Taxonomie:
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Knotenameisen (Myrmicinae)
Gattung: Myrmica LATREILLE, 1804
Myrmica ist m. E. die schönste mitteleuropäische Ameisengattung, da kann echt keine andere Ameisengattung mithalten, auch wenn Camponotus ligniperda ihrer Größe wegen oftmals den Vorzug hat.
Meine Ameisen habe ich hier in der Region gefangen; das Volk ist grob geschätzt über hundert Arbeiter groß, hat mindestens zwei Königinnen (zwei habe ich bisher sichten können), und einen Riesenhaufen Brut, der im wahrsten Sinne des Wortes bis an die Decke reicht und dabei nur aus kleineren Larven und Eiern besteht.
Eine besondere Arenagestaltung gibt es nicht, da ich die Ameisen gut beobachten können möchte. Daher ist die ganze, wenn sie diese Bezeichnung noch verdient, Gestaltung eher schlicht gehalten- Aquarienkies und ein Ytong in der Mitte der Arena, in dem die Ameisen leben.
Diskussion übrigens hier http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=515
1. April 2010
Die Außenaktivität ist recht hoch, mehr als 20 Ameisen waren heute Abend draußen, die größte Zahl am Honig, der Rest lief vor dem Ytong- Stein herum. Während sie am Honig in Aktion treten, scheinen sie wirklich durch nichts aus der Ruhe zu bringen zu sein, auch wenn ein Mensch mit einer Kamera vor ihren Augen herumfuchtelt. Folgende Fotos entstanden.
Nest- Innenansicht:
edit: jkiefer bestimmte sie gerade als M. ruginodis.
4. April 2010
Leider hat es auch eine tote Arbeiterin gegeben- gut zu erkennen sind auf dem Bild auch die Farbunterschiede zwischen den Arbeitern.
Oftmals befühlen sich die Ameisen gegenseitig, wenn sie in der Arena aufeinandertreffen.
Honigschlürfen.
Oftmals gibt es Ansammlungen von Ameisen am Ytong, nachdem ich bewässert habe. Obwohl der Aquarienkies auch einen Teil des Wassers einsaugt, machen die Ameisen keine Anstalten, unter oder seitlich des Ytongs zu graben. Wasser scheint ein heißbegehrtes Produkt bei den Ameisne zu sein.
Anbei auch sehr schlechte Bilder der beiden Königinnen, die ich auf dem Bild kenntlich gemacht habe. Nach genauerem Hinsehen wird man die beiden wohl entdecken können.
Zuckerwasserlösung schlürfen. Uhrzeit- 2 Uhr morgens. Um diese Zeit sind die Ameisen offenbar am aktivsten (da ich Ferien habe, kann ich es mir auch leisten, um diese Zeit wach zu sein )Ich konnte 35-40 Ameisne zählen, die um 2 Uhr überall in der Arena unterwegs waren. Die Zuckerlösung war gern gesehen bei den Ameisen, wie auf dem Bild m. E. gut zu sehen ist.
Leider ist auch etwas abgelaufen. Kein Problem für die Ameisen, wie es scheint.
16. Mai 2010
Ich habe mich nun länger nicht mehr gemeldet. Vor drei Wochen habe ich die Ameisen in eine Ecke der Arena umziehen lassen, indem ich dort kräftig bewässerte und mit der Pinzette ein Loch in den Boden bohrte; der Grund: Durch den Ytong hat der Aquarienkies sehr viel Wasser eingezogen und so waren die Ameisen befähigt, neben dem Ytong zu graben und ihr Nest so meinen Blicken zu entziehen.
Glücklicherweise klappte alles so gut wie gehofft- die Ameisen zogen samt ihren zwei Königinnen, wie ich sehen konnte, um und begannen fleißig zu graben.
Sie graben erstmal mehrere kleine Löcher in nächster Nähe um besonders viel Substrat zu fördern und das Nest möglichst schnell zu bauen- nach dem Umzug werden einige der Löcher wieder verschlossen.
In nächster Zeit klappte dann alles sehr gut; die Ameisen stürzen sich zu dutzenden auf Futtertiere- in Minutenschnelle und zerlegen in der nächsten Stunde sehr große Heimchen zu kleinen Stücken oder (!) schleppen die drei Zentimeter langen "Titanen" gleich im ganzen ins Nest.
Die Ameisen haben sich bis zum Grund vorgegraben. Ein Kontrollblick von unten zeigt das Nest; es sind etwa 200- 300 unterschiedliche große Larven (und das ist nur "die Spitze des Eisbergs").
Geknipst habe ich natürlich auch fleißig, die Bilder will ich morgen einstellen.