch einigermaßen aktiv und "sichtbar"

    - keine Winterruhe

    - können auch mal 3 Tage ohne Betreuung bleiben

    - einigermaßen kleine Kolonien, sollte langfristig in einem 60-80 cm Becken klarkommen.


    Was mich fasziniert hat an einem Video war z.B. bei den Harpegnathos, dass diese interagieren. Dass diese gut sehen und Fingern folgen o.ä. Das finde ich sehr spannend!



    Ich kann Ytong-Nester bauen, Korknester oder eben auch Simants-Nester nutzen (hätte ich auch noch welche). Ich bin da relativ offen...


    Könnt ihr mir eine interessante und trotzdem halbwegs robuste Art empfehlen?

    Am besten noch eine, die auch regelmäßig verfügbar ist und einigermaßen zuverlässig kaufbar?



    Besten Dank für eure Tipps!


    Gruß,

    Seikilos

  • Hey Seikilos,


    allgemein sind Ponerinen wirklich tolle Ameisen dich mich selber sehr faszinieren. Das du ein naturnahes Terrarium einrichtest finde ich gut und bin allgemein der Meinung das sich Ponerinen am besten in solchen Becken halten lassen. Von Kunststoffnestern halte ich sehr wenig für diese Ameisen. Ytongnester funktionieren ganz gut wenn man ihnen auch Erde zur Verfügung stellt, mit denen sie ihr Nest auskleiden können. Am besten sind allerdings in meinen Augen immer Erdnester.

    Ich selber würde dir persönlich zu Odontomachus raten. Diese Gattung war bei mir auch damals die erste Ponerine und die Kolonie hat mir sehr viel Spaß gemacht. Kolonien wachsen relativ schnell und sind mehr oder weniger robust. Wenn du da mit einer kleinen Kolonie startest, sollte das was du vorhast gut funktionieren. Das Jagdverhalten von ihnen ist super spannend!

    Bei Odontomachus würde ich dir aber eher zu den südamerikanischen Raten. Diese sind häufig etwas teurer und weniger verfügbar. Allerdings haben sie in meinen Augen den Vorteil das du dort gesunde Kolonien erhälst. Oft werden aus Asien viele Ameisen zu möglichst günstigen Preisen importiert und darunter leiden oft die Ameisen.


    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.


    Viele Grüße,

    Melvin

  • Moin Seikilos,


    ich stimme Antkönig zu, dass sich Odontomachus Arten zum Einstieg in die Haltung von Ponerinen gut eignen. Bei Ants Kalytta gibt es zur Zeit zwei Odontomachus Arten aus Asien im Shop (Kalytta Asien). Beide Arten haben bereits gegründet und bei Kalytta bekommst du keine Ramschware aus Asien, sondern nur qualitativ überprüfte Ameisen. Bei Best Ants gibt es eine Odontomachus troglodytes Königin (Best Ants Afrika) aus Afrika im Shop. Gegründet hat sie soweit nicht, aber ich sehe keine großen Probleme auf dich zukommen, da du ja seit einigen Jahren Erfahrungen mit Ameisen sammeln konntest. Ein wenig Ruhe, Zeit, angemesse Gründungsbedingungen und regelmäßig frisches Futter sollten eine schnelle Gründung ermöglichen und der Koloniezuwachs ist recht zügig. Bei Kalytta bin ich noch über eine Alternative zu dem Odontomachus Vorschlag von Antkönig gestoßen, nämlich eine Diacamma Kolonie mit Gamergate aus Asien.


    Gruß, Olaf

    „It's a white whale, I say,“ resumed Ahab, as he threw down the top-maul; „a white whale. Skin your eyes for him, men; look sharp for white water; if ye see but a bubble, sing out!“ Moby Dick, Herman Melville

  • Hallo Olaf,


    vielen Dank für die guten Tipps und sogar fürs Prüfen der Shops auf Verfügbarkeit!

