Interessanter Artikel über den Einfluss von Blochmannia auf die Embryonalentwicklung von Camponotus:
https://www.quantamagazine.org…-how-to-develop-20200909/
Inhalt: Die Symbiose zwischen Ameisen des Genus Camponotus und dem Einzeller Blochmannia begann offenbar als Parasitose, bei der die Einzeller in die Keinlinie (das Gewebe das später die Eizellen und Spermien bildet) eindrang, was die Entwiclung der Ameiseneier massiv beeinträchtigte.
Als Reaktion haben Camponotus zusätzliche Keimlinien entwickelt und besitzen heute im Gegensatz zu allen anderen Ameisen 4(!) Keimlinien, wobei jede davon einen anderen Zweck erfüllt.
Die erste (ursprügliche) Keimlinie am Hinternende des Eis dient als Köder für die Blochmannia, diese werden dort eingeschlossen, in Zellen verpackt und zum entstehenden Darm transportiert, wo sie den Ameisen u.a. ermöglichen Harnstoff zu verdauen.
Die zweite Keimlinie am Vorderende (also der ursprünglichen entgegengesetzt) dient als Markierung für die Körperausrichtung, da die erste dafür nicht mehr zu gebrauchen ist.
Die dritte Keimlinie ist der Ort an dem die tatsächlichen Keimzellen entstehen und die Funktion der vierten Keimlinie ist noch ungeklärt.
Die meisten der Blochmannia werden wie oben erwähnt von der Köderkeimlinie am Hinterende abgefangen, ein paar schaffen es aber dennoch in die Keimlinie, in der die Eier und Spermien gebildet werden und werden so an die nächste Generation vererbt.
Das ist auch wichtig für die Ameisen, da die Ameiseneier offenbar "verlernt" haben bestimmte Gene selbst an- und auszuschalten, was jetzt von den Blochmannia übernommen wird.
Eliminiert man die Symbionten gehen viele der Eier ein oder entwickeln sich zu kränklichen Individuen.