Odontoponera transversa - Gründungsproblematik / Gründungsversuch

  • Guten Abend liebe Eusozial-Community,

    meine Gründungsproblematik bei zwei Königinnen sieht wie folgt aus:


    Meine Odontoponera transversa Königinnen legten zwar in ihrem jeweiligen Reagenzglas 3-4 Eier,
    jedoch vertrockneten diese nach und nach. Legten wieder neue, vertrockneten wieder nach und nach.


    Durch Fütterung (alle 2-3 Tage) erreiche ich, dass neue gelegt werden - aber die Bedingungen scheinen nicht zu stimmen?
    Warum? Der Verkäufer konnte mir da nicht weiterhelfen.

    Ist eine andere Gründungskammer erforderlich?

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt und kann mir einen Lösungsvorschlag anbieten?


    Mit freundlichen Grüßen
    Erik


  • Antbaron

    Hat den Titel des Themas von „Odontoponera transversa - nur monogyn? Gründungsproblematik / Gründungsversuch“ zu „Odontoponera transversa - Gründungsproblematik / Gründungsversuch“ geändert.
  • Hallo Erik.


    Ich würde versuchen, die Tiere möglichst naturähnlich zu halten, aber natürlich mit Beobachtungsmöglichkeiten. Ein ganz kleines Terrarium, vielleicht ein kleines Aquariumbecken, die bekommt man ja preiswert. Hier würde ich ein kleines Beobachtungsnest an die Scheibe basteln. Material entweder Ytong oder vielleicht auch Baumrinde, Kiefer oder ähnliches. Ich weiß jetzt nicht, was die Art bevorzugt. Im Auslauf würde ich trockenes Material ausprobieren, Sand als Grund mit etwas Waldstreu. Natürlich muss aber das Nest selbst moderat befeuchtet sein.

    Ich mache mit solchen Einrichtungen eigentlich immer ganz gute Erfahrungen bei Könginnen, die sich schwer tun.

    Füttern würde ich neben dem Anbieten von Kohlehydraten nur mit frischen Insekten, Stubenfliegen etc..


    Werden die Eier weiterhin nicht gepflegt und gehen zugrunde und vertrocknen einfach, kann das im schlimmsten Fall auch bedeuten, dass sie einfach nicht befruchtet sind und die Königin das eben erkennt. Das ist dann natürlich ziemlich blöd. Ich hoffe, dass es nicht so ist.

    Auf jedem Fall würde ich aber mal versuchen, die Unterbringung zu ändern und so neue Reize zu setzen. Gleichzeitig der Königin so das Gefühl zu geben, sich in einem eher arttypischen Gründungsnest mit anderer Umgebung (für Jagd und Nahrungssuche) aufzuhalten, dass mehr Geborgenheit vermittelt.


    LG, Frank.

  • Vielen Dank an Holger Barnack und Frank Mattheis ,

    Ich hatte den selben Gedanken. Einfach mal "naturnah" gründen lassen.
    Täglich eine Fliege anbieten - Kohlenhydrate alle zwei Tage neu anbieten.
    Ein asiatischer Nutzer auf Instagram schrub mir gestern den Tipp auch
    Apfel- oder Birnenstückchen anzubieten.

    Eventuell ist die Lösung einfacher als Gedacht - eventuell hat sie auch
    einfach einen " Stich weg " aufgrund der Vorhaltung:

    (Sammler fängt+lagert, verschickt (1-3 Wochen Versanddauer),
    Zwischenhändler versendet an Händler und der Händler an mich.

    Da sie das Ei aber in die Mandiben nimmt und rumträgt,
    hoffe ich, dass sie doch begattet ist.


    Die Temperatur halte ich bei 26-27 Grad.
    Luftfeuchtigkeit zw 65-70%.

    Bei 50% ist der Vertrocknungsgrad schneller festzustellen.
    Auch ein Link dafür, dass man "naturnah" gründen lassen sollte.

    Danke für eure Unterstützung! Ich halte euch auf dem Laufenden. :)

  • Hallo Erik,


    die Gründung ist bei den Odontoponera mit Herausforderungen verbunden, wie du ja bereits bemerkt hast. Es kann einfach gehen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht auf Anhieb klappt ist groß und stellt eher den Regelfall dar. Ich habe über die Jahre bereits verschiedene Arten an Ponerinen diesen Zuschnitts gründen lassen und habe dabei verschiedene Wege ausprobiert. Nun ist jeder Fall auch ein Einzelfall, aber ich hatte den Eindruck, dass das Gründen in größeren Setups nicht besser klappt, sondern eine gewisse Begrenztheit auch Vorteile bietet. Bei der semiclaustralen Gründung würde ich den Tieren die Möglichkeit bieten ihr "Zuhause" (z.B. das RG) verlassen zu können und selbst Futter einbringen zu können, aber dennoch den Auslauf stark zu begrenzen. Ich empfehle dir ein kleines Plastikbehältnis zu nutzen, ich verwende dafür z.B. die "Dressingschälchen", die es manchmal beim Bestellen von Essen gibt (s. Bild). Den Bodengrund solltest du mit ein wenig Erde/Humus bedecken und befeuchtet halten. Der Königin biete ich eine Kammer zum Gründen an, die kann z.B. aus einem Plastikdeckel eines Milch- oder Saft-Tetra-Paks bestehen, welchen ich einfach auf den Bodengrund lege. Bei ein wenig höheren Deckeln kannst du auch einen kleinen Eingang in das Plastik schneiden. Der Unterschlupf bietet Schutz und Ungestörtheit. Proteine alle zwei Tage reichen. Wasser und Kohlenhydrate solltest du ständig anbieten. 22 - 25 °C über Tag und Nacht plus LF, die ja von allein in dem Behältnis mit Deckel entsteht, haben sich bei mir bewährt. Ich schaue nur gelegentlich (ca. alle drei Wochen) unter die Abdeckung der Gründungskammer. Austrocknen oder Überbefeuchtung des Bodengrundes bzw. auch unnötiges Bewegen der Unterbringung ist zu vermeiden. Der Rest braucht halt Zeit und das Tier Ruhe. Das kennst du ja.:)


    Ponerinae sp. Thailand 02 09 Unterbringung Kolonie 02 20200825 01


    Viel Erfolg! Gruß, Olaf

    „It's a white whale, I say,“ resumed Ahab, as he threw down the top-maul; „a white whale. Skin your eyes for him, men; look sharp for white water; if ye see but a bubble, sing out!“ Moby Dick, Herman Melville

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