    Bisher hab ich nur bei Antstore gekauft oder persönlich von privat abgeholt, kenne die anderen Shops gar nicht. Aber Kalytta hat oft tolle Sachen (auch wenn ich die Seite doch sehr unübersichtlich finde).


    Gestern Abend habe ich mir noch einige Videos über Harpgenathos angeschaut, diese gefallen mir immer besser. Mal abgesehen, dass diese derzeit nirgends verfügbar sind (ich habe wirklich alle gängigen Shops geprüft und auch Google nochmal bemüht) bin ich eben nicht sicher, wie diese im Vergleich zu Odontomachus von der Haltung sind.


    Offen gesagt wird die Einrichtung bei den meisten Ponerinen wohl gleich sein, von der optischen und technischen Komponente. Ein interessantes Verhalten spricht mich derzeit eben noch am meisten an.



    Danke und viele Grüße,

    Marcel

  • Hallo Marcel,


    Harpegnathos sind natürlich toll! Die Harpegnathos saltator ist eine meiner absoluten Favoriten und ich halte sie seit 2 ½ Jahren. Wenn ich nur eine Ameisenart behalten dürfte und alle anderen abgeben müsste, dann wäre es die H. saltator, die ich behalten würde. Die Art wird praktisch nicht gehandelt. Herr Baumgarten von Exotic Ants ist der einzige, der als Shop ab und zu funktionierende Kolonien mit Gamergate anbietet. Auch er hatte in der letzten Zeit keine im Angebot über seinen Shop. Der Preis ist ebenfalls stetig gestiegen und liegt nun bei rund 400€.


    Die Harpegnathos venator ist im Verhältnis zur H. saltator zwar häufiger auf dem Markt zu finden, weil sie über die Großhändler aus Südostasien gehandelt wird, ob die Fitness der Tiere da stimmt kann ich nicht beurteilen, aber ich habe da so meine Zweifel… Angebote habe ich da in den letzten Jahren hauptsächlich bei der Ameisen-Boutique gesehen. Die könntest du sicherlich mal kontaktieren. Es wurden auch in der Vergangenheit H. venator „Kolonien“ ohne Königin/Gamergate auf dem Markt verkauft (damit meine ich jetzt nicht die Ameisen-Boutique explizit, das kann ich nicht beurteilen, sondern den Markt allgemein!) und es kann eine Herausforderung sein dem Händler zu vermitteln, dass du die Tiere angemessen gehalten hast und das Ausbleiben von weiblichen Nachkommen an der gelieferten Ware liegt. Im Verhältnis wird die H. venator deutlich günstiger zu bekommen sein, als die H. saltator. Der Preis lag so bei 100€.


    Allerdings würde ich dir von einem Harpegnathos Kauf erst einmal abraten. Zum einen hattest du in deinen Eingangsbedingungen gesagt, dass die Tiere (häufiger?) mal drei Tage ohne Betreuung auskommen können müssten. Die Harpegnathos sind auf eine regelmäßige Fütterung von frischen Futtertieren absolut angewiesen. Ich füttere jeden zweiten Tag. Es kommt ganz selten mal vor, dass ich mit drei Tagen Abstand füttere und dies ist dann aus der Not geboren. Zum anderen ist der Schritt von deinen Messor zu den Harpegnathos doch immens und vielleicht wäre es angebracht, dass du dich zum Anfang auf eine leichter zu haltende Ponerine einlässt. Es wäre schade um die Tiere, falls es doch nicht gleich mit der Fütterung klappt oder du vielleicht an einer zum Scheitern verdammten Kolonie deine Bemühungen erschöpfst und deshalb einen Misserfolg erlebst. Dies ist nur meine persönliche Meinung und du musst das natürlich selber beurteilen, dass kann ich für dich nicht tun.


    Gruß, Olaf

    „It's a white whale, I say,“ resumed Ahab, as he threw down the top-maul; „a white whale. Skin your eyes for him, men; look sharp for white water; if ye see but a bubble, sing out!“ Moby Dick, Herman Melville

  • Hallo Olaf,


    ich möchte mich nochmals herzlich über diese doch sehr ausführliche Antwort bedanken.

    Genau diese Unterschiede in der Haltung, Schwierigkeiten in der Beschaffung usw. sind mir derzeit einfach nicht bewusst gewesen. Und ich gebe dir Recht, dass es schade wäre, wenn der Spaß an der Ameisenhaltung durch eine Kolonie ohne Gamergate oder zu empfindliche Arten vorschnell wieder getrübt würde.


    Ich verlasse mich da auf deine Einschätzung und werde von den Harpegnathos als erste Ponerine lieber einmal Abstand nehmen. Dass dieser Unterschied dann doch so groß ist, wusste ich einfach nicht. Aber ich bin froh, diese Frage(n) hier gestellt zu haben.


    Ich werde mich dann weiter ins Thema einarbeiten und einlesen und mal die Technikplanung in Angriff nehmen. Ich möchte nicht jetzt auf Teufel komm raus in den nächsten Tagen etwas bestellen und dann unvorbereitet sein.



    Ich gehe davon aus, dass die meisten Ponerinen ja nicht auf Glas laufen können und daher eine Haltung in einem von vorn-öffenbaren "Terrarium" möglich sein dürfte. Hier hat man in meinen Augen viel mehr und schönere Gestaltungsmöglichkeiten und kommt auch eher an Becken mit "Technik"-Bereich oben drauf.


    Ich schaue mal weiter und arbeite mich in die Materie ein. Du hast mir aber wirklich wieder einen schönen Blick aus der Praxis ermöglicht. Dafür nochmals Danke!

  • . Zum einen hattest du in deinen Eingangsbedingungen gesagt, dass die Tiere (häufiger?) mal drei Tage ohne Betreuung auskommen können müssten. Die Harpegnathos sind auf eine regelmäßige Fütterung von frischen Futtertieren absolut angewiesen. Ich füttere jeden zweiten Tag. Es kommt ganz selten mal vor, dass ich mit drei Tagen Abstand füttere und dies ist dann aus der Not geboren

    Hierzu noch:


    Wir haben auch andere Tiere wie Schlangen, Katzen, Hühner u.a. D.h. auch wenn wir drei Tage weg sind, ist eigentlich jemand da, der sich um die Tiere kümmert und schaut. Dennoch möchte ich die regelmäßig Gabe von Insekten nicht "outsourcen" an unsere Tierbetreuer. Diese wagen sich an Insekten und allg. Terrarien nicht ran mit Ausnahme von Wasserwechseln oder Giessen.

  • Die kleine, unbestimme Odontomachus-Art hat mir bei Kalytta jetzt jemand eh vor der Nase weggekauft ;-)


    Ich habe gestern nochmal sehr viel eingelesen und Videos gesehen über Odontomachus. Und ich bin nicht sicher, ob die mir optisch sehr gut gefallen.

    Ich bin noch am überlegen, ob es eine andere Art gäbe, die durch ihr Verhalten und die Optik besticht.


    Beides würde Harpegnathos haben, aber die sind aus den von dir genannten Gründen momentan "nicht drin". Ich kann denen derzeit vermutlich einfach nicht gerecht werden.

    Ich schaue mich neben Odontomachus daher noch weiter um.



    Ich habe desöfteren auch gelesen, dass grade im Tropenbereich häufig unterschiedlichere Arten zusammengehalten werden können (von Odontomachus mal abgesehen, die scheinen gegenüber anderen Ameisen sehr aggressiv zu sein). Man kann ja ein Tropenterrarium einrichten und später ggf. für andere Lebensräume andere Ameisen einziehen lassen. Dies natürlich erst, wenn sich eine Ameisenart (die "Hauptart", die ich grade noch versuche für mich zu finden) eingelebt hat.


    Gibt es hier dann Empfehlungen, wie groß so ein Formikarium sein sollte? Braucht man da mit 80 cm überhaupt anfangen oder ist das langfristig für ein Ponerinen-Becken eh zu klein?



    Gruß,

    Marcel

  • Hallo Marcel,


    kein Thema, gern geschehen. Dafür gibt es ja hier das Forum. Ich freue mich, wenn Interessierte wie du vorbeischauen und mitmachen!


    Ist ja spannend, was ihr alles noch so haltet! Wenn du bereits Leute hast, die im Fall deiner/eurer Abwesenheit die Fütterung von Tieren übernehmen, so ist es eigentlich recht leicht ihnen das Füttern von deinen Ponerinen zu vermitteln. Wenn du erst einmal herausgefunden hast welche Futtertiere in welcher Größe gut angenommen werden, dann kannst du ja klar benennen "drei Pycnoscelus, 5-7mm" oder "fünf Steppengrillen, 1cm" etc.


    Ich habe eben gesehen, dass die eine Odontomachus Art bei Kalytta (von der ich gestern schrieb) bereits aus dem Angebot genommen und wohl verkauft wurde.


    Meld dich gern, wen du noch konkrete Fragen hast. Gruß, Olaf

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  • Oh, da haben wir wohl gleichzeitig an einem Beitrag geschrieben... Ja, die Odontomachus sp. ist weg, aber die Größere der beiden Arten verbleibt noch im Shop.


    Vergesellschaftungen finde ich auch interessant. Die Größe des Beckens kommt auf den Besatz an. Wenn du ein größeres Terrarium gestalten möchtest, so bietet dies natürlich mehr Raum für Arten. Da gibt es hier im Forum auch einige beschriebene Zusammensetzungen. Ich habe aber auch Ameisenarten wieder trennen müssen. Kürzlichst erst eine Vergesellschaftung einer Polyrhachis schistacea und einer Meranoplus sp., beide aus Südafrika. Die Meranoplus haben die Polyrhachis einfach nicht mehr an das Futter gelassen und ich musste alles doppelt füttern. Das fand ich anstrengend und ist natürlich am doofsten für die Polyrhachis gewesen. Neu habe ich eine Cephalotes spinosus mit einer Camponotus sp. (Türschließer), beide aus Französisch Guayana, vergesellschaftet.


    Ich halte auch einige kleine Ponerine, die brauche zum Teil kaum Platz, weil sie nur sehr lokal auftreten. Möchtest du aber große Arten halten, dann ist natürlich der Platzbedarf viel größer.


    Gruß, Olaf

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  • Hallo zusammen,

    Hallo Olaf ;-)


    Habe jetzt mal Kontakt mit Exotic-Ants aufgenommen. Offen gestanden finde ich deren "Shop" großartig. Man fühlt sich beraten, man fühlt sich gut aufgehoben. Es ist weniger ein "Shop" als eine Boutique. Ich würde da gerne kaufen, sobald er dieses Jahr wieder eröffnet.


    Er hat mir tatsächlich auch zu Odontoachus geraten, genauer gesagt zu O. haematodus mit dem Hinweis, bei einem schön naturnah gestalteten Terrarium/Formikarium später ein Gesellschaftsbecken zu machen.


    Dazu noch kurze Fragen:


    - Sonst überall lese ich, dass gerade Odontomachus nicht für Vergesellschaftung geeignet wären. Was meint ihr dazu?

    - mit welcher Größe eines Terrariums macht man denn nix falsch, wenn später vielleicht noch wer dazu einziehen soll? 80 cm Breite? Oder ist das schon/noch zu klein?


    Danke und viele Grüße,

    Marcel



    Edit: Hab nochmal eine Korrektur bekommen per Mail. Odontomachus sind seiner Meinung nach überhaupt nicht vergesellschaftungsfähig, aber ein derartiges Becken könnte zu einem späteren Zeitpunkt dann umfunktioniert werden. Möchte hier keine falschen Vorstellungen verbreiten oder Falschaussagen zuordnen.

  • Moin Marcel,


    wie ich lese bist du mit deinem Entscheidungsprozess schon weitergekommen. Du hast dich für ein Tropenterrarium endgültig entschieden und bist mit Herrn Baumgarten da gut beraten. Er kennt sich mit tropischen Arten sehr gut aus und kann auch sicherlich bei einer Vergesellschaftung helfen. Wenn du die Odontomachus Arten optisch nicht so toll findest, dann schau doch nach Arten, die dir besser gefallen und eine Vergesellschaftung dann doch ermöglichen. Das schöne ist, dass du Zeit hast und die Planung genau vornehmen kannst. Bei den Ameisenarten merkst du schon, dass nicht immer alles zu haben ist und es sinnvoll wäre sich an den tatsächlichen Angeboten zu orientieren.


    Als Alternativvorschlag zu den Odontomachus finde ich, dass die Pseudoneoponera tridentata (ehemals Pachycondyla tridentata) eine wunderschöne Ameisenart ist. Sie ist groß und ihr Gaster ist wunderbar golden behaart (Pubeszenz). Es sind gutmütige Tiere aus Malaysia und sind vor allem sehr leicht zu halten, wenn du die Haltungsparameter halbwegs triffst. Sie benötigen unbedingt eine gewisse Feuchtigkeit (im Boden und als Luftfeutchtigkeit). Durch ihr Abwehrsekret, sie gehören zu den schäumenden Ponerinen, können sie sich anderen Ameisenarten gegenüber behaupten. Die Koloniegröße ist begrenzt und sie "überbevölkern" dir folglich nicht das Terrarium. Sie bewohnen morsches Holz am Boden, leben bei mir aber seit langem auch gern in einem Erdnest (im Bodengrund). Ab einer Koloniegröße von 60-80 Tieren sind sie auch ständig aktiv im Terrarium unterwegs (auch tagsüber). Ich konnte eine Kolonie im Herbst 2017 bekommen und es gibt sie seit dem Jahresumbruch 2019/20 zum ersten Mal wieder bei Ants Kalytta, als einzigem Anbieter. Lass dich nicht von dem optischen Auftritt des Shops irritieren. Herr Kalytta hat viele Erfahrungen mit den Tieren über die Jahre gesammelt.


    Mit einer Terrarienbreite von 80cm lässt sich schon viel anfangen, aber das musst du letztlich selber entscheiden. Solltest du Platz haben und dies ist das eine Projekt in dieser Hinsicht, welches du vorhast, dann würde ich dir eine Breite von 100cm empfehlen. Wenn du das Terrarium erst einmal bepflanzt hast und es ein wenig Zeit zum Einlaufen hatte, kannst du mit dem Besatz der P. tridentata beginnen. Zuvor würde ich sie in einem kleinen Setup halten. Wenn dies eine Zeit lang gut läuft, kannst du dir Gedanken machen mit welchen Arten du das Terrarium erweitern möchtest. Da gibt es viele Möglichkeiten (Camponotus, Polyrhachisetc.).


    Gruß, Olaf

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    Einmal editiert, zuletzt von Olaf Schwarz ()

  • Vielen Dank, auch hier wieder ein toller Vorschlag dabei!


    Ich muss mich jetzt an die Technikplanung machen und (vor allem) an die Finanzplanung machen. Ich wollte ja erstmal "einsteigen" und gehe davon aus, dass mit Terrarium und Ameisen und Technik sicher knapp ein vierstelliger Betrag fällig ist.


    Vor allem weiß ich grad nicht, ob ich überhaupt an ein Terrarium komme. Ich habe mal Hersteller angefragt, aber noch wenig Rückmeldungen bekommen.


    Aber gut, das steht erstmal hinten an. Ich bin hier erstmal "fertig" mit Informationsbeschaffung für den derzeitigen Stand. Danke an alle, besonders an dich Olaf für deine Hilfe!

  • Kurzes Update: Vorhaben wird derzeit offenbar nicht wirklich umgesetzt werden können.


    Ich habe größere Händler angeschrieben wegen Terrarien und auch Terrarien-Bauer. Ich bekomme nichtmal Nachrichten zurück.


    Ich hätte gern ein Terrarium, in dem ggf. schon Bohrungen sind für Ablauf, Berechnungsanlage usw. Aber die scheint es nicht zu geben.
    Irgendwo hinfahren zum Kaufen geht ja erst recht nicht, Terrarien versenden ist auch schwer. Sehe das grade im Sande verlaufen, weil ich das Material nicht bekomme.


    Und jetzt mal übergangsweise in einer Box halten, solange ich nicht weiß wann und OB ich wieder an Zeug komme ist mir dann auch zu heikel, wenn die Art mal 100+ € kostet.


    Irgendwie schade. Aber wenn jemand einen Tipp hat, wo ich für den Start als Test-Tropenbecken mal ein 60er Terrarium mit Technik herbekomme (versendbar), dann gehts hier vielleicht weiter. Ansonsten wirds wohl eher nix. Was besonders schade ist, da jetzt um die Jahreszeit ja langsam die "coolen Arten" wieder in den Handel kommen.



    Edit: Bin am Überlegen, einfach Dieses Set mit 60 x 45 x 60 zu kaufen. Aber das ist halt irgendwie doch recht teuer, weil ich das Gefühl habe, den Markennamen mitzuzahlen. Aber irgendwie weiß ich auch nicht weiter. Auch ansonsten bekommt man für Technik und Aufbau wenig Feedback, habe ich das Gefühl. Keine Ahnung, ob ich das so hinbekomme.

    Bei dem Terrarium hat man halt große Lüftungsflächen (die man teilweise bedecken kann), fertige Leuchtenaufsätze, Kabeldurchführungen, Beregnungsdurchführungen... Und es ist Gaze und kein Lochblech, somit ameisendicht. Die Idee gefällt mir..

  • Hallo Marcel,


    die Situation wird sich sicherlich wieder normalisieren und du kommst dann auch wieder an die notwendigen Teile! Und ich finde den Vorschlag von Antkönig gut. Einen Punkt wollte ich noch ansprechen und zwar den Zeitfaktor bei potenziellen Kolonien für den Besatz deines Tropenbeckens, welches ja nun wirklich nicht klein ausfällt. Falls du nicht vorhast eine bereits größere Kolonie zu erwerben, was die Wahl der Art weiterhin einschränkt, würde ich dir sogar empfehlen, dass du die Kolonie(n) vorher in kleineren Behältnissen hältst. So hast du die Kontrolle über die Entwicklung, weil du genau den Stand der Dinge bestimmen und ein Troubleshooting vornehmen kannst (nehmen sie Futter an, welches besser? kommt es zur Entwicklung von Larven, verpuppen sich die Larven etc.), bevor du sie mit einer gewissen Anzahl an Arbeiterinnen in das Tropenterrarium umziehen lässt. Viele der Urameisen-Arten, die ich halte, haben zwei Jahre für eine gewisse Volksstärke gebraucht, bevor ich sie in ein größeres Terrarium umgesetzt habe.


    Weiterhin viel Erfolg! Gruß, Olaf

    „It's a white whale, I say,“ resumed Ahab, as he threw down the top-maul; „a white whale. Skin your eyes for him, men; look sharp for white water; if ye see but a bubble, sing out!“ Moby Dick, Herman Melville

  • Achtung, hier ein Beitrag, den ich vor Tagen antworten wollte, durch einen Fehler aber nicht habe. Grade erst gesehen, dass der "Entwurf wiederhergestellt" wurde:





    Habe jetzt mitbekommen, dass ich doch schneller an Terrarien käme als gedacht. Jetzt muss ich aber erst noch auf die passenden Ameisen warten. Ich warte mal, bis Exotic Ants den Laden für dieses Jahr aufschließt, ich glaube, da finde ich dann was passendes

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